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Nr. 1 2. Februar 2017 Krümmung verschliesst Karton Als vielseitig einsetzbare Verschlussvariante für Ver- packungen, Etuis und Buchhüllen sieht die Zecaso GmbH mit Sitz in Zürich ihren «C-Verschluss». Der C-Verschluss lässt sich nicht nur einfach und bequem öffnen sowie auch wieder verschliessen, sondern hebt sich durch seine anmutig elegante und sinnlich runde Formgebung signifikant von gängigen Verschlusslö- sungen ab. Dabei kommt der C-Verschluss vollständig ohne Magnete, Gummibänder, Klettverschlüsse oder dergleichen aus. Das Verschlusssystem ist eine Erfin- dung des Zecaso-Geschäftsführers Urs Zeier und wurde mittels Patenten und Design-Hinterlegungen in den wichtigsten Industriestaaten geschützt. 2017: Situation bleibt anspruchsvoll 2016 war ein vergleichbar stabiles Jahr. Welche Fak- toren beeinflussen 2017? Antworten in der Bran- chenumfrage zum Jahres- beginn ab Seite 4 Packungsrelaunch: Heimat reloaded 2.0 Relaunch der Luzerner Biermarke Eichhof: noch ein bisschen mehr Hei- mat, Emotionalisierung und Re-Regionalisierung der Marke. Seite 9 Messen: FBK und Swiss Plastics Expo Rückschauen auf die Schweizer Fachmessen für Kunststoffwirtschaft in Luzern und Bäckerei- sowie Konditoreigewerbe in Bern. Seite 14 Die technische Lösung basiert im Kern darauf, dass die Verschlusslasche einen im Wesentlichen formstabilen gebogenen Endbereich aufweist, der im geschlossenen Zustand der Verpackung die Stirnflä- che des Grundkörpers zumindest teilweise um- schliesst und auf der gegenüberliegenden Seite des gebogenen Endbereichs der Verschlusslasche ein ge- lenkartiger Biegebereich die Verschlusslasche um den Grundkörper herumführt, welcher sich durch die Krafteinwirkung beim Öffnen oder Schliessen spannt oder entspannt und sich dadurch gegen eine elasti- sche Gegenkraft über die Stirnfläche heben oder schieben lässt. Im Gespräch mit Pack aktuell erklärte der Erfin- der Urs Zeier, dass ihm die Idee des C-förmigen Ver- schlusssystems im 2011 kam, als sich das Bedürfnis einstellte, statt einer einfach zu umgehenden De- sign-Hinterlegung, ein starkes und schwer zu umge- hendes Patent anzumelden. Erst mit dieser Aufgaben- stellung war es ihm ein Anliegen, die runde Formge- bung als ein technisches Merkmal in ein Patent zu integrieren. So ist dann das in sich runde – durch die Rundung sich spannende und durch die Krümmung greifende – schnappverschlussartige Verschlussystem entstanden. Der C-Verschluss verbindet effiziente Funktionalität mit ausdrucksstarken Designmöglich- keiten. Die 2013 gegründete Zecaso sucht für die ver- schiedensten Projekte nach Investoren und Anwen- dungspartnern. (www.zecaso.com) Dirk Schönrock Schnell, stabil und sauber schrumpfen Im Kirchberger Käsever- packungszentrum von Emmi Schweiz kommt neu eine Schrumpfverpa- ckungslinie von Saropack zum Einsatz. Seite 12 In Handarbeit (Stiftung Züri-Werk und Urs Zeier) gefertigte Produktbeispiele, wie Kartonverpackungen für Schokolade, Prali- nen, Kaugummi (Mate- rial von Papyrus), ein Etui aus Stoff und ein Notizbuch aus Kunst- stoff (Material von Winter & Company). PACK Fachmagazin für Verpackungstechnik, -design und Intralogistik Erscheint 14 mal pro Jahr ISSN 1664-6533 aktuell

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Nr. 1 2. Februar 2017

Krümmung verschliesst Karton

Als vielseitig einsetzbare Verschlussvariante für Ver-packungen, Etuis und Buchhüllen sieht die Zecaso GmbH mit Sitz in Zürich ihren «C-Verschluss». Der C-Verschluss lässt sich nicht nur einfach und bequem öffnen sowie auch wieder verschliessen, sondern hebt sich durch seine anmutig elegante und sinnlich runde Formgebung signifikant von gängigen Verschlusslö-sungen ab. Dabei kommt der C-Verschluss vollständig ohne Magnete, Gummibänder, Klettverschlüsse oder dergleichen aus. Das Verschlusssystem ist eine Erfin-dung des Zecaso-Geschäftsführers Urs Zeier und wurde mittels Patenten und Design-Hinterlegungen in den wichtigsten Industriestaaten geschützt.

2017: Situation bleibt anspruchsvoll2016 war ein vergleichbar stabiles Jahr. Welche Fak-toren beeinflussen 2017? Antworten in der Bran-chenumfrage zum Jahres-beginn ab Seite 4

Packungsrelaunch: Heimat reloaded 2.0Relaunch der Luzerner Biermarke Eichhof: noch ein bisschen mehr Hei-mat, Emotionalisierung und Re-Regionalisierung der Marke. Seite 9

Messen: FBK und Swiss Plastics ExpoRückschauen auf die Schweizer Fachmessen für Kunststoffwirtschaft in Luzern und Bäckerei- sowie Konditoreigewerbe in Bern. Seite 14

Die technische Lösung basiert im Kern darauf, dass die Verschlusslasche einen im Wesentlichen formstabilen gebogenen Endbereich aufweist, der im geschlossenen Zustand der Verpackung die Stirnflä-che des Grundkörpers zumindest teilweise um-schliesst und auf der gegenüberliegenden Seite des gebogenen Endbereichs der Verschlusslasche ein ge-lenkartiger Biegebereich die Verschlusslasche um den Grundkörper herumführt, welcher sich durch die Krafteinwirkung beim Öffnen oder Schliessen spannt oder entspannt und sich dadurch gegen eine elasti-sche Gegenkraft über die Stirnfläche heben oder schieben lässt.

Im Gespräch mit Pack aktuell erklärte der Erfin-der Urs Zeier, dass ihm die Idee des C-förmigen Ver-schlusssystems im 2011 kam, als sich das Bedürfnis einstellte, statt einer einfach zu umgehenden De-sign-Hinterlegung, ein starkes und schwer zu umge-hendes Patent anzumelden. Erst mit dieser Aufgaben-stellung war es ihm ein Anliegen, die runde Formge-bung als ein technisches Merkmal in ein Patent zu integrieren. So ist dann das in sich runde – durch die Rundung sich spannende und durch die Krümmung greifende – schnappverschlussartige Verschlussystem entstanden. Der C-Verschluss verbindet effiziente Funktionalität mit ausdrucksstarken Designmöglich-keiten. Die 2013 gegründete Zecaso sucht für die ver-schiedensten Projekte nach Investoren und Anwen-dungspartnern. (www.zecaso.com) Dirk Schönrock

Schnell, stabil und sauber schrumpfenIm Kirchberger Käsever-packungszentrum von Emmi Schweiz kommt neu eine Schrumpfverpa-ckungslinie von Saropack zum Einsatz. Seite 12

In Handarbeit (Stiftung

Züri-Werk und

Urs Zeier) gefertigte

Produktbeispiele, wie

Kartonverpackungen

für Schokolade, Prali-

nen, Kaugummi (Mate-

rial von Papyrus), ein

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Winter & Company).

PACKFachmagazin für Verpackungstechnik, -design und Intralogistik Erscheint 14 mal pro Jahr ISSN 1664-6533

aktuellMIT SPECIAL INTRALOGISTIK · MIT SPECIAL INTRALOGISTIK · MIT SPECIAL INTRALOGISTIK

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PACK aktuell 2. Februar 2017 3

IMPRESSUMPack aktuell: Unabhängiges Fachmagazin für Verpackungstechnik und -design. Erscheint im 34. Jahrgang Verlag und Redaktion: NZZ Fachmedien AG, Maihofstrasse 76, CH-6002 Luzern, T: 041 429 58 70, F: 041 429 58 71, M: [email protected], Internet: www.packaktuell.ch Ein Unternehmen der Geschäftsleitung: Thomas Walliser Redaktion: Dr. Joachim Kreuter (Chefredaktor), Dr. Dirk Schönrock Anzeigen: Franziska Birchler, Media + Kommunikation, Uttenberg 61, CH-8934 Knonau, Telefon 044 767 17 39, Telefax 044 767 17 74, E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: 14 Ausgaben pro Jahr Auflage: Druckauflage 5968 Expl.; Wemf/sw-beglaubigt 5372 Expl. (1177 Abos, 4195 gratis) Layout und Design: bmedien, 9470 Buchs, www.bmedien.ch Produktion: Multicolor Print AG, 6341 Baar, www.multicolorprint.ch Jahresabonnement (14 Ausgaben): Fr. 156.– (Schweiz), Fr. 189.– (Europa), Fr. 275.– (Übersee). Einzelverkaufspreis: Fr. 12.50 Copyright: Die Fachzeitschrift «Pack aktuell» und alle in ihr enthaltenen Beiträge, Ab bil dungen und Inserate oder Teile davon sind urheberrechtlich geschützt. Jede Ver wer tung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne schriftli-che Zu stim mung des Verlags unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Ver viel fäl ti gun gen aller Art, Übersetzungen und die Einspeisung in jedwede elekt-ronische Sys teme.

Publikatio nFOKUSSIERTKOMPETENTTRANSPARENT

20 15

Aus dem Inhalt

1 TitelKrümmung verschliesst Karton

3 KommentarJeder Rappen schmerzt

3 Impressum

4 BranchenumfrageSituation bleibt anspruchsvoll

9 Verpackung und MarketingHeimat Reloaded 2.0

10 Aufgefallen im RegalHandcreme – attraktiv überverpackt

11 Kunststoff

12 MaschinenreportageSchnell, stabil und sauber schrumpfen

14 Messerückschauen14 FBK: Verpackungen für Bäckerei und Konditorei16 Verpackungen an der Swiss Plastics17 All4Pack: Neues aus Kunststoff und Co.

18 MessevorschauInterpack: Ausstellerinteresse hoch wie nie

19 UnternehmenPacksynergie: Stärker im Verbund

20 Nachrichten 21 Dupont Cyrel: Neues zu Mergern, Märkten und Maschinen - 12. Schweizer Neujahrs- empfang

23 Marktplatz

Kommentar

Jeder Rappen schmerztKaum zu glauben, der Eurokurs war ein ganzes Jahr fast stabil: Am ersten Januar 2016 lag er bei 1,08, am ersten Januar bei 1,07 Franken. Die relative Ruhe an der Währungsfront schlug sich in den Antworten nieder, die die Pack-aktuell-Redakti-on bei ihrer traditionellen Branchenumfrage zum Jahresbeginn erhielt (Seite 4).

Zwar war das Dauerthema Eurokurs auch in diesem Jahr präsent. Doch die Tonlage der Antworten war gelassener als in den beiden Jahren zuvor. Bei der Umfrage im Januar 2015 bestimmte die Schockstarre die Antworten, die die Nati-onalbank mit der «Wechselkursfreigabe» hervorgerufen hatte. Doch zeigte sich schon im Laufe von 2015: Die aufwertungserprobten Schweizer Verpackungsfir-men nahmen die Herausforderung an, senkten die Preise und nutzen noch härter und konsequenter das Repertoire der Massnahmen, das Produktionsfirmen zur Kostenanpassung an Aufwertungen zur Verfügung steht: Prozesse optimieren und automatisieren, Rohprodukte im Euroland beziehen, sich stärker spezialisieren, innovativer sein als ausländische Mitbewerber, um einige zu nennen. Nicht bei allen hat das gereicht, wie sich bei der Mopac Modern Packaging AG, der Folag AG im Jahr 2015 und der Petroplast Vinora AG Anfang 2016 zeigte. Bei der Um-frage im Januar 2016 herrschte deshalb bei den befragten Branchenvertretern noch Unsicherheit, ob die Schweizer Verpackungswirtschaft die Folgen der Euro-abwertung ausreichend auffangen kann. Diese Unsicherheit ist im Verlauf von 2016 gewichen. Im abgelaufenen Jahr habe sich gezeigt, dass die getroffenen Mass-nahmen langsam Wirkung zeigen. Das sagte die Mehrzahl der acht befragten Branchenvertreter von Alu bis Wellkarton bei der aktuellen Umfrage.

Eine Entwarnung ist das freilich nicht. Die Preise bleiben zu niedrig, um Erträ-ge zu erzielen, die genügend freie Mittel für die nötigen Investitionen und für die Entwicklung weiterer Innovationen lassen. Eine preislich gebotene Konkurrenzfä-higkeit mit ausländischen Offerten geht oft auf Kosten der Zukunftsfähigkeit. Der Blick auf den Eurokurs bleibt deshalb sorgenvoll, weil jeder Rappen schmerzt, den der Franken gegenüber dem Euro teurer wird.

Das kann schnell gehen. Der Franken bleibt eine Fluchtwährung, die umso attraktiver wird, je mehr Unsicherheit herrscht. Die kann je nach Ausgang der diesjährigen Wahlen in einigen unserer Nachbarländern auch in Mitteleuropa stark wachsen und so den Frankenkurs nach oben treiben. Für die Firmen der Schweizer Verpackungswirtschaft hiesse es dann erneut: noch stärker rationalisie-ren, spezialisieren, innovieren. Offen bleibt, wie oft sich diese Antiaufwertungsre-zepte noch verschreiben lassen, ohne an Wirkung zu verlieren. Es ist den Firmen der Branche zu wünschen, dass zumindest in diesem Jahr eine Antwort auf diese Frage nicht nötig wird.

(Eine Schlussbemerkung in eigener Sache: Die Pack aktuell-Branchenumfrage 2017 markiert ein kleines Jubiläum. Sie fand zum 10. Mal in ununterbrochener Reihenfolge statt. Die zehn Umfragen zeigen als eine Art Sorgenbarometer, was wann die Branche bewegte. Wen dieser Rückblick interessiert: Alle Umfragen sind über das E-Paper-Archiv von Pack aktuell zugänglich (www.packaktuell.ch/epa-per). Die Umfragen wurden jeweils in der ersten Ausgabe der Jahre 2008 bis 2016 ab Seite 4, 5 oder 6 publiziert. Die Lektüre zeigt: Die Herausforderungen wechsel-ten, gefehlt haben sie aber nie.)

Joachim Kreuter

Chefredaktor

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4 2. Februar 2017 PACK aktuell

Aluminium

«Der Markt gönnt sich eine Atempause»

Marcel Menet, Geschäftsführer Aluminium-Verband Schweiz in Zürich.

«Die Schweizer Alu-miniumfirmen bli-cken aufgrund des

anhaltend starken Frankens auf ein weiteres herausforderndes Jahr zurück. Die Abliefe-rungen bei den Aluminiumfolien stagnier-ten und die Nachfragen aus dem Lebensmit-tel- und Pharmamarkt waren gar rückläufig. Bei den Aluminiumtuben gab es in der Schweiz eine Marktkonsolidierung und ins-gesamt war die Nachfrage aus dem deutsch-sprachigen Raum leicht rückläufig. Auch das dynamische Wachstum der letzten Jahre bei den Aerosoldosen wurde etwas ge-bremst, doch waren die Ablieferungen 2016 in etwa auf dem hohen Vorjahresniveau. Der Markt gönnt sich eine Atempause.

Im 2017 rechnen wir mit einer stagnie-renden Nachfrage in der Schweiz. Unsere Hoffnung liegt weiterhin auf den Export-märkten. Denn die unsichere politische Ent-wicklung in der EU, nicht zuletzt ausgelöst durch den Brexit, und der Machtwechsel in den USA betrachten wir auch als Chance. So kann sich die Schweizer Aluindustrie gegen-über ihren Kunden als verlässlicher Partner mit starker Währung und stabilem politi-schem Umfeld positionieren. Und dank den bereits getroffenen und laufenden betriebli-chen Optimierungsmassnahmen soll auch in diesem Jahr die Ertragslage wieder ver-bessert werden. Die gute Ressourceneffizi-enz des Aluminiums und seine Eigenschaf-ten als multifunktionaler und leichter Werk-stoff mit besten Barriereeigenschaften bleiben auch in Zukunft das Rezept für den weiteren Erfolg als Verpackungsmittel.»

Flexible Verpackungen

Schweiz verliert Produktionsvolumen

Jacques Schindler,Präsident Interessen-gemeinschaft flexible Verpackungen IGFV, Zürich, und Delegier-ter des Verwaltungs-rates Selig Schweiz AG, Niederglatt.

«Unsere Branche hat 2015 stark unter den Wechselkursen gelitten, aber wir haben ge-lernt, mit der Situation umzugehen. Das vergangene Jahr ist daher trotz des heftigen Gegenwindes besser verlaufen als erwartet. Dabei hat die gute Auslastung in den ersten zehn Monaten von 2016 geholfen, die wir trotz Druck aus dem Ausland erreichen konnten. Gegen Jahresende hat die Auslas-tung dann etwas nachgelassen. Belastend war auch der anhaltende Druck auf unsere Margen. Das Thema Eurokurs ist daher für uns trotz des insgesamt befriedigenden Ver-laufs von 2016 nicht ausgestanden. Unsere Mitgliedsfirmen haben zwar auch 2016 wei-ter rationalisiert und optimiert. Aber das war nur noch in kleinen Schritten möglich, wir sind hier an Grenzen gekommen. Man muss sehen, dass wir in unserer Branche mit einem Materialanteil an den Kosten von über 50 Prozent arbeiten. Je nach Situation und Auftragsgrösse übersteigt der Material-kostenanteil auch mal die Marke von 70 Prozent. D. h., dass wir weniger als die Hälf-te unserer Kosten überhaupt beeinflussen können. Irgendwann wird dann der Spiel-raum sehr klein, und genau in dieser Situati-on sind wir. Dazu steht eine Verschärfung der Umweltauflagen an, für deren Erfüllung jeder Betrieb wieder einige 100’000 Franken wird investieren müssen.

Die gute Auslastung von 2016 dürfte 2017 schwer zu halten sein. Im vergangenen

Jahr sind unsere Betriebe von der Abwande-rung von Aufträgen ins Ausland weitgehend verschont geblieben. Aber nachdem sich grosse Abnehmer in der Schweiz 2016 nach grossen Ausschreibungen für Lieferanten aus dem Ausland entschieden haben, wird in diesem Jahr nennenswertes Volumen aus dem Schweizer Markt abwandern. Wir rech-nen mit einem Volumen von insgesamt 30 Millionen Franken, was etwa 80 Arbeitsplät-zen entspricht. Daher ist in diesem Jahr mit einem Stellenabbau in unserer Branche zu rechnen. Man könnte auch sagen, dass es jetzt ein Flexpackwerk zu viel in der Schweiz gibt, wenn es nicht gelingt, das Volumen im Export zurückzugewinnen. Wir rechnen da-her mit einem schwierigen Jahr 2017. Unse-re Mitgliedsfirmen sind zwar solide aufge-stellt, sie werden sich aber bei Investitionen zurückhalten müssen. Als Interessenge-meinschaft wird uns 2017 die schon ange-sprochene Verschärfung der Umweltaufla-gen beschäftigen. Es geht erneut um das Thema Lösemittel und Luftreinhaltung. Un-sere Branchenfirmen haben die entspre-chende Verordnung seinerzeit mit hohen Investitionen fristgerecht und konform um-gesetzt. Jetzt sollen zusätzlich noch die Emissionen der sogenannten diffusen Löse-mittel erfasst werden. Das ist quasi der letzte Rest, der noch an Emissionen entsteht. Das ist nur mit unverhältnismässig hohem Auf-wand möglich. Unsere Mitbewerber im Ausland müssen diesen zusätzlichen Auf-wand nicht betreiben. Der Produktions- standort Schweiz wird für unsere Branche daher unattraktiver werden. Dagegen wol-len wir uns wehren.»

Branchenumfrage

Situation bleibt anspruchsvollDas Jahr 2016 zeigte eine gewisse Stabilität in der Nachfrage und die Unternehmen konnten durch Gegen-

massnahmen den Frankenschock von 2015 teilweise kompensieren. Der Ausblick auf 2017 fällt uneinheitlich

aus, positive Erwartungen, aber auch politisch beeinflusste Marktrisiken waren aus der Branche zu hören.

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Formstabile Kunststoffverpackungen

Vorjahresverluste teilweise kompensiert

Patrick Semadeni,Geschäftsführer derSemadeni PlasticsGroup in Ostermun-digen.

«Nachdem die schwei- zerische Kunststoff-

branche im Jahr 2015 Rückgänge um 7 bis 8 Prozent verzeichnete, konnte der Umsatz im Jahr 2016 bei einigen Unternehmen wieder gesteigert werden, sodass ein Teil der Vor-jahresverluste kompensiert wurde. Der Schweizer Markt ist weitgehend gesättigt und verzeichnet – wenn überhaupt – nur ein tiefes einstelliges Wachstum. Die Bedarfs-mengen sind relativ konstant, jedoch steigt der Importanteil im Ausland befüllter Gü-ter. Vor allem im Konsumgüterbereich ist eine Abwanderung ins Ausland feststellbar, auch verursacht durch den Einkaufstouris-

mus und den Onlinehandel. Neugeschäfte lassen sich praktisch nur zulasten eines Mit-bewerbers akquirieren und sind insofern Folgen von Preisoptimierungen der Kun-den. Verschiedene Kunden haben ihre Pro-duktion und/oder ihre Abfüllung ins Aus-land verlegt, was auch zu einer Verpa-ckungsbeschaffung im Ausland führt. Der Nationalbankentscheid vom Januar 2015 war hierbei ein Katalysator für die Abwan-derung.

Auffällig im Vorjahr war eine Zunahme von Konzentrationsprozessen in der gesam-ten Kunststoffbranche. Grosse Konzerne wie beispielsweise RPC und Alpla kaufen verstärkt KMU auf. Teilweise verschwinden auch Unternehmen völlig vom Markt und ihr Geschäft geht an andere über, wie in der hiesigen Kunststofffolienherstellung jüngst zu sehen war. Im kleinen Massstab haben wir unsere Gruppe auch durch die Über-nahme der Logo-Plastic und der PET Sach-sen gestärkt. Seitens der Rohstoffe war 2016 ein relativ ruhiges Jahr. Bei fast allen Quali-täten gab es keine gröberen Ausschläge nach oben oder nach unten und die Verfügbarkeit

war stets gewährleistet. Die Preise bewegten sich 2016 auf einem soliden Niveau.

Für das laufende Jahr 2017 erwarten wir in der Schweiz eine Seitwärtsbewegung mit einer leichten Tendenz nach oben. Generell spüren wir einen etwas höheren Optimis-mus in unserer Branche, basierend auf ei-nem steigenden Konsumklima in der Schweiz und Wachstumsimpulsen, die auf-grund der guten Wirtschaftslage in Deutsch-land auf die Schweiz übergehen könnten. Die Marktsegmente Lebensmittel und Phar-ma dürfen sich wie gewohnt stabil entwi-ckeln. Bei den Winterprodukten sehen wir heuer einen guten Absatz und auch ein war-mer Sommer würde die Nachfrage steigern. Generell sind ausgeprägte Jahreszeiten gut für den Absatz speziell verpackter Saison-produkte. Seitens der aktuellen politischen Themen sehen wir keinen direkten Einfluss vom Brexit oder dem neuen US-Präsiden-ten. Wichtiger für uns sind die Zukunft der EU, der Marktzugang für die Schweiz und auch die Personalrekrutierungsmöglichkei-ten für Fachkräfte.»

Branchenumfrage

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6 2. Februar 2017 PACK aktuell

Glas

Stabiler Jahresverlauf – Wachstum im Ausland

Claude R. Cornaz,CEO der VetropackHolding AG in St-Prex.

«Die gesamte Vetro-pack-Gruppe ver-zeichnete im Jahr

2016 einen kontinuierlichen Geschäftsver-lauf. Mit geringen Ausschlägen in bestimm-ten Segmenten und Märkten war der Ver-brauch über die Gruppe gesehen stabil. In der Schweiz allerdings schrumpft der Markt-bedarf seit rund drei Jahren und wir erwar-ten auch, dass dieser Trend 2017 anhalten wird. Dafür gibt es keinen einzelnen Grund, sondern es ist eine Summe mehrerer Ent-wicklungen. Der Verbrauch pro Kopf in der Schweiz geht zwar kaum zurück, aber die Importe bereits im Ausland gefüllter Glas-verpackungen nehmen zu. Dies liegt daran, dass die Lebensmittelproduktion in der Schweiz generell rückläufig ist. Hier liegen auch die Probleme der gesamten schweizeri-schen Wirtschaft, denn der Eurokurs ist ent-gegen einer im letzten Jahr viel verbreiteten Meinung noch lange nicht verdaut. Wer als Produzent in der Schweiz kein Geld mehr verdienen kann, verlagert ins Ausland und schiebt damit auch den Verpackungsbedarf ins Ausland. Dies gilt für alle Branchen.

Die Vetropack-Gruppe wächst orga-nisch und durch Akquisitionen, aber nur im Ausland. Wir erwarten, dass sich die schwie-rige Situation in der Schweiz auch im 2017 fortsetzen wird. Die aus technischen Grün-den notwendig gewordene Teilreparatur der Glaswanne verlängert jedoch die Laufzeit in St-Prex bis 2020. Insofern können wir den Investitionsentscheid für unseren Heimat-standort um zwei Jahre verschieben. Dies ist ein positiver Effekt für unser Geschäft in der Schweiz.

Seitens der aktuellen weltpolitischen Lage erwarten wir keine unmittelbaren Aus-wirkungen auf den Konsum. Der Glasver-brauch in der Schweiz reagiert nicht auf ei-nen neuen US-Präsidenten oder den Brexit. Viel wichtiger für uns dürften die Wahlen in Deutschland und Frankreich werden, weil deren Ergebnisse Auswirkungen auf die Po-litik der EU haben können und gegebenen-

falls den Kurs des Frankens weiter ansteigen lassen. In den Segmenten Bier und Soft-drinks sind wir in der Schweiz durch die Dominanz grosser internationaler Konzer-ne einem europäischen Wettbewerb ausge-setzt. Dies führt dazu, dass der Preisdruck extrem hoch bleibt. Das Segment Wein ist ein deutlich lokaler geprägtes Geschäft, aber auch hier wird der Preisdruck sicher nicht geringer.»

Holzverpackungen

Hohe Stabilität, keine Deindustrialisierung

Ruedi Heim, Inhaber und Geschäftsleiter der Kifa AG in Aadorf und Präsident des Verbands der Schwei-zerischen Holzverpa-ckungs- und Palet-tenindustrie (VHPI).

«2016 war erneut ein anspruchsvolles Jahr. Es verlief einigermassen stabil, ohne grosse Sprünge nach oben oder unten. Wie im Vor-jahr gab es diverse Produktionsverlagerun-gen unserer Kunden ins Ausland, woraus sich ein geringerer Bedarf ergab. Gleichzei-tig gab es aber auch Unternehmen, die In-vestitionen in der Schweiz tätigten. Eine von den Medien kolportierte Deindustrialisie-rung auf breiter Front fand jedenfalls 2016 nicht statt. Komplette Stilllegungen oder Verlagerungen waren Einzelfälle. In der Summe dürfte die Holzverpackungsindust-rie im Jahr 2016 Umsätze und Mengen etwa wie im Jahr 2015 erzielt haben. Ebenfalls sehr hoch blieb aber der Druck auf die Mar-gen. In der Branche waren 2016 keine Fusi-onen, keine Schliessungen und keine Neu-gründungen zu verzeichnen. Insofern war 2016 ein insgesamt stabiles Jahr. Es zeigte sich auch, dass ausländische Unternehmen, die die Schweiz nach dem Frankenschock als Zielmarkt gesehen haben, nicht reüssie-ren konnten. Einige haben sich wieder aus dem Markt zurückgezogen, weil sie die in unserer Branche notwendige Nähe zum Kunden nicht aufbauen konnten.

Für 2017 erwarten wir kurzfristig eine Fortsetzung der Trends aus 2016. Die Unter-nehmen müssen an ihrer Konkurrenzfähig-keit arbeiten und der Druck auf die Margen

bleibt bestehen, da der Markt in der Summe nicht wächst. Viele der grösseren Holzver-packungsunternehmen haben bereits in Ra-tionalisierung und Automatisierung inves-tiert. Insofern könnte der Druck auf kleinere Anbieter weiter ansteigen. Da aber auch sie immer wieder neue Nischen finden, dürfte die Konzentration kaum zunehmen. Politi-sche Ereignisse wie der Brexit oder die neue US-Präsidentschaft sind aktuell schwer ein-zuschätzen, dürften aber für unsere Branche kaum eine Rolle spielen. Für die schweizeri-sche Holzverpackungsindustrie ist China als Markt weitaus wichtiger als die USA oder Grossbritannien. Auch Osteuropa hat auf unseren Markt viel unmittelbarere Auswir-kungen. Generell werden anstehende Ent-scheidungen in der Schweiz wie der generel-le Umgang mit der EU und die Abstimmung zur Unternehmenssteuerreform stärkere Auswirkungen auf das Investitionsverhalten der Unternehmen haben. Hier bin ich zu-versichtlich und wir müssen keine Angst vor der Zukunft haben.»

Kartonverpackungen

«Preisdruck hat sich nicht weiter erhöht»

Silvano Gauch, Präsident Swisscarton, Aarau, und Verwal-tungsratspräsident LxBxH Gauch AG,Kirchberg.

«Die Unsicherheit in unserer Branche blieb auch 2016 hoch. Posi-tiv hat sich ausgewirkt, dass die Konjunktur in Deutschland gut lief und die dortigen Kartonhersteller sehr gut ausgelastet waren. Der Druck auf die Preise in der Schweiz hat sich dadurch nicht mehr erhöht. Die Mar-gen und damit die Ertragssituation für die Betriebe in der Schweiz blieben aber unbe-friedigend. Die einzelnen Betriebe haben unterschiedlich auf diese Situation reagiert, die einen mit weiterer Rationalisierung, an-dere mit einer noch stärkeren Spezialisie-rung auf Marktsegmente, in denen noch befriedigende Erträge möglich sind. Bei Neuaufträgen wurde auch versucht, höhere Preise durchzusetzen. Die Auslastung bei unseren Mitgliedsbetrieben war nach mei-ner Einschätzung befriedigend. Zusammen-

Branchenumfrage

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PACK aktuell 2. Februar 2017 7

gefasst lässt sich zu 2016 sagen: Wer auf die anhaltend unbefriedigenden Margen in den vergangenen zwei Jahren nicht reagiert und weder rationalisiert noch sich spezialisiert hat, befindet sich nun in einer schwierigen Situation. Auf Kundenseite war die Lage sta-bil. Von Einzelfällen abgesehen, haben wir keine Produktionsverlagerungen oder Ab-wanderungen von Firmen beobachtet. Die Firmen haben sich auch wieder verstärkt zu Schweizer Lieferanten bekannt, konkur-renzfähige Preise vorausgesetzt. Schweizer Lieferanten werden wieder angefragt und können offerieren. In der Zeit direkt nach den Eurokurseinbrüchen war das teilweise nicht mehr möglich. Doch mittlerweile ha-ben die Kunden offensichtlich gemerkt, dass kleinere Preise auch kleinere Leistungen be-deuten.

Für 2017 erwarte ich, dass unsere Mit-gliedsfirmen wie schon 2016 versuchen wer-den, Preiserhöhungen bei Neugeschäften durchzusetzen. Das wird auch deswegen nö-tig sein, weil mit leicht steigenden Rohstoff-preisen zu rechnen ist. Diese sind im ver-gangenen Jahr zurückgegangen, jetzt versu-chen die Lieferanten, diesen Rückgang zu kompensieren. Vom Markt dürften keine Impulse kommen. Das Wachstum in den Branchen, die wir bedienen, bleibt klein. Und die Risiken, dass dieses schwache Wachstum unter Druck kommt, dürften 2017 höher sein, als die Chancen für einen spürbaren Konjunkturaufschwung.

Unser Verband hat aktuell 13 Mitglieder, nachdem auf Ende 2016 zwei Firmen, wie schon länger bekannt, ausgetreten sind.»

Verpackungsmaschinen

Stabiler Jahresverlauf, aber Druck bleibt hoch

Thomas Rechsteiner, Leiter der Fachgrup-pe Verpackungstech-nik der Swissmem in Zürich sowie Vice President Project Im-plementation bei Bosch Packaging Sys-tems AG in Beringen.

«Die Verpackungsmaschinen-Branche der Schweiz verzeichnete 2016 etwa gleichblei-bende Bestellungseingänge wie im Vorjahr.

Dabei waren USA, Kanada und Südamerika leicht rückläufig, China etwas stärker und Europa stabil. Für 2017 erwartet die Swiss-mem-Fachgruppe Verpackungstechnik mehrheitlich einen gleichbleibenden Bestel-lungseingang, etwa gleiche Erträge, aber sinkende Umsätze. Die Chancen in der Schweiz liegen darin, dass der Druck von aussen die Unternehmen zu mehr Innovati-onen antreibt, um ausländischen Mitbewer-bern immer einen Schritt voraus zu sein. Zudem liegt in der Beschaffung im Euro-raum oder gar weltweit noch immer ein ge-wisses Potenzial.

Die Schweizer Unternehmen sind äus- serst agil und sehr flexibel. Wie ‹Stehauf-männchen› richten wir uns bei Veränderun-gen immer wieder schnell neu aus. Risiken sieht die Fachgruppe in der allgemeinen Lage der Weltwirtschaft. Zwar schwächeln die Schwellenmärkte insgesamt, doch sind Schweizer Maschinen nach wie vor, zum Beispiel in China, höchst beliebt. In der Schweiz sehen wir nach wie vor ein gewisses Risiko in der Umsetzung der Massenein-wanderungsinitiative. Der Brexit hat derzeit noch keine unmittelbaren Folgen, doch fin-det in England momentan ohnehin eine deutlich spürbare Marktkonsolidierung und -bereinigung statt. Die Wahlen in den USA haben bei Investitionsentscheidungen im zweiten Halbjahr 2016 zu einer gewissen Lähmung geführt, von der wir noch nicht wissen, wann sie überwunden sein wird. Im Vergleich zu den USA sind in Europa Inves-titionen der Unternehmen weniger von Wahlen abhängig, da Regierungswechsel hier weniger zu abrupten Veränderungen der Rahmenbedingungen führen.

Seitens der Währungsproblematik hat sich der Schweizer Maschinenbau erstaun-lich gut angepasst. Der hohe Franken geht jedoch klar zulasten der Margen und der In-vestitionsfähigkeit. Dabei stehen grosse Un-ternehmen und KMU praktisch vor den gleichen Herausforderungen. Weder da noch dort hat es im letzten Jahr nennens-werte Insolvenzen oder Fusionen gegeben. Auch die KMU zeigten sich erstaunlich sta-bil. Schweizer Unternehmen haben eine gute Nase für Trends und vertrauen auf Schweizer Qualität. Sorgen machen wir uns bei Swissmem verstärkt zum Fachkräfte-mangel. Wir können glaubhaft aufzeigen, dass uns die Fachkräfte langsam ausgehen. Der Schweizer Maschinenbau benötigt hochqualifizierte Fachkräfte aus dem In-

und Ausland. Eine Beschränkung der Zu-wanderung hätte zur Folge, dass die Unter-nehmen verstärkt ins Ausland verlagern. Gleichzeitig müssen wir jedoch auch in un-sere Top-Schulen weiter investieren, um auch bei der Bildung international konkur-renzfähig zu bleiben.»

Weissblech

2016 war ein Jahr der Konsolidierung

Christian Knoll, Prä-sident Schweizeri-scher Verband Metallverpackungen, Thun, und Geschäfts-führer Louis Sauter AG, Ermatingen.

«2016 war für die Metallverpackungsbran-che ein Jahr der Konsolidierung. Nach dem Euroschock vom Januar 2015 hat sich 2016 gezeigt, ob die getroffenen Massnahmen ge-nügend wirksam waren. Das war nicht über-all der Fall. Ein Mitglied unseres Verbandes musste aufgrund der angespannten und schwierigen Wirtschaftssituation die Blech-verarbeitung einstellen. Erfreulicherweise war es für einzelne Mitglieder möglich, Um-sätze, welche vormals an China verloren gingen, wieder zurück in die Schweiz zu ho-len. Aber natürlich zu tiefen Margen. Bei anderen Mitgliedern ist der befürchtete Umsatzeinbruch mit der neuen Europäi-schen Tabakregulierung TPD2 nicht einge-troffen. Ebenfalls boomt das Babymilchpul-ver in Dosen für Asien, speziell China. Hier konnten deutliche Mehrmengen produziert werden. Bei den Fässern aus Stahlblech herrscht ein starker Preiskampf mit den EU-Produzenten. In dieser Branche gibt es massive Überkapazitäten.

Positiv war, dass die EU 2015 «Perma-nent Material» als Klassifizierung in das Vokabular der EU-Kreislaufwirtschaft auf-genommen und Weissblech als ein solches Material eingestuft hat. Permanent heisst, das Material kann beliebig oft und ohne Qualitätsverlust rezykliert werden. Alumi-nium und Glas sind die einzigen anderen Verpackungsmaterialien, welche diese Ei-genschaft auch haben. Metallverpackungen, die zwar teurer als Karton- oder Kunststoff-verpackungen sind, werden so für umwelt-

Branchenumfrage

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8 2. Februar 2017 PACK aktuell

bewusste Verbraucher wieder interessant. Substitution durch Verpackungen aus Kar-ton oder Kunststoff ist leider weiterhin ein Thema. Es bleibt zu hoffen, dass die Konsu-menten noch umweltbewusster werden und bereit sind, einen leichten Mehrpreis für Metallverpackungen zu bezahlen.

2017 bringt für die Weissblech-Verpa-ckungsbranche höhere Rohmaterialpreise. Diese wurden für 2017 massiv, das heisst im zweistelligen Bereich, angehoben, Jedoch nicht nur für die Schweiz, sondern für ganz Europa. Unsere Mitglieder werden die Preiserhöhung weitergeben müssen, da kei-ne Reserven mehr in den Preisen versteckt sind. Hoffen wir, dass unsere Kunden die Vorteile von Metall erkennen und ihre Pro-dukte weiter in Metall verpacken. Ansons-ten sind erste Anzeichen eines Fachkräfte-mangels spürbar. Da unsere spezifische Branche in der Schweiz sehr klein ist, bilden wir entsprechend viele Fachleute selber aus und sind auf einen freien Zugang zu den eu-ropäischen Märkten angewiesen.»

Wellkarton

Vorjahr stabil – Franken-kurs bestimmt Zukunft

Bernd Dilger, Sprecher im Verband Wellkarton Schweiz WS und General Ma-nager Werk Oftrin-gen bei DS Smith Packaging Deutsch-land/Schweiz.

«Nach dem Konsolidierungsjahr 2015 konn-te das Volumen der Branche im Jahr 2016 stabilisiert und auf konstantem Niveau gehal-ten werden. Der grosse, durch die Wechsel-kursfreigabe Anfang 2015 ausgelöste Trend zur Abwanderung in die EU hat sich 2016 spürbar abgeschwächt. Vor allem bei Lebens-mittel und Pharma verzeichnen wir eine sta-bile Binnennachfrage in der Schweiz. So konnte die schweizerische Wellkartonindust-rie ihre Marktanteile gegenüber dem Import im vergangenen Jahr weitgehend halten. Der von den Kunden weitergegebene Kosten- und Margendruck blieb aber weiterhin sehr stark. Die Industrie hat mit Rationalisierun-gen, Effizienzsteigerungen und Arbeitszeiter-höhungen reagiert sowie individuelle Rege-lungen mit den Belegschaften getroffen. Kundennähe, optimierte Logistik sowie kur-ze Lieferfristen und individuelle Lösungen sind deutliche Vorteile, die unsere Kunden gegenüber dem Import schätzen. Seitens der

Rohstoffe befanden sich die Papierpreise 2015 nahe einem historischen Höchststand. 2016 sind die Preise bei den braunen Qualitä-ten teilweise leicht zurückgekommen, bei den weissen Qualitäten aber auf dem Höchst-stand geblieben.

Im laufenden Jahr 2017 erwarten wir wei-terhin ein raues Wettbewerbsumfeld. Der grösste Einflussfaktor für unsere Branche dürfte 2017 der Kurs des Schweizer Frankens werden. Der Brexit, der Präsidentenwechsel in den USA und die in diesem Jahr anstehen-den Wahlen in grossen EU-Staaten haben zwar keine direkten Auswirkungen auf die Schweizer Wellkartonindustrie, aber wir spü-ren indirekt, wenn die Stimmungsindikato-ren sich verändern. Die unsichere politische Lage erhöht den Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken und beeinflusst daher un-sere Kunden in ihrer Kaufentscheidung. Bei grossen Ausschreibungsvolumina ohne lo-gistische Spezialanforderungen in der Schweiz nehmen ausländische Anbieter ver-einzelt teil und hier spielt der aktuelle Fran-kenkurs jeweils durchaus eine gewichtige Rolle. Steigt der Franken zu stark, könnte der Einkauf im Ausland wieder zunehmen. Dem-gegenüber ist die Masseneinwanderungsini-tiative für uns kein Thema mehr. Der Ar-beitsmarkt in der Schweiz bietet genügend qualifizierte Mitarbeiter. Darüber hinaus bil-den die Verbandsunternehmen seit Jahren erfolgreich eigene Fachkräfte zur Besetzung von wichtigen Schlüsselpositionen aus.»

Aufgezeichnet von Joachim Kreuter

und Dirk Schönrock

Branchenumfrage

Verpackung inside Tagesaktuell auf www.packaktuell.ch und 14 mal pro Jahr in Pack aktuell, Fachmagazin für Verpackungstechnik und -design

PACK

aktuell

Packmann_87_x_190mm.indd 1 30.01.17 11:38

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HEIMAT RELOADED 2.0Noch ein bisschen mehr Heimat – der jüngste Packaging Relaunch der Luzerner Biermarke Eichhof setzt fort,

was beim letzten Relaunch 2013 begonnen wurde: Die Emotionalisierung und Re-Regionalisierung der Marke.

Gegen vier Jahre sind vergangen, seit die Heineken Switzerland AG den Auftritt ihrer Biermarke Eichhof das letzte Mal überarbeiten liess (Pack aktuell vom 1. Oktober 2014). Jetzt wurde das gesamte, zwölf Sor-ten umfassende Sortiment erneut relauncht. Die Ver-packungen im neuen Design werden seit Anfang Jahr nach und nach in den Markt eingeführt.

Der letzte Packaging Relaunch von 2013 brachte einen Modernisierungsschub in Grafik und Anmu-tung, aber auch eine Rückbesinnung. Als Logoelement wurde das Eichhörnchen reaktiviert, das von 1960 bis Ende der 1990er Jahre das Logo prägte. Der Relaunch von 2013 stellte so wieder einen Bezug zum histori-schen, namensgebenden «Eichhof» her. Vor allem gab der Relaunch der Marke ein Symbol und einen Sym-pathieträger zurück, die zwar über 30 Jahre aus dem Design, nicht aber aus den Köpfen der Innerschweizer Biertrinkergemeinde verschwunden waren. Ziel war die Emotionalisierung und Re-Regionalisierung der Marke, die seit 2008 zu Heineken Switzerland gehört.

Der jüngste Relaunch soll diese Regionalisierung weiter stärken. «Mit den neuen Verpackungen brin-gen wir unsere lokale Verbundenheit noch stärker zum Ausdruck», wird dazu Christa Bray, Brand Mana-gerin Eichhof, zitiert. Mit der Verstärkung des Inner-schweizer Heimatgefühls wurde eine Londoner Agen-tur beauftragt, die auf Packaging Design für alkoholi-

sche Getränke spezialisierte Claessens Inter- national. Diese hat schon andere Biere aus

dem Markenuniversum von Heineken ge-staltet, wie das italienische Bier Moretti.

Für mehr «Heimat» im erneuerten Auf-tritt sorgt das noch etwas grössere, rundere,

dominantere Eichhörnchen, das zudem na-türlicher gezeichnet ist. Mehr Bedeutung er-

hält auch die Basisfarbe Gelb, die für Biere eher unge-wöhnlich und ein weiteres Charakteristikum der Mar-ke Eichhof ist. Neu sorgt ein Strahlenkranz im Etikett für eine Akzentuierung des Gelb.

Dazu kommt als neues «Heimat-Element» die Sil-houette der Luzerner Altstadt. Neu sind auf den Se-kundärverpackungen, Multipacks aus Mikrowell- karton und auf weiteren Werbemitteln im Hinter-grund die Luzerner Wahrzeichen Kapellbrücke, Was-serturm und Pilatus abgebildet.

Ist das eine Spätwirkung von Kurt H. Illi, dem un-vergessenen Tourismusdirektor von Luzern? Er plat-zierte Kapellbrücke und Wasserturm auf allen Werbe-mitteln für die Stadt. Diese wurden international so zu einem Wahrzeichen, das mit Luzern verbunden wird wie der Eiffelturm mit Paris. Gut möglich, dass sich Londoner Designer eine verschärfte Heimatanmutung für ein Luzerner Bier nicht ohne diese Symbole vor-stellen können und diese so via London Eingang in den Innerschweizer Verpackungsrelaunch fanden.

In Luzern ist Eichhof seit bald zehn Jahren nicht mehr alleiniger Platzhirsch. Bald nach der Übernahme von Eichhof durch Heineken im Jahr 2008 lancierten lokale Bieraktivisten zwei alternative Marken. Mittler-weile haben sich das «Luzerner Bier» und das «Lozär-ner Bier» etabliert. Der Druck im Biergeschäft bleibt hoch. In der bunter gewordenen Luzerner Bierwelt hat der grösste Brauer am Platz mit dem jüngsten Re-launch sein regionales Profil erneut gestärkt.

Neben der Londoner Claessens International war die Exactapro AG in Arlesheim am Relaunch beteiligt. Exactapro ist eine Druckvorstufen-Agentur und spezi-alisiert auf die Umsetzung komplexer Verpackungen. (www.eichhof.ch ; www.claessensinternational.com ; www.exactapro.ch) Joachim Kreuter

Die Eichhof-Bierrange im neuen Design.

9

Der jetzt abgelöste Auf-

tritt von 2013.

Verpackung und Marketing

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10 2. Februar 2017 PACK aktuell

Aufgefallen im Regal

Esthetic-Relaunch komplett digital

Die Mibelle AG in Buchs AG, Teil der Migros-eige-nen Mibelle Group, hat im vergangenen Jahr sei-ne Eigenmarke «Esthetic» relauncht. Dabei wurden sowohl die Packmittel als auch das Design von flüs-siger Seife, Shampoo, Duschgel, Body-Lotion und Öl-Peeling neu ent-wickelt. In der gesamten Serie werden nun ver-schiedene Packmittel ein-gesetzt: zylindrische, an den Schultern ab-gerundete Kunst-stoffflaschen aus PET mit Schraub-verschluss oder mit Pump-dispenser in

den Füllgrössen 250 ml und 500 ml, Kunststoff- flaschen aus PET mit ovalem Grundriss in 250 ml und einem Pump-dispenser, Kopfstandtuben aus Laminat mit 250 ml Füllvolumen und Klapp- scharnierdeckeln, Nach-füllbeutel im Doypack-Stil mit einem eingesie-gelten Schraubventil so-wie flache Runddosen

mit

Schraubdeckel und 200 ml Füllvolumen. Als technische Besonderheit wurden alle Packmittel, bis auf Nachfüllbeutel, digital produziert und unter den verschiedenen Druckbetrieben aufei- nander abgestimmt. Das Esthetic-Sortiment um-fasst insgesamt eine Ran-ge von 17 Produkten, die in vier exotisch klingen-den Duftnoten verfügbar sind: India Bliss, Amazon Forest, Vanilla Almond und Asia Bloom. Es-

thetic wird dabei als Luxusprodukt inner-halb des Migros-Kör-perpflegesegments po-sitioniert. DS

Handcreme – attraktiv überverpackt

Nach dem Öffnen der Banderole aus einem matten, strukturierten Naturpapier öffnet sich die 12 Zentimeter hohe Verpackung aus rohem, naturbraunem Karton wie eine Blüte. Das Blü-tenzitat und die naturbe-lassenen Verpackungsma-terialien der Sekundär-verpackung passen perfekt zum Inhalt, einer wohlriechenden Free-From-Handcreme. Die

Rezeptur der Creme auf Basis von Lemongrass kommt ohne kritische Inhaltsstoffe aus wie dem Konservierungsmittel Paraben, Silikon und Mineralöl. Allerdings könnte auf die Sekundär-verpackung verpa-ckungstech-nisch verzichtet werden. Die Primärver-packung, eine silberfar-

bene Laminattube mit ei-nem Rundum-Selbstkle-beetikett, schützt das Produkt ausreichend. Je-doch wären auf der klei-

nen Tube die ausgelobten Produktvortei-le kaum ausrei-chend klar und sichtbar zu ver-mitteln. Unter Marke-tinggesichtspunkten braucht es daher die Sekundärverpackung, doch hätte dafür eine

weniger packstoffintensi-ve, normale Tuben- schachtel ausgereicht. Ökologie und Marketing

stehen bei die-sem Produkt

sichtbar im Wi-derspruch. Die

Textzeile «All natu-ral and eco friendly» auf der Sekundärverpackung geht insofern ein biss-chen an der Realität vor-bei. Anbieter der Hand-creme ist die thailändi-sche Firma Phutawan. (www.phutawanshop.com) JK

Pralinen aus Getränkedose

Der belgische Schokola-denproduzent Ovidias bietet als weltweit wahr-scheinlich einziges Unter-nehmen Pralinen an, die mithilfe eines patentier-ten Verfahrens in 330 ml Alu-Getränkedosen ver-packt werden. Die Dosen schützen stärker als gän-gige Pralinenverpackun-gen vor Oxidation durch Licht und Sauerstoff so-wie vor Luft-feuchtigkeit, die Schokolade ist dadurch länger haltbar. Die Ovidias-Dosen sind mit einem Sleeve versehen. Bevor die Prali-

nen in die Dose kommen, werden sie einzeln in Fo-lie verpackt. Zusätzlich werden die Dosen mit Stickstoff begast. Die bel-gische Firma hat die Ver-packung und das Verpa-ckungsverfahren zusam-men mit dem Dosen- hersteller Ball entwickelt. Die Produkte sind in un-terschiedlichen Ge-schmacksrichtungen er-

hältlich und wer-den auch über den Online-Shop von Ovidias welt-weit vertrieben. PD/JK

(www.ovidias.com/de-de)

Sanft zur Hand: Tuben mit Soft-Touch-Oberfläche

Zeigen, was der Inhalt leistet. Das war das Ziel beim jüngsten Verpa-ckungsrelaunch für Ni-vea-Handpflegeprodukte. Diese sollen für sanfte Haut an den Händen sor-gen. Die Verpackungen vermitteln das jetzt op-tisch und haptisch: Durch

eine neue abgerundete Form und ein Spezialma-terial, das eine angeneh-me, sanfte Haptik bietet und gleichzeitig einfaches Herausdrücken ermög-licht. Die Kopfstandfla-schen funktionieren da-mit ähnlich wie eine Tube. Die Nivea-Hand-

Care-Linie gibt es in fünf Varianten. Nivea ist eine Marke des deutschen Konsumgüterkonzerns Beiersdorf AG, der in der Schweiz mit seiner Tochterfirma Beiersdorf AG in Reinach BL vertreten ist. JK

(www.beiersdorf.ch)

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PACK aktuell 2. Februar 2017 11

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Kunststoff

Multi-Shaker ersetzt Schwingbesen

An der Kunststoffindust-rie-Messe Swiss Plastics Expo Ende Januar in Lu-zern präsentierte die Silac AG mit Sitz in Euthal den Multi-Shaker, der von Coop im Betty Bossi-Sor-timent vertrieben wird. Der Multi-Shaker für Sa-latsauce oder Omelet-tenteig ist in den beiden Grössen mit 0,5 und 0,75

Liter Inhalt verfügbar. Die konische, taillierte Form mit Dreh- und Klappver-schlüssen oben und unten liegt bequem in der Hand. Im Shaker aus transparen-tem Tritan-Kunststoff, ei-ner PET-Sorte, wirbelt der Spiral-Quirler aus federn-dem Edelstahldraht. Auch die weiteren Shaker-Teile wie Dichtung aus TPE,

Spiralhalter aus POM so-wie die Bedruckung der Skala im Tampondruck werden von Silac produ-ziert. Boden und Deckel bestehen aus Polypropy-len. Der Multi-Shaker ist spülmaschinenfest, mit ei-nem abnehmbaren Boden einfach zu reinigen und besitzt einen tropffreien Ausgusskopf für unter-

schiedliche Flüssigkeits-konsistenzen. Das gesam-te Produkt wird fixfertig montiert und für den Endkunden versandbereit verpackt. (www.silac.ch) DS

Der Multi-Shaker von

Betty Bossi besteht aus

mehreren Kunst-

stoff-sorten und Edel-

stahl.

Der spezialisierte Anbie-ter für Shrink Sleeves und Deckellösungen Clondal-kin Flexible Packaging Kirchberg in Kirchberg BE stellt den Shrink Slee-ve für die «Caffè Latte» Winteredition 2016/17 von Emmi her. Der Lu-

zerner Milchverarbeiter hat sich als Sponsor der FIS-Skiweltmeisterschaft 2017 in St. Moritz für das Motto «Go for Gold» ent-schieden. Dies sollte auch auf der alljährlichen Emmi Caffè Latte Winte-redition umgesetzt wer-

den. Der Sleeve sollte in Gold glänzen. Clondalkin Flexible Packaging hat für diese Spezialversion laut eigenen Angaben einen speziellen «Sternenglanz» entwickelt, ohne weitere Details bekannt zu geben. Clondalkin Flexible

Packaging betreibt 11 Produktionsstandorte für Extrusions-, Druck-, Laminier- und Weiterver-arbeitungsmöglichkeiten in Europa und Nord- amerika. (www.clondal-kin-kirchberg-com www.emmi.ch) DS

Goldglanz für die Winteredition

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12 2. Februar 2017 PACK aktuell

Kaum ein Emmi-Käse kommt an Kirchberg vorbei. Im Berner Städtchen steht das Käse- Konfektionier- und Verpackungszentrum des grössten Schweizer Milchverarbeiters Emmi AG. Hier werden die Käse der Em-mi-Produktionsbetriebe aus der ganzen Schweiz zusammengeführt und verkaufsfer-tig gemacht. Pro Jahr verarbeitet die 330-köpfige Belegschaft des Betriebs Kirch-berg rund 26 000 Tonnen Käse. Dieser wird zerteilt, geschnitten, gerieben oder geraspelt und dann verpackt. Anschliessend tritt die Ware den Weg in den Handel an.

Dies häufig in der Form von Aktionsver-packungen, die in Kirchberg entsprechend den Vorgaben von Detailhandelsfirmen aus primärverpacktem Käse konfektioniert wer-den. Die Aktionsverpackungen bestehen in der Regel aus zwei, drei oder vier Primär- verpackungen, die zu einer neuen Verkaufs-einheit zusammengefügt werden. Dabei werden alle Primärverpackungsarten verar-beitet, zum Beispiel Reibkäse oder Fondue- mischungen in Beuteln, Käsescheiben in Tiefziehverpackungen und Käsestücke in Vakuumverpackungen.

Problem instabile Beutelstapel«Unser Geschäft mit Aktionsverpackun-

gen ist über die Jahre gewachsen», sagt Alex Spielmann, Projektleiter beim Betrieb Kirchberg der Emmi Schweiz, «wir haben deshalb nach einer Möglichkeit gesucht, das

Herstellen der Aktionsverpackungen zu op-timieren.» Emmi setzte dafür bisher einen Banderolierer ein. Kritisch dabei war vor al-lem der hohe Personalaufwand. Primärver-packungen wie Beutel, die sich nicht stabil stapeln lassen, mussten beim Banderolieren manuell stabilisiert werden. «Das hat jeweils viele Arbeitskräfte gebunden», sagt Spiel-mann.

Abhilfe sollte eine neue Anlage schaffen, bei der die Aktionsverpackungen nicht mehr banderoliert, sondern in Folie einge-schrumpft werden. Doch die Suche nach geeigneten Anlagen erwies sich als schwieri-ger wie erwartet. «Wir haben uns verschie-dene Schrumpfverpackungsanlagen ange-schaut. Keine schaffte es, die Stapel von kri-

tischen Primärverpackungen bis zum Einschrumpfen so zu stabilisieren, wie wir uns das vorgestellt haben.»

Erst eine von der Saropack AG in Ror-schach vorgeschlagene Verpackungslinie überzeugte. Die Linie basiert auf der vollau-tomatischen Seitenschweissmaschine Saro-packer Servopacker 500. Diese ist eine kon-tinuierlich arbeitende, vollautomatische 2-Seiten-Schweissmaschine mit mitlaufen-dem Querschweisssystem, die ein enges Verpacken bereits vor dem Schrumpfen er-möglicht.

Überzeugend bei Tests ... Verpackungstests mit der Maschine

zeigten: Durch die kontinuierliche, ruck-freie Arbeitsweise und das enge Anliegen der noch ungeschrumpften Folie blieben die gestapelten Primärverpackungen ausrei-chend stabil, bis diese durch das An-schrumpfen der Folie sicher stabilisiert wur-den. So resultieren stets akurat gestapelte und sauber geschrumpfte Aktionsverpa-ckungen, auch bei kritischen Primärverpa-ckungen wie Reibkäse in Beuteln. Ein ma-nuelles Stabilisieren war nicht mehr erfor-derlich. «Nach diesen überzeugenden Tests haben wir uns für die Anschaffung der von Saropack konzipierten Linie entschieden.»

Maschinenreportage

Schnell, stabil und sauber schrumpfen

Emmi versteht sich aufs Stapeln: In ihrem Kirchberger Käseverpackungszentrum türmt die Firma Beutel, Trays

und Folienverpackungen zu Aktionsverpackungen auf, die aus zwei, drei oder noch mehr Primärverpackungen

bestehen. Neu kommt dabei eine Schrumpfverpackungslinie von Saropack zum Einsatz.

Der Saropacker Kallfass Servopacker 500 ist das Herzstück der Linie.

Die Zuführung der Linie: Hier legen zwei bis drei Personen vorgestapelte Primär-

verpackungen manuell ein.

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PACK aktuell 2. Februar 2017 13

Diese Linie wurde im März 2016 instal-liert und besteht aus einer vollautomati-schen Greiferzuführung, der Seiten-schweissmaschine Saropacker Servopacker 500 und dem Schrumpftunnel Saropacker Compact 650 SD mit Ringdüsenheizsystem in zweifacher Ausführung. Dann folgt ein Abtransportband mit integriertem Etikettie-rer und einer Station für das manuelle Ent-nehmen der Aktionsverpackungen.

Zum Konfektionieren der Aktionsver-packungen legen bis zu drei Personen den primärverpackten Käse in die Zuführung ein. Deren Greifer führt die gestapelten Ver-packungen der Seitenschweissmaschine zu. Führungsschienen sorgen dafür, dass die Stapel dabei stabil bleiben. Die Maschine schweisst dann die Stapel in einen Folien-beutel ein. Der Beutel wird von zwei Folien-rollen geformt, die von oben und unten zu-geführt, seitlich zusammengeschweisst und vom mitlaufenden Querschweisssystem ver-schlossen werden. Durch die Folienver-schweissung an beiden Seiten entstehen

schon vor dem Schrumpfen eng anliegende Verpackungen. Zum Einsatz kommen Saro-film Softschrumpffolien mit 13 μm aus elek-tronisch quervernetztem Polyethylen von Saropack. Die Folien sind teils unbedruckt, teils mit einem Streumuster bedruckt. Das Streumuster dient zum Verdecken der Bar-codes auf den Primärverpackungen.

Die vorverpackten Aktionsverpackun-gen laufen dann in den Schrumpftunnel ein. Dieser schrumpft die Folien mittels Heiss-luft an, die von einem Zweidüsen-Um-luftheizsystem erzeugt wird. Die Umluft-funktion sorgt für eine gleichmässige Wär-meverteilung und damit ein gleichmässiges Anschrumpfen der Folie. Ein Sichtfenster im Tunnel ermöglicht es, den Schrumpfvor-gang zu verfolgen. «Das ist hilfreich beim Feineinstellen der Wärme und der Luftmen-ge», sagt Spielmann. Die fertig geschrumpf-ten Aktionsverpackungen werden auf das anschliessende Transportband ausge-schleust, bei Bedarf etikettiert und dann manuell vom Transportband entnommen,

in ein Transportgebinde eingelegt und ei-nem Zwischenlager zugeführt. Von dort nehmen sie dann ihren Weg in den Detail-handel.

... und in der PraxisSeit ihrer Installation läuft die Linie zur

vollen Zufriedenheit von Alex Spielmann. «Bei unproblematischen, gut stapelbaren Aktionsverpackungen erreichen wir Leis-tungen bis 45 Aktionsverpackungen pro Mi-nute. Bei den kritischen Beutelverpackun-gen liegt die Leistung bei 30 bis 35 Takten pro Minute. Das war früher undenkbar, ob-wohl wir jetzt noch vier bis fünf Personen und damit zwei Arbeitskräfte weniger ein-setzen wie zuvor. Zudem bleiben die Akti-onsverpackungen beim Transport und im Laden stabil und attraktiv. Die Investition in die neue Linie hat sich als die richtige Ent-scheidung erwiesen.»(www.saropack.ch ; www.emmi.ch ; www.kallfass.de)

Joachim Kreuter

Maschinenreportage

Robatech Anwenderschulungen

Nutzen Sie diese Gelegenheit:Besuchen Sie eine unserer technischenAnwenderschulung für Bedien- undWartungspersonal.

Zögern Sie nicht und melden Sie sichumgehend an. Die Plätze sind begrenzt.www.robatech.ch/schulungen

Blick auf die beiden Längs- und die Quer-

siegelstation des Servopackers.

Die vom Servopacker kommenden Stapel

laufen in den Schrumpftunnel Saropacker

Kallfass Compact 650 SD ein.

Sauber und fest geschrumpft verlassen

die Aktionsverpackungen den Schrumpf-

tunnel.

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14 2. Februar 2017 PACK aktuell

Die FBK ist die einzige Schweizer Fachmes-se zu den Themen Bäckerei, Konditorei, Confiserie, Schokolade, Glace, Kaffee und Take-away. Sie findet alle zwei Jahre in Bern auf dem Gelände der Bernexpo statt. In die-sem Jahr besuchten 22 770 Fachleute (rund 4000 weniger als zur Vorveranstaltung 2015) die Aussteller auf einer Bruttofläche von rund 22 000 Quadratmetern.

Equisa AG, FL-Schaanwald

Einweg-Standardsystem für Bäckereiprodukte

Zum ersten Mal stellte das Unternehmen an der FBK aus und präsentierte ebenfalls als Premiere an einer Fachmesse sein neu lan-ciertes Sortiment «Snack Pack». Snack Pack ist ein abgestimmtes Standardprogramm für Produkte aus Bäckereien, Konditoreien und Confiserien. Das kosteneffiziente System ist eine Einweglösung, d. h. es fallen keine De-pots an. Zum System mit Lebensmittelzerti-fizierung gehören ein Stapeltray, ein Meter-brett, ein Brezelbrett sowie ein kleines und ein grosses Tablett. Laut Anbieter ist die Einweglösung rund 40 Prozent kostengüns-tiger als ein Mehrwegsystem. Alle Teile wer-den mit einer Lieferfrist von 3 bis 5 Arbeits-tagen flach angeliefert und sind in Klein-mengen verfügbar. Ab einer bestimmten Mindestbestellmenge sind auch ein indivi-

duelles Design sowie spezielle Formate möglich.

Das Standard-Stapeltray bietet mit dem Innenformat 565 x 376 x 145 mm eine opti-mierte Passform und kann in Kombination mit den Tabletts verwendet werden. Durch an allen vier Seiten angebrachte Stapelnasen können auch die Trays problemlos und si-cher übereinander gestapelt werden, ohne dabei an Packvolumen zu verlieren. Griff-lochausstanzungen auf den Breitseiten er-möglichen ein convenientes Tragen. Das Meterbrett im gefalteten Format 146 x 998 mm ist für Meterbrote geeignet. Als Einweg-lösung fallen grosse Teile der Aufwände zur Kommissionierung weg. Durch die Faltung bietet das Produkt eine hohe Stabilität. Eine Beschichtung aus Polypropylen stellt die Wasser- und Fettbeständigkeit sicher. Die gleichen Eigenschaften gelten auch für das Brezelbrett im gefalteten Format 450 x 620 mm. Die Standardtabletts sind in den bei-den Formaten 325 x 258,5 x 30 mm oder 530 x 320 x 30 mm verfügbar. Sie bieten optima-le Präsentationsflächen für verschiedenste Produkte und sind in ihrer Passgenauigkeit auf die Stapeltrays ausgerichtet. Ihre Po-ly-propylen-Beschichtung garantiert Was-ser- und Fettbeständigkeit. (www.equisa.li)

Glanzmann Verpackungen AG, Scheuren

Kartonschachteln und Tortenbox-Sortiment

Gezeigt wurde eine neu lancierte Linie aus schwarzen, braunen und weissen Stan-dard-Kartonschachteln, die mit Heissfolien-prägung individuell veredelt werden. Das Programm basiert auf dem Mix-&-Match-System mit Standardkomponenten von Glanzmann. Ebenfalls ausgestellt wurde das Tortenbox-Sortiment. Die Tortenschach-teln, Patisserieboxen, Konfektschalen und Schokoladenverpackungen gibt es in ver-

schiedenen Standardgrössen und Farben. Sie sind platzsparend, lassen sich problem-los horizontal befüllen und mit einem Klick-in-Mechanismus verschliessen. Das Material verhindert Fettflecken und ist durch einen integrierten Aktivkohlefilter geruchsneutral. Aufgrund unterschiedlicher Veredelungsarten und einer individuellen Prägung lassen sich die Tortenschachteln einfach und edel personifizieren. (www.glanzmann.ch ; www.tortenbox.ch)

Läser AG, Gontenschwil

Rezeptbox für indivi- duelle Veredelungen

Jeder Auftrag ist einzigartig und stellt be-sondere Anforderungen. Daher stellte die

Messerückschau

Verpackungen für Bäckerei und Konditorei

Die 33. Schweizer Fachmesse für Bäckerei-, Konditorei- und Confiseriebedarf FBK fand vom 22. bis

25. Januar in Bern statt. 207 Aussteller aus dem In- und Ausland präsentierten ihre Angebote und Neuheiten,

zu denen auch – wie in den Vorjahren – zahlreiche Verpackungslösungen und -maschinen gehörten.

Standardprogramm Snack Pack für

Bäckereiprodukte.

Neue Linie aus schwarzen, braunen und

weissen Standard-Kartonschachteln.

Die Rezeptbox enthält 17 «Rezepte» für

hochwertige Veredelungen.

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Läser AG alle ihre Möglichkeiten für die Veredelung von Verpackungen in den Mit-telpunkt ihres Messeauftritts. Eigens für die FBK wurde eine Rezeptbox für Veredelun-gen kreiert. Die Rezeptbox enthält 17 «Re-zepte», die als Inspiration bei der Verede-lung von Verpackungen dienen sollen. In der Rezeptbox befinden sich Muster für die verschiedenen hochwertigen Veredelungs-varianten. Daraus können sich die Kunden massgeschneiderte Lösungen selbst zusam-menstellen. Alle Varianten sind mit lebens-mittelkonformen Materialien (Karton, Far-ben, Lacke, Folien) hergestellt. Kombinatio-nen der verschiedenen Veredelungsarten sind ebenfalls möglich. (www.laeserag.ch)

Pawi Verpackungen AG, Winterthur

Web-to-Print-Lösung für individuelle Packungen

Am Stand wurde über ein Konzept für indi-viduell bedruckte Kundengeschenke infor-miert. Dabei handelt es sich um eine Web-to-Print-Lösung zum Design von individu-

ellen Verpackungen. Damit stellt Pawi erstmals ein Online-Tool zur Erstellung von Grafiken, Logos, Text und Hintergrund auf Verpackungen zur Verfügung. Der Kunde kann seine Verpackung selbst am PC ent-werfen und die Druckdaten an Pawi senden. Dort wird die Verpackung im Digitaldruck bedruckt. Derzeit sind sechs verschiedene Grössen an Schachteln für Pralinen, Kon-fekt oder Lebkuchen von 4 bis 40 Stück In-halt hinterlegt. Damit kann eine Verpa-ckung in hoher Geschwindigkeit entwickelt und hergestellt werden. Die Preise werden vom System individuell berechnet und die Mindestbestellmenge beträgt 25 Stück. Die

Web-to-Print-Lösung soll Mitte 2017 online geschaltet werden und für das Weihnachts-geschäft verfügbar sein. (www.pawi.com)

Saropack AG, Rorschach

Saropacker Prime: Flowpack für jedermann

Highlight am Stand war die halbautomati-sche Flowpack-Maschine Saropacker Prime. Dieses neue Einstiegsmodell für die Flowpack-Verpackung eines italienischen Verpackungsmaschinenherstellers ist für 400 mm oder 600 mm Folienbreite verfüg-bar. Es ist für kleingewerbliche Nutzung ide-al geeignet. Die Maschine ist einfach zu be-dienen, bietet vielseitige Anwendungen und

zeigt ein ansprechendes Verpackungsergeb-nis. Dabei ist das Schweisssystem von 45° bis 80° schwenkbar. Zur Verarbeitung werden die Produkte manuell eingelegt, der Verpa-ckungs- und Verschweissvorgang erfolgt vollautomatisch. Die Steuerung erfolgt elek-tronisch mit einem Touch Panel von Mit-subishi. Über das digitale Display können 50 Programme gespeichert werden. Für die Verarbeitung von bedruckten Folien ist eine Druckmarkensteuerung in dieser Anlage enthalten. Die Formschulter ist in Höhe und Breite verstellbar. Generell sind die Format- umstellungen einfach durchzuführen. Die Leistung der Anlage ist bedienungs- und produktabhängig und erreicht bis zu 20 Tak-te pro Minute. Der Überblick über die Pro-duktionsmenge wird durch einen Stückzäh-ler gewährleistet. Der Saropacker Prime ist für festes Gebäck, Lebkuchen, aber auch für lose Produkte wie Biskuits usw. geeignet. Die Maschine hat einen geschweissten, pul-verbeschichteten Stahlrahmen und die me-chanischen Komponenten sind mit einer Antikorrosionsbeschichtung für eine lange Lebensdauer ausgelegt. Dabei benötigt die Maschine nur wenig Platz und passt auf eine Standard-Europalette. Der Saropacker Pri-me wird ab sofort als Serienmodell angebo-ten und ermöglicht praktisch für jeder-mann, Flowpacks herzustellen.(www.saropack.ch)

Dirk Schönrock

Mit der neuen Web-to-Print-Lösung

kreierte Kartonschachteln.

Die halbautomatische Flowpack-Maschine

Saropacker Prime erreicht 20 Takte.

Messerückschau

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16 2. Februar 2017 PACK aktuell

Nach rund 5000 Besuchern bei der Vorver-anstaltung im Januar 2014 vermeldete die Messe rund 4400 Besucher in diesem Jahr. Auch die Ausstellerzahl sank von 329 bei der Vorveranstaltung. Die nächste Swiss Plastics Expo findet vom 21. bis 23. Januar 2020 erneut in Luzern statt.(www.swissplastics-expo.ch)

Busch AG, Magden

Vakuumlösungen für die Kunststoffindustrie

Erstmals wurde mit der Mink MV 0602 B ein Gerät aus der neuesten Baureihe von Mink MV Klauen-Vakuumpumpen in der Schweiz vorgestellt. Mink Klauen-Vakuum-pumpen werden bei der pneumatischen Ma-

terialzuführung an Extruder und Spritz-giessmaschinen zur Erzeugung des notwen-digen Unterdrucks eingesetzt. Durch ihre hohe Energieeffizienz und durch den ver-schleissfreien Betrieb sind Mink Klauen-Va-kuumpumpen laut Aussteller die wirtschaft-lichste Lösung bei der pneumatischen Saug-förderung von Granulaten. Mit der neuen Mink-MV-Serie hat Busch Klauen-Vaku-umpumpen entwickelt, die einen deutlich niedrigeren Geräuschpegel als vergleichbare Vakuumpumpen auf dem Markt aufweisen. Ausserdem sind sie kompakt und effizient. Die neue Baureihe arbeitet, wie die Vorgän-ger-Baureihe auch, nach dem trockenen und berührungsfreien Klauenprinzip. Da-

durch ist kein Betriebsmittel im Verdich-tungsraum notwendig, sodass alle damit verbundenen Wartungsarbeiten wie Öl- oder Filterwechsel entfallen. Durch den be-rührungsfreien Betrieb entsteht keinerlei Verschleiss und somit müssen auch keine Verschleissteile ausgetauscht werden. (www.buschvacuum.com/ch/de)

Cafag & Plaspaq AG, Broc

Tiefgezogene Membrane- Verpackung

An der Messe wurde am Stand von Plaspaq über die Fusion des Unternehmens mit der Schwestergesellschaft Cafag AG mit Sitz in Freiburg informiert (siehe Nachrichtenteil dieser Ausgabe). Als neues Produkt wurde

eine wiederverwendbare Membrane-Verpa-ckung als Tiefziehschale gezeigt. Sie ist leichter und kostengünstiger als eine ent-sprechende Verpackung im Spritzgussver-fahren. Die tiefgezogene Membrane-Verpa-ckung besteht aus einer dicken PET-Aussen-folie und einer flexiblen und voll transparenten Innenfolie, die aus verschie-denen Kunststoffsorten bestehen kann. Das Produkt wird in die Innenfolie eingelegt und durch die stabile Aussenfolie geschützt. Plaspaq hat mit einem Pilotkunden aus der Schmuckindustrie verschiedene Formate entwickelt, die nun als Standardprodukt im Markt angeboten werden. (www.cafag-plaspaq.ch)

Georg Utz AG, Bremgarten

Behälter mit variabler Längenbegrenzung

Neben zahlreichen technischen Teilen prä-sentierte Georg Utz seinen Kunst-stoff-Mehrwegbehälter Eco-Box mit Län-genbegrenzung. Dieser Individualbehälter wurde für die Julius Blum GmbH im vorarl-bergischen Höchst für den Transport von Metallprofilen in der hausinternen Logistik entwickelt. Der Längenbegrenzer besteht aus Metall- und Kunststoffkomponenten: Die zwei vertikalen Kunststoffplatten sind durch zwei gekreuzte Zahnprofile aus Me-tall verbunden und lassen sich einfach und sicher auseinanderziehen. Bei der ge-wünschten Länge rasten die Arretierungs-

nocken ein. Zum Zusammenschieben wer-den die Kunststoffknöpfe hochgezogen. Die innen liegende Stahlfeder gibt die Arretie-rung frei und die Platten werden wieder zu-sammengeschoben. Die stufenlose Längen-begrenzung gewährleistet, dass die im Be-hälter liegenden lackierten Metallprofile rutschfest gehalten werden. Zwei Fallgriffe helfen beim manuellen Handling und sind versenkt, wenn die Behälter gestapelt wer-den. Zudem verfügt der Behälter über Eti-kettenhalter an allen vier Seiten. Die Eco-Box wurde bereits mit einem Swiss Packa-ging Award ausgezeichnet. (www.utzgroup.ch) Dirk Schönrock

Messerückschau

Verpackungen an der Swiss Plastics

Vom 24. bis 26. Januar fand in Luzern die fünfte Ausgabe der «Swiss Plastics Expo» statt, die grösste

Schweizer Fachmesse für die Kunststoffindustrie. An der im Dreijahresrhythmus stattfindenden Messe waren

rund 300 Aussteller in vier Hallen vertreten. Auch einige Kunststoffverpackungen waren zu sehen.

Die Mink MV 0602 B Klauen-Vakuum-

pumpe wurde erstmals in der Schweiz

vorgestellt.

Wiederverwendbare Membrane-Verpa-

ckung als Tiefziehschale von Plaspaq.

Der Kunststoff-Mehrwegbehälter

Eco-Box mit Längenbegrenzung von Georg

Utz

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PACK aktuell 2. Februar 2017 17

Optima Packaging France, Comines

Kartondose inline ferti-gen, füllen, schliessen

Kartondosen nicht leer transportieren, son-dern nach Bedarf vor Ort produzieren – das Inlinecan-Konzept ist seit rund zwei Jahren auf dem Markt. Optima France, Tochterge-sellschaft der deutschen Verpackungsma-schinengruppe Optima, zeigte das Konzept als All4Pack-Neuheit. Das Inlinecan- Konzept ist eine gemeinsame Entwicklung von Optima und der Michael Hörauf GmbH und Co. KG in D-Donzdorf.

Inlinecans sind Kartondosen, die in ei-nem durchgängigen Prozess mit einem neu-artigen Maschinenkonzept hergestellt, be-füllt, verschlossen und bei Bedarf bis hin zur Endverpackung weiterverarbeitet werden. Der Abpackbetrieb kauft Rollenware anstel-le Kartondosen ein, das bringt Effizienzvor-teile in Lager und Logistik. Inlinecans bieten vielfältige Möglichkeiten der Formgebung von rund, oval über vier- bis achteckig. Sie eignen sich für pulvrige, granulierte oder stückige Füllgüter. Befüllung unter Schutz-gas ist möglich. Inlinecans können mit peel-fähiger Folie und Schnappdeckeln ver-schlossen werden. Empfohlen wird die Ver-packung für Süsswaren, Snacks, Kaffee, Milchpulver und weitere Produkte. Optima ist in der Schweiz nicht direkt vertreten. (www.optima-packaging.com ; www.inlinecan.com ; www.hoerauf.com)

R3D, Covilhã, Portugal

Luftpolsterfolie im Korklook

Die portugiesische Firma R3D produziert Verpackungen und Umschläge aus veredel-ten Luftpolsterfolien. Die Firma produziert und bedruckt die Folien selbst. Den Anga-ben nach bestehen die Folien zu 70 Prozent aus Recycling-Kunststoff und sind selbst zu 100 Prozent rezyklierbar.

Aus den Folien fertigt R3D formstabile Verpackungen in Standard- und kun-denspezifischen Versionen, zum Beispiel Geschenkverpackungen für Wein. Zu die-sen passt die Neuheit, die R3D an der Messe zeigte, eine Luftpolsterfolie mit einer Ober-fläche im Korklook. Die Korklook-Folie kann bedruckt werden, die Firma bietet als Druckverfahren Flexo- und Siebdruck an.

Daneben zeigte die Firma ihr Standard-sortiment an Folien. Es umfasst opake und halbtransparente Luftpolsterfolien in mat-ten und glänzenden Farben sowie als Premi-umversion Folien mit einer Glimmerbe-schichtung in Gold und Silber. Die Firma bedient den europäischen Markt von Portu-gal aus. (www.r3d.pt)

Tapì SpA, I-Massanzago

Bügelverschluss komplett aus Kunststoff

Tapì entwickelt Verschlüsse und lässt diese meist durch Partnerfirmen produzieren. Schwerpunkt sind Verschlüsse für Wein, Bier und Spirituosen sowie Saucen; auch Spezialetiketten aus einem prägbaren Poly-mermaterial werden angeboten.

In Paris zeigte die Firma den Prototyp eines Bügelverschlusses, der komplett, ein-schliesslich Bügel, aus Kunststoff hergestellt war. Spezifikationen zum Material wurden nicht genannt, auch Verkaufsunterlagen konnte die Firma noch nicht zur Verfügung stellen. Hervorgehoben wurde vor allem die Individualisierbarkeit des Verschlusses, lässt sich dessen Bügel doch in unterschiedlichs-ten Farben ausführen. Die Verschlüsse sind auf den Bügel aufgeclipst. Die Firma betreut den deutschsprachigen Markt von ihrer Niederlassung in D-Attendorn aus.(www.tapigroup.de)

Thimonnier, F-Saint Germain M.d’Or

Pepup als Pillow PouchDer französische Verpackungsmaschinen-bauer Thimonnier zeigte als weitere Varian-te der Beutelverpackung Pepup Pouch einen Kissenbeutel. Bislang wird der Pepup Pouch als Stehbeutel angeboten. Besonderheit des Beutels ist sein selbst schliessender Ver-schluss, der in die Folienstruktur integriert ist. Pepup ist eine patentierte Schweizer Er-

Messerückschau

All4Pack: Neues aus Kunststoff und Co.Einen soliden Start verzeichnete die Erstausgabe der All4Pack, Nachfolgemesse der Emballage, vom 14. bis

17. November 2016 in Paris. Die 1500 ausstellenden Unternehmen zeigten etliche Neuheiten, wie auch der

zweite Teil der PA-Messerückschau zeigt. Teil 1 erschien in Pack aktuell vom 30. November 2016.

Inline ab Kartonrolle hergestellt und be-

füllt: Inlinecan von Optima und Hörauf.

Muster mit der neuen Korklook-Luftpols-

terfolie von R3D. Aus der Folie fertigt

R3D formstabile Verpackungen.

Bunt bis in den Bügel: Vollkunststoff-

Bügelverschlüsse von Tapi

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18 2. Februar 2017 PACK aktuell

Die Interpack 2017 verzeichnet die höchste Ausstellernachfrage in ihrer Geschichte. Zum Anmeldeschluss buchten die Unternehmen etwa 20 Prozent mehr Fläche, als Kapazitäten auf dem Düsseldorfer Messegelände mit sei-nen 262 400 Quadratmetern in 19 Hallen zur Verfügung stehen. Daher werden vom 4. bis 10. Mai 2017 wieder etwa 2700 Aussteller er-wartet. Aktuell haben 74 Unternehmen aus der Schweiz fest gebucht. 2014 kamen 77 Aussteller aus der Schweiz. Die Aussteller kommen aus etwa 60 Ländern nach Düssel-dorf. «Ob wir auch die Besucherzahl von 2014 wieder erreichen, als 174 798 Fachleute die Messe besuchten, bleibt abzuwarten. Dies ist abhängig von der konjunkturellen Situati-on im Frühjahr und gegebenenfalls auch von den Einreisebestimmungen nach Deutsch-land zum Zeitpunkt der Messe», sagte Bernd Jablonowski, Interpack Global Portfolio Di-rector, an der Pressekonferenz in Wien, die

von rund 45 Journalisten aus Österreich, der Schweiz, Ungarn, Tschechien und der Slowa-kei besucht wurde.

Parallelmesse ComponentsAuch die parallel ausgerichtete Messe

«Components» mit Angeboten der Zuliefer- industrie für Verpackungstechnik ist voll be-legt, trotz einer im Vergleich zur Premieren-veranstaltung 2014 mehr als doppelt so gro-ssen Fläche. Das Konzept der Components ist für 2017 überarbeitet worden. Die Messe findet nun zeitlich komplett parallel zur In-terpack statt und zieht von der Stadthalle in eine temporäre, rund 5000 Quadratmeter grosse Leichtbauhalle. Diese liegt zwischen den Messehallen 10 und 16 und bleibt nach der Interpack vorübergehend stehen. Hinter-grund ist, dass die Messe Düsseldorf nach der Interpack die bestehenden Hallen 1 und 2 abbricht und neu baut. Während dieser Zeit dient die Leichtbauhalle als Teilersatz. Rund 100 Unternehmen der Zulieferindustrie, auch aus den Bereichen Antriebs-, Steuer- und Sensortechnik, Produkte zur industriel-len Bildverarbeitung, Handhabungstechnik sowie sonstige Komponenten, stellen aus. Die Components ist allen Interpack-Besuchern und -Ausstellern frei zugänglich.

Sonderthema Industrie 4.0Die Sonderschau in Kooperation mit

dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) zeigt als Tech-

nik-Lounge am VDMA-Stand Anwen-dungsbeispiele von Lösungen aus dem Be-reich Verpackungsmaschinen bzw. Pro-zesstechnologie, die neue Möglichkeiten in den Anwendungsfeldern Sicherheit, Rück-verfolgbarkeit, Kopier- bzw. Plagiatsschutz und individualisierte Verpackungen bieten.

Innovationparc Save FoodDie Sonderschau zeigt wie bei der Vor-

veranstaltung Verpackungskonzepte und -lösungen, die Lebensmittelverluste und -verschwendung reduzieren helfen – darun-ter auch die Sieger der Landeswettbewerbe des Save Food Packaging Awards der World Packaging Organisation (WPO). Diese wur-den im Vorfeld der Interpack gekürt und treten zur Messe gegeneinander im Rahmen des World-Star-Awards an. Der Innovati-onparc findet analog zu 2014 wieder in einer Zeltkonstruktion zwischen den Hallen 2 und 3 statt. Am ersten Messetag findet der dritte Save-Food-Kongress unter Beteili-gung der Welternährungsorganisation (FAO) und dem Umweltprogramm der Ver-einten Nationen (UNEP) statt.

Vertretung der Messe Düsseldorf für die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein ist die mas-concept AG mit Sitz in Zug. An-sprechpartner ist Geschäftsführer Norbert Schmidt. (www.mas-concept.ch) ;(www.interpack.de ; www.save-food.org ;www.packaging-components.de) Dirk Schönrock

Interpack: Ausstellerinteresse hoch wie nieDie Interpack 2017 in Düsseldorf ist vollständig ausgebucht. Aktuell umfasst die Warteliste fast 15 000 Qua-

dratmeter, was rund der Grösse von zwei Hallen entspricht. Erste Infos im neuen Jahr zur weltgrössten Ver-

packungsmesse gab Veranstalter Messe Düsseldorf anlässlich einer Pressekonferenz am 11. Januar in Wien.

findung und war am 15. Oktober 2005 Ti-telstory von Pack aktuell.

Die auf Form-, Füll- und Verschliessma-schinen für Flüssigkeiten spezialisierte Thi-monnier erwarb jetzt eine Lizenz für den Pepup Pouch und darf diesen als Kissenbeu-tel anbieten. Die Firma entwickelte für ihre vertikale Form-, Füll und Verschliessma-schine M1500 ein Modul, das ab Rolle Pe-pup-Kissenbeutel fertigt. Die Beutelgrösse liegt zwischen 70 und 1000 ml, die Leistung bei 1800 bis 3000 Beutel pro Stunde. Ein-satzbereiche sieht Thimonnier zum Beispiel

für Sossen, Suppen und Sirup. (www.pepup.swiss ; www.thimonnier.com)

Messerückschau

Bernd Jablonowski (links) und Walter F.

Gesell, Leiter Vertretung Österreich der

Messe Düsseldorf.

Mit dieser zweiten Rückschau endet un-sere Berichterstattung von der All4Pack 2016. Die nächste All4pack findet vom 12. – 15. November 2018 in Paris Nord Villepinte statt.

Zusammengestellt von Joachim Kreuter

Die mit dem «Pepup»-Modul ausgerüstete

FFS-Maschine M1500 am Stand von

Thimonnier.

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PACK aktuell 2. Februar 2017 19

Einkaufskooperationen sind in vielen Berei-chen des Handels eine Selbstverständlich-keit, nicht aber beim Verpackungsgrosshan-del. Eine Ausnahme ist die 1998 gegründete «PackSynergy AG» mit Sitz in Ravensburg, Deutschland, im Dreiländereck mit Öster-reich und der Schweiz. Mitglieder bei Packsynergy sind zwölf inhabergeführte Verpackungsgrosshändler, sechs aus Deutschland und je einer aus Finnland, Hol-land, Österreich, Schweden, Slowenien und Tschechien. Der Verbund sucht auch Mit-glieder in der Schweiz. Wie funktioniert der Verbund, was kann ein Mitglied erwarten? CEO Thomas A. Baur gibt Auskunft.

Pack aktuell: Familien-KMU tun sich häufig schwer mit Kooperationen. Wer selbstständig ein Unternehmen führt, will sich nicht binden, weil er einen Verlust an Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit befürchtet. Wie selbst-ständig bleibt ein Packsynergy-Mitglied?Thomas A. Baur: Vollständig. Die Firmen treten weiterhin unter ihrem Namen auf, es finden keine gegenseitigen Beteiligungen statt. Sie bestimmen ihr Sortiment und bear-beiten ihren Markt selbstständig. Es handelt sich nicht um eine «Verbandsmitglied-schaft», sondern um eine aktive Unterneh-mergemeinschaft. Packsynergy bietet aber eine Plattform für den regelmässigen Erfah-rungsaustausch und für gemeinsame Projek-te, wenn das die betreffenden Mitglieder wollen. Dieser Erfahrungsaustausch funkti-oniert. Die Mitgliedfirmen wollen diesen auch nicht mehr missen. Themen sind zum Beispiel die EDV, die interne Logistik, die Rekrutierung und die Entwicklung von Per-sonal. Das sind Fragen, die sich jedem Un-ternehmen stellen. Hier kann ein Unterneh-men schnell und direkt von den Erfahrun-gen anderer profitieren.

Welche gemeinsamen Projekte gibt es?Einige. Ein Beispiel ist der Austausch von Lehrlingen, die für einige Wochen bei einem Partnerunternehmen arbeiten und so Neues

lernen. Ein grösseres Projekt ist eine Lager-vernetzung. Unsere Mitglieder können sich so bei Out-of-Stock-Situationen kurzfristig helfen. Zudem lässt sich die Belieferung von Kunden mit mehreren Standorten optimie-ren. Wir hatten schon Fälle, wo der Kunde eines Mitglieds ins Ausland expandierte. Da wir im betreffenden Land ebenfalls ein Mit-glied hatten, konnten Service und Betreuung ohne Hindernisse erweitert und in Landes-sprache am neuen Standort fortgeführt wer-den. Im Verbund werden mittelständische Verpackungshändler auch als Lieferanten für grosse Firmen mit mehreren, auch internati-onalen Standorten interessant.

Das bedingt eine enge Zusammenarbeit.Nicht alle Mitgliedsfirmen machen alle For-men der Kooperation mit, das entscheidet jede selbst. Diejenigen, die in dieser Form kooperieren, wollen aber nicht darauf ver-zichten, weil die Vorteile eindeutig sind.

Wie sieht die Kooperation im Sortiment aus?Der Verbund bietet eine Möglichkeit, die ei-nem Einzelunternehmen kaum gegeben ist, nämlich die Zusammenstellung eines schlag-kräftigen, umfangreichen Sortiments einer eigenen Handelsmarke. Dieses Sortiment wird unter der gemeinsamen, geschützten Marke Tiger Products angeboten und um-fasst Verbrauchsgüter und Maschinen. Mit diesem starken Eigenmarkensortiment kön-nen unsere Mitglieder eine qualitativ gute und preislich attraktive Alternative zu den Markenartikeln anbieten, die es ja auch bei Standardverpackungen und Verpackungs-maschinen gibt. Und unseren Mitgliedern lässt die Eigenmarke eine vernünftige Marge.

Bei Unternehmenskooperationen steht der ge-meinsame Einkauf häufig im Vordergrund. Das ist auch bei uns so. Die Mitglieder profi-tieren beim Einkauf von spürbar besseren Konditionen, die wir bei Verträgen mit Lie-feranten für alle Mitglieder vereinbaren. Dazu gehören auch regelmässige Boni von Packsynergy an die Mitgliedsunternehmen.

Sie verstehen es, die Vorteile ihrer KMU-Koope-ration zu betonen. Da überrascht es, dass Ko-operationen im Verpackungsgrosshandel so we-nig verbreitet sind.Nach meiner Beobachtung ist sich der Ver-packungsgrosshandel Kooperationen noch nicht gewohnt. Die Schwellenangst ist gross. Wenn man dem positiven Beispiel von Packsynergy nicht traut, hülfe ein Blick über die eigene Branche hinaus. Beispiele aus ver-gleichbaren Branchen zeigen, dass Koopera-tion positiv ist. Der mittelständige Möbel-handel könnte ohne Kooperationen zum Beispiel nicht überleben. Die inhabergeführ-ten Firmen hätten ohne Kooperation keine Chance gegen Branchenriesen. Ich bin sicher, dass in der Verpackungswirtschaft die Vorteile irgendwann erkannt werden. Packsynergy ist offen für weitere Mitglieder.

Warum haben Sie kein Schweizer Mitglied?Vor vielen Jahren, lange vor meinem Start als CEO bei Packsynergy, wurden schon einmal Gespräche mit Schweizer Firmen geführt. Die Zeit war damals noch nicht reif. Aber die Dinge ändern sich. Die Schweiz ist ein inter-essanter Markt für uns und Europa ist ein interessanter Markt für Schweizer Unterneh-men. Nicht zuletzt hat sich der Wettbewerb auch in der Schweiz verschärft. Deshalb glauben wir, und Gespräche mit Schweizer Händlern bestätigen dies, dass das Interesse an einem Branchenverbund auch in der Schweiz gross ist. Wir sind zuversichtlich, den Verbund 2017 mit einem Schweizer Mit-glied erweitern zu können.(www.PackSynergy.com) Interview: Joachim Kreuter

Unternehmen

Stärker im VerbundPacksynergy ist eine 1998 gegründete Kooperation von selbstständigen, inhabergeführten

Verpackungsgrosshändlern. Sie hat zwölf Mitglieder in sieben Ländern. Eine Schweizer Firma fehlt noch.

Das möchte Packsynergy-CEO Thomas A. Baur ändern.

Thomas A. Baur,

CEO Pack-

synergy AG,

Ravensburg.

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20 2. Februar 2017 PACK aktuell

Artimelt, Sursee

Walter Stampfli ist neuer CEO

Walter Stampfli hat am 1. Januar die Geschäfts-führung beim Schwei-zer Hotmelt-Hersteller Artimelt AG in Sursee übernommen. Stampfli verfügt über 19 Jahre

Erfahrung in der internationalen Klebstoff-branche. 2016 haben Collano und Nolax sämtliche Hotmelt-Aktivitäten innerhalb der LAS Holding gebündelt und in das neue Kompetenzzentrum Artimelt übergeführt. Artimelt ist weltweit tätig und bedient unter anderem die Märkte Medical, Label, Tape, Packaging, Security und Building. (www.artimelt.com)

Bizerba Busch, Trimmis GR

Dieter Conzelmann ist neuer Geschäftsführer

Dieter Conzelmann hat am 1. Januar die Ge-schäftsführung der Bi-zerba Busch AG mit Sitz in Trimmis GR von Heinz Busch übernom-men, der diese Position

über 20 Jahre innehatte. Busch hat laut eige-nen Angaben das Unternehmen im gegen-seitigen Einvernehmen verlassen. Bizerba Busch bietet Lösungen in den Bereichen Fil-ling, Material Handling und Wägetechnolo-gie sowie Service- und Industrie 4.0 an. Die Bizerba Busch AG ist Teil der deutschen Bi-zerba SE & Co. KG mit Sitz in Balingen.(www.bizerba.com/de_ch/home)

Bosch Packaging Technology

Dr. Stefan König übernimmt Vorsitz

Dr. Stefan König (51) hat zum 1. Januar den Vorsitz des Bereichs-vorstands bei Bosch Packaging Technology übernommen. Er folgt auf Friedbert Klefenz

(61), der am 30. Juni 2017 in den Ruhestand

geht und bis zu seinem Ausscheiden für Bosch noch beratend tätig sein wird. Bosch Packaging Technology ist Teil des Technolo-giekonzerns Bosch und produziert mit 6 200 Mitarbeitern Prozess- und Verpackungs-technik. Bosch Packaging Technology ist in der Schweiz mit mehreren Tochterfirmen an den Standorten Beringen SH und Ecublens VD vertreten. (www.boschpackaging.com)

Corvaglia Closures, Eschlikon

Reto Graf ist neuer General Manager

Reto Graf ist seit Jah-resbeginn neuer Gene-ral Manager der Corva-glia Closures Eschlikon AG in Eschlikon. Er löst Franco Bischof ab, der in den Ruhestand

verabschiedet wurde. Bischof bleibt Verwal-tungsrat des Unternehmens. Graf ist seit dem Jahr 2013 bei Corvaglia und war bisher Manager IT & Controlling bei der Corvaglia Gruppe. Diese ist ein spezialisierter Anbie-ter von Verschlusssystemen für die Geträn-keindustrie. Das 1991 gegründete Unter-nehmen beschäftigt weltweit über 260 Mit-arbeitende.(www.corvaglia.ch)

EJS Verpackungen, Schüpfen

Katrin Smith-Isch über-nimmt Geschäftsleitung

Katrin Smith-Isch hat zum 1. Januar die Ge-schäftsführung der EJS Verpackungen AG mit Sitz in Schüpfen übernommen. Smith-Isch gehört zur dritten Generation der Fir-mengründer. Sie ist ausgebildete Betriebs- ökonomin und seit 2004 im Unternehmen tätig. Seit 2010 ist sie Mitglied der Geschäfts-leitung und Mitglied im Verwaltungsrat. Die EJS Verpackungen AG wurde 1974 von Mat-hilde und Hans-Rudolf Jutzi gegründet und seit 2003 von der Tochter Lilian Isch-Jutzi geleitet. Das Unternehmen bietet Dienstleis-tungen und Produkte im Bereich der Le-bensmittelverpackungen an. (www.ejs.ch)

Pago Label Division, Grabs

Markus Josat neuer Geschäftsführer

Die Pago AG in Grabs hat seit dem 1. Januar einen neuen Geschäfts-führer. Markus Josat, seit über 20 Jahren in verschiedenen leiten-den Positionen bei der

Pago tätig, ist neu General Manager Label Division Pago Grabs. Mit diesem strategi-schen Personalentscheid will sich Pago Grabs auf die wichtigen Schweizer Kunden und deren Bedürfnisse konzentrieren, kom-muniziert das Unternehmen. (www.pago.com/de-ch)

Paconsult Swiss, Neuhausen a. R.

Neuer Geschäftsführer

Johannes Lüttmann ist neuer Geschäftsführer der Paconsult Swiss GmbH in Neuhausen am Rheinfall, einem auf Umweltsimulatio-nen spezialisierten

Prüflabor. Lüttmann folgt auf Steffen Pop-pitz, der als Geschäftsführer zum Internati-onal Packaging Institute IPI in Schaffhausen gewechselt ist. Lüttmann stammt aus D-Emsdetten und ist Dipl.-Ing. (FH) Ma-schinenbau. Die auf Umweltsimulationen spezialisierte Paconsult Swiss ist unter ande-rem im Bereich Verpackungsprüfung und Produktqualifizierung tätig. (www.paconsult.de)

Swiss Prime Pack, Altstätten SG

Jana Walker wird CEO

Zum 1. März wird Jana Walker neuer CEO beim Kunststoffverpa-ckungshersteller Swiss Prime Pack AG mit Hauptsitz in Altstätten SG. Sie folgt auf Jan

Dobry, der das Unternehmen seit Oktober 2014 leitete und es auf eigenen Wunsch ver-lässt. Jana Walker ist seit Juli 2016 Mitglied des Verwaltungsrates der Firma. Sie war zu-

Nachrichten

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PACK aktuell 2. Februar 2017 21

letzt bei der Jansen AG in Oberriet SG sieben Jahre in der Divisionsleitung tätig. Das Un-ternehmen ist im Bereich Kunststoffverpa-ckungen für Lebensmittel tätig und beschäf-tigt an seinen beiden Standorten Altstätten und Niederuzwil rund 170 Mitarbeiter.(www.swissprimepack.ch)

Vetropack, Bülach

Führungswechsel in der Ukraine

Pavel A. Prinko übernimmt per 24. Februar die Leitung der ukrainischen Vetro-pack-Tochtergesellschaft JSC Vetropack Gostomel. Pavel A. Prinko ist gebürtiger Ukrainer und besitzt umfassende Erfahrung in der US-amerikanischen Verpackungs- und Glasindustrie. Er folgt damit auf Andriy Girnyk, der das Unternehmen über 13 Jahre lang geleitet hat und nun in den Ruhestand tritt. Girnyk führte das ukrainische Glas-werk bereits vor der Übernahme durch Vetropack im Jahr 2006. Das Werk beschäf-tigt heute 630 Mitarbeitende und erwirt-schaftet einen Nettoumsatz von 1345,5 Mio. Ukrainische Griwna (rund 49,5 Mio. Fran-ken). (www.vetropack.com)

12. Hunkeler Innovation- days in Luzern

Vom 20. bis 23. Februar finden in der Messe Luzern die 12. Hunkeler Innovationdays statt. In zwei Hallen sind während vier Ta-gen rund 80 weltweit tätige Hersteller ver-eint. Sie präsentieren Hochleistungstechnik für Prepress, Digitaldruck und Finishing, Bedruckstoffe, Qualitätskontrollsysteme, Workflow-Software, Veredelungs- und Ver-brauchsmaterial. Die Messe konzentriert sich auf das Paper Processing rund um Di-gitaldruck und Hochleistungs-Finishing. (www.innovationdays.com)

Mopac Wasen AG seit 1. Januar operativDie Mopac Wasen AG hat einen Teil des bis-herigen Betriebs der Mopac Modern Packa-ging AG mit rund einem Drittel der aktuel-len Belegschaft wie geplant übernommen.

Dies hat der Sachwalter der Mopac Modern Packaging mitgeteilt. Der Kunststoffverpa-ckungshersteller befindet sich seit Anfang 2015 in Nachlassstundung. Die Auffangge-sellschaft Mopac Wasen AG hat ihre opera-tive Tätigkeit am 1. Januar aufgenommen. Die Mopac Modern Packaging AG wird ihre

Andriy Girnyk (links) übergibt Pavel A.

Prinko die Leitung der Tochtergesell-

schaft JSC Vetropack Gostomel.

Nachrichten

Zusammenschluss Dupont/Dow, Wirt-schaftszahlen der grafischen und der Ver-packungsindustrie, Dupont-Drupa-Neu-heiten, neuer Dupont-Betreuer für den Schweizer Markt – Dupont Packaging Graphics EMEA bot an seinem Schweizer Neujahrsempfang 2017 ein breites Update zur Lage und Entwicklung der Flexo-druckbranche. Der seit 2006 alljährlich durchgeführte Anlass fand am 19. Januar mit 25 Teilnehmern in Rapperswil statt.

Die beiden US-Chemiekonzerne Du-pont und Dow haben 2015 bekannt gege-ben, dass sie sich zum grössten globalen Chemieunternehmen zusammenschliessen wollen. Gleich danach wollen sie sich in drei neue, spezialisierte Unternehmen für Agrarchemikalien, Spezialprodukte und Materialwissenschaften aufspalten. Der Abschluss des Mergers wird für dieses Jahr erwartet, sagte Wilfried Schumacher, Re-gional Sales Director Central and Northern Europe Dupont-Sparte Packaging Gra-phics. Für diese Dupont-Sparte gebe es keine Entsprechung beim Mergerpartner Dow. Veränderungen, die die Kunden spü-ren, seien deshalb nicht zu erwarten. Cyrel, die Marke für die Flexodruckplatten von Dupont, bleibe erhalten.

Der Druckmarkt bleibt herausfor-dernd. Laut Berater Werner W. Thiele, Wewete Solutions GmbH, gab es in der Schweizer Druckbranche im vierten Quar-tal zwar erstmals seit zwei Jahren wieder ein Umsatzplus. Das schlägt sich im Stim-mungsbarometer der Druck- und Medien-branche aber kaum nieder. In der klassi-schen Druckindustrie rechnen 37 Prozent der befragten Branchenunternehmen in der D-A-CH-Region 2017 mit einem Um-satzminus und nur 11 Prozent mit einem Plus, in der Verpackungsindustrie dagegen nur 10 Prozent mit einem Minus und 31 Prozent mit einem Umsatzplus.

Dupont Cyrel: Neues zu Mergern, Märkten und Maschinen

Sowohl für konventionelle aus auch für Verpackungsdrucker brachte die Drupa 2016 eine Fülle von Neuheiten. Dupont Packaging Graphics lancierte an der Messe unter anderem den neuen Thermobelich-ter Cyrel Fast 200TD für die lösemittelfreie Verarbeitung von Flexodruckplatten für den Druck von flexiblen Verpackungen und Etiketten. Sven Hampl, Territoryma-nager Advanced Printing, stellte den Be-lichter am Neujahrsempfang vor. Dieser basiert auf einer komplett neuen Technolo-gie, die gegenüber der bisherigen Techno-logie eine höhere Druckplattenqualität, ei-nen einfacheren Workflow und eine ver-besserte Anlagenverfügbarkeit biete.

Territorymanager Sven Hampl ist seit letztem Jahr neu auch für den Schweizer Markt zuständig. Er löste in dieser Aufga-be Gerald Rettberg ab. Der Gebietsver-kaufsleiter für Cyrel Packaging Graphics ist in den Ruhestand gegangen.

Auch im nächsten Jahr wird der mitt-lerweile zur einer Tradition gewordene Schweizer Neujahrsempfang in Rappers-wil stattfinden. Für 2019 kündigte Sales Director Schumacher aber einen Stand-ortwechsel an. (ww.cyrel.eu). Joachim Kreuter

Dupont-Territorymanager Sven Hampl,

neu zuständig für den Schweizer Markt,

Referent Werner W. Thiele und Dupont-

Verkaufsdirektor Wilfried Schumacher

(v.l.).

Page 22: PACK ak tu ell - paper kung fu...PACK aktuell 2. Februar 2017 3 IMPRESSUM Pack aktuell: Unabhängiges Fachmagazin für Verpackungstechnik und -design. Erscheint im 34. Jahrgang Verlag

22 2. Februar 2017 PACK aktuell

Tätigkeit zeitlich begrenzt weiterführen, um bereits erteilte Bestellungen zu erfüllen.(www.mopac.ch)

Landenberg-Druck: Kooperation mit Läser

Die Landenberg-Druck AG in Sarnen OW geht im Zuge einer Nachfolgeregelung eine Kooperation mit der Läser AG in Gonten-schwil AG ein. Laut Daniel Rogger, Ge-

schäftsleiter und Inhaber der seit 1955 in Sarnen produzierenden Landenberg-Druck, ist mit der Konzentration der Produktion bei Läser eine nachhaltige Lösung gefunden worden. Mit dieser Kooperation werden die maschinellen Kapazitäten in der Druckpro-duktion bei Läser optimal ausgelastet. Zu-dem soll das Produktsortiment der Landen-berg-Druck ausgebaut werden. Der grösste Teil der Mitarbeitenden der Landen-berg-Druck erhält von Läser weiterführende Arbeitsangebote, die einen nahtlosen Über-gang zum neuen Arbeitgeber gewährleisten. Zeitlich findet die Produktionsverlagerung im Sommer 2017 statt. Ab dann werden die Landenberg Drucksachen bei Läser in Gon-tenschwil produziert. Im Bereich Verpa-ckungen bietet die Landenberg-Druck di-verse Kartonprodukte an. Läser beschäftigt rund 100 Mitarbeitende. (www.laeserag.ch ; www.landenberg-druck.ch)

Hoffmann Neopac: Ausbau Tubenproduktion

Tubenhersteller Hoffmann Neopac AG mit Hauptsitz Thun erhöht die Kapazitäten. Am Standort Oberdiessbach wird eine neue Tu-benlinie installiert. Sie hat eine Kapazität von 80 Mio. Tuben pro Jahr, ist für kleine Pharmatuben ausgelegt und soll im ersten Quartal dieses Jahres in Betrieb gehen. Am Standort Debrecen in Ungarn geht ebenfalls eine neue Tubenlinie in Betrieb, ebenfalls im ersten Quartal 2017. Mit der neuen Linie ist in Ungarn eine Produktion von weiteren 65 Millionen Polyethylen- und Coex-Tuben gewährleistet. Die Kapazität betrug zuvor rund 300 Mio. Tuben pro Jahr. Durch die neue Druckanlage kann die Tube vollflächig bis zur Schulter und zum Ende der Tube be-druckt werden. (www.neopac.com)

O. Kleiner: Zweite Digitaldruckmaschine

Die O. Kleiner AG in Wohlen, die flexible Verpackungen und Rollenware herstellt, er-gänzt ihr Digital-Center um eine zweite Di-gitaldruckmaschine vom Typ HP20000. Wie die O. Kleiner weiter mitteilt, werden ab Fe-bruar 2017 alle Digitaldruckaufträge in ei-nem 2-Schichtbetrieb und auf einer für den Kaschierprozess von Digitaldruckaufträgen reservierten Kaschieranlage ausgeführt. Die

Termin-Ticker Schweiz

14. Februar, Schaffhausen:

IPI-Event. Let’s improve your Packaging Process:

The challenge of Filling. Veranstalter: IPI.

15. Februar, Schaffhausen:

IPI-Event. Needs, Know-how and Future Technologies

for Hygenic Packaging. Veranstalter: IPI.

16. Februar, Oensingen:

JIG Einführungskurs: «Grundlagen der Lebensmit-

telkontaktmaterialien». Veranstalter: SVI und JIG.

bis 19. Februar, Winterthur:

Sonderpräsentation: Bio oder Kunststoff – oder bei-

des? Veranstalter: Gewerbemuseum Winterthur.

20. bis 23. Februar, Luzern:

Hunkeler Innovation Days 2017.

Veranstalter: Hunkeler AG.

23. Februar, Schaffhausen:

IPI-Event. Simulation for Packaging. Veranstalter: In-

ternational Packaging Institute IPI.

23. März, Rorschacherberg:

JIG Workshop: «JIG Checkliste für DoC - eine prak-

tische Einführung». Veranstalter: SVI und JIG.

4. bis 7. April, Genf:

Index 2017. Nonwoovens Exhibition.

Veranstalter: Edana.

6. April, Malters LU:

19. JIG Vollversammlung.

Veranstalter: SVI und JIG.

7. April, Zürich:

Ordentliche Mitgliederversammlung 2017 des

Schweizerischen Verpackungsinstituts SVI.

26. bis 27. April, Zürich:

Empack 2017 / Packaging Innovations 2017 / Label

& Print 2017 / Logistics & Distribution 2017.

Schweizer Fachmessen für Verpackung und Logistik.

Veranstalter: Easyfairs Switzerland GmbH.

Alle aktuellen Termine und die Detailinfos

finden Sie immer im Internet:

www.packaktuell.ch >Agenda

O. Kleiner ist eine der Pionierinnen beim Digitaldruck von flexiblen Verpackungen und verfügt mittlerweile über 16 Jahre Er-fahrung auf vier Generationen von Digital-druckanlagen. (www.okleiner.ch)

PQH-Holding: Cafag und Plaspaq fusionieren

Per 1. Januar wurden sämtliche Tätigkeiten der Cafag AG in Freiburg und der Plaspaq AG in Broc fusioniert. Ziel der Fusion ist es, Synergien in den beiden Firmen optimal zu nutzen. Cafag und Plaspaq waren bis anhin Schwestergesellschaften unter dem Dach der PQH Holding AG mit Sitz in Freiburg. Plaspaq ist seit über 50 Jahren im Spritz-giessen aktiv. Cafag ist Spezialist in der Kre-ation und Entwicklung von Kartonverpa-ckungen in den Bereichen Lederwaren, Kos-metik, Uhren, Pharma, Technik und Lebensmittel. (www.cafag-plaspaq.ch)

SVI: Neuorientierung bei der JIG

Die Joint Industry Group on Packaging for Food Contact (JIG) wird wieder vollum-fänglich ins Schweizerische Verpackungsin-stitut SVI integriert. Dies hat der neuge-wählte SVI-Vorstand entschieden. SVI-Prä-sident Philippe Dubois übernimmt bis auf Weiteres die Leitung der JIG. Die Organisa-tionsstruktur der JIG bleibe bestehen.

Die JIG ist eine Initiative industrieller Partner, die Nahrungsmittel und Bedarfsge-genstände für Nahrungsmittel (Verpackun-gen) herstellen und in Verkehr bringen. Die Akteure in der JIG haben zum Ziel, inner-halb der Wertschöpfungskette Konformi-tätsarbeit zu leisten, um dem lebensmittel-gesetzlichen Auftrag zu Selbstkontrolle, Ri-sikomanagement und Konformität gerecht werden können. (www.svi-verpackung.ch)

Korrigenda

Falsche Webadresse In zwei Messenachberichten in den Pack-ak-tuell-Ausgaben 17/18 und 19/20-2016 wur-de die Webadresse der Firma U-Veral AG in Winkel falsch wiedergegeben. Die Webad-resse hat, wie auch der Unternehmensname, einen Bindestrich und lautet richtig: www.u-veral.ch Red.

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