Nr.1/Mai 2010 BUSINESS INTELLIGENCE

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GEHT IHNEN EIN LICHT AUF? BUSINESS INTELLIGENCE Dr. Carsten Bange schreibt über Unterneh- menserfolg Dr. Peter Chamoni erklärt, wie man Pro- zesse effek- tiver steuert Jens-Uwe Holz beschreibt den Handel als Trendset- ter im BI Prof. Dr. Scheer weiß wie man mit BI den Aufschwung schafft Nr.1/Mai 2010 Experten verraten ihre Tipps und Strategien für intelligente Geschäfte 2010.

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GEHT IHNEN EIN LICHT AUF?

BUSINESS INTELLIGENCE

Dr. Carsten Bangeschreibt über Unterneh-menserfolg

Dr. Peter Chamonierklärt, wie man Pro-zesse effek-tiver steuert

Jens-Uwe Holz beschreibt den Handel als Trendset-ter im BI

Prof. Dr. Scheer weiß wie man mit BI den Aufschwung schafft

Nr.1/Mai 2010

Experten verraten ihre Tipps und Strategien für intelligente Geschäfte 2010.

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2 · MAI 2010 EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

VORWORT

Wer IT-Verant-wo r t l i -che in U n t e r -nehmen oder IT-

Dienstleister fragt, was derzeit eines der wichtigsten Themen in ihrer Branche ist, bekommt seit Jahren immer wieder die Ant-wort: Business Intelligence (BI). Bei Veränderungen des Marktes lassen sich mit diesem Analyse-verfahren die eigenen Spielräu-me besser einschätzen und Kos-ten nachhaltig senken. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise ist das für viele Unternehmen von großer Bedeutung. 2008 stieg der Umsatz mit BI-Verfahren und -Anwendungen auf über 750 Mil-lionen Euro – ein Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vor-jahr. Im Jahr 2009 war Business Intelligence nicht von der Krise betroffen, sondern wurde Teil ih-rer Lösung. Jetzt gibt Business

Mit Business Intelligence in den Aufschwung

Intelligence dem Aufschwung zusätzliche Dynamik.

!Der Begriff „Business Intel-ligence“ tauchte Ende der

1950er Jahre zum ersten Mal in einem Fachmagazin auf. Doch auch ein halbes Jahrhundert ist vielen noch immer nicht klar, was er umschreibt und wie die entsprechenden Verfahren funk-tionieren. Vereinfacht gesagt: Business Intelligence sammelt die Geschäftsdaten eines Unter-nehmens, aggregiert und struk-turiert sie, hilft bei der Analyse und Bewertung. In einem ersten Schritt werden alle relevanten Detailinformationen in einem Datawarehouse gesammelt. An-schließend werden die Daten ge-ordnet und dann mittels ver-schiedener Verfahren analysiert.

!Aufgrund der enormen Da-tenmengen und hochkom-

plexen Zusammenhänge funkti-oniert Business Intelligence

heutzutage nur noch IT-gestützt. Aktuelle BI-Lösungen können Daten aus einer Vielzahl von Quellen gleichzeitig nutzen und zusammenführen. Der Trend geht zu Real-Time-BI mit Echt-zeitinformationen. Die Analysen erfolgen nicht mehr ex post, son-dern zeitnah und erlauben Prog-nosen für das Verhalten der Ge-schäftsprozesse.

!Im globalen Wettbewerb werden langfristig nur Un-

ternehmen bestehen, die ihre Prozesse optimieren und Kosten reduzieren. Die meisten Großun-ternehmen haben dies erkannt. Viele Mittelständler schrecken allerdings häufig vor einem BI-System zurück. Dies kann – gera-de in stark wachsenden Märkten – eine Zeitlang gut gehen. Auf Dauer aber und in schwierigen konjunkturellen Phasen ist Busi-ness Intelligence für ein syste-matisches und professionelles Management erforderlich.

BUSINESS INTELLIGENCE, ERSTE AUSGABE, MAI 2010

Print Director: Christian ZülligEditorial Manager: Franziska Manske

Verantwortlich für den Inhalt die-ser Ausgabe, Project Managerin: Fabian EnglertTel: +49 (0)30 88711 29 32Fax: +49 (0)30 88711 2937E-Mail: [email protected] Development: Anna PenselerText: Leonie FuchsLayout: Christof Paschedag

Vertriebspartner: Financial Times Print: Verlagszentrum GmbH & Co KG, 58099 Hagen

Verantwortlich für das Anzeigenlayout: Anzeigenkunde

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”Im Jahr 2009 war Business Intelli-gence nicht von der Krise betroffen, sondern wurde Teil ihrer Lösung.”Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident BITKOM

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In der globalen Wirtschaftskrise haben (BI) - Business Intelligence - Lösun-gen eine große Bedeutung. BI sammelt, strukturiert, analysiert und bewer-tet ihre Geschäftsdaten und bietet die Chance im Wettbewerb zu bestehen.

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SOFTWAREMIT WEITBLICK

Business Intelligence als Managementwerkzeug

In den heutigen Geschäftsprozessen fallen sehr große Datenmengen an. 80 Prozent dieser Da-ten sind unstrukturiert und benötigen zur wei-teren Verwendung eine gewisse Pflege. Bleibt dieses Potential ungenutzt, kommt es einer Verschwendung von Kapital gleich. Indem Da-ten automatisiert gesammelt, strukturiert und bereinigt werden, werden sie erst vergleichbar und damit nutzbar. So wird aus Informatio-nen Wissen gewonnen, welches die erfolgreiche Steuerung der Unternehmensprozesse und da-mit den langfristigen Erfolg des gesamten Un-ternehmens ermöglicht. Business Intelligence hilft, alle Kennzahlen eines Unternehmens aus beliebiger Perspektive zu betrachten und zu je-der Zeit zu analysieren.

Die Datenbasis liefert zu einem großen Teil ein ERP-System, das alle relevanten Unterneh-mensbereiche abdeckt, vom Einkauf bis zur Produktionsplanung und Logistik. Diese Da-

tenbasis und vielfältige weitere Datenquellen nutzt ein Business-Intelligence-System, um essentielle Kennzahlen aus allen Unterneh-mensbereichen sowie Finanzkennzahlen wie Liquidiät und Rentabilität stets aktuell bereit-zustellen. Aber auch die Durchlaufzeit von Pro-zessen lässt sich damit messen oder die Liefe-rantenbewertung verbessern.

Grundlage der analytischen Datenbanken ist die standardisierte Verbindung zu den opera-tiven Systemen, beispielsweise zu modernen ERP Systemen. Komplexe Analyseanfragen las-sen sich einfach und effizient auf Basis einer solchen unternehmensweit einheitlichen ana-lytischen Datenbank lösen. Moderne Report- und Analyse-Instrumente bereiten die Daten in Form verständlicher Reports auf. Über Work-flow-Prozesse können BI-Reports auch direkt in die jeweilige Arbeitsumgebung integriert werden.

Armin Hedwig , Produktmanager Business Intelligence SoftM AG / Comarch Group

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4 · MAI 2010 EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

NEWS

Jedes große Unternehmen und 50% aller Mittelständ-ler nutzen bereits Soft-ware für Sammlung, Auf-bereitung und Darstellung unternehmensrelevan-ter Kennzahlen für die Pla-nung, Steuerung und Kon-trolle der Unternehmens-leistung – sog. Business-In-telligence oder BI-Software. Doch die Nutzung solcher Lösungen ist häufig noch unzureichend. Dabei wach-sen die Anforderungen für eine bessere Unterstützung der Steuerung des Unter-nehmens durch Kennzah-len unaufhaltsam.

Der Gesetzgeber fordert in allen Branchen mehr Trans-parenz und Nachverfolgbar-keit, Kapitalgeber und Part-

ner wollen besser informiert werden, z.B. um die immer engere Vernetzung von Infor-mations- und Warenströmen besser nutzen und kontrollie-ren zu können und auch das Management in allen Unter-nehmen erkennt den Wert von Daten, um z.B. Kunden passendere Angebote zu ma-chen, Kosten- und Qualitäts-probleme frühzeitiger zu er-kennen oder die Veränderung von Märkten und Wettbewer-ben schneller einplanen zu können. Insgesamt zeigen Unternehmen, die Business Intelligence Systeme erfolg-reich einsetzen eine höhere Wettbewerbsfähigkeit.Den durch die aktuelle Wirt-schaftskrise noch verstärk-ten Anforderungen an eine höhere Qualität der Entschei-

dungsgrundlagen stehen häufig ineffiziente Prozes-se zur Datensammlung und –aufbereitung gegenüber: Handarbeit mit Microsoft Ex-cel statt maschinelle Daten-verarbeitung ist die Realität im Unternehmensalltag. Stu-dien des unabhängigen Ins-tituts Business Application Research Center (BARC) zei-gen, dass durch die Nutzung von Standardsoftware für Business Intelligence großer Nutzen erzielt werden kann - in Planungsprozessen lässt sich beispielsweise nachwei-sen, dass durchschnittlich 25% der Zeit eingespart wer-den kann. Der Softwaremarkt für Busi-ness Intelligence bietet mit ca. 150 Anbietern in Deutsch-land ein buntes Bild. Eine

Konzentration auf wenige große Anbieter und Verrin-gerung der Gesamtzahl läßt sich auch in der neuesten BARC-Studie zum BI-Markt nicht beobachten, die größ-ten 5 Anbieter vereinen mo-mentan gerade einmal 50% des Marktes auf sich. Un-gefähr 50 Anbieter können mehr als 1 Mio. Euro Um-satz erzielen und die meis-ten wachsen ständig. Ein gu-tes Indiz, dass Unternehmen trotz Wirtschaftskrise auf diese wichtige Systemunter-stützung nicht verzichten möchten oder können. Gerade mittelgroße lokale Softwareanbieter bieten ne-ben den Großanbietern SAP, Microsoft, Oracle und IBM interessante und ausgereifte Lösungen für verschiedens-

te Problemstellungen an. Un-ternehmen sollten sich letzt-lich sowohl von ihren tech-nischen wie auch fachlichen Anforderungen leiten lassen. Auf dieser Basis kann ein für die Unternehmenssituation passender Anbieter gefun-den werden, der auf Basis ei-ner fachlichen Strategie die Tür aufstoßen kann zu mehr Business Intelligence und mehr Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

Business Intelligence – kritisch für den Unternehmenserfolg

Dr. Carsten BangeGeschäfts-führer BARC

SALES-TO-GOSoftware-Anbieter SAMAC schafft Transparenz in der VertriebssteuerungSAMAC, seit über 20 Jahren erfolg-reicher Software-Anbieter im Bereich Business Intelligence hat ein neues Instrument für Vertrieb und Aussen-dienststeuerung entwickelt. SAMAC Sales-To-Go unterstützt den Vertrieb bei der laufenden Arbeit.

Mit der sofort einsetzbaren Lösung erfassen die Mitarbeiter in strukturierten Eingabemas-ken im Online-Verfahren zeit- und ortsun-abhängig exakte Daten über durchgeführte Kundentermine und Maßnahmen.

Ad-hoc zur sicheren Entscheidung Diese Daten werden zentral gesammelt, können jederzeit Ad-hoc eingesehen wer-den und stehen sofort für Auswertungen zur Verfügung. Vertriebsleitung und Geschäfts-führung erhalten Transparenz in Vertriebs-regionen bis hin zum einzelnen Vertriebs-mitarbeiter. Durch Gegenüberstellung mit vorhandenen Absatzdaten steht ein Kontroll- und Führungsinstrument zur Verfügung, mit dem Entscheidungen schnell und sicher ge-troffen werden. Aktionen können in Echtzeit überwacht und koordiniert werden.

Sofort und systemunabhängig im DienstDie Lösung ist als Software-as-a-Service (SaaS) sofort systemunabhängig einsatzfähig - keine Implementierung auf EDV-eigenen-Systemen notwendig, automatisierte Schnittstellen für Datenintegration sind verfügbar. Hosting und Datensicherung läuft auf hochverfügbaren Server-Landschaften, die seit Jahren für nam-hafte Kunden erfolgreich und sicher als B2B Integrationsplattform und für Business Intel-ligence Anwendungen eingesetzt werden.

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Die Nutzung von BI-Lösungen von Unternehmen ist häufig noch unzurei-chend. Dabei wachsen die Anforderungen für die Unternehmensführung un-aufhaltsam

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MAI 2010 · 5EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

Business Intelligence verzahnt Unternehmensstrategie und Alltagsgeschäft

Wie lassen sich Unternehmen erfolgreich steuern?Mit dem „Office of the CFO“ – einer integrierten, SAP-basierten und durchgehend kundenspezi-fisch ausgerichteten Business-Intelligence-Lö-sung für alle Finanzanwendungen. Anwender können sie über einen zentralen Einstiegspunkt über ein weltweit zugängliches Portal für Re-porting, Planung und Konsolidierung nutzen: Sie erhalten eine höhere Transparenz, ein schnelleres Reporting und mehr Planungssicherheit bei kür-zeren Planungszeiten. Damit lässt sich auch der Aufwand bei periodisch wiederkehrenden Ab-läufen und Routinetätigkeiten reduzieren. Und gleichzeitig gemeinsame Stammdaten, Struktu-ren und eine einheitliche Arbeitsweise schaffen. Das „Office of the CFO“ ist eine investitions- und zukunftssichere, praxisbewährte IT-Lösung. So nutzt beispielsweise der Marktführer für Solar-Wechselrichter, die SMA Solar Technology AG, die BI-Lösung auf Grundlage des Neuen Hauptbuchs und ist heute für weiteres Wachstum und Interna-tionalisierung optimal aufgestellt.

Wie kann ein konzernweiter Benchmark er-folgen?Mit einer erweiterten Balanced Scorecard als KPI-Dashboard. Dafür entwickeln und realisieren wir ein Unternehmenssteuerungssystem auf Ba-sis unseres betriebswirtschaftlichen Konzepts mit

unternehmensweit einheitlich definierten Kenn-zahlen. Alle Konzerngesellschaften können mit Hilfe von Management-Dashboards und Stan-dardreporting-Funktionen sofort verglichen wer-den. Umfassende Analysen inklusive grafischer Datenaufbereitung lassen sich ebenfalls durch-führen, anhand derer kritische Informationen auf einen Blick erkennbar sind. Damit haben Unter-nehmen insgesamt eine bessere Entscheidungs-grundlage für eine schnellere und umfassendere Maßnahmenentwicklung und -verfolgung.

Wie ist es möglich, finanzielle Spielräume flexibler und sicherer zu gestalten?Mit Funktionalitäten für Cash Management und Liquiditätsplanung innerhalb unserer soliden BI-Lösung. Damit kann ein zentrales, konzern-weites Planungssystem mit einfachen, dezentra-len Erfassungsmöglichkeiten realisiert werden. Eine detaillierte Planung auf Tages-, Wochen- und Monatsbasis und die automatische Abstimmung von Bankkonten und Nebenbüchern kann genau-so erstellt werden wie ein aktuelles, exaktes Cash-Reporting aller Länder, Niederlassungen und Währungen. Ein umfassender Cash-Forecast und eine einfache Integration mit allen anderen SAP-Anwendungen sind ebenfalls möglich.

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Für Unternehmen führt heute kein Weg mehr vorbei an professionellem Business Intelligence (BI). THOMAS MÜLLER, Sales Expert für Business Intelligence bei Siemens IT Solu-tions and Services, erläutert, worauf es bei BI-Lösungen für Finanzen und Reporting, Planung und Konsolidierung heute ankommt.

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TIPPS

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TOP 3 TIPPS FÜR BUSINESS INTELLIGENCE PROJEKTE

1. Kauf die Lösung, nicht den Anbieter. Die höchste Investitionssicher-heit bieten im hochdynamischen BI-Markt leistungsfähige und gut auf die eigenen Anforderungen passende Lösungen, die Größe des Anbieters ist dabei nicht ent-scheidend. Eine einzige Lösung reicht bei so unterschiedlichen Aufgabenstellungen von Ma-nagement-Cockpits bis zur sta-tistischen Analyse von Massen-daten üblicherweise nicht.

2. Datenqualität ist das FundamentDas am meisten unterschätzte Problem bei BI-Projekten ist ei-ne unzureichende Datenqualität. Doch ohne aussagekräftige Da-ten ist der schönste Bericht nutz-los. Fachbereiche und IT müssen gemeinsam an diesem Problem arbeiten.

3. Abfragegeschwindigkeit ist kritischWas Anwender am meisten an ihren BI-Systemen nervt sind zu lange Wartezeiten auf Berichte und Datenanalysen. Dieses häu-fig auftretende Problem muss schon im System-Design berück-sichtigt werden.

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6 · MAI 2010 EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

Der Wechsel von einem funk-tionsorientierten hin zu ei-nem prozessorientierten Denken ist in der heutigen Geschäftswelt von vielen Un-ternehmen bereits vollzogen. Auf dem Weg dorthin wurden in den letzten zwei Jahrzehn-ten Geschäfts- und Manage-mentprozesse identifiziert, modelliert und in den Unter-nehmen implementiert.

Neue Anforderungen treiben Wandel voranParallel hierzu entwickelte sich in den vergangenen Jah-ren verstärkt der Gedanke, einzelne Prozesse zu überwa-chen, zu steuern und zu kont-rollieren. Hinzu kamen neue Unternehmensanforderun-gen hinsichtlich der Agilität, Flexibilität und Automatisie-rung von Geschäftsprozessen. Weitere Forderungen nach einer Echtzeit-Datenverar-beitung und einer schnellen Reaktionsfähigkeit förderten

dabei den Wandel zu einem prozessorientierten System-denken. Aufgrund der stetig wachsenden Ansprüche an die Prozesssteuerung und der damit verbundenen Notwen-digkeit einer eingebetteten Entscheidungskomponente näherten sich die grundsätz-lich voneinander abgegrenz-ten Themenbereiche der IT-basierten Entscheidungs-unterstützung und des Ge-schäftsprozessmanagements immer stärker an.

Reaktionszeiten ver-kürzen sichBei prozessorientierten Un-ternehmen ist die Erfüllung der Anforderungen zur Errei-chung der Geschäftsziele un-umgänglich und ein schnel-les Eingreifen in operative be-triebliche Abläufe von großer Bedeutung. Vor diesem Hin-tergrund gilt es die Aktions-zeit zwischen einer Transak-tion oder einem aufgetrete-nen Geschäftsereignis und der Umsetzung einer darauf eingeleiteten Maßnahme zu verkürzen. Hierbei wird aus informationstechnischer Sicht das Hauptaugenmerk auf die Latenzzeiten der La-devorgänge, des Analysevor-gangs sowie der zu treffen-den Entscheidungen gelegt. Durch Automatisierung kann speziell die Entscheidungs-

zeit minimiert werden. Die Verkürzung der Zeit zwischen Maßnahmenentscheidung und deren Ausführung ist ei-ne weitere Herausforderung. Ein Ansatz, der in aktuel-len Debatten im universitä-ren und betrieblichen Um-feld verfolgt wird, um die be-triebswirtschaftlichen An-forderungen mittels IT-Un-terstützung zu erfüllen, wird als Operational Business In-telligence (Operational BI) bezeichnet. Hierbei soll zum einen die Informationslücke zwischen strategischer und operativer Ebene überbrückt und zum anderen der Zeit-raum zwischen Transaktion und notwendiger Maßnah-me verkürzt werden.

Operative und analy-tische Ansätze ver-schmelzenAbschließend lässt sich in den zurückliegenden Ent-wicklungen ein Paradigmen-wechsel erkennen, der in der Verschmelzung von operati-ven und analytischen Infor-mationssystemen deutlich wird und die Bedeutung ei-ner Entscheidungsunterstüt-zung im Geschäftsprozess-Management belegt. Dabei be-wegt sich Operational BI in der Phase der „Überwachung und Steuerung“, die beispielswei-se der Identifikation von Ab-

weichungen und Störgrößen dient. Außerdem kann durch das Zusammenspiel einer in-tegrierten ereignisgesteuer-ten Architektur sowie einer serviceorientierten Architek-tur Geschäftsprozesse flexi-bel und regelbasiert gesteuert werden. Ein weiterer Fokus von Business Intelligence liegt auf der Phase der `Weiterent-wicklung und Verbesserung` von Geschäftsprozessen. Da-bei könnten zukünftig unter anderem Analysen von histo-risch gewachsenen Prozess-landschaften durchgeführt werden, um Anhaltspunkte für eine kontinuierliche Pro-zessverbesserung zu erzeugen.

NEWS

■ Frage: Wie wird die nächste Generation von Business-Intelligence-Lö-sungen aussehen?

■ Antwort: Operative und analytische Lösun-gen verschmelzen mitei-nander und ermöglichen auch kurzfristige Opti-mierungen des Unterneh-mensablaufs.

Steuern Sie Ihre Prozesse noch effektiver mit zukunftsgerichteter Business Intelligence

Heute liefert Business Intelligence (BI) nicht mehr nur rein strategi-sche Entscheidungshil-fen, sondern bewegt sich immer mehr in Richtung operativer Prozesse: dem sogenannten Operational Business Intelligence (BI).

Nach dem Verständnis klassischer beziehungsweise strategischer Business Intel-ligence ist in erster Linie das Prozessergebnis selbst von Interesse, wohingegen bei Operational BI der Prozess-zustand und die Teilschrit-te der Geschäftsprozesse fo-kussiert werden, um aktiv in den Geschäftsprozess ein-greifen zu können. Operati-onal BI soll folglich eine sig-nifikante Unterstützung der operativen Entscheidungs-findung bieten, indem lau-fende Prozesse unter Zuhil-fenahme von analytischen Informationen semi- bis vollautomatisiert gesteuert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei insbesondere auf der Unterstützung von zeit-kritischen Entscheidungen während des Ablaufs unter-nehmensinterner Prozesse. Prozesse effektiver

steuern

Operational BI fokussiert also nicht nur auf strategi-sche Unternehmensent-scheidungen, sondern um-fasst auch das taktische und operative Management. So kann es das Tagesgeschehen in einem Unternehmen lei-ten und optimieren. Dabei nutzt zwangsläufig nicht nur eine kleine Anzahl von Führungskräften eine sol-che Lösung, sondern sie wird von einer weitaus größeren Anzahl von Mitarbeitern auf allen Unternehmensebenen verwendet. Operational BI hat zudem das Potential Kos-ten zu senken und Kunden-zufriedenheit zu steigern. Es bietet sofortige Wettbe-werbsvorteile, und der Re-turn on Invest (ROI) kommt oft schneller zum Tragen als bei strategischen oder takti-schen Entscheidungen.

Operational Business Intelligence – Optimierung in Echtzeit

■ Business Activity Moni-

toring ermöglicht, soforti-

ge Aussagen über den Zu-

stand von Geschäftspro-

zessen zu liefern und diese

an die zuständigen Instan-

zen zu melden. So dient es

als Überwachungswerk-

zeug für Geschäftsprozes-

se auf Systemebene.

Sind die Geschäftsprozesse überlastet, die Antwortzei-ten aus Endbenutzersicht zu lang oder werden soge-nannte Service-Level-Agree-

ments überschritten, kön-nen virtuelle Warnlichtlam-pen zum Blinken gebracht werden. Das Erkennen sol-cher Störgrößen wird durch „Business Activity Monito-ring“ ermöglicht, eine der technologischen Kompo-nenten in der Prozesssteue-rung und -überwachung.

Frühwarnsystem für UnternehmenDie kontinuierliche Messung relevanter Prozesskennzah-len und eine unmittelbare

Berichtserzeugung zielen da-rauf ab, Frühindikatoren auf den späteren Geschäftser-folg abzubilden und mögliche Abweichungen rechtzeitig zu korrigieren. Eine weitere technologische Komponente eines Operational-BI-Systems ist das Complex Event Proces-sing. Dieses ist für die mul-tiple Ereignisverarbeitung in operativen Prozessen so-wie für die Verknüpfung von Informationen verantwort-lich, um eine automatisier-te Weiterverarbeitung und

Steuerung auf operativer Ge-schäftsebene zu ermöglichen.

Probleme können schnell behoben wer-denDiese Tools ermöglichen es, de-taillierte Informationen über den Status und die Ergebnisse von verschiedensten Operati-onen, Prozessen und Transak-tionen auf einen Blick zu erfas-sen. So können Geschäftsent-scheidungen gut vorbereitet getroffen werden und Proble-me schnell adressiert werden.

So lassen sich Störungen im Unternehmensablauf leichter erkennen

Prof. Dr. Pe-ter Chamoniist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsin-formatik und Operations Research an der Universität Duisburg-Essen und Vorsitzen-der des TDWI Germany e.V.

Dipl.-Kfm. Markus Lindenist wissen-schaftl. Mit-arbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsin-formatik und Operations Re-search der Uni-versität Duis-burg-Essen.

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MAI 2010 · 7

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Weniger Missverständnisse und schnellere Absprachen dank moderner Videokonferenztechnik

Um sowohl die interne Kom-munikation als auch die Zusammenarbeit mit Ge-schäftspartnern und Kun-den zu verbessern, setzen vie-le Unternehmen auf Unified Communications, also die Integration verschiedener Kommunikationsplattfor-men in einem Netzwerk. Bei der Umsetzung von Unified-Communications-Strategien nimmt Videokommunikati-on in immer mehr Unterneh-men eine bedeutende Rolle ein. Mitarbeiter haben so die Möglichkeit direkt von ihrem Arbeitsplatz aus mit ande-ren visuell in Kontakt zu tre-ten. Dadurch wird der Infor-mationsaustausch klarer und Missverständnisse, wie sie bei Kommunikation auf rein sprachlicher Ebene am Tele-fon oftmals entstehen, lassen sich vermeiden.

TANDBERG, Weltmarktfüh-rer für Videokommunika-tions- und Telepresence-Sys-teme, bietet Unternehmen zahlreiche Systeme und Lö-sungen, um Video in Busi-ness-Qualität an jedem Ar-beitsplatz verfügbar zu ma-chen. So bietet beispielsweise das Video VoIP Phone E20, das TANDBERG speziell für den

breiten Einsatz im Unterneh-men entwickelt hat, neben allen gängigen Funktionen eines Bürotelefons auch ei-ne 5-Megapixel-Kamera und einen 10,6-Zoll-Bildschirm für visuelle Kommunikati-on in DVD-Qualität (w448p). Mit der neuen Personal-Tele-presence-Lösung von TAND-BERG, der EX90, ist sogar ein realitätsnahes Kommuni-kationserlebnis in Full HD-1080p-Qualität am Schreib-tisch möglich. Für persönli-che Meetings mit Geschäfts-

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8 · MAI 2010 EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

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■ König Kunde stellt den Handel vor besondere He-rausforderungen. Bestens über Warenangebote und Preise informiert, geht er ge-zielt dort einkaufen, wo er bekommt, was er will: Den günstigsten Preis im Inter-net, das besondere Einkaufs-erlebnis mit sofortiger Ver-fügbarkeit beim Einzelhänd-ler vor Ort. Kundentreue und -bindung werden durch den Wandel im Einkaufsverhal-ten derzeit massiv auf die Probe gestellt. Der Vorteil und die Chance für den Händ-ler vor Ort liegen darin, die persönliche Beziehung zum Kunden zu pflegen. Er ver-spielt diese leichtfertig, wenn die gefragte Ware nicht im Regal liegt. Schließlich setzt jeder Kunde bei seinem Be-

such die Warenverfügbarkeit voraus. Keine triviale Aufgabe für den Händler, der bestrebt ist, mit bedarfsgerechter Be-vorratung und ohne gebun-denes Kapital eine effiziente und passgenaue Warenver-sorgung der Filiale sicherzu-stellen.

In kaum einer anderen Bran-che sind die Warenströme so variantenreich und der Wa-renverkauf derart von exter-nen Faktoren abhängig wie im Handel. Diese Aufgabe zu beherrschen, setzt leistungs-fähige Business Intelligence (BI)-Strukturen voraus. In de-ren Zentrum stehen moderne BI-Systeme, die eng mit dem zentralen Nervensystem - der Warenwirtschaft - gekoppelt sind. Doch der wahre Wert

solcher Infrastrukturen liegt nicht alleine in der Technik. Die intelligente Analyse, Kor-relation, Interpretation und Visualisierung der Daten aus den komplexen IT-Systemen sind Basis für eine effizien-te Warenversorgung der Fi-lialen sowie Grundlage der Entscheidungsprozesse und damit wichtige Erfolgsfakto-ren im modernen Handelsge-schäft.

Blick für das Wesent-licheDie Wertschöpfung im Han-del basiert auf zuverlässigen Prognosen und einer validen Bestandsführung. Die Quali-tät der prognostizierten In-formationen hängt wieder-um maßgeblich von der rich-tigen Grundlagenarbeit ab.

Eine ganzheitliche Denkwei-se und ein hohes Abstrakti-onsvermögen schärfen da-bei den Blick für das Wesent-liche. IT-Dienstleister und Fachbereiche sind gleicher-maßen gefordert, tagesak-tuelle Abverkaufsinforma-tionen in die richtige Bezie-hung zu Beständen und Sor-timentsentscheidungen so-wie externen Faktoren wie Feiertagen, Ereignissen von öffentlichem Interesse wie Großveranstaltungen, Wet-ter, Preisreduktionen der Mitbewerber oder auch regio-

nalen Präferenzen zu setzen. Leistungsfähige Steuerungs-systeme benötigen diese In-formationen, um zu jeder Zeit eine hohe Warenverfügbar-keit bei minimalen Bestands-kosten zu garantieren. Zahlreiche Unternehmen an-derer Branchen mit komple-xer Supply Chain können von dem Wissen aus dem Handel profitieren. So liegen etwa in der Automobilindustrie Op-timierungspotenziale bei der Ersatzteilversorgung brach. Diese funktioniert von der Struktur her nach ähnlichen Prinzipien wie die Waren-versorgung im Einzelhandel. Praxisbewährte BI-Verfah-ren aus dem Handel können auch hier helfen, nachhaltig Kosten zu sparen und damit Margen zu steigern.

Ein neuer Trend oder eine einmalige Erscheinung? Die Antwort entscheidet im Handel oft über Erfolg und Misserfolg. Wer die Ware hat, macht Geschäft. BI ist unternehmenskritisch - und sehr professionell

HANDEL ALS TRENDSETTER IM BI

Jens-Uwe Holz, Geschäfts-führer Itelli-um Services GmbH

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MAI 2010 · 9EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

Marc Schmidt

Geschäftsführer

Forward GmbH

EXPERTENPANEL

Sicherlich ist die Steigerung von Effektivität und Trans-parenz in Krisenzeiten gefragter denn je. Doch das ist nur ein Grund der erhöhten Nachfrage. Themen wie Basel II ha-ben den Mittelstand für die sorgfältige Überwachung der eigenen Kennzahlen sensibilisiert, Prozesse sollen zentral und zeitnah überwacht werden. So werden BI-Lösungen heute nicht mehr nur im strategischen, sondern auch ver-stärkt im operativen Bereich eingesetzt.

Ein azyklisches Investitionsverhalten läßt sich nicht unbedingt erkennen - die Krise hat keinen Boom ausgelöst, hohe Wachstumsraten kommen eher daher, daß dieser Be-reich jahrelang vernachlässigt wurde, und nun verstärkt ins Interesse geraten ist. IT Budgets wurden gerade bei klei-nen und mittleren Unternehmen stark gekürzt, die im Be-reich BI ohnehin noch starkes Aufholpotential besitzen.

Zumindest wird die Möglichkeit gegeben, Transparenz zu schaffen. Daten können in Beziehung gesetzt werden, um Trends frühzeitig zu erkennen und daraus rechtzeitig Maßnahmen abzuleiten. Eine kürzlich erschienene IBM Studie zeigt den Zusammenhang zwischen konsequentem Einsatz von Datenanalyse und Unternehmenserfolg - vor-ausgesetzt die gefundenen Ergebnisse werden auch genau-so konsequent genutzt.

Typische Funktionen im BI wie Kennzahlen werden häu-fig als Frühwarnindikatoren eingesetzt. Sie versetzen Ent-scheider in die Lage, Trends frühzeitig zu erkennen und ent-gegenzuwirken. Weil außerdem externe Datenquellen einge-bunden werden können, lässt sich die Geschäftsentwicklung so auch anhand aktueller Branchenindizes simulieren. Ziel von BI ist es dabei immer, den Firmen zu ermöglichen, stär-ker selbstständig zu agieren und nicht mehr nur zu reagieren.

Frage 1:

Trotz Wirtschaftskrise weist der Business Intelligence Markt hohe Wachstumsra-ten auf. Warum setzen gera-de jetzt immer Unterneh-men auf Geschäftsanalytik?

Frage 2:Ein Beispiel: Wie hilft Business Intelligence (BI) den Firmen Krisensituatio-nen zu meistern?

Markus Weber

Geschäftsführer SAMAC Software GmbH

Der erste Fehler wird oft bereits vor der Anwendung ge-macht: BI Projekte werden wiederholt zu Gunsten „wichti-gerer“ Aufgaben zurückgestellt oder gar nicht erst gestartet. Der Kürzung von IT Bugets fallen diese Projekte wegen „nicht messbarem“ Erfolg vorrangig zum Opfer. Im Einsatz werden Daten aus falsch verstandenem Sicherheitsdenken oft nur ei-nem kleinen Anwenderkreis zugänglich gemacht, an der Ba-sis fehlt damit trotz BI eine solide Entscheidungsgrundlage.

Ein BI hat den Sinn, Daten über alle Organisationsein-heiten und -ebenen hinweg verfügbar zu machen. Meist wird die Einführung in einzelnen Abteilungen angestoßen, es fehlt aber die Autorität, dieses Thema unternehmens-weit anzugehen. Entscheider sollten daher gemeinsam mit der Geschäftsleitung ein Gesamtkonzept erstellen und die Ausrollung Schritt für Schritt planen. Nur so werden sie langfristig für Akzeptanz und Erfolg des BI sorgen können.

Frage 3:

Werkzeuge funktionie-ren nur, wenn sie richtig genutzt werden. Welches sind die häufigsten Fehler der Manager in der Anwen-dung der BI?

Ein klares Konzept als Basis ist wichtiger als einzelne Werkzeuge. BI ist ein Prozess, keine einmalige Anschaf-fung - eine individuell zugeschnittene BI Lösung ein kla-rer Wettbewerbsvorteil. Bewährt ist ein schrittweiser Auf-bau mit kombinierbaren Produkten - Evaluierung mittels Proof-of-Concept, danach mit klar definierten Meilenstei-nen zu schnellen Erfolgen, die das Vertrauen in die neuen Systeme stützen.

Grundsätzlich sollten Firmen nach dem adäquaten Ge-samtpaket suchen: dem richtigen Partner mit der passen-den Lösung. Denn ein technisch und betriebswirtschaft-lich sauberes Konzept ist die Basis einer jeden BI-Einfüh-rung und Grundvoraussetzung für den Projekterfolg. Das bereits vorhandene Know-how im Unternehmen entschei-det letztendlich über den Grad des Beratungsbedarfs, die finale Wahl der richtigen Lösung und den daraus resultie-renden Umfang der Schulungen.

Frage 4:

Wie findet ein Unterneh-men die individuell passen-de BI-Ausstattung?

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Page 10: Nr.1/Mai 2010 BUSINESS INTELLIGENCE

10 · MAI 2010 EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

PROFESSIONELLER EINBLICK

Mit Excel läuft das Rechnungs-wesen auf Kollapskurs

Zu Rolf-Jürgen Moll kommen die Unter-nehmen oft erst, wenn bei ihren selbst ge s t r i c k t e n

Excel-Lösungen für Planung, Konsolidierung, Reporting und Analyse gar nichts mehr geht. Immer wieder staunt der Vorstand des Financi-al Intelligence Spezialisten LucaNet darüber, wie lange Unternehmen es mit ihrem Flickwerk aushalten. „Selbst Konzerne mit mehreren Tau-send Mitarbeitern steuern ihr Geschäft oft noch mit Ex-cel-Spreadsheets“, bedauert Moll. „Dabei ist jede Stunde, die mit Aufbau und Pflege von komplexen Excel-Datei-en verschwendet wird, eine Stunde zu viel – irgendwann kommt bei jedem Unter-nehmen der große Kollaps.“ Nämlich spätestens dann, wenn sich der einzige Mit-arbeiter, der sich in der Ta-bellenflut noch zurechtfin-

det, vom Unternehmen ver-abschiedet. Doch es gibt ei-ne einfache Alternative – mit Business Intelligence für das Rechnungswesen, oder, wie Moll es nennt, „Financial In-telligence“. Schon für Unter-nehmen ab 50 Beschäftigten lohnt es sich, frühzeitig mit professioneller Planungs- und Controlling-Software eine ef-fiziente und solide Basis für

die erfolgreiche Unterneh-menssteuerung zu schaffen.

Trends per KnopfdruckSind die Mitarbeiter mit Ex-cel alleine Tage und Wochen damit beschäftigt, die Daten für das monatliche Reporting aus den unterschiedlichen Datenquellen zu sammeln und aufzubereiten, schafft ei-ne moderne Finanzsoftware

das gleiche aufgrund von fer-tigen Schnittstellen zu den Vorsystemen innerhalb von Sekunden. „So bleibt mehr Zeit für das Wesentliche: die Auswertung der Zahlen“, sagt Moll. Wo früher die Infor-mationen aus Excel-Sheets mehrerer Jahre zusammen-gesucht und manuell erfasst werden mussten, erfolgt die Verdichtung und Aufberei-tung der Daten nun automa-tisiert. Ein Knopfdruck reicht aus, um aus grafisch aufberei-teten Zeitreihen die wesentli-chen Trends abzulesen. Anders als bei klassischen Business Intelligence Pro-jekten gibt es für den Bereich des Rechnungswesens sofort einsetzbare Produkte. „Welt-weit basiert das Rechnungs-wesen der Unternehmen und Konzerne auf dem immer gleichen Prinzip der doppel-ten Buchhaltung mit Bilanz, Gewinn- und Verlustrech-nung und Cashflow-Rech-nung“, erklärt Finanzexper-te Moll. „Deshalb sind Unter-

nehmen mit einer standar-disierten Software hier auch am besten beraten – einfach weil sie kostengünstiger und die Einführung innerhalb von wenigen Tagen abge-schlossen ist.“

Klare Sicht für EntscheiderMit einer professionellen Planungs- und Konsolidie-rungssoftware stehen Zah-len auf allen Ebenen jeder-zeit zur Verfügung. Die klare Sicht hilft den Entscheidern, sich ein besseres Bild der ak-tuellen Lage zu machen und auf dieser soliden Basis Ent-scheidungen für die Zukunft zu treffen. „Nichts ist schlim-mer als im Nebel blind durch hohe See zu navigieren“, er-klärt Moll. „Wer aber ein Ra-dargerät und ein GPS-Gerät an Bord hat, gelangt mit Si-cherheit schneller und leich-ter an sein Ziel.“

Financial Intelligence Experte Rolf-Jürgen Moll staunt immer wieder darü-ber, wie lang Unternehmen es mit ihren selbst gestrick-ten Excel-Lösungen für Planung, Konsolidierung, Reporting und Analyse aushalten. Dabei sei jede Stunde für Aufbau und Pflege von komplexen Excel-Dateien verschwendet.

Rolf- Jürgen MollLucaNet AG

Wo Lösungen der Marke Eigenbau versagen, helfen Financial Intelligence Lösungen den Unternehmen ihre Finanzkennzahlen jederzeit im Blick zu behalten. Der Einsatz professioneller Software lohnt sich dabei bereits für kleinere Unternehmen, denn sie spart nicht nur Zeit und Geld.

LEONIE FUCHS

[email protected]

Persönlicher Kontakt über jede Distanz hinweg

Thomas NicolausGeschäfts—führer von TANDBERG Zentraleuropa

■ Wie genau helfen Video-

konferenzen den Unter-

nehmen Kosten zu sparen?

Videokonferenzsysteme er-lauben es den Nutzern, sich über jede beliebige Distanz visuell auszutauschen. Es ist nicht mehr nötig, teure Ge-schäftsreisen zu tätigen, um mit einem Geschäftspartner im Ausland von Angesicht zu Angesicht zu sprechen. Gleichzeitig können die Mit-arbeiter die eingesparte Rei-

sezeit gewinnbringend in Ihr Unternehmen einbringen. Überlegen Sie nur, wie viele Geschäftsleute zuletzt we-gen der Aschewolke auf Flug-häfen festsaßen. Sie haben nicht nur ihre Meetings ver-passt, sondern auch wertvol-le Arbeitsstunden verloren.

■ Leiden Geschäftsbe-

ziehungen nicht darunter,

wenn die persönlichen Be-

suche seltener werden?

Natürlich kann und will Vi-deokommunikation persön-liche Treffen nicht gänzlich ersetzen. Für vertrauliche Meetings oder Vertragsab-schlüsse werden die Betei-

ligten auch weiterhin an ei-nem Ort zusammenkom-men. Video ersetzt aber nicht nur Geschäftsreisen, son-dern verbessert auch die all-tägliche Kommunikation eines Unternehmens. Die Möglichkeit mit moderner Videokonferenztechnologie auch auf visueller Ebene zu kommunizieren – und das jederzeit und über jede Di-stanz hinweg – sorgt dafür, dass viele Abstimmungspro-zesse und Gespräche nicht mehr per Telefon oder Mail, sondern per Video stattfin-den. Moderne Videosysteme sind sogar in der Lage, das Gefühl eines persönlichen

Austausches zu erzeugen. Daher denke ich, dass Video-kommunikation eher dazu führt, Geschäftsbeziehun-gen zu verbessern.

■ Wie gelingt es mit mo-

derner Technik ein echtes

Anwesenheitsgefühl zu er-

zeugen?

Entscheidend für ein le-bensnahes Kommunikati-onserlebnis ist die qualita-tiv hochwertige Übertra-gung von Bild und Ton. Bei Telepresence-Raumlösun-gen wird das Bild in Full HD-Qualität auf drei großen Dis-plays in Lebensgröße über-tragen. Mit einer Bildrate

von 30 Bildern pro Sekunde werden Bewegungen flie-ßend dargestellt. Die Audio-wiedergabe erfolgt in CD-Qualität. Zusammen mit ei-nem durchdachten Raum-design sorgt dies schnell für das Gefühl, mit seinen Ge-sprächspartnern an einem Tisch zu sitzen.

Thomas Nicolaus spricht über die Vortei-le, die moderne Video-kommunikationstechnik Unternehmen bietet.

Page 11: Nr.1/Mai 2010 BUSINESS INTELLIGENCE

MAI 2010 · 11EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

Masse statt Klasse Die Forderung der Anwender nach schnelleren und detaillierteren Informationen ist der Innovations-treiber für die Entwicklung von BI-Lösungen. Den-noch erfolgt die Informationsversorgung weiter-hin häufig nach dem „Gießkannenprinzip“ und nicht maßgeschneidert auf die Anforderungen der Anwender. Die inhaltliche Konsolidierung der Da-ten sowie das Metadaten- und Datenqualitätsma-nagement in den BI-Lösungen hinken hinsichtlich der Reifegradentwicklung hinterher. BI-Lösungen schaffen damit nur punktuell einen Mehrwert. Die Erfahrung in der Praxis zeigt, dass der reine Einsatz von Tools nicht ausreicht. Es müssen vielmehr ver-bindliche Prozesse mit entsprechenden Rollen und Aufgaben definiert werden, um das Zusammenspiel zwischen Fach- und IT-Seite zu verbessern.

Organisation als Schlüssel zum ErfolgDie Unternehmen arbeiten derzeit daran, diese or-ganisatorischen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die gestiegene Komplexität der BI-Lösungen zu beherrschen. 60% der Unternehmen nutzen bereits BI-Governance Strukturen für grundsätzliche BI-Entscheidungsprozesse, 42% haben zudem ein BI-Competence-Center (BICC) als eigenständige Ser-viceeinheit für alle BI-Aktivitäten im Unternehmen etabliert. Häufig steht dabei die Etablierung eines übergreifenden BI-Programmmanagement zur Si-cherstellung der Konformität der einzelnen BI-Pro-jekte zur verfolgten BI-Strategie im Vordergrund.Ein Blick in die Unternehmenspraxis zeigt jedoch auch: Kein BI-Governance Programm und kein BICC gleicht dem anderen – eine Lösung von der

Stange existiert nicht. Viel mehr muss das Aufga-benspektrum indivi duell in Abhängigkeit von den verfolgten Zielen und der Unter neh mens stra tegie, -organisation und -kultur er fol gen.Die Perspektive Technik steht bei BI-Projekten im-mer noch zu stark im Vordergrund. Technische In-novationen wie In-Memory Analytics, Cloud-based Services oder Spaltenorientierte Datenbanken so-wie verbesserte Möglichkeiten der Anwenderun-terstützung durch interaktive Visualisierung, In-tegration von unstrukturierten Daten oder mobile BI Applikationen liefern nur dann einen Mehrwert, wenn für den Anwender eine vollständige fachliche Transparenz über die vielschichtigen Inhalte der BI-Lösungen herrscht. Das ist heute nur in Ausnah-mefällen gegeben.Für die erfolgreiche Nutzung analytischer Daten ist deshalb in Zukunft die deutlich stärkere Orientie-rung am Anwender entscheidend. Eine zielgerichtete Informationsbereitstellung und eine schnel leren Re-aktion bei Veränderungen durch entsprechende or-ganisatorische Maßnahmen sind der Schlüssel dazu.

Obwohl inzwischen ausgereifte Technologien zur Verfügung stehen und massive Investitionen in den Ausbau von Business Intelligence (BI) getätigt worden sind, ist die Akzeptanz von BI-Lösungen bei den Anwendern nach wie vor verhalten. Das ergab die biMA®-Studie 2009 von Steria Mummert Con-sulting. Grundlage der Untersuchung ist das Reife-gradmodell biMM® (Business Intelligence Maturity Model) und die darauf aufbauende Analysemetho de biMA® (Business Intelligence Maturity Audit), das die Berater mit renommierten Universitäten ent-wickelt haben.

Das Reifegradmodell besteht aus 5 Stufen, die ent-lang der Dimensionen Fachlichkeit, Technik und Organisation differenziert werden. Die biMA®-Studie 2009 zeigt einen insgesamt hohen Reifegrad der eingesetzten BI-Lösungen der befragten Un-ternehmen. Die Perspektive Organisation hat sich gegenüber Fachlichkeit und Technik im Vergleich zu den Ergebnissen der Studie 2006 und 2004 am stärksten weiterentwickelt.

biMA®-Studie 2009: Herausforderungen und Trends von Business Intelligence

Reifegradmodell biMM® für Business Intelligence © Steria Mummert Consulting AG

BI-Governance - Aufgabenfelder in der Praxis © Steria Mummert Consulting AG

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Klaus-Dieter

Schulze

Senior Executive

Manager Busi-

ness Intelligence

Solutions, Steria

Mummert Con-

sulting

Dr. Carsten

Dittmar

Principal Consul-

tant Business

Intelligence

Solutions, Steria

Mummert Con-

sulting

Page 12: Nr.1/Mai 2010 BUSINESS INTELLIGENCE

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