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Nr. 149 | Juni 2015 WE CARE ABOUT FOOTBALL

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  • Nr. 149 | Juni 2015 WE CARE ABOUT FOOTBALL

  • 2 | UEFA•direct | 06.15

    ÜBERsiChT

    Titelseite:

    Lionel Messi unter den Augen von Andrea Pirlo auf dem Weg zu seinem vierten UEFA- Champions-League-Titel.

    Foto: VI Images via Getty Images

    NAChRiChTEN dER MiTgLiEdsvERBäNdE 15

    BARCELONA siEgREiCh iN BERLiN 4Am 6. Juni gewann der spanische Verein seinen fünften Titel in der Königsklasse des europäischen Klubfußballs.

    TiFLis BEREiT FÜR dEN UEFA-sUpERpOkAL 12Am 11. August treffen in der georgischen Hauptstadt der FC Barcelona und der FC Sevilla aufeinander mit dem Ziel, ihrer Trophäensammlung einen weiteren Pokal hinzuzufügen.

    TiTELvERTEidigUNg dEs FC sEviLLA iN dER UEFA EUROpA LEAgUE 8 Nach dem Doppelerfolg im UEFA-Pokal 2006 und 2007 gewann der FC Sevilla nun auch die UEFA Europa League zweimal in Folge.

    ERNEUTER TRiUMph EiNER dEUTsChEN ELF iN dER UEFA WOMEN’s ChAMpiONs LEAgUE 7Nach den Erfolgen des VfL Wolfsburg 2013 und 2014 holte in diesem Jahr der 1. FFC Frankfurt den Titel in der Nachspielzeit gegen Paris Saint-Germain.

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    BEiLAgEDie Ausgabe Nr. 58 des UEFA • technician enthält eine Reihe von Artikeln zur Trainerausbildung.

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    technicianNr. 58 | Juni 2015

    IntervIew – howard wIlkInson 2-5

    neue Massstäbe setzen 6-7

    torwart- und FutsaltraIner IM Fokus 8-10

    b-lIzenz als sprungbrett 10-11

    dIe Freude zurückbrIngen 12

    edItorIal

    respekt

    übersIcht

    Vor  ein  paar  Tagen  habe  ich  unsere Website uefa.org  besucht,  die  einen  reichen  Fundus  an Material  zu  Coaching  und  Trainerausbildung bereitstellt. Wie so oft weckte ein kleiner Teilsatz mein  Interesse:  Es  handelte  sich  dabei  um  den Anfang  eines Artikels  über  die UEFA-Trainerkon-vention, die gründlich überarbeitet worden ist und sich nun viel leserfreundlicher präsentiert. Die Pas-sage, die mir  ins Auge fiel, stand am Ende eines Abschnitts, der die grundlegen-den  Ziele  der  Konvention  fast wie  ein  Leitbild  darlegte.  Eines der  Ziele  lautete:  „Etablierung der Tätigkeit als Fußballtrainer als anerkannter Beruf“. Ich muss gestehen,  wäre  ich  der  Autor gewesen,  ich  hätte  „als aner-kannter und respektierter Beruf“ geschrieben.Der Grund, weshalb  ich  den 

    Respekt hätte  einfließen  lassen, sind  Rückmeldungen  aus  ver-schiedenen Teilen Europas. Es ist entmutigend,  von  einem  Mit-gliedsverband zu erfahren, dass es bei den Erstligavereinen inner - halb von einer Spielzeit zu mehr als  30  Trainerwechseln  gekom-men  sei.  Umfragen  in  anderen Ligen zeigen ein ähnlich besorg-niserregendes Bild: Rund 50 Prozent der Teams in den Topligen haben  ihren Cheftrainer  im Verlauf der Saison ausgewechselt. Bei zahlreichen Mann-schaften stand zum Ende der nationalen Meister-schaft sogar bereits der dritte Übungsleiter an der Seitenlinie. Einige Verträge wurden bloß für eine einstellige Anzahl Spiele abgeschlossen. Die finan-zielle Beloh nung hingegen wies in manchen Fällen mehrere Nullen hinter dieser einstelligen Zahl auf 

    – vorausgesetzt, das Ziel, den Abstieg abzuwen-den,  wurde  erreicht.  Dieser  Trend  scheint  ganz Europa zu betreffen, unabhängig von der Größe des Landes und der Vereine. Ein kurioses Beispiel lieferte ein spanischer Klub, der für die letzten vier Meisterschaftsspiele  einen  neuen  Coach  enga-gierte. Dieses  Vorgehen  wirft  Fragen  zum  Trainerjob 

    auf.  Traditioneller weise  gelten  Teambildung  und Spielerentwicklung  als  zentrale Punkte des Anforderungsprofils eines  Trainers. Wie bringen wir diesen  Ansatz  mit  dem  Trend hin  zu  kurzfristigen  Lösungen  in  Einklang?  Was  können  wir tun, um von den Personen, die Trainer einstellen und entlassen, Respekt zu erwarten? Beunruhi-gend  für  die  Trainergilde  ist, dass  ein  hoher  Prozentsatz  der Coaches,  die  aus  ihrem  ersten Job  entlassen werden,  nie  eine zweite Chance erhalten. Für  dieses  Problem  gibt  es 

    keine  rasche  Lösung. Die UEFA hat die Nationalverbände früher wie heute ermutigt, ein Ausbil-dungsniveau  anzubieten,  das hochqualifizierte Trainer hervor-bringt.  Mit  anderen  Worten: 

    Wir  müssen  die  Ausbilder  ausbilden.  Die  Unter-richtsstandards sollen die Trainer der Zukunft best-möglich auf die Realität dieses sehr anspruchsvol-len Berufs vorbereiten. Während die Toptrainer im Rampenlicht stehen, sind die Trainerausbilder die stillen  Helfer  im  Hintergrund,  die  entscheidende Aufgaben wahrnehmen. Ohne etwas zu beschö-nigen, richtet The Technician den Fokus in dieser Ausgabe auf diverse Themen im Zusammenhang mit  der  Trainerausbildung  und  zeigt  die  harte Arbeit und Hingabe, die in diese Tätigkeit fließen. Dies trägt hoffentlich dazu bei, dass den Trainerin-nen und Trainern mit ihren ausgewiesenen Kennt-nissen und Fähigkeiten jener Respekt entgegenge-bracht wird, der ihrem Berufsstand zusteht. l

    Ioan LupescuOberster Technischer 

    Verantwortlicher der UEFA

    Die UEFA-Trainerkonvention wurde überarbeitet, um das Niveau noch weiter anzuheben.

    Offizielle Publikation derEuropäischen Fußballunion

    Chefredakteur: Emmanuel Deconche

    Layout und Realisierung: GraphicTouch CH-1110 Morges

    Druck: Artgraphic Cavin SA CH-1422 Grandson

    Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 8. Juni 2015

    Die gezeichneten Artikel decken sich nicht unbedingt mit dem Standpunkt der UEFA. Der Abdruck von Artikeln oder Auszügen aus UEFA·direct ist unter Quellenangabe erlaubt.

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    Editorial

    FUssBALL vERBiNdET UNd BERÜhRT

    Der letzte Vorhang einer weiteren Klub-wettbewerbssaison ist gefallen, die den Fans weltweit unzählige unvergessliche Augenbli-cke der Spannung und der Freude geboten hat. Mannschaften aus nah und fern kämpf-ten mit großem Einsatz, um als Sieger aus ihren Wettbewerben hervorzugehen. Nach dieser packenden Saison konnten schließlich der FC Barcelona, der FC Sevilla und der 1. FFC Frankfurt die UEFA Champions League, die UEFA Europa League bzw. die UEFA Women’s Champions League für sich entscheiden. Ich beglückwünsche nicht nur die Gewinner die-ser Wettbewerbe, sondern auch alle Sieger unserer Juniorennationalmannschaftswettbe-werbe, und ich möchte die Gelegenheit nut-zen, allen zu danken, die zum Erfolg dieser Veranstaltungen beigetragen haben.

    Die drei Klubwettbewerbsendspiele waren wahrhaft magische Momente und die zwölf erzielten Treffer zeugen davon, dass der An-griffsfußball in Europa gesund und munter ist. Ich bin glücklich, dass wir die spannungsgela-dene Atmosphäre in Berlin und Warschau beim Champions- bzw. Europa-League-Finale dank einer Initiative der UEFA-Stiftung für Kinder mit hunderten benachteiligten, hilfsbe-dürftigen Kindern vor Ort teilen konnten. Ob-wohl die Stiftung ihre Tätigkeit erst vor weni-gen Wochen aufgenommen hat, ist sie schon in der Lage, etwas zu bewirken. Wir können nur hoffen, dass sie einen echten Einfluss auf das Leben junger Menschen weltweit haben wird.

    Eine der zukünftigen Initiativen der Stiftung wurde Anfang des Monats in Paris angekün-digt: 20 000 benachteiligte Kinder erhalten im Rahmen der UEFA EURO 2016 in Frankreich die Möglichkeit, Spiele live im Stadion zu ver-folgen. In knapp einem Jahr beginnt das Tur-nier und ich kann Ihnen versichern, dass wir durch eine Vielzahl an Projekten das Engage-ment der UEFA für soziale Verantwortung deutlich machen werden. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit diesem Einsatz zeigen können, wie Fußball in Zeiten, in denen das Verhalten einiger Funktionäre einen Schatten auf sein Image wirft, eine Kraft für das Gute sein kann. Ich vertraue darauf, dass wir bald bessere Zeiten sehen werden.

    Michel PlatiniUEFA-Präsident

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    UEFA Champions League

    BERLiN vERWANdELT siCh UNd BARÇA sChREiBT gEsChiChTE

    Berlin gilt bei vielen als stadt, die dazu verdammt ist, immerfort zu werden und niemals zu sein. so verwandelte sich die stadt auch für das diesjährige UEFA-Champions-League-Finale zwischen Juventus und Barcelona.

    Als Xavi Hernández am 6. Juni den Champions-League-Pokal im ehr-würdigen Berliner Olympiastadion in die Höhe stemmte, beendete der 35-jährige Kapitän des FC Barcelona

    damit nicht nur seine beispiellose 17-jährige Karri-ere in diesem Klub, sondern krönte auch eine un-vergleichliche Ära für die Katalanen, die den be-deutendsten europäischen Klubwettbewerb nun zum vierten Mal in den letzten zehn Jahren ge-wonnen haben.

    Xavi, der im Sommer zum katarischen Verein Al-Sadd wechselt, schrieb beim Finale auch sein eigenes Stück Geschichte. Der allseits beliebte Mittelfeldstratege ist der erste Spieler mit 151 Champions-League-Einsätzen, nachdem er in der 78. Minute des packenden Endspiels, das die Spa-nier verdient mit 3:1 gegen den italienischen Meister Juventus Turin gewannen, für den Mann des Spiels, Andrés Iniesta, eingewechselt wurde.

    Es war offenkundig, dass die Begegnung zwi-schen Barça und Juve ein ganz besonderes Duell werden würde, nachdem beide zu Hause bereits das Double geholt hatten. Obwohl beiden Teams die Chance auf ein historisches Triple winkte, schienen sie keinerlei Nerven zu zeigen. Ivan Rakitić erzielte nach nur vier Minuten und einem herrlichen kollektiven Spielzug den ersten Treffer. Juventus zeigte sich in der Folge mehrere Male torgefährlich, und zehn Minuten nach Wiederan-pfiff musste Álvaro Morata den Abpraller nach ei-

    nem Schuss von Carlos Tévez nur noch zum 1:1 ins Netz schieben.

    Die Elf von Massimiliano Allegri hatte nun ihre beste Phase, aber nach einem Konter über Lionel Messi Mitte der zweiten Halbzeit dennoch das Nachsehen. Gianluigi Buffon konnte den wuchti-gen Schuss des Argentiniers nur noch vor die Füße des heranstürmenden Luis Suárez abwehren, der sich die Gelegenheit zum erneuten Führungstreffer nicht entgehen ließ. Juve kämpfte tapfer weiter, aber in der siebten Minute der Nachspielzeit si-cherten sich die Katalanen mit dem Treffer von Neymar nach Vorlage von Suarez ihren fünften Meisterpokal.

    Es war ergreifend, mitanzusehen, wie dem Tor-hüter von Juventus die begehrteste Trophäe des europäischen Klubfußballs erneut versagt blieb, und ein weiterer Veteran, Andrea Pirlo, nach dem Schlusspfiff bittere Tränen vor den Augen der mitfühlenden Bianconeri-Fans vergoss. Aber der

    Abend gehörte Barcelona, dessen Spie-ler und Fans mit der ihnen typischen Ausgelassenheit feierten. Der dritte UEFA-Champions-League-Titel in sechs Jahren und das zweite Triple in der Ge-schichte des Vereins bedeuten eine his-torische Premiere im Klubfußball.

    Ein historischer Ort Das Olympiastadion bot den passen-

    den Rahmen für einen solch geschichts-trächtigen Abend. In diesem für die Olympischen Spiele 1936 errichteten Stadion bleibt trotz seiner kompletten Modernisierung im Vorfeld der WM 2006 die Vergangenheit spürbar. Diese Mi-schung aus alt und neu spiegelt eine Stadt wider, die dafür berühmt gewor-den ist, „verdammt zu sein, immerfort zu werden und niemals zu sein“, eine Hommage an ihren über die Jahre an-haltenden Wandel.

    Erwartungsgemäß verwandelte sich die Stadt auch für die Finalwoche der

    UEFA Champions League, nicht nur im Stadion, sondern auch am Brandenburger Tor, dem unver-wechselbaren Wahrzeichen der Stadt, das zum Ort des Champions Festivals, dem alljährlichen Fußball-spektakel der UEFA, wurde.

    Auch aufgrund des fantastischen Wetters ka-men tausende Fans, um vor dieser außergewöhn-lichen Kulisse an der viertägigen Veranstaltung teilzunehmen. Das Unterhaltungsprogramm be-gann am Donnerstag mit der Vorstellung des Pokals durch den zweimaligen UEFA-Champions-

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    League-Sieger Christian Karembeu, der das Festi-val an der Seite des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, eröffnete.

    Wie immer stand der Fußball im Mittelpunkt und das Brandenburger Tor bot einen atemberau-benden Hintergrund für den jährlichen Höhepunkt des Festivals, das Spiel der Legenden. Die Blue Man Group heizte dem Publikum gehörig ein, bevor die Begegnung zwischen den von Peter Schmeichel und Ruud Gullit gecoachten World All-Stars und einer Auswahl ehemaliger Juve- und Barça-Stars unter der Leitung von Zico angepfiffen wurde. Eini-ge der größten Spieler der Geschichte der UEFA Champions League waren mit von der Partie, unter anderem Clarence Seedorf, Edwin van der Sar und Fabrizio Ravanelli, die zur Freude der begeisterten Zuschauer die Vergangenheit aufleben ließen.

    Die Begegnung hatte aber noch einige weitere außergewöhnliche Geschichten zu erzählen. Der siegreiche adidas-Young-Champion Paxton Pomy-kal machte inmitten der Fußballlegenden eine mehr als ordentliche Figur, während Tom Kinstler, Sieger des #UltimateChampion-Wettbewerbs auf UEFA.com, aus Johannesburg, Südafrika, angereist war. Letzterer konnte seine Gefühle kaum mehr im Zaum halten, als er Seite an Seite mit seinen Helden von Juventus spielen durfte.

    Stars lassen das Festival erstrahlenIm Laufe der vier Tage fanden verschiedene

    Spiele statt und die UEFA unterstrich erneut ihr En-gagement für soziale Verantwortung, als sie eini-ge der besten europäischen Blinden- und Ampu-tierten-Fußballer einlud, ihr unbestrittenes Talent beim Festival zu demonstrieren. Der Tradition, der Austragungsstadt des Endspiels ein brandneues Maxispielfeld zu schenken, wurde ebenfalls Genü-ge getan. Der ehemalige brasilianische Kapitän Cafu übergab den Platz der Grundschule am Kop-penplatz.

    Zahlreiche bekannte Botschafter waren vor Ort, um sich mit den Fans zu treffen und an den Akti-vitäten teilzunehmen. Zu den Höhepunkten zähl-ten das Elfmeterschießen zwischen Christian Ka-rembeu und dem Freestyler David Grubl, die Tricks und Ratschläge von Michael Ballack im Rahmen der Geschicklichkeitsübungen für junge Fußballer und die Demonstration des unverminderten Talents von Zinédine Zidane am Stand von adidas.

    Am Eröffnungsabend fand das erste Champions-Kurzfilmfestival statt, während am Freitagabend DJ Robin Schulz für Unterhaltung sorgte. Insgesamt besuchten rund 300 000 Menschen das viertägige Event, ein Beweis dafür, dass das Champions Fes-tival die perfekte Ergänzung zum samstagabendli-chen Höhepunkt im Olympiastadion darstellte.

    Während 70 442 glückliche Eintrittskarteninha-ber das Spektakel live im Stadion sehen konnten, verfolgten schätzungsweise 180 Mio. Zuschauer das Spiel live im Fernsehen und es wurden rund 400 Mio. Zuschauer in mehr als 200 Übertra-gungsgebieten erreicht.

    Während des Endspiels waren etwa 1 800 Me-dienvertreter tätig. 130 Kameras der TV-Rechtein-haber zeichneten Bildmaterial innerhalb des Stadi-ons auf. Der Host Broadcaster, das ZDF, verwendete

    40 Kameras, und die UEFA selbst hatte zwölf 4K-Kameras im Einsatz.

    Es standen 130 TV- und Radiokommentatoren-plätze zur Verfügung. Insgesamt waren während des Spiels 550 Vertreter der schreibenden Presse sowie 200 Fotografen, Bildredakteure und Techni-ker anwesend. Weitere 34 Nicht-Rechteinhaber berichteten für TV und Radio über das Spiel.

    480 UEFA-Mitarbeitende und 420 Volunteers standen im Einsatz, einschließlich LOK und DFB, während 170 Fahrer für deren Transport zwischen dem Stadion, dem Festival und den Hotels bereit standen.

    Die beliebteste Sportveranstaltung des Jahres

    Online war das Finale erneut überaus präsent, da die UEFA weiterhin viele digital miteinander ver-netzte Fanerlebnisse anbietet. Gut zwei Millionen Nutzer besuchten am Spieltag die offizielle Website der UEFA Champions League, 33 % mehr als 2014, und in den sozialen Medien überschlugen sich die Diskussionen. Die offizielle UCL-Facebook-Seite er-reichte über 60,5 Mio. Menschen, von denen mehr als 9,5 Mio. Fans einen Kommentar hinterließen. Außerdem verfolgten über 17 Mio. Personen die Facebook-Show am Morgen des Endspiels live von der Bühne des Champions Festivals. Auf Twitter wurde das #UCLfinal-Hashtag knapp zwei Millio-nen Mal erwähnt, während weitere 500 000 Nutzer der Veranstaltung auf Instagram folgten.

    Diese beeindruckenden Zahlen dienen erneut dazu, den Status des Endspiels der UEFA Champi-ons League als weltweit beliebteste jährliche Sportveranstaltung zu festigen: 90 Minuten Fuß-ball, die, auch lange nachdem Xavi den Pokal in die Höhe gestemmt hat, die Diskussionen welt-weit anheizen. l

    6. Juni 2015Olympiastadion, Berlin – 70 442 Zuschauer

    Juventus Turin - FC Barcelona 1:3 (0:1)

    Tore: 4. Rakitić 0:1, 55. Morata 1:1, 68. Suárez 1:2, 90.+7 Neymar 1:3

    Schiedsrichter: Cüneyt Çakır (Türkei)

    Das Brandenburger Tor im Zeichen des Breitenfußballs.

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    geschichte

    sTARTkLAR FÜR EiN AUFREgENdEs ABENTEUER...vor 60 Jahren, im Juni 1955, übernahm die ein Jahr zuvor gegründete UEFA die Organisation des ersten europäischen klubwettbewerbs. dieser unter dem Namen „pokal der europäischen Meistervereine“ bekannt gewordene Wettbewerb wurde knapp 40 Jahre später von der UEFA Champions League abgelöst. Allerdings hat nicht der dachverband des europäischen Fußballs, sondern die angesehene französische sporttageszeitung L’Équipe den Ball für den bedeutendsten klubwettbewerb ins Rollen gebracht.

    Im Dezember 1954 äußerte der Herausgeber von L’Équipe, Gabriel Hanot, die Idee eines europä-ischen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften: „Die Idee einer Welt- oder zumindest einer Europa-meisterschaft für Klubs [...] ist es Wert, weiterver-folgt zu werden. Wagen wir es.“ Jacques Goddet, Eigentümer und Direktor von L’Équipe, begrüßte Hanots Vorschlag und entschied, das Projekt mit seiner Zeitung bedingungslos zu unterstützen.

    Die Idee stieß in ganz Europa auf Zustimmung und Jacques Ferran, Journalist bei L’Équipe, erhielt die Aufgabe, ein Reglement auszuarbeiten. An-stelle der Landesmeister sollten 16 von den Orga-nisatoren ausgewählte Klubs den Wettbewerb in einem Format mit Hin- und Rückspielen an vorge-gebenen Daten bestreiten.

    L’Équipe beschloss, dem Weltfußballverband FIFA die Idee vorzustellen, der das Projekt seiner-seits begrüßte, aber gleichzeitig erklärte, dass es nicht in seinem Kompetenzbereich liege, einen solchen Wettbewerb zu organisieren. Die nächste Anlaufstation der Zeitung war der im Juni 1954 neu gegründete europäische Fußballverband UEFA. Beim ersten Kongress der UEFA im März 1955 in Wien stellten Gabriel Hanot und Jacques Ferran den europäischen Nationalverbänden das Projekt vor, die allerdings ihrerseits entgegneten, dass „die Verbände dafür zuständig sind, ihren Verei-nen die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb zu erlauben“.

    L’Équipe erinnerte sich an die positive Resonanz der Klubs und beschloss, die in Frage stehenden Vereine zu einem Treffen am 2./3. April 1955 nach Paris einzuladen, bei dem der Entwurf des Regle-

    EhRUNg FÜR 22 kLUBs iN BERLiN

    In Berlin ehrte die UEFA im Rahmen einer Veranstaltung am Vorabend des Champions-League-Finales die 22 Vereine, die den Pokal der europäischen Meistervereine bzw. die UEFA Champions League gewonnen haben.UEFA-Präsident Michel Platini überreichte den Klub -vertretern jeweils eine gerahmte Plakette mit dem handschriftlichen Originalreglement zum Wettbewerb, die der Journalist Jacques Ferran erstellt hatte.Folgende 22 Vereine haben die europäische Königsklasse in der Vergangenheit gewonnen: AC Mailand, Ajax Amsterdan, Aston Villa, FC Barcelona, Bayern München, Benfica Lissabon, Borussia Dortmund, Celtic Glasgow, FC Chelsea, Feyenoord Rotterdam, Hamburger Sportverein,

    Inter Mailand, Juventus Turin, FC Liverpool, Manchester United, Nottingham Forest, Olympique Marseille, FC Porto, PSV Eindhoven, Real Madrid, Roter Stern Belgrad sowie Steaua Bukarest. l

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    ments genehmigt und eine Organisationskommis-sion zur Durchführung eingerichtet wurde.

    Die Antwort der UEFA auf diese Entwicklungen folgte bei der Sitzung ihres Dringlichkeitsaus-schusses am 6./7. Mai 1955 in London. In einem Schreiben an das FIFA-Exekutivkomitee, das am darauffolgenden Tag ebenfalls in London tagte, wurde der Weltverband gebeten, „die Modalitä-ten eines solchen Wettbewerbs zu prüfen, damit dieser im Einklang mit den internationalen Bestim-mungen steht und unter Federführung der Natio-nalverbände durchgeführt wird“.

    Die Anfrage wurde von der FIFA positiv be-scheinigt und der Weltverband beauftragte die UEFA mit der Organisation dieses neuen Wettbe-werbs unter der Bedingung, dass die betreffenden Nationalverbände ihr Einverständnis geben. Im Protokoll der UEFA-Exekutivkomiteesitzung vom 21. Juni 1955 (übrigens der Tag, an dem der der-zeitige UEFA-Präsident Michel Platini das Licht der Welt erblickte) ist festgehalten: „Zunächst wird anerkannt, dass dieser Pokal tatsächlich von der europäischen Fußballunion organisiert wird“.

    Das ursprünglich von Jacques Ferran verfasste Reglement wurde mit einigen kleineren Anpassun-gen übernommen. Die UEFA kontaktierte alle ihre Mitgliedsverbände und forderte diese auf, ihre je-weiligen Meistervereine anzumelden, wobei den von L’Équipe ausgewählten Klubs der Vorzug gege-ben wurde. Die ursprüngliche Organisationskom-mission wurde aufgelöst und ein UEFA-Organisati-onskomitee eingesetzt. Ein aufregendes und lang ersehntes Abenteuer, bei dem der erste Ball im Sep-tember 1955 rollen sollte, nahm seinen Anfang... l

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    UEFA Women’s Champions League

    FRANkFURT ZUM viERTENEin Tor in der Nachspielzeit eines packenden Endspiels gegen paris saint-germain bescherte dem Rekordsieger 1. FFC Frankfurt einen weiteren europäischen Titel.

    Volles Haus, lautstarke Unterstützung für beide Teams und eine dramatische Schlussphase in Berlin – nein, die Rede ist nicht vom Duell zwischen Ju-ventus und Barcelona im Olympiasta-

    dion, sondern vom Frauenfinale drei Wochen zuvor. Weil sich der Saisonhöhepunkt der Männer mit

    dem Eröffnungstag der Frauen-WM überschnitt, konnte das Finale der Frauen nicht wie zuletzt üb-lich in derselben Woche wie jenes der Männer stattfinden. Schauplatz des vorgezogenen End-spiels der UEFA Women’s Champions League war der mit 18 300 Besuchern ausverkaufte Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark im Osten der deutschen Hauptstadt, in dem die einheimischen Zuschauer dank dem 1. FFC Frankfurt ein deutsches Team an-feuern durften. Allerdings konnten auch die Pari-serinnen auf die Unterstützung einer stattlichen Anzahl mitgereister Fans zählen.

    Begonnen hatte der Tag mit einem gut besuch-ten, vom DFB organisierten Mädchenfußballfesti-val. Auch die Eröffnungsfeier im Stadion stand im Zeichen der Jugend, waren doch viele der über hundert Akteure der spektakulären, von Tanzein-lagen und Fahnen geprägten Zeremonie Kinder. Das Publikum, zu dem die deutsche Bundeskanz-lerin Angela Merkel zählte, sollte auch von den Finalisten bestens unterhalten werden.

    Rekordmarke für ŠašićFrankfurt war zu Beginn spielbestimmend und

    ging in der 32. Minute durch einen Kopfball von Célia Šašić am lange Pfosten in Führung; damit egalisierte die Torjägerin bei ihrer ersten Teilnahme am Wettbewerb den Rekord von 14 Saisontref-fern. Entgegen dem Spielverlauf erzielte Marie-Laure Delie acht Minuten später auf Vorarbeit von Kenza Dali den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit wechselte PSG Laura Georges und die deutsche Legionärin Josephine Henning ein, die es gemein-sam auf fünf Europapokaltriumphe bringen, aber beide wegen Verletzungen angeschlagen waren. Dank diesen Auswechslungen gelang es den Pari-serinnen, das gegnerische Angriffsspiel um Célia Šašić, Verónica Boquete und Dzsenifer Marozsán besser einzudämmen.

    Es drohte die Verlängerung, erst recht nach der verletzungsbedingten Auswechslung der Frank-furter Mittelfeldstrategin Simone Laudehr. In der zweiten Minute der Nachspielzeit war es jedoch die eingewechselte Mandy Islacker, eine der weni-gen Nichtnationalspielerinnen auf dem Platz, die mit einem raffinierten Halbvolley für die Entschei-dung sorgte.

    Deutschland hat nunmehr neun der vierzehn bisherigen Ausgaben gewonnen, Rekordsieger Frankfurt hat allein vier Mal triumphiert, zwei Mal mehr als jedes andere Team. Allerdings war der jüngste Erfolg nach 2002, 2006 und 2008 der ers-

    te seit der Umwandlung des Wettbewerbs in die UEFA Women’s Champions League.

    „Bis zum Umfallen gelaufen“Colin Bell, dessen Spielsystem mit Ausputzerin

    sich als Schlüssel zum Erfolg erwies, ist der erste englische Trainer, der eine Champions League der Männer oder Frauen gewinnen konnte. Er sagte gegenüber UEFA.com: „Wir haben taktisch alles sehr gut gemacht, der Einsatz der Spielerinnen war fantastisch – sie sind bis zum Umfallen gelaufen.“

    Verónica Boquete, die zu Bayern München wechseln wird und ihre letzte Partie für Frankfurt bestritt, fügte hinzu: „Es ist immer etwas Beson-deres [durch ein spätes Tor zu gewinnen], weil die Anspannung so groß ist. Alles rechnete schon mit der Verlängerung, doch wir haben daran ge-glaubt, dass wir das Spiel in der regulären Spielzeit entscheiden können. So war es auch für mich et-was ganz Besonderes, denn bei allen wichtigen Spielen, die ich bestreite, passiert immer etwas in der letzten Minute – deshalb habe ich bis zum Schluss daran geglaubt.“

    Es ging nicht nur in Berlin hoch her: Auf Twitter war das offizielle Hashtag #UWCLfinal während des ganzen Abends das meistgenutzte Hashtag in Deutschland, während #FRAPSG weltweit einen Spitzenplatz belegte. Auch die TV-Einschaltquoten waren hoch: rund zwei Millionen Zuschauer ver-folgten in Deutschland das Spiel im ZDF, dies trotz der harten Konkurrenz der Halbfinalrückspiele in den UEFA-Klubwettbewerben der Männer in der-selben Woche. l

    14. Mai 2015Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Berlin – 18 300 Zuschauer

    1. FFC Frankfurt - Paris Saint-Germain 2:1 (1:1)

    Tore: 32. Šašić 1:0, 40. Delie 1:1, 90.+2 Islacker 2:1.Schiedsrichterin: Esther Staubli (Schweiz)

    Mandy Islacker vom 1. FFC Frankfurt erzielt in der Nachspielzeit den Siegtreffer.

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    UEFA Europa League

    pACkENdE TAgE iN WARsChAUWarschau entpuppte sich als perfekter gastgeber für die Woche im vorfeld des Endspiels der UEFA Europa League am 27. Mai. der FC sevilla schrieb geschichte, während die Mannschaft von dnipro dnipropetrowsk sich in die herzen zahlreicher Zuschauer spielte.

    Die Fans von Dnipro Dnipropetrowsk und des FC Sevilla sorgten dafür, dass es eine laute und farbenfrohe End-spielwoche in Warschau war. Dass Titelverteidiger Sevilla es bis in die polnische Hauptstadt geschafft hatte,

    dürfte für die meisten keine große Überraschung gewesen sein. Dnipro hingegen hatte in seinen 18 Begegnungen eine sehr bewegte Reise zum ersten Europapokalfinale der Vereinsgeschichte hin-ter sich gebracht.

    Die Anhänger beider Teams schienen fest ent-schlossen, dem Anlass entsprechend zu feiern. Be-reits über 24 Stunden vor Anpfiff wimmelte es in der Fanzone auf dem Schlossplatz in der charman-ten Altstadt von Musik- und Unterhaltungsange-boten. Eine besondere Erwähnung verdient das im Rahmen des UEFA-Breitenfußballprogramms instal-lierte Minispielfeld, auf dem Kinder in Fünferteams spielten; ein weiteres Highlight waren Erinnerungs-fotos mit der Europa-League-Trophäe.

    Dudek in der FanzoneAm Nachmittag des Finaltags stattete Polens

    Torwartlegende Jerzy Dudek der Fanzone einen

    27. Mai 2015Nationalstadion, Warschau – 45 000 Zuschauer

    Dnipro Dnipropetrowsk - FC Sevilla 2:3

    Tore: 7. Kalinić 1:0, 28. Krychowiak 1:1, 31. Bacca 1:2, 44. Rotan 2:2, 73. Bacca 2:3.

    Schiedsrichter: Martin Atkinson (England)

    Der Einlauf der Mannschaften.

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    Besuch ab und versuchte sich bei besagtem Pass-wettbewerb, bevor er Autogramme gab und für Fotos posierte. Viele Fans machten sich bald dar-auf auf in Richtung Nationalstadion, um den dort erwarteten Mannschaftsbussen einen gebühren-den Empfang zu bereiten.

    Mit von der Partie waren auch 200 Kinder, die dank der neu gegründeten UEFA-Stiftung für Kin-der Eintrittskarten erhielten. Unter Federführung des Polnischen Fußballverbands und der War-schauer Stadtverwaltung waren benachteiligte Kinder aus Polen ausgewählt worden; dabei wur-den 14 anerkannte Organisationen für hilfsbe-dürftige Kinder berücksichtigt.

    Ein historischer AbendWas sie zu sehen bekamen, war nichts weniger

    als Fußballgeschichte: Als erste Mannschaft über-haupt gewann Sevilla den UEFA-Pokal bzw. die UEFA Europa League zum vierten Mal. Mit seinem 3:2-Sieg gegen Dnipro überflügelte das Team von Unai Emery die dreimaligen Sieger Inter Mailand, Juventus Turin und FC Liverpool, wenngleich es zunächst gar nicht danach ausgesehen hatte, als Nikola Kalinić die Ukrainer bereits nach sechs Minuten in Führung brachte. Der Kroate hatte den Treffer mit einer Kopfballverlängerung auf Matheus selbst eingeleitet, bevor er dessen Her-eingabe wuchtig ins Tor köpfte.

    Sevilla erholte sich jedoch schnell von diesem Schlag. Besonders jubelten die einheimischen Fans, denn es war der Pole Grzegorz Krychowiak, der nach einer Ecke den Ausgleich erzielte. Die gefühl-volle Vorlage dazu stammte von Carlos Bacca, der nur vier Minuten später auf 2:1 erhöhte. Dem Führungstreffer vorausgegangen war ein Steilpass von José Antonio Reyes, mit dem dieser die Dnipro-Abwehr aushebelte. Bacca versetzte Tor-hüter Denys Boyko und brauchte nur noch ins lee-re Tor einzuschieben.

    Zwar gestaltete Dnipro mit dem erneuten Ausgleich kurz vor der Halbzeitpause durch Ruslan Rotans gefühlvoll verwandelten Freistoß die Partie wieder offen, doch es sollte am Ende Sevillas – und Baccas – Abend werden. In der 73. Minute gab Vitolo nach einigem Hin und Her im Mittelfeld eine schöne Vorlage mit dem Außenrist, die der kolumbianische Nationalspieler instinktsicher verwandelte. Der Applaus, den Bacca bei seiner anschließenden Auswechslung erhielt, machte deutlich, wer in dieser turbulenten Begegnung der spielentscheidende Mann gewe-sen war.

    Sevilla hatte also zum vierten Mal in gerade ein-mal zehn Spielzeiten den Pokal gewonnen und feierte diesen Erfolg ausgelassen vor der Kurve mit seinen mitgereisten Fans. l

  • U17-Europameisterschaft

    UEFA•direct | 06.15 | 9

    FRANkREiCh NACh ELF JAhREN WiEdER U17-EUROpAMEisTERder jüngste französische Nachwuchs besiegte im Endspiel der erweiterten Endrunde in Bulgarien deutschland und trat damit in die Fußstapfen berühmter vorgänger.

    Die Annalen bergen bisweilen Über-raschungen – so die Tatsache, dass Frankreich seinen bislang einzigen U17-Titel im eigenen Land gewonnen hatte. Das war 2004 in Châteauroux

    gewesen, als Kévin Constant und Samir Nasri mit ihren Toren für einen 2:1-Endspielsieg über Spani-en sorgten. In den Reihen des Gegners standen damals keine Geringeren als Gerard Piqué, der den spanischen Treffer erzielte, sowie Cesc Fàbregas und der heutige Atlético-Mittelfeldakteur Mario Suárez.

    Im Mai 2015 nun schickte sich das aktuelle fran-zösische U17-Team an, diesen Erfolg in der bulgari-schen Küstenstadt Burgas zu wiederholen. Ent-scheidenden Anteil daran hatte Stürmer Odsonne Edouard, der als erster Spieler überhaupt einen Hattrick in einem Finale erzielte und mit insgesamt acht Treffern mehr Tore erzielte als die allermeisten Mannschaften im gesamten Turnier. Frankreich zeichnete für gut ein Viertel der 59 Treffer in der bis auf das Finale insgesamt torarmen Endrunde ver-antwortlich, die vom 6. bis 22. Mai stattfand und erstmals seit 2002 wieder 16 Nationen umfasste.

    Starke OrganisationZwar hatte es vor dem Finale zwei „Schützen-

    feste“ gegeben, beim 5:0-Sieg Frankreichs über Schottland und beim 4:0-Erfolg der DFB-Auswahl gegen die Tschechen. Ansonsten waren Tore je-doch Mangelware, und drei Teilnehmer – die Re-publik Irland, Schottland und Slowenien – muss-ten nach der Gruppenphase gar gänzlich ohne Torerfolg abreisen. Spanien traf jedoch in fünf Be-gegnungen exakt dreimal, und das nur aus Stan-dardsituationen (ein Elfmeter und zwei Freistöße); und auch die Vorjahresfinalisten aus den Nieder-landen trugen in diesem Jahr gerade einmal einen

    Strafstoß und ein gegnerisches Eigentor zur Torstatistik bei.

    Beim Turnier in Bulgarien fielen den technischen Beobachtern der UEFA das hohe Niveau der Torhüter, die starke Or-ganisation der Abwehrreihen und die taktische Reife auf, die für packende Du-elle sorgte. Und auch wenn die Betreiber der Anzeigetafel nicht eben ins Schwit-zen kamen, ging es ansonsten doch hoch her. 16 Mannschaften, das bedeu-tete einen Spielplan mit 33 Begegnun-gen, den die bulgarischen Gastgeber mit bewundernswerter Souveränität und Effizienz meisterten. Darüber hinaus brachten sie alle 16 Delegationen in einem Hotelkomplex im Seebad Pomorie unter und schufen damit perfek-te Voraussetzungen für den sportlichen und kultu-rellen Austausch unter den Teilnehmern.

    Spannende GruppenphaseAuf dem Platz blieb die Spannung für praktisch

    alle Mannschaften bis zum Abpfiff am dritten Spieltag erhalten – und keinen traf es härter als Griechenland in Gruppe C, das seinen Platz im Viertelfinale schon sicher zu haben schien, als Frankreich mit einem Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit alle Hoffnungen zunichtemach-te. Zwei der vier Viertelfinalbegegnungen wurden per Elfmeterschießen entschieden, wobei jeweils Kroatien und Spanien den Kürzeren zogen. Frank-reich zeigte sich gegen Italien durchsetzungsstark und siegte mit 3:0, während Englands Abschluss-schwäche zu einem 0:1 gegen Russland führte. Die Halbfinalisten waren automatisch für die be-vorstehende U17-WM in Chile qualifiziert, wäh-rend die vier unterlegenen Viertelfinalisten in Play-offs um die beiden verbleibenden Startplätze kämpften. Hierbei setzte sich Kroatien gegen Itali-en durch, wohingegen Spanien gegen England im Elfmeterschießen geschlagen geben musste.

    Das attraktive Halbfinale zwischen Belgien und Frankreich wurde ebenfalls durch Schüsse von der Strafstoßmarke entschieden. Deutschland hatte je-doch trotz der traditionellen „deutschen“ Tugen-den Teamgeist, Einsatz und Standhaftigkeit dem fulminanten Auftritt der französischen Elf in einem reizvollen Finale nicht genug entgegenzusetzen. Edouard leitete mit seinen beiden Treffern kurz vor bzw. nach der Pause den Niedergang ein und zer-störte mit seinem dritten Tor zehn Minuten vor dem Abpfiff endgültig die Hoffnung, die bei den Deut-schen dank dem Anschlusstreffer kurzzeitig aufge-keimt war. Das 4:1 schließlich war ein Eigentor.

    Die Medaillen erhielten die jungen französi-schen Talente aus den Händen ihres Landsmanns Michel Platini. l

    ERgEBNissEViertelfinale15. Mai Kroatien - Belgien 1:1 (3:5 i.E.)15. Mai Deutschland - Spanien 0:0 (4:2 i.E.)16. Mai Frankreich - Italien 3:016. Mai England - Russland 0:1

    Playoffs um die WM-Startplätze19. Mai Kroatien - Italien 1:019. Mai Spanien - England 0:0 (3:5 i.E.)

    Halbfinale19. Mai Belgien - Frankreich 1:1 (1:2 i.E.)19. Mai Deutschland - Russland 1:0

    Endspiel

    22. Mai Frankreich - Deutschland 4:1

    Der Franzose Mamadou Doucouré hat im Zweikampf mit Johannes Eggestein das bessere Ende für sich – ebenso wie sein Team im Duell mit der DFB-Elf.

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  • 10 | UEFA•direct | 06.15

    U19-Europameisterschaft

    gRiEChENLANd hEissT U19-TALENTE WiLLkOMMENdie U19-Europameisterschaft ist immer einer der höhepunkte des Fußballsommers und die 14. Aus-gabe vom 6. bis 19. Juli in griechenland bildet sicher keine Ausnahme. vier ehemalige U19-Europameister einschließlich Titelhalter deutschland und der sechsfache gewinner spanien sind mit von der partie.

    52 Länder bestritten in dieser Saison die Qualifikationsrunde, während Spa-nien durch ein Freilos für die Eliterunde gesetzt war und Griechenland auto-matisch für die Endrunde qualifiziert

    ist. Acht Teams (England, Österreich, die Slowakei, Russland, Portugal, Italien, die Niederlande und Montenegro) gewannen alle drei ihrer jeweiligen Spiele. Die 13 Gruppensieger und Zweitplatzierten sowie der beste Drittplatzierte, Schottland, erreich-ten die Eliterunde.

    Da sich jeweils nur die Sieger der sieben Grup-pen der Eliterunde für die Endrunde qualifizierten, durften sich die Mannschaften kaum Fehler erlau-ben. Russland setzte seine Siegesserie aus der Qualifikationsrunde mit drei weiteren Siegen fort und zog zum ersten Mal seit 2007 in die Endrunde ein. England hatte in Gruppe 7 gegen Frankreich das Nachsehen, während Deutschland als Sieger der Gruppe 2 sein Ticket nach Griechenland löste. In den anderen Gruppen qualifizierten sich Öster-reich, die Niederlande und die Ukraine. Spanien sicherte sich dank einem 4:0-Sieg gegen Portugal den letzten Startplatz in der Endrunde. Mit 13 er-zielten Treffern in der diesjährigen Eliterunde steht das Team an der Spitze der Torschützenliste.

    Die Endrunde wird in drei Stadien stattfinden: in den städtischen Stadien von Katerini und Veria sowie in der Arena von AE Larissa. Die Spiele der Gruppe A finden am 6., 9. und 12. Juli statt, die Begegnungen der Gruppe B am 7., 10. und 13. Juli. Die Gruppenersten und die Zweitplatzier-ten qualifizieren sich für das Halbfinale am 16. Juli.

    Das Finale findet drei Tage später in Ka-terini statt.

    Große NamenSeitdem die U19-EM mit der Saison 2001/02

    die Nachfolge des U18-Wettbewerbs angetreten hat, dominiert Spanien diese Kategorie, obwohl es in den vorangegangenen 17 Jahren nur einmal U18-Europameister geworden war. Vor 13 Jahren gewann Spanien in Norwegen die erste Ausgabe des neuen Wettbewerbs. Im Endspiel erzielte Fernando Torres den einzigen Treffer gegen Deutschland. Seither haben die Iberer noch weite-re fünf Mal triumphiert.

    Spieler wie Andrés Iniesta (2002), Sergio Ramos, David Silva (beide 2004), Gerard Piqué, Juan Mata (2006), Javi Martínez (2007), Álvaro Morata (2011), Juan Bernat (2012) und Paco Alcácer (2011, 2012) gehörten alle einer siegreichen U19-Auswahl an. Aber auch andere große Namen ha-ben die Trophäe bereits in die Höhe gestemmt.

    Giorgio Chiellini spielte für die 2003 siegrei-che italienische Mannschaft, Hugo Lloris und Yoann Gourcuff standen beim Sieg von Frank-reich 2005 auf dem Platz und die Bender-Brüder Sven und Lars sorgten im Mittelfeld für Ordnung, als Deutschland drei Jahre später in der Tschechi-schen Republik gewann. Antoine Griezmann und Alexandre Lacazette trugen 2010 entscheidend dazu bei, dass Frankreich zu Hause U19-Europa-meister wurde, und Aleksandar Mitrović war die Speerspitze des serbischen Triumphs 2013 in Litauen.

    Das Turnier hat schon viele zukünftige Natio-nalspieler gesehen, darunter Hugo Almeida, Thomas Vermaelen, Mario Gomez, Jakub Błaszczykowski, Burak Yılmaz, Manuel Neuer, Marouane Fellaini, Kostas Mitroglou, David de Gea, Jordi Alba, Daniel Sturridge, Thiago Alcântara, Koke, David Alaba und Bruno Martins Indi. In der deutschen Auswahl, die 2007 im Halbfinale ausschied, standen die künftigen Weltmeister Benedikt Höwedes, Jérôme Boateng und Mesut Özil im Einsatz.

    Insgesamt 33 Länder konnten sich bisher für die Endrunde der U19-EM qualifizieren. Spanien führt auch diese Tabelle mit elf Qualifikationen an. Der diesjährige griechische Gastgeber, der 2007 und 2012 bereits zweimal im Finale das Nachse-hen gegen Spanien hatte, mag dieses Mal den für sie negativen Vorzeichen trotzen, dass bisher nur die Ukraine (2009) und Frankreich (2010) den Wettbewerb zu Hause für sich entscheiden konn-ten.

    Der aktuelle Zuschauerrekord wurde beim Fina-le 2009 in Donezk aufgestellt, als 25 100 Zuschau-er den Sieg der Ukraine über England verfolgten. Das 13:0 Tschechiens gegen Andorra in der Quali-fikationsrunde 2001/02 bleibt der höchste Erfolg in der Geschichte des Wettbewerbs. l

    Deutschland (im Bild Nadiem Amiri bei einem

    Spiel der Eliterunde) trifft in Gruppe B auf

    Spanien, die Niederlande und Russland. Die

    Gruppe A setzt sich aus Griechenland, der

    Ukraine, Österreich und Frankreich zusammen.

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  • UEFA•direct | 06.15 | 11

    U19-Frauen-Europameisterschaft

    FRAUEN vOR!der israelische Fußballverband (iFA) und der staat israel sind im Juli gastgeber der Endrunde der U19-Frauen-Europameisterschaft. Neben dem israelischen Team haben sich dänemark, deutschland, England, Frankreich, Norwegen, schweden und spanien qualifiziert.

    Die IFA ist stolz, diese Endrunde aus-zurichten. Wie schon bei der Endrunde der U21-Europameisterschaft im Som-mer 2013 hat Israel erneut den Zuschlag für die Ausrichtung dieses besonders

    prestigeträchtigen Turniers erhalten, der ein Be-weis für das große Vertrauen seitens der UEFA ist.

    Die Endrunde, die in Lod, Ramla, Rischon LeZion und Netanja stattfindet, dauert vom 15. bis 27. Juli 2015. Als Teil der Vorbereitung und Werbung für das Turnier werden die Austragungsstädte ein um-fangreiches Unterhaltungsprogramm anbieten, mit dem die Einwohner in die geplanten internationa-len Fußballfeierlichkeiten in ihren Städten einge-bunden werden.

    Im Rahmen des Pokalfinales der Männer am 20. Mai 2015 fand die Gruppenauslosung für die Frauenendrunde statt. Gruppe A: Israel, Frankreich, Schweden und Dänemark. Gruppe B: Deutschland, Spanien, England und Norwegen.

    Der ehemalige israelische Torhüter Bonni Ginzburg moderierte die Veranstaltung und Silvi Jan, ehema-lige israelische Nationalspielerin, nahm die Auslo-sung vor. Der stellvertretende IFA-Vorsitzende Tamir Gilat sagte in seiner kurzen Ansprache: „Es ist eine große Ehre für Israel, ein solch prestigeträchtiges Turnier auszurichten. Wir sind davon überzeugt, dass die bevorstehende Endrunde dem Frauenfuß-ball einen enormen Schub geben wird und ihm zu dem Platz verhilft, der ihm zusteht. Ich lade alle Fans ein, zu den Spielen zu kommen.“

    Die israelische U19-Frauenauswahl wurde vor rund zweieinhalb Jahren eigens für dieses Turnier zusammengestellt. Als Teil des akademischen Pro-gramms „Segel Zahav“ des Verbands hat ein pro-fessionelles Team unter der Leitung von Trainer Guy Azuri in Zusammenarbeit mit Athena und dem Wingate Institute eine Mannschaft zusam-mengestellt, die im kommenden Sommer weg-weisend für den israelischen Fußball sein wird. In den vergangenen zwei Jahren hat die Elf bemer-kenswerte Fortschritte gemacht und die Spielerin-nen sind unlängst mit einem respektablen dritten Platz vom renommierten Kuban Spring Turnier in Sotschi, Russland, zurückgekehrt, nachdem sie un-ter anderem die Teams aus Rumänien, Polen, Est-land und Bulgarien besiegt hatten.

    Der IFA-Vorsitzende Ofer Eini sagte: „Wir ha-ben große Anstrengungen unternommen, um si-cherzustellen, dass dieses prestigeträchtige Tur-nier, dessen Ausrichtung die UEFA uns übertragen hat, tatsächlich hier stattfinden wird und ich dan-ke allen, die uns dabei geholfen haben. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit für die israelische Gesellschaft, einen Quantensprung in ihrer Ein-stellung zum Frauenfußball zu machen. Die IFA

    wird sich weiter darum bemühen, dass der Frau-enfußball seinem männlichen Pendant ebenbürtig wird.“

    Trainer Guy Azuri fügte hinzu: „Vor zwei Jah-ren haben wir ein einzigartiges und höchst an-spruchsvolles Projekt begonnen, dessen Hauptziel war und immer noch ist, den Frauenfußball in Israel zu fördern, und zwar nicht nur in fußballeri-scher Hinsicht, sondern auch hinsichtlich seiner Bekanntheit. Dazu gehört natürlich auch ein ent-sprechend gutes Team des Gastgebers eines solch bedeutenden Turniers. Unsere Elf wird der schwie-rigen, anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden und die Fußballfans bekommen die Gelegenheit, Teil einer Sportveranstaltung von höchstem For-mat zu sein. Ich lade alle Sportinteressierten ein, im Juli in die Fußballstadien zu kommen und unser ganz besonderes Juniorinnenteam zu unterstüt-zen.“

    Die Turnierverantwortliche und Leiterin der IFA-Abteilung Frauenfußball, Sharon Zeevi, sagte: „Die Vorbereitungen für die Endrunde der U19-Frauen-Europameisterschaft laufen auf ihren Hö-hepunkt zu und wir erwarten eine herausragende Frauensportveranstaltung sowie ein erfolgreiches Turnier der israelischen Auswahl auf dem Platz. Ich lade alle Fans der Mannschaft und des Frauen-sports im Allgemeinen ein, die Tribünen zu füllen. Ich hoffe, dass das Turnier dem Frauenfußball zum Durchbruch verhilft und dazu führt, dass jedes Mädchen und jede Frau in Israel Fußball spielen kann.“ l

    Eitan Dotan, Israelischer Fußballverband

    Die Endrundenaus-losung wurde in der Halbzeitpause des israelischen Pokal-finales der Männer vorgenommen.

    IFA

  • 12 | UEFA•direct | 06.15

    UEFA-superpokal

    EiN spiEL AN dER gRENZE ZWisChEN EUROpA UNd AsiENNach prag 2013 und Cardiff 2014 ist Tiflis in diesem Jahr gastgeber des UEFA-superpokals. Am dienstag, 11. August werden in der georgischen hauptstadt der FC Barcelona, sieger der UEFA Champions League, und der FC sevilla, sieger der UEFA Europa League, begrüßt.

    Der Georgische Fußballverband (GFF) ist erst seit 25 Jahren Teil der europäi-schen Fußballfamilie. Bis dahin gehörte er zur Sowjetunion und die in dieser Zeit gewonnenen Titel errang das Land

    als Teil des großen sowjetischen Reichs. Seither bemüht sich der georgische Fußball genau wie das gesamte Land, auf eigenen Beinen zu stehen und seine Entwicklung voranzutreiben. Georgien ar-beitet unermüdlich daran, aus seinem Land einen blühenden, weltweit bekannten Staat zu machen.

    Noch vor einigen Jahren war die Ausrichtung einer solchen Veranstaltung undenkbar, aber jetzt, wenige Wochen vor der Begegnung, freuen sich alle auf das Spiel, das am 11. August 2015 im Land stattfinden wird.

    Der UEFA-Superpokal wird zahlreiche Gäste nach Georgien locken, von denen einige das Land bereits besucht haben und die Kultur, Geschichte und Traditionen kennen. Aber es wird auch Besu-cher geben, die zum ersten Mal nach Georgien kommen, um sich ein Bild vom Land zu machen.

    Kostenloser TransportserviceDas Organisationsteam des Super-

    pokals hat sein Bestes für einen rei-bungslosen Ablauf der Veranstaltung gegeben. Der Fokus liegt auf der Wer-bung für den Georgischen Fußballver-band entlang der Hauptanfahrtswege vom Flughafen Tiflis über das Stadtzen-trum bis hin zum Stadion. Für Gäste

    und Fans steht ein kostenloser Transportservice vom Flughafen zur Unterbringung und zum Spiel-ort zur Verfügung.

    Im Stadtzentrum befinden sich zahlreiche his-torische Denkmäler sowie Bars und Restaurants, in denen traditionelle georgische Küche und europä-ische Speisen angeboten wird. Für Weinliebhaber besteht die Möglichkeit, traditionelle georgische Weine aus ökologischem Anbau zu probieren.

    Trophy TourDas Organisationsteam wird eine Tour mit dem

    UEFA-Superpokal, dem UEFA-Champions-League-Pokal und dem UEFA-Europa-League-Pokal durch die 13 Regionen Georgiens durchführen. Diese beginnt in Poti, der Wiege des georgischen Fuß-balls, wo der erste Fußballverein Georgiens ge-gründet wurde, und endet in der Hauptstadt Tiflis.

    Die Dinamo Arena, Austragungsstätte des UEFA-Superpokals, wird zurzeit renoviert, um 54 000 Zu-schauern Platz zu bieten, so vielen Fans wie noch nie zuvor in der Geschichte dieses Wettbewerbs.

    Tiflis freut sich darauf, Gäste aus al-ler Welt zu begrüßen. Der 11. August 2015 ist ein ausgesprochen wichtiges Datum in der Geschichte des georgi-schen Fußballs, das für Erfolg und Sieg steht und Beweis für Georgiens gebüh-renden Platz in der europäischen Fußball-familie ist. l

    Tata Burduli, Georgischer Fußballverband

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    Die Boris-Paitschadse-Dinamo-Arena in Tiflis, Schauplatz des UEFA-

    Superpokals 2015.

  • UEFA•direct | 06.15 | 13

    diE WiChTigE ROLLE vON MAXispiELFELdERN iM BREiTENFUssBALLMünchen ist ein paradebeispiel dafür, wie Maxispielfelder dem lokalen Fußball und der lokalen Bevölkerung zugutekommen können.

    Die UEFA schenkt jeder Austragungsstadt eines Endspiels der UEFA Champions League und der UEFA Europa League ein Maxispielfeld. Diese Tra-dition begann mit der ersten UEFA-Breitenfußball-Woche 2010. Der Zweck der Maxispielfelder be-steht darin, den Fußball auf Breitensportebene zu fördern und die Leidenschaft für den Fußball und die Freude daran bei Jungen und Mädchen zu stei-gern. Außerdem sind die Felder ein Zeichen für das anhaltende Engagement der UEFA für eine gesunde Basis, ohne die der Elitefußball nicht ge-deihen könnte, und bringen zum Ausdruck, dass der Fußball Spielern jeden Alters und unterschied-lichster Fähigkeiten offenstehen soll.

    In den vergangenen Jahren hat die UEFA Dub-lin, London, Amsterdam, Lissabon, Turin, Buka-rest, Madrid und München je ein Maxispielfeld geschenkt.

    „Fußball ist nicht 1:0. Fußball ist Glück.“Im Rahmen der diesjährigen Endspiele der

    UEFA Women’s Champions League und der UEFA Champions League in Berlin besuchten UEFA-Ver-treter das Maxispielfeld in München, das der Stadt 2012 im Zusammenhang mit dem damaligen Sai-sonhöhepunkt, dem vierten in der bayrischen Hauptstadt ausgerichteten Endspiel, geschenkt wurde. Die UEFA-Vertreter wurden Zeugen des-sen, was das Spielfeld für die Entwicklung des Fußballs und die Menschen in der betreffenden Region bewirkt hat.

    Kälte und starker Frühlingsregen konnte die Mädchen und Jungen nicht davon abhalten, auf dem Platz Fußball zu spielen. Glücklich und ganz außer Atem erklärt Demia Böhme, eine 14-jährige Fußballerin des FFC Wacker München 99, weshalb sie so gerne auf dem von der UEFA gespendeten Spielfeld spielt: „Ich mag diesen Platz, weil das Spiel entspannter ist, man Bälle bekommt und die Regeln nicht so streng sind. Es macht mehr Spaß, hier zu spielen und ich denke, dass das wichtig ist, weil man hier viel eher Dribbeln lernt.”

    Der Münchner Sportamtsleiter Thomas Urban setzt große Hoffnungen in den Frauenverein, der auf dem Maxispielfeld trainiert: „In München ha-ben wir zwei bekannte Männerfußballvereine, doch der Frauenfußballverein FFC Wacker Mün-chen 99 ist dabei, in die zweite Bundesliga aufzu-steigen und es wäre toll, wenn ausgerechnet die-ser Verein, der hier jeden Tag trainiert, aufsteigen würde.“

    Bernhard Slawinski, Münchner Kreis-Vorsitzen-der des Bayerischen Fußball-Verbandes, bestätigt, dass das Maxispielfeld viel mehr ist als nur ein Trai-ningsplatz für Junioren. „Es ist wichtig, das Wesen des Fußballs nicht aus den Augen zu verlieren.

    Fußball ist nicht 1:0. Fußball ist Glück. Fußball ist Spannung, Spaß und Gemeinschaft. Und das ist unsere Botschaft mit dem Maxispielfeld.”

    „Kinder aus 52 verschiedenen Ländern kom-men hierher, um Fußball spielen zu lernen“, so der Kreis-Vorsitzende weiter. „Sie trainieren nicht nur, sondern erhalten auch die Gelegenheit, neue Freundschaften und Kontakte zu knüpfen. Zudem können sie in einem fremden Land ein neues Zu-hause finden.“

    Die Zukunft des Breitenfußballs Die UEFA hofft, auch nach den diesjährigen

    Endspielen in Warschau und Berlin ein ähnlich er-folgreiches Vermächtnis für die Menschen vor Ort und den Breitenfußball hinterlassen zu können. Die Übergabe des Maxispielfelds an die Stadt War-schau fand im Vorfeld des Endspiels der UEFA Eu-ropa League am 27. Mai statt und Berlin weihte seinen neuen Platz am 5. Juni, einen Tag vor dem Endspiel der UEFA Champions League, ein.

    Die diesjährige UEFA-Breitenfußball-Woche wird erst im September durchgeführt, parallel zur Euro-päischen Woche des Sports, mit der die EU-Kom-mission für körperliche Betätigung werben und das Bewusstsein für die gesundheitsfördernde Wirkung des Sports steigern will. Der Höhepunkt dieser Woche wird die Einweihung eines Maxi-spielfelds in Brüssel sein. l

    Das Maxispielfeld in München.

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    Breitenfußball

  • 14 | UEFA•direct | 06.15

    diverses

    sEMiNAR FÜR dOpiNgkONTROLLEURE iN NYON

    kiss-WORkshOp iN BUkAREsT

    der neue biologische sportlerpass der UEFA, die Antidoping-Aktivitäten im Rahmen der UEFA EURO 2016 und ein neues Testentwicklungsprogramm standen beim jüngsten seminar der dopingkontrolleure (dk) am 21./22. Mai in Nyon auf dem programm.

    der Rumänische Fußballverband (FRF) hat am 19./20. Mai einen Workshop im Rahmen des UEFA-Wissens- und informationsvermittlungsprogramms kiss zum Thema Marketing und Ticketing abgehalten.

    Ein wichtiger Punkt war das einzigartige, neue DK-Testentwicklungsprogramm, mit dem sicher-gestellt werden soll, dass die Kontrolleure offiziell akkreditiert sind. Die UEFA wird ihre Weisungen und Regeln verbessern und die DK bei ihren Missi-onen, unter anderem mit Beobachtungsbesuchen, vermehrt unterstützen. Damit sollen Verbesserun-gen in der Qualität der Dopingkontrollen sowie

    Teilnehmer aus 29 Nationalverbänden kamen in Bukarest zusammen, um vor allem über Ent-wicklungen und Verbesserungen im Bereich Mar-keting und Ticketing bei Länderspielen zu disku-tieren.

    Die Teilnehmer befassten sich mit verschiede-nen Fragestellungen, unter anderem die wir-kungsvolle Kommunikation mit dem Zielpublikum, Möglichkeiten der Verbesserung des Fanerlebnis-ses an Spieltagen, Ticketing- und Marketing-Ko-operationen, um mehr Fans ins Stadion zu locken, sowie neueste Entwicklungen im Ticketing und Marketing einschließlich aktueller Trends bei der Nutzung digitaler Plattformen und Technologien beim Eintrittskartenverkauf. Bei der Veranstaltung in Bukarest wurde ebenfalls die Bedeutung der

    Datensammlung im Rahmen der Eintrittskarten-verkäufe betont, um einen besseren Einblick in das Verhalten der Fußballfamilie in den National-verbänden zu erhalten. Außerdem entwickelten sich in den Gruppendiskussionen eine Reihe aus-gezeichneter Ideen zur Förderung des Eintrittskar-tenverkaufs – ein Beweis für den großen Nutzen der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs zwischen den Nationalverbänden.

    Weitere Präsentationen konzentrierten sich auf Ticketingverfahren und -promotion im Breiten- und Klubfußball auf nationaler Ebene, während die UEFA die Herausforderungen bei der Unter-stützung der Nationalverbände im Ticketing- Bereich für die Endrunde der UEFA EURO 2016 in Frankreich unterstrich. l

    ein verstärkter Informationsaustausch zwischen der UEFA und den DK erreicht werden.

    Die 55 anwesenden DK erfuhren mehr über das Vorhaben, mittels eines biologischen Sportler-passes ab der Spielzeit 2015/16 Steroidprofile in das Antidopingprogramm aufzunehmen. Die Pro-file können so langfristig überwacht und dazu ver-wendet werden, auf indirektem Wege Dopingver-

    gehen aufzudecken.Das Programm soll für Spieler ab-

    schreckend wirken, die eine Einnah-me verbotener Steroide in Betracht ziehen, und wird die bestehenden direkten Dopingkontrollen der UEFA ergänzen.

    Schließlich wurden die Doping-kontrolleure darüber informiert, dass die UEFA beabsichtigt, ab dem 1. Ja-nuar 2016 mit dem Testprogramm der UEFA EURO 2016 zu beginnen. Neben den Kontrollen im Vorfeld des Turniers werden bei sämtlichen 51 Begegnungen in Frankreich Blut- und Urinproben entnommen. l

    Dr. Mogens Kreutzfeldt bei seinem Vortrag vor den Dopingkontrolleuren in Nyon.

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    UEFA•direct | 06.15 | 15

    diE MiTgLiEdsvERBäNdE

    Dritte Auswahl für die Manchester United Summer Soccer School

    Zum dritten Mal fand in Aserbaidschan eine Auswahl für die Teilnahme an der Manchester United Summer Soccer School statt, mit welcher der Aserbaidschanische Fußballverband (AFFA) und Bakcell, einer der Hauptpartner der AFFA, das Ziel verfolgen, den Junioren-fußball des Landes weiterzuentwickeln. Die Auswahltrainings, an denen 965 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren teilnahmen (677 Kinder 2013, 724 Kinder 2014), fanden in den Regionen Gach und Chachmas sowie in den Städten Baku, Sumgait und Gjandscha statt. 32 Kinder und zwei Torhüter, die diese Phase erfolgreich über standen, kamen vom 1. bis 6. Juni zu Trainingseinheiten ins Bayil-Stadion nach Baku.

    Aserbaidschan www.affa.az

    Zusammen mit dem Cheftrainer der Manchester United Summer Soccer School, Mick Bennett, leiteten die Trainer des AFFA-Elite-Trainingsprojekts den Auswahlprozess und bewerteten die technischen Fähigkeiten der Kinder. AFFA-Generalsekretär Elchan Mamma-

    dow sagte dazu: „Seit zwei Jahren tragen die Aktivitäten im Rahmen dieses Projektes, die gut organisier-ten Anmelde- und Auswahlverfah-ren, die Trainingseinheiten und das große Interesse der Kinder zu unserer erfolgreichen Arbeit bei, die Beliebtheit des Fußballs in Aserbaid-schan weiter zu erhöhen. Im ersten und zweiten Jahr des Projekts haben sechs (ein Mädchen) bzw. fünf junge Talente die Möglichkeit erhalten, nach Manchester zu reisen und am Denstone College zu trainieren,

    nachdem sie während der Trainingseinheiten in Baku großartige Leistungen gezeigt hatten. Sie konnten sich mit der Fußballakademie von Manchester United vertraut machen und das legendäre Old-Trafford-Stadion besuchen.“

    l Mikail Narimanoglu

    Belgien www.belgianfootball.be

    U17 auf den Spuren von Hazard und Benteke

    Eine fantastische Erfahrung! So können wir das Abenteuer unserer U17-Mannschaft bei der EM in Bulgarien zusammenfassen. Das Erreichen des Halbfinales und die damit verbundene Fahrkarte zur WM-Endrunde in Chile stellten einen unverhofften Erfolg dar. Unsere jungen „Roten Teufel“ hatten eine fantastische Qualifi- kation gespielt und konnten diesen Schwung auch in die Endrunde nach Bulgarien mitnehmen.

    Beim Eröffnungsspiel waren unsere Junioren den Deutschen, einer der weltbesten Mann-schaften, überlegen, verloren aber dennoch mit 0:2. Nach der Begegnung erhielt unsere Elf von allen Seiten Lob für ihr Spiel. In den nächsten beiden Partien zeigten unsere jungen Talente überzeugende Leistungen und holten zwei Siege gegen die Tschechische Republik (3:0)

    und Slowenien (1:0). Das Viertelfinale gegen ein starkes Team aus Kroatien war an Spannung nicht zu überbieten. Das Spiel endete 1:1 unentschieden und unsere Elf sicherte sich im Elfmeterschießen die Halbfinalteilnahme und gleichzeitig auch ihre Fahrkarte zur WM.

    Die Halbfinalbegegnung gegen Frankreich war ebenso intensiv. Erneut musste die Partie im Elfmeterschießen entschieden werden, dieses Mal jedoch ohne Erfolg für Belgien. Im Endspiel besiegte Frankreich dann Deutschland.

    Dank diesem Erfolg haben unsere jungen „Teufel“ in Bulgarien Geschichte geschrieben, denn die letzte Halbfinalteilnahme geht auf 2007 zurück. Auch damals erreichte das Team von Bob Browaeys mit seinen herausragenden Spielern Eden Hazard und Christian Benteke bei der in Belgien ausgetragenen Endrunde das Halbfinale. Bei der WM 2007 in Südkorea schied Belgien dann bereits in der Gruppen-

    phase aus. Unsere aktuelle U17-Generation hat das Potenzial, Ende des Jahres bei der WM in Chile besser abzuschneiden. Die Jungs wollen gewinnen und die Zukunft scheint gesichert. Auf nach Chile!

    l Brecht Schelstraete

    Bosnien-herzegowina www.nfsbih.ba

    FK Sarajevo Meister, FK Olimpic Pokalsieger

    Mit einem 3:1-Sieg gegen Sloboda Tuzla hat der FK Sarajevo am letzten Spieltag seinen zweiten Titel in der bosnisch-herzegowinischen Meisterschaft errungen. Aus der Premijer Liga müssen in dieser Saison Mladost Velika Obarska und Zvijezda Gradačac absteigen. Bei den Frauen ist erneut SFK 2000 Sarajevo Meister geworden, während die Meisterschaft im Futsal an Centar Sarajevo ging.

    Olimpic Sarajevo triumphierte nach einem 5:4 im Elfmeterschießen gegen NK Široki Brijeg zum ersten Mal im bosnisch-herzegowinischen Pokal - finale, nachdem die beiden Begegnungen im Pecara-Stadion und im Asim-Ferhatović-Hase-Stadion 1:1 unentschieden geendet hatten. Bei den Frauen wurde SFK Sarajevo dank zwei Siegen über ZNK Mostar (14:0 und 12:0) Pokalsieger.

    Der Junioren-Pokal ging nach zwei Siegen gegen NK Široki Brijeg (2:0 bzw. 4:1) an den FK Sarajevo, während beim Futsal-Pokal nach

    Hin- und Rückspiel MNK Zrinjski gegen Seljak Livno erfolgreich war (2:0 bzw. 2:3).

    Das U19-Team stand als Gastgeber der Gruppe 5 der diesjährigen Eliterunde der U19-EM in Mostar und Široki Brijeg im Einsatz. Toni Karačićs Spieler erreichten mit 4 Punkten den dritten Platz hinter der Ukraine mit 7 und Montenegro mit 6 Zählern. Polen belegte ohne Punkte den letzten Platz. Die Junioren erreichten gegen die Ukraine ein Unentschieden (1:1), verloren gegen Montenegro (0:1) und schlugen Polen mit 2:0.

    Das U16-Team erreichte beim Förderturnier in Eerkkili, Finnland, nach Siegen über Litauen (4:0) und Russland (3:2) sowie einer Niederlage gegen den Gastgeber (2:3) den zweiten Platz. Beim Frauenturnier derselben Kategorie, das ebenfalls in Eerkkili stattfand, sicherte sich Bosnien- Herzegowina nach Siegen über Lettland (2:1) und Russland (1:0) sowie einer Niederlage gegen Finnland (0:3) ebenfalls den zweiten Platz.

    In Bijeljina wurde auf Initiative von Savo Milošević das zweite internationale Freund-schaftsturnier für Spieler unter 16 Jahren organi- siert, bei dem 16 Mannschaften aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens in vier Vierergrup-pen gegeneinander antraten. Im Finale gegen Vojvodina erzielte Stefan Mihajlović von Roter Stern Belgrad in der 49. Minute den Siegtreffer für sein Team. Savo Milošević wurde bei der Organisation des Turniers von den Fußballver-bänden Serbiens und Bosnien-Herzegowinas unterstützt. l Fuad Krvavać

    Die besten Spieler dürfen nach Manchester fahren.

    AFF

    A

    Die Spieler des FK Sarajevo, Landesmeister 2015.

  • Bulgarien www.bfunion.bg

    16 | UEFA•direct | 06.15

    die Mitgliedsverbände

    Sieg für Tschernomorez beim Breitenfußballturnier in Burgas

    Das Team aus Tschernomorez hat das Breiten - fußballturnier auf dem Kleinfeld (7 gegen 7) in Burgas für nach dem 1. Januar 2005 geborene Kinder gewonnen. Das Turnier fand einen Tag nach Abschluss der Endrunde der U17-Europa-meisterschaft in Burgas statt. Im Halbfinale schlug Tschernomorez das Team aus Sliven mit 6:2. Nachdem es im Finale gegen DIT nach Ende der regulären Spielzeit 4:4 stand, gewann Tschernomorez nach Elfmeterschießen mit 3:2.

    Dieses Turnier fand am 23./24. Mai auf den drei für die U17-Endrunde neu gebauten Trainingsplätzen in Tschernomorez in der Region Burgas statt. Die Spielfelder wurden in sechs Kleinfelder mit einer Größe von je 40 x 35 Meter unterteilt. Mit dem Turnier sollte der Breiten- fußball gefördert werden und die lokalen Klubs erhielten einen Einblick in die Sportanlagen, die für die Endrunde der U17-Europameisterschaft 2015 gebaut wurden.

    Die zwölf teilnehmenden Mannschaften wurden in drei Vierergruppen aufgeteilt. Insge - samt nahmen 180 Kinder an dem Wettbewerb

    teil. Das Team aus Primorsko wurde aufgrund einer Verletzung des Turnierreglements (Aufstellung von Kindern, die vor dem 1. Januar 2005 geboren sind) nach der ersten Runde disqualifiziert.

    l Nikolai Djulgerow

    Färöer-inseln www.football.fo

    Neuer technischer Direktor

    Der Fußballverband der Färöer-Inseln hat Pætur S. Clementsen zum neuen technischen Direktor ernannt. Er ersetzt den ersten und langjährigen technischen Leiter des Verbands, Petur Simonsen, der am Ende des Jahres in den Ruhestand treten wird.

    Der neue technische Direktor lebt zurzeit in Kopenhagen, wo er an der Universität gerade sein Sportstudium mit dem Schwerpunktfach Sportpsychologie abschließt. Seine berufliche

    gibraltar www.gibraltarfa.com

    Futsal-Freundschaftsspiele gegen die Schweiz für wohltätige Zwecke

    Mitte Mai trugen die Futsal-Nationalteams Gibraltars und der Schweiz zwei Freundschafts-spiele in der Tercentenary Sports Hall, die zum Victoria Stadium gehört, aus. Die Einnahmen kamen den Wohltätigkeitsorganisationen Cancer Research UK (Krebsforschung) und Gibraltar Alzheimer’s and Dementia Support Group (Unterstützung von Alzheimer- und Demenzpatienten) zugute.

    Beide Begegnungen verliefen sehr ausgegli-chen. In der ersten Halbzeit der ersten Partie war die Schweiz spielbestimmend und ging durch Tore von Mateo Sego und Yannik Raboud mit 2:0 in Führung. Vor seinem Heimpublikum trat Gibraltar nach dem Seitenwechsel wie verwandelt auf, Cheftrainer Peter Moreno und sein Assistent Jose Carlos Prieto mussten in der Pause die richtigen Worte gefunden haben. Duane Robba verkürzte mit einem sehenswer-ten Abschluss auf 1:2.

    Danach schickte Chefcoach Moreno Christian Sanchez als fliegenden Torwart aufs Feld. Doch trotz Belagerung des Schweizer Tores in den letzten fünf Minuten konnten die Eidgenossen ihren knappen Vorsprung über die Zeit retten.

    Das zweite Spiel war eine komplett andere Angelegenheit: Die Hausherren knüpften an die zweite Halbzeit des Vortags an und setzten die Schweizer unter Druck. Gibraltar-Keeper Christian Wink musste nach gegnerischen Kontern einige Male retten, doch unmittelbar vor der Pause entwischte Ivan Robba der Schweizer Abwehr und legte für Lee Buhagiar auf, der nur noch zum 1:0 einschieben musste.

    Die zweite Spielhälfte verlief ähnlich, die beiden Mannschaften schenkten sich nichts. Torwart Christian Wink war erneut ein großer Rückhalt, und zur Mitte der Halbzeit löste sich Ian Rodriguez äußerst gekonnt von der Schweizer Hintermannschaft und traf abgeklärt zum 2:0.

    Die Gäste versuchten es dann ihrerseits mit dem fliegenden Torhüter, jedoch ohne Erfolg. Die Abwehr Gibraltars hielt allen Angriffen stand und das Heimteam feierte einen wohl - verdienten 2:0-Sieg.

    Die beiden Partien gegen den klar höher einzustufenden europäischen Gegner erwiesen sich als ausgezeichneter Test für die Futsal-Nationalmannschaft Gibraltars. Die harte Arbeit des Betreuerteams und der Futsal-Abteilung des Verbands unter der Leitung von Michael Bonavia macht sich offensichtlich bezahlt, auf dem Affenfelsen kann es nur aufwärts gehen mit diesem immer populäreren Sport.

    l Steven Gonzalez

    griechenland www.epo.gr

    Griechischer Fußball gegen Mobbing

    Der Griechische Fußballverband (EPO) nutzte die Gelegenheit des diesjährigen griechischen Pokalendspiels zwischen Olympiakos Piräus und Skoda Xanthi, um mit bestimmten Botschaften an die Fans zu erreichen. Beide Finalisten beteiligten sich an der Initiative des EPO, in deren Rahmen der griechische Fußball gegen Mobbing vorgeht.

    Laufbahn begann als Auszubildender beim Fußballverband der Färöer-Inseln, zudem erwarb er das höchst - mögliche nationale Trainerdiplom.

    Erfahrungen als Trainer sammelte er unter anderem mit Juniorennatio-nalmannschaften der Färöer-Inseln

    und dem U16-Team von Lyngby BK in Däne-mark, das die dänische Meisterschaft gewann.

    In den ersten Monaten wird Clementsen an der Seite des scheidenden technischen Direktors Simonsen arbeiten, bevor dieser Ende des Jahres offiziell in Rente geht.

    l Terji Nielsen

    Ein Teil der jungen Teilnehmer.

    Die Schweiz und Gibraltar vor dem Anpfiff.

    Die Spieler betreten das Spielfeld im Zeichen des Kampfs gegen Mobbing.

    Pætur S. Clementsen.

    Der EPO glaubt an die Kraft des Fußballs. Menschen, die sich im Fußball engagieren, können Vorfälle melden, den Opfern helfen und diesem gesellschaftlichen Phänomen ent- gegentreten. Das Hauptziel besteht darin, dass Kinder lernen, andere zu respektieren und sich gleich zeitig vor niemandem zu fürchten. Diese Botschaft war auf den T-Shirts der Kinder aufgedruckt, die das Spielfeld vor dem Anstoß gemeinsam mit den Spielern betraten: „Respektiere alle, fürchte niemanden“. Die Spieler trugen T-Shirts mit verschiedenen Anti-Mobbing-Botschaften, während auf den Trikots der Schiedsrichter „Platzverweis für Mobbing“ stand. Auch über die Lautsprecher wurde die Botschaft verbreitet. Fast alle am 23. Mai im Olympiastadion von Athen Anwesenden – Offizielle, Fans, Medienvertreter, Techniker und Mitarbeitende – trugen ein Armband mit der Aufschrift „Nein zu Mobbing“. Zudem wurde auf den Großbildschirmen ein Video mit Chori Domínguez von Olympiakos Piräus und Dimitris Goutas von Skoda Xanthi gezeigt.

    Ein Spiel dauert 90 Minuten, der Kampf gegen Mobbing ist jedoch nie zu Ende. Wir müssen uns entschieden dagegen einsetzen!

    l Giota Kaisari

    BFU

    FSF

    EPO

    GFA

  • UEFA•direct | 06.15 | 17

    italien www.figc.it

    Veröffentlichung des Calcio-Berichts 2015

    Carlo Tavecchio, Präsident des Italienischen Fußballverbands (FIGC), FIGC-Geschäftsführer Michele Uva, Enrico Letta von der italienischen Forschungs- und Rechtsagentur AREL und ehemaliger Premierminister sowie Emanuele Grasso von PWC haben am 18. Mai in Coverciano den Calcio-Jahresbericht des FIGC-Studien- und Forschungszentrums vorgestellt. Der Bericht umfasst in neun Kapiteln unter anderem eine Erhebung zum italienischen Fußball, ein Profil der nationalen Sportstätten und eine umfassen-de Analyse zahlreicher finanzieller, wirtschaftli-cher, infrastruktureller, wettbewerbsrelevanter und Governance-Aspekte im Zusammenhang mit dem nationalen Fußball.

    Fußball gehört trotz der schweren wirtschaft-lichen Krise im Land weiterhin zu den zehn größten italienischen Industriezweigen und die FIGC steht mit 25 % aller lizenzierten Sportler

    allein an der Spitze der wichtigsten Sportarten in Italien (trotz eines leichten Rückgangs in den letzten fünf Jahren um 8 % bei den Klubs, 2,8 % bei den Teams und 0,8 % bei den lizenzierten Spielern). Dennoch bleibt der italienische Fußball ein wichtiger Akteur in Europa, denn hinsichtlich der Anzahl an lizenzierten Spielern und Trainern steht das Land europaweit auf dem vierten bzw. zweiten Platz. „Wir konzentrieren uns nun auf die Entwicklung von Bereichen wie Sportinfrastruk-tur und Markenbekanntheit italienischer Klubs in internationaler Hinsicht“, sagte Michele Uva. „Wie unlängst angekündigt, hat der Verband neue Reglemente eingeführt, in deren Rahmen die Klubs zu einem ausgeglichenen Budget verpflichtet werden“, fügte er hinzu. „Gleichzei-tig konzentrieren wir uns auf die Reform der heimischen Wettbewerbe und der entsprechen-den Lizenzsysteme. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Prozess in den kommenden drei bis vier Jahren Früchte tragen wird. Nachhaltigkeit

    ist für Unternehmen, die heutzutage im Sport tätig sind, entscheidend.“

    Der Calcio-Bericht 2015 ist derzeit nur auf Italienisch auf der Website www.figc.it verfügbar. Eine englische Fassung wird in den kommenden Wochen veröffentlicht.

    l Diego Antenozio

    kroatien www.hns-cff.hr

    Weiterer Erfolg für kroatisches Juniorenteam

    Die kroatische U17-Nationalmannschaft setzt die Erfolgsserie der Junioren des Kroatischen Fußballverbands (HNS) fort. Bei der EM-Endrun-de in Bulgarien erspielte sich das Team einen WM-Platz. Seit 2011 ist dies die vierte WM-Teilnahme für ein kroatisches Juniorenteam – nur England und Frankreich verzeichnen im selben Zeitraum gleich viele Teilnahmen. In den acht Spielen der Elite- und der Endrunde mussten die Kroaten nur einen Gegentreffer hinnehmen, doch nach dem 1:1-Unentschieden gegen Belgien im Viertelfinale unterlag die Mannschaft von Dario Bašić im Elfmeter-schießen. Im darauffolgenden Spiel traf Nikola Moro zum 1:0 gegen Italien und sicherte seinem Land eine weitere WM-Teilnahme.

    „Ich kann den Spielern, ihren Vereinstrainern und Eltern nur gratulieren. Wir haben alle große Opfer gebracht, um dieses Ergebnis zu erzielen“, so Cheftrainer Bašić.

    Unterdessen haben 22 Teilnehmer, darunter Kandidaten aus Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, der EJR Mazedonien, Griechenland und Slowenien, die zweite Ausgabe des UEFA- Zertifikats in Fußballmanagement (CFM) in Zagreb abgeschlossen. Kroatien war eines der

    ersten Länder, welches das Personal seines Nationalverbands unterstützte, im Rahmen des CFM seine Managementfähigkeiten zu verbessern. HNS-Präsident und UEFA-Exekutiv-komiteemitglied Davor Šuker war zugegen, um allen Absolventen persönlich zu gratulieren: „Ein Fußballspiel dauert nicht nur 90 Minuten, sondern 24 Stunden. Deshalb hat der HNS beschlossen, in Sie zu investieren und Ihnen die Möglichkeit zu geben, an diesem Programm teilzunehmen. Jetzt sollten Sie Ihren jeweiligen Organisationen und dem kroatischen Fußball etwas zurückgeben, indem Sie das in den vergangenen Monaten Gelernte mit Ihren Kollegen teilen.“

    Dinamo Zagreb konnte einen Doppelsieg feiern: Nach dem zehnten aufeinander-folgenden Meistertitel gewann das Team das dramatische Pokalfinale gegen Split im Elfmeterschießen.

    Die HNS-Fußballakademie war Gastgeber der ersten internationalen Torhütertrainerkonferenz, an der sich fast alle kroatischen und zahlreiche internationale Torwarttrainer trafen.

    Veteranen der kroatischen Nationalmann-schaft, darunter der aktuelle Cheftrainer Niko Kovać, traten in Sisak im Rahmen eines Wohltätigkeitsspiels gegen kroatische Geistliche an. Der Erlös aus dieser Begegnung kommt

    in Form von Stipendien Studenten in der Gespanschaft Sisak-Moslavina zugute.

    l Tomislav Pacak

    Lettland www.lff.lv

    FK Jelgava erneut lettischer Pokalsieger

    Am 20. Mai fand das lettische Pokalfinale zwischen dem Titelverteidiger FK Jelgava und dem diesjährigen lettischen Meister FK Ventspils statt. Das Endspiel wurde erstmals in der Geschichte des Pokals in Ventspils ausgetragen, aber am Ende gewann der FK Jelgava mit einem 2:0-Sieg gegen die Gastgeber zum zweiten Mal in Folge die begehrte Trophäe.

    Calcio-Bericht 2015.

    Freude der Spieler von Jelgava nach der Pokalübergabe.

    Absolventen der zweiten Ausgabe des UEFA-Zertifikats in Fußballmanage-ment (CFM).

    EPO

    Der FK Jelgava musste fast die gesamte Partie mit nur zehn Mann bestreiten, weil Schiedsrich-ter Andris Treimanis Abdoulaye Diallo bereits in der vierten Minute die rote Karte gezeigt hatte. Dennoch schaffte es Jelgava, zahlreiche Torchancen herauszuspielen, von denen Kennedy Eriba und Kapitän Gints Freimanis schließlich zwei erfolgreich verwandelten.

    Nach seinen Erfolgen 2010 und 2014 ist der FK Jelgava jetzt zum dritten Mal lettischer Pokalsieger. Der lettische Pokalwettbewerb existiert seit 1936 und Skonto Riga ist mit acht Titeln die erfolgreichste Mannschaft.

    Der Pokalsieg war für den Trainer des FK Jelgava, Vitalij Astafjew, einem der bedeutendsten Fußballer in der Geschichte des lettischen Fußballs, der erste Triumph in seiner Trainerlaufbahn.

    l Toms Armanis

    FIG

    C

    LFF

    Dra

    go

    So

    pta

    / HN

    S

  • die Mitgliedsverbände

    18 | UEFA•direct | 06.15

    Liechtenstein www.lfv.li

    Der FC Vaduz ist europäischer Rekord-Pokalsieger

    Seit 1946 wird in Liechtenstein jedes Jahr der Cupsieger ermittelt. Die 70. Cupsaison bescherte dem kleinen Land zwei Europarekor-de und viel Gesprächsstoff. Mit seinem 43. Cupsieg hat der Spitzenclub FC Vaduz seine Dominanz im Liechtensteiner Fußball bekräftigt und nebenbei auch noch einen Rekord aufgestellt. Der einzige Profiklub des Landes hat so viele Cupsiege geholt wie sonst kein anderer Verein in Europa. Möglich war dieser Rekord, da der nordirische Seriensieger FC Linfield im diesjährigen Cup-Wettbewerb seines Landes das Finale nicht erreichte und so bei 42 Titeln verbleibt.

    Diese Chance konnte der FC Vaduz nutzen. Er besiegte im Liechtensteiner Finale, das am 13. Mai 2015 in Eschen stattfand, den Amateurverein FC Triesenberg mit 5:0 und holte sich damit bei seiner 56. Finalteilnahme den 43. Titel. Auch für den unterklassigen Verein FC Triesenberg war das 70. Liechtensteiner Cupfinale etwas ganz spezielles. Allein schon das Erreichen des Endspiels durch den Sechstligisten durfte als eine großartige Leistung gewertet werden. Es war zudem das erste Mal, dass der jüngste Liechtensteiner Fußballklub den Finaleinzug schaffte, und damit ebenfalls für einen Rekord besorgt war. Alle sieben Vereine des kleinen Landes haben nun mindestens ein Cupfinale bestritten. Auch das gibt es sonst nirgends in Europa.

    Bei so vielen Rekorden drohte das Finalspiel selbst beinahe zur Nebensache zu werden. In sportlicher Hinsicht war denn auch von vornherein klar, dass es kaum zu einer Sensation des Unterklassigen FC Triesenberg gegen den haushohen Favoriten aus Vaduz kommen würde. So dominierten denn beim Endspiel in Eschen auch die Freude über die besondere Konstellation und die Tatsache, dass Liechten-stein nun zwei europäische Cup-Rekorde innehat.

    l Anton Banzer

    Malta www.mfa.com.mt

    Maltesischer Vertreter bei UEFA- Trainerausbildungs seminar

    Die Trainerausbildung gilt seit längerem als eine der Grundvoraussetzungen für die Weiterentwicklung des Fußballs auf internatio-naler Ebene. Malta bildet hier keine Ausnahme und legt großen Wert auf die Ausbildung seiner Trainer, was sich sowohl in der Anzahl qualifizierter Coaches auf der Insel als auch in ihrer Qualität positiv niederschlägt.

    Das technische Zentrum des Maltesischen Fußballverbands unter der Leitung von Robert Gatt hält mit den modernen Trends der Trainerausbildung Schritt; der Fachkompetenz seiner führenden Experten kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Stephen Grima, einer der maltesischen Trainer, wurde vor kurzem eingeladen, bei einem Trainerausbildungssemi-nar zum Thema Fitness im Rahmen des UEFA-Studiengruppen-Programms (SGS) in Kopenhagen einen Vortrag zu halten.

    Neben Malta nahmen an dem Seminar Vertreter aus der Türkei, Israel, Tschechien und Estland teil. Der Vortrag des Vertreters von der Mittelmeerinsel über Fitnessprogramme und die Erarbeitung diesbezüglicher Konzepte war überzeugend und kam bei den Teilnehmern gut an. Der maltesische Referent hatte auch die Gelegenheit, bei mehreren Präsentationen führender Fitnessexperten aus den anderen Ländern mitzuwirken und sich an den anschließenden Diskussionen zu beteiligen.

    Das Seminar war eine weitere Gelegenheit für Malta, einen Beitrag zur Verwirklichung der UEFA-Vision im Bereich der Trainerausbil-dung zu leisten und insbesondere beim Thema Fitness neue Wege zu beschreiten.

    Neben seinem Delegationsleiter war der maltesische Verband in Dänemark durch Luca Pagani, Mark Buttigieg und Ludovic Bartolo vertreten. l Alex Vella

    EJR Mazedonien www.ffm.mk

    Wandel im Fußball – Gleichberechtigung für alle

    Der Fußballverband der EJR Mazedonien (FFM) verstärkt mit dem Projekt „Wandel im Fußball“ (Captains of Change) seine Unterstützung für den Beitrag zu einer besseren Gesellschaft.

    Das Projekt ist eine Initiative der UEFA für Gleichberechtigung im Fußball, unabhängig von Geschlecht, Religion, nationaler Herkunft oder etwaiger Behinderung. Die FFM unterstützt dieses Projekt und plant dessen Umsetzung auf verschiedenen Ebenen, angefangen mit der Verbesserung der Stadioninfrastruktur sowie Sensibilisierungskampagnen für den Verband und die Klubs. Die Aufgabe der FFM besteht darin, für Diversität zu werben und diese zu unterstützen, um den Fußball und die Freude an diesem Sport zu fördern.

    „Mit dem Projekt ‚Wandel im Fußball‘ wird der Zugang für Menschen mit Behinderung zu Stadien und Sportanlagen in der EJR Mazedonien erleichtert und ihre Einbindung in gesellschaftli-che Aktivitäten gefördert. Mit der Modernisie-rung unserer Stadien öffnen wir diese für Menschen mit Behinderung, damit auch sie die Spiele live verfolgen und aktiv daran teilhaben können. Viele Studien zeigen, dass Unterschiede zu Fortschritten führen und wir engagieren uns dafür, Randgruppen in den Fußball und den Sport im Allgemeinen zu integrieren“, sagte FFM-Generalsekretär Filip Popovski.

    Im Rahmen dieses Projekts hat der Fußball-verband im vergangenen März Menschen mit Behinderung eingeladen, die Nationalmann-schaft beim Spiel gegen Belarus zu unterstüt-zen. Die jüngsten unter ihnen durften zur Eröffnungszeremonie als Spielerbegleiter gemeinsam mit der Nationalmannschaft auf den Platz kommen.

    „Wir schätzen die Initiative der FFM zur Integration von Fußballfans mit Behinderung. Durch die Anpassung der Infrastruktur, die besondere Kennzeichnung von Parkplätzen, die Überbrückung von Höhenunterschieden an den Stadioneingängen, die Schaffung entsprechen-der Plätze auf den Tribünen für Rollstuhlfahrer und die Anpassung der sanitären Anlagen in den Sportstätten der Erstligaklubs können wir sowohl Fußballspiele aus der Nähe verfolgen, als auch an Konzerten und anderen Veranstal-tungen in diesen Stadien teilnehmen. Die FFM

    durchbricht Schranken, architektonisch, aber auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit. Dieses Engagement verdient Respekt und Anerken-nung“, erklärte Branimir Jovanovski, Präsident von „Mobility Macedonia“ und Goldmedaillen-gewinner im Bogenschießen bei den Paralympi-schen Spielen.

    Am Freitag, 15. Mai fand im Rahmen des Projekts ein Freundschaftsspiel zwischen Mitarbeitenden der FFM und Mitgliedern des Verbands „Mobility Macedonia“ statt. Außerdem hielt ein Verbandsvertreter einen Vortrag vor dem FFM-Personal, in dem Wahrnehmung, Stereoty-pen und Vorurteile im Alltag sowie die Möglich-keiten und Aussichten für eine Ausweitung der Kooperation angesprochen wurden.

    Für die FFM ist das Hauptziel des Projektes die Bereitstellung eines barrierefreien Zugangs für Menschen mit Behinderung zu den Stadien, damit alle Menschen die Spiele live vor Ort verfolgen können.

    Wir möchten im Rahmen der Diskussion über das Projekt „Wandel im Fußball“ das Engage-ment und die Beteiligung der UEFA bei dem Projekt als Ganzes betonen. Wir haben von der UEFA einen Großteil der Richtlinien und Instrumente erhalten, mit denen wir unsere Fähigkeiten, den Wandel herbeizuführen, stärken können. Die Kooperation mit „Mobility Macedonia“ hat uns die Tür zu einer institutio-nellen und sozialen Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung in unserem Land geöffnet. Wir machen uns die Bedürfnisse dieser Menschen bewusst und erkennen auch unsere Fähigkeiten, entsprechend darauf zu reagieren.

    „Wir stehen mit dieser Geschichte noch ganz am Anfang, aber wir freuen uns, zu sehen, wie unser Projekt Wirklichkeit wird“, sagte Irena Bakrevska-Miloshevska, FFM-Verantwortliche für das Projekt „Wandel im Fußball“.

    l Zlatko Andonovski

    43. Pokalsieg für den FC Vaduz.

    Die Teilnehmer am Freundschaftsspiel zwischen dem Fußball-verband und dem Verband „Mobility Macedonia“.

    Stephen Grima.

    LFV

    D. A

    qu

    ilin

    a

    FFM

  • UEFA•direct | 06.15 | 19

    Moldawien www.fmf.md

    Internationales Futsal-Turnier

    Im Rahmen der Feiern zum 25-jährigen Bestehen des Moldawischen Fußballverbands (FMF) wurde in Moldawien zum ersten Mal ein internationales Futsal-Turnier organisiert, das der Gastgeber für sich entscheiden konnte.

    Das Endspiel war gut besucht und die lokalen Zuschauer hofften auf einen Sieg des Heim-teams gegen die erfahreneren Gäste aus Aserbaidschan. Der Moldawier Andrian Laşcu erzielte in der 31. Minute den Führungstreffer für das Heimteam, doch Seinal Seinalow glich in den letzten Sekunden des Spiels aus. Der Sieger des Turniers musste also im Sechsmeterschießen

    gekürt werden, in dem nur Andrian Laşcu traf und somit die Trophäe für Moldawien sicherte. Der Zeremonie nach dem Finale wohnten Alexandru Burlac, Leiter des Moldawischen Futsal-Verbands, und Ion Testemiţanu, FMF-Vizepräsident, bei. Sie übergaben allen vier Teams Medaillen und Pokale.

    Alle Spiele wurden im neuen Sportkomplex Futsal Arena FMF in Ciorescu in der Nähe von Chişinău ausgetragen. Dieser wurde gemäß FIFA- und UEFA-Standards errichtet und Ende letzten Jahres offiziell eingeweiht. Die Stim-mung in der Arena war großartig und jene, die den Spielen nicht beiwohnen konnten, hatten die Möglichkeit, sie live auf dem TV-Sender

    Moldova Sport zu sehen. Das Turnier bot den Zuschauern viele Tore und Emotionen.

    l Pressestelle

    Nordirland www.irishfa.com

    Weltweit erste Sport-App

    2014 hat der Nordirische Fußballverband (IFA) eine App zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Fußball eingeführt, die es weltweit im Sport so noch nie gegeben hat.

    Die App wurde in Zusammenarbeit mit Jim Gamble, CEO von Ineqe und ehemaliger Leiter des britischen Zentrums gegen Ausbeutung von Kindern und für den Schutz im Internet (CEOP) sowie Mitbegründer der „Virtual Global Taskforce“ zum Schutz von Kindern, entwickelt und stellt eine bahnbrechende Neuerung in diesem Bereich dar. Sie ist bis heute die einzige App ihrer Art weltweit.

    Ursprünglich nur auf iTunes verfügbar, spricht die App in der neuen Android-Version, die auf Google Play heruntergeladen werden kann, mittlerweile ein breiteres Publikum an. Mit der App sollen ein größeres Bewusstsein

    und Verständnis für bewährte Praktiken beim Schutz von Kindern geschaffen und aktuelle Herausforderungen wie soziale Medien, Mobbing und Transportprobleme angegangen werden. Der Aufbau von Vertrauen und Kompetenz ist entscheidend, damit Erwachse-

    ne, die im Kinder- und Juniorenfußball tätig sind, Anliegen in diesem Bereich erkennen, darauf reagieren und diese melden können.

    Außerdem enthält die App nun eine neue, innovative Schutzfunktion („Travel Tracker“), mit der Eltern oder Erziehungsberechtigte den Standort ihrer Kinder überwachen können, wenn diese beispielsweise von anderen Eltern, Trainern oder Offiziellen nach dem Training nach Hause gebracht werden.

    Nach der Einführung der App auf iTunes hat das nordirische Ministerium für Kultur, Kunst und Freizeit (DCAL) gemeinsam mit der IFA diese auch für den Zugang über Android-Platt-formen konfiguriert. Die für die Entwicklung benötigten GBP 15 000 wurden zu zwei Dritteln vom DCAL bereitgestellt.

    Die Benutzer der App können wählen, ob sie die Informationen nachlesen oder hören möchten.

    l Sueann Harrison

    Republik irland www.fai.ie

    Der Breitenfußball gibt sich die Ehre

    Die Heimstätte des irischen Fußballs, das Aviva Stadium, stand im Mai im Zentrum des Breitenfußballs, als Schulkinder und Amateur-fußballer die Möglichkeit erhielten, den heiligen Rasen des Nationalstadions zu betreten. Einer der Höhepunkte war die Endrunde des SPAR-FAI-Wettbewerbs der Grundschulen (5er- Teams), die zum dritten Mal im Aviva Stadium stattfand und für alle 160 Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis war. Die zukünftigen Stars des irischen Fußballs boten während dieses Höhepunkts des größten und besten Grundschulturniers des Landes den Zuschauern im Stadion gute Unterhaltung.

    Der Weg ins Aviva Stadium begann im März mit landesweit über 18 000 Kindern aus mehr als 1 000 Grundschulen. Bei den Qualifikations-spielen in den Grafschaften und Provinzen wurden die 20 Teams für die nationale Endrunde in