ORTHODOXES CHRISTENTUM: PROBLEME UND … · kontrollierten „Orthodox Church of America“ von...
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Weltreligionen im 21. Jahrhundert
Vortrag am 17. April 2001
“Orthodoxes Christentum”
Prof. Dr. Vasilios Makrides (Universität Erfurt)
Das Orthodoxe Christentum hat heute mehr denn je Konjunktur. Das
weltweite Interesse an der Orthodoxie hat in den letzten Jahren erheblich
zugenommen. Dies bedeutet jedoch keineswegs, daß es früher in
Vergessenheit geraten wäre. Die schwierige Lage vieler Orthodoxer
Kirchen hinter dem „Eisernen Vorhang“ vor dem Jahr 1989 war in der
westlichen Welt hinreichend oft thematisiert worden. Zudem grassierte
vom Orthodoxen Christentum eine andere Vorstellung - als einer
spannenden und exotischen Form des Christentums, die auf Mystiker,
Romantiker und Orientliebhaber eine besondere Anziehungskraft
ausübte. Viele Touristen hatten für sich die Orthodoxie (z.B. bei den
Osterfeierlichkeiten) als eine ausgeprägte Kultgemeinschaft mit einem
reichhaltigen rituellen Apparat erlebt (z.B. beeindruckenden
Gottesdiensten und anderen Zeremonien, imposanter Kirchenmusik und
Hymnographie, Ikonen, Weihrauch und Kerzen sowie byzantinischen
Legenden).
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Das heutige Interesse am Orthodoxen Christentum, das übrigens die
drittgrößte christliche Gemeinschaft in Deutschland bildet, ist jedoch mit
diversen völlig neuen Entwicklungen verknüpft, die von der Warte der
früheren bloßen Orthodoxie-Schwärmerei allein nicht verstanden werden
können. Diese neuen Aspekte reichen von der angeblich bestimmenden
„Rolle“ der Orthodoxie während der militärischen Konflikte im
ehemaligen vereinten Jugoslawien bis zum fragwürdigen Beitrag der
Orthodoxie zur Demokratisierung und Umstrukturierung
postkommunisti-scher Gesellschaften. Hierbei handelt es sich um
Themenkomplexe, die zum Teil kontrovers diskutiert werden, denn
genau an diesem Punkt scheiden sich die Geister: Für manche ist die
Orthodoxie eine conditio sine qua non für die künftige Neugestaltung der
osteuropäischen Gesellschaften und für den Dialog mit den christlichen
Kirchen des Westens. Für andere aber ist die Revitalisierung und neue
gesellschaftliche Etablierung der Orthodoxie mit etlichen Problemen
bzw. mit negativen Entwicklungen so eng verbunden, daß sie mit
undemokratischen, antiliberalen und intoleranten Einstellungen und
Haltungen identifiziert wird. Diese fatale Rolle habe sie während des
vergangenen Jahrzehnts angeblich mehrmals unter Beweis gestellt.
Insofern rückt das Orthodoxe Christentum erneut in den Mittelpunkt der
allgemeinen Aufmerksamkeit und erfordert deshalb eine angemessene
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Betrachtung und - soweit möglich - eine Prognose für die potentielle
künftige Entwicklung dieser religiösen Tradition mit Blick auf das
gerade beginnende 21. Jahrhundert. Aus diesem Grund werde ich im
heutigen Vortrag insgesamt auf vier breite Problemfelder eingehen, die
ich für die größten gegenwärtigen wie auch künftigen Herausforderungen
für das Orthodoxe Christentum erachte: erstens auf die orthodoxe Einheit
in der Vielfalt der Orthodoxen Kirchen und die Konsequenzen der
Nationalisierung; zweitens auf die Politisierung der Orthodoxie; drittens
auf die erneut aufgebrochenen Spannungen zwischen dem Orthodoxen
und dem Lateinischen Christentum; und schließlich viertens auf die
heutige gesellschaftliche Präsenz und Relevanz des Orthodoxen
Christentums.
Bevor ich aber in medias res gehe, sei hier deutlich gemacht, daß mein
besonderes Anliegen am Orthodoxen Christentum im Rahmen des im
deutschsprachigen Raum bislang einmaligen Lehrstuhls, den ich an der
Universität Erfurt innehabe, religionswissenschaftlich und
kulturgeschichtlich ausgerichtet ist. Mit anderen Worten versuche ich
beider Untersuchung des Orthodoxen Christentums als eines
Kulturphänomens die Besonderheit, die Vielfalt der Erscheinungsformen
dieser religiösen Tradition sowie ihre gesellschaftlichen Einflüsse ans
Licht zu bringen und zu verstehen. Aus dieser Perspektive versuche ich
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keinen akribischen und typologischen Essentialismus zu betreiben, um
eine angebliche „Quintessenz“ bzw. das vermeintliche „Wesen“ dieser
Religion zu lokalisieren. Die Konstruktion von großen
Erklärungsschemata im Rahmen eines solchen Ansatzes könnte zu
verallgemeinernden und einseitigen Äußerungen über das Orthodoxe
Christentum führen, dessen Hauptmerkmale schon allzu oft in Schwarz-
Weiß-Malerei dargestellt worden sind. Dies geschieht bei der
Konstruktion von Fremdbildern über den „Anderen“, der von dem
westlichen „Selbst“ abgegrenzt wird. Dies ist z.B. der Fall bei dem
neuesten geopolitischen Ansatz von Samuel Huntington über den Kampf
der Kulturen nach dem Ende des Kalten Krieges, der für eine neue
Trennung zwischen West- und Osteuropa entlang religiöser Grenzlinien
plädierte. Aus diesem Grund werde ich heute abend versuchen, Ihnen
keine fertige Typologie des Orthodoxen Christentums zu bieten, sondern
- um die Entstehungsgründe von Stereotypen und Fremdbildern zu
hinterfragen - die Komplexität, die Vielgestaltigkeit und schließlich die
Dialektik seiner Erscheinungsformen anhand der o.g. Problemfelder
aufzuzeigen. Diese Dialektik geht aus der Betrachtung des ersten
Problemfeldes, nämlich der Einheit in der Vielfalt der Orthodoxen
Kirchen, deutlich hervor.
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1. Die orthodoxe Einheit in der Vielfalt der Orthodoxen Kirchen
Wie war es überhaupt möglich, die orthodoxe Einheit in einer so großen
Vielfalt unterschiedlicher nationaler Orthodoxer Kirchen zu bewahren?
Kann man die Orthodoxen Kirchen tatsächlich als eine, ja als einheitliche
Glaubensgemeinschaft betrachten? Überwiegen in diesem Kontext nicht
vielmehr ihre Differenzen? Jeder Versuch einer Antwort auf diese Fragen
sollte zuerst in Betracht ziehen, daß es die eine Orthodoxe Kirche im
strikten Sinne des Wortes nicht gibt. Wir haben es im Gegenteil mit
einem Konglomerat von unabhängigen, nämlich autokephalen und
autonomen Kirchen zu tun, die zwar in Gemeinschaft zu einander stehen,
die aber untereinander gleichzeitig etliche kleine oder größere
Differenzen aufweisen. Es sind genau diese Differenzen, die oft zu
Kooperationsproblemen zwischen ihnen führten, was letztendlich die
orthodoxe Einheit aufs Spiel setzte. Welches aber sind diese
Differenzen?
Es gibt zunächst viele Unterschiede zwischen ihnen, die historisch und
soziopolitisch bedingt sind. Da gibt es zum Beispiel geographische,
sprachliche, kulturelle und andere Besonderheiten in den verschiedenen
Orthodoxen Kirchen, die als normal und selbstverständlich empfunden
werden und die zu keinem besonderen Konflikt zwischen ihnen führen.
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Es sei hier nebenbei betont, daß nach dem traditionellen orthodoxen Usus
bis zur Zeit des modernen Nationalismus die kulturellen Besonderheiten
der jeweiligen nationalen Kirche nahezu immer Berücksichtigung fanden
und daß über lange Zeit keine Homogenisierung angestrebt wurde. Es
gibt weiterhin andere Unterschiede, die wichtige Aspekte des orthodoxen
Habitus berühren, die aber in ähnlicher Weise zu keinen sonderlichen
Problemen führen. Einige Orthodoxe Kirchen folgen z.B. noch dem alten
julianischen Kalender (in Rußland, in Serbien), wobei andere den
korrigierten gregorianischen Kalender haben (in Finnland), wenngleich
ohne die westliche Osterberechnung (in Griechenland). Dies hat zur
Folge, daß Weihnachten in Griechenland am 25. Dezember und in
Rußland am 7. Januar gefeiert wird. Dies ist aber kein strittiger Punkt
zwischen den beiden Kirchen. Ein weiteres Beispiel: Die meisten
Orthodoxen Kirchen sind aktive Mitglieder des Ökumenischen Rates der
Kirchen, wobei andere (z.B. die Orthodoxe Kirche von Georgien 1997)
sich jüngst aus diversen Gründen entschlossen haben, diesen Rat zu
verlassen. Daraus folgt, daß für die Orthodoxen Kirchen in vielen Fragen
sehr wohl die Freiheit besteht, einen eigenen Weg einzuschlagen, ohne
die Einheit der orthodoxen Gemeinschaft in irgendeiner Form zu
gefährden. Dies ist ein weiteres Zeichen des historisch allgemein
liberalen Geistes der Ostkirchen und ihrer Vielgestaltigkeit.
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Auf welche Weise wird aber die orthodoxe Einheit gefährdet? Es gibt
einen hauptsächlichen Grund in verschiedenen Ausprägungen, der,
geschichtlich wie aktuell, dafür verantwortlich ist: Es handelt sich hierbei
um die zunehmende Nationalisierung der Orthodoxie, die in den letzten
zwei Jahrhunderten die orthodoxe Einheit besonders in Mitleidenschaft
zog. Diese Nationalisierung manifestierte sich in der oftmals
konfliktträchtigen Deklaration der Unabhängigkeit bestimmter
Orthodoxer Kirchen seit dem 19. Jh. (wie z.B. der Orthodoxen Kirche
Bulgariens 1870, die erst im Jahre 1953 allgemeine orthodoxe
kanonische Anerkennung fand, oder jüngst wieder im Falle
Mazedoniens, dessen seit 1967 unilateral für autokephal erklärte Kirche
bisher keinen kanonischen Status genießt). Mit anderen Worten handelte
es sich hier um einen stufenweisen Ausdifferenzierungsprozeß in der
Geschichte des Orthodoxen Christentums, der letztendlich die aus der
byzantinischen Zeit überlieferte Ökumenizität und Supranationalität der
Orthodoxie zunichte gemacht hat.
Ein weiterer Aspekt der Nationalisierung des Orthodoxen Christentums
bezieht sich auf die ethnischen Rivalitäten zwischen verschiedenen
orthodoxen Völkern. Besonders erwähnenswert sind in diesem Kontext
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die andauernden Spannungen zwischen der griechischen und der
slavischen Orthodoxie, die in die langjährige und heute noch existierende
Auseinandersetzung zwischen den Patriarchaten von Konstantinopel und
Moskau mündeten. Das Patriarchat von Konstantinopel war die
traditionelle Führungsinstanz im orthodoxen Osten und genoß seit
Urzeiten besondere Privilegien als „zweites Rom“. Der politische
Aufstieg Rußlands in der Neuzeit ging aber mit dem Bestreben nach
Übernahme einer Führungsrolle innerhalb der orthodoxen Welt einher.
Dies wurde systematisch im Rahmen von verschiedenen Ideologien (z.B.
der Lehre Moskau als „drittes Rom“ nach dem Fall Konstantinopels seit
dem 16. Jh., dem Panslavismus im 19. Jh.) sowie durch verschiedene
konkrete Maßnahmen (z.B. die Autokephalie-Erklärung der russisch-
kontrollierten „Orthodox Church of America“ von 1970, deren
panorthodox kanonischer Status bis heute ungeregelt ist) unternommen.
Solche Probleme betreffen häufig Jurisdiktionsfragen der verschiedenen
Orthodoxen Kirchen (z.B. bezüglich der orthodoxen Diasporas in
Westeuropa, in den USA oder in Australien) und lassen sich auch nach
1989 beobachten, wie etwa am Konflikt zwischen Konstantinopel und
Moskau über die Orthodoxe Kirche Estlands, der 1996 zu einem
vorübergehenden Bruch in ihren bilateralen Beziehungen führte.
Eigentlich werden alle Orthodoxen Kirchen als gleichrangig betrachtet,
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obwohl das Patriarchat von Konstantinopel, das heute fest in
„griechischen Händen“ ist, traditionell einige Privilegien besitzt, die
seine Führungsrolle innerhalb der orthodoxen Welt zementieren. Da sind
z.B. seine Funktion als letzte Appellations- und Entscheidungsinstanz bei
interorthodoxen Konflikten, sein ausschließliches Recht, die
Autokephalie einer Orthodoxen Kirche zu gewähren oder seine
Zustimmung bei der Autonomieerklärung einer Kirche zu geben sowie
das Recht, panorthodoxe Konferenzen einzuberufen. Es sind gerade diese
Privilegien, die aus russischer bzw. slavischer Sicht in Frage gestellt
werden, was immer wieder zu Problemen führt. Nicht zu übersehen sind
allerdings auch andere Konflikte innerhalb der griechischen oder der
slavischen Orthodoxie selbst (z.B. zwischen Konstantinopel und Athen
oder zwischen Rußland und der Ukraine). Solchen nationalistischen
Auswirkungen begegnet man heute besonders in der Ukraine, deren
kirchlicher Status nach ihrer Unabhängigkeit 1991 unter drei sich
konkurrierenden und rivalisierenden Orthodoxen Kirchen buchstäblich
zerrissen ist.
Im Heiligen Land treten vergleichende Aspekte der Nationalisierung der
Orthodoxen Kirche auf, so etwa in bezug auf die Konflikte zwischen der
arabischen und der griechischen Orthodoxie. Diese Konflikte traten
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zunächst im Patriarchat von Antiochien (Syrien) zutage, dessen Thron
seit 1898 - aufgrund russischer Einmischung - mit arabischstämmigen
Patriarchen besetzt wird. Dies wurde anfangs als ein Sieg des arabischen
Nationalismus gefeiert. Heutzutage manifestiert sich dieses Problem auf
andere Weise im Patriarchat von Jerusalem, das von einer griechischen
Minderheit kontrolliert wird, wobei die überwiegende Mehrheit der
Orthodoxen von palästinensischer Abstammung ist. Letztere fordern
einen stärkeren Zugang zu der Hierarchie ihrer Kirche, was wiederum zu
Konflikten führt. Man sollte in diesem Zusammenhang nicht vergessen,
daß den jeweiligen Orthodoxen Kirchen seitens der betroffenen Staaten
eine nationale Funktion zugesprochen wird.
Was bedeuten aber diese Probleme für die orthodoxe Einheit? Daß sie
eine Illusion ist oder daß sie ein ferner Traum bleibt? Nicht ganz. Solche
Phänomene haben, wie bereits angedeutet, eine dialektische Dimension
und können deshalb unterschiedliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Beispielsweise existiert eine Reihe von Instanzen, in denen die Vorsteher
aller allgemein anerkannten Orthodoxen Kirchen zusammenkommen und
gemeinsame Erklärungen über diverse Themen, von innerkirchlichen bis
zu sozialen und ökologischen, abgeben oder interorthodoxe Probleme zu
lösen versuchen. Ein solches Treffen fand 1992 in Phanar
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(Konstantinopel) statt. Eine weitere gemeinsame orthodoxe Initiative
wurde 1998 unternommen, um eine Spaltung innerhalb der Orthodoxen
Kirche Bulgariens zu überwinden. Darüber hinaus wurden im Laufe des
20. Jhs. eine ganze Serie von panorthodoxen Konferenzen organisiert,
um die Hauptstreitpunkte unter den Orthodoxen Kirchen zu diskutieren
und verschiedene Lösungsmöglichkeiten zu ventilieren. Gegenwärtig
wird ein großes und heiliges Konzil der Orthodoxen Kirchen vorbereitet
(entspricht im Rang etwa dem Vatikanischen Konzil), das sich genau
diesen Problemen und besonders der Frage der künftigen Einheit und
Zusammenarbeit der Orthodoxen Kirchen widmen soll. Es wird erwartet,
daß dieses Konzil innerhalb des ersten Jahrzehnts des 21. Jhs. stattfinden
wird, was ein entscheidender Schritt zur Regelung vieler interorthodoxer
Probleme sein könnte. Abgesehen davon wird die orthodoxe Einheit
nicht im Sinne einer völligen Identifizierung und Uniformität aller
Orthodoxen Kirchen angestrebt. Das Kennzeichen der Vielfalt und der
Pluriformität statt zentralistischer Gleichförmigkeit wird als ein positives
Element der orthodoxen Welt angesehen. Aber genau dies hat ein
Janusgesicht. Insofern kann es gleichermaßen zu interorthodoxen
Spaltungen wie zu anpassungsfähigen und flexiblen Einheitsstrukturen
führen.
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2. Die Politisierung der Orthodoxie
Ein weiteres, damit verbundenes Problemfeld in der heutigen orthodoxen
Welt betrifft das Phänomen der Politisierung der Orthodoxie, nämlich die
engen Beziehungen zwischen Staat und Kirche und die politische
Instrumentalisierung der Orthodoxie - gleichgültig ob die Orthodoxie in
einem Land als Staatskirche anerkannt ist oder nicht. In diesem Kontext
lassen sich zahlreiche Differenzen zwischen der Entwicklung im
orthodoxen Osten und seinen westlichen Pendants feststellen. In der
orthodoxen Welt überwiegt nämlich die Tendenz, sich am alten
byzantinischen Muster der harmonischen Zusammenarbeit (symphonia)
zwischen Staat und Kirche zu orientieren. Die byzantinische politische
Ideologie über die nötige und enge Verbindung zwischen Staat
(imperium) und Kirche (sacerdotium) hat beträchtliche Einflüsse auf den
orthodoxen Osten geübt. Dies bedeutet, daß eine Trennung zwischen
Staat und Kirche dem orthodoxen Verständnis nach eher unerwünscht ist.
Trotz der möglichen Spannungen und Differenzen zwischen ihnen, die
auch in Byzanz häufig zu finden waren, sei es notwendig, die Bande der
engen Korrelation zwischen Staat und Kirche weiter aufrechtzuerhalten.
So begegnen wir im orthodoxen Osten deshalb keinen langandauernden
Konflikten wie zwischen dem Kaisertum und dem Papsttum im
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hochmittelalterlichen Investiturstreit oder anderen Entwicklungen, die
für den Westen kennzeichnend sind (z.B. die Gründung eines Vatikan-
Staates oder das Prinzip der Laïcité in Frankreich). Es ist außerdem
bemerkenswert, wie schnell jeweils ein enger Schulterschluß von Staat
und Kirche in den postkommunistischen Gesellschaften möglich wurde.
Es wundert also nicht, daß dies zu zunehmender Politisierung und
zwangsläufig zur Instrumentalisierung der Orthodoxie führt.
Ist aber das byzantinische symphonia-Modell heutzutage überhaupt
durchsetzbar? Können die Orthodoxen Kirchen in der heutigen Welt vor
Konflikten mit den jeweiligen Staaten verschont bleiben? Solche Fragen
sind komplexer Natur und nicht eindeutig mit „ja“ oder „nein“ zu
beantworten. Tatsache ist, daß es im heutigen orthodoxen Osten
verschiedene hybride Regulierungen der Staat-Kirche Beziehungen gibt,
die nicht explizit auf die byzantinische “Harmonie” zurückgreifen und in
denen die Kirche hauptsächlich als Teil des gesamtstaatlichen Apparats
angesehen wird. Diese enge Verflechtung mit dem Staat, die in manchen
Fällen auch verfassungsmäßig garantiert wird, bildet wiederum ein
zweischneidiges Schwert für die Orthodoxen Kirchen und eine Quelle
ständiger Probleme. Auf der einen Seite genießt die jeweils herrschende
Orthodoxe Kirche bestimmte Privilegien (z.B. finanzielle, sozio-
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politische) im Gegensatz zu anderen religiösen Minderheiten, die nicht
selten diskriminiert werden. Auf der anderen Seite bleibt sie immer der
Willkür einer staatlichen Organisation unterworfen, welche die Kirche
grundsätzlich auf diverse Weise kontrollieren will und gegebenenfalls ad
libitum für säkulare Zwecke funktionalisiert und manipuliert. Daß die
Orthodoxie in Gefahr war, vom Staat vereinnahmt zu werden, ließ sich
sogar zu Zeiten der kommunistischen Regime beobachten (z.B. während
der deutschen Invasion in Rußland, als Stalin die Orthodoxe Kirche zur
Stärkung des russischen Nationalbewußtseins einbezogen hatte) - und
dies, obwohl der Staat damals offiziell eine atheistische Ideologie vertrat
und die Kirche systematisch verfolgte. Dasselbe ließ sich in Jugoslawien
in der Zeit des Milošević-Regimes beobachten, der die Orthodoxe Kirche
Serbiens für politische und nationale Zweckmäßigkeiten mißbrauchte.
Diese Abhängigkeit vom Staat, die auch in der Geschichte vielfältig
beobachtet werden kann (vgl. den Cäsaropapismus in Rußland, als die
Zaren auch das Oberhaupt der Kirche darstellten) schadete oft dem
Ansehen der Kirche in der Gesellschaft und führte zu ihrer sozialen
Marginalisierung und Herausdrängung aus dem gesellschaftlichen Leben.
Die kirchliche Reaktion darauf war der Grund etlicher Konflikte
zwischen diesen beiden Institutionen in Geschichte und Gegenwart. Der
markante Streit zwischen Staat und Kirche in Griechenland im Jahr 2000
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bezüglich der Frage, ob die Angaben zur Religionszugehörigkeit aus den
neuen Personalausweisen gestrichen werden sollten oder nicht, ist ein
klares Beispiel dafür.
Es ist gleichzeitig bezeichnend, daß weder der Staat noch die Kirche eine
völlige Trennung wünschen, obwohl beide oftmals das Gegenteil -
wenngleich nur in Lippenbekenntnissen - behaupten. Der Staat braucht
zwar für verschiedene Zwecke eine gut funktionierende, aber gleichzeitig
eine gehorsame und autoritätsgläubige Kirche als Teil des
Staatsmechanismus, die keinen Widerstand leistet. Was die Kirche
betrifft, so scheint es, als ob sie ihrerseits eine staatliche
Schirmherrschaft bräuchte, um einen gehobenen sozialen Status zu
erlangen, was wiederum ihrer Selbständigkeit abträglich wirkt. Darüber
hinaus trifft sie andere umstrittene Entscheidungen, die deutliche
politische Assoziationen erwecken (z.B. den Wunsch nach einer
Rückkehr zum Zarentum bzw. zur Monarchie als der allerchristlichsten
Regierungsform), wie z.B. durch die im Jahre 2000 erfolgte offizielle
Kanonisierung des letzten Zaren Nikolaj II und seiner Familie von der
Bischofsynode der Russischen Orthodoxen Kirche. Ihre jüngste
Vergangenheit, wegen der zum Teil erzwungenen Kollaboration mit dem
atheistischen Regime, fügt ihr weiterhin großen Schaden zu. Es sei hier
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erwähnt, daß das innere Schisma innerhalb der Orthodoxen Kirche
Bulgariens in den 1990er Jahren aus solchen Gründen verursacht worden
ist, als nämlich eine Gruppe von Hierarchen die „Reinigung“ der Kirche
und eine selbstkritische Abrechnung aufgrund ihrer dunklen
Vergangenheit forderte.
All dies zeugt natürlich davon, daß die engen Beziehungen zwischen
Staat und Kirche in den orthodoxen Ländern eine besondere
Konstellation darstellen, die wieder dialektischer Natur ist. Es gibt
wiederum einige positive wie auch negative Entwicklungen aus dieser
Verbindung, wobei eine vernünftigere Regulierung ihrer Beziehungen
noch ein Desideratum bleibt. Um ein Gleichnis zu verwenden, könnte
man die heutigen Beziehungen zwischen Staat und Kirche mit dem
Leben eines verheirateten Paares vergleichen, das getrennt unter
demselben Dach wohnt. Eine Scheidung ist von beiden Partnern aus
praktischen Gründen nicht erwünscht, die Kooperation in Fragen von
gemeinsamem Interesse wird begrüßt, wobei die Meinungsunterschiede
und daraus resultierenden Konflikte ganz normal sind.
3. Die Spannungen zwischen Ost- und Westchristentum
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Ein weiteres Problemfeld, das die heutige orthodoxe Welt in besonderer
Weise angeht, sind ihre Beziehungen zu den christlichen Kirchen des
Westens. Dieses Thema ist beileibe nicht neu, sondern hat eine lange
Vorgeschichte seit dem Schisma von 1054 zwischen der Römisch-
Katholischen und der Orthodoxen Kirche. Um die orthodoxe
Empfindlichkeit gegenüber dem Westen besser zu begreifen, sollte hier
betont werden, daß sich der Westen insgesamt für viele Orthodoxe als die
Anti-Kultur par excellence darstellte. Auf der anderen Seite standen
immer auch pro-westliche Strömungen (z.B. bei den intellektuellen und
politischen Eliten), die eine Verwestlichung Osteuropas forderten. Die
Spannungen zwischen diesen gegensätzlichen Strömungen führten oft zu
Phänomenen von kultureller Schizophrenie und Dichotomisierung, die
bis heute zu beobachten sind. Wichtig ist in diesem Kontext, daß für
zahlreiche Orthodoxe der Westen eine reale Bedrohung darstellte, der es
mit verschiedenen Maßnahmen zu begegnen galt. Dies führte oftmals zu
einer Dämonisierung des Westens als Quelle allen Übels und aller
weiteren Probleme, mit denen sich die orthodoxen Länder seit der
Neuzeit konfrontiert sahen. So entwickelte sich unter den Orthodoxen
eine starke Verschwörungsmentalität; sie witterten überall Gefahren für
die Orthodoxie, für die sie hauptsächlich den Westen verantwortlich
machten.
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Die soziopolitische und gesellschaftliche Lage in Osteuropa leistete
solchen antiwestlichen Strömungen in vielen postkommunistischen
Staaten mit überwiegend orthodoxer Bevölkerung Vorschub. Es gab
sicherlich genügend Gründe hierfür. Die verbreiteten pro-westlichen
Orientierungen und die Sehnsucht nach westlichen
Gesellschaftsmodellen in der Öffentlichkeit führten oftmals dazu, daß die
Betroffenen sich die Zukunft ihrer Länder in einer Rückbesinnung auf
die eigene Vergangenheit ausmalen (vgl. die Ideen Aleksandr
Solženicyns und seine Apologie der „russischen Idee“). Die neu
entfalteten Aktivitäten protestantischer Organisationen und Kirchen aus
dem Westen, die diese Länder als evangelisierungsbedürftig ansahen,
haben wiederum kirchlicherseits sogar zu politischen Gegenmaßnahmen
geführt (z.B. das neue Religionsgesetz Rußlands von 1997). Die
Wiederbelebung des Uniatismus - dieser heiklen Frage, die
Verwundungen auf Seiten der Orthodoxen erweckt - in einigen Ländern
Osteuropas (z.B. in der Westukraine, in Siebenbürgen) führte erneut zu
Konflikten mit den Orthodoxen, welche die Unierten Christen als ein
großes Hindernis in dem seit 1980 bestehenden bilateralen Dialog
zwischen dem Orthodoxen Christentum und dem römischen
Katholizismus betrachten. Insbesondere aber wurde der Westen von
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politischen und kirchlichen „Hardlinern“ im Laufe der militärischen
Konflikte während der Auflösung Jugoslawiens in den 1990er Jahren
insgesamt dämonisiert. Die westliche Kultur wurde in diesem
Zusammenhang wiederholt ohne Unterschied als gottlos, unmenschlich,
antichristlich, skrupellos und verwerflich angeprangert. Der
Auflösungsprozeß wurde in Serbien und in anderen orthodoxen Ländern
als ein Geheimplan nicht nur der westlichen Mächte, sondern auch des
Vatikans angesehen, der bereits früher die römisch-katholischen Kroaten
tatkräftig unterstützt hatte (z.B. im Zweiten Weltkrieg, als diese einen
Genozid gegen die Serben verübten). Schließlich hat die Trennung
Europas entlang religiöser Grenzlinien in neueren geopolitischen
Ansätzen in Osteuropa das Gefühl erweckt, daß zwischen den beiden
Teilen Europas eine tiefe und schwer überwindbare Kluft existiert. Dies
erklärt die zunehmenden antiwestlichen Strömungen in letzter Zeit in
Osteuropa, deren Konsequenzen ganz unterschiedlich sind (z.B. die
Massenreaktionen auf den geplanten ersten Besuch eines Papstes in
Griechenland im kommenden Mai).
4. Die gesellschaftliche Relevanz der Orthodoxie heute
Das letzte Problemfeld, das eine wirkliche Herausforderung für die
Orthodoxen Kirchen darstellt, bezieht sich auf ihre heutige
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gesellschaftliche Präsenz und Relevanz, was natürlich unmittelbar an das
soziale Prestige der Orthodoxen Kirchen, besonders in
postkommunistischen Gesellschaften, gekoppelt ist. Dort sind diese
Kirchen mit neuen und früher ungeahnten Herausforderungen
konfrontiert worden und sind auf der Suche, neue Wege zur sozialen
Wiederetablierung zu erproben (z.B. Wiederherstellung von Kirchen,
Pfarrgemeinden und Bildungseinrichtungen). Dies scheint unbestritten
ein notwendiger Schritt zu sein, berücksichtigt man die dort wachsenden
sozialen Probleme (z.B. Armut, Arbeitslosigkeit, soziale Ungleichheit),
die raschen Entwicklungen in vielen Bereichen (z.B. Wissenschaft,
Technik, Industrie) und die Konsequenzen der Globalisierung. Eine
orthodoxe Stellungnahme zu den verschiedenen Problemen wird
selbstverständlich erwartet. Nicht zu vergessen ist allerdings, daß im
Orthodoxen Christentum - geschichtlich gesehen - wegen der
überwiegenden Jenseitsorientierung über lange Phasen hinweg soziale
Probleme vernachlässigt worden waren. Der protestantische Theologe
Adolf von Harnack hat zu Beginn des 20. Jhs. die orthodoxe Kirche als
eine „Jenseitigkeitsanstalt“ bezeichnet, um den Einfluß dieser Tendenzen
hervorzuheben. Er unterschied sie weiter von der Römisch-Katholischen
Kirche, die er zwar ebenfalls als eine „Jenseitigkeitsanstalt“ bezeichnete,
ihr aber auch ein Streben nach dem „Reich Gottes auf Erden“ attestierte.
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Das Fehlen einer artikulierten und systematischen Sozialethik, wie sie bei
den westlichen Kirchen zu finden ist, ist ein Zeichen dieses sozialen
Mankos der Orthodoxen Kirchen. Dies läßt sich auch aufgrund
bestimmter soziopolitischer und kultureller Entwicklungen im
orthodoxen Osten erklären. Trotzdem darf nicht übersehen worden, daß
die erste gesellschaftliche Etablierung und Institutionalisierung der aus
dem Westen stammenden marxistischen Ideologie in einem traditionell
orthodoxen Land Osteuropas, nämlich in Rußland, stattfand. Dies weist
deutlich auf die dortigen sozialen Defizite hin, für die auch die
Orthodoxe Kirche mitverantwortlich war.
Gegenwärtig versuchen die Orthodoxen Kirchen, ihr öffentliches Image
aufzupolieren und ein größeres Engagement für soziale und andere
Probleme an den Tag zu legen, um das Gebot der Stunde zu erfüllen. Der
Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus, wurde in den 1990er Jahren
für seine breit angelegten ökologischen Bemühungen bekannt und bekam
dafür den Spitznamen „der grüne Patriarch“. Die Russische Orthodoxe
Kirche hat im Jahr 2000 eine neue Sozialdoktrin beschlossen, die - trotz
mancher, teils umstrittener Aufforderungen - eine neue orthodoxe
Sozialpolitik zu formulieren versuchte. Auch in anderen orthodoxen
Ländern bemühen sich die jeweiligen Kirchenoberhäupter, die größere
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Öffnung der Kirche gegenüber den allgemeinen Problemen der
Gegenwart jenseits der strikten religiösen Sphäre zu ermöglichen und
eine effektivere Sozialpolitik zu gestalten. Dies ist aber keine einfache
Aufgabe, denn die Orthodoxen Kirchen bedürfen einer Reform in
mehreren wichtigen Punkten, um den Anforderungen der heutigen Welt
gerecht zu werden. Die bereits angeführten Probleme (z.B. in ihren
Beziehungen zum Staat) erschweren diese Bemühungen zusätzlich und
minimieren ihre Ergebnisse. Auch die nötige Abrechnung mit der
eigenen Vergangenheit bleibt oft aus. Trotzdem ist das Reformpotential
innerhalb der Orthodoxie nicht zu leugnen, berücksichtigt man z.B. die
beschlossenen Reformen im Landeskonzil der Russischen Orthodoxen
Kirche von 1917/18 mit der Einbeziehung von Klerus und Laien, was
einzig aufgrund der damaligen politischen Entwicklungen nicht zu Ende
geführt werden konnte. Ein wichtiges Resultat war damals die Befreiung
der russischen Kirche aus den Fängen des Staates, wobei sich der
Reformgeist des Konzils im Denken einiger Geistlicher und Laien später
in der Sowjetunion manifestierte, um aber dort massiv unterdrückt zu
werden.
5. Schlußwort
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Was folgt schließlich aus dem Gesagten? Wecken die erwähnten
Probleme im Betrachter Zweifel daran, daß in dieser Phase verbreiteter
Desillusionierungen überhaupt etwas getan werden kann? Kann man
demzufolge schon eine Prognose für das Orthodoxe Christentum wagen?
Es wäre zuerst illusorisch zu glauben, daß die angesprochenen Probleme
im Laufe des 21. Jahrhunderts mit Sicherheit gelöst werden können. Es
handelt sich nämlich hierbei um keine endgültige Erledigung von
Problemen, sondern um Versuche, die allgemeine Lage der Orthodoxen
Kirchen durch tiefgreifende Reformen zu erneuern und einen Neuanfang
überhaupt erst zu erproben. Größere oder kleinere Defizite und Versagen
wird es sowieso immer geben und diese sollten offen eingestanden
werden, denn die Kirche erweist sich eher als sündige Erde in der
himmlischen Sphäre und weniger als Himmel auf Erden (N. Berdjaev). In
Rußland hat die Orthodoxe Kirche nach der Wende etwa als
Wirtschaftsfaktor (als Exporteur von Öl und Importeur von Zigaretten
und Alkohol) Schlagzeilen gemacht. Dies ist aber nur die eine Seite der
Medaille, denn - dies ist für viele Orthodoxe heutzutage ein
grundsätzliches Paradox - die (künftige) Stärke der christlichen Botschaft
offenbart sich genau durch ihre (aktuelle) Schwäche.
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Um der Sache des Orthodoxen Christentums Gerechtigkeit angedeihen
zu lassen, wäre es für außenstehende Beobachter seiner gegenwärtigen
Stärke oder Schwäche angebracht, die bislang virulenten extremen
Fehleinschätzungen oder Pauschalurteile über die orthodoxe Welt zu
vermeiden, die im Augenblick viel Staub aufwirbeln und langfristig zur
Polarisierung führen. Die Orthodoxie ist nicht pauschal der
unruhestiftende Faktor und das Ferment für den Krieg auf dem Balkan,
wie dies von den westlichen Medien zu Beginn der 1990er Jahren oft
verbreitet worden war. Die Welt der Orthodoxie sollte man weiter nicht
nur auf der Basis des Schmuggelns von Ikonen aus dem Osten
wahrnehmen, die im Westen zu bloßen Handels- und Sammlerobjekten
degradiert werden - eine Kenose der Ikone im wahren Sinne des Wortes.
Im Laufe des Prozesses der gegenseitigen Wahrnehmung sollten deshalb
alte und gegenwärtige Klischees revidiert werden. Der Westen könnte
eine größere Sensibilität gegenüber den tatsächlichen Empfindlichkeiten
des orthodoxen Ostens zeigen und dabei versuchen, dessen
Besonderheiten besser zu verstehen. Dasselbe gilt natürlich für den
orthodoxen Osten, der die Romantisierung der eigenen Vergangenheit
und die übliche Dämonisierung des Westens überwinden und zugleich
auf die vielen positiven Seiten des Westens blicken sollte. Diese sind
jedoch schwierige Lernprozesse, die noch viel Reifezeit brauchen.
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Trotzdem sind sie durchaus realisierbar und können im Rahmen der
voranschreitenden gesamteuropäischen Integration verwirklicht werden.
Dieser Aufgabe fühle ich mich nicht zuletzt mit den bescheidenen
Mitteln meines Lehrstuhls hier in Erfurt verpflichtet und hoffe, mit dem
heutigen kleinen Mosaiksteinchen zu einer besseren Kenntnis des
Orthodoxen Christentums beigetragen zu haben.