Oktober 2015 Die vier · PDF fileOktober 2015 Die vier Soli Vier Soli? Nein, es geht nicht um...

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Oktober 2015 Die vier Soli Vier Soli? Nein, es geht nicht um Musik bei dieser Überschrift, auch nicht um den Solidaritätszuschlag. Es hängt mit dem 31. Oktober zusammen und da nun nicht mit Halloween, sondern mit dem Reformations- tag. Aber das wissen Sie natürlich. In den Gemeinden Lustnau und Bebenhausen hat er eine mittlerweile feste Tradition. In früheren Jahren wurde eine Lu- therpredigt vorgetragen, seit mehr als zehn Jahren feiern wir in der Klosterkirche am Reformationstag die Bibellesenacht – so auch heuer (im Innenteil können Sie mehr darüber le- sen). Wir folgen damit der Grundeinsicht Martin Luthers, dass die Bibellektüre für jeden mündigen Christen die Grundvor- aussetzung ist, die gute Nachricht von Je- sus Christus zu verstehen (eines der Soli: sola scriptura – allein die Schrift). Nun gehen wir mit großen Schritten auf 2017 zu, wo sich die Reformation zum 500. Mal jährt. Am 31. Oktober 1517 hat Luther seine 95 Thesen gegen den Ablass veröffentlicht. Es ist das zentrale Datum der Reformation. Luther protestierte darin gegen das Ablasswesen seiner Kirche: Man konnte sich damals gegen die Zahlung einer bestimmten Summe – je nach Schwere des Vergehens – einen entsprechenden Ablassbrief erwerben, der den Besitzer vor den ange- drohten Höllenqualen schützen sollte! Der 31. Okto- ber steht schließlich auch für eine Entwicklung, an deren Ende es – gegen den Willen Luthers – zwei Kir- chen gab, die katholische und die evangelische. Ist es nun lediglich ein Pflichtprogramm der Evange- lischen Kirche, an diesen Tag zu erinnern, oder haben die Anliegen der Reformation noch irgendetwas mit uns zu tun, etwas, das für unseren Alltag, für unser Leben Bedeutung hat? Nun, hier können Martin Luthers vier Soli in den Blick kommen: sola scriptura – allein die Schrift ist die Grundlage des christlichen Glaubens (nicht die Tradition), solus Christus – allein Christus (nicht die Kirche) hat Autorität über Gläubige, sola gratia – al- lein durch die Gnade Gottes wird der Mensch errettet (nicht durch sein eigenes Handeln), sola fide – allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt (nicht durch sein Tun). Alle vier Soli hängen aufs Engste zusammen. An der Frage, ob ich mich vor Gott rechtfertigen kann durch mein Tun oder ob allein Gott rechtfertigt durch sein freies, unabhängiges und bedingungsloses Ja zu mir, haben sich einst die Geister geschieden. Luther hatte mit dem Apostel Paulus Letzteres entdeckt. „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Ge- setzes Werke, allein durch den Glauben.“ So heißt es an einer zentralen Stelle des Römerbriefes (3,28). In heutigen Worten: Ich kann sinnvoll leben, weil ich nicht selbst den Grund meines Lebens legen muss und kann. Das hat Gott für mich ge- tan in Jesus Christus. Unser Handeln stiftet nicht den Sinn un- seres Lebens, so wichtig es als Antwort auf Gottes Ja zu uns ist. Gott steht, wenn es dazu kommt, auch zu unserer Schwäche. Jesu Kreuz steht für die, die schwach sind, die am Ende sind und nicht weiter wissen, die irgendwann spüren: Mit unserer Macht ist nichts getan. Reformation, ich will diese Definition wagen, erinnert mich daran: Ich verdanke mich nicht mir selbst und lebe nicht im Ver- trauen auf meine Leistungen, sondern im Vertrauen auf Gott, der Ja zu mir sagt und der mir Gaben an- vertraut hat. Meine Antwort darauf ist, sie zum Wohl für die Allgemeinheit und für mich einzusetzen. Gott will mir auch Kraft schenken, mit all meinen Defizi- ten, mit all meiner Selbstbezogenheit zu leben und mich immer wieder von ihm finden zu lassen. So gilt mit Paulus: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben“ an Jesus Christus. Das ist Gna- de, die Gott schenkt und die die Schrift bezeugt. Das meint Ihr

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Oktober 2015

Die vier SoliVier Soli? Nein, es geht nicht um Musik bei dieser Überschrift, auch nicht um den Solidaritätszuschlag. Es hängt mit dem 31. Oktober zusammen und da nun nicht mit Halloween, sondern mit dem Reformations-tag. Aber das wissen Sie natürlich. In den Gemeinden Lustnau und Bebenhausen hat er eine mittlerweile feste Tradition. In früheren Jahren wurde eine Lu-therpredigt vorgetragen, seit mehr als zehn Jahren feiern wir in der Klosterkirche am Reformationstag die Bibellesenacht – so auch heuer (im Innenteil können Sie mehr darüber le-sen). Wir folgen damit der Grundeinsicht Martin Luthers, dass die Bibellektüre für jeden mündigen Christen die Grundvor-aussetzung ist, die gute Nachricht von Je-sus Christus zu verstehen (eines der Soli: sola scriptura – allein die Schrift). Nun gehen wir mit großen Schritten auf 2017 zu, wo sich die Reformation zum 500. Mal jährt. Am 31. Oktober 1517 hat Luther seine 95 Thesen gegen den Ablass veröffentlicht. Es ist das zentrale Datum der Reformation. Luther protestierte darin gegen das Ablasswesen seiner Kirche: Man konnte sich damals gegen die Zahlung einer bestimmten Summe – je nach Schwere des Vergehens – einen entsprechenden Ablassbrief erwerben, der den Besitzer vor den ange-drohten Höllenqualen schützen sollte! Der 31. Okto-ber steht schließlich auch für eine Entwicklung, an deren Ende es – gegen den Willen Luthers – zwei Kir-chen gab, die katholische und die evangelische.Ist es nun lediglich ein Pflichtprogramm der Evange-lischen Kirche, an diesen Tag zu erinnern, oder haben die Anliegen der Reformation noch irgendetwas mit uns zu tun, etwas, das für unseren Alltag, für unser Leben Bedeutung hat?Nun, hier können Martin Luthers vier Soli in den Blick kommen: sola scriptura – allein die Schrift ist die Grundlage des christlichen Glaubens (nicht die Tradition), solus Christus – allein Christus (nicht die Kirche) hat Autorität über Gläubige, sola gratia – al-

lein durch die Gnade Gottes wird der Mensch errettet (nicht durch sein eigenes Handeln), sola fide – allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt (nicht durch sein Tun). Alle vier Soli hängen aufs Engste zusammen. An der Frage, ob ich mich vor Gott rechtfertigen kann durch mein Tun oder ob allein Gott rechtfertigt durch sein freies, unabhängiges und bedingungsloses Ja zu mir, haben sich einst die Geister geschieden. Luther

hatte mit dem Apostel Paulus Letzteres entdeckt. „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Ge-setzes Werke, allein durch den Glauben.“ So heißt es an einer zentralen Stelle des Römerbriefes (3,28). In heutigen Worten: Ich kann sinnvoll leben, weil ich nicht selbst den Grund meines Lebens legen muss und kann. Das hat Gott für mich ge-tan in Jesus Christus. Unser Handeln stiftet nicht den Sinn un-seres Lebens, so wichtig es als Antwort auf Gottes Ja zu uns ist. Gott steht, wenn

es dazu kommt, auch zu unserer Schwäche. Jesu Kreuz steht für die, die schwach sind, die am Ende sind und nicht weiter wissen, die irgendwann spüren: Mit unserer Macht ist nichts getan. Reformation, ich will diese Definition wagen, erinnert mich daran: Ich verdanke mich nicht mir selbst und lebe nicht im Ver-trauen auf meine Leistungen, sondern im Vertrauen auf Gott, der Ja zu mir sagt und der mir Gaben an-vertraut hat. Meine Antwort darauf ist, sie zum Wohl für die Allgemeinheit und für mich einzusetzen. Gott will mir auch Kraft schenken, mit all meinen Defizi-ten, mit all meiner Selbstbezogenheit zu leben und mich immer wieder von ihm finden zu lassen. So gilt mit Paulus: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben“ an Jesus Christus. Das ist Gna-de, die Gott schenkt und die die Schrift bezeugt.Das meint Ihr

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Aus den Kirchengemeinderäten Lustnau und BebenhausenDer Kirchengemeinderat Lustnau hat in seiner öffentlichen Sitzung am 13. Juli unter anderem• dasGemeindefestgeplant.AlsMottowird„Dan-ket, danket dem Herrn“ festgelegt. Das Gemein-defest am 4. Oktober, dem Erntedankfest, findetim gewohnten Rahmen statt. Der bewährte Ablauf aus den Vorjahren wird im Wesentlichen übernom-men. Es wurde beschlossen, dass der Reinerlös des Gemeindefestes dem Asylzentrum Tübingen e.V. für die Arbeit mit Flüchtlingen zugute kommen soll;• gehört, dass die Kirchturmsanierung voran-schreitet. Allerdings gab es auch Probleme: Durch die Entfernung des Putzes trat über eine Hohlkehle auf der Nordseite des Turms Wasser in den Chor-raum ein. Glücklicherweise entstand kein Schaden. Inzwischen ist die Stelle abgedichtet;

• gehört,dassdasKonfi-Campmit29Konfirman-dinnen und Konfirmanden aus Lustnau stattfand.Das Team der Betreuerinnen und Betreuer war sehr engagiert und trotz Hitze wurde konzentriert und motiviert gearbeitet bei guter Stimmung;• gehört,dasseinsehrschönerKindergottesdienstauf dem Dorfackerspielplatz gefeiert wurde;• erfahren, dass der Krankenpflegefördervereinmit 60 Personen einen Ausflug an den Bodenseemachen wird.

sg

Der Kirchengemeinderat Bebenhausen hatte im Juli keine öffentliche Sitzung.

Feucht-fröhlich!Feucht-fröhlich ging es am 18. September auf dem Neckar bei Oferdingen zu, allerdings nicht in dem sonst gebräuchlichen Sinn des Wortes. Die Kon-firmandinnen und Konfirmanden machten einenAusflugaufdenNeckar,ummiteinanderKanuundKajak zu fahren, und manche gin-

gen auch – mehr oder weniger freiwillig – baden. Beim anschließenden Grillen war es dann weniger feucht, aber umso fröhlicher. Die Fotos zeigen ein paarImpressionendesAusflugs.

mh/sg

Manche paddelten lieber allein, andere waren in der Gruppe stark!

Nach so großer Anstrengung haben über offenem Feuer gebratene

Würstchen und Stockbrot besonders gut geschmeckt!

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Der Nächste bitte! −Geschichten von Krankheit und Heilung in der Bibel12. Bebenhäuser Bibellesenacht am 31. Oktober

Die biblischen Geschichten von Krankheit und Hei-lung sind das Thema der 12. Bebenhäuser Bibel-lesenacht, zu der die evangelischen und katholi-schen Kirchengemeinden Lustnau und Bebenhausen am Reformationstag in die Klosterkirche einladen. An dem Thema „Krankheit und Heilung“ kommt niemandvorbei. „DerNächstebitte!“−dasMottoder diesjährigen Bibellesenacht greift dies im dop-pelten Sinne auf: nicht nur selbst als Nächster bei der Behandlung an der Reihe zu sein, sondern auch einen Nächsten zu haben, der in Krankheit und Leid Beistand leistet.

In biblischer Zeit gab es noch keine moderne Medizin. Dennoch begegnen uns in den biblischen Geschichten von Krankheit und Heilung schon fast modern anmutende Diagnosen und Therapien. Berichtet wird über alle möglichen Formen körper-licher wie psychischer Erkrankungen. Die Bibel gibt ihnen deshalb so breiten Raum, weil Heilung für sie eine reale Möglichkeit ist. Dabei gehören Krank-heit und Heilung in einen religiösen Bezugsrahmen: ZuletztistesGott,derdenMenschen−auchvermit-telsderärztlichenKunst−seineHilfezusagt.AlleHeilung kommt aus der Beziehung zu ihm, und die Menschen sollen Gottes Zuwendung zu ihnen mit Leib und Seele erfahren.

Im Unterschied zur Arztpraxis von heute hat Gott keine festen Sprechzeiten. Jederzeit können die Patienten, die seine Hilfe suchen, sich im Gebet an ihn wenden. Genau dies geschieht in vielen Psal-men der Bibel. In geradezu hemmungsloser Klage schildern die Psalmbeter Gott ihre Krankheitssymp-tomeinklusiveallihrerGefühlevonVerzweiflung,Hoffnungslosigkeit und Todesangst. Und so fest ist ihr Vertrauen auf Gottes Hilfe, dass sie ihn zuwei-len sogar schon im Vorgriff preisen und ihm für ihre Genesung danken.

Der bekannteste Heiler der Bibel ist zweifellos Jesus, dessen therapeutische Kraft aus seiner besonderen Beziehung zu Gott erwächst. An ihn wenden sich diejenigen, die sich keinen Arzt leisten können oder die schon viele Ärzte erfolglos konsultiert haben – hoffnungslose Fälle sozusagen, die ihre Hoffnung zu Recht auf ihn setzen. Jesu Heilungstaten weisen immer über sich hinaus. Sie zeigen, wie es einmal sein wird in jener Welt ohne Schuld, Krankheit und Leid, die Jesus in seinen Predigten das „Reich Gottes“ nennt.

Umrahmt wird das Leseprogramm auch in diesem Jahr wieder durch die Musik des Tübinger Instru-mentalensembles „Chanter“, das mit Harfe, Flöten und Saiteninstrumenten die heilende Kraft der Töne hör- und spürbar machen will.

Hannelore Jahr

Der Evangelist Lukas wird traditionell mit dem Arzt undPaulusmitarbeiter Lukas (Kolosser 4,14) gleichgesetzt.

Das Bild zeigt ihn mit seinem Symboltier, dem Stier,an der Kanzel der Klosterkirche Bebenhausen. –

Foto: Christian Schröter

Die Bibellesenacht am 31. Oktober beginnt um 19.30 Uhr. Gegen 21.00 Uhr wird das Lesepro-gramm zu Ende sein. Wer möchte, ist eingela-den, das Gehörte beim anschließenden Zusam-mensein mit Brot, Wein oder Wasser dann noch ein wenig nachklingen zu lassen.

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Turmgeschichten

Ein schönes Bild bot sich Architektin Sonja Beh-rens bei einem Gang über das Gerüst am Lustnauer Kirchturm Ende Mai: Fünf junge Turmfalken waren geschlüpft. Damit ihre Aufzucht nicht durch die Arbeiten gestört wurde, war auf dem Gerüst eine große Einflugschneise abgesperrt worden und dieArbeiten auf der Ostseite des Turmes wurden ein-geschränkt. An Nahrung mangelte es den fünf Jung-falken, wie man sehen kann, nicht, und so waren sienachwenigenWochenflüggeundverließendasNest. Um den Falken auch zukünftig Brutmöglich-keiten zu bieten, wird im renovierten Turm ein Fal-kenkasten hinter den Schallläden an der Ostseite des Turms angebracht werden. Und wie geht es weiter?Inzwischen wurde von der Firma Maier der alte Zementputz entfernt. Er löste sich zum Teil er-schreckend leicht von seinem Untergrund, was die

Gefahr, die von herabfallenden Putz-teilen hätte ausgehen können, und die Notwendigkeit der durchgeführten Maßnahme nochmals unterstreicht. Unter dem alten Putz waren so im Juli und August für einige Wochen das alte Bruchsteinmauerwerk und Reste des ursprünglichen Kalkput-zes im unteren, alten Teil des Turms sichtbar. Der aus Tuffstein gestal-tete, hoch aufragende und weithin sichtbare Abschluss des Turms, mit Glockenstube und schiefergedecktem Helm, wurde ja bekanntlich erst 1862 anstelle seines kleineren Vorgängers erbaut. Im September wurde der neue Kalkputz aufgebracht. Seit Juni sind auch die Steinmetzarbeiten mit der Sanierung von schadhaften Sand- und Tuffsteinen samt der vielen offenlie-genden Fugen im Gange. Im August

wurden noch die Zifferblätter abgenommen, die in der Werkstatt überarbeitet und neu mit Farbe verse-hen werden.

mh

Fünf junge Turmfalken mit reichlich von den treu sorgenden Eltern herbeigeschafftem Futter!

Der Kirchturm − noch immer eingerüstet und blau verkleidet

Das für kurze Zeit sichtbare Bruchsteinmauerwerk im unteren, alten Teil des Turmes

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Wo(für) schlägt dein Herz? −Ein 5000 Jahre altes Rätsel aus SusaDie Erfindung und Entwicklung der Schrift, einerder großen Kulturleistungen des Menschen, kann mich immer wieder aufs Neue begeistern! Die bekannteste heute ausgestorbene Schrift, die Keil-schrift, diente über zweieinhalb Jahrtausende hin-weg Babyloniern, Assyrern, Elamitern, Persern und vielen anderen Kulturen zur Aufzeichnung ihrer jeweiligen Sprache. Erfunden wurde sie wohl von den Sumerern, zu deren literarischer Tradition außer den mythischen Erzählungen um den Helden Gilgamesch auch der Bericht über eine große Flut- katastrophe gehörte, die im biblischen Buch Gene-sis ihren Widerhall gefunden hat.

Der Antrieb zur Erfindung der Schrift ist jedochallem Anschein nach nicht das Bestreben gewesen, Mythen oder religiöse Texte vor dem Vergessen zu bewahren, sondern ein anderer: Nur wenige hundert Kilometer östlich vom Land der Sumerer liegt im südlichen Iran ein Ruinenhügel, der im 19. Jahr-hundert als Rest des biblischen Susa erkannt wurde, der Hauptstadt der Elamiter, Schauplatz des Buches Esther. Dort haben französische Archäologen Archi-ve mit großen Mengen von Tontafeln aus der Zeit um 3000 entdeckt, die zum Verwalten von Waren-lieferungen dienten und uns heute Einblick in die Entwicklung einer Schrift über mehrere Jahrhun- derte hinweg ermöglichen.

Die einfachsten, ältesten dieser Dokumente sind Listen mit Schriftzeichen, die mehr oder weniger deutlich Gebrauchsgegenstände abbilden: Pfeil- spitzen, Matten, Stoffballen, Beilklingen, Sägen usw. werden inventarisiert, bei Leserichtung von rechts nach links jeweils gefolgt von Zahlen: längli-chen Griffeleindrücken für die Einer, kleinen Krei-sen für die Zehner.

Aber nicht nur Waren hat man so verwaltet, sondern auch Menschen. Auf Täfelchen in einem standardi-sierten Format stehen Buchungen über feste Ratio-nen vonGetreide, die zurVerpflegung anArbeits-kräfte ausgegeben wurden. Hier zeigt sich, dass die Menschen mit demselben Zehnersystem wie oben gezählt wurden, die Lebensmittel jedoch in einem Sechsersystem. So bedeutet auf der folgenden Tafel das erste noch lesbare Zeichen 1000, die stehenden Sanduhren je 100, die Kreise je 10. Nach dem Zei-chen für Getreide, das einer Bischofsmütze ähnelt, bedeutet jedoch der kleine Kreis 6, und hinzu kom-men große Tassen für je 180, große Kreise für je 60 und drei Zeichen für Bruchteile, die zusammen ½ ergeben. (Dieses Vorgehen mag uns befremden, aber auch wir kennen noch nicht-dezimale Maßein-heiten, wie zum Beispiel PS für Leistung oder Zoll für Wasserrohre.) Im ersten Posten erhalten 1456 Personen 728 Getreidemaße, im zweiten ist die Relation 973:486 ½, im dritten 102:51, also stets ein halbes Maß pro Person.

Nun enthalten vor allem die späteren Texte auch Folgen von Zeichen, die weder Waren noch Zahlen bedeuten, sondern Auskunft geben über Orte der Transaktionen oder Personen, die für sie verant-wortlich waren, wie zum Beispiel das „Dreieck mit Fransen“ in der Mitte der dritten Reihe, das auch auf Siegelbildern erscheint (siehe unten). Hier haben wir das Problem, dass es erstens eine große Band-breite an abweichenden Zeichenformen gibt, sozu-sagen jedes Büro die Schrift nach eigenem Gusto verschnörkelt hat, zweitens mit unserer Kenntnis der elamischen Sprache mangels Texten in lesbarer Keilschrift nicht weit her ist. Bleibt der Reiz eines 5000 Jahre alten Rätsels, das auf seine Lösung harrt!

Pieter Minden

Sintflutbericht in babylonischer Keilschrift aus der Tontafel-Bibliothek Assurbanipals (7. Jh.v.Chr.)

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Der Dichter Matthias Claudius im LiedBereits am 21. Januar dieses Jahres jährte sich der Todestag von Matthias Claudius zum 200. Mal.

Am Freitag, 23.Oktober findet um 19.30 Uhr imEvang. Gemeindehaus Lustnau ein Liederabend statt unter dem Titel „Der Dichter Matthias Clau-diusimLied“mitWerkenderEmpfindsamkeitundder Romantik von Johann Abraham Peter Schulz, Joseph Martin Kraus, Franz Schubert und Othmar Schoeck.

Ausführende sind Dorothea Rieger (Sopran), Johannes Dürr (Klavier) und Pfarrer Stephan Glaser (Moderation). Der Eintritt ist frei, eine Kollekte wird erbeten. Veranstalterin ist die evangeli-sche Kirchengemeinde Lustnau.

Der frühere Kirchenoberarchivdirektor Prof. Dr. Hermann Ehmer schreibt zum Gedenken an Matthias Claudius (1740 – 1815):„Zuerst Student der Theologie, dann der Rechtswissenschaften, später Jour-nalist und Lyriker: Matthias Claudius ging seinerzeit vielen Tätigkeiten nach. Weiten Kreisen ist er aber vor allem als Dichter des Abendlieds ‚Der Mond ist aufgegangen‘ bekannt. Am 21. Januar 1815 ist Claudius in Hamburg gestor-ben.

Der 1740 in Reinfeld bei Lübeck geborene Pfar-rerssohn studierte an der Universität Jena zunächst Theologie, dann Rechts- und Kameralwissenschaf-ten, kehrte aber schließlich ohne Abschluss ins Elternhaus zurück. Nach wechselnden Tätigkei-ten ging er ins journalistische Fach und übernahm 1771 die Redaktion des ‚Wandsbecker Boten‘, eines bescheidenen Blatts, das der volkstümlichen Unter-haltung und Belehrung diente. Hier veröffentlichte er eigene Aufsätze, Kurzgeschichten, Gedichte und Buchbesprechungen. Er ist darin mit dem etwas jün-geren Johann Peter Hebel zu vergleichen.

In Wandsbeck hatte Claudius auch seine zukünfti-ge Frau Rebekka Behn gefunden, die ihn mit ihrer Wesensart auf das Glücklichste ergänzte. Zur Sil-bernen Hochzeit widmete er ihr die Verse:

Ich danke Dir mein Wohl, mein Glück in diesem Leben. Ich war wohl klug, daß ich Dich fand;doch ich fand nicht. Gott hat Dich mir gegeben; so segnet keine andere Hand.

Das Leben des Ehepaares war freilich nicht nur durch häusliches Glück bestimmt, sondern auch durch herbe Schicksalsschläge wie den Tod mehre-rer Kinder. Der ‚Wandsbecker Bote‘ ging 1775 ein, wodurch Claudius in bittere Not geriet. Der hessi-sche Minister Friedrich Karl von Moser, Sohn des Württembergers Johann Jakob Moser, berief ihn in eine Beamtenstelle nach Darmstadt, doch muss-te Claudius alsbald erkennen, dass er dafür nicht geschaffen war. Endlich half ihm der dänische Kronprinz mit einer jährlichen Pension und einer

Anstellung aus. Während der franzö-sischen Besatzung Hamburgs 1813 sah sich Claudius gezwungen zu fliehen,konnte aber im folgenden Jahr wieder zurückkehren. Im Haus seines Schwie-gersohns Perthes, der ihn aufgenom-men hatte, starb Claudius schließlich nach wenigen Monaten.

Claudius’ Vermächtnis sind seine Lieder, die bis zum heutigen Tag im Gesangbuch stehen. Zu ihnen gehört ‚Wir pflügen und wir streuen denSamen auf das Land‘, in dem sich eine

tief gefühlte Schöpfungsfrömmigkeit aus-drückt. Das bekannteste Lied von Claudius aber ist ‚Der Mond ist aufgegangen‘. Dieses kommt auf den ersten Blick im Gewand eines Kinderlieds daher, bietet aber einen tiefen Einblick in das Glaubens-leben des Dichters. Es zeigt sich hier wiederum die Bewunderung der Schöpfung. Der Nacht, die sonst auch schreckt, wird eine tröstliche Seite abgewon-nen durch den Schlaf, der den Jammer der Welt vergessen lässt. Der Anblick des Mondes ist dem Dichter ein Gleichnis dafür, dass die menschliche Erkenntnis nicht alles umfasst und auch in Irrwege führen kann. Stattdessen verweist er auf den ein-fältigen Glauben an Gottes Heil mit der Bitte um einen sanften Tod. Er schließt mit der Bitte um einen ruhigen Schlaf, wobei in diese Bitte auch der kranke Nächste eingeschlossen ist.“

red

Der Liederabend mit dem Titel „Der Dichter Matthias Claudius im Lied“ findetstattam23.Oktoberum19.30Uhrim

Evang. Gemeindehaus Lustnau, Neuhaldenstraße 10.

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Freiwilliger Gemeindebeitrag für Bebenhausen und LustnauAuch in diesem Jahr bitten wir wieder alle Gemein-deglieder über 30 Jahre um einen freiwilligen Bei-trag zur Unterstützung der Aufgaben in Beben-hausen und Lustnau, die wir mit den Mitteln der Kirchensteueralleinenichtfinanzierenkönnen.

Der Kirchengemeinderat Bebenhausen hat in diesem Jahr zwei Projekte benannt: die Orgelrücklage und die Allgemeine Gemeindearbeit. Im Oktober geht allen Gemeindegliedern ein ausführliches Schreiben zu. Schon jetzt sei allen Spendern herzlich gedankt.

Der Kirchengemeinderat Lustnau hat in diesem Jahr drei Projekte benannt: Zum einen wird um einen Bei-trag für die Jugendarbeit in der Kirchengemeinde gebe-ten. Dazu gehört die Arbeit mit den Kindern beispiels- weise an den Kinderbibelta-gen oder beim Krippenspiel, dazu gehört aber auch die Arbeit mit den Konfirman-dinnen und Konfirmanden.Im Konfirmandenunterricht,bei Praktika in der Kirchen-

gemeinde,aberauchbeidenKonfirmandenfreizeitenlernendieKonfirmandinnenundKonfirmandenken-nen, was Glaube bedeutet und wie er gelebt werden

kann. Gerade die Freizeiten sind da sehr prägend, da siebeimKonfi-CampauchmitJugendlichenande-rer Kirchengemeinden Glauben leben und bei der Freizeit der Kirchengemeinde Gemeinschaft unter-einander haben und sich konzentriert einem bibli-schen Thema widmen können. Die Kirchengemein-de unterstützt diese Freizeiten finanziell in hohemMaße. Daneben bietet das evangelische Jugendwerk Lustnau ein breites Angebot für Kinder und Jugend-liche mit regelmäßigen Gruppenstunden, aber auch Freizeiten. Auch die Stelle der Gemeindediakonin ist im Jugendbereich angesiedelt. Der Dienstauf-trag umfasst 35 Prozent, wovon der Kirchenbezirk 25Prozent,dieKirchengemeinde10Prozentfinan-ziert.Das andere Projekt, für das der Kirchengemeinderat umfinanzielleUnterstützungbittet, ist einBeitragfür die Orgelrücklage. Die Unterhaltung der Orgel sowie ihre Ausreinigung erfordern von der Kirchen-gemeinde einen beträchtlichen finanziellen Auf-wand.Wenn Sie keines der beiden Projekte unterstützen, aber der Gemeinde bei der Finanzierung ihrer vielen Aufgaben helfen wollen, dann wird der Gemeinde-beitrag für die allgemeine Gemeindearbeit erbeten, um die vielen, manchmal auch unvorhergesehenen Ausgaben in der Gemeindearbeit finanzieren zukönnen. Bitte beachten Sie für Lustnau die Beilage in diesem Gemeindebrief.

mh/sg

Oikocredit – wo Geld gut tutGemeindliches Engagement für weltweites Gemeinwohl

Immer mehr engagierte Christinnen und Christen wollen mit ihrem Geld etwas Sinnvolles bewirken. So auch die Kirchengemeinde Lustnau. Deshalb nutzt sie seit 2001 die soziale Geldanlage von Oiko-credit.

Die christlich geprägte Kreditgenossenschaft wurde vor 40 Jahren vom Ökumenischen Rat der Kirchen gegründet. Seither leistet Oikocredit Hilfe zur Selbsthilfe und vergibt Darlehen zu fairen Kon-ditionen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Mittel- und Osteuropa. Ein Großteil des verliehenen Kapitals geht an Mik-rofinanzinstitutionen,diedasGeldalsKleinkreditean benachteiligte Menschen verleihen.So trägt auch die Kirchengemeinde mit ihren Rück-lagen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung bei. Seit zwei Jahren informiert eine ehrenamtliche Gruppe in Tübingen über die alternative Geldan-lage. Informationen gibt es bei Annette Herrgott (Tel. 36 78 53, [email protected]) oder unter www.baden-wuerttemberg.oikocredit.de/mitma-chen/regionalgruppe-tuebingen.

Annette Herrgott

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Geistliche Musik mit dem „Kammerchor Ebingen“Unter dem Titel „Psalmen – Klang der Jahrhunderte“ ist am 11. Oktober der „Kammerchor Ebingen“ in der Geistlichen Musik in der Klosterkirche zu Gast.So unterschiedlich wie die alttes-tamentlichen Texte, deren Inhal-te verzweifelte Klagen, aber auch großes Vertrauen oder gera-

dezu überschwänglichen Lobpreis ausdrücken, sind auch die Vertonungen der Psalmen. Sie repräsentie-ren einige Jahrhunderte europäischer Chormusik: Das Spektrum reicht von mittelalterlicher Gregorianik bis hin zum französischen „Hugenottenpsalter“ von Claude Goudi-mel, von Johann Sebastian Bach bis zu Komponisten der Romantik wie Heinrich von Herzogenberg, von Stücken aus dem 16. Jahrhundert bis zu Psalmvertonungen des 20. Jahrhunderts von Willi Burkhard und Rolf Schweizer.Seit vielen Jahren treffen sich Sängerin-nen und Sänger aus dem süddeutschen Raum, um als „Kammerchor Ebingen“ unter der Leitung von Brigitte Wendeberg ein anspruchsvolles Chorprogramm ein-

zustudieren. Weit über die Grenzen von Albstadt hinaus hat sich der Chor, der auch schon wiederholt in Bebenhausen zuGastwar,mit seiner flexiblen,engagierten Singweise einen Namen gemacht. Bri-gitte Wendeberg war viele Jahre lang Kantorin an die Martinskirche in Albstadt-Ebingen. Mit ihren reichen Erfahrungen als Dirigentin und Chorleite-rin leitet die frühere Kirchenmusikdirektorin heute neben dem Kammerchor auch die „Orchesterfreun-de Albstadt“. Diese Geistliche Musik beschließt die diesjährige Reihe. Beginn ist wie immer mit dem Vesperläuten um 18 Uhr.

Wendeberg/red

Der „Kammerchor Ebingen“

Programm der L8-JungscharIm Herbst dreht sich bei der L8-Jungschar alles um das Thema „Einfach tierisch!“.

Im September wurden Urzeitkrebse gezüchtet und eine kleine Heimat für sie gebaut.

Tierisch kreativ geht es auch am 2. Oktober wei-ter, wo Fertigkeiten mit Bastelschere und Kleber gefragt sein werden!

Süß und lecker wird es hingegen am 9. Oktober, denn dann werden tolle Tier-Cupcakes entstehen.

Etwas entspannter wird es dann am 16. Oktober. Man kann sich entspannt zurücklegen und einen tie-risch guten Film sehen. Ein bisschen Köpfchen wird jedoch trotzdem gefragt sein!

Tierisch gruselig wird es schließlich am 23. Oktober beim Kürbisse aushöhlen und am 30. Oktober, wenn dietraditionelleHalloween-Partystattfindenwird.

Das L8-Team

Die L8-Jungschar trifft sich jeden Freitag von 16.30 bis 18.30 Uhr im Evang. Gemeindehaus in Lustnau. Das L8-Team freut sich tierisch auf jeden, der vorbeischaut!

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Einkaufsbeutel„LustN!au handelt nachhaltig!“

Für das preisgekrönte Projekt „Nachhaltiger Gemeindekalender LustN!au“ – „LustN!au handelt nachhaltig!“ können nun sichtbare Zeichen gesetzt werden. Die Ein-kaufsbeutel mit dem Motto des Pro-jekts aus biologisch angebauter und

verarbeiteter, fair gehandelter Baumwolle mit lan-gen Henkeln können ab Oktober in Lustnau erwor-ben werden!

Erhältlich sind sie beim Gemeindefest am 4. Okto-ber (Erntedank) und nachfolgend im Lustnauer Ein-kaufszentrum sowie in weiteren Lustnauer Läden und öffentlichen Institutionen.Der Preis pro Beutel beträgt 3 Euro, der (klei-ne) Gewinn pro Beutel wird restlos in zukünftige Aktionen des „Nachhaltigen Gemeindekalenders LustN!au“fließen.Zeichen setzen – mit den „LustN!au handelt nachhaltig!“-Einkaufsbeuteln!

Das Umweltteam

Kamerun-PartnerschaftssonntagAm 11. Oktober stehen die Gottesdienste in Lustnau und Bebenhausen im Zeichen der Partnerschaft mit den kamerunischen Kirchenbezirken East Mungo South und West. Die Kollekte wird für die laufende Partnerschaftsarbeit und für gemeinsame Projekte verwendet: für einen Witwenfonds, für das Prak-tikantenprogramm mit deutschen Praktikanten in Kamerun sowie die Unterstützung kamerunischer kirchlicher Schulen. In den Gottesdiensten in Lust-nau und Bebenhausen wird dazu afrikanische Musik erklingen, und die Gottesdienstbesucher sind einge-laden, kamerunische Lieder zu singen.

red

„Pro Ökumene“ zu Gast in LustnauAm 25.Oktober findet die öffent-liche Jahresversammlung von „Pro Ökumene“ in Lustnau unter dem Titel „40 Jahre Pro Ökumene – Engagement für die Eine Welt“ statt.Vor 40 Jahren wurde die Evange-

lische Vereinigung „Pro Ökumene“ gegründet, um die Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen in Württemberg bekannt zu machen. Bei der Jahresver-sammlung wird an die Anfänge der Arbeit in Würt-temberg erinnert und ein heutiger Schwerpunkt der Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen vorge-stellt: der Pilgerweg für Gerechtigkeit und Frieden. Im Gottesdienst um 9.30 Uhr in der Evang. Kirche in Lustnau predigt Pfarrer Martin Robra vom Öku-menischen Rat der Kirchen in Genf.In der Matinee um 11 Uhr im Anschluss an den Got-tesdienst wird an die Auseinandersetzungen um das Antirassismus-Programm und die Apartheid in den 70er-Jahren erinnert und das Projekt eines ökumeni-schen „Pilgerweges für Gerechtigkeit und Frieden“ vorgestellt. Dabei geht es um die Frage, wie diese Anregung des Pilgerwegs in Württemberg aufge-nommen und gestaltet werden kann.Nach dem Mittagessen im Evang. Gemeindehaus beginnt um 13.15 Uhr die öffentliche Jahresver-sammlung: „40 Jahre engagiert für die Ökumene: Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten: Gerechtig-keit suchen – Frieden gestalten – Schöpfung bewah-ren“. Zeitzeugen und Zeitzeuginnen berichten über ökumenische Aktionen der letzten Jahre und jüngere Theologen und Theologinnen zeigen, welche öku-menischen Herausforderungen heute zu bewältigen sind.Ganz herzlich eingeladen sind alle Interessierten. Informationen zu Pro Ökumene sind unter www.ecunet.dezufinden.

Kirchenrat i.R. Dr. Jürgen Quack

LustN!auhandeltnachhaltig!

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Sp(i)ritHerzliche Einladung zum Sp(i)-rit am Sonntag, 18. Oktober. Das Thema lautet: „Der reiche Mann und der arme Lazarus“ (Lukas 16,19-31). Treffpunkt ist um 17.30 Uhr im Dachgeschoss des Evang. Gemeindehauses. Ansprechende

Lieder, die biblische Botschaft, das Gespräch darü-ber und ein gemeinsamer Imbiss sind Elemente von Sp(i)rit.

Carmen Roller

Gemeindefest am 4. OktoberAm Erntedankfest, 4. Oktober feiert die Kirchenge-meinde Lustnau ihr Gemeindefest unter dem Motto „Danket, danket dem Herrn“. Es beginnt um 10.30 Uhr mit einem Familiengottesdienst, und es wäre schön, wenn Kinder ein Körbchen mit Erntegaben zum Gottesdienst mitbringen könnten. Um 12 Uhr gibt es Mittagessen im Gemeindehaus. Danach star-tet ein buntes Programm mit musikalischen Bei-trägen von Posaunenchor, Band und Kinder- und Jugendchor, gemeinsamem Singen, Kasperletheater, Spielstraße, schwäbischen Liedern und natürlich mit Kaffee und Kuchen. Mit einer gemeinsamen Aktion um 16 Uhr endet das Gemeindefest. Kuchen-spenden sind herzlich willkommen und können am 4. Oktober um 10 Uhr im Gemeindehaus abgegeben werden. Eine Kuchenliste liegt in der Kirche nach den Gottesdiensten und im Pfarrbüro (Tel. 8884110) aus. Der gesamte Erlös des Gemeindefestes kommt dem Asylzentrum Tübingen e.V. für die Arbeit mit Flüchtlingen zugute.Die Erntegaben für den Erntealtar können am Frei-tag, 2. Oktober von 15 bis 17 Uhr in der Kirche abgegeben werden.Herzliche Einladung an alle, Jung und Alt, zum gemeinsamen Feiern.

sg

„Das grüne Seidentuch“Über vier Generationen hinweg begleitet das grüne Seidentuch – ihr kostbarster Besitz – die Frauen der Familie Maier im Bergell und im Engadin. In dieser authenti-schen und ergreifenden Familien-saga erzählt Marcella Maier das

Leben ihrer Vorfahren, wie sie es von Mutter und Großmutter geschildert bekam.Am 30. Oktober um 20 Uhr trifft sich der Literatur-kreis im Dachgeschoss des Gemeindehauses, um über dieses Buch zu sprechen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Christiane Plies

Schwäbischer NachmittagZu einem schwäbischen Nachmittag lädt der Senio-renkreis am 7. Oktober um 14.30 Uhr in den Gemein-desaal von St. Petrus ein. Waltraud Schramm trägt Eigenkompositionen ihrer schwäbischen Gedichte vor. Selbstverständlich dürfen da auch die passen-den Lieder nicht fehlen. Herzliche Einladung an alle Schwaben, Nicht-Schwaben und Neig’schmeckte! Wie immer steht ein Fahrdienst zur Verfügung (Tel. 9870 830).

Martina Winter

Ökumenischer FrauentreffIm ökumenischen Frauentreff am 6. Oktober geht es um den bedeu-tenden Theologen, Widerstands-kämpfer und glaubwürdigen Zeu-gen Dietrich Bonhoeffer. Pfarrer Stephan Glaser wird ihn in einem Lebensbild vorstellen.

Beginn ist um 20 Uhr im Dachgeschoss des Evang. Gemeindehauses.

sg

Lustnauer FrauenfrühstückAm 14. Oktober ab 9 Uhr spricht Thomas Reusch über „Leben und Tod im Polizeialltag“.Der Referent ist Kriminalhaupt-kommisar und seit 22 Jahren in einer Spezialeinheit tätig. Er berichtet aus erster Hand von

seiner spannungsgeladenen Tätigkeit. Herzliche Einladung an alle Interessierten.

Elisabeth Roller

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Im Juli und August betrugen die Kollekten in den Gottesdiensten in Lustnau:

64 € für den Tag der Diakonie am 5. Juli 131 € für die eigene Gemeinde am 12. Juli 89 € für die eigene Gemeinde am 19. Juli 153 € für das Ev. Werk für Diakonie und Entwicklung am 26. Juli 134 € Kinderkirchopfer von März bis Juli 146 € für das Blaue Kreuz am 2. August 219 € für den Israelsonntag am 9. August 112 € für die eigene Gemeinde am 16. August 34 € für Ökumene und Auslandsarbeit am 23. August 101 € für die Ökumenische Telefonseelsorge am 30. August

Außerdem gingen folgende Spenden ein:

262 € für die Kirchturmsanierung 115 € für den Gemeindebrief

Allen Spenderinnen und Spendern herzlichen Dank!

IMPRESSUMGemeindebrief der evangelischen Kirchengemeinden

Bebenhausen und Lustnau (Herausgeber)

Redaktionsadresse:Steige 3, 72074 TübingenTelefon: (0 70 71) 8 18 40 Fax: (0 70 71) 88 99 67E-Mail: [email protected]: www.evangelische-kirche-tuebingen.de/lustnau www.evangelische-kirche-bebenhausen.deRedaktion: Birgit Epple (be), Christine Eß (ce), Stephan Glaser (sg) (verantw.), Hannelore Gocht (hg), Manfred Harm (mh), Markus Piechotta (mp), Gabriele Stöcker (gs).

Druck: Fritz-Druck, Mössingen Auflage: 2.750

Spendenkonten: KSK Tübingen SOLADES1TUBEvang. Kirchenpflege Lustnau IBAN: DE 28641500200002315999 Evang. Kirchenpflege Bebenhausen IBAN: DE 66641500200000041344Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 10. Oktober

ANSCHRIFTEN Evang. Kirchengemeindebüro Lustnau und BebenhausenPfarramtssekretärin Ruth ReinhardtÖffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9.30-11.00 Uhr; Mi 16-18 UhrSteige 3, Telefon: (0 70 71) 8 88 41 10 Fax: (0 70 71) 88 99 67Evang. Pfarramt Lustnau SüdPfarrer Stephan Glaser, Steige 3, Tel. 8 18 40, Fax. 88 99 67Evang. Pfarramt Lustnau Nord und BebenhausenPfarrer Manfred HarmNeuhaldenstraße 10/1, Tel. 8 44 00, Fax: 8 44 03Projektchor: Judith Looney, Tel. 5 68 58 79Kinder- und Jugendchor: Dr. Pieter Minden-Bacher, Tel. 5 14 34Kindersingkreis: Angela Mundinger-Tausch, Tel. (0 71 21) 1 36 15 58Kirchengemeinderatsvorsitzende in LustnauKatrina Kress, Rosa-Luxemburgstraße 21, Tel. 88 98 55

Kirchengemeinderatsvorsitzender in BebenhausenChristof Tränkle, Schönbuchstraße 49/1, Tel./Fax 6 42 84

Diakoniestation Tübingen: Tel. 93 04-21

Danke!Nach 13 langen Jahren hat Frieda Schaal mit dem Gemeindedienst, den sie in der Riekertstraße und der Carlo-Steeb-Straße übernommen hatte, aufge-hört. Ihr sei an dieser Stelle ganz herzlich für ihren treuen Dienst gedankt. Nun werden Lore Walker in der Carlo-Steeb-Straße die Gemeindebriefe austra-gen und Ruth Reinhardt in der Riekertstraße. Auch ihnen ein herzliches Dankeschön!

sg

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Terminkalender Lustnau und Bebenhausen Oktober

LUSTNAU BEBENHAUSEN Freitag 02.10. 15-17 h Abgabe der Erntegaben in der Kirche

Samstag 03.10. 17-18 h Abgabe der Erntegaben

in der Klosterkirche

Sonntag 04.10.

10.30 h Familiengottesdienst zum Erntedankfest, Glaser, mit Abendmahl

11.00 h Familiengottesdienst zum Erntedankfest, Harm, mit Abendmahl

12.00 h Mittagessen und Gemeindefest im Gemeindehaus

Montag 05.10. 19.30 h Reformationskurs Dienstag 06.10. 20.00 h Ökumenischer Frauentreff

Mittwoch 07.10. 14.30 h Ökumenischer Seniorenkreis 20.00 h Projektchor

Freitag 09.10. 10.45 h Gottesdienst im Poloniheim, Harm

Sonntag 11.10.

09.30 h Gottesdienst zum Kamerunsonntag, Harm

11.00 h Gottesdienst zum Kamerunsonntag, Harm

10.00 h Kindergottesdienst 18.00 h Geistliche Musik 12.00 h Eritreischer Gottesdienst

Montag 12.10. 19.30 h Reformationskurs Dienstag 13.10. 18.00 h Ökumene-Arbeitskreis, St. Petrus

Mittwoch 14.10. 09.00 h Frauenfrühstück 20.00 h Projektchor

Freitag 16.10. 10.45 h Gottesdienst im Poloniheim, Ambros Samstag 17.10. 17.00 h Bürgerempfang

Sonntag 18.10.

09.30 h Gottesdienst, Glaser, mit Taufe 11.00 h Gottesdienst, Glaser 10.00 h Kindergottesdienst 17.30 h Sp(i)rit

Mittwoch 21.10. 20.00 h Projektchor

Freitag 23.10. 10.45 h Gottesdienst im Poloniheim, Harm 19.30 h Abend über Matthias Claudius

Sonntag 25.10.

09.30 h Gottesdienst, 40 Jahre „Pro Ökumene“, Robra, mit Projektchor

11.00 h Gottesdienst, Harm

10.00 h Kindergottesdienst

Montag 26.10. 19.30 h Ökumenische

Kirchengemeinderatsitzung, St. Petrus

Mittwoch 28.10. 19.45 h Kirchengemeinderat

Freitag 30.10. 10.45 h Gottesdienst im Poloniheim, Ambros 20.00 h Literaturabend

Samstag 31.10. 19.30 h Ökumenische Bibellesenacht, Klosterkirche

Einladung zum Gemeindefest am 4. Oktoberunter dem Motto

„Danket, danket dem Herrn“10.30 Uhr: Familiengottesdienst zum Erntedankfest

12 bis 16 Uhr: Fest im und ums Evang. GemeindehausMittagessen von 12 bis 13 Uhr

Kaffee und Kuchen von 14 bis 16 UhrBuntes Programm für Kinder und Erwachsene von 13 bis 16 Uhr

16 Uhr: Gemeinsame Aktion zum Abschluss des FestesDer Reinerlös kommt dem Asylzentrum Tübingen e.V. für die Arbeit mit Flüchtlingen zugute.