Pastoralkonzept 2012

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Glaube. Neues. Stil. Pastoralkonzept St. Pankratius am Worringer Br ch Der Pfarrgemeinderat

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Pastoralkonzept der Pfarrei St. Pankratius Am Worringer Bruch 2012

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Glaube. Neues. Stil.

Pastoralkonzept

St. Pankratius am Worringer Br ch

Der Pfarrgemeinderat

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Inhalt

St. Pankrat ius Am Worr inger Bruch

Inhalt

St. Pankrat ius Am Worr inger Bruch

Glaube.

Stil.

Neues.

Pastoralkonzept

InhaltEinführung 4

Grundlage 5

2.1 Leitworte,dieRichtunggeben 5

2.2 Bewusstseinschaffen,umZukunftzugestalten 5

Woraufwirbauen 6

3.1 UnsereKirchen-undGemeinderäume 6

3.2 DieMenscheninunsererGemeinde 6

3.3 UnsereMitarbeiter 7

3.4 UnserGlaube 7

UnsereaktuellenPerspektiven 8

4.1 DasEhrenamtalsdieStützeunsererGemeinde 8

4.2 NeuesMiteinanderimGlauben 9

4.3 GlaubeimWandel 9

4.4 DialogmitderGesellschaft 9

Glaubenweitergeben 10

5.1 DieChancenderFusionnutzen 10

5.2 HerausforderungMobilität 11

5.3 TransparenzalsBrückezudenMenschen 11

5.4 DieMenschenalsMotorderVeränderung 12

NeueWegegehen 12

6.1 NeueFormeninunserenRäumen 12

6.2 DieUmgebungunsererKirchen 13

6.3 AnspracheundBegleitung–Glaubenswegeermöglichen 13

Stilvollmiteinanderumgehen 14

Ausblick 14

Anhang:MilieudatenundSozialraumkarte 15

Glaube. Neues. Stil.

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Einführung Grundlage

Einführung

DiePfarreiSt.Pankratius,gegründetam1.Januar2010,umfasstdienördlichstenStadtteilederStadtKöln.DieOrteBlumenberg,Fühlingen,Rheinkassel,Roggendorf/ThenhovenundWorringenliegenrundumdasNaturschutzgebiet„WorringerBruch“.ImPfarreigebietwohnenca.22.000Menschen,vondenenca.11.500katholischsind.

Bereits vor der Zusammenführung arbeiteten die eigenständigen Pfarreien • St. Amandus Rheinkassel, • St. Marien Fühlingen und St. Katharina von Siena Blumenberg, • St. Johann Baptist Thenhoven und • St. PankratiusWorringen seit 2006 im Pfarrverband „St. Pankratius Am Worringer Bruch“ zusammen.

DerKölnerNordenisteinerseitsdurchalteDörfermitgewachsenenStrukturenundanderer-seitsdurchzahlreicheneuentstandeneStadtteilegeprägt.NachderEingemeindungderBürgermeistereiWorringendurchdieStadtKölnimJahr1922wurdendiefreienFlächenimKölnerNordenzurAnsiedlungvon(Groß)-IndustrieundzurEntwicklungneuenWohnraumsgenutzt.SoauchaufdemGebietunsererPfarrei.

FürRheinkassel,Worringen,FühlingenundRoggendorf/ThenhovenlässtsicheineBesiedlungseitdemfrühenMittelalternachweisen.InWorringenundRheinkasselentstandenschonim10.und11.JahrhundertdieerstenKirchenbauten.Dementsprechendbestehtbeideneinge-sessenenBürgerneinortsbezogenesSelbstbewusstseinundStolzaufdieeigenenTraditionen.GanzandersistderStadtteilBlumenberg,derseitden1960erJahrengeplantundseitden1980erJahrenerrichtetwurde.DieBevölkerungistjung,multikulturellundsozialsehrgemischt.

ZumsozialschwierigstenStadtteilhatsichindenletztenJahrenRoggendorf/Thenhovenentwickelt.DieSiedlungderSintiundRomaimFortuinwegsowiedasMönchsfeldsindBerei-che,diedurchzahlreichekritischeSozialindikatorengekennzeichnetsind.UmdiesozialeEntwicklunginRoggendorf/ThenhovenundauchinBlumenbergvoranzutreiben,findendortunterkatholischerLeitungregelmäßigStadteilkonferenzenmitkommunalenundlokalenVertreternstatt.

ZurZeitverändernsichalleStadtteile:DerKölnerNordenistzueinembevorzugtenWohngebietgeworden.InallenStadtteilenentstehtneuerWohnraumdurchdieVerdichtungderbestehen-denBebauungsowiedurchdieEinrichtungneuerBaugebiete.WährenddieAnzahlderBewoh-nersteigt,nimmtdieAnzahlderGemeindemitgliederallerdingsab:ImJahr2000wohntenaufunseremPfarrgebiet12.900Katholiken;heuteliegtdieseZahlbei11.500.

Grundlage2.1Leitworte,dieRichtunggeben

MitderFusionam1.Januar2010hateinneuerPfarrgemeinderatseineArbeitaufgenommen.InjedemOrtwurdendurchdieGemeindemitgliederdreiVertretergewählt.

DerneuzusammengesetztePfarrgemeinderathatsichintensivmitdenHerausforderungenbeschäftigt,denensichdiePfarrgemeindeSt.PankratiusAmWorringerBruchaktuellundauchinZukunftstellenmuss:WelcheZielesehenwirfürunsereArbeit,welcheVoraussetzun-genundAnforderungensindinunserensounterschiedlichenStadtteilenvorhandenundwiewollenwirdieZieleerreichen?DasErgebnisunsererÜberlegungenistdiesesPastoralkonzept.

DreiLeitwortefassendasPastoralkonzeptfürdiePfarrgemeindeSt.PankratiusAmWorringerBruchzusammen:

Glaube: DieWeitergabedesGlaubensandienachfolgendeGenerationistdaszentrale Anliegen,daswirmitdemPastoralkonzeptverfolgen.

Neues: WirmüssenneueFormenundWegeentwickeln,aufMenschenzuzugehenund sieaufihremGlaubenswegzuunterstützen.

Stil: DerUmganginunsererGemeindeundmitdenMenschenmussoffen, transparentundverlässlichsein.

MitdiesendreiLeitwortenwollenwirBewährteswahrenundVeränderungwagen.Verände-rungistnotwendig,weilsichdieGesellschaftundmitihrdasLebenderMenschengeänderthat.DieGesellschaftstehtheutevorProblemen,diefrüherunvorstellbarwaren.AufderanderenSeitebietetsieheuteaberauchFreiheitenundEntwicklungsmöglichkeiten,diefrüherebenfallsunvorstellbarwaren.WirmüssendenAnschlusszwischenderverändertenGesellschaftunddemGlaubenherstellen.

2.2Bewusstseinschaffen,umZukunftzugestalten

Wenn wir die Zukunft unserer Pfarrgemeinde aktiv gestalten wollen, ist ein neues Denken notwendig. Dazu gehört es, mit und für möglichst viele Menschen in unserer Gemeinde neue und zeitge-mäße Formen zu entwickeln, den Glauben zu leben. Im Mittelpunkt unserer Überlegungen stehen dabei die Menschen unserer Gemeinde. Wie können wir unseren Glauben zeitgemäß leben? Wie kann es gelingen, unseren Glauben an die nachfolgenden Generationen und an die vielen kirchenfernen

Gemeindemitglieder weiter zu geben? Jede Katholikin und jeder Katholik ist dazu berufen, die Kirche, unsere Gemeinde und ihre Zukunft mit zu gestalten und weiter zu entwickeln. Der Geist Christi wird uns auf diesem Weg begleiten.

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St. Amandus St. Katharina von Siena St. Johann Baptist St. PankratiusSt. Marien

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Worauf wir bauenWorauf wir bauen

Woraufwirbauen3.1UnsereKirchen-undGemeinderäume

DiePfarrgemeindeSt.PankratiusAmWorringerBruchbesitztfünfKirchen.SomitverfügtjederStadtteilübereineigenesGotteshaus,dessenGrößeaufdieAnzahlderBewohnerabgestimmtist.DarüberhinausgibteszweiKapellen.

DievierPfarrheimemitjeweilsmehrerenVeranstaltungsräumensowieeinPfarrsälchenbietenRaumfürGemeindeangebote.

UnsereKirchensindmehralsausschließlichOrtefürdieFeierderEucharistie.SiesindAndachtsräume,spirituelleErlebnisräume,touristischeAnziehungspunkte,Besichtigungsorte,Kunstschätze,Heimat,OrtederStilleundderBesinnung.

HierbegegnenwirGottundderGemeinde.

3.2DieMenscheninunsererGemeinde

DieBevölkerungunsererOrtschaftengehörtunterschiedlichenMilieusan.DieseMilieusunterscheidensichaufgrundverschiedenerWerthaltun-genundOrientierungen,nachdenendieMenschensichselbstdefinierenunddiesienachaußenhinzeigen.DieseGruppierunginLebenswelt-gruppenwirdvomSinus-Institut,Berlinaufgestellt.ImAnhangfindenSieeineDarstellungderZahlenundDatenausdieserSinusmilieustudiebezogenaufunserPfarrgebiet.

UnsereAufgabealsGemeindeistes,dieseMilieuswahrzunehmenundihreInteressenzuberücksichtigen.

UnserePfarrgemeindeSt.PankratiusAmWorringerBruchwirdstarkgeprägtdurchMenschen,dieindieSinusmilieustudiealssogenannte„Traditionsverwurzelte“beschriebenwerden.SieverstehensichselbstverständlichalsChristenund‚gehören’zurGemeinde.DerPastoristihreVerbindungzurKirche,fürdiesiesichvorOrtimmerundseitBeginnderExistenzderPfarreiengagieren.SonntagsohneMessevorOrtzusein,istbeiihnennichtvorstellbar.TraditionsverwurzeltelebenvorOrtfestverankert–sierepräsentierendasDenken,dieWerteunddasHandelnderNachkriegsgenerationinderVolkskirche.DiesesSegmentistbesondersimOrtsteilWorringenpräsent.Zukünftigerfährtdiese‚Lebenswelt’keineFortsetzungdurchdieNachgeborenen.

EinzweitesMilieuprägtdiePfarreiundwächstdurchZuzugindenvielfältigen(Neu-)Bauge-bieten–die„Postmateriellen“.SiebetrachtendiePfarrgemeindealseinenOrtderSelbstver-wirklichung,derPartizipation(Teilhabe)derBildungundderKommunikation.AngetriebenvonderBotschaftJesuwollensiedieKircheverantwortlichmitgestaltenundsichalsChristeninderWelt,amOrt,imStadtteilengagierenunddenGlaubenfürsichumsetzenundneuleben.

DiedritteKraftinderPfarreibildendie„Konsummaterialisten“unddie„BürgerlicheMitte“–zweiLebensweltgruppen,diegesellschaftlichumdieFunktionderMittelschichtkreisen.Die„BürgerlicheMitte“suchtdiefröhliche,lockere,unkompliziertePfarrfamilie,indervorallemdenKindernreligiöseGrundwerteundHaltungenvermitteltwerden.SieengagierensichstarkinihrerNahwelt–derNachbarschaftundimVeedel.Die„Konsummaterialisten“empfindensichalsvondieser‚heilen’Mittelschichtausgeschlossen,daihrLebenvonsozialenProblemenwieArbeitslosigkeit,KrankheitunddemständigenÜberlebenskampfgeprägtist.VonderPfarrgemeinde,derKirchefühlensiesichnichtakzeptiertoderwendensichihrhöchstenszu,umderenkaritativeGabenzuempfangen.SiewünschensicheineKirche,dieihnenVertrauenundSicherheitbietet,ohneStrengeundMoralisieren.

3.3UnsereMitarbeiter

InunsererGemeindewirkenmehrals600Personenehrenamtlich.Siebetätigensichindenunterschiedli-chenBereichen,z.B.alsMessdiener,LektorenoderalsKatecheten.ZudemgibtesvieleGruppierungenwiedieSchützenbruderschaften,Senioren-gruppenoderdiezahlreichenChöre.

ZumPastoralteamgehöreneinPfarrer,einKaplan,einDiakonundeinPastoralreferent,jeweilsmiteinemStellenumfangvon100Prozent.

AlleMitarbeiter,obhaupt-oderehrenamtlich,leisteneinenwert-

vollenBeitragzueinemlebendigenGemeindeleben.SiemachenchristlicheGemeinschafterfahrbarundsichtbar.

3.4UnserGlaube

DieBeziehungzuGottunddasgelebteMiteinanderimGlaubenfindenihrenHöhepunktindergemeinschaftlichenFeierderEucharistie.SieistQuelleundHöhepunktdesganzenchristlichenLebens.DarüberhinausgibteszahlreicheweitereFormen,wiederGlaubengelebtwird.HiersindetwadasStundengebet,dieAndachtenundMeditationenindenSchulenundKindertages-stättenoderdieMittwochsvesperzunennen.ImalltäglichenTunfließtderGlaubeobbewusstoderunbewusstinunserHandelnein.

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Unsere aktuellen PersepektivenWorauf wir bauen I Unsere aktuellen Persepektiven

AuchdieVorbereitungaufdenEmpfangderSakramenteisteindeutlichesZeugnisdesGlaubens.DieseBegleitungwirdzumBeispielbeiErstkommunion-undFirmvorbereitungüberwiegenddurchehrenamtlicheGemeindemitgliedergeleistet,dieihrepersönlicheGlaubenssituation,aberauchihrSuchenundZweifelnmiteinbringen.

UnserGlaube,derdasJazuGottunddenMenschenalsoberstenMaßstabunseresSeinssetzt,schenktunsdieSicherheit,dassGottanunsundmitunshandelt.

UnsereaktuellenPerspektiven4.1DasEhrenamtalsdieStützeunsererGemeinde

FormalgesehenisteinePfarrgemeindeeinerechtlicheOrganisationsstruktur.LebenerhältsieabererstdurchdieMenschen,diesichfürdieseGemein-schaftundfürdieseGemeindeengagie-ren.Menschen,diemiteinanderundfüreinanderwirken,sindsomiteinewichtigeBasisfürunserePfarrgemeinde.

UmsomehrMenschenihreFreude,ihrEngagement,ihrenEinsatzundihreArbeitfürdieGemeinschafteinbringen,umsovielfältigerundlebendigeristunsereGemeinde.UmsonäheristsieamLebenjedeseinzelnenMitglieds.Undumsomehrkannsieeinrepräsen-tativesAbbildallerKatholikinnenundKatholikeninundumdasWorringerBruchsein.EinbesonderesAugenmerkmussdabeiauchaufdieEinbindungunsererneuenBewohnergerichtetsein.

MitderFortbildung„NeuesEhrenamtentdecken“,diedurchdasErzbistumKölnangebotenwird,wollenwirdiesichveränderndeSituationderEhrenamtarbeitinderPfarrgemeindepositivbegleiten.DerPfarrgemeinderatwirdgemeinsammitdemPastoralteamweitereSchritteüberdenkenundinitiieren.DabeiwirdauchdiegeistlicheDimensiondesEhrenamtswichtigsein:Menschensetzensich,getragenausdemGlauben,fürandereMenschenein.

WirwollenverstärktaufdieMenschenzugehen,umsiefüreinEngagementinunsererGe-meindezugewinnen.ZudemwollenwirdieEhrenamtlichenstärkermiteinandervernetzen,damitauseinzelnenAktioneneineechteundstabileGemeinschaftentsteht.

4.2NeuesMiteinanderimGlauben

NebenderEucharistiewirdunserGlaubeinvielfältigenGruppierungenerfahrbar.HierseienbeispielsweisediePfadfinder,dieKatholischeJungeGemeinde,dieFrauengemeinschaften,dieKolpingsfamilieoderauchdieACLI,eineitalienischeGruppierung,genannt.

DieseundvieleweitereGruppierungenprägendasBildunsererPfarrgemeindeimKölnerNorden.SiesindselbstverantwortlichinderAusübungihrerFunktion.HierzustehtihneneinhohesMaßanFreiheitzurVerfügung.ZugleichübernehmensieauchvielVerantwortungfürdieGestaltungderKirche.

WirwollenunsereGruppierungenintensiverunterstützenundstärken.WirwollendieWert-schätzung,diedieGemeindeihnenentgegenbringt,stärkerspürbarmachen.

4.3GlaubeimWandel

DerGlaubeandeneinenHerrn,wieerimGlaubensbekenntnisverankertist,vereintunszueinerGemeinschaft.DieserGlaubeiststetsaktuellundwirdinvielfältigerWeisezumAusdruckgebracht.DabeiistdieAusdrucksweiseeinSpiegelbildderGesellschaftundbefindetsichsomitwiedieseineinemständigenWandelundeinerständigenEntwicklung.

Wirwollenunserewertvolle,gelebtezweitausendjährigeGlaubenstraditionbewahrenundanunserenachfolgendenGenerationenweitergeben.GleichzeitigwollenwirneueAusdrucksfor-mendesGlaubensfördern.

4.4DialogmitderGesellschaft

AlsGemeindesindwireinTeilderGesellschaft.MitundinderGesellschaftsehenwiresalsunsereAufgabe,diechristlicheBotschaftzukommunizierenunderfahrbarzumachen.NebenderKommunikationinnerhalbunsererGemeindeistdeshalbauchdieKommunikationmitanderengesellschaftlichenGruppenundanderenGemeindeneinewichtigeAufgabefüruns.

DabeiverstehenwirKommunikationalsdenAustauschvonInformation;eingegenseitigesGebenundNehmenstehtalsoimMittelpunktdiesesVerständnisses.

WirwollenunsereInformationentransparent,qualitativhochwertigundansprechendvermitteln.ZugleichwollenwireinoffenesOhrfürunsereMitglie-der,dieBewohnerunsererOrteunddieGesellschaftalsGanzeshaben.HierfürwollenwirauchverstärktmoderneKommunikationswegenutzen.

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Glauben weitergeben

Glaubenweitergeben

WirwollendenGlaubeninunsererGemein-deaufeinelebendigeArterlebbarmachen.JedesGemeindemitgliedsolldieMöglich-keithaben,denGlaubenalsBereicherungzuerfahren,ihnmitseinemAlltag,seinenSorgenundFreudeninVerbindungzubringen.MitderWeitergabepositiverGlaubenserfahrungenkönnenWegeaufgezeigtwerden,wieGlaubenheuteträgt.Umdieszuerreichen,müssenwirunsmitdenLebenssituationenderMenschenauseinandersetzen.SiemüssenernstgenommenundmitChristusinVerbindunggebrachtwerden.

EssollenvielfältigeOrtedesGlaubenswachsenundgefördertwerden.DamitweitetsichunserBlickvondenbereitsjetztvorhandenenMöglichkeitenderGlaubens-erfahrung.NeueMöglichkeiten,neueFormen,neueWegederGlaubensweiter-gabesindzufinden.

Dieskannabernichtbedeuten,immermehrzumachen.GenausowenigdarfderBlickdurcheinreinesKirchturmdenkenverengtwerden.EsgehtnichtumdieAufrechterhaltungderGemein-destrukturenumihrerselbstwillenoderumeinereinmathematischeVerteilungvonRessour-cen.EsgehtunsumeinelebendigeWeitergabedesGlaubensinunsererheutigenGesellschaft.EsgehtunsumdiesinnvolleVerwendungunsererRessourcenundumdieFörderungganzneuerStrukturen.Jedeundjederisteingeladen,seinenGlaubeneinzubringenundVerantwor-tungfürdenNächstenunddieGemeindezuübernehmen.

AufdiesemWeg,denwirgehenwollen,liegeneinpaarStolpersteine.Einigesindkleiner,einigegrößer.DieseStolpersteinesinddiebesonderenAnforderungenanunsalsGemeinde.SiekönnenunserenSchrittverlangsamen,siekönnenunsvielleichtauchzumStolpernbringen.Siegehörenaberzuuns;siesinddas,wasunsalsGemeindeAmWorringerBruchauszeichnet.Wirwollensienutzen,umanihnenzuwachsen.

5.1DieChancenderFusionnutzen

DieletztenJahrehabenzahlreicheVeränderungeninunseremGemeindelebenmitsichgebracht.DersichverschärfendePriestermangelundderZusammenschlussunsererursprüng-lichenEinzelgemeindenzurGroßpfarreiSt.PankratiusAmWorringerBruchhatbeivielenGemeindemitgliedernzuÄngsten,UnverständnisundAblehnunggeführt.AlteGewohnheiten,jahrzehntelangvorOrtgelebt,musstenzumTeilaufgegebenwerden.WirnehmendieseÄngsteernstundwollendenMenschenhelfen,inderneuenStruktureineHeimatzufinden.

WirsindjetzteinePfarrgemeindeinfünfOrtschaften.DaskirchlicheLebenimJahreskreisfindetindiesereinenGemeindestatt,aberebenanvielenGlaubensorten.

DarinliegenvieleneueMöglichkeiten,einigeBeispiele:•DieerstegemeinsameFronleichnamsprozessioninRoggendorf/ThenhovenistvonvielenTeilnehmernalsGlaubensfestempfundenworden.ZahlreicheAltäresäumtendenWegundzeigtendenOrtineinemneuenKleid.DurchdenjährlichenWechselwirdnunjederOrtdieGelegenheithaben,diesergemeinsamenFeierseineneigenen,individuellenStempelzuverleihen.

•DieKirchenchörebereicherndieGestaltungderGottesdienste.BeibesonderenFestmessenverstärkensiesichgegenseitigundfüllensodenKirchenraumaufeineeinzigartigeWeiseaus.DurchdieGestaltungvonGottesdiensteninverschiedenenKirchenkönnenalleBesuchervonderVielfältigkeitdesmusikalischenRepertoiresprofitieren.

•DieveränderteGottesdienstordnungführtMenschenausverschiedenenKirchortenzusam-men.EinpositivesFeedbackgibtesauchzurKonzentrationderFamilienmessenaufeinegemeinsameMessfeier.DiesebieteteinenwürdigenRahmenundistauchfürvieleElterneinebereicherndeFeier.

5.2HerausforderungMobilität

DerZusammenschlussunsererGemeindenführtzuganzpragmatischenFragen:„WennesdennnurnocheineFronleichnamsprozessiongibt,wiekommeichdanndahin?“oder„Toll,dassesjetzteinenKinderchorgibt,aberichwohnenunmalnichtinBlumenberg?“

UnsereGemeindeortesindzumTeilmitöffentlichenVerkehrsmittelngeradeandenWochen-endenundFeiertagennurschwererreichbar.DieräumlichenEntfernungensindbeträchtlich.DiesistfürdieKinderundJugendlicheneineHürde.AbernatürlichauchundvorallemfürdieälterenGemeindemitglieder.TendenziellwirddasDurchschnittsalterimmerhöher,unddamitsinktauchdieMobilität.

EineGesamtlösungfürdiesesProblemkannesnichtgeben.EsgibtbereitsjetztvielekleineEinzellösungenaufindividuellerEbene.Diesemüssenunterstütztundgestärktwerden.NeueFormen,Ideen,Lösungenmüssengesuchtwerden.

5.3TransparenzalsBrückezudenMenschen

DieFusionhatebensowiedieVorfälledessexuellenMissbrauchszueinerAbkehrvielerMenschenvonderKirchegeführt.

WennwirhierinunsererPfarrgemeindeSt.PankratiusAmWorringerBrucheinpositivesBeispielfürdenlebendigenGlaubenanChristusabgebenwollen,dannistTransparenzeineGrundvoraussetzung.AlleEntscheidungen,VeränderungenundMitteilungenmüssenverständ-lichaufbereitetundallenGemeindemitgliedernzugänglichgemachtwerden.EinintensiverAustauschzwischendemPastoralteam,denGremienundderGemeindeistdienotwendigeVoraussetzung,umEntscheidungsprozessetransparentzugestalten.

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Neue Wege gehenGlauben weitergeben I Neue Wege gehen

5.4DieMenschenalsMotorderVeränderung

DieVeränderungenderGesellschaftundauchdieVeränderungeninunsererGemeindeführenzutiefgreifendenVeränderungenimehrenamtlichenEngagementunsererGemeindemitglie-der:Eswirdzunehmendschwieriger,neueehrenamtlicheMitarbeiterzufinden.AußerdemlehnteinezunehmendeAnzahlvonbereitsehrenamtlichaktivenPersoneneinelangfristigereBindunganeinAmtodereineAufgabeab.

DieLebendigkeit,dieGlaubwürdigkeitunsererGemeindeistabervondemEngagementunddemEinsatzjedeseinzelnenabhängig.UmsowenigerPersonensichpersönlichengagieren,umsowenigerwirdauchunsereGemeindealsGanzessichtbar.DieneueStrukturunsererGemeindemussRaumschaffenfürneueFormendesEhrenamtsunddesEngagements.

UnseregrößteSorgebestehtallerdingsdarin,dassdasaufgrunddersinkendenZahlvonGemeindemitgliedernreduziertePastoralteamkaumnochRaumfüraußergewöhnlicheseelsorgerischeTätigkeitenhabenwird.TagesaktuelleGeschehnissekönntenderbereitsjetztbestehendenArbeitsbelastungzumOpferfallen.

AbhilfekannnurimEngagementderEhrenamtlerliegen:UmsomehrMenschensichengagie-ren,umsomehrsieihreAufgabeauchalsRepräsentanzderGemeindeundderKircheverste-hen,umsomehrkanndasPastoralteamentlastetwerden.

EingutesBeispielhierzuistdasSpendenderKrankenkommunion:EinTeilunsererKommuni-onhelferhateinespezielleSchulungerhalten,umMenschen,dienichtzurKirchekommenkönnen,dieKommunionzuspenden.SiebetenmitihnenundzeigenihnendieNäheGottesinunsererWelt.SiesindsomitimbestenSinneseelsorgerischtätig.WennauchderzeitnocheinigeBetroffenedenBesuchdesPfarrersbevorzugen,wirdandiesemBeispielanschaulichdeutlich,waswiralsEhrenamtlerleistenkönnen.

NeueWegegehenWirwollenneueFormenfinden,wiewirunserenGlaubenlebenundweitergebenkönnen.WirwolleneinenWegfinden,bisherigeTraditionenzubewahrenundgleichzeitigneueFormenzuentwickeln.DabeikönnennichtmehralleAnsprücheundBedürfnisseindergleichenArtundWeisewieinderVergangenheiterfülltwerden.WennwirneueWegegehenwollen,müssenwirauchbereitsein,altezuverlassen.DazugehörtMutzuEinschnittenundVeränderungen.Dazugehörtauch,Konflikteauszuhaltenundzubewältigen.

6.1NeueFormeninunserenRäumen

UnsererGemeindestehen,wieobenbeschrieben,vieleRäumlichkeitenzurVerfügung,diebereitsjetztvielfältiggenutztwerden.WirwollenneueFormenderNutzungfinden,dieunsereRäumeeinembreitenPublikumöffnen.NeueFormenderNutzungsindbeispielsweisethemen-bezogeneKirchenführungen,KinovorführungenoderBildungsveranstaltungenundAusstellun-gen.DurchdieseAngebotekommenauchMenscheninunsereRäume,diebisherkeineoderwenigeBerührungspunktemitderGemeindehaben.

VorstellbarsindfürunszahlreicheweitereFormenwieKonzertveranstaltungen,Vernissagen,Lesungenundvielesmehr.

6.2DieUmgebungunsererKirchen

NebendenRäumenselbersollauchdieUmgebungsogestaltetsein,dasssiezumBetretenunsererKircheneinlädt.DerSt.-Tönnis-PlatzinWorringen,dieLageamFühlingerSee,derRheindamminLangel,deroffeneInnenhofinThenhovenoderderweitePlatzinBlumenberg:AlleindieseAufzählungzeigt,dassunsereKirchenübereineattraktiveLageimjeweiligenOrtsbildverfügen.WirsehenvielfältigeMöglichkeiten,dieUmgebungunsererKirchensozugestalten,dasssieneugierigmachen.VorstellbarwärenetwaTextlaufbänder,Transparente,Lichtgestaltung,einNeonkreuzüberSt.MarienwährenddesSummerJamamFühlingerSeeoderähnliches.

6.3AnspracheundBegleitung–Glaubenswegeermöglichen

WirwollenmitattraktivenAngebotendenZugangzurGemeinde,zurKirche,zumGlaubenerleichtern.

BestehendeniederschwelligeAngebotewieTaufgespräche,ErstkommunionvorbereitungoderdieJugendverbändezeigenauf,dassesWegeindieKirchegibt.

EinebesondereFunktionübernimmthierbeidasFamilienzentrumAmWorringerBruch.DiesesFamilienzentrumvernetztunserezweikatholischenKindertagesstätten.EshatsichzurAufgabegemacht,ElterninihrerErziehungskompetenzundinihrenFamilienrealitätenzuunterstützenundzustärken.HierfürwerdenAngebotezurBetreuung,Bildung,BegegnungundFörderungentwickelt.ZudemfungiertdasFamilienzentrumalsAnlaufstelleundNetzwerkfürfamilien-orientierteDienstleistungen.DieGlaubensweitergabeisteinwesentlicherGrundpfeilerdieserArbeit.DasFamilienzentrumverfügtalsoüberAngebotefürKinderundauchderenEltern.

InsgesamtrichtensichdiemeistenAngeboteinunsererGemeindeallerdingsvorrangiganKinder.Jugendliche/jungeErwachsene,ElternoderandereErwachsenefühlensichnurpartiellangesprochen.FürdieseZielgruppengibteswenigAngebote.ZudenAusnahmengehörenbeispielsweisedieFirmvorbereitung,derBibelkreisfürFrauen,dieMittwochsvesperoderdieAngeboteinderVorweihnachts-undFastenzeit.

DennochhabeninunsererGemeindeJugendlicheundErwachsenekaumMöglichkeiten,ihrenGlaubengemeinsamundregelmäßigzuentdeckenundzuentwickeln.

WirwollenneueAngeboteausbauen,umauchJugendlicheundErwachseneverstärktanzusprechen.EinigeBeispielesollenverdeutlichen,welcheMöglichkeitenwirhiersehen:

•Meditationen:ZeitfürStille

•Glaubensgespräche:ErwachsenekommenübersichundihrenGlaubeninsGespräch.ZumBeispiel„Washeißtfürmichkatholischsein?“

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St . Pankrat ius Am Worr inger Bruch

Ausblick I AnhangNeue Wege gehen I Sti lvoll miteinander umgehen I Ausblick

•Glaubensschule:EinführungindenGlauben.ZumBeispiel„Wiewardasnochmalmitden10Geboten?“

•Gebetsschule:EinführunginsGebet.

•Sakramente:NeueFormenderVorbereitungaufdieSakramente.

•OrtederBegegnung:ZumBeispielgemeinsamesKaffeetrinkennachdemGottesdienst,PredigtnachgesprächeoderthemenorientierteDiskussionen.

Stilvollmiteinanderumgehen

DerStilunsererPfarrgemeindeorientiertsichamVorbildJesu.ImmerwiederwollenwiramStilJesuunserengemeinsamenundindividuellenStilüberprüfenundentwickeln.WirwollenwahrgenommenwerdenundinunsererZeitwirken.

UnserStilistgeprägtvondemBewusstsein,dasswireinanderbrauchen.DasVerbindendeistprägenderalsdasTrennende.DieHierarchieistaufdieBasisverwiesen;beideleistenimgegenseitigenRespekteinenverantwortungsvollenBeitraginunsererGemeinde.

UnserStilzeigtsichinderArt,wiewirgemeinsamdenWegJesugehen:Sorgsam,einladend,anbietend,offenundintegrierend.WirnehmenMenscheninihrerbesonderenLebenssituationwahrundsindfürihreFreudeundHoffnung,ihreTrauerundAngstansprechbar.WirvertrauenunserenGruppierungen,unterstützenihreSelbstständigkeitundbringenihnenWertschätzungentgegen.

EinwichtigerBausteinunseresStilsistdieprofilierteundtransparenteKommunikation.Wirsichtenundberatenzuerstgemeinsam,bevorwireineEntscheidungtreffen.Dabeiberücksich-tigenwirimmer,wieEntscheidungenkommuniziertwerden.WirlegenWertaufeinmodernesundprofessionellgestaltetesErscheinungsbild.

UnserGemeindelebensollgeprägtseinvonderaufmerksamenWahrnehmungfüreinanderunddemrespekt-undvertrauensvollenUmgangmiteinander.

Ausblick

DenunverwechselbarenfeststehendenkatholischenGlaubenandendreifaltigenGottimStileJesuaufneuenWegenindasLebenderMenschenhineintragen–dashatsichderPfarrgemein-deratzumZielgesetzt.

InunseremPastoralkonzeptdenkenwirdieGegenwartvonderZukunfther.DeshalbhabenwirbewusstaufeineAuflistungvonProgrammen,Gruppierungen,Aktivitätenetc.verzichtet.WirhabenfürunszukünftigeLeitworteentwickelt.

Glaubenweitergeben–neueWegegehen–stilvollmiteinanderumgehen.

DaranmöchtenwirunserePastoralausrichten.BevordieseLeitgedankenindenvielfältigenArbeitsfeldernumgesetztwerden,werdensiemitdenMenscheninderGemeindediskutiert.ImSinneunseresStilswerdenwirmitdenMenschenüberlegen,wiewirunsereLeitgedankenkonkretisieren.DarinzeigtsichletztendlichdieDynamikundNachhaltigkeitunseresKonzepts.

WirfreuenunsaufdenGlaubenswegmitIhnen,auf

Köln,amFestErscheinungdesHerrn06.01.2012InderKircheSt.KatharinavonSiena,Köln-Blumenberg

StephanWeißkopf FürdenPfarrgemeinderatPfarrer SabineHinsen Vorsitzende

Anhang:MilieudatenundSozialraumkarteVondenzehninDeutschlanderforschtenSinusmilieus®findensichinunsererPfarrgemeindefolgendeAnteile:

Traditionsverwurzelte 15%

Postmaterielle 15%

Konsummaterialisten 12%

BürgerlicheMitte 12%

Experimentalisten 11%

ModernePerformer 10%

Hedonisten 9%

Etablierte 9%

Konservative 4%

DDR–Nostalgiker 1%

InformationenzurSinusmilieustudiefindenSieunterwww.sinus-institut.de.

DieSozialraumdatenkartemitdenEinrichtungenderkatholischeKircheinderPfarrgemeindeSt.PankratiusAmWorringerBruchistalsDownloadaufwww.st.pankratius.infohinterlegt.

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Glaube. Neues. Stil.

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Page 9: Pastoralkonzept 2012

Impressum

DasPastoralkonzeptHerausgeber:PfarrgemeinderatSt.PankratiusAmWorringerBruch

Text:PfarrgemeinderatKoordinationundUmsetzung:DiakonMatthiasGillFotos:DiakonMatthiasGillGestaltung:Werber21GmbH–DorotheeFlören,www.werber.21.deDruckCariprint,CaritasWerkstättenKöln

AuflageMärz2012–12.000ExemplareVertrieb:KostenlosalsBeilageimumbruchNr.13KostenloseAuslageinalleKirchenderPfarrei

ImInternethinterlegtalspdf-Dateiunterwww.st.pankratius.infoKontaktunter:[email protected]

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