Nr._04_-_03.03.2006

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Südtiroler Landwirt 1 49. Jahrgang Bozen, 3. März 2006 Nr. 4 Raiffeisenverband Südtirol M I T T E I L U N G E N nereigenossenschaft vor ihrer Auflösung. Robatscher war auch im SBB-Ortsbauernrat, Obmann des Braunviehzuchtverbandes sowie SVP-Ortsobmann. „Herr Robatscher steht stellvertretend für all jene, die sowohl die bäu- erliche als auch die genossen- schaftliche Welt verkörpern“, sagte Nicolussi-Leck. Die drei an- deren geehrten Familien waren Norbert und Walburga Pircher vom Oberhof in Martell, Johann und Charlotte Patzleitner vom Egarterhof in Vierschach und Ivo und Monika Perathoner vom Plazola in Wolkenstein. Bauern- bund-Obmann Georg Mair und der österreichische Landwirt- schaftsminister Josef Pröll, der als Gastredner über die Zukunft der Europäischen Landwirt- schaft im globalen Wettbewerb sprach, lobten die Initiative und sprachen sich für eine langfristi- ge und innovative Förderung des ländlichen Raumes aus. Der Bergbauernpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Landwirtschaft – Motor der Entwicklung Landesversammlung des Bauernbundes – Ehrungen in würdigem Rahmen Auf der Landesversammlung des Südtiroler Bauernbundes- wurden am vergangenen Wo- chenende traditionellerweise die Bergbauernpreise vergeben, die von Raiffeisen gesponsort wer- den. Ein Zeichen der Verbunden- heit mit der bäuerlichen Welt. D iese Preise sind ein symbolisches Zeichen des öffentlichen Dan- kes für Ihre achtens- werte Leistung und Arbeit, aber auch ein konkretes Zeichen der Verbundenheit mit der Südtiro- ler Raiffeisenorganisation“, sagte Heiner Nicolussi-Leck, Obmann des Raiffeisenverbandes in sei- ner Rede im voll besetzten Waltherhaus. Jedes Jahr werden Bergbauernfamilien von den einzelnen Bezirken für den Preis vorgeschlagen und im Rahmen der Landesversammlung prä- miert. Die Auswahlkriterien sind dabei genau festgelegt. aus historischen Gründen. Die ersten Genossenschaften Ende des 19. Jahrhunderts wurden von Bauern gegründet. Damals wollte der deutsche Genossen- schaftsgründer und Sozialrefor- mer Friedrich Wilhelm Raiffei- sen mit den bekannten Prinzipien der Selbstverantwor- tung, Selbstverwaltung und Selbsthilfe vor allem auch für die Bauern günstigere Lebensbedin- gungen schaffen. So entstanden im gesamten deutschsprachigen Raum - und auch in Südtirol - zunächst die sogenannten Spar- und Darlehenskassenvereine. Diese bilden die Grundlage der 52 Raiffeisenkassen. Raiffeisen verwurzelt Unter den Preisträgern war heuer ein ehemaliger Funk- tionär der Raiffeisen Geldorga- nisation. Johann Robatscher vom Thalerhof in Tiers war u.a. vom Jahre 1971 bis 2001 Mit- glied des Aufsichtsrates der Raif- feisenkasse Tiers und letzter Ob- mann der gleichnamigen Sen- Vergabekriterien genau definiert Neben der mustergültigen Führung des Hofes, der Verwur- zelung in der Landwirtschaft und dem Engagement für die Dorfgemeinschaft ist für die Ver- gabe bedeutend, dass dieser Hof wirtschaftlich erfolgreich ge- führt wird und eine Zukunft hat. „Wie stünde Südtirol da, würden nicht Tausende von Bauernfami- lien ihren elterlichen Hof be- wirtschaften und damit unsere Heimat in ihrer Schönheit auf- recht erhalten?“, stellte Nicolus- si-Leck die Frage. Historische Verbundenheit Seit über zehn Jahren wird der Bergbauernpreis von der Raiff- eisen-Geldorganisation Südtirols gestiftet. Dies nicht nur aus der Überzeugung heraus, dass die bäuerliche Welt einen wichtigen Stellenwert in Südtirols Gesell- schaft einnimmt, sondern auch Raiffeisen-Verbandsobmann Heiner Nicolussi-Leck (r.), gratuliert der Familie Ro- batscher aus Tiers zum Bergbauernpreis. Gemeinsam mit ihren fünf Kindern be- wirtschaften Johann und Friderike Ro- batscher den Thalerhof in Tiers, der sich auf 1100 Me- ter Seehöhe befindet. Der Hof, der be- reits im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird, umfasst knapp 10 Hektar Weidefläche. Neben der Viehwirtschaft hat sich die Familie unter dem Motto „Urlaub am Bauernhof“ mit der Zimmervermietung ein zweites Standbein geschaffen. Familie Robatscher vom Thalerhof in Tiers – Einer von vier Preisträgern Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 4 vom 3. März 2006 Suppl. S.I.A.P. 50%

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Vergabekriterien genau definiert Historische Verbundenheit Raiffeisen verwurzelt Fa m i l i e R o b a t s c h e r v o m Th a l e r h o f i n Ti e r s – E i n e r v o n v i e r P r e i s t r ä g e r n Südtiroler Landwirt 1 Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 4 vom 3. März 2006 Suppl. S.I.A.P. 50% Raiffeisen-Verbandsobmann Heiner Nicolussi-Leck (r.), gratuliert der Familie Ro- batscher aus Tiers zum Bergbauernpreis.

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Südtiroler Landwirt 1

49. Jahrgang Bozen, 3. März 2006 Nr. 4

Raiffeisenverband SüdtirolM I T T E I L U N G E N

nereigenossenschaft vor ihrerAuflösung. Robatscher war auchim SBB-Ortsbauernrat, Obmanndes Braunviehzuchtverbandessowie SVP-Ortsobmann. „HerrRobatscher steht stellvertretendfür all jene, die sowohl die bäu-erliche als auch die genossen-schaftliche Welt verkörpern“,sagte Nicolussi-Leck. Die drei an-deren geehrten Familien warenNorbert und Walburga Pirchervom Oberhof in Martell, Johannund Charlotte Patzleitner vomEgarterhof in Vierschach undIvo und Monika Perathoner vomPlazola in Wolkenstein. Bauern-bund-Obmann Georg Mair undder österreichische Landwirt-schaftsminister Josef Pröll, derals Gastredner über die Zukunftder Europäischen Landwirt-schaft im globalen Wettbewerbsprach, lobten die Initiative undsprachen sich für eine langfristi-ge und innovative Förderungdes ländlichen Raumes aus. DerBergbauernpreis ist mit 5.000Euro dotiert und wird jährlichvergeben. !

Landwirtschaft – Motor der EntwicklungLandesversammlung des Bauernbundes – Ehrungen in würdigem Rahmen

Auf der Landesversammlungdes Südtiroler Bauernbundes-wurden am vergangenen Wo-chenende traditionellerweise dieBergbauernpreise vergeben, dievon Raiffeisen gesponsort wer-den. Ein Zeichen der Verbunden-heit mit der bäuerlichen Welt.

Diese Preise sind einsymbolisches Zeichendes öffentlichen Dan-kes für Ihre achtens-

werte Leistung und Arbeit, aberauch ein konkretes Zeichen derVerbundenheit mit der Südtiro-ler Raiffeisenorganisation“, sagteHeiner Nicolussi-Leck, Obmanndes Raiffeisenverbandes in sei-ner Rede im voll besetztenWaltherhaus. Jedes Jahr werdenBergbauernfamilien von deneinzelnen Bezirken für den Preisvorgeschlagen und im Rahmender Landesversammlung prä-miert. Die Auswahlkriterien sinddabei genau festgelegt.

aus historischen Gründen. Dieersten Genossenschaften Endedes 19. Jahrhunderts wurdenvon Bauern gegründet. Damalswollte der deutsche Genossen-schaftsgründer und Sozialrefor-mer Friedrich Wilhelm Raiffei-sen mit den bekanntenPrinzipien der Selbstverantwor-tung, Selbstverwaltung undSelbsthilfe vor allem auch für dieBauern günstigere Lebensbedin-gungen schaffen. So entstandenim gesamten deutschsprachigenRaum - und auch in Südtirol -zunächst die sogenannten Spar-und Darlehenskassenvereine.Diese bilden die Grundlage der52 Raiffeisenkassen.

Raiffeisen verwurzeltUnter den Preisträgern war

heuer ein ehemaliger Funk-tionär der Raiffeisen Geldorga-nisation. Johann Robatschervom Thalerhof in Tiers war u.a.vom Jahre 1971 bis 2001 Mit-glied des Aufsichtsrates der Raif-feisenkasse Tiers und letzter Ob-mann der gleichnamigen Sen-

Vergabekriterien genaudefiniert

Neben der mustergültigenFührung des Hofes, der Verwur-zelung in der Landwirtschaftund dem Engagement für dieDorfgemeinschaft ist für die Ver-gabe bedeutend, dass dieser Hofwirtschaftlich erfolgreich ge-führt wird und eine Zukunft hat.„Wie stünde Südtirol da, würdennicht Tausende von Bauernfami-lien ihren elterlichen Hof be-wirtschaften und damit unsereHeimat in ihrer Schönheit auf-recht erhalten?“, stellte Nicolus-si-Leck die Frage.

HistorischeVerbundenheit

Seit über zehn Jahren wird derBergbauernpreis von der Raiff-eisen-Geldorganisation Südtirolsgestiftet. Dies nicht nur aus derÜberzeugung heraus, dass diebäuerliche Welt einen wichtigenStellenwert in Südtirols Gesell-schaft einnimmt, sondern auch

Raiffeisen-Verbandsobmann Heiner Nicolussi-Leck (r.), gratuliert der Familie Ro-batscher aus Tiers zum Bergbauernpreis.

Gemein sammit ihren fünfKindern be-wirtschaftenJohann undFriderike Ro-batscher denThalerhof inTiers, der sichauf 1100 Me-ter Seehöhebefindet. DerHof, der be-reits im 16.Jahrhunderturkundlich erwähnt wird, umfasst knapp 10 Hektar Weidefläche.Neben der Viehwirtschaft hat sich die Familie unter dem Motto„Urlaub am Bauernhof“ mit der Zimmervermietung ein zweitesStandbein geschaffen.

Familie Robatscher vom Tha lerhof inTiers – E iner von v ier Preisträgern

Sonderdruck aus „Der Landwirt“ Nr. 4 vom 3. März 2006Suppl. S.I.A.P. 50%

Nr. 4 - 3. März 2006RAIFFEISEN

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de Probleme – Sicherheitsbeden-ken und räumliche Unabhängig-keit – konnten die Raiffeisen- Si-cherheitsexperten lösen.

Chipkarte garantierthöchste Sicherheit

Als erste Südtiroler Banken-gruppe bietet Raiffeisen ab EndeFebruar ein Online Banking miteinem technisch einzigartigen Si-cherheitssystem an. „Ein unbefug-ter Zugriff durch Hacker ist so gutwie ausgeschlossen“, sagt PeterFranceschini, Online BankingProjektleiter im Raiffeisen Re-chenzentrum. Um ins neue Onli-ne Banking zu gelangen, muss derBenutzer künftig für jeden Zugriffein neues Passwort eingeben, dasvon einer Chipkarte errechnet

Größte Obstgenossenschaft Südtirols Fusion zwischen CAFA und Meran – Mitglieder stimmen mehrheitlich dafür

Die Mitglieder der Obstge-nossenschaft CAFA und derObstgenossenschaft Meran ha-ben vergangene Woche in zweigetrennten außergewöhnlichenVollversammlungen der Fusionmit großer Mehrheit zuge-stimmt. Damit entsteht dieflächenmäßig größte Obstge-nossenschaft Südtirols.

Ein gelungener Schritt indie richtige Richtung“,sagt Rudolf Tanzer, Ge-schäftsführer der Obst-

genossenschaft Meran, der mitder Fusion seinen Ruhestand an-treten und seinen Arbeitskolle-gen Stefan Mittermair von derCAFA, die künftige Geschäfts-führung der fusionierten Obst-genossenschaft überlassen wird.

Große Mehrheit dafürVon den 276 Mitgliedern der

CAFA stimmten 86 Prozent fürden Zusammenschluss; bei derObstgenossenschaft Meran wa-ren es 93 Prozent der 121 Mit-glieder. „Wir haben unsere Mit-glieder im Vorfeld so gut wiemöglich über die Vorzüge derFusion aufgeklärt“, sagt Tanzer.Eine eigens dafür in Auftrag ge-gebene Studie hat ergeben, dassdie Fusion der beiden Genossen-schaften die Ideallösung ist. „Un-

sere Betriebe ergänzen sich ge-genseitig sehr gut“, meint Tan-zer. Sowohl was den technischenBereich betrifft als auch was denSortenspiegel anbelangt, erge-ben die beiden Genossenschaf-ten gute Synergien und bildensomit eine größere Schlagkraftauf dem international immerstärker konkurrierenden Markt.

Flächenmäßig amGrößten

Mit der Fusion entsteht dieflächenmäßig größte Obstgenos-senschaftSüdtirols.K n a p p400 Mit-g l i e d e rb e w i r t -schaftenauf rund1 0 0 0H e k t a rAnbau f -läche eine durchschnittlicheErntemenge von 5.500 WaggonÄpfeln. Das Einzugsgebiet er-streckt sich auf die GemeindenMeran, Schenna, Riffian, Kuens,Dorf Tirol und das Passeiertal.In einer ersten Reaktion zeigtesich Landesrat Hans Berger, dersich seit Jahren für neue Stan-dards in der Obstwirtschaft ein-setzt, zufrieden: „Man kann dieVerantwortlichen zu dem Schritt

Online Banking: So sicher wie noch nie!wird. Für das bis-herige I-Bankingkonnte der Be-nutzer stets das-selbe Passwortverwenden. !

nur beglückwünschen.“ Nach ei-ner Übergangszeit von einemJahr wird die Produktion undVerwaltung in den Räumlichkei-ten der CAFA angewickelt, dieLagerung sowie der Verwaltungs-sitz der LandwirtschaftlichenEinkaufsgenossenschaft LEGwird am Sitz der Meraner Obst-genossenschaft erfolgen, dieebenso in Untermais angesiedeltist, erfolgen.

Die alte CAFA wird zur neuen Produktions-stätte der fusionierten Genossenschaft.

Herbert von Leon, Obmann der MeranerObstgenossenschaft, (l.) und StefanKlotzner, Obmann der CAFA (r.), begrüßendie Fusion.

Immer mehr Raiffeisen-Kun-den wickeln ihre Bankgeschäfteheute bereits online ab. Mit demneuen Raiffeisen Online Ban-king ist das jetzt noch einfacher:Benutzer können ihre Bankge-schäfte an jedem Internetzugangerledigen. Und zwar genauso si-cher wie am Bankschalter.

Nach wie vor besteht ein gewis-ses Unbehagen über die Sicher-heit im Internet. Die Sorge, dasssich Betrüger in die Geldkreisläu-fe einschleusen, vertrauliche Da-ten „abfischen“ und das Kontoleeren, wirkt bei vielen alsHemmschuh. Ebenso der Um-stand, dass Bankgeschäfte mitdem I-Banking nur vom eigenenComputer aus möglich sind. Bei-

Raiffeisen Online-banking auf demneuesten Stand derSicherheitstechnik.

Ab 1. August diesen Jahreswird die neue Obstgenossen-schaft, die den Titel „CAFA Me-ran“ tragen wird, ihre Tätigkeitaufnehmen. Innerhalb Augustwerden die Neuwahlen stattfin-den, an dem CAFA-ObmannStefan Klotzner und Herbert vonLeon, Obmann der Obstgenos-senschaft Meran, aber laut eige-nen Aussagen nicht gegeneinan-der antreten werden. !

Mitglieder 4.014 (Mila und Senni)Milchanlieferung 230 Mio. LiterJahresumsatz 167 Mio. EuroWerbebudget ca. 3 Mio. Euro (Quelle: Milkon)

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RAIFFEISENNr. 4 - 3. März 2006

MILA will in der Ewigen Stadt Fuß fassenNeues Marketingkonzept greift – Expansion im italienischen Markt

Modernste Technologie fürinnovative Produkte allein, sindauf dem hart umkämpften eu-ropäischen Milchmarkt zu we-nig. Die größte GenossenschaftSüdtirols setzt auf ein neuesMarketingkonzept und will ex-pandieren.

Das Milchkonsortium Milkonist der größte Milch verarbeiten-de Betrieb Südtirols. Jährlichwerden über 230 Millionen Literin den beiden Werken Bozen(Mila) und Bruneck (Senni) ver-arbeitet. Insgesamt 380 Mitarbei-ter arbeiten in der Milchsamm-lung, Produktion, Verwaltungund im Vertrieb. Seit Anfang desJahres ist Johanna Raffl Leiterinder Marketingabteilung. Siemöchte neue Akzente setzen.Ziel der nationalen Werbekam-pagne ist es, Mila in den kom-menden drei Jahren als eine derMarktführer zu positionierenund die Veredelungsrate bei derMilch von derzeit knapp 60 Pro-zent auf 80 Prozent zu steigern.Hinsichtlich Umsatz und Absatz-menge steht Mila auf dem italie-nischen Markt derzeit an siebterStelle.

Raiffeisenverband: Sie sind neueMarketingleiterin der MILA. WelcheAkzente setzen Sie in Ihrer Marke-tingstrategie?

Johanna Raffl: Bereits imHerbst 2004 wurde eine mehr-

jährige Marketingstrategie ein-geleitet, die mehrere Schwer-punkte zum Inhalt hat. Erstmalswurde im vergangenen Jahr eineitalienweite Fernseh- und Me-dienkampagne gestartet, die ei-ne nachhaltige Wirkung erzielensoll. Dabei geht es immer um dieVermittlung bestimmter Inhalte.

Welche Inhalte sind das?Wir vermitteln unseren Kun-

den, dass die Milch als Basis un-serer Produkte aussch-ließlich von SüdtirolerB e r g b a u e r n h ö f e nstammt, dass die Milchtagtäglich angeliefert,verarbeitet und ver-kauft wird. Weiters wei-sen wir nun verstärktdarauf hin, dass dieFütterung mit aussch-ließlich gentechnikfreien Nah-rungsmitteln erfolgt.

Wie können Sie Ihre Produkte vonjenen der Konkurrenz abheben?

Die Basis ist und bleibt dieQualität der Milch. Diese ist beiuns in Südtirol nachweislichhochwertig. Dafür sorgen dieBergbauern vor Ort und unsereMitarbeiter im Betrieb. Zudemsollen neue Produkte und Ab-satzchancen dazu genutzt wer-den um den Absatz zu fördern.Wir haben 4000 Milchbauern,die hinter unserer Arbeit stehen.

Mila steht auf drei strategischenStandbeinen: historische Kom-petenz haben wir im Joghurtseg-ment bewiesen, seit einigen Jah-ren können wir auch imKäsesortiment in Italien steigen-den Absatzzahlen vorweisen.

Drittes Standbein stellt die Fri-schmilch dar. Noch in diesemFrühjahr möchten wir in diesemSegment in Rom Fuß fassen. Einumfassendes Marketingkonzeptwird diese Aktion begleiten.

Interview: Stefan Nicolini

Milchsammlung: täglich frisch vom Bauernhof.

Johanna Raffl, Marketingleiterin der Milkon: „Ein umfassendesMarketingkonzept ist heute notwendig“

ECKDATEN DER MILKON (Stand NOV. 2005)

Auf der Malser Haide wurdeeine zweite Windkraftanlage ge-baut, die vor einer Woche ihrenBetrieb aufgenommen hat. Dieneue Anlage bringt um 80 Pro-zent mehr Strom als die ältereAnlage. Ein Pilotprojekt mit Zu-kunft.

Die neue Windkraftanlage aufder oberen Malser Haider war ei-ne Herausforderung. Bei beina-he russischen Verhältnissen beibis zu Minus 20 Grad Celsius wur-de die Anlage von den Monteu-ren in den letzten Wochen aufge-baut. Das zweite Pilotprojektdieser Art wurde von der Mitei-

Mit der Kraft des Vinschger WindesZweite Anlage in Betrieb – Pilotprojekt der Firma Leitner

gentumsgemeinschaft finanziert.Dazu gehören die GemeindenGraun, Mals, Schluderns, Glurnsund die Energiegenossenschaf-ten Stilfs, Rojen, Schluderns undPrad. Die Malser Haide, zwischenden Dörfern Mals und St. Valen-tin auf der Haide, ist der idealeStandort für die Nutzung dernatürlichen Windkraft, da in demGebiet überdurchschnittlich häu-fig der Wind bläst.

2,8 Mio. kWh im JahrDie Firma Leitner aus Sterzing

baut seit Jahren weltweit erfolg-reich Aufstiegsanlagen. Seit eini-gen Jahren versucht sie ein zwei-

tes Segment aufzubauen. Dieerste Anlage hat eine Nennlei-stung von 1200 Kilowatt undproduziert jährlich durch-schnittlich 1,5 Mio. kWh. Dieneue Anlage kommt auf eineNennleistung von 1500 Kilo-watt und wird durchschnittlich2,8 Mio. kWh produzieren.Der Radius der Rotorblätterbeträgt bei der neuen Anlage37 Meter bei einer Höhe von80 Metern. Die Firma Leitnerhat ein eigenes System ent-wickelt, in dem die Drehungder Rotorblätter sich direkt aufeinen Generator überträgt, dersich im Kopf der Anlage befin-

det. Dadurch wird das Getriebüberflüssig und der Reibungs-verlust minimiert. !

Den Vinschger Wind nutzen: zweiteWindkraftanlage auf der Malser Haidein Betrieb.

Nr. 4 - 3. März 2006RAIFFEISEN

4 Südtiroler Landwirt

Redaktion und Gestaltung: Dienststelle für Presse und Öffentlichkeitsarbeit im Raiffeisenverband, Tel. 0471 945453, Fax 0471 970228, E-Mail: [email protected] Leiter: Dr. Stefan Nicolini; Redaktion: Mag. Thomas Hanni; Fotos: Milkon, Hermann Maria Gasser,, ArchivInternetadresse: www.raiffeisen.it/mitteilungen

R a i f f e i s e n v e r b a n d S ü d t i r o l - M i t t e i l u n g e n - I m p r e s s u m

Die Existenzkrise der RaiffeisenkassenWirtschaftsgeschichte – Neue Erkenntnisse durch Aktenstudium

Die Zeit zwischen den beidenWeltkriegen war geprägt vonden aufkeimenden Faschismenund der allgemeinen Wirt-schaftskrise. Die Raiffeisenkas-sen blieben davon nicht ver-schont. Ein neues Licht in diesesschwierige Kapitel SüdtirolerWirtschaftsgeschichte bringtProfessor Andrea Leonardi inseinem neuesten Buch, das kürz-lich in Trient erschienen ist.

Andrea Leonardi, Profes-sor an der Wirtschaftsfa-kultät der UniversitätTrient, beschäftigt sich

seit Jahrzehnten mit der jüngerenWirtschaftsgeschichte unserer Re-gion, mit der Geschichte des Ge-nossenschaftswesens im Speziel-len. Nun hat er – unterstützt vonder Region Trentino-Südtirol –seine jüngsten Forschungsergeb-nisse über die Geschichte derRaiffeisenkassen des Trentinound Südtirols von 1919-1945 vor-gelegt. Leonardi hat erstmals jeg-lichen Schriftverkehr der Bancad`Italia über die RaiffeisenkassenSüdtirols analysiert und ausgewer-tet. Dabei ist er zu neuen Er-kenntnissen gekommen.

Raiffeisenverband: Herr Professor,weshalb haben Sie dieses Buch ge-schrieben?

RAIFFEISEN-WEITERBILDUNGSKURSETermin Kursangebot Ort

13.03. WS für EDV-Koordinatoren Lichtenburg/Nals

14.03. Die neue deutsche Rechtschreibung Raiffeisenhaus/für alle Interessierte Bozen

15.03.- Korrekte und moderne Umgangsformen Ansitz Kandlburg/16.03. für Geschäftsführer, Führungskräfte, Interessierte Mühlbach

15.03.– Zeitmanagement als Erfolgsfaktor WIFI/Bozen16.03. für Unternehmer/innen und Führungskräfte

18.03. Aktiv Tag – Schnuppertag für Gesundheitsbewusstefür alle Interessierte Hotel Förstlhof/

Burgstall

20.03.- Grundausbildung Block I Bildungshaus24.03. für Mitarbeiter, die neu in der Raiffeisenkasse sind Kloster Neustift/

Vahrn

25.03. Aktiv Tag – Schnuppertag für Gesundheitsbewusste Hotel Förstlhof/für alle Interessierte Burgstall

Andrea Leonardi: Weil ich derMeinung bin, dass man nichtnur die schönen Seiten des Le-bens betrachten sollte.

Es gibt trotz der großen Dichte nurwenige wissenschaftliche Aufarbei-tungen des Genossenschaftswesens inunserer Region. Warum?

Die Entstehungsgeschichteder Genossenschaftsbewegungwurde im Jahre 1989 zum 100-Jahr-Jubiläum vielerorts aufgear-beitet. Auch die Erfolgsgeschich-te nach dem Zweiten Weltkriegmit dem Wirtschaftswunder wur-de thematisiert. Die zuweilentraumatischen Erlebnisse derZwischenkriegszeit wollte manaber vergessen und aus der kol-lektiven Erinnerung löschen. Ichaber wollte diese Realität besserverstehen lernen.

Im Jahre 1925 gab es in Südtirol135 Raiffeisenkassen. 79 davonwurden bis 1942 liquidiert. Wo lie-gen die Gründe?

Der Währungswechsel von derösterreichischen Krone zur itali-enischen Lira war ein wichtigesMotiv. Die Kriegsanleihen z.B.wurden 1919 – obwohl sie wert-los waren - um 60 Prozent desNennwertes bewertet. Das be-deutete, dass alle Kreditanstalteneine Bilanz aufwiesen, die nichtden realen Verhältnissen ent-

sprach. Siestanden de facto vor dem Kon-kurs. Die weltweite Wirtschafts-krise und die Option trugen dasihre bei.

Aber auch der Faschismusbekämpfte die Raiffeisen-Genossen-schaften.

Das italienische Regime wand-te sich gegen alle autonomen Be-strebungen, zumal hinter Raiff-eisen die christlich-sozialeBewegung stand. Bei der Italiani-sierung versuchte man italieni-sche Verwaltungsräte in SüdtirolsGenossenschaften einzusetzen.Auch die Südtiroler Sparkasse -

Das Versicherungsinstitut N.I.S.F.hat in den letzten Tagen allen Be-schäftigen, die in den Pensions-fonds einzahlen, einen Versiche-rungsauszug zugesandt.Das sogenannte Mod. ECO(estratto conto) spiegelt sämtlichevom nationalen VorsorgeinstitutN.I.S.F. erfassten Versicherungs-zeiten wieder. Um fehlende Zei-ten oder andere Unkorrektheitenim zentralen Datenarchiv zu be-reinigen, sollten die Betroffenendie Daten auf dem Versicherungs-auszug genauestens überprüfenund gegebenenfalls die erforder-lichen Berichtigungen beantra-gen.

Versicherungsauszüge kontrollieren

damals bereits unter faschisti-scher Kontrolle - bekämpfte dielokalen Raiffeisenkassen. Dasgeht aus den Protokollen derBanca d`Italia klar hervor.

Welche Schlüsse ziehen Sie aus die-sen historischen Zeitabschnitt?

Es ist erstaunlich, dass trotz al-ler Anfeindungen, trotz Kriegund Wirtschaftskrise der genos-senschaftliche Gedanke nie ver-loren ging, sondern nach demKrieg wieder erstehen konnteund an der wirtschaftlichen Entt-wicklung maßgeblich beteiligtwar.

Interview: Stefan Nicolini

Andrea Leonardi, Wirtschaftsprofessor an der Uni-versität Trient und Buchautor: „Traumatische Erleb-nisse vergessen wollen“

Dabei sollten die einzelnen ange-führten Perioden auf ihre Voll-ständigkeit hin kontrolliert wer-den. Auch eventuelleÜberschneidungen von Versiche-rungszeiten oder Lücken solltengenauso untersucht werden wieder Umstand, ob Ersatzzeiten fürMilitär, Krankheit oder Mutter-schaft angeführt werden. Die Ver-sicherungsauszüge, die auch alsVersicherungsnachweis gelten,bestehen aus• dem Formblatt Mod. ECO 1,

dem eigentlichen Auszug• dem Formblatt Mod. ECO 2,

dem Antrag zur Berichtigung• den allgemeinen Anleitungen.