»Operation Übernahme« – deutlich sichtbar in der …...stiegen im Jahr 2011 um 2,4 Pro-zent...

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28 | metallzeitung 9 | 2012 »Das hat richtig Spaß gemacht. Die Unterstützung in den letzten Mo- naten war großartig. Bei einer so guten, aktiven Unterstützung musste es doch was werden«, sagt Christian Schletze-Wischmann, Bezirksjugendsekretär. »Dieser Ta- rifabschluss ist ein voller Erfolg.« Der Tarifabschluss sieht vor, dass die unbefristete Übernahme gilt, wenn es dem Betrieb wirt- schaftlich gut geht. »Wir als IG Metall Jugend werden darauf ach- ten, dass der Tarifvertrag auch umgesetzt wird. Unseren Einsatz in den vergangenen Jahren lassen wir uns mit eventuellen Tricks der Arbeitgeber nicht kaputt ma- chen.« Wenn ein Betrieb behaup- tet, zu viele junge Menschen auszubilden, dann besteht die Ge- fahr, dass der Betrieb die betroffe- nen Ausgebildeten nicht unbefristet übernimmt. Das Pro- blem besteht also im Nachweisen des Überbedarfs. In diesem Fall kann für die betroffenen Ausgebil- deten von der unbefristeten Über- nahme abgewichen werden. Schlecht stehen die Übernahme- chancen nach wie vor bei perso- nenbezogenen Gründen sowie akuten Beschäftigungsproblemen eines Unternehmens. Das Unter- nehmen muss jedoch gegenüber dem Betriebsrat genau rechtferti- gen, wenn es Azubis nicht über- nehmen will. »In den Metall- und Elektro- betrieben im Osten haben wir ei- ne hohe Quote an Facharbeitern. Das ist unsere Stärke und bürgt für hohe Flexibilität und Quali- tätsproduktion. Um dies zu sichern, sollte die Ausbildungs- quote im Schnitt bei 6 bis 7 Pro- zent liegen. Dies wird fast nirgendwo erreicht«, sagt Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin Brandenburg Sachsen. »Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften ist deshalb bei uns im Bezirk hoch. Wir brauchen mehr Ausbildungsplätze und Betriebe, die ausbilden.« Wer seine Zukunft sichern will, sollte jetzt IG Metall-Mitglied werden, also den Übernahme- Schein ausfüllen. www.igmetall.bbs.de Übernahme durchgesetzt JUGEND Mit den Tarifabschlüssen in der Metall- und Elektro-Industrie sowie der Stahlindustrie wurden für die Auszubildenden mehr Geld und ein grund- sätzliches Recht auf die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung durchgesetzt. Der Einsatz der IG Metall-Jugend und der Auszubildenden hat sich gelohnt. »Operation Übernahme« – deutlich sichtbar in der Tarifrunde 2012 – hier in Zwickau im Mai 2012 ... ... und in Berlin im April 2012. Foto: transit Berlin Foto: Igor Pastierovic

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»Dashat richtig Spaßgemacht.DieUnterstützung in den letzten Mo-naten war großartig. Bei einer soguten, aktiven Unterstützungmusste es doch was werden«, sagtChristian Schletze-Wischmann,Bezirksjugendsekretär. »DieserTa-rifabschluss ist ein voller Erfolg.«

Der Tarifabschluss sieht vor,dass die unbefristete Übernahmegilt, wenn es dem Betrieb wirt-schaftlich gut geht. »Wir als IGMetall Jugend werden darauf ach-ten, dass der Tarifvertrag auchumgesetzt wird. Unseren Einsatzin den vergangenen Jahren lassenwir uns mit eventuellen Tricks derArbeitgeber nicht kaputt ma-chen.« Wenn ein Betrieb behaup-tet, zu viele junge Menschenauszubilden, dann besteht die Ge-fahr, dass der Betrieb die betroffe-nen Ausgebildeten nichtunbefristet übernimmt. Das Pro-blem besteht also im Nachweisendes Überbedarfs. In diesem Fallkann für die betroffenenAusgebil-deten von der unbefristetenÜber-

nahme abgewichen werden.Schlecht stehen die Übernahme-chancen nach wie vor bei perso-nenbezogenen Gründen sowieakuten Beschäftigungsproblemeneines Unternehmens. Das Unter-nehmen muss jedoch gegenüberdem Betriebsrat genau rechtferti-gen, wenn es Azubis nicht über-nehmen will.

»In den Metall- und Elektro-betrieben im Osten haben wir ei-ne hohe Quote an Facharbeitern.Das ist unsere Stärke und bürgtfür hohe Flexibilität und Quali-tätsproduktion. Um dies zu

sichern, sollte die Ausbildungs-quote im Schnitt bei 6 bis 7 Pro-zent liegen. Dies wird fastnirgendwo erreicht«, sagt OlivierHöbel, Bezirksleiter der IGMetallBerlin Brandenburg Sachsen.»Der Bedarf an ausgebildetenFachkräften ist deshalb bei uns imBezirk hoch. Wir brauchen mehrAusbildungsplätze und Betriebe,die ausbilden.«

Wer seine Zukunft sichernwill, sollte jetzt IGMetall-Mitgliedwerden, also den Übernahme-Schein ausfüllen.

www.igmetall.bbs.de

Übernahme durchgesetztJUGEND

Mit den Tarifabschlüssenin der Metall- undElektro-Industrie sowieder Stahlindustrie wurdenfür die Auszubildendenmehr Geld und ein grund-sätzliches Recht auf dieunbefristete Übernahmenach der Ausbildungdurchgesetzt. Der Einsatzder IG Metall-Jugend undder Auszubildenden hatsich gelohnt.

»Operation Übernahme« – deutlich sichtbar in der Tarifrunde 2012 – hier in Zwickau im Mai 2012 ...

... und in Berlin im April 2012.

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Nicht nachlassen – dranbleibenIn der Tarifrunde 2012 war dieJugend im Kfz-Handwerk aktiv,sichtbar, laut und damit auch er-folgreich. »Wir haben diesmalrichtig Fahrt aufgenommen.Gemeinsam wurden Materia-lien, Slogans und Aktionen ge-plant wie lange nicht mehr«,berichtet Philipp Singer, JAV-Vorsitzender in der BMW-Nie-derlassung Berlin. »Klasse war,

dass die IG Metall auch uns alskleinere Branche gut unterstützthat. Der Austausch untereinan-der im Bezirk hat sich stark ver-bessert. Wenn wir die Zukunftder Kfz-Betriebe sichern wollen,brauchen wir künftig auch einefaire Übernahme. Auszubilden-de finden sich nur, wennArbeitgeber Perspektiven anbie-ten.«

Studierende für die IG Metall interessierenInterview mit Anne Karl, Projekt Studierendenarbeit

Studierendenarbeit – was ist

das?

Das Projekt wurde im Rahmendes Hochschulprojekts gestartet.In Berlin und Dresden baue ichgerade eine Struktur auf, um re-gelmäßig Studierende über Ge-werkschaft, Arbeitnehmerrechte,also die IGMetall-Themen zu in-formieren.Warumwurde das Projekt Stu-

dierendenarbeit gestartet?

Unsere Arbeitswelt ändert sichrasant. In den Lehrplänen tau-chen Arbeitnehmerrechte, Be-triebsrat, Gewerkschaften seltenbis gar nicht auf. Wir wollen dieStudierenden informieren, inKontakt kommen und natürlichauchMitglieder für die IGMetallgewinnen.Ist denn eineMitgliedschaft für

Studierende bezahlbar?

2,05 Euro imMonat sind für Stu-dierende machbar. Dafür habendie Studierenden ein Recht auf

alle Leistungen und sogar ein in-teressantes kostenfreies Weiter-bildungsangebot. Alle Aktivenwissen, dass unsere Gewerk-schaft auch eine große Kontakt-börse ist. Früh ein Netzwerkaufzubauen, kann nicht schaden.Wie kommstDu inKontaktmit

den Studierenden?

An den Unis und in Zusammen-arbeit mit der ArbeitsagenturBerlin habe ich allein im letztenSemester rund 20 Infoveranstal-

tungen angeboten, die gut be-sucht waren. ImWintersemesterhaben wir bisher schon zwölfTermine fest. Auch die Campus-tour des DGB begleite ich. Aufbetrieblicher Ebene sprechenwirStudierende in Zusammenarbeitmit unseren betrieblichen Inter-essenvertretungen an.Wie reagieren die Unis auf das

Angebot?

Die Fachschaften an den Unisund Fachhochschulen reagierensehr positiv und unterstützen.Ich arbeite auch zusammen mitden career centern und demHochschulteam der Arbeits-agentur.Wie informierst Du über Dei-

ne Arbeit?

Wir geben einen monatlichenNewsletter heraus.

Mehr Infos:www.hochschulinformationsbuero.de

IN KÜRZE

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Einigung bei RudolphNach zähen Verhandlungengab es im August eine Einigungfür einen Haustarifvertrag beiRudolph Automotive Logistik.Auf demWerksgelände vonBMW in Leipzig erbringt dasUnternehmen die Vorleistun-gen für den Karosseriebau. Mitdem jetzt erzielten Tarifvertraggibt es deutliche Einkommens-zuwächse nach einem Stufen-plan. Inzwischen sind rund 80Prozent der Belegschaft IG Me-tall-Mitglieder.

Erfolg durch SolidaritätDank der großen Solidaritätund einemmonatelangen zähenRingen konnte bei Wincor Nix-dorf in Taucha bei Leipzig einKonflikt beigelegt werden. Neueingestellte Kolleginnen undKollegen erhalten künftig zehnProzent mehr Entgelt. Nach-dem die Belegschaft fast ge-schlossen der IG Metallbeigetreten war, lenkte derBankautomatenhersteller ein.

Kompass-WorkshopVom 14. bis 16. September gehtes in der IG Metall-Bildungs-stätte Pichelssee beim 22. Kom-pass-Workshop rund um denTarif. Anmeldungen bitte [email protected]

www.igmetall.bbs.de

Berlin-Brandenburg-Sachsen

Impressum

IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen,Alte Jakobstraße 149,10969 Berlin,Telefon 0 30–25 37 50 23,E-Mail: [email protected]

Homepage:www.igmetall-bbs.de

Verantwortlich:Olivier Höbel,Redaktion:Andrea Weingart.

Unterwegs auf derBerufsschultourIm September startet die Be-rufsschultour in Berlin, Bran-denburg und Sachsen wieder.Das Team der Berufsschultourbietet neben dem Projekttag»Demokratie undMitbestim-mung« der DGB-Jugend eige-ne Unterrichtseinheiten der IGMetall an. Die ehrenamtlichen16 IGMetall-Berufsschultea-mer gestalten die Unterrichts-einheiten. An einem Infostandsuchen unsere Aktiven das Ge-spräch mit den Berufsschü-lern. »Es wird viel diskutiert.Ich versuche auf jeden Einzel-nen einzugehen und Unter-stützungsmöglichkeitaufzuzeigen«, berichtet MartinKolpazik, Berufsschulteameraus Brandenburg.

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Berlin

Ende August war es soweit. Tradi-tionell am letzten Wochenendevor dem Ausbildungsstart in denBetrieben am 1. September trafensichmehr als 160 Jugendliche zumJugendcamp in Heidesee bei Ber-lin. »Das Jugendcamp ist für unse-re Jugendarbeit diewichtigsteVer-anstaltung im Jahr«, berichtetConstantin Borchelt, Jugendse-kretär der IG Metall Berlin. »Beiuns treffen sich Auszubildende

aus 20 Betrieben, aus Handwerkund Industrie und auch Studie-rende. Jedes Jahr verbringen wirgemeinsam ein spannendes undschönes Wochenende.« Die Aus-zubildenden konnten beim Ju-gendcamp Betriebsräte, das Teamder Verwaltungsstelle und die Ju-gendvertreter/innen kennenler-nen. In Workshops konnten dieAuszubildenden ihre Fragen rundumdieAusbildung kompetent be-

antworten lassen. »Für mich wardas Jugendcamp extrem hilfreich.Ich habe viele neue Leute kennen-gelernt, viel Spaß gehabt und guteAntworten bekommen, um sicherin die Ausbildung zu starten«, er-zählt Tizia Niedzilla, Auszubil-dende zur Elektronikerin für Ge-räte und Systeme bei Pepperl +Fuchs Berlin. n

Für bessere Ausbildung in Berlin»Der Ortsjugendausschuss ist dieStimme der IGMetall Jugend«, er-klärt Constantin Borchelt, Jugend-sekretär bei der IG Metall Berlin.»Bei uns sind alle Jugendlicheneingeladen, mitzumachen.« Ge-wähltwerdendie 15Mitglieder allevier Jahre. Regelmäßig sind rund20 Leute bei den Treffen des OJAsdabei. »In der Tarifrunde habenwir natürlich viele Aktionen mitdenAuszubildendengemacht«, er-zählt Jessica Haspel. »Auch jetztwerden wir uns weiterhin für dieVerbesserung der Ausbildungs-qualität einsetzen. Unser Kom-mando Berufsschule (www.kommandoberufsschule.de) wird abHerbst wieder Fahrt aufnehmen.Dabei geht es uns darum, auf dieschlechten Bedingungen an denBerufsschulen in Berlin hinzuwei-sen.« Das Leitungskollektiv bilden

Philipp Singer, Andy Deininger(auch imOrtsvorstand der IGMe-tall Berlin) und Jessica Haspel.Zum nächsten Ortsjugendaus-schuss (OJA) am Donnerstag, 6.

TERMINE

Rechtsberatungn Telefonische Beratungfür Mitglieder, mittwochs, 9bis 12 Uhr, Tel.: 25387-131.Rentenberatungn 11. und 25. September, 16bis 18 Uhr, Uwe Hecht. Ter-mine bitte abstimmen unterTel.: 43400533.Sozialberatungn 4. und 18. September,IG Metall-Haus, Raum 113.Termine bitte abstimmenunter Tel.: 25387-133/-134.Seniorinnen und Seniorenn 26. September, 14 Uhr,Mitgliederversammlung:»Studie zumDGB-Renten-konzept«. IGMetall-Haus,Saal, 5. Etage.n 3. September, Anmeldungfür Deutsche Oper »Car-men« am Dienstag, 6. No-vember, und Anmeldung am10. September für Besichti-gung Bröhan-Museum amDonnerstag,18. Oktober,jeweils 10 bis 14 Uhr, IGMetall-Haus, Raum 112oder Tel.: 25387-110.

September, um 16 Uhr im IG Me-tall-Haus sind alle interessiertenJungen herzlich eingeladen. n

Impressum

IG Metall BerlinAlte Jakobstraße 14910969 BerlinTelefon 030 25387-103Fax 030 25387-200E-Mail:[email protected]

Internet:www.berlin.igmetall.de

Redaktion: Andrea WeingartVerantwortlich: Klaus Abel

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Guter Start in die Ausbildung!

Spaß, Informationen und gute Laune beim Jugendcamp der IG Metall Berlin für neue Auszubildende

Infoveranstaltung zuJugend-WahlenWelche Aufgaben hat die Ju-gend- und Auszubildenden-vertretung? Wer darf wählenund gewählt werden? AlleInteressierten an den Wah-len sind am Donnerstag,27. September, um 16 Uhrzu einem Empfang mit Ant-worten auf alle Fragen zurJAV-Arbeit ins IG Metall-Haus herzlich eingeladen.

160 Auszubildende und Studierende beim Jugendcamp in Berlin

Fotos und Bericht unterwww.berlin.igmetall.de

Weitere Informationen:www.kommandoberufsschule.de

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Cottbus und Südbrandenburg

TERMINE

n 12. September, 9 UhrBetriebsrätenetzwerk inMeuron 19. September, 17 UhrDelegiertenversammlung imSeehotel in Großräschen

WARUM BIN ICH INDER IG METALL

Claudi, 25 Jahre;Ich finde es wichtig, dassjunge Menschen sich enga-gieren und zwar auch im ge-sellschaftspolitischen Be-reich. Die Begleitung undDurchführung des »Zivil-courage«-Projekts liegt mirsehr am Herzen. n

Tariflose Unternehmen wie EMISmachen seit Jahren guteGewinne,geben aber ihren Beschäftigtenkaum etwas ab. Stundenlöhnezwischen 9 und 12,50 Euro sindseit gefühlten Ewigkeiten an derTagesordnung.

DieMitarbeiter von KSC sor-gen für den andauernden wirt-schaftlichen Erfolg ihres Unter-nehmens und werden mitminimalen Entgeltsteigerungenruhig gehalten. Einen Betriebsratoder gar Tarifbindung gibt es hiernicht. Auch FAM hat gute Zahlenvorzuweisen. Trotz häufiger Kla-gen laufen die Geschäfte nichtschlecht. Leiharbeiter und Subun-ternehmen sorgen zusätzlich fürgute Einnahmen. Aber was habendie Beschäftigten davon? EineEntgeltsteigerung ist überfällig,

im Mutterbetrieb in Magdeburgwurde diese schon im Frühjahrvereinbart. In der Lausitz bewegtsich jedoch nichts.

Dieser ungerechte Zustandkann geändert werden – durch ei-nen Tarifvertrag! Liebe Kollegin-nen und Kollegen der Dienstleis-ter im Vattenfall-Umfeld, EureSituation wird sich nicht ändern,weil die Klagen berechtigt sindoder Ihr die besseren Argumentehabt. Nur wenn Ihr bereit seid,Euch mit Gleichgesinnten zu ver-bünden, kann die Gewerkschaftwirksam für bessere Entgelte undArbeitsbedingungen kämpfen.Tarifverträge sind das Ergebnisvon Auseinandersetzungen zwi-schen den Interessen der Unter-nehmen und der Beschäftigten.Wir unterstützen Euch bei der

Durchsetzung der Forderungen;dieGrundlage dafürmüsst Ihrmiteiner mehrheitlich organisiertenBelegschaft selbst schaffen. Infor-miert Euch auch über unsere neueInternetseite! n

Roadshow am Brandenburg-TagIG Metall am Sonntag, 2. September, dabei

Die IG Metall ist mit einem Info-mobil auf dem Brandenburg-Tagin Lübbenau präsent.

Mit einemQuiz undweiterenMitmachaktionen wollen wir dasVolksfest mit Tausenden von Be-suchern nutzen. Im MittelpunktunsererKampagne »Arbeit: sicherund fair« stehen die Forderungennach Entfaltungs-, Gestaltungs-

und Mitsprachemöglichkeiten.Weitere Themen sind: gerechteChancen auf Aus- und Weiterbil-dung; Vereinbarkeit von Arbeitund Leben; Gleiche Arbeit – Glei-ches Geld sowie Arbeitszeit undPerspektiven der jungen Genera-tion. Komm vorbei und unterstüt-ze den öffentlichen Auftritt DeinerIG Metall. n

MehrklassengesellschaftKONKURRENZ AUFDEM RÜCKEN DERBESCHÄFTIGTEN

Alle Firmen arbeiten für denselben Kunden, die Arbeitnehmer werdenaber sehr unterschiedlich bezahlt. Auch wenn Vattenfall bei der Auf-tragsvergabe harte Bandagen anlegt, schuld an den unterschiedlichenBedingungen der Dienstleister sind sie nicht.

BeitragsinfoAnpassung in nicht tarifgebundenen Betrieben

Die durchschnittlichenVerdiensteohne Sonderzahlungen improdu-zierenden Gewerbe und Dienst-leistungsbereich in Brandenburgstiegen im Jahr 2011 um 2,4 Pro-zent gegenüber 2010.

Unter Berücksichtigung derIG Metall-Satzungsvorschriftenwerden daher die Beiträge vonMitgliedern im Arbeitsleben ge-

ringfügig angepasst. Dies betrifftjedoch nur Beschäftigte, die imJahr 2012 noch nicht ihre Bei-tragszahlung verändert haben.

Sollte der erhobene Beitragnicht mit dem durchschnittlichenBruttoverdienst übereinstimmen,bitten wir um eine kurze Info, umeine Korrektur umgehend vor-nehmen zu können. n

Jubilarehrung 2012 am 13. September in GroßräschenIn diesem Jahr findet die Ehrunglangjähriger Gewerkschaftsmit-glieder am 13. September inGroßräschen statt. Insgesamtwer-den 252 Kolleginnen und Kolle-gen für 40, 50 und 60 Jahre Mit-gliedschaft geehrt.Wir gratulieren

sehr herzlich und bedanken unsfür die Verbundenheit mit derIG Metall.

Umrahmt von kulturellenBeiträgen, wird es für viele Jubila-re die schöne Gelegenheit zuGesprächen mit ehemaligen Ar-

Impressum

IG Metall SüdbrandenburgLeipziger Str 8–1203228 FinsterwaldeTelefon 0 35 31–50 78 78–0

IG Metall CottbusOstrower Platz 2003046 CottbusTelefon 03 55–3 80 58–0

www.cottbus.igmetall.deRedaktion: Gabi Eichner,Ralf Köhler (verantwortlich)

beitskollegen und Mitstreiterngeben.

Wer nicht an der Festveran-staltung teilnehmen kann, er-hält nach Abstimmung mit unssein Präsent im Nachgang zuge-stellt. n

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Ostbrandenburg

TERMINE

n 7./8. SeptemberBR-Netzwerk-Klausur von9 – 14:30 Uhr im Hotel See-garten, Am Schlangenluch12, 15537 Grünheide.

n 21. SeptemberDelegiertenversammlungum 16:30 Uhr im Bürger-haus Kagel, Schulstr. 5,15537 Grünheide.

n 26. SeptemberJubilarfeier 2012 im Gesell-schaftshaus »Schleicher«,Wilhelmstr.37, 15890 Eisen-hüttenstadt.Geehrt werden unsere Mit-glieder für ihre 40-, 50- und60-jährige Mitgliedschaft.

n 28. – 30. SeptemberJugendcamp der IG MetallOstbrandenburg im Störitz-land, Am Störitzsee, 15537Grünheide/OT StöritzAnmeldung erfolgt überDeine Verwaltungsstelle:0335 55499-0

»Nun bleib mal ruhig und nervnicht.« oder »Lehrjahre sind keineHerrenjahre.« bekommen siehierbei nicht selten zu hören. Da-bei sind gerade die ersten TageundWochen imneuenUmfeld füreine erfolgreiche berufliche Zu-kunft von imenser Bedeutung.Ausbildungsrahmenplan, Ausbil-dungsnachweis, was darf ich, waskann ich, was soll ich? Das allessind Fragen die den Beginn in derneuen Umgebung erheblich er-schweren können.

In den ersten Tagen wirst Du alsneuer Azubi viele Eindrücke sam-meln und vielleicht solche oderähnliche Fragen im Kopf haben.Um Dir den Einstieg ins Berufle-

ben zu erleichtern, veranstaltet dieIGMetall Ostbrandenburg ein Ju-gendcamp, das sich genaumit die-sen Fragen befasst. Das Camp fin-det vom 28. bis 30. September imStöritzland,GrünheideOTStöritzstatt und es entstehen Dir keineKosten dafür.

Nähere Infos sowie die Einladungunter:www.ostbrandenburg.igmetall.de,bei Deinem Betriebsrat, DeinerJAV oder Deiner IG Metall-Ver-waltungsstelle Ostbrandenburg,Zehmeplatz 11, 15230 Frankfurt(Oder). n

Betriebsratswahl bei Theo Steil in EberswaldeArbeitgeber an konstruktiven Zustandekommen eines Betriebsrates interessiert

ImMai 2011 verabschiedetenVer-antwortliche aus Landespolitik,Wirtschaft undderDGB-Gewerk-schaften die gemeinsame Erklä-rung zur Sozialpartnerschaft imLand Brandenburg. Ziel hierin istu. a. die Stärkung von Mitbestim-mung in Betrieb. Ein weiterer Be-trieb, der nach Verabschiedungder Erklärung zu diesem Ziel bei-

trägt, ist die Theo Steil GmbH inEberswalde. Dazu Peter Ernsdorf,Erster Bevollmächtigter: »Wir ha-ben von unseren Mitgliedern beiTheo Steil den Auftrag erhalten,eineBetriebsratswahl zu initiieren.Diesen Auftrag haben wir der Ge-schäftsführung übermittelt und inden Antwortschreiben zeigt sich,dass auch der Arbeitgeber an ei-

nemkonstruktivenZustandekom-men eines Betriebsrates interes-siert ist. Das begrüßen wir undnehmen gleichzeitig andere Be-triebe in die Pflicht, die Wahl de-mokratischer Strukturen in denBetrieben in Ostbrandenburg zuunterstützen. Die IG Metall stehtden Beschäftigten selbstverständ-lich beratend zur Verfügung.« n

Betriebsrätenetzwerke tauschen sich ausGemeinsam mit der IG Metall Kräfte bündeln

Am 7. und 8. September findet indiesem Jahr, imHotel Seegarten inGrünheide, das traditionelle Tref-fen beider BR-Netzwerke Ost-brandenburg statt. Auf der Tages-ordnung steht, neben derBildungsarbeit und Bildungspla-

nung für die komplexenAufgabender Betriebsräte, der gemeinsameErfahrungsausstausch auf demProgramm. Branchen- und regi-onsübergreifende Themen ausden Betrieben werden ausge-tauscht und Strategien diskutiert

Alles neu – Ausbildungsstart 2012IG METALL STEHTDIR ZUR SEITE

In diesen Wochen beginnt für viele junge Menschen in Ostbrandenburgmit dem Eintritt in ihre Berufsausbildung ein völlig neuer Lebensab-schnitt.Oftmals müssen sich die neuen Auszubildenden erstmal zurechtfinden. Wir wollen sie mit ihren Fragen nicht allein lassen.

um Standorte und Arbeitsplätzezu sichern. Der Handlungsbedarfbei offenen Fragen ist groß. Diesbetrifft insbesondere den Ausbauder Tarifbindung in Betrieben.Hierzu wollen wir die Kräfte bün-deln. n

Impressum

IG Metall OstbrandenburgZehmeplatz 1115230 Frankfurt (Oder)Telefon 0335-554990Fax 0335-549734E-Mail:[email protected]

Internet:www.ostbrandenburg.igmetall.de

Redaktion: Peter Ernsdorf(verantwortlich), Karoline Ludwig

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Oranienburg und Potsdam

AUSGEPLAUDERT

VON MANFRED ENDEWenn ich einmal reich wär,singt der Milchmann in»Anatevka«. Das mag sich somancher auch wünschen,denn das Streben nach Besitzist die dominierende Lebens-philosophie unserer Gesell-schaft.Was aber ist Reichtum?Gegner der Reichensteuer ar-gumentieren, dass ihre Ein-führung, nach Abzug der Er-hebungskosten, nicht vielbringen, die Staats-Haushalts-probleme nicht lösen werde.Und die Superreichen führenins Feld, sie hätten sich ihrVermögen wahrlich verdient.DemMilchmann, obgleich ertäglich arbeitete, muss eswohl nicht gelungen sein, sichreich zu verdienen. Auch istes zwei Dritteln unserer Ge-sellschaft nicht gelungen,durch tägliche Arbeit Reich-tümer anzuhäufen. Aber umdieWahrheit herauszufinden,gibt es ja die Bildzeitung. Siestellte kürzlich in einer Aus-gabe klar: »Reiche zahlenschon jetzt die meisten Steu-ern.« Sind also arm dran, wasauch dem armen LieschenMüller einleuchten wird.Vielleicht erklärt sie sich soli-darisch mit dem Blatt, gehtauf die Barrikaden, um gegendie unverschämten Forde-rungen der Gewerkschaftenund Sozialverbände »umver-teilen und Reichtum besteu-ern« protestierend das Hand-tuch zu schwenken. Mit derInschrift »Üb immer Treuund Redlichkeit.« Übrigensresultiert die Vermögensan-häufung der Superreichen zuzwei Dritteln aus Kapitaler-trägen. Die Hälfte der Er-werbstätigen, so das Blatt,zahle fast keine Steuern.Wasaber sind dann Tabaksteuer,Biersteuer, Kfz-Steuer undStromsteuer? Mag sein, dassdie Berechnungen des Schrei-bers davon ausgehen, dassLieschen weder raucht,Schnaps trinkt, Bier schluckt,Auto fährt oder Lotto spielt.

Solidarität mit StahlarbeiternIM ITALIENISCHENTARANTO

Die IG Metall-Verwaltungsstellen Potsdam und Oranienburgund die Kollegen des Riva-Stahlwerkes in Hennigsdorf stehenan der Seite der Stahlarbeiter, die in Italien von der Schlie-ßung ihres Stahlwerks bedroht sind.

Rund 14500Beschäftigte sind vonder drohenden Schließung des Ri-va-Stahlwerks betroffen. Die ita-lienische Justiz wirft dem Riva-Konzern vor, in seinem StahlwerkinTaranto dieDioxin-Grenzwertezu überschreiten. Seit nunmehr 20Jahren gehören die Stahlwerke inHennigsdorf undBrandenburg ander Havel zur Riva-Gruppe.»Mehrere hundertMillionenEurowurden in umweltschonende

Technik und Prozesse investiert,Kolleginnen und Kollegen dafürqualifiziert. Gesundheitsschutzund die Perspektive der Arbeits-plätze in einem großen Stahlwerkdürfen keinen Gegensatz, undArbeitsplätze kein Faustpfandbilden«, erklärt der IG-Metall-Be-vollmächtigte der Verwaltungs-stellen Potsdam und Oranien-burg, Bernd Thiele. »UnsereMitbestimmungskultur, insbe-

sondere die Betriebsräte und dieIG Metall, haben maßgeblichdurch Kompetenz zu dieser um-weltfreundlichen Entwicklungbeigetragen. Die Beschäftigten inTaranto und ihre Familien dürfenweder Geiseln von Gerichtennoch politischer Auseinanderset-zung werden. Deshalb appellierenwir, diesen Konflikt nicht zu Las-ten der Zukunft der Arbeitsplätzezu lösen«, bekräftigt Thiele. n

Impressum

IG Metall Oranienburg,Fontanesiedlung 1316761 HennigsdorfTelefon 033 02 – 50 57 20Fax 033 02 – 50 57 770E-Mail:[email protected] Metall Potsdam,Breite Straße 9 A,14467 Potsdam,Telefon 03 31 – 20 08 150Fax 03 31 – 20 08 15 15E-Mail:[email protected]

Redaktion: Bernd Thiele(verantwortlich)

Neue Mitstreiter: Lars und JanNeu in unseren Verwaltungsstellen Potsdam und Oranienburg

Die Einigung im Tarifstreit imKfz-Handwerk ist erfolgreich undfand breite Zustimmung. VierProzent rückwirkend ab 1. Mai2012 und die deutliche Steigerungder Ausbildungsvergütung kön-nen sich sehen lassen.

Leider findet dieser Tarifab-schluss nicht in allen Kfz-Betrie-ben Anwendung – auch nicht beiden Beschäftigten des Autohauses

Jürgens in Brandenburg an derHavel, Belzig, Rathenow, Neurup-pin und Wittstock.

Der Arbeitgeber verließ vorAbschluss des Tarifvertrags sei-nen Verband und enthält den Be-schäftigten die Tariferhöhungvor.

Gemeinsam ringen wir aktu-ell um einen Tarifvertrag für dieKolleginnen und Kollegen. Klare

Anfang Juli haben wir Verstär-kung bekommen. Die KollegenLars Buchholz und Jan Meyernahmen ihre Tätigkeit in neuen

Projekten zum Beispiel zur BR-Gründung und Mitgliederent-wicklung auf. Lars Buchholz, bisdahin Jugendsekretär der Bezirks-leitung Berlin, und JanMeyer, be-reits in ähnlichen Projekten derGewerkschaftVerdi tätig gewesen,werden ihreArbeitsschwerpunkteauf das Erschließen neuer Betrie-be, der Initiierung von BR-Wah-len sowie der Mitgliedergewin-nung legen. Wir werden sienatürlich unterstützen und wün-schen ihnen viel Erfolg. n

Aussage: »Wir lassen uns nicht ab-speisen undwollen den Schutz desTarifvertrags.«

Schwierige Verhandlungenund Auseinandersetzungen ste-hen in diesem Betrieb in dennächsten Wochen an.

Wir werden darüber berich-ten und bitten schon jetzt um einebreite Unterstützung. n

Euer Bernd Thiele

Auseinandersetzung im Kfz-HandwerkBeschäftigte des Autohauses Jürgens in Brandenburg ringen um einen Tarifvertrag.

Lars Buchholz Jan Meyer

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FLIEGENDERWECHSEL

Seit drei Jahren hatte sichChristian Schletze-Wisch-mann (Foto links) um unsereJugend und um die Erschlie-ßung neuer Betriebe geküm-mert. Jetzt ist er alsJugendsekretär in die Bezirks-leitung nach Berlin gewech-selt. Die Stelle, die im Rah-men eines befristeten ProjektsvomVorstand der IGMetallfinanziert wird, konnte sofortneu besetzt werden. JanMeyer (Foto rechts) wird dieArbeit für die Verwaltungs-stellen Ludwigsfelde undPotsdam fortsetzen.

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Impressum

IG Metall LudwigsfeldeRathausstr. 214974 LudwigsfeldeTelefon 03378 804917/18Fax 03378 804919E-Mail:[email protected]

Internet:www.ludwigsfelde.igmetall.de

Redaktion: Hermann von Schuck-mann (verantwortlich)

Ludwigsfelde

LangeZeitwurde gehofft, dass derVario noch einmal modernisiertwird. Die EU-Abgasnorm hätteeine grundlegendeÜberarbeitungdes Motors erfordert. Das Ma-nagement entschied jedoch, dasssich dieMillioneninvestitionnichtmehr lohnt.

Mit kaum 3000 Stück im Jahrist der große Bruder des Sprintersauch nur noch eine Restgröße.Vom Sprinter können ohne Pro-bleme50000Stück gebautwerden.

Für die Beschäftigung ist dasAuslaufen desVario allerdings einsehr großes Problem: Gut 250 Ar-beitsplätze hängen direkt oder in-direkt an der Vario-Fertigung.Insgesamt beschäftigt Mercedesnoch – ohne Auszubildende –knapp 2000 Kollegen.

Immer wieder haben Be-triebsrat und IG Metall die Pro-

duktion eines Vario-Nachfolgersoder eines anderen Produkts ver-langt. Bisher ohneErfolg. Selbst alsjetzt eine zweite Produktionsstättefür die A-Klasse gesucht wurde,entschied sich der Daimler-Kon-zern für einen Lohnfertiger inFinnland, statt das eigeneWerk inLudwigsfelde auszulasten.

Vom Arbeitgeber werden dieabsehbaren Beschäftigungspro-bleme kleingeredet:Wenn nur dieSprinterzahl stark genug steigt, seiauch die Beschäftigung gesichert.

Doch danach sieht es geradenicht aus. Derzeit sinken dieStückzahlen, so dass bereits dieArbeitszeit um drei Stunden proWoche reduziert wurde. Auchwenn sich dies im nächsten Jahrwieder normalisiert, wird es eng,denn die Pläne des Arbeitgeberssind auch beim Sprinter auf Per-sonaleinsparung ausgelegt: Bis2016 soll die Produktivität um20 Prozent gesteigert werden. EinFünftel mehr pro Kopf - das heißtdann, dass jeder fünfte Arbeit-nehmer überflüssig ist. Der Ar-beitsstress dürfte dann noch wei-ter steigen. Schon heute ist die

Belastung an den Bändern groß.Nicht umsonst ist der Kranken-stand so hoch, wie noch nie inden letzten Jahren. »Wir brau-chen mehr Leute am Band, nichtweniger«, meinen auch viele Kol-legen. Die Produktion in Lud-wigsfelde ist schon jetzt außeror-dentlich profitabel – der Gewinnwird dannweiter steigen, aber dieBeschäftigung soll sinken.

In jedem Fall fordert der Be-triebsrat den Abschluss eines »In-teressenausgleichs« für den Aus-lauf des Vario. In einem solchenVertrag sollen alle Bedingungenfestgelegt werden, wie die Weiter-beschäftigung gesichert wird.Kommtes trotzdemzumPersonal-abbau, muss auch ein Sozialplanher. »Kündigungen wollen wir aufkeinen Fall zulassen«, sagt die BR-Vorsitzende Gudrun Krüger.

Betriebsrat und IG Metallwerden deshalb nicht locker las-sen: Neue Produktion muss her!Eine Idee ist, für den Sprinterschwerere Ausführungen zu ent-wickeln. Damit kann auch die Lü-cke gefüllt werden, die der Varioauf demMarkt hinterlässt. n

Schwierige Lage bei MercedesDIE SICHERUNG DERBESCHÄFTIGUNG WIRDEIN HEISSES THEMA

Im nächsten Jahr soll der »Vario« auslaufen. EinNachfolgeprodukt ist nicht in Sicht. Gleichzeitigschwächelt der »Sprinter«.

Erste Erfolge bei ViessmannSeit sich die Kollegen von Viess-mann in Mittenwalde mehrheit-lich gewerkschaftlich organisierthaben unddie Rückkehr zumMe-tall-Tarif fordern, ist auch der Ar-beitgeber aufgewacht.

DerMarktführer beiHeizkes-seln war 2003 aus dem Verbandausgeschieden und hatte sich al-lerlei Verschlechterung einfallenlassen: Drei Stunden unbezahlteArbeit pro Woche, niedrigerenLohn für neue Mitarbeiter, Drei-schichter müssen samstags ihrePausen nacharbeiten.

Jetzt kam immerhin schon

mal die Lohnerhöhung von 4,3Prozent zur Anwendung und eineStunde von den drei Stunden sollbezahlt werden.

Dreischichter brauchen sams-tags nichtmehr zukommen,wennsie entsprechend auf Lohn ver-zichten.

Statt der tariflichen Alters-teilzeit bietet der Arbeitgeber fürKollegen ab 60 die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleichan. In Tarifbetrieben im Westenist das derNormalzustand für alle.

Aber immerhin – ein Schrittin die richtige Richtung. n

EIN WERBER DARFVERREISENNoch bis zum 30. Septemberfüllt sich die Lostrommelmit Namen von Kollegen,die ein Mitglied neu gewor-ben haben. Verlost wird eineeinwöchige Reise für zweiPersonen nach Bayern,Sachsen oder an die Ostsee.In der Mitgliederbilanz un-serer Verwaltungsstelle istdie Krise überwunden: Wirhaben etwa hundert Mitglie-der mehr als vor einem Jahr.

HERZLICHENGLÜCKWUNSCHUnser langjähriges MitgliedFrieda Kukawka aus Kablowkonnte am 23. Juli ihren 100.Geburtstag feiern. Zwei Kin-der – die hier an ihrer Seitesitzen – hat die kleine zierli-che Frau groß gezogen undwar dabei immer berufstätig.Auch Sohn Uwe, ebenfallsIG Metall-Mitglied, ist in-zwischen Rentner. Die frü-here Krankenschwester ar-beitet viele Jahre in derSchiffselektronik Kablow.Conny Schumann und Hel-mut Jabczynski, ehemaligesBetriebsratsmitglied imSchwermaschinenbau Wil-dau, überbrachten ihr dieGlückwünsche der Verwal-tungsstelle.

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30 | metallzeitung 9 | 2012

TERMINE

BR-TagungBetriebsrätetagung am3. September, 14 Uhr, Ge-werkschaftshaus, Jägerstraße5-7 in Chemnitz

OJA-SitzungSitzung des Ortsjugendaus-schusses am 3. und 17. Sep-tember, 17 Uhr, Gewerk-schaftshaus, Jägerstraße 5-7in Chemnitz

Senioren-AKSeniorenarbeitskreis am 12.September, 9.30 Uhr, OBH,Hainstraße 125 in Chemnitz

DV ChemnitzDelegiertenversammlungam 12. September, 16 Uhr,Messe Chemnitz – Halle 2,Messeplatz 1 in Chemnitz

VL-AusschussSitzung des VL-Ausschussesam 17. September, 16 Uhr,Gewerkschaftshaus,Jägerstraße 5-7 in Chemnitz

OrtsvorstandSitzung des Ortsvorstandsam 24. September, 14 Uhr,Gewerkschaftshaus, Jäger-straße 5-7 in Chemnitz

facebook is inDie IG Metall-JugendChemnitz ist jetzt auch drin.www.facebook.com/IGMetallJugendChemnitz

Siemens-Azubis eingeladenAUSBILDUNGS-START 2012

Kennenlerntage geben den neuen Auszubildenden einen erstenEinblick in ihre neue Arbeitswelt. Gute Resonanz bei den Schulab-gängern am Ende ihrer letzten Schulferien. Auftakt der Kennen-lernrunden bei Siemens Industriegetriebe GmbH in Penig.

Es ist wieder so weit, die neuenAuszubildenden bei Siemens sindda. Zum Glück nicht nur dort,sondern in vielenBetrieben in un-serem Betreuungsbereich.

Die IG Metall-Jugend stehtden neuen Kolleginnen und Kol-legen tatkräftig zur Seite. So auchbei Siemens Industriegetriebe inPenig. Organisiert von der Ju-gend- undAuszubildendenvertre-tung (JAV) und unterstützt durchdie Jugendsekretärin der IG Me-tall, Anne Zeumer, wurden alleAzubis des ersten Ausbildungs-jahres eingeladen, sich und denBetrieb kennenzulernen.AmVor-mittag startete die JAV mit derVorstellung ihrer Arbeit und demVergleich des Alltags eines Schü-lers im Schulalltag und eines Azu-bis in der Arbeitswelt. Der Ausbil-dungsleiter führte die Neuenanschließend durch den Betrieb.Gespickt mit einem Quiz war derBetriebsrundgang interessant undspannend für die Jugendlichen.Mit Bravourmeisterten dieNeuenauch die an denBetriebsrundgang

gekoppelte Quizfrage. Ja, die zu-ständige Gewerkschaft bei Sie-mens ist die IG Metall. Bei dieserrichtigen Antwort gab es dannauch ein Begrüßungsgeschenk fürjeden Auszubildenden. Eine rote»Bemmbüchse« (Brotdose) gefülltmit nützlichen Infos rund um denAusbildungsstart. Für den weite-ren Tagesablauf stärkte eine safti-ge Pizza, gesponsert von der IGMetall.

Beim Betrachten des HausesderMöglichkeiten hatten die neu-enAzubis die Chance, sichmit ih-

rer neuen Lebenswelt auseinanderzu setzen unddie Interessenslagenvon Arbeitnehmern und Unter-nehmern zu vergleichen. Dabeidurfte die wichtige Rolle der Ge-werkschaften natürlich nicht feh-len.

»Das hat heute wirklich vielSpaß gemacht«, freut sich SteveSeidel, der JAV-Vorsitzende. »Wirhaben mit diesem Tag den neuenAzubis den Start in einen neuenLebensabschnitt sicher erleich-tert«. n

[email protected]

IN KÜRZE

Azubi-TageZur Begrüßung der neuenAuszubildenden bietet dieIG Metall in den nächstenWochen weitere Schnupper-tage und Neuanfängerwo-chenenden an.Seid ihr auch JAVi oderBetriebsrat und wollt wieSiemens Industriegetriebe(siehe Artikel oben) einenBegrüßungstag für eureneuen Azubis machen?Dann meldet euch einfachtelefonisch oder per E-Mailbei Anne Zeumer.

Von Oktober bis November wer-den bundesweit die Jugend- undAuszubildendenvertretungen (JAV)gewählt.

Gewählt wird in Betriebenmit mindestens fünf Wahlberech-tigten, das sind Beschäftigte bis 18und Auszubildende bis 25 Jahre.Die JAV hat die Aufgabe, sich ge-meinsam mit dem Betriebsrat fürAusbildungsqualität und Über-nahme der Auszubildenden ein-zusetzen. Die JAV ist »Stimmeund Ohr« des Betriebsrats in derAusbildungsabteilung. Sie stellt

den Azubis die Arbeit des Be-triebsrats dar und transportiertgleichzeitig die ProblemederAus-bildung in den Betriebsrat. Umdie JAV-Wahl einzuleiten, mussder Betriebsrat einen Wahlvor-stand bestellen, der daraufhin denweiterenWahlprozess organisiert.(Beschluss in einer der nächstenBR-Sitzungen).

Mehr Informationen zu denJAV-Wahlen gibt es in derVerwal-tungsstelle Chemnitz oder im In-ternet unter www.igmetall.de. n

[email protected]

JAV-Wahl 2012Ausbildungsqualität verbessern und Übernahme sichern.

Neue Azubis von Siemens in Penig

Foto:Steve

Seidel

Chemnitz

Impressum

IG Metall ChemnitzJägerstraße 5–709111 ChemnitzTelefon 03 71 – 666 03-0Fax 03 71 – 666 03-60E-Mail: [email protected]

Internet:www.chemnitz.igmetall.de

Redaktion:Mario John (verantwortlich)

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30 | metallzeitung 9 | 2012

Dresden/Riesa

künftig nichtnur Anlauf-punkt und Veranstaltungsort fürMitglieder der Gewerkschaftenist, sondern in guter Bürogemein-schaft mit allen Mietern undNachbarn als ein kulturelles Zen-trum der Dresdner und Besuchernoch attraktiver wird«, sagt unser1. BevollmächtigterWilli Eisele. n

Quellen: Peter Russig »Das Dresdner

Volkshaus der Gewerkschaft

1902 – 1999«, Dresden 1999

www.das-neue-dresden.de

TERMINE

Seminarn 17. September»Neues im Arbeits- undSozialrecht«n 22. Oktober»Tarifrecht und Betriebs-ratshandeln«Ort: Volkshaus Dresden,Schützenplatz 14,01067 DresdenZeit: 8.30 Uhr bis ca. 16.30Uhr

Weiter schreibt er: »Doch ist mirerst bei zunehmender Beschäfti-gung mit dem Stoff aufgegangen,in welch hohem Maß das ›Volks-haus‹ wirklich in die HistorieSachsens und seiner Landeshaupt-stadt eingebunden war und ist.«

Mit dem siebengeschossigenGewerkschaftsgebäude in Stahl-betonkonstruktion erweiterte derDresdner Architekt C. F. Richtersein 1915/16 errichtetes Volks-haus nach Osten. Der Vortrags-und Festsaal im sechsten Oberge-schoss ist heute noch immer er-halten, allerdings in einer verän-derten Nachkriegsfassung.

»Wenige Jahre nach seinerEinweihung wurde das Haus vonder Nazi-SA besetzt, die freie Ge-werkschaftsorganisation zerschla-

gen. Das Haus und die Arbeiter-bewegungen mussten zwölfblutige und leidvolle Jahre ertra-gen.

Nach Kriegsende wurde dasHaus durch die sowjetische Mili-täradministration der neugegrün-deten DDR-Gewerkschaft zuge-sprochen undimmerhin wardas Haus 40 Jah-re die Organisa-tionszentrale desFDGB im ehe-maligen Bezirk Dresden.«

Nach 1990 ging das Haus inden Besitz der Gewerkschaft-lichen ImmobilienverwaltungNord-Ost GmbH. Nach etwazweijähriger Sanierung erstrahltedas Haus in fast ursprünglicher

Gestalt, neuemGlanz undmoder-ner Funktionalität.

Seit dieser Zeit ist das Volks-haus Heimat der neu errichtetenfreien Gewerkschaften.

Die Gewerkschaftshäuser inDresden, Leipzig, Zwickau, Baut-zen, Chemnitz, Magdeburg, Jenaund Suhl wurden 2006 an die pri-vate Investmentgesellschaft Cer-berus verkauft, nach eigenen An-gaben eine der weltweit größtenFondsmanagementgruppen. Dasführte auch inDresden zuheftigerKritik durch Mitglieder aller Ge-werkschaften.

Nun ist das Volkshaus amDresdner Schützenplatz in IGMe-tall-Besitz. »Wir wollen gemein-sam weiter daran mitwirken, dassdas Dresdner Volkshaus auch zu-

Zukunft für Schiffs- und Yachtwerft DresdenAnker hoch und Leinen los

Die in Insolvenz geratene Schiffs-und Yachtwerft Dresden (SYWD)am Laubegaster Elbufer benötigtdringend ein Zukunftskonzept.

Seit über eineinhalb Jahrenführt InsolvenzverwalterDr.Dan-ko die Werft bisher erfolgreichweiter. Einige Interessenten, dienicht nur auf die Immobilieschielten, sondern auch an derFortführungderWerft interessiertwaren, gab es schon. Leider kames bisher nicht zu konkreten Er-gebnissen. Lange kann dieseHän-

gepartie aber nicht mehr gehen.Der Insolvenzverwalter machtedies auf der am 9. August 2012stattgefundenen Schiffstaufedeutlich. Einer der wichtigenKunden der SYWD, die DresdnerVerkehrsbetriebe (DVB), erhiel-ten an diesemTag ein neues Fähr-schiff. Allein für die DVB ist dasVorhandensein der SYWD einwichtiger Punkt. Dabei geht esnicht allein um den Neubau vonFähren, sondern um den schnel-len und vor allem qualifiziertenWartungs- und Reparaturauf-wand.

Dasselbe trifft auf die Oberel-bischeVerkehrsgesellschaft zuundim Besonderen auf die SächsischeDampfschifffahrtsgesellschaft.Diese dreiUnternehmenentschei-den darüber mit, ob die heutenoch 23 Beschäftigten der SYWDeine Zukunft haben. Ausschlagge-

bend könnte ein Engagement derStadt Dresden sein. Allein durchsteigende Reparaturkosten wür-den höhere Fahrpreise oder stei-gende kommunale Zuschüsse not-wendigwerden.Unbezahlbarwäreder Schaden, wenn Touristen dieFahrt auf einem der Elbdampfernicht antretenkönnten,weil dieserdie Reise zur nächsten Reparatur-werft nach Sachsen-Anhalt antre-ten musste.

Deshalb ist es erforderlich,dass schnellstens alle Verantwort-lichen, vor allem aber die StadtDresden, an einer konstruktivenLösung mitwirken müssen. EineVerweigerungshaltung wird ne-ben demVerlust derArbeitsplätzein Zukunft deutlich höhere Kos-ten sowie längere Zeiträume fürWartung und Reparatur mit sichbringen. Vom Imageverlust ganzzu schweigen. n

Volkshaus am Dresdner SchützenplatzWIEDER INGEWERKSCHAFTS-HAND

»Wer kennt nicht das Dresdner Gewerkschaftshaus am Bahnhof Mitte?« fragt Diplom-Historker Peter Russig am Beginn seines Vorwortes zu seiner 1999 veröffentlichtenDokumentation über das Dresdner Volkshaus.

Schiffstaufe am 9. August 2012

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Impressum

KooperationsverwaltungsstellenIG Metall Dresden und RiesaTelefon Dresden03 51 - 86 33 200Telefon Riesa035 25 - 73 01 21

Redaktion:Willi Eisele (verantwortlich)

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30 | metallzeitung 9 | 2012

Leipzig

TERMINE

3. September, 10 UhrVerkehrswachtVerwaltungsstelle LeipzigErich-Zeigner-Allee 6204229 Leipzig

10. September, 14 UhrVerkehrswachtMütterbegegnungszentrumKlingenthalter Straße 1404349 Leipzig

25. September, 15 UhrMitgliederversammlungStammerstraße 1304159 Leipzig

Kämpfe für dein Recht – laut und starkINTERVIEWS MITJUGENDLICHENAUS LEIPZIG

Sandra Kind, Kauffrau für Bürokommunikation, aktuell StudentinFrank Beßler, Industriemechaniker, Jugend- und Auszubildenden-Vertreter ( JAV) bei Heidelberg PostpressFalk Bindheim, Zerspanungsmechaniker, JAV-Vertreter beim Neuen Zahnradwerk LeipzigStefan Marx, Student, wissenschaftlicher Referent, Betriebsrat

Die IG Metall Jugend war in den

TarifrundenderMetall- undElek-

troindustrie und des Kfz-Hand-

werks sehr präsent. Wie habt Ihr

das speziell in Leipzig empfunden?

Sandra: Das war harteArbeit und nicht selbst-verständlich, dass wir alsJugend innerhalb der IGMetall so Gehör gefun-den haben.

Falk: Stimmt. Das haben wir der»Operation Übernahme« zu ver-danken. Die Frage nach der Zu-kunft, das heißt der Übernahmenach der Ausbildung, betrifftschließlich jeden Azubi. Die ha-ben sich dann für die Forderungim eigenen Betrieb und auf derStraße laut und stark eingesetzt.Stefan: Ich kann mich noch an2008 erinnern, als wir in unserem

Bezirk die Kampagne ins Lebengerufen haben. Da hatten wirschon mit einigen Vorbehalten zukämpfen. Schließlich befandenwir uns gerade in einer Krisensi-tuation.

Frank: Wir hat-ten aber gute Ar-gumente. Vielehaben sich fürdie Jugendforde-rung stark ge-

macht. Das war Solidarität pur.Sandra: Jetzt ist die unbefristeteÜbernahme im Tarifvertrag gere-gelt und muss umgesetzt werden.Wir versuchen nun Jugendvertre-tungen und Betriebsräte dabei zuunterstützen und einen überbe-trieblichen Austausch zu organi-sieren.

Welche Auswirkungen hat das für

Leipzig?

Falk: Erstens sind die Mitglieder-zahlen bei Jugendlichen und Aus-zubildenden um über 15 Prozentgestiegen.Stefan: Tendenz stark steigend.Falk: Und zweitens konnten wirmehr Jugendlichemotivieren, sichzu engagieren.Sandra:DieKampagne hat den Ju-gendlichen gezeigt: Wer sich be-wegt, bewegt auch was.

Was steht nach derUrlaubszeit bei

der IGMetall-Jugend an?

Frank: Wir bereiten die JAV-Wah-len vor.Wer kandidiert, sollte auchwirklich etwas verbessern wollenundwissen, dass es hin undwiederKonflikte durchzustehen gilt.Sandra: Wir müssen in Zukunftweiter durchsetzungsfähig blei-ben. Wir machen für die neuenAzubis regelmäßig Neuanfänger-Camps. Da fahren alle Azubis hinund machen sich mit uns ein gei-les Wochenende. Wir erklären,was die IG Metall ist und macht

und warum es wichtig ist, Mit-glied zu sein. Mit von der Partiesind auch Betriebsräte und Ver-trauensleute. Sie berichten aus dertäglichen Arbeit.Falk: Und die Beitrittszahlen ge-ben uns recht. Die meisten Ju-gendlichen werden direkt danachMitglied. DasGleichemachenwirin denUnternehmen in Form vonBegrüßungsrunden. Darüber hi-naus gehen wir im Herbst wiederan die Berufsschulen und zeigenden jungen Leuten, was sie fürMöglichkeiten haben, wenn siesich in der IGMetall organisieren.Stefan: Und wir erklären den Ju-

gendlichen, wel-che Rechte undPflichten sie inder Ausbildunghaben und wasein Betriebsrat

oder eine Jugend- und Auszubil-dendenvertretung, also eine JAV,ist undmacht. Es ist immerwiedererstaunlich, wie wenig den Men-schen über diese Themen beige-bracht wird. Da besteht großerHandlungsbedarf.Frank: Außerdem bereiten wir fürden 13. Oktober einen Aktionstagin Leipzig vor. Die Vertrauensleu-te der IG Metall wollen thema-tisch und aktionsbezogen begin-nen, für die nächste Tarifrundewas auf die Beine zu stellen. Damachen wir natürlich mit.

Welche Themen wollt ihr in den

nächsten Jahren angehen?

Falk: Seit einigerZeit wird überden Mangel anFachkräften dis-kutiert. Dementgegenzuwir-

ken, setzt aber eine ständige Fort-bildung voraus. Besonders Ju-gendlichen werden oft Steine indenWeg gelegt, wenn sie sichwei-

terbilden wollen – vornehmlichnach dem Ende der Ausbildung.Die darf aber nicht das Ende derFahnenstange sein.Sandra: Am Anfang der Ausbil-dung gibt es auch Schwierigkeiten.Der Zugang für mögliche Azubisist oft problematisch. Entwederwerden viel zu hohe Anforderun-gen verlangt oder den Jugendli-chen fehlt die Kompetenz für eineAusbildung – das meinen zumin-dest die Arbeitgeber. Es gibt je-doch keine ausbildungsunfähigenLeute. Jeder junge Mensch solltedas Recht auf eine ordentlicheAusbildung haben.Stefan:Wowir bei einemweiterenThemawären.Wirwissen aus denGesprächen an den Berufsschu-len, dass die Ausbildungsbedin-gungen zum Teil unterirdischsind. Gerade in Betrieben ohneBetriebsräte werden Azubis alsbillige Arbeitskräfte missbraucht,kaum auf die Prüfungen vorberei-tet oder vernünftig angelernt.Falk: Ganz zu schweigen davon,dass das Jugendarbeitsschutz- undBerufsbildungsgesetz oder anderegesetzliche Regelungen oft miss-achtet werden. Eine optimaleVor-bereitung auf das zukünftige Be-rufsleben sieht gewiss ganz andersaus.Frank: Außerdem wollen wir, dassAuszubildende mit ihrer Vergü-tung auskommen, was außer imKfz-Handwerk häufig ein wahresKunststück ist. Teilweise werdenso niedrigeAusbildungsvergütun-gen gezahlt, dass eine vernünftigeLebensgestaltung schwierig ist.Deshalb werden wir uns dort, wowir IG Metall-Mitglieder habenund stark sind, weiter für bessereAusbildungsbedingungen undhöhere Vergütungen einsetzen.Die Jugend der IG Metall Leipzigwird ihre Zukunft selbst in dieHand nehmen. n

Impressum

IG Metall LeipzigErich-Zeigner-Allee 6204229 LeipzigTelefon 03 41 – 4 86 29-0

Redaktion: Bernd Kruppa(verantwortlich)

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30 | metallzeitung 9 | 2012

Zwickau

AUSSENSTELLEN

Auejeden 1. und 3. Donnerstag

6. und 20. September13 bis 17 Uhr, Hansa-Haus,Wettiner Straße 2

Annaberg-Buchholzjeden 3. Dienstag im Monat

18. September14 bis 17 Uhr, DGB-Erzge-birge, Straße der Einheit 18,09456 Annaberg

Auerbachjeden 1. und 3. Donnerstag

6. und 20. September15.30 bis 17.30 Uhr,ABC-Altmarkt 9

Klingenthaljeden 1. und 3. Dienstag

4. und 18. September14 bis 17 Uhr,Lindenstraße 3

Plauenjeden 1. und 3. Dienstag

4. und 18. September13 bis 17 Uhr,Martin-Luther-Straße 42

Reichenbachletzten Dienstag im Monat

25. September15 bis 17 Uhr,Haus der Volkssolidarität,Solbrigstraße 16, WohnungNr. 14, Erdgeschoss

Neues Ausbildungsjahr beginntÜBER 200 NEUEAUSZUBILDENDE INUNSEREN BETRIEBEN

Auch dieses Jahr haben wir gemeinsam mit Betriebsräten undJugend- und Auszubildendenvertretern unserer Betriebe zweiNeuanfängerseminare angeboten.

Wie jedes Jahr beginnt nach denSommerferien für viele jungeKol-leginnen und Kollegen ein neuerLebensabschnitt mit dem Start indie Berufsausbildung.

Dieses Jahr muss die beson-dere Situation auf dem Ausbil-dungsmarkt noch deutlicher her-vorgehoben werden als in derVergangenheit. Das VerhältniszwischenAusbildungsplätzen undBewerbern hat sich gedreht, sodass es heute mehr Ausbildungs-stellen als Bewerber gibt.

Auch wir müssen feststellen, dasses in unseren Betrieben noch vieleunbesetzte Ausbildungsplätzegibt. Bei genauerem Hinsehenfällt besonders auf, dass die Ju-gendlichen sich eher in Betriebenmit Tarifbindung bewerben als inden Betrieben ohne Tarifvertrag.

Um unsere neuen Kollegin-nen und Kollegen kennenzuler-nen und sie gleichzeitig mit derNotwendigkeit von gewerkschaft-licher Interessenvertretung ver-traut zu machen, haben wir nunschon zum zwölften Mal in Folgean den letzten beiden Augustwo-chenenden gemeinsam mit unse-ren Betriebsräten und Jugend-und Auszubildendenvertreternunsere beiden Neuanfängersemi-nare in Schneeberg angeboten.

Wir nutzen diese gute Tradi-tion, um gemeinsammit den neu-en Azubis vor Beginn ihrer Aus-

bildung uns die Zeit zu nehmenund an jeweils zwei Tagen überdas zu sprechen, was jetzt in dennächsten Wochen auf sie zu-kommt.

Unter anderem stellen wir ih-nen die aktuelleVergütungstabellefür Auszubildende vor, welche aufGrund der letzten Tarifrunde hö-here Entgelte enthält, als die, die inihren Ausbildungsverträgen ste-hen. Klar muss jedoch sein, dassdiese Tabelle wie auch die unbe-fristete Übernahme von ihrenVorgängern erkämpft wurde. Zu-künftig müssen jedoch auch die»Neuen« Verantwortung über-nehmen.

Für die Auszubildenden, wel-che nicht an den Neuanfängerse-minaren teilnehmen konnten,hier noch die wichtigsten An-sprechpartner und Kontakte:

Weiterhin treffen sich unsereaktiven Jugendlichen im Ortsju-gendausschuss. Interessierte sindherzlich eingeladen:

Die wichtigsten Ansprech-

partner im Betrieb sind der Be-triebsrat und die Jugend- undAuszubildendenvertretung.

Bitte erkundigt Euch in eu-rem Betrieb nach den jeweiligenVerantwortlichen.

Wir, das Team der IG Metallin Zwickau, wünschen allen neu-en Azubis einen guten Start in dieBerufsausbildung. n

Impressum

IG Metall ZwickauBahnhofstraße 68–7008056 ZwickauTelefon 03 75 – 27 36-0Fax 03 75 – 27 36-500E-Mail: [email protected]

Internet:www.zwickau.igm.de

Redaktion: Stefan Kademann(verantwortlich), SebastianWowra

Tabelle ERA-Ausbildungsvergütungen gültig ab 1. Mai 2012

1. Ausbildungsjahr 842 Euro

2. Ausbildungsjahr 890 Euro

3. Ausbildungsjahr 938 Euro

4. Ausbildungsjahr 986 Euro

IG Metall-JugendZwickauTreffpunkt:jeden Mittwoch um 17 Uhrim Jugendraum derVerwaltungsstelle Zwickau.Facebook.IG Metall-Jugend Zwickau

JugendsekretärSebastian WowraTelefon 0170–[email protected]

MACH MIT