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XIV. Onkologische Fachtagung Berlin 08.-10.06.2011
K�nig und May GbR J�gerallee 28 14469 Potsdam www.km-potsdam.de 1
Orale Tumortherapien
Dr. Eva Maria Sch�ning
Das Bi ld k a n n zurzeit n i ch t angeze igt w e r d e n .
Imatinib
Blutkrebspatienten mit Tabletten geheilt
Erfolgsprodukt. Das Imatinib-Pr�parat Glivec kam schon 2001 auf den Markt. Foto: ddp - FOTO: DDP
Eine Therapie mit dem Wirkstoff Imatinib hat Tumorzellen bei einer LeukÄmievariante verschwinden lassen. Jetzt steigt auch die Hoffnung bei anderen Krebsarten.
Berlin - Franz�sischen �rzten ist es gelungen, Blutkrebs mithilfe von Tabletten m�glicherweise vollst�ndig zu kurieren. Die Mediziner behandelten Kranke, die an einer chronisch-myeloischen Leuk�mie litten, mit dem Wirkstoff Imatinib. Bei Patienten, die zwei Jahre lang gut auf die Therapie ansprachen, setzten sie den Wirkstoff ab. 40 Prozent der Kranken sind bis heute frei von Blutkrebs, manche bereits bis zu zwei Jahre, berichten die �rzte in der Online-Ausgabe des Fachblatts �Lancet Oncology�.
28.12.2010 13:30 Uhr
Orale Therapien in der OnkologieInhalt
� Einleitung� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Arztes� Wirkstoffe, die als Oralia vorkommen� Compliance / Adherence / Persistence� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Patienten� Gefahren von oralen Therapien in der Onkologie� Orale Tumortherapie: Vor, w�hrend oder nach dem Essen?� Interaktionen mit oralen Tumortherapeutika� Sicherer Umgang mit oralen Tumortherapeutika
Orale Therapien in der OnkologieInhalt
� Einleitung� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Arztes� Wirkstoffe, die als Oralia vorkommen� Compliance / Adherence / Persistence� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Patienten� Gefahren von oralen Therapien in der Onkologie� Orale Tumortherapie: Vor, w�hrend oder nach dem Essen?� Interaktionen mit oralen Tumortherapeutika� Sicherer Umgang mit oralen Tumortherapeutika
Rolle der Pflegefachkr�fte in der Arzneimittelthetapie onkologischer Patienten
Station�rer Klinikbereich� Stellen der Medikation� Kontrolle der Einnahmetreue� Erste Anlaufstelle bei (Un-)Vertr�glichkeit� Erkennen, Beobachtung, Verlaufskontrolle
von Nebenwirkungen� Kenntnis der Eigenmedikation der Patienten
Rolle der Pflegefachkr�fte in der Arzneimittelthetapie onkologischer Patienten
Ambulanter / station�rer Pflegebereich� Stellen der Medikation und ggf. Verabreichung
Schnittstelle zwischen �rzten und PatientenGroÄe Verantwortung
� Zusammenf�hrung der Verordnungen(von z. T. verschiedenen konsultierenden �rzten)
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Therapieoptionen in der Onkologie
� Operatives Entfernen des Tumorgewebes (solide Tumore)- Stahl -
� Strahlentherapie (physikalische Zerst�rung des Tumorgewebes)- Strahl -
� Chemotherapie mittels Wachstumshemmern (Zytostatika: cytos = Zelle; stare = stillstehen)
� Kombinationstherapie: - adjuvant nach operativer Tumorentfernung- neoadjuvant vor dem operativen Eingriff
Dosierung von Zytostatika
Zytostatika
=
Substanzen mit geringer therapeutischer Breite
Dosierungen werden f�r jeden Patienten einzeln errechnet!
Traditionelle Verabreichung der Chemotherapie Zubereitung von Zytostatika
Zubereitung von ZytostatikaAnforderungsformular
IV Aseptische Herstellung und Pr�fung applikationsfertiger Parenteralia mit toxi-schemPotenzial
Vorliegen einer �rztlichenVerordnung (patientenindividuelle
Zusammensetzung einerEinzeldosis)
I-1 Pr�fung der Verordnung auf Plausibilit�t
I -1 Pla usibil it�ts pr�fung der Verordnung- Nam e, Vo rna me, Geschlecht und Geburtsdatum des Patienten- K�rpergewic ht, K�rpergr�� e und g gf. K�rperoberfl�che des
Patien ten- Patientenindividuelle F aktoren- Nam e und Zusamme nsetzung des gesamten T herapieschemas- Verordnete Ar zneim it tel/Wirkstoffe (Art und Menge)- Regeldos ierung und individuelle D osis- Ko rrekturfaktor f�r angezeigte Dos isreduk tion- Tr�gerl�sung (Art und M enge)- Inkom patibili t�ten, Instabilit�ten- Ap plikationsart, -system , -zeiten- Be ha ndlungszeitraum- Inte ra ktionen
Bedenken/Unklarheiten bzw. unvoll-
st�ndigeAngaben
Angabenvollst�ndig, keine Bedenken
Bedenken, Nachfragen R�cksprachemit
demverordnenden Arzt
- Dokumentation de s Ge spr�chs
Leitlinie der Bundesapothekerkammer zur Qualit�tssicherung Aseptische Herstellung und Pr�fung applikationsfertiger Parenteralia mit toxischem Potenzial
Zubereitung von ZytostatikaPlausibilit�tskontrolle
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Die Plausibilit�tskontrolle sollte insbesondere umfassen: � Name, Vorname des Patienten � Geschlecht und Geburtsdatum des Patienten � K�rpergewicht, K�rpergr��e und ggf. K�rperoberfl�che des Patienten � Patientenindividuelle Faktoren, wie z. B. Leber- und Nierenwerte, Diabetes mellitus� Name und Zusammensetzung des gesamten Therapieschemas (wenn m�glich, Gesamtmedikation des Patienten)� Verordnete Arzneimittel/Wirkstoffe (Art und Menge) � Regeldosierung und daraus resultierende individuelle Dosis � Korrekturfaktor f�r eine angezeigte Dosisreduktion �Angaben zur Tr�gerl�sung (Art und Menge) � M�gliche Inkompatibilit�ten der verwendeten Bestandteile � M�gliche Instabilit�t der L�sung �Applikationsart (Bolus, Kurzinfusion oder Infusion), Applikationssystem, Applikationszeiten � Behandlungszeitraum � Interaktionen
Zubereitung von ZytostatikaPlausibilit�tskontrolle
Chemotherapie i.v. ist �aggressiv� � Unter Chemotherapie muss man (zwangsl�ufig) leiden
Orale Therapie ist �harmlos�......die �kleinen Tabletten�k�nnen nicht so giftig sein (wirken die �berhaupt?)*
�untoxisch� � Patient kann an die �lange Leine� ��problemlos� i. S. von nicht erkl�rungsbed�rftig
�Altsubstanzen� � �Haben wir immer schon so gemacht� �
Problematik oraler Zytostatika Vorurteile � 1
* Cave: Patienten erh�hen selbstst�ndig die Dosis
smKI oder �zielgerichtete Therapeutika�
Sm =�small Molecules� = niedermolekulare Verbindungen. KI = meist Kinase-Inhibitoren
� Hochgradig selektiv gegen Tumore � Hoch spezifisch gegen Tumore � Kaum Nebenwirkungen (�nicht sch�dlich�)� K�nnen die konventionelle CTX abl�sen
Problematik oraler Zytostatika Vorurteile � 2
Seit wann gibt es orale Zytostatika?
1.Orales Zytostatikum:
Chlorambucil
Seit wann gibt es orale Zytostatika?
1.Orales Zytostatikum:
Chlorambucil 1951
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Seit wann gibt es orale Zytostatika?
Kurz danach:
Melphalan
Busulfan
Cyclophosphamid
In den letzten Jahren zugelassene Pr�parate in der Onkologie
Orale Tumortherapie:
Flexibilit�t
Kein peripherer oder zentralven�ser Zugang n�tig
Ambulanztermine k�nnen auf ein Minimum reduziert werden
Unabh�ngigkeit der Patienten steigt
Pharmako�konomische Vorteile (?)
Orale Medikation ist �blich in nicht-onkologischen Bereichen der Medizin
Perorale Therapie ist der bevorzugte Weg der Arzneistoffapplikation
Gr�nde f�r den Einsatz oraler Medikamente in der Tumortherapie
� Anwendung soll chronisch erfolgen�Krebs als chronische Krankheit�
Gr�nde f�r den Einsatz oraler Medikamente in der Tumortherapie
� Anwendung soll chronisch erfolgen�Krebs als chronische Krankheit�
� Es gibt keine parenterale Darreichungsform� Bei L�slichkeitsproblemen� Bei Stabilit�tsproblemen
Orale Therapien in der OnkologieInhalt
� Einleitung� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Arztes� Wirkstoffe, die als Oralia vorkommen� Compliance / Adherence / Persistence� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Patienten� Gefahren von oralen Therapien in der Onkologie� Orale Tumortherapie: Vor, w�hrend oder nach dem Essen?� Interaktionen mit oralen Tumortherapeutika� Sicherer Umgang mit oralen Tumortherapeutika
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Orale oder i. v.- Chemotherapie:Die Sicht des Arztes
Orale oder i. v.- Chemotherapie:Die Sicht des Arztes
� i.v.-Therapien erfordern einen ven�sen Zugang
Gefahren:ThromboseInfektionKathederdefektExtravasationHautnekrosen
Orale oder i. v.- Chemotherapie:Die Sicht des Arztes
� �Vorurteil�: i.v. ist effektiver� Bioverf�gbarkeit GI-Pathologie / GI-Operationen
Andere Medikamente (Antacida�)Nahrungsmittel-EffekteNicht-Linearit�t der Dosis
� Fehlende Kontrolle �ber die Einnahme� Compliance / Adherence
Wie interpretieren sie Verschreibungen?Wie gehen sie mit unterschiedlichen Tablettengr��en oder �Dosierungen um?
� Patienten sind Infusionen gew�hnt� Bei i.v.-Therapie kein Problem mit Schluckbeschwerden� Weniger Flexibilit�t, weil Dosierungen vorgegeben sind
Sandra Klein, NZW 2011
Orale oder i. v.- Chemotherapie:Die Sicht des Arztes Bioverf�gbarkeit
Orale ArzneistoffapplikationDie Wirkstoffabsorption ist abh�ngig von:� � � �Freisetzung des Arzneistoffes aus der Arzneiform L�slichkeit und Stabilit�t des Arzneistoffes in GI-Fl�ssigkeiten GI-Passage von Wirkstoff(l�sung) / Arzneiform Permeabilit�t des Arzneistoffes durch die GI-Mucosa
Sandra Klein, NZW 2011
GI-Physiologie
Arzneistoff Formulierung
Mahlzeit
Orale oder i. v.- Chemotherapie:Die Sicht des Arztes Bioverf�gbarkeit
Orale Therapien in der OnkologieInhalt
� Einleitung� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Arztes� Wirkstoffe, die als Oralia vorkommen� Compliance / Adherence / Persistence� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Patienten� Gefahren von oralen Therapien in der Onkologie� Orale Tumortherapie: Vor, w�hrend oder nach dem Essen?� Interaktionen mit oralen Tumortherapeutika� Sicherer Umgang mit oralen Tumortherapeutika
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42 Substanzen als orale Formulierung
AnastrozolBicalutamidBusulfanCapecitabinChlorambucilCyclophosphamidCyproteronacetatDasatinibErlotinibEstramustinEtoposidExemestanFlutamidGeftinib
ProcarbazinSorafenibSunitinibTamoxifenTegafurTemozolomidThalidomidThioguaninTopotecanToremifenTreosulfanTretinoinTrofosfamidVinorelbin
HydroxycarbamidIdarubicinImatinibLapatinibLenalidomidLetrozolLomustinMedroxyprogesteronMegestrolMelphalanMercaptopurinMitotanNilotinibPazopanib
AnastrozolBicalutamidBusulfanCapecitabinChlorambucilCyclophosphamidCyproteronacetatDasatinibErlotinibEstramustinEtoposidExemestanFlutamidGeftinib
ProcarbazinSorafenibSunitinibTamoxifenTegafurTemozolomidThalidomidThioguaninTopotecanToremifenTreosulfanTretinoinTrofosfamidVinorelbin
HydroxycarbamidIdarubicinImatinibLapatinibLenalidomidLetrozolLomustinMedroxyprogesteronMegestrolMelphalanMercaptopurinMitotanNilotinibPazopanib
42 onkologischeSubstanzen als orale Formulierung�und davon einige auch i. v.
Angriffspunkte oraler Zytostatika
Nuk
lein
s�ur
enD
NA
Prot
ein
Mito
seR
NA
Purinantagonisten(Fludarabin, 6-Mercaptopurin, 6-Thioguanin)
Pyrimidinantagonisten (5-Fluorouracil)
Ribonukleotidreduktasehemmstoffe (Hydroxyharnstoff)
DNA-Alkylantien (Chlorambucil, Melphalan, Busulfan, Treosulfan, Carmustin, Lomustin, Cyclophosphamid, Trofosfamid, Temozolomid)
Topoisomerase-Inhibitoren (Topotecan, Etoposid)
Mitose-Inhibitoren (Vinorelbin)
Hemmung Proteinsynthese
Fols�ureantagonisten(Methotrexat)
01/55
Interkalation (Idarubicin)
Orale Therapien in der OnkologieInhalt
� Einleitung� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Arztes� Wirkstoffe, die als Oralia vorkommen� Compliance / Adherence / Persistence� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Patienten� Gefahren von oralen Therapien in der Onkologie� Orale Tumortherapie: Vor, w�hrend oder nach dem Essen?� Interaktionen mit oralen Tumortherapeutika� Sicherer Umgang mit oralen Tumortherapeutika
Compliance
! Die Mehrheit der Therapien erfolgt i. v.
( ambulant und station�r) unter �rztlicher Aufsicht !
� Compliance = Therapietreue
Compliance (%) =
Menge der korrekt angewendeten Arzneimitteldosen
Menge der verordneten Arzneimitteldosen
x 100
Compliance / Adherence / Persistence
! Die Mehrheit der Therapien erfolgt i. v.
( ambulant und station�r) unter �rztlicher Aufsicht !
Drugs don�t work in patients who don�t take them
� Compliance = Therapietreue� Adherence =
Umfang, in dem Patienten die Medikationsvorgaben, des Arztes befolgen
� Persistence = Kontinuit�t der Therapie
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Umfeldbezogene Faktoren� Fehlende Information
� Fehlende Aufkl�rung, Betreuung� Inad�quate Kontrolle
Therapiebedingte Faktoren� Nebenwirkungen
� Anwendungsprobleme� Komplizierte Verordnung / Dosierung
� Mangelndes Vertrauen in die Therapie
� Kosten
Gr�nde f�r schlechte Adherence
Patientenbezogene Faktoren� Fehlende soziale Unterst�tzung
� Mentale Probleme� Psychische Probleme / Depressionen
� Bed�rfnis nach Selbstbestimmung
� Misstrauen in die Therapie
Krankheitsbedingte Faktoren� Verbesserung des Gesundheitszustandes
� Verschlechterung des Gesundheitszustandes� Subjektive Krankheitstheorien
� Art, Dauer, Schwere
Umfeldbezogene Faktoren� Fehlende Information
� Fehlende Aufkl�rung, Betreuung� Inad�quate Kontrolle
Therapiebedingte Faktoren� Nebenwirkungen
� Anwendungsprobleme� Komplizierte Verordnung / Dosierung
� Mangelndes Vertrauen in die Therapie
� Kosten
Gr�nde f�r schlechte Adherence
Patientenbezogene Faktoren� Fehlende soziale Unterst�tzung
� Mentale Probleme� Psychische Probleme / Depressionen
� Bed�rfnis nach Selbstbestimmung
� Misstrauen in die Therapie
Krankheitsbedingte Faktoren� Verbesserung des Gesundheitszustandes
� Verschlechterung des Gesundheitszustandes� Subjektive Krankheitstheorien
� Art, Dauer, Schwere
Arzt / Klinik / Pflege / Apotheke
Kranken-versicherung
Patientenentscheidung zur Adherence� Aufrechterhaltung, wenn Nutzen > Risiko� Abnahme, wenn Nutzen < Risiko
Medication-Therapy-Management:
Betreuung des PatientenBeratung zur individuellen Arzneimitteltherapie� Nachvollziehbarer, eindeutiger und �bersichtlicher Dosierungsplan� Erinnerung an die Einnahme der Medikamente durch Anrufe oder
elektronische Hilfsmittel� Verst�rkung der Aufkl�rungsgespr�che �ber m�gliche Nebenwirkungen,
etc.� Intensivierung der Kooperation zwischen
Patient
� Medizin� Pflege� Apotheke� Sozialdienst� Psychologische Betreuung� Seelsorge� Physikalische Therapie
Adherence kontrollieren Adherence verbessernBericht der Patienten Aufkl�rung / BegleitungTabletten z�hlen Einfaches SchemaTageb�cher Hilfestellungen
(Tageb�cher)MEMS
Verbesserung der Adherence Patiententagebuch
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Patiententagebuch zur Dokumentation von Nebenwirkungen
Patiententagebuch zur Dokumentation von Nebenwirkungen
Patiententagebuch Informationen �ber die Tabletten
Patiententagebuch Informationen �ber die Tabletten
� Mitarbeiter ausw�hlen, die f�r die Beratung von Tumorpatienten verantwortlich sind� Checklisten erstellen mit den wichtigsten Eckpunkten der Beratung
CAVE:Durch orale Chemotherapie steigt die Kontrolle und Verantwortung des Patienten �ber die Therapie
Betreuung onkologischer PatientenPatienten Aufkl�rung / Monitoring
� Sind Einnahmehinweise bekannt?Einnahme a.c. oder p.c.? Zu bestimmten Tageszeiten? Einnahme wie h�ufig pro Tag? Zeitlicher Abstand zu anderen Peroralia?St�ckelung mit unterschiedlichen St�rken?
� Nebenwirkungen und WechselwirkungenIst der Patient �ber die wichtigsten NW informiert?Supportivtherapie bekannt und vorhanden?Bestehen offensichliche AM-Interaktionen? Einnahme von OTCPr�paraten/CAM und/oder orthomolekularer Medizin?
� Pharmazeutische LogistikLagerung zuhause kindergesichert? Import-AM? Sind bestimmte Bestellrhythmen einzuhalten? Notwendige Weiterverarbeitung eines cmr-Arzneimizttels und m�gliche Alternativen?
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Patienten-Aufkl�rungMonitoring
AdherenceVermeiden
von Medikations-
fehlern
Sicherheit f�r die Patienten
Pharmazeutische Betreuung Orale Therapien in der OnkologieInhalt
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Orale oder i.v. -Chemotherapie:Die Sicht des Patienten
Orale oder i.v. -Chemotherapie:Die Sicht des Patienten
� Bequemlichkeit / t�gl. Aktivit�ten werden nicht beeintr�chtigt
� Therapie in der h�uslichen Umgebung� Zeitersparnis (keine Anreise in die Klinik)� Patient hat das Gef�hl der Kontrolle �ber
die Therapie� Mangelnde Compliance ist in der
Onkologie wahrscheinlich eher kein Thema
Tabletteneinnahme
Akskin (2002)
30% der oralen Medikationen werden korrekt eingenommen
Tabletteneinnahme
Akskin (2002)
30% der oralen Medikationen werden korrekt eingenommen
d. h.
richtige Dosis
richtiger Tag
richtige Einnahmeweise
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Tyverb� + CapecitabinIn der Tumorzelle: Duale Hemmung zweier RezeptorenF�r die Patientin: wieder Hoffnung auf Leben
Tyverb ist in Kombination mit Capecitabin angezeigt zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, deren Tumore ErbB2 (HER2) �berexprimieren. Die Patienten sollen eine progrediente Erkrankung nach vorangegangener Therapie, die Anthrazykline und Taxane sowie in der metastasierten Situation Trastuzumab einschloss, aufweisen
Die empfohlene Dosis f�r Capecitabin betr�gt 2000 mg/m2/Tag, aufgeteilt in 2 Einzelgaben im Abstand von 12 Stunden an den Tagen 1 � 14 eines 21t�gigen BehandlungszyklusCapecitabin sollte zu den Mahlzeiten oder innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit eingenommen werden.
Therapie des Mamma-Karzinoms mit 2 oralen Tumortherapeutika
Die Einnahme von Tyverb� erfolgt:��- fortlaufend 1 x t�glich in einer festen Dosierung von 1.250 mg
�(d.h. 5 Tabletten � 250 mg) �- unabh�ngig vom Gewicht der Patientin �- mindestens 1 Stunde vor oder mindestens 1 Stunde nach einer Mahlzeit
Die Einnahme von Capecitabin erfolgt:��- 2.000 mg/m� pro Tag, Tag 1�14 alle 21 Tage �- aufgeteilt in zwei Einzelgaben im Abstand von 12 Stunden innerhalb
von 30 Minuten nach einer Mahlzeit
Vergessene Dosen sollten nicht ersetzt, sondern die Einnahme mit der n�chsten anstehenden Tagesdosis fortgesetzt werden
Therapie des Mamma-Karzinoms mit 2 oralen Tumortherapeutika
?Patientenpr�ferenz
* Patientin w�hlt den bevorzugten Arm, falls unentschlossen, zentrale Randomisation
Arm BTreosulfan
(600 mg/m�/p.o./d1-28) unterteilt in 3-5 Einzeldosen
Wdh. Tag 57, 113 usw.
Arm ATreosulfan
(7000 mg/m�/i.v./d1) Kurzinfusion �ber 15-30 Min.
Wdh. Tag 29, 57 usw. �ltere Patientinnen� 65 Jahre mit
Rezidiv eines Ovarialkarzinom
PR�FERERENZ*
Patientenpr�ferenz
?Safety analysis of oral and intravenous treosulfan in heavily pretreated
elderly patients with recurrent ovarian cancer. A prospective multicenter study of the NOGGO
S. Mahner et al. FIGO 2009
Patientenpr�ferenz
p.o. i.v.
S. Mahner et al. FIGO 2009
Safety analysis of oral and intravenous treosulfan in heavily pretreated elderly patients with recurrent ovarian cancer. A prospective multicenter study of the NOGGO
Patientenpr�ferenz
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CCNU-�berdosis: Mehr als 1 Fall!
Medication error:
- Multiorganversagen auf Grund einer CCNU-�berdosierung- Trent et al. Ann Pharmacother 1995; 29: 384-6
- Rezeptiert: 20 Tbl. Lomustin- Bedarf f�r ~60 Wochen
- Offenbar ohne Patientenunterweisung?
- Kumulativdosis �ber 7 d: 1400 mg statt 200 mg absol. Nur an d 1- USA: 100 mg/Tbl., BRD: 40 mg/Tbl.
- Patientin verstarb an d 45 auf einer KMT-Einheit an Multiorganversagen �
nicht-Beratung (?)
Problembeispiele - Lomustin
Overdose with 6400 mg of imatinib: is it safe?
Bhargav R. et al. Ann Oncol 2007; 18: 1750-1
A suicidal attempt with 6400 mg of Imatinib (16 x 400 mg) by a young 21 year old female CML patient without�substantial side-effect is reported. This also highlights 6400 mg of imatinib is not lethal. Six hours after ingestion she had severe nausea (20 - 25/d), abdominal pain, fever, swelling of face and lips which progressed for 2 days. After 5 days she becameafebrile.A psychiatric evaluation showed that the patient was suffering from depression and she received treatment for the same.
Problembeispiele - Imatinib
- Fl�ssigkeitsgef�llte Weichgelatinekapsel- Ethanol, PEG 400, Glycerin
- �� liquid content is an irritant and may cause damages in contact with skin mucosa or eyes.�- Vgl. auch FI
- � Patienten d�rfen nicht darauf bei�en, Kps. d�rfen nicht gelutscht werden
- Erkl�rungsbed�rftiges Produkt
Problembeispiele - Vinorelbine Orale Therapien in der OnkologieInhalt
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mit viel Fl�ssigkeit
mit einer Mahlzeit Unabh�ngig
von den Mahlzeiten
nicht zu den Mahlzeiten
30 Minuten vor dem Essen
w�hrend oder kurz nach einer Mahlzeit
1h vor oder 2h nach dem
Essen
Orale Zytostatika Vor, w�hrend oder nach den Mahlzeiten?
mit viel Fl�ssigkeit
mit einer Mahlzeit Unabh�ngig
von den Mahlzeiten
nicht zu den Mahlzeiten
30 Minuten vor dem Essen
w�hrend oder kurz nach einer Mahlzeit
1h vor oder 2h nach dem
Essen
Orale Zytostatika Vor, w�hrend oder nach den Mahlzeiten?
?
Orale Zytostatika (Alkylantien)Vor, w�hrend oder nach den Mahlzeiten?
N�chtern Busulfan 1 h a.c./2 h p.c.Chlorambucil 30-60 min a.c.LomustinMelphalan 30-60 min a.c.Temozolomid
Unabh�ngig CyclophosphamidProcarbazinTrofosfamid
Zur Mahlzeit Treosulfan
Problembeispiele � MelphalanN�chtern
� Resorption durch Anwesenheit von Aminos�uren (bes. L-Leucin) kompetitiv vermindert
� Adair CG, McElnay JC Cancer Chemother Pharmacol 1987; 19: 343-6� Reichhaltige Lebensmittel (pro 100 g des Lebensmittels):
� Weizenkeime: 2170 mg� Thunfisch: 2170 mg� Erdn�sse: 2050 mg� Lachs: 1770 mg� Rindfleisch, Filet: 1700 mg� Kichererbsen: 1460 mg� H�ttenk�se: 1230 mg� Reis, unpoliert: 690 mg
� BV im Mittel (!):� n�chtern 85%� mit Mahlzeit 58%
Orale Zytostatika (Non-alkylating agents)
N�chtern Hydroxyurea 1 h a.c./2 h p.c.Methotrexat6-MercaptopurinTegafur (UFT)Thioguanin
Unabh�ngig EtoposidTopotecan
Zur Mahlzeit Capecitabin 30 min p.c.Idarubicin 20 min p.c.MitotanVinorelbin
TyrosinkinaseinhibitorenVor, w�hrend oder nach den Mahlzeiten?
N�chtern Erlotinib 1h a.c./2 h p.c.Lapatinib 1h a.c./2h p.c.NilotinibSorafenib
Unabh�ngig DasatinibGefitinibSunitinib
Zur Mahlzeit Imatinib
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TyrosinkinaseinhibitorenVor, w�hrend oder nach den Mahlzeiten?
Einnahme mind. 1h vor bzw. 2h nach einer Mahlzeit
Erlotinib
� BV liegt bei 60%
� bei fettreicher Nahrung steigt die Absorption auf 100%
TyrosinkinaseinhibitorenVor, w�hrend oder nach den Mahlzeiten?
Einnahme mind. 1h vor bzw. 2h nach einer Mahlzeit
Erlotinib
� BV liegt bei 60%
� bei fettreicher Nahrung steigt die Absorption auf 100%
+ =
TyrosinkinaseinhibitorenVor, w�hrend oder nach den Mahlzeiten?
Einnahme mind. 1h vor bzw. 2h nach einer Mahlzeit
Erlotinib
� BV liegt bei 60%
� bei fettreicher Nahrung steigt die Absorption auf 100%
+ =Keine Empfehlung!
Pazopanib(Votrient�)
Problembeispiele � PazopanibBioverf�gbarkeitsinteraktionen mit der Nahrung
Problembeispiele � PazopanibTherapiebegleitung f�r Patienten
Problembeispiele - Erlotinib
Tobacco� Interaction Effect: increased erlotinib clearance and reduced serum concentrations� Summary: Tobacco smoking increased the rate of erlotinib clearance by 24% compared to non-smokers. Using tobacco
products and taking erlotinib may decrease the serum concentrations of erlotinib (Prod Info Tarceva �, 2004).� Severity: moderate� Onset: unspecified� Substantiation: theoretical� Clinical Management: Patients who smoke may require larger doses of Erlotinib than non-smokers. Monitor smokers
receiving erlotinib for therapeutic efficacy.� Probable Mechanism: unknown
Tabak� Interaktion: erh�ht die Clearance und senkt die Serumkonzentration
� bei normaler Dosierung ist man somit im subtherapeutischen Bereich� Empfehlung: vor Beginn der Therapie Rauchen beenden� Mechanismus: unklar� Therapiekosten f�r einen Monat: 2904,18 �
Hamilton et al. Clin Cancer Res 2006; 12: 2166-71
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Problembeispiele - Erlotinib
Tobacco� Interaction Effect: increased erlotinib clearance and reduced serum concentrations� Summary: Tobacco smoking increased the rate of erlotinib clearance by 24% compared to non-smokers. Using tobacco
products and taking erlotinib may decrease the serum concentrations of erlotinib (Prod Info Tarceva �, 2004).� Severity: moderate� Onset: unspecified� Substantiation: theoretical� Clinical Management: Patients who smoke may require larger doses of Erlotinib than non-smokers. Monitor smokers
receiving erlotinib for therapeutic efficacy.� Probable Mechanism: unknown
Tabak� Interaktion: erh�ht die Clearance und senkt die Serumkonzentration
� bei normaler Dosierung ist man somit im subtherapeutischen Bereich� Empfehlung: vor Beginn der Therapie Rauchen beenden� Mechanismus: unklar� Therapiekosten f�r einen Monat: 2904,18 �
Hamilton et al. Clin Cancer Res 2006; 12: 2166-71
Orale Therapien in der OnkologieInhalt
� Einleitung� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Arztes� Wirkstoffe, die als Oralia vorkommen� Compliance / Adherence / Persistence� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Patienten� Gefahren von oralen Therapien in der Onkologie� Orale Tumortherapie: Vor, w�hrend oder nach dem Essen?� Interaktionen mit oralen Tumortherapeutika� Sicherer Umgang mit oralen Tumortherapeutika
Induktion von CYP3A4 durch Johanniskraut �Abnahme der AUC um 32%
�Abnahme der HWZ von 12,8 auf 9h
� Senkung der cmax um 18%
� Steigerung der Clearance um 43%
Statistisch signifikant:
Johanniskraut-Pr�parate k�nnen den Abbau von Imatinib beeinflussen.
Johanniskraut
� Induktion der Isoenzyme Cyp2B6, Cyp2C9, Cyp2C19, Cyp2E1, Cyp3A4
� teilweise klinisch relevant� PgP-Induktion experimentell beobachtet
Unbedingt vermeiden:
Grapefruitsaft
Hemmt 24h CYP3A4 und p-Glykoprotein irreversibel
Zeitversetzte Einnahme bringt nichts!!
Grapefruit
Orale Therapien in der OnkologieInhalt
� Einleitung� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Arztes� Wirkstoffe, die als Oralia vorkommen� Compliance / Adherence / Persistence� Orale Therapien in der Onkologie � Die Sicht des Patienten� Gefahren von oralen Therapien in der Onkologie� Orale Tumortherapie: Vor, w�hrend oder nach dem Essen?� Interaktionen mit oralen Tumortherapeutika� Sicherer Umgang mit oralen Tumortherapeutika
Alle oralen Tumortherapeutika (auch TKI) sind CMR-Arzneimittel
�C� � cancerogenkrebserregend, kanzerogen, karzinogen
�M� � mutagenMutagene sind biologische, chemische oder physikalische Einflussfaktoren, die Ver�nderungen des Erbguts (Mutationen, Chromosomenaberrationen) hervorrufen.
�R� � reproduktionstoxisch die Fruchtbarkeit gef�hrdendBitte beachten:
Gefahrstoffrechtliche Konsequenzen beim Umgang
Absolut untersagt:Zerm�rsern von Tabletten oder �ffnen von Kapseln zur Sondengabe
Sicherer Umgang mit oralen Tumortherapeutika
XIV. Onkologische Fachtagung Berlin 08.-10.06.2011
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TKI sind CMR-Arzneimittel�C� � cancerogenkrebserregend, kanzerogen, karzinogen
�M� � mutagenMutagene sind biologische, chemische oder physikalische Einflussfaktoren, die Ver�nderungen des Erbguts (Mutationen, Chromosomenaberrationen) hervorrufen.
�R� � reproduktionstoxisch die Fruchtbarkeit gef�hrdendBitte beachten:
Gefahrstoffrechtliche Konsequenzen beim Umgang
Absolut untersagt:Zerm�rsern von Tabletten oder �ffnen von Kapseln zur Sondengabe
X X X
Sicherer Umgang mit oralen Tumortherapeutika
Toilettensp�lung 2 x bet�tigen
� Handschuhe tragen� Anzahl der Personen, die in Kontakt
mit dem Zytostatikum kommen k�nnen, minimieren
� Vor und nach der Verabreichung die H�nde waschen
� Nicht mehr ben�tigte Arzneimittel in die Apotheke bringen
� Kleidung und Bettw�sche separat waschen / Handschuhe tragen
� Toilettensp�lung 2 x bet�tigen
Do�s
� Tabletten nicht teilen oder kauen� Dosis nicht selbstst�ndig erh�hen
oder reduzieren� Zusammen mit Nahrungsmitteln
aufbewahren� Lagerung nicht in der N�he von
Kindern oder Tieren� Tabletten nicht im M�ll oder in der
Toilette entsorgen
Dont�s
Goodin S. et al., J. Oncol. Pract., 2011; 7: 7-12
Sicherer Umgang mit oralen TumortherapeutikaDo�s und Dont�s f�r Patienten und Pflegepersonal
Oral Chemotherapy PrecautionsWestern Regional Medical Center / Cancer Treatment Centers of America
POLICY:� Appropriate safety measures and cytotoxic
precautions will be followed in all processes related to the prescribing, dispensing, storage and administration of oral chemotherapeutic agents.
� A list of hazardous drugs given by the oral route will be provided to all staff at Western Regional Medical Center
Oral Chemotherapy PrecautionsWestern Regional Medical Center / Cancer Treatment Centers of America
Drug Class Generic Name Trade (Brand) Name
Hormonal Agents
AnastrozoleBicalutamideEstramustineExemestaneFlutamideLetrozoleMegestrol AcetateNilutamideProgesteroneTamoxifenTestolactoneToremifene
ArimidexCasodexEmcytAromasinEulexinFemaraMegaceNilandronProgestinNolvadexTeslacFareston
Oral Agents Considered Hazardous
Drug Class Generic Name Trade (Brand) Name
Alkylating Agents
BusulfanChlorambucilCyclophosphamideLomustineMelphalanTemozolomide
BusulfexLeukeranCytoxanCeenuAlkeranTemodar
Antimetabolites
CapecetabineMercaptopurineMethotrexateThioguanine
XelodaPurinetholFolexThioguanine Tabloid
Epipodophyllotoxins Etoposide Vepesid
Drug Class Generic Name Trade (Brand) Name
Tyrosine Kinase Inhibitors
ImatinibDasatinibGefitinibErlotinibSorafenibSunitinib
GleevecSprycelIressaTarcevaNexavarSutent
Miscellaneous
AltretamineHydroxyureaIsotretinoinLenalidomideMitotaneProcarbazineThalidomideTretinoinVorinostat
HexalenHydreaAccutaneRevlimidLysodrenMatulaneThalomidVesanoidZolinza
Oral Chemotherapy PrecautionsWestern Regional Medical Center / Cancer Treatment Centers of America
PROCEDURE:Identification of Hazardous Drugs Given by Oral Route
� A list of oral chemotherapeutic agents will be provided to all clinical staff at W estern Regional Medical Center and will be updated annually (See Table I).
� Oral chemotherapeutic agents considered hazardous drugs will be handled only by trained personnel.
� All oral chemotherapy agents will be dispensed with appropriate safe handling labeling affixed to storage container or unit dose packaging.
� Double check dose verification processes will be followed according to pharmacy chemotherapy protocol.
Oral Chemotherapy PrecautionsWestern Regional Medical Center / Cancer Treatment Centers of America
PROCEDURE:Administration of Oral Chemotherapy Agents
� Gloves will be worn when administering solid and liquid oral chemotherapy agents.
� Gowns will be worn when administering oral liquid chemotherapy.� Empty oral chemotherapy containers (e.g. medicine cups, pill
containers) will be disposed of in chemotherapy designated hazardous drug containers.
� All unused oral cytotoxic agents will be disposed of in chemotherapy-designated disposal containers.
� OSHA guidelines regarding disposal procedures of parenteral chemotherapy will also be followed for oral chemotherapy.
� Respirators or masks will be worn for any spill cleanup of oral chemotherapy agents.
Verabreichung
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Informationen
Informationen zu oralen Tumortherapeutika
DGOP-FortbildungkampagneKompetente Antworten auf scheinbar einfache Fragen -Apotheken beraten onkologische Patienten
Ziele der DGOP-Fortbildungskampagne�Die Versorgung onkologischer Patientinnen und Patienten stellt gegenwÄrtig alle Beteiligten im Gesundheitswesen und auch deren AngehÅrige vor groÇe Herausforderungen.
Die Zunahme der ErkrankungsfÄlle an Krebs ist nicht nur Ausdruck der demografischen Entwicklung in Deutschland. Durch hÄufigere FrÉherkennungsuntersuchungen werden vermehrt Tumorerkrankungen in frÉhen Stadien diagnostiziert. Trotz aller Fortschritte der onkologischen Therapie kann nicht immer eine Heilung erreicht werden. In solchen FÄllen ist von einer chronischen Krebserkrankung auszugehen und es wird notwendig, den Patienten Éber Monate oder Jahre zu begleiten. In den Apotheken steht dabei die pharmazeutische Beratung zu den onkologisch genutzten Wirkstoffen im Vordergrund, wozu neben der Information zur Wirkung auch die Beratung zur ToxizitÄt sowie Éber Neben-und Wechselwirkungen gehÅrt.
Zunehmend kommen orale Darreichungsformen mit neuartigen ToxizitÄten zum Einsatz. Non-Compliance, Falschanwendung und Wechselwirkungen kÅnnen bei unzureichender AufklÄrung des Patienten den Therapieerfolg gefÄhrden. Apotheker mÉssen sich also auf Krebspatienten mit ihren Fragen bezÉglich ihrer Erkrankung und den entsprechenden Therapien sowie mit den Nebenwirkungen einer Krebstherapie einstellen. Um bundesweit ein hohes MaÇ an Therapiesicherheit und BeratungsqualitÄt fÉr die betroffenen onkologischen Patienten und deren AngehÅrige sicher zu stellen, bietet die Deutsche Gesellschaft fÉr Onkologische Pharmazie (DGOP) in Abstimmung mit den Kammerbereichen und der ABDA sowie mit UnterstÉtzung der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) gezielt Informations- und Fortbildungsveranstaltungen fÉr alle Apothekenmitarbeiter an.
Durch die DGOP-Referentinnen und -Referenten werden insbesondere Apotheker und PTA in Offizin und Krankenhaus sensibilisiert, die bisher wenig mit onkologischen Therapien zu tun hatten, jedoch die pharmazeutische Betreuung onkologischer Patienten verbessern und Informations-und Beratungsangebote fÉr Menschen mit Krebs in Apotheken schaffen wollen.
Denn orale Zytostatikatherapie ist keine "kleine untoxische Chemotherapie"!
Ausgehend von Auftaktveranstaltungen (siehe dort) in jedem Kammerbereich werden bundesweit Fortbildungen zur Vertiefung (siehe dort)ausgewÄhlter onkologisch-pharmazeutischer Themen angeboten und durch Schulungen zum Thema "Orale Zytostatika-Therapie -sicher und effektiv" (siehe dort)sowie Zertifikatskurse ergÄnzt. Onkologische Patienten benÅtigen eine orts-und familiennahe Versorgung, die die pharmazeutische Betreuung mit einschlieÇt, denn gerade diese Aspekte sind neben den medizinischen Parametern von groÇer Bedeutung fÉr ein erfolgreiches multiprofessionelles Tumortherapiemanagement.
www.dgop.org
ZusammenfassungOrale Tumortherapie � ein Paradigma?
�ltere orale Zytostatika werden in neuen Schemata eingesetzt werden
Neue zielgerichtete Therapien sind in Entwicklung
ZusammenfassungWas ist zu beachten?
� Orale Therapieoptionen werden von Tumorpatienten h�ufig pr�feriert.
� Notwendige Absorption �ber den GIT hat gr��ere klinisch-pharmakokinetische Schwankungen der Plasmaspiegel gegen�ber einer i.v. Gabe zur Folge
� Therapiesicherheit wird ma�geblich durch die (mentale) Compliance des Patienten (Cave: Non-Compliance, Overuse [�more is better�]) und soziales Umfeld bestimmt. (Cave: komplexe Einnahme-Empfehlungen)
� Wesentlich h�here Beratungspflicht im Rahmen einer oralen Therapie erforderlich (z.B.: a.c., p.c., Interaktionsrisiken, NW-Management, Therapiewechsel)
� Geringere Flexibilit�t bei Dosen, die vom Standard abweichen (z.B. P�diatrie). Problem der St�ckelung mit unterschiedlichen Dosisst�rken & Arzneimittelsicherheit.
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Fazit
� Alle oralen Zytostatika sind hochwirksame Arzenimittel
� Die erkl�rungsbed�rftigsten Produkte �berhaupt
� Medizin/Pharmazie/Pflege/Patient
� Erkenntnisgewinn nimmt st�ndig zu
� Besonders smKI �
� Neue Toxizit�ten
� Patient kann NICHT an die �lange Leine�
Onkologische Pharmazie ��ber Bereichsgrenzen hinweg zum
Nutzen onkologischer Patienten
Vielen Dank f�r die Aufmerksamkeit
i. v.-Therapien
Peripherer oder zentralven�ser Zugang erforderlich
Verabreichung erfolgt im medizinischen Umfeld
Compliance / Adherence gesichert
Keine Probleme mit der Bioverf�gbarkeit
Auch m�glich nach GI-/ oder Kopf-Hals-Operationen
Orale Therapien
Hohe Flexibilit�t und Eigenverantwortlichkeit f�r Patienten
Compliance / Adherence?
Bioverf�gbarkeit beachten
Patient muss informiert werden
Einnahme
Einnahme
Umgang
Umgang
Entsorgung
Entsorgung
Wichtige, bedeutende Position der Pflegekr�fte bei der Therapie onkologischer Patienten
i. v.-Therapien
Peripherer oder zentralven�ser Zugang erforderlich
Verabreichung erfolgt im medizinischen Umfeld
Compliance / Adherence gesichert
Keine Probleme mit der Bioverf�gbarkeit
Auch m�glich nach GI-/ oder Kopf-Hals-Operationen
Orale Therapien
Hohe Flexibilit�t und Eigenverantwortlichkeit f�r Patienten
Compliance / Adherence?
Bioverf�gbarkeit beachten
Patient muss informiert werden
Einnahme
Einnahme
Umgang
Umgang
Entsorgung
Entsorgung
Kenntnisse zur Pharmakotherapie
Kenntnisse zur Pharmakotherapie
Vorschriften zum sicheren Vorschriften zum sicheren Umgang mit Zytostatika
beachten!