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Das Buch

Seit Jahrhunderten gibt es einige wenige Menschen, die Reisen außerhalbihres Körpers unternehmen. William Buhlman begann in den Siebziger-jahren aus reiner Neugier damit zu experimentieren: Immer wieder ver-ließ er seinen Körper und erforschte nichtphysische Welten. In seinemBuch erzählt er von seinen erstaunlichen Entdeckungsreisen und unter-legt seine Erfahrungen mit den neuesten Erkenntnissen aus der Wissen-schaft. Vor allem aber bietet er ein Schritt-für-Schritt-Programm, mit demsich jeder auf dieses große Abenteuer und seine unendlichen Möglichkei-ten einlassen kann.

Der Autor

William Buhlman ist Amerikas bekanntester Out-of-Body-Reisender. Seitvielen Jahren erforscht er die Geheimnisse außerkörperlicher Erfahrun-gen. Der erfolgreiche Autor vermittelt sein Wissen weltweit in Vorträgenund Kursen.

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WILLIAM BUHLMAN

Out of BodyAstralreisen:

Das letzte Abenteuer der Menschheit

Aus dem Amerikanischen vonThomas Bertram

WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN

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Meiner Frau Susan und unseren KindernAlex und Eric in Liebe

Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden.Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr.

Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten praktischen Hinweisen resultieren,

eine Haftung übernehmen.

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier München Super

liefert Arctic Paper Mochenwangen GmbH.

Taschenbuchausgabe 11/2010

Copyright © 1996 by William BuhlmanTitel der amerikanischen Originalausgabe:

Adventures Beyond the Body (HarperSanFrancisco, USA)Copyright © 2001/2004 für die deutsche Ausgabe by Ansata Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbHPrinted in Germany 2010Redaktion: Martina Klose

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, MünchenUmschlagmotiv: © djgis / shutterstock

Herstellung: Helga SchörnigSatz: C. Schaber Datentechnik, Wels

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, PößneckISBN 978-3-453-70163-2

http://www.heyne.de

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Danksagungen

Mein tief empfundener Dank gilt den Menschen, die mitgeholfenhaben, dieses Buch zu verwirklichen. Kate Tacie, Ihnen möchteich für Ihre umsichtige und geübte Texterfassung am Computerdanken. Sie haben stets schnell und einwandfrei reagiert. Lorettaund John Drury, deren kreative Computergrafik meine Vorstel-lungen lebendig werden ließ, möchte ich ebenso danken wieWilliam Birchfield, dessen Geduld bei der Arbeit mit den Compu-terprogrammen wirklich auf die Probe gestellt wurde. MeinemAgenten Nat Sobel danke ich, weil er Vertrauen in das Potenzialdieses Projekts hatte. Sol Lewis, Ihnen sage ich Dank für die Ein-ladung, bei der Michigan Metaphysical Society mitzumachen.Ebenso danken möchte ich Jerry Castle für seinen Sachverstandund die Einblicke in die Hypnotherapie, die er mir gewährte.Debbie Aronson, Ihre Kommentare zum Ursprungsmanuskriptwaren mir stets willkommen.

Besonders danken möchte ich den vielen Teilnehmern meinerSeminare und Vorträge. Dass sie ihre persönlichen außerkörper-lichen Erfahrungen mitteilten, war von großem Wert für mich.Außerdem möchte ich Kevin Bentley für seine geschätzten Kom-mentare und seine Hilfe danken.

Und ein ganz besonderer Dank geht an Michelle Griffith.Deine Freundschaft und dein Enthusiasmus haben dazu beige-tragen, dass dieses Buch nicht irgendwann, sondern jetzt erschie-nen ist.

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

TEIL I Das Rätselhafte erforschen . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

1 Erste Reisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 Außerkörperliche Begegnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

TEIL II Unsere größten Rätsel lösen . . . . . . . . . . . . . . . . 101

3 Neuland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1034 Transformierende Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . 1655 Die eigene natürliche Fähigkeit entwickeln . . . . . . . . 1796 Erkundungstechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2097 Die Erfahrung meistern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2558 Fortgeschrittene Erkundungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279

Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323Wichtige Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 331Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333

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Vorwort

Vor fünfhundert Jahren überquerten ein paar mutige For-schungsreisende einen Ozean auf der Suche nach einem neuenLand – einem rätselhaften Land, das sich hinter einem uner-forschten und unbekannten Ozean verbarg. Viele Menschen hiel-ten diese Reise für eine Vergeudung von Zeit und Ressourcen.Schließlich hatte die moderne Zivilisation jahrhundertelang ohnediese Art von Erkundung geblüht.

Entgegen allen Erwartungen wagte diese Handvoll Forschersich voran, wobei ihr brennendes Verlangen nach Entdeckungensie ins Unbekannte trieb. Sie gaben die Annehmlichkeiten derHeimat auf, um sich auf eine Reise jenseits der bekannten Ho-rizonte zu begeben. Sich sowohl ihren eigenen als auch denÄngsten und Zweifeln der Gesellschaft gegenübersehend, be-hielten sie ihren Kurs bei und erreichten am Ende das, was sie zuentdecken gewünscht hatten.

Heute stehen wir vor derselben Art von Entdeckungsreise –ein unerforschter Ozean aus Energie, der darauf wartet, von Individuen erobert zu werden, die den Weitblick und den Mut be-sitzen, die Grenzen ihres physischen Horizonts zu überschreiten.Wie in der Vergangenheit muss sich das Vorstellungsvermögendes Forschungsreisenden über die physische Küstenlinie hinauserstrecken. Wie in der Vergangenheit muss der Reisende den in-neren Antrieb und die Entschlossenheit besitzen, sich in Gefildejenseits der bekannten Grenzen von Gesellschaft und Wissen-schaft zu begeben. Er oder sie muss allein reisen, abseits der Mas-sen, die sich an die feste Sicherheit des Landes klammern.

Wie in der Vergangenheit treibt eine einzige Sache die For-schenden an – der Wunsch, selbst zu entdecken, denn irgend-etwas Geringeres als Wissen aus erster Hand zu akzeptieren

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hieße sich mit den Überzeugungen und Mutmaßungen der vonLand Umschlossenen zufrieden geben.

Heute hat jeder von uns die Möglichkeit, die physische Küs-tenlinie zu überschreiten und ein Forschungsreisender zu wer-den. An diesem großartigen Abenteuer können wir alle teilhaben.

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T E I L I

Das Rätselhafteerforschen

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K A P I T E L 1

Erste Reisen

Das Rätselhafte ist die schönste Erfahrung, die wirhaben können. Sie ist die fundamentale Empfindung,die an der Wiege wahrer Kunst und wahrer Wissen-schaft steht. Wer auch immer sie nicht kennt und sichnicht mehr wundern, nicht mehr staunen kann, ist sogut wie tot, und seine Augen sind trüb.

ALBERT EINSTEIN

Einstein schrieb diese Worte vor vielen Jahren und sie sind mirfür immer im Gedächtnis geblieben. Vor dreißig Jahren war ichnoch felsenfest davon überzeugt, dass die physische Welt, die wirsehen und erfahren, die einzige Realität sei. Ich glaubte, wasmeine Augen mir erzählten: Das Leben besäße keine verborge-nen Geheimnisse, nur unzählige Formen lebender und toter Ma-terie. Die Fakten seien klar; es gäbe keinerlei Anzeichen oder kei-nen Beweis für nichtphysische Welten oder für die Fortdauerunserer Existenz nach dem Tode. Ich zog die Intelligenz jedesMenschen in Zweifel, der dumm genug war, die unlogischen Vor-stellungen von Himmel, Gott und Unsterblichkeit zu akzeptieren.Für meinen Verstand waren das Märchen, ersonnen zum Trostfür die Schwachen und zur Manipulation der Massen. Ich fand,das Leben sei leicht zu begreifen: Die Welt bestand aus festerMaterie und Form, und die Vorstellungen eines Lebens nachdem Tode waren klägliche menschliche Versuche, Hoffnung zuerzeugen, wo keine war.

Ich besaß das arrogante Wissen eines Menschen, der dieWelt einzig mit seinen physischen Sinnen beurteilt. Ich stütztemeine Schlussfolgerungen durch die erdrückenden Beobach-

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tungen, die Wissenschaft und Technik lieferten. Schließlich,wenn es etwas Rätselhaftes gäbe, wüsste die Wissenschaft si-cherlich davon.

Meine festen Überzeugungen von der Wirklichkeit und vomLeben hielten sich bis zum Jahr 1972. Während eines Gesprächsmit einem Nachbarn wandte unsere Diskussion sich den Mög-lichkeiten eines Lebens nach dem Tode und der Existenz desHimmels zu. Ich verfocht weiterhin vehement meine agnosti-schen Standpunkte. Zu meiner Überraschung bestritt mein Nach-bar meine Schlussfolgerungen nicht; stattdessen erzählte er mirein Erlebnis, das er einige Wochen zuvor gehabt hatte. EinesAbends habe er unmittelbar nach dem Einschlafen erschrockenfestgestellt, dass er über seinem Körper schwebte. Er sei vollkom-men aufmerksam gewesen, habe aber Angst bekommen und seiaugenblicklich wieder in seinen physischen Körper zurückgefal-len. Aufgeregt erzählte er mir, es sei weder ein Traum noch seineEinbildungskraft gewesen, sondern eine hundertprozentig be-wusste Erfahrung.

Durch dieses Erlebnis neugierig geworden, beschloss ich, dasseltsame Phänomen selbst zu untersuchen. Nach mehrtägigenNachforschungen entdeckte ich, dass es zahlreiche Hinweise aufaußerkörperliche Erfahrungen gab – durch die ganze Geschichtehindurch. Mit einigem Suchen fand ich ein Buch zu dem Thema,das tatsächlich beschrieb, wie außerkörperliche Erfahrungenherbeigeführt werden. Das Ganze erschien mir äußerst sonder-bar, und ich hielt das Buch für das Produkt einer überspanntenFantasie.

Aus Neugier wollte ich vor dem Einschlafen eine der Techni-ken zur Einleitung der Außerkörperlichkeit ausprobieren. Nachwiederholten täglichen Versuchen kam ich mir allmählich einwenig lächerlich vor. Das einzig Außergewöhnliche, was ich in drei Wochen erlebte, war, dass ich mich stärker an meineTräume erinnerte. In mir wuchs die Überzeugung, dass dieganze Sache nichts weiter war als ein intensiver oder lebhafter

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Traum, der von den so genannten »Außerkörperlichkeits-Techni-ken« angeregt wurde.

Dann schlief ich eines Abends gegen dreiundzwanzig Uhr ein,während ich meine Außerkörperlichkeits-Technik praktizierte,und begann zu träumen, ich säße mit mehreren Leuten an einemrunden Tisch. Alle schienen sie mir Fragen hinsichtlich meinerpersönlichen Entwicklung und meines Bewusstseinszustandes zustellen. Da wurde mir im Traum plötzlich extrem schwindelig, undeine seltsame Taubheit, wie von Novocain, begann sich überall in meinem Körper auszubreiten. Unfähig, den Kopf oben zu be-halten, wurde ich ohnmächtig, wobei ich mit dem Kopf auf dieTischplatte schlug. Sofort war ich wach und bei vollem Bewusst-sein. Ich lag mit dem Gesicht zur Wand im Bett, vernahm ein un-gewöhnliches Summen und fühlte mich irgendwie anders. Ichstreckte den Arm aus und langte nach der Wand vor mir. Ichblickte erstaunt drein, als meine Hand tatsächlich in die Wandeindrang; ich konnte ihre Schwingungsenergie spüren, so, alsberührte ich unmittelbar ihre molekulare Struktur. Erst da wurdemir die überwältigende Realität bewusst: »Mein Gott, ich befindemich nicht in meinem Körper.«

In der Aufregung war mein einziger Gedanke: »Es ist wahr.Mein Gott, es ist wahr!« Im Bett liegend, starrte ich ungläubig aufmeine Hand. Als ich versuchte, eine Faust zu ballen, konnte ichden Druck meines Griffs spüren; meine Hand war vollkommenfest, aber die physische Wand vor mir sah aus und fühlte sich anwie ein dichter, gasförmiger Stoff, der eine Form aufwies.

Ich wollte aufstehen und fing an, mich mühelos zum unterenEnde meines Bettes hin zu bewegen, während sich mir von derRealität all dessen der Kopf drehte. Als ich stand, berührte ichrasch Arme und Beine, um nachzusehen, ob ich »fest« war, undzu meiner Überraschung war ich vollkommen fest, vollkommenreal. Aber die mir vertrauten physischen Objekte um michherum, in meinem Zimmer, erschienen mir nicht mehr als voll-kommen real oder fest; stattdessen wirkten sie jetzt wie drei-

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dimensionale Trugbilder. Als ich nach unten schaute, bemerkteich etwas in meinem Bett. Erstaunt konnte ich erkennen, dass esdie schlafende Gestalt meines physischen Körpers war, die ruhigder Wand zugekehrt dalag.

Ich konzentrierte den Blick auf die entgegengesetzte Seite desZimmers und die Wand schien langsam außer Sichtweite zu ge-raten. Vor mir konnte ich ein weites, grünes Feld erkennen, dassich bis weit über mein Zimmer hinaus erstreckte. Während ichmich umschaute, bemerkte ich eine Gestalt, die mich aus knappzehn Metern ruhig ansah. Es war ein großer Mann mit dunklemHaar, Bart und einem violetten Gewand. Von seiner Anwesen-heit erschreckt, bekam ich Angst und »schlüpfte« auf der Stellezurück in meinen physischen Körper. Mit einem Ruck war ich inmeinem Körper, und als ich die Augen aufschlug, verflüchtigtesich ein sonderbar taubes und prickelndes Gefühl. Aufgeregtsetzte ich mich auf, während mir der Kopf zu platzen drohte an-gesichts der Erkenntnis dessen, was sich soeben zugetragenhatte. Ich wusste, dass es absolut real gewesen war – weder einTraum noch meine Einbildungskraft. Mein ganzes Ego-Bewusst-sein war präsent gewesen.

Plötzlich musste alles, was ich jemals über meine Existenz unddie Welt um mich herum erfahren hatte, neu bewertet werden.Ich hatte immer ernsthaft bezweifelt, dass irgendetwas jenseitsder physischen Welt existierte. Jetzt änderte sich mein Stand-punkt vollkommen und ich war hundertprozentig davon über-zeugt, dass tatsächlich andere Welten existierten und dass Men-schen wie ich dort leben mussten. Vor allem wusste ich nun, dassmein physischer Körper bloß ein vorübergehender Träger fürmein wirkliches inneres Ich war und dass ich mich mit einigerÜbung nach Belieben von ihm trennen konnte.

Begeistert von meiner Entdeckung, griff ich zu Füllfederhalterund Papier und schrieb genau auf, was geschehen war. Eine Flutvon Fragen ging mir durch den Kopf: Warum kennt die überwie-gende Mehrheit der Menschheit dieses Phänomen nicht? Warum

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untersuchen es die verschiedenen Wissenschaften und Reli-gionen nicht? Ist es möglich, dass diese unsichtbare Welt der»Himmel« ist, von dem in religiösen Texten die Rede ist? Warumerforscht unsere Regierung diese anscheinend parallele Energie-welt nicht? Ist es möglich, dass unsere erdrückende Abhängigkeitvon physischen Wahrnehmungen uns dazu gebracht hat, einenungeheuren Bereich der Erforschung und Entdeckung zu über-sehen?

Während der anfängliche Schreck meines ersten Erlebnissessich allmählich legte, wurde mir klar, dass mein Leben nie mehrdasselbe sein konnte. Je mehr ich die Bedeutung meines Erleb-nisses erwog, desto stärker empfand ich, wie tiefgreifend sie war.All meine agnostischen Überzeugungen waren in einer einzigenNacht hinweggefegt worden. Ich erkannte, dass ich alles, was ichseit meiner Kindheit gelernt hatte, alles, was ich für wahr gehaltenhatte, einer Neubewertung unterziehen musste. Meine bequemenÜberzeugungen hinsichtlich Wissenschaft, Psychologie, Religionund meiner eigenen Existenz hatten sich offensichtlich auf unvoll-ständige Informationen gegründet. Ich war begeistert, aber auchunsicher – meine vertrauten Vorstellungen über die Wirklichkeitschienen nicht mehr relevant zu sein. Ich empfand eine zuneh-mende Leere. Als ich bei mehreren Anlässen mit Freunden übermein Erlebnis sprach, fanden sie es zu bizarr, um es ernst zu neh-men. Im Jahr 1972 gab es noch nicht einmal den Ausdruck»außerkörperliche Erfahrung« (AKE); damals lautete die geläufig-ste Bezeichnung einer willentlich herbeigeführten AKE »Astralpro-jektion«. Niemand, den ich zu der Zeit kannte, hatte auch nur vonAstralprojektion gehört, und wenn man anderen erzählte, manhabe seinen Körper verlassen, dachten die sofort, man sei aufDrogen oder verliere den Verstand. Ich stellte rasch fest, dass ichmeine Erlebnisse für mich behalten oder mich auf ein gewissesMaß an Unglauben und sogar Spott gefasst machen musste.

Nach meiner ersten außerkörperlichen Erfahrung schwirrtemir der Kopf vor unzähligen Möglichkeiten und Fragen. Da ich

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unbedingt Informationen und Anleitung brauchte, verbrachte ichmehrere Wochen in Bibliotheken und Buchhandlungen, auf derSuche nach allem Möglichen, was an Wissen zu diesem Themaverfügbar war. Ich stellte rasch fest, dass es nicht viel gab; es warnur eine Handvoll Bücher zu dem Thema geschrieben worden,und manche davon waren Jahrzehnte alt und längst vergriffen.Ende Juli 1972 stellte ich fest, dass ich auf mich allein gestellt war.

Ich beschloss, mich auf die eine Technik zu konzentrieren, diezuvor bei mir funktioniert hatte. Zu dieser Technik gehörte es,dass ich mir beim Einschlafen einen physischen Ort vorstellte,den ich gut kannte. Wie zuvor stellte ich mir so detailgetreu wiemöglich das Wohnzimmer meiner Mutter vor. Anfangs schien esschwierig zu sein, aber nach ein paar Wochen erstanden die Ein-zelheiten des Zimmers mit zunehmender Deutlichkeit vor mei-nem geistigen Auge: die Möbel, Stoff- und Gewebemuster, selbstkleine Mängel in Holz und Farbe. Mir wurde bewusst: Je besserich mir vorstellen konnte, in diesem Raum zu sein und mit denphysischen Objekten zu interagieren, desto genauer würdenmeine Visualisationen werden. Durch Übung lernte ich, körper-lich in dem Zimmer umherzugehen und mir bestimmte Gegen-stände, die es enthielt, einzuprägen. Auch erfuhr ich, wie wichtiges war, die Umgebung geistig zu »spüren«: das Gefühl des Tep-pichs unter meinen Füßen; das Gefühl, in einem Sessel zu sitzen;herumzulaufen; eine Lampe einzuschalten oder gar die Tür zuöffnen. Je detaillierter meine Visualisationen wurden und je mehrich darin aufging, desto effektiver waren die Ergebnisse. Obwohles anfangs schwierig war, machte es nach einer Weile Spaß, dieBilder im Geiste lebendig werden zu lassen. An diesem Punkt be-schloss ich, ein Tagebuch zu führen, um meine außerkörper-lichen Erfahrungen aufzuzeichnen.

Tagebucheintrag vom 6. August 1972Ich erwachte nach dreieinhalb Stunden Schlaf um vierUhr morgens und fing an, ein Buch über außerkörper-

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liche Erfahrungen zu lesen. Nachdem ich ungefähr fünf-zehn Minuten gelesen hatte, wurde ich müde und be-schloss, mir das Wohnzimmer meiner Mutter vorzu-stellen. Ich wählte dieses Zimmer aus, weil ich esaußerordentlich gut kannte. Im Wohnzimmer befindensich mehrere Gegenstände, die ich in der Grundschuleselbst gemacht hatte: ein Aschenbecher aus Metall, einhölzerner Türstopper und ein Meeres-Aquarell. Währendich mir den Raum im Geiste vorstellte, richtete ich meineAufmerksamkeit allmählich auf die von mir hergestelltenDinge. So lebhaft wie möglich stellte ich mir vor, wie ichin dem Wohnzimmer umherging und mir die Möbel unddie verschiedenen Dinge, die ich gemacht hatte, ansah.Während ich mich auf die Gegenstände konzentrierte,begann ich das Zimmer überraschend gut zu erkennen.Ich lenkte den Blick von einem Gegenstand zum nächs-ten und stellte mir vor, wie ich jedes Objekt berührte.Beim geistigen Eintauchen in die Empfindungen und diesehenswerten Dinge des Wohnzimmers schlief ich ein.Binnen Sekunden werde ich von starken Schwingungenund einem Tosen im ganzen Körper wachgerüttelt. Es ist,als befände ich mich mitten in einer Düsenturbine und meinKörper und Geist würden infolge des Bebens jeden Mo-ment bersten. Ich bin erschüttert und erschrocken von derIntensität der Schwingungen und Geräusche und schnellezurück zu meinem Körper. Als ich die Augen aufschlage, erkenne ich, dass ich total benommen bin und ein seltsa-mes Kribbeln sich in meinem ganzen Körper ausbreitet.Während der nächsten paar Minuten kehren meine norma-len körperlichen Empfindungen langsam zurück. Die Inten-sität der Schwingungen erscheint mir unglaublich.Ich liege im Bett und frage mich, was diese Schwingungenund Geräusche sind und woher sie kommen. Ich weiß,dass es keine körperlichen Empfindungen sind. Ich kann

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nur vermuten, dass sie irgendwie mit meiner nichtphysi-schen Gestalt verbunden sind, möglicherweise die bewuss-te Erkenntnis der Verlagerung meines Bewusstseins vonmeinem physischen zu meinem nichtphysischen Körper.Vielleicht bin ich mir einfach eines Schwingungswechselsoder -übergangs bewusst, der eine notwendige Vorausset-zung für außerkörperliche Erfahrungen ist. Was immer esauch ist, es kann einem zweifelsohne große Angst ma-chen. Trotzdem bin ich entschlossen, herauszufinden, washinter diesen sonderbaren Schwingungen steckt. Es musseine logische Erklärung geben.

In der nächsten Woche geschah nichts. Ich begann mich undmeine Fähigkeit zu einem solchen Erlebnis in Zweifel zu ziehen.Dann nickte ich eines Abends gegen dreiundzwanzig Uhr ein,als ich gerade dabei war, mir das Wohnzimmer meiner Muttervorzustellen. Binnen Minuten schreckte ich von einem durch-dringenden Summen und Schwingungen in meinem ganzenKörper aus dem Schlaf hoch. Als ich die Augen aufschlug, er-kannte ich, dass ich mich halb in und halb außerhalb meinesKörpers befand. Meine erste Reaktion war Angst. Eine überwäl-tigende Panik ergriff mich, und ich sprang augenblicklich zurückin meinen Körper. Als ich meine Augen aufschlug, stellte ich fest,dass mein physischer Körper taub war und kribbelte; wie frü-her ließ dieses Gefühl allmählich nach, und meine normalen kör-perlichen Empfindungen kehrten zurück. Erschreckt durch dieIntensität der Schwingungen und Geräusche setzte ich mich imBett auf. Ich erinnere mich deutlich, dass ich laut sagte: »Waszum Teufel war das?«

Ich überdachte das Erlebnis und erkannte, dass ich vollkom-men unvorbereitet gewesen war. Eine instinktive Furcht schienmich bei den ersten Anzeichen einer Trennung zu durchfluten.

Zwei Nächte lang geschah nun nichts Ungewöhnliches. Dann,in der dritten Nacht, merkte ich, wie sich eine unheimliche Taub-

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heit und ein Vibrieren vom Nacken aus über den Rest meinesKörpers ausbreiteten. Ich versuchte mein Bestes, ruhig zu bleibenund meine Angst zu bekämpfen, aber ich konnte es nicht. Ichhatte das Gefühl, vollkommen die Kontrolle zu verlieren und totalschutzlos zu sein. Ich war entsetzt und dachte an meinen physi-schen Körper … die Schwingungen ließen langsam nach. Alsmeine körperlichen Empfindungen wiederkehrten, war ich ent-täuscht, dass ich eine großartige Erkundungsmöglichkeit ver-säumt hatte. In einem Versuch, den Augenblick zu retten, beru-higte ich mich, richtete meine Gedanken auf etwas von meinemphysischen Körper Entferntes und begann die Schwingungen zurRückkehr anzuregen (und zwar, indem ich mich auf das Gefühldes Vibrierens konzentrierte, das ich soeben im Nacken verspürthatte).

Nach etwa fünfzehn Minuten, als ich mich allmählich ent-spannte und wieder zwischen Schlaf und Wachsein hin- und her-trieb, kehrten die Schwingungen zurück. Sie begannen imNacken und breiteten sich dann über den ganzen Körper aus, bisich das Gefühl hatte, auf einer Ebene höherer Frequenz oderEnergie zu schwingen. Diesmal blieb ich ruhig, und meine Furchtnahm in dem Maße ab, wie ich erkannte, dass die Schwingungs-empfindungen ziemlich angenehm waren, wenn ich vorbereitetwar. Ein hohes Summen schien in meinem Körper nachzuhallenund ich fühlte mich gekräftigt und leicht wie eine Feder. Als ichans Schweben dachte, konnte ich spüren, wie ich mich nachoben bewegte. Ich war vollkommen schwerelos und zum erstenMal waren die Empfindungen absolut wundervoll. Ich schwebtezur Decke empor und berührte sie mit der Hand. Erstaunt er-kannte ich, dass ich die Energiesubstanz der Decke berührte. Alsich meine Hand in die verschwommene molekulare Struktur derDecke presste, spürte ich ihre prickelnde Schwingungsenergie.Als ich die Hand zurückzog, fiel mir auf, dass mein Arm glitzertewie tausend strahlende blaue und weiße Lichtpunkte. Aus Neu-gier streckte ich die andere Hand aus und packte meinen ausge-

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streckten Arm, und zu meiner Überraschung fühlte er sich festan. Während ich mich auf meinen Arm konzentrierte, wurde ichvon der Tiefe und Schönheit der Lichter hypnotisiert. Ich er-kannte, dass mein Arm wie ein Universum aus Sternen wirkte. Esist merkwürdig zu beschreiben, aber ich hatte das Gefühl, in einUniversum hineingezogen zu werden, das ich selbst war. In die-sem Augenblick schnellte ich zurück in meinen Körper, und dieTaubheit und das Kribbeln ließen rasch nach, als ich in ehrfürch-tiger Scheu die Augen öffnete.

Tagebucheintrag vom 4. Oktober 1972Zehn bis fünfzehn Minuten lang wiederhole ich, währendich immer müder werde, leise eine Affirmation: »Jetzt binich außerkörperlich.« Ich verstärke diese Affirmation soweit wie möglich, während ich einschlafe.Beinahe augenblicklich werde ich von starken Schwingun-gen und einem Summen im ganzen Körper wachgerüttelt.Ich bin erschrocken und eine starke Woge der Angstdurchflutet mich. Ich beruhige mich, indem ich wieder-hole: »Ich werde vom Licht beschützt.« Meine anfänglicheFurcht verflüchtigt sich langsam, während ich mir vor-stelle, dass ich von einer schützenden Lichtkugel umgebenbin. Ich denke ans Schweben und fühle mich empor- undaus meinem physischen Körper gehoben. Ich fühle michleicht wie eine Feder und schwebe langsam aufwärts.Während ich mich von meinem Körper fortbewegte, wirdmir bewusst, dass die Schwingungen und das Summen zueinem leichten Brummen abgeebbt sind. Ich fühle mich si-cherer, öffne die Augen und stelle fest, dass ich die Zim-merdecke anstarre, die sich etwa sechzig Zentimeter übermir befindet. Ich bin überrascht, so weit nach oben ge-schwebt zu sein, und denke instinktiv daran, meinen Kör-per auf dem Bett anzuschauen. Augenblicklich schnelleich zurück zu meinem physischen Körper und verspüre

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ein seltsames Vibrieren, während meine körperlichenEmpfindungen rasch wiederkehren.Ich denke im Bett liegend über dieses Erlebnis nach, undmir wird bewusst, dass die auf meinen physischen Körpergerichteten Gedanken mich zurückbefördert haben müs-sen. Ich weiß, dass es möglich ist, meinen physischen Kör-per zu betrachten, denn während meiner ersten außer-körperlichen Erfahrung sah ich ihn klar und deutlich. Ichvermute, der Schlüssel zur Beobachtung unseres phy-sischen Körpers liegt in einer geistigen und emotionalenDistanz, die so groß wie möglich sein sollte; vor allem abermüssen wir erreichen, dass unsere Gedanken ununterbro-chen von unserem physischen Körper abgewendet blei-ben; der geringste körperbezogene Gedanke befördert unsauf der Stelle in ihn zurück. Ich hätte also daran denkensollen, mich beim Schweben herumzudrehen; dann hätteich meinen physischen Körper beobachten können, ohnedass irgendein Gedanke sich auf ihn gerichtet hätte.

Tagebucheintrag vom 12. Oktober 1972Ich wache nach dreieinhalbstündigem Schlaf auf (zweiREM-Phasen); es ist fünfzehn Minuten nach drei und ichgehe zum Sofa im Wohnzimmer. Nachdem ich fünfund-vierzig Minuten gelesen habe, werde ich müde und beginnemit einer anderen Visualisation. Ich stelle mir vor, ich seiein hell orangefarbener, mit Helium gefüllter Ballon. Ichkann spüren, wie ich immer leichter werde, während derBallon sich aufbläht. Ich verstärke meine Vorstellung undhalte so lange wie möglich daran fest. Beim Einschlafenverspüre ich plötzlich heftige Schwingungen und ein star-kes Summen im ganzen Körper. Ich erkenne, dass ich zurAblösung bereit bin, und denke sofort daran, zu schweben.Die Schwingungen und Geräusche nehmen rasch ab,während ich mich ablöse und zur Decke emporschwebe.

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

William Buhlman

Out of bodyAstralreisen - Das letzte Abenteuer der Menschheit

ERSTMALS IM TASCHENBUCH

Taschenbuch, Broschur, 352 Seiten, 11,8 x 18,7 cmISBN: 978-3-453-70163-2

Heyne Spiritualität und Esoterik

Erscheinungstermin: Oktober 2010

Das umfassende Handbuch zu einem der populärsten Themen der Esoterik! Astralreisen sind das letzte große Abenteuer der Menschheit: Bei vollständig klaremBewusstsein den Körper verlassen, um in einem "feinstofflichen" Körper nichtmaterielleWelten zu erkunden. Mitreißend berichtet der weltbekannte Experte über seine faszinierendenOut-of-Body-Erfahrungen. Mit seinem gezielten Übungsprogramm ist es jedem möglich, eigeneaußerkörperliche Reisen zu unternehmen.