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Ort der Inspiration Eine Ausstellung zeigt Kallmünz mit den Augen der Maler – von Münter bis Miller Von Ines Kohl Nachdem der Bergverein Kall- münz 2015 mit der ersten Ausstel- lung „Von Palmié bis Panele“ gro- ßen Erfolg hatte, wird nun im Alten Rathaus die Aus- stellung „Kall- münz mit den Au- gen der Maler (Teil 2) von Münter bis Miller“ gezeigt. Kallmünz, die „Perle des Naab- tals“, wie der Ma- ler Charles Palmié den Ort nannte, ist nicht nur ein pitto- resker Platz mit südlichem Flair. Ebenso wichtig ist eine gute Un- terkunft, und die hatte die „Rote Amsel“ zu bieten. Hier haben nicht nur Wassily Kan- dinsky und Ga- briele Münter mit ihrer Liaison zum Ruhm von Kall- münz in der Kunst- geschichte beige- tragen, der Ort wurde von 1901 an zu einem Pilgerziel für viele Maler und ist es bis heute geblie- ben. 2016 war der Regensburger Künstler Manfred Sillner zu Besuch und ließ sich von einer Grabplatte in der Aussegnungskapelle des Friedhofs zu der Zeichnung einer „Dame von Kallmünz“ inspirieren. Neben Kandinsky mit der Gruppe „Phalanx“ weist das Fremdenbuch der „Roten Amsel“ bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges rund fünfzig Namen von Künstlern aus ganz Eu- ropa aus. Einige davon sind in der Ausstellung vertreten und eröffnen verschiedene Blicke auf das maleri- sche Motiv des Marktes mit Felsen und Burg. Manches ist von doku- mentarischem Wert, wie Ludwig von Sengers Bild des 1912 abgeris- senen Zintl-Hauses am Marktplatz; auch Kandinsky hat es ins Visier ge- nommen – dessen Bild befindet sich inzwischen im Besitz von Kirk Dou- glas. Wilhelm Schacht fand Gefallen an dem arkadischen Bild der Ziegenhirtin. Das Motiv hat jetzt einen aktuellen Bezug zu Kallmünz – die Ziegen hielten frü- her den Schlossberg von uner- wünschtem Bewuchs frei und sollen nun wieder dort oben angesiedelt werden, ein Anliegen des Bergver- eins Kallmünz, der die Kultur auch auf der Wiese pflegt. Nach dem Ersten Weltkrieg wa- ren es vor allem Maler im Stil der Münchner Schule, die es nach Kall- münz zog. Einer der Stars ist Con- stantin Gerhardinger, zu Lebzeiten hoch bezahlt – Adolf Hitler erwarb von ihm ein Bild für damals 15000 Mark – und bis ins letzte Viertel des 20. Jahrhunderts auf Auktionen vertreten. Gerhardingers Schüler, der Österreicher Anton Lutz, war bis zu seinem Tod 1970 Dauergast in dem Malerort. Sein Bild von der Steinernen Brücke fand wohl zu wenig Interesse, daher hat er auf die Rückseite einen molligen Akt ge- malt, der jetzt, um 180 Grad ge- dreht, über der Ausstellung schwebt. Von 1937 bis 1944 wurden die Bil- der der Kallmünz-Maler im Glaspa- last in München und im Haus der – damals „Deutschen“ – Kunst ge- zeigt und erreichten überregional Anerkennung. Mit ihrer stim- mungsvoll romantischen Land- schaftsmalerei hatten die Künstler mit der Kunstauffassung der Natio- nalsozialisten kein Problem; die Bilder treffen den Publikumsge- schmack noch heute, wie die Besu- cherresonanz in Kallmünz zeigt. Es sind gediegene Bilder und, wie Ku- rator Martin Mayer sagt, es ist eine „greifbare“ Malerei, unter der man sich etwas vorstellen und die man vor Ort direkt mit den Vorbildern in Deckung brin- gen kann. Doch auch Maler wie der von den Nazis ver- femte Karl Schmidt-Rottluff kamen nach Kall- münz, ebenso wie der Expressionist Magnus Zeller. Das Malen in der freien Natur erfreute sich nach dem Zweiten Weltkrieg weiter- hin großer Be- liebtheit, Kall- münz blieb ein Anziehungspunkt für viele Maler. Ei- ner der „neben Xaver Fuhr (…) bedeutendsten Maler in unserem Heimatgebiet“, wie Fritz Gebhardt alias Eugen Oker damals schrieb, war der 1944 vor den Nazis ge- flüchtete Josef Georg Miller, der sich mit seiner Frau Erna in Kallmünz niederließ. Den Bildern des expressiven Malers starkfarbiger Stadtansichten und Genreszenen begegnet man in Kall- münz allerorten. Neben Fuhr, Willi Ulfig, Oskar Koller, Günther Schmitz und Rupert Preißl gehört er zu den starken Vertretern der Male- rei in der Region in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Kallmünz mit den Augen der Maler (Teil 2) von Münter bis Miller bis 10. Juni im Alten Rathaus Kallmünz (Samstag und Sonntag 13.30-18 Uhr). Führungen nach Anmeldung unter [email protected] Vier Blicke auf Kallmünz auf Bildern von (von links) Josef Georg Miller, Ludwig von Senger, Oskar Koller und Rupert Preißl (unten) Fotos: Kohl Gericht: Bushidos Album nicht jugendgefährdend (dpa) Bushidos umstrittenes Al- bum „Sonny Black“ ist nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster zu Unrecht als jugendge- fährdend eingestuft worden. Wird das Urteil rechtskräftig, dürfte das Album wieder an Minderjährige verkauft werden. Die Bundesprüf- stelle für jugendgefährdende Me- dien, die „Sonny Black“ 2015 auf den Index ge- setzt hatte, habe nicht sorgfältig genug zwischen Jugendschutz und Kunstfrei- heit abgewogen, entschieden die Richter gestern. Vor allem be- mängelten sie, dass die Behörde sich vor ihrer Entscheidung nicht die Mühe gemacht habe, die weiteren Beteiligten anzuhören. Die Bundesprüfstelle hatte die Indizierung damit begründet, dass in den Texten Gewalt und ein krimi- neller Lebensstil verherrlicht wür- den. Zudem seien viele Textpassa- gen frauen- und homosexuellen- feindlich. Bushidos Anwälte setzen dem entgegen, Jugendlichen seien heutzutage wirklichkeitsnäheren Darstellungen von Gewalt und Sex ausgesetzt. Es fehlten zudem bis heute Nachweise für die verrohende Wirkung von Gangster-Rap. Viel- mehr deutete sich an, dass das Gen- re auch eine identitätsstiftende Wir- kung habe und so den jungen Hö- rern Halt geben könne. Mit ihrer Entscheidung von Mitt- woch kippten die Richter des nord- rhein-westfälischen Oberverwal- tungsgerichts die Entscheidung aus der Vorinstanz. Die Revision am Bundesverwaltungsgericht ließen die Richter zu. Bushido Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa Neuer „Star Wars“-Film in Cannes bejubelt E uphorische Fans und junge Helden aus einer weit ent- fernten Galaxie: Der neue „Star Wars“-Film hatte am Diens- tagabend Premiere beim Filmfest im südfranzösischen Cannes. Zur Galavorstellung im Festivalpalast kam das gesamte Team um Regis- seur Ron Howard. Der US-Ameri- kaner Alden Ehrenreich spielt in „Solo: A Star Wars Story“ den jun- gen Han Solo, bevor dieser zu den Rebellen kommt. Außerdem trifft er auf seinen treuen Weggefährten Chewbacca, der in diesem Abenteu- er von dem Finnen Joonas Suotamo verkörpert wird. Auch Emilia Clarke lief mit über den roten Teppich – der Star aus der TV-Serie „Game of Thrones“ ist ebenfalls an der Seite von Han Solo zu sehen. Schaulustige hatten sich schon früh an den Prachtboulevard Croisette gestellt, um einen Blick auf die Stars erhaschen zu können. Als diese dann aus den Limousinen ausstiegen, ertönte immer wieder lau- tes Kreischen der aufgeregten Fans. Woody Harrelson etwa nahm sich viel Zeit für Fotos. „Solo: A Star Wars Story“ kommt nächsten Donners- tag in die Kinos. Das Spektakel ge- hört nicht zu den of- fiziellen Trilogien der Reihe, sondern erzählt eine ausge- koppelte Geschich- te. So stellt der Film den jungen Han Solo und dessen Entwicklung vor und fokussiert nicht auf den Kampf der Rebellen gegen die dunkle Seite der Macht. dpa Han-Solo-Darsteller Aiden Ehrenreich und Chewbacca in Cannes Foto: Joel C Ryan/Invision/AP/dpa Zottel-Kostüm aus „Toni Erdmann“ im Museum (dpa) Im vielfach ausgezeichneten und oscarnominierten Film „Toni Erdmann“ trägt Schauspieler Peter Simonischek ein schwarzes, fast drei Meter hohes Zottel-Kostüm mit pinkfarbenen Pompons. Jetzt ist das sogenannte Kukeri aus Maren Ades Vater-Tochter-Drama im Berliner Museum für Film und Fernsehen zu sehen. Das Ganzkörperkostüm wer- de in einer Vitrine im Bereich „Deutscher Film bis zur Gegenwart (1981 bis heute)“ in der ständigen Ausstellung gezeigt, teilte das Mu- seum gestern mit. „Das rituelle Fest der Kukeri ist in Bulgarien alte Tra- dition zum Vertreiben des Winters und böser Geister“, heißt es weiter. Simonischek spielt in „Toni Erd- mann“ den Alt-68er Winfried, des- sen Tochter Ines (Sandra Hüller) eine toughe Managerin ist. Das birgt viel Konfliktpotenzial. Am Ende umarmen sich die Tochter und ihr verkleideter Vater. 7,3 Millionen Euro aus Kulturfonds für Projekte (KNA) Aus dem Kulturfonds Bay- ern fließen in diesem Jahr rund 7,3 Millionen Euro in 161 Projekte. Dies gab Kunstministerin Marion Kiechle (CSU) gestern in München bekannt. Die Summe ermögliche es, die kulturelle Vielfalt im Freistaat zu erhalten und zu erweitern. So würden etwa das Museum für Stadtgeschichte im Zumsteinhaus Kempten und die Sanierung des Chorzentrums des Windsbacher Knabenchores weiter bezuschusst. Auch werde die Errichtung einer Künstlersäulenhalle „STOA 169“ und einer Freilicht-Festspielanlage für den Festspielverein Gemünden gefördert sowie Maßnahmen des Dampflok-Museums in Neuen- markt. Außerdem erhielten viele kleinere Projekte finanzielle Hilfen, heißt es. Dazu zählten Zuschüsse für Atelierkosten bildender Künst- ler, Proberäume von Laienmusik- vereinen, Konzerte und Ausstellun- gen. Das Kunstministerium ermun- terte alle Träger kultureller Projek- te, sich bis 1. November für die neue Förderrunde 2019 bei der zuständi- gen Bezirksregierung zu bewerben. Alte Pinakothek ab Juli wieder geöffnet Die langen Bauarbeiten sind fast abgeschlossen: Ab dem 3. Juli sind alle Bereiche der Galerie in der Al- ten Pinakothek in München wieder ohne Einschränkung zugänglich. Das teilte das Haus an der Barer Straße mit. Bereits zu Pfingsten werden demnach drei Säle und zwei Kabinette im östlichen Erdgeschoss für die Besucher geöffnet. Die gro- ßen altdeutschen Altäre aus Schwa- ben und Franken, Altbayern und Südtirol sowie zahlreiche Porträts sind hier ausgestellt, die mehr als zwei Jahren deponiert waren; der Zugang ist durch das Café möglich. Donnerstag, 17. Mai 2018 FEUILLETON 37 8A6LniQo

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Ort der InspirationEine Ausstellung zeigt Kallmünz mit den Augen der Maler – von Münter bis Miller

Von Ines Kohl

Nachdem der Bergverein Kall-münz 2015 mit der ersten Ausstel-lung „Von Palmiébis Panele“ gro-ßen Erfolg hatte,wird nun im AltenRathaus die Aus-stellung „Kall-münz mit den Au-gen der Maler (Teil2) von Münter bisMiller“ gezeigt.Kallmünz, die„Perle des Naab-tals“, wie der Ma-ler Charles Palmiéden Ort nannte, istnicht nur ein pitto-resker Platz mitsüdlichem Flair.Ebenso wichtigist eine gute Un-terkunft, und diehatte die „RoteAmsel“ zu bieten.Hier haben nichtnur Wassily Kan-dinsky und Ga-briele Münter mitihrer Liaison zumRuhm von Kall-münz in der Kunst-geschichte beige-tragen, der Ortwurde von 1901 anzu einem Pilgerzielfür viele Maler undist es bis heute geblie- ben. 2016war der Regensburger KünstlerManfred Sillner zu Besuch und ließsich von einer Grabplatte in derAussegnungskapelle des Friedhofszu der Zeichnung einer „Dame vonKallmünz“ inspirieren.

Neben Kandinsky mit der Gruppe„Phalanx“ weist das Fremdenbuchder „Roten Amsel“ bis zum Beginndes Ersten Weltkrieges rund fünfzigNamen von Künstlern aus ganz Eu-ropa aus. Einige davon sind in derAusstellung vertreten und eröffnenverschiedene Blicke auf das maleri-sche Motiv des Marktes mit Felsenund Burg. Manches ist von doku-mentarischem Wert, wie Ludwigvon Sengers Bild des 1912 abgeris-

senen Zintl-Hauses am Marktplatz;auch Kandinsky hat es ins Visier ge-nommen – dessen Bild befindet sichinzwischen im Besitz von Kirk Dou-

glas. Wilhelm Schachtfand Gefallen an dem arkadischenBild der Ziegenhirtin. Das Motivhat jetzt einen aktuellen Bezug zuKallmünz – die Ziegen hielten frü-her den Schlossberg von uner-wünschtem Bewuchs frei und sollennun wieder dort oben angesiedeltwerden, ein Anliegen des Bergver-eins Kallmünz, der die Kultur auchauf der Wiese pflegt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wa-ren es vor allem Maler im Stil derMünchner Schule, die es nach Kall-münz zog. Einer der Stars ist Con-stantin Gerhardinger, zu Lebzeitenhoch bezahlt – Adolf Hitler erwarbvon ihm ein Bild für damals 15000Mark – und bis ins letzte Viertel des

20. Jahrhunderts auf Auktionenvertreten. Gerhardingers Schüler,der Österreicher Anton Lutz, warbis zu seinem Tod 1970 Dauergast in

dem Malerort. Sein Bild von derSteinernen Brücke fand wohl zuwenig Interesse, daher hat er auf dieRückseite einen molligen Akt ge-malt, der jetzt, um 180 Grad ge-dreht, über der Ausstellungschwebt.

Von 1937 bis 1944 wurden die Bil-der der Kallmünz-Maler im Glaspa-last in München und im Haus der –damals „Deutschen“ – Kunst ge-zeigt und erreichten überregionalAnerkennung. Mit ihrer stim-mungsvoll romantischen Land-schaftsmalerei hatten die Künstlermit der Kunstauffassung der Natio-nalsozialisten kein Problem; dieBilder treffen den Publikumsge-schmack noch heute, wie die Besu-

cherresonanz in Kallmünz zeigt. Essind gediegene Bilder und, wie Ku-rator Martin Mayer sagt, es ist eine„greifbare“ Malerei, unter der

man sich etwasvorstellen und dieman vor Ort direktmit den Vorbildernin Deckung brin-gen kann. Dochauch Maler wie dervon den Nazis ver-femte KarlSchmidt-Rottluffkamen nach Kall-münz, ebenso wieder ExpressionistMagnus Zeller.

Das Malen inder freien Naturerfreute sich nachdem ZweitenWeltkrieg weiter-hin großer Be-liebtheit, Kall-münz blieb einAnziehungspunktfür viele Maler. Ei-ner der „nebenXaver Fuhr (…)bedeutendstenMaler in unseremHeimatgebiet“,wie Fritz Gebhardtalias Eugen Okerdamals schrieb,war der 1944 vorden Nazis ge-flüchtete Josef

Georg Miller, der sich mit seinerFrau Erna in Kallmünz niederließ.Den Bildern des expressiven Malersstarkfarbiger Stadtansichten undGenreszenen begegnet man in Kall-münz allerorten. Neben Fuhr, WilliUlfig, Oskar Koller, GüntherSchmitz und Rupert Preißl gehört erzu den starken Vertretern der Male-rei in der Region in der Zeit nachdem Zweiten Weltkrieg.■ Kallmünz mit den Augen derMaler (Teil 2) von Münter bis Miller

bis 10. Juni im Alten RathausKallmünz (Samstag und Sonntag13.30-18 Uhr). Führungennach Anmeldung [email protected]

Vier Blicke auf Kallmünz auf Bildern von (von links) Josef Georg Miller, Ludwig von Senger, Oskar Koller und Rupert Preißl (unten) Fotos: Kohl

Gericht: Bushidos Albumnicht jugendgefährdend

(dpa) Bushidos umstrittenes Al-bum „Sonny Black“ ist nach einemUrteil des OberverwaltungsgerichtsMünster zu Unrecht als jugendge-fährdend eingestuft worden. Wirddas Urteil rechtskräftig, dürfte dasAlbum wieder an Minderjährigeverkauft werden. Die Bundesprüf-stelle für jugendgefährdende Me-

dien, die „SonnyBlack“ 2015 aufden Index ge-setzt hatte, habenicht sorgfältiggenug zwischenJugendschutzund Kunstfrei-heit abgewogen,entschieden dieRichter gestern.Vor allem be-mängelten sie,dass die Behördesich vor ihrerEntscheidung

nicht die Mühe gemacht habe, dieweiteren Beteiligten anzuhören.

Die Bundesprüfstelle hatte dieIndizierung damit begründet, dassin den Texten Gewalt und ein krimi-neller Lebensstil verherrlicht wür-den. Zudem seien viele Textpassa-gen frauen- und homosexuellen-feindlich. Bushidos Anwälte setzendem entgegen, Jugendlichen seienheutzutage wirklichkeitsnäherenDarstellungen von Gewalt und Sexausgesetzt. Es fehlten zudem bisheute Nachweise für die verrohendeWirkung von Gangster-Rap. Viel-mehr deutete sich an, dass das Gen-re auch eine identitätsstiftende Wir-kung habe und so den jungen Hö-rern Halt geben könne.

Mit ihrer Entscheidung von Mitt-woch kippten die Richter des nord-rhein-westfälischen Oberverwal-tungsgerichts die Entscheidung ausder Vorinstanz. Die Revision amBundesverwaltungsgericht ließendie Richter zu.

BushidoFoto: Bernd von

Jutrczenka/dpa Neuer „Star Wars“-Film in Cannes bejubeltE uphorische Fans und junge

Helden aus einer weit ent-fernten Galaxie: Der neue

„Star Wars“-Film hatte am Diens-tagabend Premiere beim Filmfestim südfranzösischen Cannes. ZurGalavorstellung im Festivalpalastkam das gesamte Team um Regis-seur Ron Howard. Der US-Ameri-kaner Alden Ehrenreich spielt in„Solo: A Star Wars Story“ den jun-gen Han Solo, bevor dieser zu denRebellen kommt. Außerdem trifft erauf seinen treuen WeggefährtenChewbacca, der in diesem Abenteu-er von dem Finnen Joonas Suotamoverkörpert wird.

Auch Emilia Clarke lief mit überden roten Teppich – der Star aus derTV-Serie „Game of Thrones“ istebenfalls an der Seite von Han Solozu sehen. Schaulustige hatten sichschon früh an den PrachtboulevardCroisette gestellt, um einen Blickauf die Stars erhaschen zu können.Als diese dann aus den Limousinen

ausstiegen, ertönteimmer wieder lau-tes Kreischen deraufgeregten Fans.Woody Harrelsonetwa nahm sich vielZeit für Fotos.

„Solo: A StarWars Story“ kommtnächsten Donners-tag in die Kinos.Das Spektakel ge-hört nicht zu den of-fiziellen Trilogiender Reihe, sondernerzählt eine ausge-koppelte Geschich-te. So stellt der Filmden jungen HanSolo und dessenEntwicklung vorund fokussiert nichtauf den Kampf derRebellen gegen diedunkle Seite derMacht. dpa

Han-Solo-Darsteller Aiden Ehrenreich und Chewbaccain Cannes Foto: Joel C Ryan/Invision/AP/dpa

Zottel-Kostüm aus „ToniErdmann“ im Museum(dpa) Im vielfach ausgezeichneten

und oscarnominierten Film „ToniErdmann“ trägt Schauspieler PeterSimonischek ein schwarzes, fastdrei Meter hohes Zottel-Kostüm mitpinkfarbenen Pompons. Jetzt ist dassogenannte Kukeri aus Maren AdesVater-Tochter-Drama im BerlinerMuseum für Film und Fernsehen zusehen. Das Ganzkörperkostüm wer-de in einer Vitrine im Bereich„Deutscher Film bis zur Gegenwart(1981 bis heute)“ in der ständigenAusstellung gezeigt, teilte das Mu-seum gestern mit. „Das rituelle Festder Kukeri ist in Bulgarien alte Tra-dition zum Vertreiben des Wintersund böser Geister“, heißt es weiter.Simonischek spielt in „Toni Erd-mann“ den Alt-68er Winfried, des-sen Tochter Ines (Sandra Hüller)eine toughe Managerin ist. Dasbirgt viel Konfliktpotenzial. AmEnde umarmen sich die Tochter undihr verkleideter Vater.

7,3 Millionen Euro ausKulturfonds für Projekte

(KNA) Aus dem Kulturfonds Bay-ern fließen in diesem Jahr rund 7,3Millionen Euro in 161 Projekte.Dies gab Kunstministerin MarionKiechle (CSU) gestern in Münchenbekannt. Die Summe ermögliche es,die kulturelle Vielfalt im Freistaatzu erhalten und zu erweitern. Sowürden etwa das Museum fürStadtgeschichte im ZumsteinhausKempten und die Sanierung desChorzentrums des WindsbacherKnabenchores weiter bezuschusst.Auch werde die Errichtung einerKünstlersäulenhalle „STOA 169“und einer Freilicht-Festspielanlagefür den Festspielverein Gemündengefördert sowie Maßnahmen desDampflok-Museums in Neuen-markt. Außerdem erhielten vielekleinere Projekte finanzielle Hilfen,heißt es. Dazu zählten Zuschüssefür Atelierkosten bildender Künst-ler, Proberäume von Laienmusik-vereinen, Konzerte und Ausstellun-gen. Das Kunstministerium ermun-terte alle Träger kultureller Projek-te, sich bis 1. November für die neueFörderrunde 2019 bei der zuständi-gen Bezirksregierung zu bewerben.

Alte Pinakothekab Juli wieder geöffnetDie langen Bauarbeiten sind fast

abgeschlossen: Ab dem 3. Juli sindalle Bereiche der Galerie in der Al-ten Pinakothek in München wiederohne Einschränkung zugänglich.Das teilte das Haus an der BarerStraße mit. Bereits zu Pfingstenwerden demnach drei Säle und zweiKabinette im östlichen Erdgeschossfür die Besucher geöffnet. Die gro-ßen altdeutschen Altäre aus Schwa-ben und Franken, Altbayern undSüdtirol sowie zahlreiche Porträtssind hier ausgestellt, die mehr alszwei Jahren deponiert waren; derZugang ist durch das Café möglich.

Donnerstag, 17. Mai 2018 FEUILLETON 378A6LniQo