Obernautalsperre, Netphen - Städtebau · Aalkasten, Badi, Badefloss, Badeschiff, schwimmender...

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‚Badi‘ Obernautalsperre, Netphen

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‚Badi‘Obernautalsperre, Netphen

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INHALT UND KONZEPTIONUniversität SiegenFakultät 2: Bildung · Architektur · KünsteDepartment ArchitekturDipl. Ing. Kathrin Herz, Lehrbeauftragte

DRUCKZentrale Vervielfältigung Universität Siegen1. Auflage, Siegen 2014

‚Badi‘Obernautalsperre, Netphen

Dokumentation der Projektwoche Grundlagen des EntwerfensSommersemester 2014

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Annäherung

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Aalkasten, Badi, Badefloss, Badeschiff, schwimmender Pool...

Die radikalste Form der Moderne ist für Rem Koolhaas, so in seiner Beschreibung zum Entwurf des Welfare Palace Hotels aus

dem Jahr 1976, ein Rechteck von sauberem Wasser schwimmend in schmutzigen Wasser. Die größte Anerkennung erweist

er dem schwimmenden Pool im fiktiven Schluss seines retroaktiven Manifests für New York: Russische Architekturstudierende

entwarfen und bauten den Pool. ‚Keiner erinnerte sich hinterher, wer es gewesen war. Die Idee hatte in der Luft gelegen’.

Die Zufallsentdeckung des Eigenantriebs - bei gleichmäßigen Schwimmbewegungen aller Schwimmer - veranlasst die

Architekten 1923 - schwimmend - nach New York aufzubrechen. Der Pool als Manhattanschen Block in Moskau entworfen

erreicht 40 Jahre später seinen Bestimmungsort New York und ist dort merklich fehl am Platz. Bei seiner Abreise rammt der

Pool das Floss der Medusa: Optimismus trifft auf Pessimismus. Der Pool zerschneidet das Floss wie das Messer die Butter...

Der schwimmende Pool hätte durchaus ein Produkt des russischen Konstruktivismus der 1920er und frühen 1930er Jahre

sein können, ist jedoch eine Erfindung der Aufklärung: Baden in fließenden Gewässern galt als unbedenklich, Bewegungen

in der Natur wurden ausdrücklich empfohlen und schwimmen galt als Mittel körperlicher Ertüchtigung. Angeregt durch

den königlichen Leibbader entstand im Jahr 1761 das erste Badeschiff auf der Seine in Paris. Eine Einrichtung bestehend

aus zwei verbundenen Hausbooten zwischen denen man in der Seine schwimmen konnte. Auf den Schiffen luden Kabinen

zum Baden und Duschen in unterschiedlich temperiertem Wasser ein. 1781 folgte das Badefloss eines Arztes in Wien. Über

Leitern stieg man in die Öffnungen des Badeflosses in einen hölzernen Gitterkasten, im Volksmund rasch Aalkasten genannt.

Das Floss war am Ufer der Donau befestigt. Im Jahr 1783 folgte ein Badefloss auf der Binnenalster in Hamburg. Im Jahr 1800

wurde ein Badeschiff in Frankfurt am Main ebenfalls durch einen Arzt initiiert: Das luxuriöse Schiff, dass über zwei Brücken

erschlossen wurde verfügte über Badeséparées für Familien, Galerien zum Lustwandeln und einen Salon zum Trinken von

Mineralwasser.

Etwa zeitgleich zu den Flussbädern entstanden die Seebäder, wie das französische Dieppe, das britische Brighton oder das

deutsche Norderney mit ihren Piers und baulichen Anlagen. Öffentliche Badeanstalten in Gebäuden, Volksbäder, entstanden

erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Zeitgleich kam es auch zum Ausbau von Badeanstalten in öffentlichen Gewässern wie

dem Frauenbadi am Stadthauskai in Zürich (1888), das nicht zum Schwimmen, sondern zur Körperpflege diente, oder der

Seebadeanstalt Helgoland im Øresund in Kopenhagen (1915).

Seit Beginn der 2000er Jahre erfährt das Baden in fließenden Gewässern eine architektonische Renaissance und fördert,

anders als die historischen Vorgänger, vielfach eigene Konstruktionen anstelle von Zweckentfremdungen hervor. So ist

Københavns Havnebade von PLOT (2002) eine künstliche Landschaft, die auf dem Wasser treibt. Vergleichbar dem Wiener

Aalkasten sind die Becken mit Plastikgittern ausgekleidete Einschnitte im Floss. Das Seebad in Kastrup am Øresund von white

arkitekter (2004) steht festverankert im Meer. Über einen langen Steg erreicht man die kreisförmige Anlage, die sich zum

Strand öffnet und auf unterschiedlichen Höhenniveaus zum windgeschützten Aufenthalt oder zum Sprung ins natürliche

Gewässer einlädt.

Das Berliner Badeschiff von Susanne Lorenz und AMP Arquitectos mit Gil Wilk (2004) entworfen ist ein umgebauter

Schubleichter, der mit Süßwasser gefüllt auf der Spree schwimmt und durch mehrere vorgeschaltete Holzdecks erreichbar

ist. Wintertauglich wird er durch eine PV-Membran und ermöglicht so das ganzjährige Schwimmen. Der +POOL von Dong-

Ping Wong sowie Archie Lee Coates IV und Jeffrey Franklin konzipiert knüpft an New Yorks schwimmende Badeanlagen des

19. Jahrhunderts, die längst verschwunden sind, an: Seit 100 Jahren sind New Yorks Flüsse aufgrund Verschmutzungen nicht

mehr beschwimmbar. Der Pool, vier Rechtecke unterschiedlicher Bassintiefen zum Plus verbunden, schiebt sich, so scheint es,

aus Manhattans Grids heraus. Seine Beckenwände sollen als Filter für das schmutzige Flusswasser fungieren. Noch befinden

sich die Membranen in der Testphase, Sponsoren werden gesucht, 2016 soll der Pool fertiggestellt sein.

Ob er den New Yorkern auch wieder davonschwimmt?

1 Rem Koolhaas: Delirious New York: Aachen. 2011. S.316

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Im Jahr 1972 ging die Sperre in Betrieb. Über Vorsperren wird der künstliche See, der von den Bergen Alte Burg und

Sanktkopf überragt wird, von den Fließgewässern Obernau und Nauholzbach sowie einigen weiteren kleineren Zuflüssen,

wie der Burbach gespeist.

Der Stausee hat - bei höchstem Stauziel (371,0 m ü. NN) - eine Fläche von 86 Hektar und rund 15 Millionen Kubikmeter

Speicherraum. Das tiefste Absenkziel beträgt 327 m ü. NN und ergibt eine Differenz von 44 Metern. Am wasserseitigen

Dammfuß wurde ein 70 Meter hoher Entnahmeturm errichtet. Dieser ist über einen 130 Meter langen Bedienungssteg vom

Ufer und vom Schieberhaus aus Brauersdorf zugänglich.

Bemühungen der damals selbstständigen Gemeinden und der Stadt Netphen den künstlichen See für Wassersportzwecke

zu nutzen standen den Belangen Trinkwassergewinnung entgegen: das Ufer ist Schutzzone und darf (mit Ausnahme

von Anglern) nicht betreten werden. So wurde unterhalb der Talsperre das Frei- und Hallenbad für ‚Freizeitzwecke und

Fremdenverkehr’ errichtet; es markiert den Auftakt des heutigen Freizentrum Netphen. Die Obernautalsperre dient als

beliebtes Ausflugs- und Naherholungsziel, ein knapp zehn Kilometer langer Rundweg macht den See für Wanderer, Jogger,

Inliner- und Radfahrer erlebbar.

Ort

Die Sommer der Jahre 1957 und 1959 waren trocken, die jüngst errichtete Breitenbachtalsperre (1953-1956) reichte nicht

aus um den Trinkwasserbedarf im Siegerland zu decken: der Bau einer weiteren Talsperre war notwendig. Im Jahr 1959

wurde der Wasserverband Siegerland (heute Wasserverband Siegen-Wittgenstein) mit der Planung der Obernautalsperre

beauftragt.

Aufgrund des hohen Waldanteils, hoher Niederschlagsmengen, dünner Besiedlung und günstiger geologischer Verhältnisse

erwiesen sich die Täler bei Obernau und Nauholz für das Vorhaben als ideal. Diese befinden sich im Südwesten des

Rothaargebirges im Kreis Siegen-Wittgenstein auf der heutigen Gemarkung der Stadt Netphen. Siegen liegt südwestlich,

etwa neun Kilometer Luftlinie entfernt.

Als reine Trinkwassertalsperre konzipiert musste das Einzugsgebiet, das die Dörfer Obernau und Nauholz sowie Teile von

Brauersdorf umfasst, frei von Besiedlung gemacht werden. Die 365 Dorfbewohner wurden in umliegende Ortsteile umgesiedelt

und die Häuser, Stallungen, Kirchen und der Gasthof... wurden von der Feuerwehr Netphen zum Teil ‚warm abgerissen’.

Auch musste aus hygienischen Gründen und möglicher Düngeranreicherung des Wassers die landwirtschaftliche Nutzung

der Äcker, Wiesen und Weiden eingestellt werden. Um das Tal abzuschirmen wurde an der engsten Stelle - unterhalb der

Vereinigung der beiden Täler Obernaubaches und des Nauholzbaches - ein 300 Meter langer und 60 Meter hoher Damm

aus rund 1.000.000 Kubikmetern Steinen aufgeschüttet und mit Asphaltbeton abgedichtet.

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Siegen

Netphen

Erndtebrück

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Graue Nacktheit trifft auf grünes Dickicht. Die Ästhetik technischer Reinheit vor der Naturkulisse. Ist es die Überhöhung der

Natur, die ihre Schönheit sichtbar macht?

Es ist ein absurder, paradoxer Ort daher kommt uns die Idee eine ‚Konstruktion’ zu entwerfen, die das Baden im Trinkwas-

sersee erlaubt nicht abwegig vor. Voraussetzungen hierfür sind die Anpassung an die schwankenden Wasserstände des

Stausees und zwei getrennte Wassersysteme - das Badewasser darf nicht in Kontakt mit dem Seewasser stehen.

Als wir am Ende des Rundwegs erneut die Dammkrone erreichen sehen wir den Angler noch immer am Wasser sitzen. Erste

Ideen für unser Konzept schwirren uns beim letzten Blick auf den Stausee durch den Kopf und wir machen uns auf nach

Siegen, wo wir am Donnerstagabend unser ‚Badi‘ präsentieren werden.

Vorgehensweise:

finden Sie den Ort für Ihr Badi

entwerfen Sie das Badi

Arbeitsschritte waren:

1. Lageplan | M 1:10.000

2. Lageplandetail | M 1:500

3. Grundriss und Schnitt | M 1:100

4. Perspektive

5. Textliche Beschreibung

Spurensuche

Am frühen Montagnachmittag des 04. Augusts 2014 treffen wir Herrn Rossmanith, Mitarbeiter des Wasserverbands Siegen-

Wittgenstein und Betriebsleiter der Obernautalsperre, der uns durch die technische Bauwerke der Trinkwassersperre führen

wird. Beim Erklären der Fischbauchklappen der Hochwasserentlastungsanlage nahe des Dammes und unweit des Entnah-

meturmes fällt unser Blick auf einen Angler am gegenüberliegenden Ufer. Ein wenig neidisch sind wir schon, denn er darf

die Uferzone betreten - wir nicht! Und das Wasser ist so herrlich blau...

Links die nackte, graue Wand des Dammes, rechts Naturidylle erreichen wir über den 130 Meter langen

Bedienungssteg den Wasserentnahmeturm. Über eine halbgewendelte Treppe steigen wir den 70 Meter hohen, kreisrunden

Entnahmeturm hinab, vorbei an den sechs Entnahmestellen in unterschiedlichen Höhenstaffelungen um die Trinkwasserent-

nahme sowohl den Schwankungen des Wasserpegels in der Talsperre als auch der in verschiedenen Tiefen unterschiedlichen

Wassertemperatur und -qualität anpassen zu können. Unten angekommen, der See liegt nun über uns, ist die Temperatur

auf 6° Celsius abgefallen und die Feuchtigkeit der Luft angestiegen. Wir hüllen uns in die mitgebrachten Fleecejacken.

Entlang der freiverlegten Entnahmeleitung mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern im 300 Meter langen Tunnel des

Grundablassstollens gelangen wir zum Schieberhaus. Von hier fließt das Rohwasser in die Trinkwasseraufbereitungsanlage

ins etwa sechs Kilometer entfernte Dreis-Tiefenbach. Vor dem Schieberhaus am Tosbecken stehen wir plötzlich wieder im

gleißenden Licht der Sonne. Wie eine grüne Mauer beendet der Damm die Ortschaft Brauersbach. An dieser Stelle ver-

abschieden wir uns von Herrn Rossmanith und erklimmen den 60 Meter hohen Erdwall um unseren Spaziergang um den

Stausee Richtung Osten zu starten. Der Angler sitzt noch immer am Ufer. Längst haben wir uns den Fleecejacken entledigt

und sind wieder in T-Shirts. Hin und wieder begegnen uns Spaziergänger, Jogger, Inlinefahrer und Radfahrer. Heute ist wenig

los, aber wir sind auch noch früh dran.

Durch den dichten Baumbestand kann man den See vom Weg nur erahnen. Vereinzelt wurden Schneisen geschlagen, die

den Blick auf den See und das gegenüberliegende Ufer zulassen und die uns stets mit dem Paradoxon des künstlichen

hergestellten Sees in natürlicher Kulisse konfrontieren. Ein sanft geschwungenes Tal ausgebremst von einer Mauer. BAMM!

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Projekte

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In dem sich das Badi an den Entnahmeturm andockt wählt es den minimalsten Eingriffspunkt. Der vorhandene Bedienungs-steg wird als Zuwegung genutzt. Über eine am Schaft des Turmes fixierte Wendeltreppe gelangt man zum Badi, dass an die-ser hängt und sich den unterschiedlichen Pegelständen des Sees anpasst. Die halbkreisförmige Anlage zitiert den Grundriss des Turmes. In den Kreissegmenten befinden sich unterschiedlich tiefe Bassins, die farblich gestaltet sind und von Holzdecks begleitet werden.

Plaque / Iper Cokzaman

2.45 m4.90 m

7.35 m

9.80 m

Becken 1

Becken 2

Becken 3

Spungturm 1

Spungturm 2

Spungturm 3

Spungturm 4

Becken 4

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In exponierter Lage, vom Damm einsehbar schwebt die stählerne Konstruktion des 130 Meter langen Bassins über dem See und ist somit autark vom schwankenden Wasserstand jederzeit nutzbar. Eine Herausforderung für jeden Schwimmer, der mit dem exklusiven Blick vom Beckenende auf den Wasserturm entschädigt wird.

Freischwimmer / Ann-Katrin Schneider

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Der Entwurf thematisiert das Paradoxon des Trinkwassersees: künstlich hergestellt, in natürlicher Landschaft liegend. Auch die Lage des Badi macht diesen Konflikt sichtbar, in dem es sowohl Blickbeziehungen zum Entnahmeturm, als auch in die Naturkulisse des nördlichen Teil des Sees bietet.Die Urform des Trinkgefäßes sind die wasserschöpfenden Hände, diese werden zur Raute abstrahiert. Die monolithische, steinerne Skulptur ist auf einer bestimmten Höhe fixiert und ermöglicht das Baden nur bei bestimmten Pegelständen: Die Akzeptanz der schwankenden Wasserstände, die in der Natur der Trinkwasserstausees liegen wird somit erzwungen. Ist das Badi ‚versunken’, so erinnert sie an die überfluteten Dörfer.

Das Urgefäss / Robert Saat

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Kajak schnappen, über den Trampelpfad zum See tragen, einsteigen, zum Badi paddeln, Kajak festmachen, aussteigen, schwimmen oder / und auf dem Deck liegen, ans Land zurück paddeln, aussteigen, Kajak ans Land tragen. So der Ablauf. Das schwimmende Floss - ein Rechteck mit eingeschnittenem Bassin - liegt im nördlichen Teil des Sees mit Blick auf den Staudamm und den Entnahmeturm, ABER: keinem weitersagen! Ahoi!

Das geheime Bad / Tabea Dallwitz

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Ein künstlicher See braucht eine Insel! Eine perfekte Insel! In einer kaum einsehbaren Bucht treibt die Idealform des Kreises. Gleichmäßig fällt ihr Gelände von außen nach innen sanft ab, geht von Liegefläche in Wasser über. Schirme zitieren den Kreis räumlich und spenden den Badenden Schatten. Erreichbar ist das schwimmende Atoll über einen Steg, der sich den unterschiedlichen Pegelständen des Trinkwassersees anpasst.

Badeinsel / Lena Rosa

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Teilnehmer

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Ak, Cansu

Aydin, Asuman

Buhlrich, Frauke

Cerci, Ihya

Cokzaman, Iper

Dallwitz, Tabea

Ekinci, Ülkü

Jörgens, Katharina

Öztürk, Acelya

Priester, Beatrice

Rosa, Lena

Saat, Robert

Schneider, Ann-Katrin

Schneider, Marius

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ABBILDUNGENFotos vom Ort: Kathrin Herzrestliche Abbildungen: Studierende

Unser besonderer Dank gilt Herrn Volker Meier von der Stadt Netphen und Herrn XxX Rossmanith vom Wasser-verband Siegen-Wittgenstein. Ohne ihre Unterstützung wäre das Projekt nicht möglich gewesen!