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Pastoralvereinbarung Pastoralverbund Warburg

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Pastoralvereinbarung

Pastoralverbund Warburg

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Gott wirkt auch heute.

Er bietet uns hier in Warburg Wegbegleitung und Herberge an.

Wir wollen diese Einladung annehmen

und so mit Gott in Berührung kommen.

Das ermutigt uns, Zeugen für ihn in dieser Welt zu sein.

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Impressum

Herausgeber:

Pastoralverbund Warburg

Pfarrer Gerhard Pieper (verantwortlich i.S.d.P.)

Pfarramt Warburg

Kalandstr. 8

34414 Warburg

Tel. 05641-744333-0

eMail: [email protected]

Die Pastoralvereinbarung kann als pdf-Datei von der Internetseite bezogen werden. www.pv-warburg.de

Stand: 27.05.2015

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Vorwort Kirche und Gesellschaft sind im Wandel. Was sicher schon seit Jahrzehnten zu be-obachten ist, hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen, bzw. wird in den Aus-wirkungen immer augenfälliger. Die Kirche von Paderborn stellt sich dieser Herausfor-derung. Mit der „Perspektive 2014“ hat Erz-bischof Hans-Josef Becker 2009 einen Pro-zess initiiert, der im Oktober 2014 in die Inkraftsetzung eines „Zukunftsbildes“ für das Erzbistum Paderborn mündete. Neben zahlreichen pastoralen Initiativen und Fra-gestellungen wurden auch strukturelle Ent-scheidungen getroffen. Im Jahr 2000 wur-den Pastoralverbünde umschrieben, 2010 folgten größere Pastorale Räume. Diese Entwicklungen haben auch das pasto-rale Leben im Stadtgebiet Warburg deutlich verändert. Als Haupt- und Ehrenamtliche haben wir den Auftrag des Erzbischofs an-genommen, uns eigene Gedanken zu ma-chen, wie Pastoral in unseren Gemeinden zukünftig gestaltet werden kann. In einem nahezu dreijährigen Prozess ist die vorlie-gende Pastoralvereinbarung entstanden, die nun Grundlage unseres Handelns werden soll.

Ich bin dankbar für diesen dreijährigen, nicht immer leichten Prozess und für die vielen Gespräche und Gedanken, die ausge-tauscht wurden. Es freut mich als Pfarrer, dass nun am Ende unserer Orientierungssu-che ganz konkrete Maßnahmen stehen. Sie werden in den nächsten Jahren die inhaltli-che Ausrichtung unserer Arbeit im Pastoral-team, in den Gremien und Gruppierungen und an den pastoralen Orten unseres Pasto-ralverbundes bestimmen. Mein ausdrücklicher Dank gilt der Steue-rungsgruppe, dem Pastoralverbundsrat, den Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorstän-den, nicht zuletzt dem Pastoralteam, die die vorliegende Pastoralvereinbarung einver-nehmlich erarbeitet und beschlossen haben, und allen, die diesen Weg mitgegangen sind und so ihren ganz persönlichen Beitrag ge-leistet haben. Gerne und herzlich möchte ich an dieser Stelle auch Gemeindereferentin Barbara Hucht als Geschäftsführerin dieses Prozes-ses und den Pastören Ansgar Drees und Markus Menke als unseren Beratern für ihr Engagement danken. Ohne sie wären dieser Prozess und diese Pastoralvereinbarung nicht möglich gewesen. 27.05.2015 Gerhard Pieper, Pfarrer

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Einführung

Die vorliegende Pastoralvereinbarung ist das Ergebnis eines fast dreijährigen Prozes-ses im Pastoralen Raum Warburg. Ziel dieses Prozesses war es, sich der Frage zu stellen: „Wozu bist du da, Kirche in War-burg?“ und Antworten zu finden, wie eine Neuausrichtung im pastoralen Handeln ge-lingen kann. So beschreibt die Pastoralvereinbarung die entscheidenden Entwicklungen, die wäh-rend des Prozesses auf drei verschiedenen Ebenen – im Prozess selbst, im Pastoralteam und in den gewählten Gremien – stattgefun-den haben. Die Entwicklungsschritte auf den einzelnen Ebenen, die immer auch die ande-ren Ebenen beeinflusst haben, werden im Folgenden nacheinander beschrieben. So werden im Kapitel „A. Die Prozessent-wicklung im Pastoralen Raum Warburg“, wie auch im Anhang, Informationen über den Prozessverlauf zusammengetragen: Festgehalten werden nach einer gründlichen Analyse der bisherigen Arbeit im Pastoral-verbund erste wichtige Erkenntnisse und Fragestellungen (Kapitel A. 2. Die Analyse-phase im Prozess). Ausgehend von diesen Erkenntnissen wer-den die jetzt sichtbar gewordenen Heraus-forderungen für eine Zukunftsfähigkeit des Pastoralen Raumes formuliert (Kapitel A. 3. Die Formulierung von Herausforderungen). Dabei taucht die Frage auf, wie Kirche in Warburg in Zukunft aussehen soll, welche Vision von Kirche tragfähig ist. Dieser Frage wird in der Arbeit an einer Vision für den Pastoralen Raum Warburg nachgegangen (Kapitel A. 4. Die Visionsarbeit). Auf der Grundlage der erarbeiteten Vision (s. S. 3) werden Ziele und konkrete Maß-nahmen, die es umzusetzen gilt, entwickelt (Kapitel A. 5. Die Ziele und Maßnahmen). In der Auseinandersetzung mit Zielen und Maßnahmen werden zum einen die beiden Grundhaltungen „biblisch-fundiert“ und „le-bensraumorientiert“ als wichtige Grundhal-tungen für das pastorale Tun herauskristal-lisiert, zum anderen werden ganz konkrete Projektideen zur Umsetzung beschlossen:

Das Projekt Sinndeuter, das Formen entwi-ckelt, wie heute eine Orientierung am Wort Gottes gelingen kann; das Projekt Struktur-frage, das sich den vielen, im Prozess aufge-tauchten Fragen zu einer zukunftsfähigen Struktur des Pastoralen Raumes stellt; das Projekt Jugendforum, das die Verantwortli-chen im Bereich der Jugendarbeit vernetzen will; das Projekt Neukonzipierung der Erst-kommunionvorbereitung, das das bisherige Konzept überprüfen und neue Ansätze ent-wickeln wird; das Projekt homepage, das sich die Neugestaltung der homepage für den Pastoralen Raum zur Aufgabe macht (Kapitel A. 6. Der Weg zu Projektideen). Im Kapitel „B. Die Teamentwicklung“ wird beschrieben, welche Themen während des Prozessverlaufes für das Pastoralteam wich-tig geworden sind. Zu nennen sind hier die Schwerpunkte Arbeitsweise, Beheimatung, Kirchenbild, Verhältnis Pfarrgemeinde und Pastoraler Raum, Widerstände, Rollenver-ständnis und Aufgabe von bisherigen Ar-beitsfeldern. An diesen Fragestellungen hat das Pastoralteam parallel zum Prozessver-lauf in gesonderten Klausurtagen gearbeitet (Kapitel B. 1. – 7.). Auch die verschiedenen Gremien im Pasto-ralen Raum, wie der Pastoralverbundsrat, die Pfarrgemeinderäte und die Kirchenvor-stände haben während des Prozesses eine deutliche Entwicklung durchgemacht, die im Kapitel „C. Die Gremienentwicklung“ be-schrieben wird (Kapitel c. 1. – 3.). Durch die Veränderungen im gesamten Gefüge des Pastoralen Raumes entwickelten sich neue Formen der Zusammenarbeit, die anfanghaft eingeübt wurden (Kapitel C. 4. Neue Formen der Zusammenarbeit). In seinem „Fazit“ beschreibt der leitende Pfarrer Gerhard Pieper die im Prozess deut-lich gewordenen Entwicklungslinien, aber auch die noch offenen Fragestellungen, die es in Zukunft zu bearbeiten gilt. Er macht deutlich, dass der Veränderungsprozess nicht an ein Ende kommt, sondern ein im-merwährender Auftrag ist (Kapitel Fazit).

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Da es Pfarrer Gerhard Pieper wichtig ist, die pastoralen Überlegungen im Warburger Land nicht losgelöst von gesamtkirchlichen Entwicklungen zu denken, trägt er in der „Vergewisserung“ exemplarisch Gedanken zusammengetragen, die Ortskirchen, Bischö-fe und Theologen in diesem Themenfeld bewegen. Zentral ist für ihn dabei die Ein-ordnung des pastoralen Handelns in den Bistumsprozess, wie er in der Perspektive 2014 und im Zukunftsbild Niederschlag ge-funden hat. Grundlegender noch ist für ihn, Hinweise in Glaube und Bibel zu finden, was Gottes Auftrag für die Christen im Warbur-ger Land, aber auch für ihn selbst ist (Kapi-tel Vergewisserung 1. – 4.). Pfarrer Pieper bemerkt zu dieser Vergewis-serung: „Vielleicht sind Ihnen, werter Leser, werte Leserin, diese Gedanken zum Ver-ständnis des Prozesses wie zu Fragen des eigenen Glaubens hilfreich. Andernfalls blät-tern Sie gerne weiter. Deutlich wird hoffent-lich, dass wir als Kirche und als Glaubende von Gott den Auftrag haben, für ihn und das Reich Gottes in unserem Leben Zeugnis zu geben, dass er uns nicht nur diesen Auftrag gibt, sondern auch den Zuspruch, mit uns zu sein.“

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Inkraftsetzung

Die vorliegende Pastoralvereinbarung und deren Umsetzung wurden in unseren Gre-mien beraten und beschlossen. Sie wird jährlich überprüft, angepasst und fortge-schrieben.

Warburg, den 27.05.2015

Kreuz Erhöhung Bonenburg

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Anna Calenberg

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Alexander Daseburg

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Katharina Dössel

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Nikolaus Germete

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Margaretha Hohenwepel

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Antonius von Padua Menne

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Marien Nörde

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Johannes Enthauptung Ossendorf

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Elisabeth Rimbeck

PGR ______________________________

KV ______________________________

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St. Vincentius Scherfede

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KV ______________________________

St. Marien Warburg-Altstadt

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Johannes Baptist Warburg-Neustadt

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Kilian Welda

PGR ______________________________

KV ______________________________

St. Simon und Judas Wormeln

PGR ______________________________

KV ______________________________

Leiter des Pastoralen Raumes

Pfarrer ____________________________

Dekanat Höxter

Datum _____________________________

Dechant ___________________________

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Inhalt

Vorwort ...................................................................... 5

Einführung ................................................................ 6

Inkraftsetzung ......................................................... 8

Inhalt ........................................................................ 10

A. Die Prozessentwicklung im Pastoralen Raum Warburg ..................................................... 11

1. Die Ausgangslage für den Prozess 2014 . 11

1.1 Der Auftrag des Erzbischofs für den Prozess 2014 in Warburg und erste Schritte ........................................................... 11

1.2 Fünfzehn Gemeinden in zwei Pastoralverbünden machen sich auf den Weg ......................................................... 12

2. Die Analysephase im Prozess .................. 13

2.1 Statistisches Material ........................ 13

2.2 Fragebogen zu den Angeboten in den Pfarrgemeinden ................................. 13

2.3 Abend zu den Sinus-Milieus in Warburg......................................................... 14

2.4 Tag der Pfarrgemeinderäte ............ 14

2.5 Tag der Standortbestimmung mit den Kirchenvorständen ........................... 14

2.6 Bedeutsames im Umfeld .................. 15

3. Die Formulierung von Herausforderungen........................................................................ 15

4. Die Visionsarbeit ...................................... 16

5. Die Ziele und Maßnahmen ....................... 18

6. Der Weg zu Projektideen ......................... 18

6.1 Grundhaltungen des pastoralen Tuns ................................................................. 18

6.2 Konkrete Projektideen ..................... 19

7. Beschlussfassungen .................................. 19

7.1 Der Beschluss über die Projektideen ........................................................................... 19

7.2 Die Beschlussfassung zur Zuordnung der Ressourcen.................... 20

7.3 Die Beschlussfassung über die endgültige Fassung der Projekte ......... 20

7.4 Die Beschlussfassung der Gremien über die Pastoralvereinbarung ........... 23

8. Ausblick ..................................................... 23

B. Die Teamentwicklung ................................... 24

1. Arbeitsweise – kategorial, nicht mehr territorial ...................................................... 24

2. Beheimatung – Heimat ............................. 24

3. Kirchenbild ............................................... 25

4. Verhältnis Pfarrgemeinde – Pastoraler Raum ............................................................. 25

5. Widerstände ............................................. 26

6. Rollenverständnis .................................... 27

7. Aufgabe von bisherigen Arbeitsfeldern .. 27

C. Die Gremienentwicklung ............................. 29

1. Der Pastoralverbundsrat ......................... 29

2. Die Pfarrgemeinderäte............................. 29

3. Die Kirchenvorstände .............................. 30

4. Neue Formen der Zusammenarbeit ........ 31

Fazit – Schlussbetrachtung .............................. 32

Vergewisserung.................................................... 34

1. Biblische Impulse ..................................... 34

2. Theologische Grundlegung ...................... 36

3. Perspektive 2014 ..................................... 38

4. Zukunftsbild .............................................. 38

Anhang ..................................................................... 44

1 Flyer Referate ............................................ 45

2 Powerpoint – Ergebnisse .......................... 46

3 Ergebnisse Gremientag 15.02.14 ............. 73

4 Herausforderungen zugespitzt ................ 76

5 Grafiken Lumco-Instit ............................... 79

6 Ergebnisse Zukunftsbildabend 15.05.14 81

7 Ergebnisse Fragebogenaktion .................. 82

8 Ergebnisse Gremienabend 21.10.14 ........ 83

9 Auswertung Gremienabend 21.10.14 ..... 87

10 Vorschlag Projektideen 27.11.14........... 91

11 Ergebnisse Gremienabend 10.12.14 ..... 94

Inhalt

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A. Die Prozessentwicklung im Pastoralen Raum Warburg

1. Die Ausgangslage für den Prozess 2014

1.1 Der Auftrag des Erzbischofs für den Prozess 2014 in Warburg und erste Schritte Im Rahmen des Perspektivprozesses 2014, den Erzbischof Hans-Josef Becker im Jahr 2004 initiiert hat, kommt es, neben der Notwendigkeit, sich pastoral neu aufzustel-len, auch zu großen territorialen Umstruk-turierungen. Die bestehenden Pastoralver-bünde werden zu größeren Pastoralen Räumen zusammengefasst, in denen die Ausrichtung der Pastoral neu bedacht wer-den muss. Anfang 2012 bekommt Pfarrer Gerhard Pie-per, Leiter des damaligen Pastoralverbundes Egge-Börde-Diemeltal, den Auftrag, die bei-den Pastoralverbünde Egge-Börde-Diemeltal und Warburg-Stadt und Land in einem zweijährigen Prozess zu einem Pasto-ralen Raum zusammenzuführen. Da im Sommer 2012 verschiedene Personalverän-derungen zum Tragen kommen (Pfarrer Heinz Eickhoff, Pastor Alfons Weskamp, Gemeindereferentinnen Sr. Birgit Kaltmeier und Marlen Bieling gehen in den Ruhestand, Pastor Siegfried Schlummer und Vikar An-dreas Sofka unterziehen sich einem Stellen-wechsel) gilt es, ein neues Pastoralteam zu bilden und aufzustellen. Neben dem leiten-den Pfarrer Gerhard Pieper verbleiben Pfar-rer Wolfgang Fabian und Gemeindereferen-tin Barbara Hucht im Team, neu dazu kom-men die Pfarrer Andreas Wilke und Johan-nes Insel als Pastöre im Pastoralverbund und die beiden Gemeindereferentinnen Christina Bolte und Veronika Groß. Pater Roger Abdel Massih, maronitischer Priester aus dem Libanon, verstärkt das Team mit einer 50 % Stelle. Alle neuen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich in dem Wissen auf ihre Stellen beworben, dass der Prozess zum Pastoralen Raum direkt beginnt. Das gesam-te Team nimmt den Auftrag des Erzbischofs bewusst an.

Die Gremien (Pfarrgemeinderäte und Kir-chenvorstände) der 15 Pfarrgemeinden in den beiden Pastoralverbünden sind im Vor-feld intensiv über den Prozess 2014 infor-miert worden und haben beschlossen, den Prozessauftrag des Erzbischofs anzuneh-men. Der leitende Pfarrer Gerhard Pieper beauf-tragt Gemeindereferentin Barbara Hucht, die Geschäftsführung des Prozesses zu übernehmen und die Bildung einer Prozess-steuerungsgruppe voranzutreiben. Die Steuerungsgruppe selbst hat den Auf-trag, den Weg zur Pastoralvereinbarung strukturell und inhaltlich zu gestalten. Die prozessrelevanten Personen und Gremien sollen notwendige Erkenntnisse gewinnen und so in die Lage versetzt werden, Ent-scheidungen zu treffen. Prozessschritte sind:

- Analyse der pastoralen und gesell-schaftlichen Wirklichkeit

- Formulierung der sich daraus erge-benden Herausforderungen

- Formulierung einer Vision - Festlegung von Zielen und Maßnah-

men - Beschlussfassung und Umsetzung

Bei der Auswahl der Mitglieder für die Steu-erungsgruppe gibt es verschiedene Krite-rien:

- der leitende Pfarrer und die Ge-schäftsführerin für den Prozess sind hauptamtliche Mitglieder der Steue-rungsgruppe,

- es werden Menschen gesucht, die u.a. für folgende Themen stehen: Fami-lien, Jugend, Caritas, Verbände, Blick von außen, theologischer Blick, Eh-renamt, Dorf, Kernstadt,

- es sind über diese Themenvertrete-rinnen und -vertreter auch Mitglieder aus Pfarrgemeinderat und Kirchen-vorstand abgebildet,

- es sind Frauen und Männer, junge und ältere Menschen vertreten.

Der Pastoralverbundsrat wird über die Auswahl der Steuerungsgruppenmitglieder in Kenntnis gesetzt. Er kann selbst Vor-schläge für das Gremium machen und gibt

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sein Einverständnis zur endgültigen Beset-zung der Steuerungsgruppe. Diese besteht zu Beginn aus 12 Mitgliedern (4 Frauen, 8 Männer), im Verlauf der Arbeit scheiden zwei Männer aus. Für die Arbeit im Pastoralen Raum gibt Pfar-rer Gerhard Pieper zwei Grundrichtungen vor: Zuerst soll ein zentrales Pfarramt in War-burg in unmittelbarer Nähe des Wohnsitzes des leitenden Pfarrers entstehen. Das be-deutet, dass nach und nach die kleinen Pfarrbüros, die es in den einzelnen Pfarrge-meinden noch gibt, aufgelöst werden und drei Sekretärinnen im neuen Pfarramt zu-sammengezogen werden. Ab März 2013 wird das Pfarramt in Warburg provisorisch von den Sekretärinnen und den Gemeinde-referentinnen bezogen und zwischen März 2014 und August 2014 findet der Umbau des ehemaligen Pfarrhauses der Gemeinde St. Johannes Baptist, Warburg-Neustadt, bei laufendem Betrieb statt. Ziel der Zusammen-führung der Verwaltungsaufgaben an einem Ort und der Einrichtung einer zentralen An-laufstelle für die Menschen im Pastoralen Raum Warburg ist eine Ausweitung der Öff-nungszeiten und der Erreichbarkeit des Pfarramtes, damit die Menschen ihre unter-schiedlichen Anliegen gut, schnell und ziel-gerichtet benennen und Antwort und Hilfe-stellung erhalten können. Gleichzeitig soll das Pastoralteam nicht ter-ritorial (jeder Hauptamtliche ist in mehre-ren einzelnen Pfarrgemeinden mit all ihren Fragestellungen tätig), sondern kategorial (die Hauptamtlichen setzen Schwerpunkte in einzelnen Themen- und Fachbereichen) eingesetzt werden. Bei der ersten Klausur-tagung im September 2012 verständigen sich die Teammitglieder auf folgende kate-goriale Referate: Gerhard Pieper (Entwick-lung der Organisation, Öffentlichkeitsar-beit), Barbara Hucht (Prozesssteuerung), Wolfgang Fabian (Krankenhauspfarrer und Soziales), Andreas Wilke (Kultur), Johannes Insel (Jugend), Christina Bolte (Familie) und Veronika Groß (Glaube und Leben). Roger Abdel Massih benötigt in der ersten Zeit Hil-festellung im Erlernen der deutschen Spra-

che und im Kennenlernen der Pastoral in Deutschland.1 Um die Ansprechbarkeit für die Pfarrge-meinderäte zu gewährleisten, ordnet sich jeder Hauptamtliche als amtliches Mitglied einem oder mehreren Pfarrgemeinderäten zu. Pfarrer Wolfgang Fabian verlässt das Team im November 2013. Pfarrer Andreas Wilke übernimmt das Referat Soziales und Pater Roger Abdel Massih kann seinen Stellenum-fang auf 100 % ausweiten.

1.2 Fünfzehn Gemeinden in zwei Pasto-ralverbünden machen sich auf den Weg Im Sommer 2012 machen sich fünfzehn Pfarrgemeinden, die bisher in zwei Pasto-ralverbünden zusammengeschlossen sind, auf einen gemeinsamen Weg. Der Pastoralverbund Egge-Börde-Diemeltal setzt sich aus den Gemeinden Kreuz-Erhöhung, Bonenburg (765 Katholiken), St. Margaretha, Hohenwepel mit St. Barbara, Engar (insgesamt 704 Katholiken), St. Anto-nius von Padua, Menne (557 Katholiken), St. Marien, Nörde (579 Katholiken), St. Johan-nes Enthauptung, Ossendorf (946 Katholi-ken), St. Elisabeth, Rimbeck (919 Katholi-ken) und St. Vincentius, Scherfede mit Hardehausen, Wrexen, Orpethal und Billin-ghausen (insgesamt 2361 Katholiken) zu-sammen. Der Pastoralverbund Warburg – Stadt und Land setzt sich aus den Gemeinden St. Anna, Calenberg (448 Katholiken), St. Alexander, Daseburg (958 Katholiken), St. Katharina, Dössel (485 Katholiken), St. Nikolaus, Ger-mete (664 Katholiken), St. Kilian, Welda (556 Katholiken), St. Simon und Juda, Wor-meln (379 Katholiken) und aus den beiden Stadtpfarreien St. Marien, Warburg-Altstadt (1985 Katholiken) und St. Johannes Baptist, Warburg-Neustadt (3181 Katholiken) zu-sammen. Der neu zu bildende Pastorale Raum um-fasst damit das gesamte Stadtgebiet War-burg mit 15.487 Katholiken. Die beiden Stadtgemeinden und die Gemeinde St. Vin-

1 Anlage 1: Flyer Referate

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centius in Scherfede unterscheiden sich in ihrer Größe und Struktur deutlich von den anderen Dorfgemeinden. Die beiden Pastoralverbünde Egge-Börde-Diemeltal und Warburg – Stadt und Land haben unterschiedliche Wege zurückgelegt und verschiedene Erfahrungen gesammelt, als sie 2012 in den gemeinsamen Prozess starten. Der Pastoralverbund Egge-Börde-Diemeltal besteht seit 2003. Durch Personalwechsel gibt es mit Pfarrer Gerhard Pieper seit 2008 nur noch einen leitenden Pfarrer im Pastor-alteam. Bedingt durch die jetzt klare Lei-tungsstruktur und die Notwendigkeit, got-tesdienstliches Leben und Pastoral neu or-ganisieren zu müssen, gewinnt die Zusam-menarbeit im Team und im Pastoralverbund eine neue Dynamik. Der Pastoralverbund Warburg – Stadt und Land besteht auch seit 2003. Da es hier wei-ter die Zuordnung von je einem Priester für zwei Gemeinden gibt, erfahren die Gemein-den weiterhin eine starke territoriale Zu-ordnung der Hauptamtlichen im Pastoral-verbund. Beide Pastoralverbünde haben jeweils ein Konzept erarbeitet, das in den Prozess zum Pastoralen Raum einfließen kann.

2. Die Analysephase im Prozess Nach einer ersten Phase der Orientierung plant die Steuerungsgruppe den Prozess für den Pastoralen Raum Warburg. Wichtige Eckpunkte für den gesamten Prozess wer-den festgehalten:

- die Beteiligung möglichst vieler Men-schen in jeder Phase des Prozesses,

- deutliche Beteiligung der Gremien Pastoralverbundsrat, sowie der ein-zelnen Pfarrgemeinderäte und Kir-chenvorstände,

- die Entwicklung von neuen Formen der Entscheidungsfindung.

Auch die erste Phase im Prozess, die Analy-sephase, beinhaltet verschiedene Abschnit-te.

2.1 Statistisches Material Zur Analyse des Sozialraumes Stadt War-burg kann auf umfassendes statistisches Material aus der Konzeptentwicklung der beiden Pastoralverbünde zurückgegriffen werden. Einzelne Datensätze müssen auf das gesamte Stadtgebiet hin ausgeweitet werden. Auch die Analysedaten aus dem kirchlichen Bereich können relativ einfach ergänzt werden. Deutlich wird, dass die Zahl der Katholiken im Stadtgebiet Warburg im untersuchten Zeitraum (1992 – 2010) um 16,1% zurück-gegangen ist. In absoluten Zahlen ist das ein Rückgang von 18.461 auf 15.487 Katholiken. Dass diese Zahlen einen drastischen Ein-bruch bedeuten, zeigt ein Vergleich mit der Entwicklung der Gesamtbevölkerung im gleichen Zeitraum. Hier beträgt der Rück-gang der Einwohnerzahl im Stadtgebiet Warburg nur 1,1%, von 25.349 Einwohnern im Jahr 1992 auf 25.062 in 2010. Eine weitere deutliche Entwicklung zeigen die Zahlen der Taufen, im Vergleich zu den Zahlen der Beerdigungen im Zeitraum von 1950 bis 2012. Seit 1972 sind in der Regel mehr Menschen beerdigt als getauft worden. Der Trend verstärkt sich seit 2000 noch einmal. Die Zahl der Kirchenbesucher reduziert sich in den Jahren von 1983 bis 2012 in ähnli-cher Weise wie die Zahl der Katholiken. In Egge-Börde-Diemeltal ist ein Rückgang der Kirchenbesucherzahlen von 45% auf 12,5 %, in Warburg-Stadt und Land von 41,75% auf 16,25 % festgestellt werden. Hier kann eine fast parallele Kurve gezeichnet werden.

2.2 Fragebogen zu den Angeboten in den Pfarrgemeinden Der Fragebogen zu den Angeboten in den einzelnen Pfarrgemeinden dient dazu, die gesamte Bandbreite im Pastoralen Raum auf den unterschiedlichen Ebenen zu erheben und einen Überblick zu bekommen, was es im Pastoralen Raum Warburg bereits gibt. Die Pfarrgemeinderäte geben gerne Aus-kunft über die vielfältigen gemeindlichen Angebote und erleben das Nachfragen durch die Steuerungsgruppe und das eigene Ent-

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decken der Vielfalt in der Gemeinde als Wertschätzung der Arbeit vor Ort. So hilft das Ausfüllen des Fragebogens den Gremi-envertreterinnen und –vertretern, in den Prozess hineinzukommen. Bei der Auswertung des Fragenbogens wird deutlich, dass es in den Bereichen Gottes-dienst, Caritas, Familie, Jugend, Senioren, Frauen/Männer und Kultur zahlreiche An-gebote gibt, die von vielen Ehrenamtlichen getragen werden. Der Fragebogen hebt kei-ne Erkenntnisse über Qualität und Zukunfts-fähigkeit der Angebote.

2.3 Abend zu den Sinus-Milieus in Warburg Mit den Daten der Sinus-Milieu-Studie von 2006 liegen Daten der angewandten Sozial-forschung für Warburg und seine Stadtteile vor. Diese werden den Gremienvertreterin-nen und –vertretern, sowie weiteren Inte-ressierten vorgestellt unter der Fragestel-lung: „Wie ticken die Menschen in Warburg? Mit welchen Menschen haben wir es als Kir-che in Warburg zu tun?“ 80 Personen folgen der Einladung der Steu-erungsgruppe und setzen sich an diesem Abend mit den Sinus-Milieu-Verteilungen in Warburg auseinander. Sehr deutlich wird, dass die Kernstadt in Warburg und damit die beiden Stadtgemeinden Alt- und Neu-stadt viele verschiedene Milieus beherber-gen, dass es deutlich mehr Menschen aus den Milieus gibt, die als kreativ gelten. In den Dörfern der Stadt Warburg überwie-gen die Sinus-Milieus der Traditionsverwur-zelten und der bürgerlichen Mitte. Andere Milieus sind nur rudimentär vorhanden. Sehr erstaunt, weil so nicht wahrgenommen, hat die Tatsache, dass ein Drittel der Men-schen in Warburg zu den sogenannten be-nachteiligten Milieus gehört.

2.4 Tag der Pfarrgemeinderäte Beim Tag der Pfarrgemeinderäte kommen Vertreterinnen und Vertreter aus den 15 Pfarrgemeinden zusammen, um sich persön-lich besser kennen zu lernen, aber auch, um

sich gegenseitig das Leben in den einzelnen Pfarrgemeinden vorzustellen und die dort zu findenden Schätze zu heben. Der Aus-tausch untereinander ist sehr erhellend, weil der große Pastorale Raum Kontur und Gesicht bekommt. In der Beschreibung der einzelnen Gemeinden wird deutlich, dass das Wort „noch“ eine große Rolle spielt: „Es geht doch noch!“ Im Gespräch miteinander werden erste Überlegungen zu möglichen Kooperationen in den unterschiedlichsten pastoralen Fel-dern angestellt, da durch das Kennenlernen neue Perspektiven sichtbar werden. An diesem Tag ist auch Raum, um die Ängste und Befürchtungen in Bezug auf den großen Pastoralen Raum zu benennen und die Chancen und Hoffnungen, die der Pastorale Raum birgt, zu entdecken.

2.5 Tag der Standortbestimmung mit den Kirchenvorständen Zum Tag der Standortbestimmung sind je zwei Vertreterinnen und Vertreter pro Ge-meinde aus Pfarrgemeinderat und Kirchen-vorstand eingeladen. In einem ersten Schritt geht es um die Be-wertung der Ressourcen im Pastoralen Raum, hier besonders der Finanzen, der Ge-bäude und des Personals. Für jede Gemeinde werden die entsprechenden Daten notiert und anhand einer Ampel bewertet. Diese Bewertung des Ist-Zustandes fällt positiv aus. Der Blick in die Zukunft wird am Nachmittag eingefordert. Die Teilnehmenden formulie-ren sehr klar die wichtigen Herausforderun-gen im Bereich der Ressourcen, die im Pas-toralen Raum angegangen werden müssen. Es wird die Ahnung ins Wort gebracht, dass der als positiv empfundene Ist-Stand durch die Veränderungen in Kirche und Gesell-schaft gefährdet sein könnte. Alle Themen und Fragestellungen, die im weiteren Pro-zess eine Rolle spielen, werden hier schon erhoben. Zu nennen sind z.B. Fragen nach gemeinsamen Finanz- und Personalpools, nach der Notwendigkeit von Gebäuden und deren Nutzung, nach Entscheidungskompe-

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tenzen und inhaltlichen, pastoralen Schwer-punktsetzungen.

2.6 Bedeutsames im Umfeld Die Analysephase ist von verschiedenen weiteren Ereignissen geprägt: Der leitende Pfarrer Gerhard Pieper er-krankt im Januar 2013 direkt nach der Auf-taktveranstaltung zum Prozess und fällt bis zum Sommer 2013 aus. In Absprache mit den Beratern Ansgar Drees und Markus Menke führt Gemeindereferentin Barbara Hucht die Arbeit in der Steuerungsgruppe alleine weiter, so dass die Analysephase wie geplant durchgeführt werden kann. Die im Herbst 2013 anstehende Wahl der Pfarrgemeinderäte führt zu der Überlegung, die Errichtung des Pastoralen Raumes im Sommer 2013 zu beschleunigen. Da sich die Gremien nicht zur Wahl eines Gesamt-Pfarrgemeinderates entschließen können, soll mit der Errichtung des Pastoralen Rau-mes Warburg erreicht werden, dass sich im Anschluss an die Wahlen ein Pastoralver-bundsrat bilden kann. Seit Sommer 2012 arbeiten die beiden bestehenden Pastoral-verbundsräte schon in dieser Konstellation zusammen und beschließen die Errichtung des Pastoralen Raumes einstimmig. Die Analysephase ist im September 2013 abgeschlossen. Die Steuerungsgruppe be-schließt mit Blick auf die Wahlen der Pfarr-gemeinderäte im Herbst, die Erkenntnisse aus der Analyse-Phase den neu gewählten Pfarrgemeinderäten vorzustellen und sie damit in den Prozess einzubinden. So ent-steht eine Prozesspause, in der die Vorberei-tung und Durchführung der PGR-Wahlen im Vordergrund steht.

3. Die Formulierung von Herausforderungen Die neugewählten Mitglieder der Pfarrge-meinderäte und je zwei Vertreterinnen und Vertreter aus den Kirchenvorständen sowie das Pasto-ralteam sind am 15. Februar 2014 zum Klausurtag der Gremien eingeladen. 80 Personen folgen der Einladung der Steue-

rungsgruppe. Diese hat die Erkenntnisse aus der Analysephase zusammengefasst und aufbereitet, so dass sie den Teilnehmenden vorgestellt werden können.2 Mehr und mehr kommt ins Bewusstsein, dass die Veränderung in Kirche und damit auch in den Pfarrgemeinden und im Pasto-ralverbund nicht allein eine Frage der Orga-nisationsentwicklung, also der Strukturen und Arbeitsweisen ist. Vielmehr bedarf es auch der geistlichen Vergewisserung: Was hat Gott mit uns vor? Welchen Auftrag gibt er uns? Was ist seine Verheißung an uns? Als biblisches Leitmotiv steht darum die Wüstenwanderung des Volkes Israel unter der Führung des Moses über diesem Tag. An den drei Stationen „am brennenden Dorn-busch“3, „an den Fleischtöpfen Ägyptens“4 und „auf dem Berg Nebo“5 wird die Situation des Aufbruchs in den großen Pastoralen Raum mit der Situation des Volkes Israel während der Wüstenzeit in Verbindung ge-bracht. Nachdem die Erkenntnisse aus der Analyse-phase vorgestellt worden sind, arbeiten die Teilnehmenden an den Herausforderungen, die sich in den pastoralen Handlungsfeldern Gottesdienst, Familie, Jugend und Schule, Männer und Frauen, Senioren, Caritas, Kul-tur sowie im Themenkomplex Struktur / Kommunikation / Ressourcen und mit Blick auf die Wahrnehmungen aus dem wirt-schaftlichen Bereich ergeben.6 Die Steuerungsgruppe sichert die Ergebnis-se des Tages, bereitet sie auf und spitzt sie immer weiter zu.7 Dieser Prozess gestaltet sich als sehr mühsam, da die vielen formu-lierten Stichworte mehr die Optimierung des Bisherigen im Blick haben als die Be-nennung zukünftiger Herausforderungen. Daher ist unklar, wie im Prozess damit wei-tergearbeitet werden kann. Es taucht die Frage auf, ob es Sinn macht, erst zu klären, wohin sich der Pastorale Raum entwickeln will und wie er in der Zu-

2 Anlage 2: Powerpoint – Ergebnisse 3 Ex 3-4 4 Ex 16 5 Dtn 34 6 Anlage 3: Ergebnisse Gremientag 15.02.14 7 Anlage 4: Herausforderungen zugespitzt

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kunft aussehen soll. Danach lässt sich die Frage, wie mit den Herausforderungen um-zugehen ist, vielleicht besser beantworten. Die Steuerungsgruppe beschließt an diesem Punkt, den Schritt der Visionsarbeit anzu-schließen und plant die Vorgehensweise für diesen Teil des Prozesses.

4. Die Visionsarbeit Die Steuerungsgruppe plant für diese Phase zwei aufeinander bezogene Veranstaltun-gen: einen Gremienabend zum Thema „Zu-kunftsbild der katholischen Kirche in War-burg“ und eine öffentliche Fragebogenaktion zum Thema „Wie stellen Sie sich Kirche in Zukunft vor?“ Dabei ist es das Ziel, die Ergebnisse beider Veranstaltungen anschließend miteinander abzugleichen. Es soll festgestellt werden, ob die Gremienvertreterinnen und –vertreter mit ihren Ideen und Überlegungen die Er-wartungen der Menschen vor Ort treffen oder ob es große Unterscheidungen gibt. So lädt die Steuerungsgruppe am 15. Mai 2014 alle Vertreterinnen und Vertreter aus den Pfarrgemeinden und Kirchenvorstän-den, sowie das Pastoralteam ein, um ge-meinsam am Zukunftsbild der katholischen Kirche von Warburg zu arbeiten. Ca. 40 Per-sonen sind an diesem Abend dabei. Mit Hilfe von Grafiken des afrikanischen Lumco-Instituts8 nähern sich die Teilneh-menden den Fragen, von welchem Kirchen-bild sie geprägt sind und welches Bild sie heute von Kirche haben. Deutlich wird, dass viele Menschen nachhaltig von einem Bild geprägt sind, das Kirche vorrangig von Priestern und Amtshandlungen her denkt. Obwohl sie wissen, dass dieses Bild heute nicht mehr tragfähig ist und auch nicht mehr ihren eigenen demokratischen und religiö-sen Überzeugungen (Bild vom Volk Gottes unterwegs, vom Leib und den vielen Glie-dern) entspricht, bestimmt es weiterhin ihr Denken und Handeln. Ein neues Bild von Kirche ist noch sehr unklar und unscharf, es

8 Anlage 5: Grafiken Lumco-Institut. Pfarrer Gerhard Pieper und Gemeindereferentin Veronika Groß wa-ren zu einer Fortbildungsreise auf den Philippinen und kamen angeregt mit diesen Grafiken zurück.

kann nur ansatzweise gedacht und formu-liert werden. Daher ist der nächste Schritt, leitende Ge-danken -zur katholischen Kirche in Warburg unter der Fragestellung „Wir wollen eine Kirche sein, die …“ zu formulieren, nicht ganz einfach für die Teilnehmenden. In klei-nen Gruppen drücken sie mit viel Engage-ment ihr Bild von Kirche in Sprache aus. Obwohl viele Gedanken um Jetziges kreisen, scheint die Zukunftsidee von Kirche doch deutlich auf. Kirche der Zukunft ist nah bei den Menschen, orientiert sich am Evangeli-um, ist diakonisch ausgerichtet und schafft Gemeinschaft. 9 In der Vorbereitung dieses Abends taucht die Frage nach einem leitenden biblischen Text oder Bild auf. Die Steuerungsgruppe erkundet, ob es biblische Bilder gibt, die in den beiden Konzeptentwicklungsprozessen Grundlage der Überlegungen waren. Hier stellt sich heraus, dass beide Pastoralver-bünde die Emmaus-Geschichte ihrem Den-ken und Tun vorangestellt haben, wenn auch jeweils unter einem anderen Fokus. Im Pastoralverbund Egge-Börde-Diemeltal stand das Motiv des Weges im Vordergrund, im Pastoralverbund Warburg – Stadt und Land das Motiv der Herberge. Diese Tatsache wird den Teilnehmenden beim Zukunftsbildabend dargestellt und diese beschließen einstimmig, die Emmaus-Geschichte auch weiterhin mit beiden Ak-zenten als die leitende biblische Geschichte, als das leitende Bild für den Prozess im Pas-toralen Raum Warburg zu verstehen. Hier konnten die Konzeptentwicklungsprozesse der alten Pastoralverbünde an einer grund-legenden Stelle zusammengeführt werden. Den Teilnehmenden wird am Ende des Abends die öffentliche Aktion in der Fuß-gängerzone und der dort verwendete Fra-gebogen vorgestellt, so dass alle auch noch Fragebogenexemplare für die eigenen Grup-pen, für den eigenen Kollegen-, Bekannten- und Nachbarschaftskreis mitnehmen kön-nen. So weitet sich die Fragebogenaktion aus.

9 Anlage 6: Ergebnisse Zukunftsbildabend 15.05.14

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Am 25. Mai 2014 findet die öffentliche Akti-on der Steuerungsgruppe zum Thema „Zu-kunftsbild der katholischen Kirche in War-burg“ statt. An diesem Samstagvormittag positionieren sich die Mitglieder der Steue-rungsgruppe auf dem Neustadt-Marktplatz in Warburg. Sie verkaufen Waffeln an die Passanten der Fußgängerzone und versu-chen, mit ihnen über Kirche in Warburg ins Gespräch zu kommen. Auf einem Fragebo-gen können die Passanten drei Begriffe no-tieren, die deutlich machen, wie sie sich Kir-che in Zukunft vorstellen. Es fällt den Mit-gliedern der Steuerungsgruppe nicht leicht, offensiv auf die Passanten zuzugehen und sie anzusprechen, vielfach ist Ablehnung und Desinteresse zu spüren. Doch es gibt auch interessante, mitunter recht lange Ge-spräche über Gott und die Welt in Warburg. Insgesamt werden über 50 Fragebögen aus-gefüllt.10 Die Steuerungsgruppe sichtet die Ergebnisse vom Zukunftsabend und von der Fragebo-genaktion und stellt große Übereinstim-mungen fest. Die Ergebnisse können unter fünf Überschriften sortiert werden: Wir wollen eine Kirche sein, die … … für die Menschen heute da ist … sich an Gott/Jesus/Evangelium orientiert … Anteil nimmt … Gemeinschaft schafft und … besondere Eigenschaften hat In der Steuerungsgruppe werden die Ergeb-nisse verdichtet und ein Beschlussvorschlag zu Leitgedanken und Vision formuliert, der dem Pastoralverbundsrat zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt wird. Nach einer intensiven Vergewisserung durch das biblische Leitbild der Emmaus-Geschichte und einem regen Austausch zur Vorlage der Steuerungsgruppe werden fol-gende Leitgedanken am 11.09.2014 im Pas-toralverbundsrat beschlossen: „Auf der Suche nach einem Zukunftsbild für die katholische Kirche in Warburg hat uns die Emmaus-Geschichte mit den Leitbildern „Weg“ und „Herberge“ geleitet.

10 Anlage 7: Ergebnisse Fragebogenaktion

Folgende Leitgedanken sind gemeinsam mit den Gremienvertreter/innen entwickelt worden:

Wir wollen eine Kirche sein, in der Gottes Geist wirkt: in der Menschen sich beheimaten und Gemeinschaft leben, die unterwegs ist, lebendig, veränderungsfähig und bereit zu Neuem.

Wir wollen eine Kirche sein, in der es viele Räume und unterschiedliche Weisen gibt, mit Gott in Berührung zu kommen (pastorale Orte und Gele-genheiten-missionarisch Kirche sein).

Wir wollen eine Kirche sein, die für die Menschen Partei ergreift: die Missstände in den Blick nimmt, die Verantwortung übernimmt und sich aktiv einsetzt (Caritas und Weltver-antwortung -diakonisch Kirche sein).

Wir wollen eine Kirche sein, die sich am Evangelium orientiert: die diese frohe Botschaft lebt und die jeden Menschen einlädt, auf seine besonde-re Weise dem Ruf Gottes zu folgen (missionarisch Kirche sein, Taufberu-fung fördern).

Wir glauben an das Wirken Gottes in jedem Menschen. Wir wollen eine Kirche sein, in der diese Vielfalt lebt: in der Menschen ihrem Glauben Aus-druck geben können, in der Men-schen ihre Fähigkeiten und Begabun-gen leben (Ehrenamt-Engagement aus Berufung).

Diese Leitgedanken sind zu folgender Vision verdichtet worden:

Gott wirkt auch heute. Er bietet uns hier in Warburg Wegbegleitung und Herberge an. Wir wollen diese Einla-dung annehmen und so mit Gott in Berührung kommen. Das ermutigt uns, Zeugen für ihn in dieser Welt zu sein.“

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5. Die Ziele und Maßnahmen Als nächsten Schritt im Prozess bereitet die Steuerungsgruppe die Zielfindung vor. Dabei wird deutlich, dass die Erreichung von Zielen innerhalb der Organisation Kirche abhängig ist von den finanziellen Möglich-keiten, von Arbeitsabläufen und Strukturen und vom vorhandenen Personal. Wichtig wird auch, die Menschen und ihren Lebens-raum in den Blick zu nehmen und sich über das eigene Selbstverständnis im Klaren zu sein. Ausgehend von den leitenden Gedanken des Pastoralen Raums Warburg und mit den vorher zugespitzten Herausforderungen im Blick sollen nun richtungsweisende, strate-gische Ziele formuliert werden. Daher entwickeln sowohl die Steuerungs-gruppe, als auch der Pastoralverbundsrat in ihren Sitzungen im September 2014 Ziele - ausgehend von den sieben Wesensmerkma-len von Kirche als Organisation. Die Ergebnisse dieses Prozesses werden wieder von der Steuerungsgruppe gesichtet. Da es Unschärfen und Unklarheiten in den Formulierungen gibt – es muss manchmal geklärt werden, ob es sich um ein rich-tungsweisendes Ziel, ein Teilziel oder eine Maßnahme handelt – sortiert die Steue-rungsgruppe die Ergebnisse und formuliert auch Verbindendes neu. Als richtungsweisende Ziele werden be-nannt unter: 1. Selbstverständnis, Visionen, Ziele: Wir werden Jesus Christus und sein Evange-lium voranstellen und unser Tun daran aus-richten. 2. Menschen, Lebensraum, Konzepte: Kirche macht Angebote in ihren Räumen und sie findet sich dort ein, wo die Men-schen sind und leben, sie geht zu den Men-schen. 3. Angebote, Programme, Dienstleistungen: Unsere Angebote, Programme und Dienst-leistungen dienen den Menschen, sie schen-ken Freude und Ermutigung. 4. Personal, Mitarbeiter, Kompetenzen: Haupt-, Neben- und Ehrenamtliche gestalten kooperativ den Pastoralen Raum. 5. Strukturen, Organe:

Wir haben Strukturen, die dem Leitbild die-nen. 6. Abläufe, Prozesse, Kommunikation: Unsere Kommunikations- und Arbeitsabläu-fe sind für die Menschen klar und einsichtig. 7. Ausstattung, Finanzen, Ressourcen: Wir prüfen die organisatorischen und finan-ziellen Möglichkeiten und orientieren sie an den pastoralen Schwerpunktsetzungen. Am 21. Oktober 2014 sind die Vertreterin-nen und Vertreter der Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände, das Pastoralteam, sowie weitere Interessierte noch einmal zu einem Gremienabend eingeladen. Diesmal folgen 35 Personen der Einladung der Steu-erungsgruppe. Die Ziele des Abends sind zum einen die Vorstellung der bereits ent-wickelten Zielformulierungen und zum an-deren die Formulierung von Indikatoren, die beschreiben, wann ein Ziel erreicht ist, und darüber hinaus die Entwicklung von Maß-nahmen, die zur Erreichung der Ziele hilf-reich sind. Besonders zu erwähnen ist, dass die Teil-nehmenden an diesem Abend sehr zufrieden sind mit der Atmosphäre und dem Umgang miteinander, so dass eine hohe Motivation zur Mitarbeit spürbar ist. Die Ergebnisse werden von der Steuerungs-gruppe zusammengetragen.11

6. Der Weg zu Projektideen Die Steuerungsgruppe wertet die Ergebnisse des Gremienabends gründlich aus. Sie fragt sich, welche grundlegenden Themen und Haltungen in den Ergebnissen durchschei-nen und welche Ansatzpunkte zu konkreten Projektideen zu erkennen sind.12

6.1 Grundhaltungen des pastoralen Tuns Deutlich werden zwei Grundhaltungen her-ausgefiltert, die im Prozess immer wieder thematisiert wurden: das pastorale Handeln gestaltet sich biblisch-fundiert und le-bensraumorientiert. Diese beiden Haltun-

11 Anlage 8: Ergebnisse Gremienabend 21.10.14 12 Anlage 9: Auswertung Gremienabend 21.10.14

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gen sollen das Handeln im Pastoralen Raum wesentlich bestimmen und in der Umset-zung der noch zu beschließenden Projekte eingeübt werden. Auch jenseits der Projekte sollen alle Han-delnden angehalten werden, aus diesen Hal-tungen heraus zu handeln. Besonders das Pastoralteam verpflichtet sich, dieses immer wieder zu kommunizieren. Dabei wird unter biblisch-fundiert verstan-den, dass das Wort Gottes handlungsbe-stimmend sein soll und weit weniger andere Fragestellungen. Dazu braucht es Stille, Schriftlesung und Gebet, um aus dem Glau-ben heraus eine Weisung zu bekommen, was heute konkret zu tun ist. Mit lebensraumorientiert ist gemeint, die Menschen, ihre jeweiligen Lebensumstände, Lebensweisen und besonderen Lebenssitua-tionen wahr- und anzunehmen, sie zu ach-ten und ihnen Wegbegleitung anzubieten.

6.2 Konkrete Projektideen Um die zwei genannten Haltungen in Hand-lungen umzusetzen, werden zehn konkrete Projektideen erarbeitet und formuliert, die sich aus dem Prozess und besonders aus dem Gremienabend im Oktober ergeben und die dem Pastoralverbundsrat zur Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt werden sol-len. 13

7. Beschlussfassungen

7.1 Der Beschluss über die Projektideen Am 10. Dezember 2014 sind die Vertrete-rinnen und Vertreter der Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände, das Pastoralteam, sowie die Steuerungsgruppe zu einem wei-teren Gremienabend eingeladen. 35 Perso-nen folgen der Einladung der Steuerungs-gruppe. Nach einem Bibliolog zum Gang Jesu auf dem Wasser14 werden den Teilnehmenden die zehn Projektideen, die die Steuerungs-gruppe ausgearbeitet hat, vorgestellt. Am

13 Anlage 10: Vorschlag Projektideen 27.11.14 14 Mt 14, 22-33

Ende des Abends sollen fünf Projekte aus diesen zehn Vorschlägen ausgewählt sein. Zwei Projekte, nämlich das Projekt „Sinn-deuter“ und das Projekt „Strukturfrage“ werden vom leitenden Pfarrer Gerhard Pie-per als so grundlegend und damit vorrangig eingeschätzt, dass er diese beiden Projekte als gesetzt verstehen möchte. Im Austausch mit der Versammlung können die Gremien-vertreterinnen und –vertreter dieser Ein-schätzung zustimmen. Die Teilnehmenden arbeiten für alle zehn Projekte weitere Details aus, z.B. Ergänzun-gen zur inhaltlichen Ausrichtung der Projek-te, Anmerkungen zum zeitlichen Umfang der Projekte und Überlegungen zu möglichen Personen, die bei der Umsetzung der Projek-te mitarbeiten können. Nachdem die ergänzenden Ergebnisse des Abends vorgestellt worden sind, gewichten die Teilnehmenden mit Klebepunkten die für sie wichtigsten Projektideen. Neben den zwei gesetzten Projekten werden die drei Projekte mit den meisten Punkten gewählt. Das Gesamtergebnis fällt sehr knapp aus: Projekt: „Sinndeuter“ gesetzt Projekt: „Strukturfrage“ gesetzt Projekt: „Öffentlichkeitsarbeit“ 23 Punkte Projekt: „Sakramentenpastoral“ 22 Punkte Projekt: „Jugend“ 21 Punkte Projekt: „Ehrenamtsförderplan“ 19 Punkte Projekt: „Caritas“ 17 Punkte Projekt: „Themen und Gesichter 12 Punkte Projekt: „Verbände“ 8 Punkte Projekt: „Glaube vor Ort“ 6Punkte.15 Da die beiden Projekte „Ehrenamtsförder-plan“ und „Caritas“ direkt hinter den ge-wählten Projekten liegen, wird die Frage sein, wie diese Themen trotz Schwerpunkt-setzung im Blick behalten werden können.

15 Anlage 11: Ergebnisse Gremienabend 10.12.14

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7.2 Die Beschlussfassung zur Zuordnung der Ressourcen Nach der Beschlussfassung zu den Projekt-ideen stellt sich das Pastoralteam in einer von den Beratern Ansgar Drees und Markus Menke begleiteten Klausurtagung am 06. Januar 2015 den Fragen, was diese Ent-scheidung für die hauptamtlich Tätigen be-deutet und wie das Verhältnis von Referaten und Projekten bzw. von Alltagsarbeit und Projekten aussehen kann. Erste Erkenntnis-se werden formuliert: Wenn die Projekte der Einübung der beiden Grundhaltungen biblisch-fundiert und le-bensraumorientiert dienen sollen, dann er-setzen sie nicht die strategischen Fragestel-lungen und Entscheidungen, die mit den Referaten verbunden sind. Diese beinhalten, dass die Teammitglieder sich auf einzelne Themenbereiche konzentrieren und sich in einem überschaubaren Bereich zu Fachper-sonen entwickeln können und somit eine Form von Qualitätssicherung und -steigerung im Pastoralen Raum überhaupt erst möglich wird. Zum Teil gibt es natürliche Verknüpfungen der Projekte zu den Referaten und damit auch zu einzelnen Hauptamtlichen. So sieht Gerhard Pieper sowohl einen Zu-sammenhang zwischen den Projekten „Strukturfrage“ und „Öffentlichkeitsarbeit“, die dem Referat „Entwicklung der Organisa-tion“ einen neuen Entwicklungsschritt er-öffnen können, als auch zum Projekt „Sinn-deuter“. Dieses wiederum kann dem Referat „Glaube und Leben“ von Veronika Groß eine vertiefende Sinnspitze verleihen. Barbara Hucht, deren Referat „Prozess 2014“ mit der Veröffentlichung der Pasto-ralvereinbarung beendet sein wird, kann sich gut vorstellen, die Erfahrungen die sie in ihrem auslaufenden Referat gemacht hat, im Projekt „Strukturfrage“ einzubringen. Hier wäre eine engmaschige Kooperation der drei Hauptamtlichen und ihrer Projekte denkbar. Christina Bolte steht für das Projekt „Sak-ramentenpastoral“, das im Referat „Familie“ neue Blickrichtungen eröffnen kann.

Auch Johannes Insel kann mit dem Projekt „Jugend“ die Zielrichtung in seinem Referat „Jugend und Schule“ weiter schärfen. Beide erhalten Unterstützung von Roger Abdel Massih, der in beiden Bereichen mit-arbeiten möchte. Andreas Wilke wird das Referat „Soziales“ weiter aufbauen und damit der Diakonie als Grundvollzug von Kirche Rechnung tragen. Um diese Projekte umzusetzen sollen Pro-jektleiter/innen zusammen mit Christen und Interessierten aus dem Pastoralen Raum Warburg nach Wegen suchen, die für das jeweilige Projekt gesetzten Ziele aus der Perspektiv unseres christlichen Glaubens und Grundverständnisses heraus umzuset-zen. Aufgabe der Projektgruppen ist es, erste Schritte und Projektideen zu entwickeln. Sie haben den Auftrag, weitere Menschen einzu-laden, im Projekt mitzuarbeiten. Dabei ist jede/r eingeladen, sich mit seinen/ihren jeweiligen Charismen in dem Umfang einzu-bringen, zu dem er/sie gerade in der Lage und berufen ist. Das Pastoralteam stellt seine Überlegungen zu den Zuständigkeiten in den Projekten im Pastoralverbundsrat am 21. Januar 2015 vor. In enger Absprache mit der Steuerungs-gruppe und dem Pastoralverbundsrat buch-stabiert das Team die Projektideen weiter durch und schärft sie in der Formulierung.

7.3 Die Beschlussfassung über die endgültige Fassung der Projekte In den Sitzungen des Pastoralverbundsrates vom 03. März 2015 und 21. April 2015 wer-den die Projekte in der folgenden Fassung beschlossen:

Projekt Sinndeuter: Es bildet sich eine Gruppe, die 3-5 Tools entwickelt, mittels derer Menschen, Grup-pen oder Gremien die grundlegenden Fra-gen (Was ist der Sinn eures Tuns? Was hat euch Gott gesagt, was ihr tun sollt?) für ihre jetzige Situation, ihren jetzigen Kontext, be-antworten können.

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Die Gruppe vergewissert sich selbst dieses Themas.

Die Tools sind gerichtet an Multiplikatoren.

Das Projekt ist angelegt auf 2 Jahre.

Die Leitung des Projektes liegt bei Veronika Groß.

Der Leiter kann 1-2 konkrete Aufträge ertei-len.

Die Steuerungsgruppe und der Pastoralver-bundsrat haben mögliche Ideen gesammelt:

- Angebote im Bereich Glaubenskurse, Bibelkurse, Gebetskurse

- Module für Suchende entwickeln - Beratung von Menschen, Gruppen,

Institutionen: Handeln am Evangeli-um ausrichten

- Anwalt für das Thema „Evangelisie-rung“ im Pastoralen Raum: Das The-ma in Gruppen, Gremien, Pastoralte-am immer wieder ins Bewusstsein heben

- offene Angebote und Angebote, die bei bestehenden Gruppen andocken

- Verknüpfung des Projekts mit Struk-turprojekt über Verbindungsstellen

- Sinndeutung, Wertewandel – auch Glaubensinhalte neu verstehen, Neu-Aneignung selbst in der Projektgrup-pe und die Adressaten dazu ermuti-gen, es selbst zu tun.

Projekt Jugendforum: Das Projekt Jugendforum beinhaltet den Aufbau eines Jugendforums, das sich als Netzwerkforum für alle Menschen versteht, die aktiv in der Jugendarbeit im Pastoralen Raum tätig und/oder interessiert an der Begegnung mit Jugendlichen sind, und das sich den Grundhaltungen des Pastoralen Raumes „biblisch-fundiert“ und „lebens-raumorientiert“ verpflichtet sieht.

Das Jugendforum möchte Raum bieten, da-mit im Bereich von Jugendarbeit Interessen gebündelt, Erfahrungen ausgetauscht und neue Erkenntnisse gehoben werden können.

In diesem Projekt sollen folgende Schritte gegangen werden:

Klärung der Motivation unter den Mitar-beitenden: 1. Was motiviert mich, was sind die Beweg-gründe, in der Jugendarbeit mitzuarbeiten? (Was ist der Sinn meines Tuns?) 2. Was sagt mir der Blick auf Jesus Christus und sein Evangelium, was in der Begegnung mit den Jugendlichen heute dran ist, was ich den Jugendlichen heute tun soll? Hier braucht es eine gemeinsame Vergewis-serung der Motivation des eigenen Handelns und evtl. eine neue Deutung im Sinne von „biblisch-fundiert“ und „lebensraumorien-tiert“.

Verständigung von Haltungen bei den Mitarbeitenden: In welcher Haltung wollen wir den Jugendli-chen begegnen? (z.B. „Es geht um dich!“, „Ich nehme dich ernst!“, „Ich biete mich an mit meiner Person, bin da!“, „Ich stehe Rede und Antwort und erzähle von der Hoffnung, die mich trägt!“, „Ich lasse mir von deinem Le-ben und Glauben erzählen!“, „Es geht um Sinnsuche, Sinnfindung und Sinndeu-tung“!,…)

Entwicklung von zwei Tools/ Werkzeu-gen: In den bestehenden Angebotsfeldern der Jugendarbeit werden zwei konkrete Ange-bote anhand der neuen Blickrichtung (s.o.) überprüft und gegebenenfalls nachjustiert. Es wird ein Tool entwickelt, das für alle Mit-arbeitenden in diesem Angebotsfeld zugäng-lich und handhabbar ist (z.B. die Entwick-lung eines Aussendungsgottesdienstes für Sternsinger, der von Laien geleitet wird).

Entwicklung von einem neuen Angebot: Es wird ein ganz neues Angebot für Jugend-liche im Pastoralen Raum entwickelt, das die Blickrichtungen „Sinndeuter“ und „Lebens-raum“ und die vereinbarten Haltungen (s.o.) als Grundlage hat.

Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt.

Die Projektleitung übernimmt Johannes In-sel.

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Projekt Neukonzeptionierung der Erst-kommunionvorbereitung: Es bildet sich eine Projektgruppe, die aus Menschen besteht, die Erfahrungen in der Erstkommunionvorbereitung und in der Glaubensweitergabe an Kinder und ihre Fa-milien haben (Religionslehrer, Katecheten, Eltern). Weiterhin sollen in der Projekt-gruppe Menschen vertreten sein, die Freude an den Überlegungen haben, wie heute von Gott erzählt werden kann bzw. wie das Zentrum unseres Glaubens „Gott schenkt sich uns in der Eucharistie“ heute kommuni-ziert werden kann. Die Projektgruppe bildet sich für den Zeit-raum von 2 Jahren, der geprägt ist von zwei Analysen: 1. Analyse: Aus welcher Motivation heraus melden El-tern ihre Kinder heute zur Erstkommunion-Vorbereitung an? Welche Erwartungen und Wünsche haben sie

an die inhaltliche Vorbereitung? an die Erstkommunionfeier?

2. Analyse: Aus welcher Motivation heraus konzipieren wir (Pastoralteam, Pastoralverbundsrat, Verantwortliche und Gruppen und Gremi-en,…) die Erstkommunion-Vorbereitung und die Erstkommunionfeier? Welcher Erwar-tungen und Wünsche liegen hier zugrunde? Vorstellung der Analyse-Ergebnisse im Pas-toralverbundsrat Überprüfung der bisherigen Konzeption „Erstkommunionvorbereitung / Feier“ Entwicklung einer neuen Konzeption auf Grundlage der Analyseergebnisse Die Projektleitung hat Christina Bolte.

Projekt Homepage: Es bildet sich eine Projektgruppe, die grund-sätzliche Überlegungen zum Konzept einer Homepage für den Pastoralverbund War-

burg macht und Schritte zur Umsetzung ein-leitet. In diesem Projekt sollen diese Schritte ge-gangen werden: 1. Austausch zu folgenden Fragestellun-gen und dabei Entwicklung von Kriterien für die Gestaltung der Homepage:

- Lebensraumorientierung: Analyse dessen, was die potenziellen Nutzer der Homepage auf dieser finden wol-len. Dabei werden die unterschied-lichsten Milieugruppen (Fernstehen-de, Menschen aus dem Kernbereich von Kirche,…) in den Blick genom-men, so dass die Erkenntnisse Hin-weise auf die notwendige Strukturie-rung der Homepage ergeben.

- Biblische Fundierung: Orientierung an den Leitgedanken des Pastoralen Raumes und Klärung der Frage, wel-che „christliche Botschaft“ auf der Homepage transportiert werden soll. Daraus ableitend sind Kriterien für die Gestaltung der Homepage zu entwickeln.

2. Konkrete Erarbeitung: 1. Struktur der Homepage (Datenbaum,

Sitemap) 2. Klärung zum Umgang mit der Home-

page: Wer arbeitet wie an der Homepage? (zentral, mit Zugangsda-ten …. - „eine gute Idee“ für Warburg entwickeln)

3. Werkzeuge für alle, die Zugangsdaten haben a. Richtlinien für die Gestaltung der

Homepage b. Kriterien für die Bestückung der

homepage-Seiten c. Schulungselemente für alle, die

Zugang haben Das Projekt ist angelegt auf 2 Jahre. Die Leitung des Projektes liegt (zunächst) bei Gerhard Pieper.

Projekt Strukturfrage: Die Projektgruppe „Strukturfrage“ bereitet einen breit angelegten Prozess vor, in dem geklärt wird, wie die rechtliche Verfassung des Pastoralen Raumes Warburg in Zukunft aussehen soll. Dabei begleitet/steuert sie die

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einzelnen Phasen dieses Prozesses und stellt eine hohe Beteiligung von Ehrenamtlichen (Kirchenvorstände, Pfarrgemeinderäte) und von anderen Interessierten sicher. Sie greift auf die Ergebnisse in der Pastoralvereinba-rung zurück und entwickelt die Strukturfra-ge von daher weiter. In diesem Prozess sol-len folgende Schritte gegangen werden:

1. Vergewisserung des Auftrags (wozu

bist du da, Kirche von Warburg?)

2. Wie sind wir bisher strukturiert?

(Analyse Ist-Stand, Bild malen)

3. Wie wollen wir uns strukturieren, um

unserem Auftrag gerecht zu werden?

Was für eine Struktur brauchen wir

dazu? (Visionsarbeit fortsetzen, Bild

malen)

4. Wie gelangen wir dort hin? (Ausar-

beitung von Schritten)

5. Vorbereitung von Entscheidungen

Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Die Projektleitung übernimmt Gerhard Pie-per. 7.4 Die Beschlussfassung der Gremien über die Pastoralvereinbarung Nachdem eine kleine Redaktionsgruppe ei-nen ersten Textentwurf für die Pastoralver-einbarung geschrieben hat, wird dieser vom Pastoralteam und von der Steuerungsgrup-pe gelesen und eingeschätzt. Konkrete Kor-rekturvorschläge werden eingearbeitet, so dass Mitte April 2015 die Pastoralvereinba-rung für den Pastoralen Raum Pastoralver-bund Warburg vorliegt. Diese wird in die Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände gegeben, damit alle Gre-mienvertreter und –vertreterinnen die Mög-lichkeit haben, sich damit auseinander zu setzen. Vor Ort können sich die Gremien zu gemeinsamen Beratungen treffen. Am 27. Mai 2015 findet dann ein abschlie-ßender Gremienabend im Heilpädagogi-schen Zentrum (HPZ) St. Laurentius in War-burg statt. Zu diesem Abend sind alle Pfarr-gemeinderats- und Kirchenvorstandsmit-glieder der fünfzehn Pfarrgemeinden im Pastoralen Raum eingeladen. Inhaltlich wird

an diesem Abend der Werdegang bis zur Pastoralvereinbarung noch einmal intensiv gewürdigt. Die Gremienvertreter und -vertreterinnen können sich in ihren Dorf- bzw. Pfarrgemeindegruppen noch ein weite-res Mal austauschen und bestätigen dann mit einem Beschluss die Pastoralvereinba-rung. Mit der Unterschrift der Vorsitzenden der Gremien wird die Pastoralvereinbarung endgültig angenommen.

8. Ausblick Sobald alle Pfarrgemeinderäte und Kirchen-vorstände den Beschluss zur Annahme der Pastoralvereinbarung gefällt haben, wird diese Erzbischof Hans-Josef Becker überge-ben. In einem Gespräch zwischen Verantwortli-chen des Bistums und Verantwortlichen des Prozesses im Pastoralen Raum wird die Pas-toralvereinbarung gewürdigt und in Kraft gesetzt. Es wird eine öffentliche Veranstaltung vor Ort geplant, in der die Pastoralvereinbarung in Warburg in Kraft gesetzt wird und die Umsetzungsphase beginnt.

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B. Die Teamentwicklung Parallel zu den Schritten und Entwicklungen im Prozess 2014 (s. unter A) hat es wichtige Entwicklungsschritte und erste Verände-rungen im Pastoralteam gegeben. Dieser Prozess soll nachfolgend dargestellt werden.

1. Arbeitsweise – kategorial, nicht mehr territorial Eine wichtige Entscheidung im Pastoralteam wird bereits während der ersten gemeinsa-men Klausurtagung getroffen: Die Mitglieder des Pastoralteams werden nicht mehr orts-bezogen (territorial), sondern themenbezo-gen (kategorial) eingesetzt (s. unter A.1.1). Das bedeutet, dass alle Teammitglieder den gesamten pastoralen Raum in den Blick nehmen und sich dabei in ihrem Themen-feld/Referat spezialisieren. Sie verschaffen sich in ihrem Themenfeld/Referat einen Überblick über die bisherigen Angebote und die dort tätigen ehrenamtlichen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter. Mit ihnen gemein-sam ist eine neue Konzeptionierung für die entsprechenden Themen im Referat zu ent-wickeln. Das bedeutet für alle Teammitglieder einen deutlichen Umdenkungsprozess. Alle müs-sen ein Gefühl für den Pastoralen Raum entwickeln und Kontakte zu Menschen in allen Teilen des Raumes aufbauen. Das ist gerade für die neu nach Warburg kommen-den Teammitglieder eine große Herausfor-derung, die Zeit und Energie benötigt. Auch für die Mitglieder in den einzelnen Pfarrgemeinden ist diese Veränderung eine große Herausforderung. Es taucht immer wieder die Frage auf, wer für was zuständig ist und ob es nicht doch besser wäre, alle Fragestellungen der Gemeinde in der Hand eines Hauptamtlichen zu belassen. Gerade in den Orten, wo ein Priester weiter-hin seinen Wohnsitz hat, sind die Gemein-demitglieder in der Versuchung, das Bild vom Dorfpastor („Wir haben ja noch einen Pastor im Ort!“, „Für uns verändert sich ja nichts!“) zu kultivieren. Hier bedarf es einer klaren Abgrenzung und einer ständigen Er-

klärung des Priesters, um die neue Rolle und Aufgabe zu kommunizieren. An dieser Stelle bekommt auch das zentrale Pfarrbüro eine neue Relevanz als Anlaufstel-le für die Menschen und als Vermittlungs-stelle für die Anliegen der Menschen. Gerade im Anfangsstadium verwendet das Pastoralteam viel Zeit in die Kommunikation der neuen Arbeitsweise. Es wird ein Flyer entwickelt, der die Personen im Team und ihre Referate vorstellt. Außerdem besucht das Team die Gremienvertreterinnen und –vertreter im Pastoralen Raum, um diese Neuerungen gut zu kommunizieren. Durch den Ausfall des leitenden Pfarrers kann die-se Besuchsrunde nur im Bereich des ehema-ligen Pastoralverbundes Warburg – Stadt und Land durchgeführt werden. Deutlich wird, dass sich die Rollen der ein-zelnen Berufsgruppen, besonders aber auch der Priester verändern, was bei allen Betei-ligten Irritationen auslöst.

2. Beheimatung – Heimat Die Frage nach der Beheimatung stellt sich im Prozess auf verschiedenen Ebenen. Für die Mitglieder des Pastoralteams taucht recht bald die Frage auf, wo sie im neuen Pastoralen Raum beheimatet sind. Bisher stellten gerade die Priester ihren Heimatbezug über die Zugehörigkeit zu ei-ner Pfarrgemeinde her und definierten Hei-mat über die Kontakte zu den Menschen vor Ort. Sie kannten die Familien in der Ge-meinde, begleiteten sie über Generationen und waren ihnen so verbunden. Der Hei-matbezug war ortsbezogen (territorial). Dieses Verständnis von Heimat bricht weg, wenn Priester kategorial im ganzen Pastora-len Raum eingesetzt sind, und besonders auch, wenn sie in allen Kirchen des Pastora-len Raumes Gottesdienste feiern und „ihre Gottesdienst–Gemeinde“ gar nicht mehr kennen. Auch die Gemeindereferentinnen definier-ten sich oft genug über die Kontakte vor Ort, hatten aber durch Familien- und Freundes-kontakte meist noch einen anderen Heimat-bezug.

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Im Prozess wird der Heimatbegriff immer wieder angeschaut. Die Auseinandersetzung mit dieser Frage gestaltet sich insofern auch schwierig, weil die Menschen vor Ort den Priester oder hauptamtlichen Ansprech-partner klar einfordern, um das Heimatge-fühl der Menschen, das sich über die Anwe-senheit des Priesters definiert, zu erhalten. Bei einem theologischen Gesprächsabend zum Thema „Kirche von Warburg – meine Heimat“ wird diese Dimension sehr deutlich. Das Pastoralteam ringt um ein neues Ver-ständnis von Heimat. So wird erkannt, dass in den Gruppen, die sich neu in den Refera-ten zu verschiedenen Themen bilden, Hei-mat entstehen kann. Nach und nach gibt es auch in den Gottes-diensten im Pastoralen Raum Erfahrungen von aufgenommen sein und sich wohl fühlen – von Heimat. Deutlich stellen sich die Teammitglieder auch der Frage, ob die Erfahrung Jesu, keine Heimat zu haben, auch eine Erfahrung sei-ner Nachfolgerinnen und Nachfolger sei. Ein inneres Ringen, ein sehr persönlicher Prozess rund um diese Fragen wird ange-stoßen. Auch hier spielt das Thema der eigenen Rol-le deutlich mit hinein. Es bleibt die Frage, ob Heimat in beruflichen Kontexten überhaupt eine geeignete Kate-gorie ist. Klar geworden ist den Teammit-gliedern aber, dass Heimat dort entsteht, wo Beziehungen zu anderen Menschen und auch zu Gott existieren.

3. Kirchenbild Im Verlauf des Prozesses wird deutlich, dass die Kirchenbilder16 der Menschen im Pasto-ralen Raum sehr unterschiedlich sind. In Gesprächen und Diskussionen kommt es zu Missverständnissen und Konflikten, weil die Menschen von unterschiedlichen Kirchen-bildern, Sichtweisen und Erfahrungen aus der eigenen Biographie ausgehen und dar-aus verschiedene Schlüsse für die pastorale Praxis ziehen.

16 Anlage 5: Grafiken Lumco-Institut

Auch das Pastoralteam stellt sich während einer Klausurtagung der Frage nach dem eigenen Kirchenbild. Nach einer Phase der eigenen Vergewisse-rung gelingt es den Mitgliedern des Pastor-alteams, sich gegenseitig zu erzählen, wel-ches Kirchenbild sie in ihrer Jugend geprägt hat, in welchem Kirchenbild sie im Moment verhaftet sind und wie sie sich Kirche in Zu-kunft vorstellen. Gemeinsam malt das Pastoralteam die Visi-on eines Kirchenbildes. Die Hauptamtlichen entwickeln anschließend, welche Verände-rungen vonnöten sind und wie die eigene Rolle im Veränderungsprozess und im Kir-chenbild der Zukunft aussehen kann. Aus diesem gemeinsamen Prozess erwächst der Gedanke, die Frage nach dem Kirchen-bild auch in anderen Gruppen zu stellen. Der Gremienabend zum Zukunftsbild der katho-lischen Kirche in Warburg und ein weiterer theologischer Gesprächsabend zum Thema: „Wer leistet die (persönliche) Seelsorge vor Ort?“ (anhand der eigenen Kirchenbilder) entstehen auf der Grundlage dieser Überle-gungen.

4. Verhältnis Pfarrgemeinde – Pastoraler Raum Durch die veränderte kategoriale Arbeits-weise im Pastoralen Raum stellt sich den Mitgliedern des Pastoralteams immer wie-der die Frage nach dem Verhältnis von Pfarrgemeinde und Pastoralem Raum. Zu Beginn des Prozesses lässt sich beim Pas-toralteam die Einstellung erkennen, dass der Pastorale Raum über der Gemeinde vor Ort steht, dass der Raumgedanke wichtiger ist als die Arbeit in den kleineren Einheiten, dass die Mitglieder des Pastoralteams selbst keine Zeit mehr in die Gemeinden vor Ort investieren. Für die Hauptamtlichen bedeu-tet dies in der Tendenz, dass sie ausnahms-los auf der Raumebene arbeiten und vieles, wenn nicht alles, auf dieser Ebene zusam-menziehen. Das, was auf Gemeindeebene allein funktioniert, wird trotzdem dem Raum untergeordnet.

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Auch in der Sprache, wie vom Pastoralen Raum bzw. von den Gemeinden vor Ort ge-sprochen wird, zeigt sich diese Tendenz. Das erzeugt deutlichen Widerstand bei den Gemeindemitgliedern und den ehrenamtli-chen Mitarbeitenden vor Ort. Sie fühlen sich alleingelassen vom Hauptamt und sehen ihr Engagement gefährdet. Sie müssen sich wehren und um das Gemeindeleben kämp-fen. Es kommt zu Auseinandersetzungen um den Erhalt der Aktivitäten vor Ort, um eine ge-rechte Verteilung von Gottesdiensten und Festtagen, es kommt zu Anschuldigungen und Konflikten. Es kristallisieren sich zwei Fronten heraus („wir in den Gemeinden und ihr im Pastoralteam“ bzw. „ihr in den Ge-meinden und wir im Pastoralteam“). Im Verlauf des Prozesses verändern sich die Einstellungen und Sichtweisen aller Beteilig-ten. Das Pastoralteam entwickelt ein Verständ-nis für die unterschiedlichen Ebenen im Pas-toralen Raum. So gelingt es leichter, zuzu-lassen, dass viele Initiativen, die vor Ort ei-genständig funktionieren, selbstorganisiert fortgeführt werden. Es gibt im Verlauf des Prozesses erste gute gemeinsame Erfahrungen, die das Wir-Gefühl im Raum stärken. Immer da, wo das Pastoralteam angefragt wird, kommen die Rahmenbedingungen für die kategoriale Arbeit und das eigene, sich verändernde Rollenverständnis zum Tragen. Viele aus-handelnde Gespräche führen dazu, dass sich ein gegenseitiges Verstehen entwickelt. Die Kategorien des „Kämpfens“ und „Misstrau-ens“ wandeln sich in Kategorien des „Aus-handelns“ und „Vertrauens“. In einer eher versöhnlichen und wertschätzenden Hal-tung kann miteinander um ein gutes Ver-hältnis von Pastoralem Raum und Gemeinde vor Ort gerungen werden.

5. Widerstände Wie schon in den vorhergehenden Abschnit-ten angedeutet, kommt es im Verlauf des Prozesses auch zu Widerständen und Kon-flikten. Neben den unterschiedlichen sachli-chen Argumentationen sind die Ausbrüche

auf der emotionalen Ebene nicht zu unter-schätzen. Das Pastoralteam hat im Verlauf des Prozes-ses bestimmte Prämissen im Umgang mit Widerständen und Konflikten als hilfreich erkannt. So ist es ihm zum einen wichtig geworden, eine schlüssige Argumentation und einen nachvollziehbaren Begründungszusammen-hang in Bezug auf die Fragestellung herzu-stellen. Zum anderen bedarf es der Schaf-fung eines klaren Rahmens, in dem sich die Lösung der Fragestellung bewegen kann. Hilfreich ist auch die Beteiligung der Be-troffenen bei der Lösungsfindung. Das Team erkennt, dass die Lösung von Kon-flikten zwar gelingt, aber nicht immer ein Gefühl von Befreiung hervorruft. Das liegt u.a. daran, dass die Teammitglieder einem Bild verhaftet sind, das besagt, dass Konflik-te friedlich, harmonisch und einvernehmlich zu lösen seien. Die Erfahrung zeigt aber, dass das nicht immer funktioniert. Die Folge davon ist, dass Konflikte nicht gelöst wer-den, sondern oftmals „runtergeschluckt“ oder verschoben werden. Deutlich wird in diesem Zusammenhang, dass das Thema Widerstände angstbesetzt ist, sowohl bei den einzelnen Teammitglie-dern, als auch im gesamten Pastoralteam und im Umgang mit Personen, Gruppen und Gremien. Als mögliche Motive werden erkannt:

Der Einzelne weiß selbst noch nicht, wie das Problem gelöst werden kann, wie „es“ gehen kann. Er ahnt, dass die gefundene Lösung nicht tragfähig ist. Er hält sich zurück, weil die Lösung ihm im Moment Zeit, Luft und etwas Spielraum verschafft.

Der Einzelne weiß nicht, ob der Ge-sprächspartner mit einer schonungs-losen Offenheit seinerseits umgehen kann. Er hält sich zurück, weil er Angst vor der eigenen Verletzbarkeit hat.

Der Einzelne ahnt, dass die Folgen solch einer schonungslosen Offenheit nicht wieder einzufangen sind. Er hält sich zurück, weil er Angst vor Kontrollverlust hat.

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6. Rollenverständnis Im Verlauf des Prozesses tauchen immer wieder Fragen rund um das Rollenver-ständnis im Pastoralteam auf. Bei den verschiedenen Klausurtagen wird bearbeitet, wieviel Zeit ihrer Arbeitszeit die Teammitglieder für Neues investieren und wie das Verhältnis von kategorialer Arbeit und territorialer Arbeit aussehen kann. Darüber hinaus ist zu klären, wie Vernetzung im Pas-toralen Raum gelingen kann und welche Rolle die Hauptamtlichen dabei spielen. Es wird in den Blick genommen, wie Einheit in der Vielfalt und die Suche nach Charismen gelingen kann, wie die Einzelnen mit dem Kontrollverlust im Pastoralen Raum umge-hen und gleichzeitig die Selbstorganisation in den Gemeinden unterstützen können. Schließlich wird geprüft, in welchen pasto-ralen Bereichen Überanstrengungskonzepte vorliegen und wie diese abgebaut werden können. Es ist ein ständiges Austarieren und Aus-probieren vom Arbeiten in der neuen Rolle und es gibt durchaus auch Rückfälle in alte Muster. Grundsätzlich aber wird die Rolle der Hauptamtlichen so beschrieben, dass sie sich auf der Ebene des Pastoralen Raumes schwerpunktmäßig in ihren Referaten ver-ortet sehen. Dort nehmen die einzelnen Teammitglieder die Leitung wahr und sind die „Spezialisten“ für ihr Referat. Die Ansprechbarkeit für die Gremien vor Ort ist durch den amtlichen Sitz der Hauptamtli-chen in einem oder mehreren Pfarrgemein-deräten gegeben. Hier bringen sie die The-men des pastoralen Raumes ein, vernetzen mit den anderen Referatsleitungen bzw. an-deren Gruppen im Pastoralen Raum und unterstützen die Pfarrgemeinderäte auf ih-rem Weg zu mehr Selbstorganisation. Auf allen Ebenen wollen die Hauptamtlichen die „Platzhalter“ für das Evangelium sein, die Grundhaltungen biblisch-fundiert und lebensraumorientiert kommunizieren und einüben und zu geistlichen Prozessen moti-vieren.

In vielen Bereichen soll die Rolle der Haupt-amtlichen die sein, die Menschen mit Gott in Berührung zu bringen, sie in den verschie-denen Prozessen zu beteiligen, sie für ihre Aufgaben vor Ort zu befähigen und dann auch entsprechend zu schulen. In diesem Sinne sind die Hauptamtlichen im Pastoralen Raum Seelsorgerinnen und Seel-sorger.

7. Aufgabe von bisherigen Arbeitsfeldern Die grundsätzliche, konzeptionelle Ent-scheidung des Teams, in Referaten zu arbei-ten, ist nicht allein inhaltlich begründet, sondern beabsichtigt auch, damit Arbeitszeit einzusparen und Arbeitsabläufe zu optimie-ren. Die einzelnen Referatsleiterinnen und Referatsleiter übernehmen in ihrem The-mengebiet deutlich mehr Verantwortung und Leitung, sie müssen sich dafür nicht mehr mit allen Themengebieten intensiv auseinandersetzen. Besonders der leitende Pfarrer erfährt hier große Entlastung, da er Anfragen direkt in die Referate weiterleiten und Aufgaben delegieren kann. Eine ähnliche Verschiebung der Verantwort-lichkeiten ist im Bereich der Verwaltung festzustellen. Im zentralen Pfarrbüro erledi-gen die Sekretärinnen viele vom Pfarrer de-legierte, pfarramtliche Aufgaben eigenstän-dig. Der Außendienstmitarbeiter und die stellvertretenden bzw. geschäftsführenden Vorsitzenden der Kirchenvorstände über-nehmen große Teile der Kirchenvorstands-arbeit. Dies entlastet wiederum den leiten-den Pfarrer, der selbst nicht mehr so detail-liert die Kenntnisse über Gebäude, Sachbe-reiche etc. benötigt. Im pastoralen Bereich sind im Verlauf des Prozesses viele Aufgaben in den Pfarrge-meinden von den Mitgliedern des Pfarrge-meinderates und weiteren Ehrenamtlichen verantwortlich übernommen worden, so u.a. die Organisation von Wortgottesdiensten und Andachten, die Geburtstags- und Jubilä-umsbesuche, die Mitgliederversammlungen der Verbände und Treffen und Veranstal-tungen der unterschiedlichen Gruppierun-gen. Hier ist die Selbstorganisation der Ge-

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meinde vor Ort gestärkt worden, was eine Entlastung der Hauptamtlichen insgesamt bedeutet. Für sie fallen jetzt ein Großteil der traditionellen Kontakte und Termine im Be-reich der bisherigen Gruppen- und Gemein-depastoral weg. Insgesamt sind hier aber noch Ungleichzeitigkeiten festzustellen, da die Hauptamtlichen mit manchen Terminan-fragen unterschiedlich umgehen, so z.B. die Teilnahme an den Schützenfesten in den Orten. Im Bereich der Sakramentenvorbereitung sind die bisherigen Konzepte überprüft und verändert worden. Im Bereich der Taufvor-bereitung ist das Taufseminar neu installiert worden, bei dem sich bis zu zehn Familien gemeinsam auf die Taufe ihrer Kinder vor-bereiten. Das Mitarbeiterteam ist verant-wortlich für die inhaltliche Gestaltung des Samstagnachmittags, der zuständige Pries-ter steht zum Gespräch bereit. Dieses Taufseminar ersetzt die bisherigen Hausbe-suche des Priesters in den einzelnen Tauf-familien. Das Angebot im Bereich der Erst-kommunion ist gestrafft worden. Weitere Veränderungen ergeben sich im Bereich der Jugendarbeit. Hier führt der Hauptamtliche die Verantwortlichen der unterschiedlichen Gruppen (Sternsinger, Messdiener, Offene Treff-Mitarbeiter) im Pastoralen Raum in gemeinsamen Treffen und nicht mehr in diversen Einzelveranstal-tungen zusammen, um eine gemeinsame Konzeptionierung der Bereiche und die Pla-nung von gemeinsamen Aktionen voranzu-treiben. In der Familienpastoral ergeben sich Verän-derungen im Bereich der Familienliturgie. Hier werden die Arbeitskreise der Alt- und Neustadt zusammengeführt, so dass sich das liturgische Angebot für Familien als ein ge-meinsames für die Kernstadt darstellen lässt. Insgesamt führt dieser Prozess zu we-niger Terminen. Auch in den Dörfern hat sich die Zahl der Familiengottesdienste ver-ringert, da die jetzt eher selbstorganisierten Familiengottesdienstkreise weniger häufig zusammenkommen. Im Bereich der Liturgie ist die Zahl der Sonn- und Werktagsgottesdienste von Be-ginn an gekürzt worden, da sich auch die Zahl der Priester von 6 (in den ehemaligen

Pastoralverbünden Egge-Börde-Diemeltal und Warburg-Stadt und Land) auf 4,5 bzw. dann 4 reduziert hat. Von Anfang an berück-sichtigt die Gottesdienstplanung nur die hauptamtlich im aktiven Dienst stehenden Priester, rechnet Urlaubs- und Krankheits-zeiten mit ein. Die aushelfenden Pensionäre schaffen Freiräume. So ist die Gottesdienst-ordnung während des Prozesses mehrfach geändert, und damit auch gekürzt worden (beim Ausfall vom leitenden Pfarrer Gerhard Pieper, beim Weggang von Pfarrer Wolfgang Fabian). Dieser Prozess wird weitergehen, wenn im Sommer 2015 Pater Roger den Pastoralen Raum Warburg verlassen wird. Insgesamt wird deutlich, dass die Fragen: „Was lassen wir Hauptamtlichen weg? Wo-für setzten wir mehr Zeit ein?“ einen fort-währenden Prozess in Gang setzen, der der ständigen Reflexion der eigenen Arbeit und der sich verändernden Bedingungen bedarf.

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C. Die Gremienentwicklung Parallel zur Entwicklung des Gesamtprozes-ses (s. unter A) und zur Entwicklung im Pas-toralteam (s. unter B) kann auch eine Ent-wicklung in den Gremien beschrieben wer-den. Es ist ganz deutlich, dass sich alle drei Entwicklungslinien gegenseitig bedingen und beeinflussen.

1. Der Pastoralverbundsrat Zu Beginn des Prozesses verstehen sich die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Pfarrgemeinden im Pastoralverbundsrat als Interessenvertretung der jeweiligen Pfarr-gemeinden. Die Vorsitzenden der Pfarrge-meinderäte bringen die Interessen und Wünsche der eigenen Pfarrgemeinde und ihrer Mitglieder ein und versuchen, das Bes-te für die eigene Pfarrgemeinde herauszuho-len. Da es bei vielen Themen um die Vertei-lung des Mangels geht (weniger Gottes-dienste, weniger Festtagsgottesdienste, we-niger …), beginnt ein Kampf um die Res-sourcen. Die Vorsitzenden der Pfarrgemein-deräte tarieren aus, wie weit sie den Anfor-derungen im Pastoralen Raum gerecht wer-den können, ohne in der eigenen Pfarrge-meinde das Gesicht zu verlieren. Durch viele Verhandlungen, die nach dem Prinzip der Verteilungsgerechtigkeit ablau-fen, und durch erste gute gemeinsame Er-fahrungen im Pastoralen Raum verändert sich die Sichtweise langsam und es entsteht ein „Wir-Gefühl“ in der Gruppe des Pasto-ralverbundsrates. Die Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte beginnen, gemeinsam mit den Hauptamtlichen, nach Lösungen für den Pastoralen Raum unter Beachtung der einzelnen Gemeinden zu suchen. Dadurch entsteht ein Gefühl der Verantwortung für den gesamten Pastoralen Raum und seiner einzelnen Glieder. Im Verlauf des Prozesses wächst eine Offen-heit, in der Ängste, Befürchtungen und Sehnsüchte Raum finden. Es entsteht die Bereitschaft, um Antworten aus dem Glau-ben zu ringen. Durch weitere Verknappung der Ressourcen (hier besonders der Weggang von Pater Ro-

ger zum Sommer 2015) wird die Frage drängender werden, ob die Lösungen im Pastoralen Raum weiter nach dem Prinzip der Verteilungsgerechtigkeit gefunden wer-den können. Deutlich wird, dass neue Krite-rien für die Verteilung von Gottesdiensten, Festtagen etc. im Pastoralen Raum entwi-ckelt werden müssen.

2. Die Pfarrgemeinderäte Auch in den Pfarrgemeinderäten verändert sich das Verständnis der eigenen Rolle deut-lich. Zu Beginn gibt es große Irritationen, als viele, bis dahin selbstverständliche Dienst-leistungen nicht mehr von dem, dem Pfarr-gemeinderat zugeordneten, Hauptamtlichen oder den Bürodiensten übernommen wer-den. Durch die radikale Strukturverände-rung (Hauptamtliche sind kategorial, nicht territorial eingesetzt, das zentrale Büro ist Anlaufstelle für fünfzehn selbständige Pfarr-gemeinden) angestoßen, müssen viele Dinge neu bedacht und organisiert werden. Fra-gen, wer jetzt für etwas zuständig ist, wie etwas neu vor Ort organisiert werden kann und wie die Angebote vor Ort kommuniziert und beworben werden, sind an der Tages-ordnung. Die Pfarrgemeinderäte spüren mehr und mehr einen Bedeutungsverlust, der sich u.a. darin zeigt, dass wichtige Entscheidungen nicht mehr im Pfarrgemeinderat, sondern im Pastoralverbundsrat getroffen werden, dass das eigene Dorf bzw. das eigene Gremi-um Rücksicht nehmen muss auf andere Pfarrgemeinden, dass im Dorf selbst nur kurzzeitig bedauert wird, wenn es den Pfarrgemeinderat, die Frauengemeinschaft, die Caritasgruppe oder sonstige Gruppie-rungen nicht mehr gibt, dass die Hauptamt-lichen nicht mehr selbstverständlich zu allen möglichen Veranstaltungen in der Pfarrge-meinde erscheinen. Neben dem Bedeutungsverlust entwickelt sich in einigen Pfarrgemeinderäten auch ein Gefühl der Ohnmacht, verbunden mit dem Gefühl nicht zu wissen, wie man mit der Veränderung umgehen kann. Dieses Gefühl drückt sich aus in einer Haltung der Opposi-tion, in der Kritik an jeglicher Veränderung

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und in der Ausblendung von Wahrnehmun-gen, Fragestellungen und Themen, die mit dem Pastoralen Raum in Verbindung stehen. Der Prozess der Rollenklärung verläuft in den verschiedenen Orten und Pfarrgemein-deräten durchaus unterschiedlich. Es gibt Abwehr- und Vermeidungsstrategien, wie auch Reaktionen von Trauer und Apathie. Andere Pfarrgemeinden und Gremien neh-men die Veränderungen an und organisie-ren sich selbst ganz neu. Hilfreich sind in diesem Prozess die ver-schiedenen Prozessmeilensteine, zu denen oft alle Mitglieder der Pfarrgemeinderäte eingeladen sind. Hier gelingt ein Austausch mit anderen Pfarrgemeinderatsmitgliedern über die Fragen und Probleme des Alltags vor Ort und über den Umgang damit. Es entwickelt sich über diesen Austausch und über die Themenstellung der Prozessmei-lensteine ein Gefühl für den Pastoralen Raum. Zudem zeichnet sich hier eine neue Arbeitsebene ab, auf der sich alle Pfarrge-meinderäte begegnen und miteinander ar-beiten.

3. Die Kirchenvorstände Der Systemwechsel von vormals vielen oder mehreren Pfarrern mit Leitungs- und Ver-waltungsverantwortung zum alleinigen Lei-ter des Pastoralen Raumes ist als formale Wirklichkeit von Beginn an als wesentliche Veränderung in Gremien und Öffentlichkeit wahrgenommen und mit dem mehr oder weniger einhelligen Ausspruch bedacht worden: „Das geht doch gar nicht. Das kann einer doch gar nicht alleine.“ Bis solche Meinungen zu Erkenntnissen rei-fen, braucht es seine Zeit, bis aus Erkennt-nissen Handlungen erwachsen, weitere. Der erste Handlungsansatz von Pfarrer Gerhard Pieper ist die Optimierung von Arbeitsab-läufen. Für den pastoralen Bereich erfolgt in dieser Logik die Einrichtung von Referaten, im pfarramtlichen Bereich die Entscheidung, ein gemeinsames Pfarramt für alle fünfzehn Gemeinden des Pastoralen Raumes einzu-richten. Auch soll die Bereitstellung eines Außendienstmitarbeiters des Gemeindever-bandes Hochstift Paderborn Hilfe und Ent-

lastung bringen. Parallel dazu nehmen die Kirchenvorstände in ganz unterschiedli-chem Umfang Eigen- und Mitverantwortung als Gesamtgremium oder in Delegation als einzelne Kirchenvorsteher wahr. Das Grundprinzip „Der Pfarrer ist als Vorsitzen-der der jeweiligen Kirchenvorstände zu-ständig für die Ausführung der Kirchenvor-standsbeschlüsse.“ bleibt zunächst weitge-hend bestehen. Die Beteiligten haben noch zu wenig Erfahrung, wie Delegation und Partizipation praktisch funktionieren kön-nen. Augenfällig wird die Schwäche des bis-herigen Systems im Herbst 2012 im Zuge der Vorbereitung und Durchführung der Kirchenvorstandswahlen. Die Bündelung von Aufgaben und Zuständigkeiten bei einer Person wird zum Problem, weil es dadurch zu quantitativen und oft auch qualitativen Überforderungen kommt. Der Pfarrer als Leiter der Kirchenvorstände und der Ver-waltung wird zum „Nadelöhr“. Im Januar 2013 erkrankt Pfarrer Gerhard Pieper. Mit Hilfestellung des Geschäftsführers des Gemeindeverbandes Hochstift Paderborn, Detlef Müller, erfolgen im Januar/Februar 2013 die Konstituierung der neugewählten Kirchenvorstände sowie in Folge die ersten Schritte zu mehr Eigenständigkeit der Gre-mien, für Pfarrer und Kirchenvorstände ein neues Lernfeld. So übernehmen die Kir-chenvorstände die Kirchenvorstandsarbeit weitgehend eigenständig und kontaktieren Pfarrer und Außendienstmitarbeiter allein dort, wo es unbedingt notwendig ist. Der Pfarrer muss aushalten, nicht mehr alles zu wissen, die Kirchenvorstände, dass er nicht mehr alles wissen will. Für die Kirchenvorstände sind die neuen Anforderungen nicht nur Herausforderung, sondern auch Belastung, sind sie doch in aller Regel beruflich und privat ohnehin hin-reichend ausgelastet. Auch müssen sie sich vollständig neu und selbstständig in viele Fragestellungen einarbeiten, die vormals vom Pfarrer bedient worden sind. Die bis-tumsweite Umstellung von kameralistischer auf bilanzierte Haushaltsführung und viele neue Themen wie Arbeitsplatz-, Verkehrs- und Gebäudesicherheit bis hin zur Umset-zung der Präventionsordnung setzen zusätz-lich zu.

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In unterschiedlichem Umfang nehmen die Kirchenvorstände das Unterstützungsange-bot des Außendienstes des Gemeindever-bandes an. Auf allen Seiten gibt es ehrliches Bemühen, aber auch die Notwendigkeit, Zu-sammenarbeit und Arbeitsformen mitei-nander zu lernen. Die Beteiligung am Prozess zur Erstellung der Pastoralvereinbarung nehmen die Kir-chenvorstände nur am Rande wahr. Da es dabei vordergründig um pastorale Frage-stellungen geht, halten die Vermögens- und Verwaltungsgremien weitgehend an der bisher praktizierten Aufteilung der Zustän-digkeiten von Kirchenvorstand und Pfarr-gemeinderat fest. Einladungen zu den Pro-zessmeilensteinen werden daher nur punk-tuell und vereinzelt wahrgenommen. Eine Ausnahme bildet der Tag der Standort-bestimmung, an dem es eindeutig um die Ressourcen (Geld, Gebäude, Personal), also um Themen der Kirchenvorstände geht. Hier sind Kirchenvorsteher und –vorsteherinnen aus allen Gemeinden vertreten. Da sich die Kirchenvorstände zudem sat-zungsgemäß als örtlich-begrenzt verant-wortlich sehen, stockt die Vernetzung der Gremien im sogenannten Finanzausschuss bzw. in der Sitzung der geschäftsführenden bzw. stellvertretenden Kirchenvorstands-vorsitzenden mit dem leitenden Pfarrer und dem Außendienstmitarbeiter. Augenscheinlich fehlen noch die Themen, die als gemeinsame erkannt werden. Mitzu-denken ist auch, dass die Wirklichkeit des Pastoralen Raumes schleichend an der Selb-ständigkeit der einzelnen Gemeinde rührt und dies nicht unbedingt zur Mitarbeit auf dieser Ebene ermutigt. Erst allmählich zei-gen sich Fragen wie: Was ist, wenn sich eine Gemeinde in wirtschaftlicher Schieflage be-findet? Gibt es Formen von Solidarität? Wo gibt es Aufgaben, die gemeinsam bearbeitet und finanziert werden müssen? Durch die Setzung des Projektes „Struktur-frage“ kommen die Kirchenvorstände jetzt wieder stärker in den Blick. Innerhalb des Projektes müssen Fragen geklärt werden, die von pastoralen Zielen her auch von den Kirchenvorständen Positionierungen und Entscheidungen erfordern. Daneben werden auch strukturelle Fragen zu neuen und ge-

meinsamen Antworten drängen: Was be-deutet der demographische Wandel und damit verbunden der Rückgang von Fi-nanzmitteln für die einzelnen Gemeinden und für das Ganze? Wie ist auf Dauer eine geordnete und qualifizierte Kirchenmusik sicherzustellen? Was ist mit Aufgabenprofi-len, Anstellungsträgerschaft weiterer haupt- und nebenamtlicher Mitabeiter/innen? Was ist mit der Finanzierung gemeinsamer sozia-ler und jugendpastoraler Aufgaben? Hier bedarf es eines gemeinsamen Prozes-ses der Kirchenvorstände, dann aber auch der Pfarrgemeinderäte und anderer Interes-sierter. Eine Frage, die schon vor Beginn des Verän-derungsprozesses erkennbar war, wird ge-rade auch im Bereich der Kirchenvorstände drängender: Wo ist die Grenze des ehren-amtlich Leistbaren? Welche Betätigungsfel-der sind auch zukünftig wichtig? Welche können aufgegeben oder müssen in andere fachliche Hände gegeben werden? Die er-folgte Übergabe aller acht kirchengemeind-lichen Kindertagesstätten in die Betriebs-trägerschaft der Katholischen Kindertages-einrichtungen Hochstift gem. GmbH ist ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Kir-chenvorstände, aber auch zu fachlicher Be-gleitung und zur Weiterentwicklung der Einrichtungen in pädagogischer wie in pas-toraler Hinsicht.

4. Neue Formen der Zusammenarbeit Im Laufe des Prozesses wird deutlich, dass sich neben den gremialen Strukturen weite-re Beteiligungsformen entwickeln. So ent-stehen Arbeitsgruppen und Interessenge-meinschaften, die sich für ein Thema oder auch zeitlich begrenzt engagieren. Beispiel-haft sind die Arbeitskreise Taufpastoral, Flüchtlingsarbeit, Baustelle Jugend, Taizé-Gebet und Fastenkrippe zu nennen. Ansatzweise geben die Großveranstaltungen im Prozess eine Ahnung, wie die Weiterent-wicklung im Pastoralen Raum durch Beteili-gung und Mitverantwortung von Gremien, Gruppen und weiteren Engagierten gelingen kann.

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Fazit – Schlussbetrachtung Gegen Ende eines dreijährigen Weges lassen sich verschiedene Entwicklungslinien be-nennen, die von Bedeutung waren und die weitere Fragen und Herausforderungen be-reithalten. Das Verständnis von Pastoralverbund und Pfarrgemeinden stand von Beginn an unter dem Vorzeichen, Ressourcen – zumal perso-nelle – möglichst gerecht zu verteilen. Im Vordergrund stand dabei das Interesse am Erhalt der Selbstständigkeit der jeweiligen Einzelgemeinde. Wir merken, dass wir mit diesem Vorverständnis an Grenzen stoßen. Fragen tun sich auf im Hinblick auf die prä-genden Kirchenbilder, das Selbstverständnis der jeweiligen Gruppen und Gemeinden, aber auch des je eigenen Gottesbildes. Da-hinter steht auch die Frage nach dem eige-nen Selbststand. Könnte ich an Gott, zumal als gütiges und personales Du, glauben, auch wenn es keine bergenden und tragenden, sinnstiftenden und beheimatenden kirchli-chen Strukturen mehr gäbe, jedenfalls keine wie die, in der ich selbst aufgewachsen bin? Der Auferstandene fragt Simon Petrus am Ufer des Sees von Tiberias: „Liebst du mich mehr als diese?“ Er fragt ihn dies im Wissen darum, dass der Weg der Nachfolge Jesu oft genug eine „Zumutung“ sein wird, be-schwerlich und unwägbar, dass es dazu viel Mut braucht, Mut, den Jesus aber zuspricht. Petrus antwortet: „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe.“ – Wie wird meine Antwort lauten, wenn er mich fragt? Im zurückliegenden Prozess ist eine geistli-che Vergewisserung immer wichtiger ge-worden; es gab verschiedene Impulse, Er-kenntnisse und Maßnahmen, geistlich zu gründen. Erkennbar ist, dass Unterbrechun-gen, ein Anhalten und Still werden, ein Hö-ren auf Gott für den Glauben des Einzelnen und in Gemeinschaft von zentraler Bedeu-tung sind. Die Erneuerung von Kirche und Gemeinden, wie und wo wir als Christen handeln und Zeugnis geben, wird ohne diese Verwurzelung, ohne diesen Lebensquell nicht gehen. Damit verbunden ist eine weitere Entwick-lungslinie. Pastoralteam und Gremien haben sich in den vergangenen Jahren stetig entwi-

ckelt. Das war für alle Beteiligten nicht im-mer leicht. Der Prozess ist nicht abgeschlos-sen. Das Rollenverständnis der Haupt-, wie der Ehrenamtlichen braucht weitere Klä-rung. Fragen zu Vertrauen und Verantwor-tung, Auftrag und Aufsicht, Kommunikation und Entscheidungsfindung, Führen und Par-tizipation sind fortwährend zu bedenken. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage, wie wir uns organisieren wollen, belangvoll sein. Wir merken auch, dass wir aus unserer Selbstbezogenheit heraus müssen, wollen wir glaubhaft und hilfreich in dieser Welt sein. Das braucht den Mut, nach vorne zu schauen, unbekanntes Terrain zu betreten, und die Bereitschaft, loszulassen, zu teilen, demütig und selbstlos zu handeln. Bei-spielsweise nehmen wir bei der Fragestel-lung: Verständnis von Pastoralverbund und Pfarrgemeinden nicht hinreichend wahr, dass es noch viel „Dazwischen“ gibt: Men-schen, die sich weder im Raum, noch im Dorf verorten; Fragen und Aufgaben, die räumlich gar nicht beschreibbar sind. Warburg hat eine große und lange christli-che Geschichte. Das gilt für die Kernstadt wie für die Ortschaften gleichermaßen. Un-sere Kirchen und Wegkreuze künden davon. Unsere großen Bildungs- und Sozialeinrich-tungen brauchen sich nicht zu verstecken. Es fehlen indes noch die Bilder, wie Vielge-staltigkeit im Raum und an pastoralen Orten gelebt werden kann. Strategien werden an unterschiedlichen Orten entwickelt, deren Vernetzung liegt noch in den Anfängen. Die Zeiten, da Warburg katholisch war (was auch immer man darunter verstehen mag), sind längst vergangen. Die Bevölkerung ist bunt, viele Konfessionen und Religionsge-meinschaften haben hier eine Heimat ge-funden. Die Zahl der religiös Ungebundenen ist nicht zu unterschätzen. Wie Ökumene und interkulturelles Zusammenleben gelin-gen kann, wird auch davon abhängen, wie sehr die Menschen in ihren je eigenen Sinn-gefügen verankert sind, ob Vielfalt und An-dersartigkeit als Bereicherung oder als Be-drohung erlebt wird. Toleranz wird auf Dauer nicht reichen, Interesse aneinander, Wertschätzung und Vertrauen tragen wei-ter.

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In einer schrumpfenden und zudem altern-den Gesellschaft wird diakonisches Handeln neue Herausforderungen zu meistern haben. Was wird aus den alten Menschen in den Dörfern oder ohne Sozialgefüge? Wie kann Solidarität von Alt und Jung gelingen? Junge Familien brauchen auch Hilfsangebote. Am Beispiel der derzeitigen Flüchtlings-problematik wird deutlich, dass es eine Wachsamkeit für aktuelle und vielleicht zeit-lich befristete Fragestellungen braucht so-wie die dazugehörigen personellen Ressour-cen. Festzustellen ist darüber hinaus, dass ver-schiedene Themen, z.B. Verbände, Einrich-tungen, im Prozess zur Pastoralvereinba-rung lediglich am Rande Beachtung fanden. Augenscheinlich war den Prozessbeteiligten im Moment anderes wichtiger. Inzwischen wird auch klar, dass die Gerech-tigkeitsfrage zunehmend nicht mehr gestellt werden kann, sondern dass neue Kriterien für diese Fragestellung entwickelt werden müssen. Besonders deutlich wird dies im liturgischen Bereich. Die Themen sind vielfältig. Wir haben den Glauben, dass projekthaftes Handeln Erfah-rungen und Haltungen hervorbringt, die über das eigentliche Projekt hinaus Wirkung haben werden. In dieser Logik verstehen wir die vorliegende Pastoralvereinbarung als Zwischenbericht auf einem nicht endenden Weg, nicht endend nicht verstanden als Drohung, sondern als Zusage und Ausblick: Solange wir uns mit Gott auf dem Weg wis-sen, wird Zukunft niemals Vergangenheit sein.

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Pastoralvereinbarung

Pastoralverbund Warburg

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Vergewisserung Die großen Kirchen und ihre Gemeinden, viele Ordensgemeinschaften und Verbände sind im ganzen deutschsprachigen Raum und darüber hinaus in eine tiefgreifende Krise geraten. Das ist allenthalben, zuneh-mend und immer drastischer zu spüren. Deutlich besser scheint es wiederum ihren Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, ihren sozial und diakonisch Handelnden und Verbänden zu gehen. Gerne werden als Ursachen genannt: der Verlust an pastoralem Personal, in der Regel als Priestermangel bezeichnet, die gesell-schaftlichen Veränderungen, wir sprechen dann von demographischem Wandel, von Pluralisierung von Menschen, Lebensweisen und Überzeugungen, und von Säkularisie-rung, gemeint ist dann der Bedeutungsver-lust von Religion überhaupt oder die Ver-drängung des Glaubens aus dem öffentli-chen Leben in den Bereich des ausschließ-lich Privaten. Auf einer anderen Ebene gelangen andere Gesichtspunkte ins Blickfeld: Ein äußeres Erscheinungsbild von Kirche und ihren Amtsträgern, das in diese Zeit so gar nicht hineinzupassen scheint. Eine Kirche, auf der die Schatten ihrer Vergangenheit lasten, der sie sich vielleicht noch nicht gestellt hat o-der deren Bewältigung nicht recht überzeu-gen will. Dann sind es Dogmatik und Mo-raltheologie, die mit ihren klaren und be-stimmenden Bildern von richtig und falsch, gottwohlgefällig und verdammungswürdig längst nicht mehr in die Zeit und für viele Christen auch nicht zum biblischen Glauben zu passen scheinen. Und als reiche das nicht schon längst, werden Amtsträger von Kirche oft als Gegenüber gesehen und ihr Handeln nicht als hilfreich, eher als hinderlich. Offen-kundiges Versagen von Einzelnen, Gremien oder Strukturen runden diesen Themen-kreis ab. Ursachenforschung ist zum Verständnis der Lage wichtig, die Suche nach Schuldigen verständlich, beides führt aber nicht unbe-dingt auch zu Lösungsansätzen. Als gesi-chert darf gelten, dass die derzeitige Sozial-gestalt von Kirche nicht nur im Wandeln, sondern im Sterben begriffen ist. Was das

für jahrhundertealte Traditionen und Insti-tutionen, für Gemeinden und Ortschaften bedeutet, ist noch nicht sicher. Auch ist er-kennbar, dass die Finanzausstattung von Kirche in der bekannten Form nicht mehr sichergestellt sein wird. Was erkennbar ist und was schon erfahren wird, trifft bis ins Mark. Die vorliegende Pastoralvereinbarung will sich dieser Situation stellen. Sie griffe aber zu kurz, begnügte sie sich damit, allein Ziele und Visionen, Selbstverständnis und Organi-sationsform pragmatisch Sachzwängen und Zeitgeist anzupassen. Es gibt noch eine viel grundlegendere An-frage: Als Glaubende erleben wir diese Zeit auch als eine Zeit der Gottesferne. Er, Gott, sieht doch, dass alles das, was unsere Kirche groß und bergend sein ließ, zu zerbrechen droht; dass das, was sie schön und anzie-hend machte, verblasst oder ins Zwielicht gerät. Gibt es ihn überhaupt? Oder will er uns strafen? Wofür aber dann? Wir haben es doch gut gemeint. Warum tut er das? Es ließe sich die Gottesfrage aber auch ganz anders angehen: Könnte es vielleicht sein, dass Gott, der Schöpfer, gerade am Werk ist? Schöpferisch ist? Könnte es sein, dass er jetzt etwas Neues mit uns vorhat? Und wo-rin könnte das bestehen? Und: Wozu macht er es? Eine Vergewisserung tut Not.

1. Biblische Impulse Wie gesagt: Wir sind in der Krise. Das, was uns groß gemacht hat, bindet uns zuse-hends. Unsere Verfasstheit und unsere Ge-stalt gewordene Kirchlichkeit geben offen-sichtlich nicht die Beweglichkeit, die jetzt vielleicht Not tut. Das, was über Jahrzehnte – ja, Jahrhunderte – getragen hat, das, was Sinn und Richtung gab, nährt nicht mehr. Glaube, Sitte und Moral finden keinen hin-reichenden Grundkonsens in unserer Gesell-schaft mehr, nicht einmal mehr innerhalb unserer Kirche und ihrer Gemeinden. Die Bibel berichtet uns, dass sich das Volk Israel aus schierer Not in die Knechtschaft des Pharaos begeben hatte. Das nackte Überleben schien damit gesichert. Aber die Fron nahm zu. Die Fleischtöpfe Ägyptens

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nährten – mehr oder weniger – den Leib, nicht aber den Geist und auch nicht die See-le. Das Klagen des Volkes bleibt nicht uner-hört. Gott beruft den Mose. Der führt es her-aus aus Ägypten, hinein in die Wüste. Könnte es nicht sein, dass Gott heute glei-ches tut? Dass er uns in die Freiheit führt, in die Freiheit der Kinder Gottes, wie wir es alljährlich in der Feier der Osternacht be-kennen? Die Wüstenzeit des Volkes Israel dauert 40 Jahre lang, so berichtet die Bibel, mehr als ein Menschenleben. Die, die aus Ägypten auszogen, sehen das Gelobte Land nicht. Die, die in der Wüste geboren werden, trauen den Kundschaftern nicht, die vom Land, in dem Milch und Honig fließt, berichten. Egal wie, egal wer, egal mit wie viel Überzeugung oder Zweifel im Sinn: Sie vertrauen sich der Führung Gottes an. Und das Volk kommt nicht zu Schaden. Damals wie heute stellt sich die Frage, wie sich die Menschen in freier Entscheidung dazu verhalten. Im Verlauf unserer Arbeit an der Pastoral-vereinbarung kamen wir an einen Punkt, an dem wir uns fragten: Lassen sich die Pasto-ralkonzepte der bisherigen Pastoralverbün-de miteinander verbinden? Gib es Gemein-sames, Schnittmengen? Erstaunlicherweise zeigte es sich, dass beide Pastoralverbünde in der Emmaus-Geschichte geistliche Orien-tierung fanden. Dem einen war der Weg-Aspekt besonders wichtig geworden, dem anderen der Gedanke der Herberge. Beim Weg ist zu denken an die Weggemeinschaft, die die beiden Jünger durch den fremden Dritten auf ihrem Weg fort von Jerusalem erfahren. Die Bereitschaft zuzuhören, nach-zufragen, hilfreich zu sein. Wichtig war zum einen, dass dieser Dritte nicht dozierend daherkommt, und zum anderen die Sehn-sucht nach einer Kirche, die es ihrem Herrn gleichtut, die unterwegs ist, die unterschied-liche Räume und Weisen bereithält, mit Gott in Berührung zu kommen. Bei der Herberge war wichtig, dass dieser Dritte Nähe und Gemeinschaft schenkt, anrührt, die Augen des Herzens öffnet. Gegen Ende seines Buches „Nachtgedanken eines Beichtvaters. Glaube in Zeiten der Un-

gewissheit“ schreibt der Prager Priester und Psychotherapeut Tomáš Halík:

„Unsere Zeit ist eine Zeit der Erschütterun-gen, und es werden noch schlimmere kom-men. So ist eines der großen Paradoxa, die wir derzeit durchleben und bereits zu bewäl-tigen haben, wohl darin begründet, dass ge-rade derjenige Bereich der Kirche, der diese weiterhin für eine ‚feste Burg‘ hält, meiner Meinung nach wie ein auf Sand errichtetes Gebäude zusammenstürzen wird. Der christliche Glaube ist ein Erneuerungs-vorgang des Vertrauens in den Sinn, nach-dem wir dessen totale Zerstörung erlebt ha-ben. So ist es denn nicht eine bloß mechani-sche Rückkehr zum Früheren, vielmehr er-fordert dies den Mut zum Vertrauen gerade dort, wo wir bereits die Grenzen des mensch-lich Verständlichen und Unverständlichen überschritten haben.“

Weiter führt er aus: „Der österliche Charakter des christlichen Glaubens,…beruht erfahrungsgemäß auf zwei ‚Erschütterungen‘. Die erste ,Erschütterung‘ ist das ,Kreuz‘ – es ist der völlige Verlust aller bisherigen Sicherheiten, das ,Hinauslehnen in die Nacht des Nichts-eins‘; aus dieser Zertrümmerung könnte aber die ,Solidarität der Erschütterten‘ erwachsen. Die zweite Erschütterung ist sodann das Be-zweifeln und Überwinden dessen, wozu der Mensch in Augenblicken der Zerstörung ge-neigt ist, nämlich Verzweiflung und Resigna-tion; es ist das Auffinden einer Sicherheit an-derer Ordnung, die in die finstere Welt der Erschütterten langsam wie der Strahl eines Hoffnungsschimmers eindringt. Im Ostergeschehen begegnen wir gerade die-ser Struktur: Zu Beginn ist das Vertrauen der Jünger in Jesus da – im Geschehen von ihrer Berufung bis zum Letzten Abendmahl. Dann aber folgt das Passionsdrama, in dessen Ver-lauf es zu ihrer ganz persönlichen Verleug-nung kommt: ,Sodann verließen ihn alle Jün-ger und liefen davon.‘ Schließlich die Kon-frontierung mit dem Scheitern Jesu bis hin zum Todesschrei ,Mein Gott, warum hast du mich verlassen?‘ und daraufhin der Fall in Trauer, Hoffnungslosigkeit und Angst: ,Sie hatten aus Angst die Türen verschlossen‘. Doch dann folgt die zweite Erschütterung, damit auch der zweite Wandel: der Weg nach Emmaus. Ein unbekannter Wanderer er-scheint, der ihre Erfahrungen, ihre Trauer und ihre schmerzerfüllten Fragen anhört, der sich sodann alles erzählen lässt und darauf-hin selbst das ganze biblische Geschehen er-neut erzählt. In diesen Zusammenhang bettet er die schmerzliche Erfahrung der Jünger mit ein - und sie verstehen erst danach, sie bli-cken in das Geheimnis hinein, so ‚als ob es ihnen wie Schuppen von den Augen gefallen

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wäre‘. Diese ,weitere Verständigung‘ ge-schieht beim ,Brotbrechen‘.“17

Welch großes Angebot, die eigene Geschich-te zu verstehen als Weg mit Gott. Sich zu erfahren – in dieser Kirchenzeit – als wegge-führt von den Fleischtöpfen Ägyptens auf einen langen Weg in Gottes Land; sich zu erfahren als Jünger Jesu – als Mann oder Frau hier in Warburg – erschüttert durch den Verlust aller bisherigen Sicherheiten, voller Verzweiflung und Resignation, einge-laden zum Fest der Wandlung – heute, hier. Im Zukunftsbild wird Jesu Gang auf dem Wasser bzw. Petri vertrauende Antwort als Bild für das Verständnis dieser Kirchenzeit angeboten: Die Kirche, jeden Einzelnen zu verstehen als bedroht von Sturm und Wel-len und dann das eigentliche Wunder zu gewahren: dass einer den Mut findet, der Wirklichkeit nicht mehr Recht über das ei-gene Handeln zu geben als dem Vertrauen in Gott. Petrus steht in dieser Geschichte da-rum nicht als Einzelperson da, er steht viel-mehr für das Leben eines jeden, der auf Je-sus zugehen will; er steht für das Leben ei-nes jeden, der das Meer der Zeit nicht nur als tragfähig, sondern auch als bedrohend und verschlingend erlebt; er steht für einen jeden, der erfährt: der Weg mit Jesus, der Weg auf Jesus zu ist nicht unbedingt ein Spaziergang auf grünen Wiesen. Die stürmi-sche See: ein Bild für das Meer der Zeit – und Petrus, der übers Wasser geht, ein Bild für den Glaubenden, den das Meer der Zeit zu Jesus führt, solange er auf Ihn schaut. Auch wird der Bericht vom Aufenthalt des Paulus auf dem zentralen Platz Athens, dem Areopag, angeboten.

„Die Erzählung lässt sich gut auf die heutige Situation der Kirche hin auslegen. Denn dort ist von einer faktischen religiösen Marktsitu-ation die Rede. Sie beschreibt eine Situation, in der Paulus der religiösen und weltan-schaulichen Pluralität nicht ausweicht, son-dern sich in sie hineinbegibt.“

Überzeugt von seinem Gott und dessen Lie-be zu allen Menschen, dass er keinem fern

17 Tomáš Halík, Nachtgedanken eines Beichtvaters. Glaube in Zeiten der Ungewissheit“, Freiburg-Basel-Wien 2014

ist, und vertrauend darauf, dass Menschen, wo auch immer sie gehen oder stehen, eine Sehnsucht nach gelingendem Leben in sich tragen, steht Paulus Rede und Antwort. Er polemisiert und agitiert nicht in Angrenzung zu anderen Überzeugungen, er respektiert, schätz wert, bietet sich und seinen Glauben an. Das setzt voraus, einen eigenen Stand-punkt zu haben, der nicht davon lebt, sich größer zu machen als ich den anderen sehe. Es setzt voraus, selbst auch demütig und bescheiden zu sein, sich Gott als Werkzeug anzubieten, Erfolg oder Mißerfolg göttlichen Heilswerkes aber nicht von eigenem Können oder Engagement abhängig zu sehen. Diese Glaubenshoffnungen – und noch viel mehr – sind uns angeboten.

2. Theologische Grundlegung 1996 schrieben die französischen Bischöfe den Katholiken Frankreichs einen Brief, überschrieben mit: Den Glauben anbieten in der heutigen Gesellschaft. Die katholische Kirche Frankreichs hatte seit der französi-schen Revolution einen starken Niedergang ihrer politischen, wirtschaftlichen und ge-sellschaftlichen Kraft erlebt. Sie war bis ins Mark erschüttert. Zeitgleich brachte sie gro-ße Theologen und Heilige hervor und be-schenkte die Welt mit der ökumenischen Bruderschaft im burgundischen Taizé, deren Liedern und Gedanken, deren Offenheit für die Jugend Europas. Eingedenk ihrer Ge-schichte, ihrer Höhen und Tiefen, schreiben die Bischöfe:

„Wir können uns nicht mehr nur mit dem Er-be begnügen, so reich es auch sein mag. Wir müssen das Geschenk Gottes unter neuen Bedingungen annehmen und zugleich das Anfangsgeschehen der Evangelisierung wie-derentdecken: das einfache und entschlosse-ne Anbieten des Evangeliums Christi. Gleichzeitig ergibt sich auf Seiten der Hörer des Wortes eine dementsprechende Seite des Glaubens: sie werden bewogen, dieses Wort durch einen persönlichen Akt der Zustim-mung anzunehmen.“

Es geht den französischen Bischöfen wirk-lich um ein Angebot des Glaubens, damit den vielen, die auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens sind, die Begegnung mit dem

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Evangelium möglich wird. Damit scheint eine neue Form, Kirche zu sein, auf, die zu-gleich urbiblisch ist: Der auferstandene Christus begleitet zwei Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus. Er geht mit, hört zu, bie-tet sich an. Die Jünger könnten sich auch verweigern. Weil er ihnen aber so gut tut, laden sie ihn ein, bei ihnen zu bleiben. Und so erkennen sie ihn. Was in Frankreich gilt, wird auch bei uns gelten: Glaubenserneuerung und Glaubens-vertiefung sind unentbehrliche Vorausset-zungen dafür, eine unüberhörbare Stimme in unserer Gesellschaft zu sein. Und dies wird Angebot sein: nicht aufgezwungen, nicht ererbt. Ein Angebot von Christen, von Männern und Frauen, von Kindern und Al-ten – auf gleicher Augenhöhe mit ihren Weggefährten und Gesprächspartnern. Die französischen Bischöfe schreiben ent-sprechend weiter:

„Deshalb muss die sogenannte „herkömmli-che“ Pastoral, die oft wie eine Pastoral der Aufnahme erlebt wurde, mehr und mehr zu ei-ner Pastoral des Angebots werden. Diese Entwicklung hat etwas Mühsames. Manche erleben sie als echte Prüfung. Immer zahlrei-cher aber werden die Priester und Laien, die sagen, dass sie sich dadurch in ihrem Glau-ben reifer und erneuert erfahren. Eine wach-sende Zahl von Seelsorgern und in weiterem Sinne in der Seelsorge Tätigen verstehen, dass hier eine missionarische Forderung be-gründet liegt. Zugleich entdecken sie, dass sie aufgerufen sind, noch tiefer zum eigentlichen Herzen des Glaubens vorzudringen.“18

„Zeit zur Aussaat – Missionarisch Kirche sein“ Mit diesen Worten überschrieben die deutschen Bischöfe 2000 ihr weiterführen-des Hirtenwort, in dem es heißt:

„Kirche wird konkret erfahren in der Ge-meinschaft der Gläubigen. Das verpflichtet uns als Kirche zur Glaubwürdigkeit in unse-rem Verhalten und in unserer Lehre. Und es zwingt zu großer Aufmerksamkeit in heuti-gen Lebenssituationen, die manchmal ver-wirrend „bunt“ und vielgestaltig sind. Es gibt deshalb einen missionarischen Sinn, neue „Glaubensmilieus“ zu entdecken und Bioto-pen gleich zu gestalten. Diese „Biotope gelebter Christlichkeit“ kön-nen Räume der Einübung, der Erprobung

18 www.dbk-shopde/media/files_public/ucewpsmbr/DBK_337.PDF

und Bewährung des christlichen Glaubens-weges werden. Dies ist nicht neu, sondern ein Vorgang der Glaubensweitergabe von den Tagen der Urkirche an. Daher kann man auf beispielhafte Modelle in der Geschichte der Seelsorge zurückgreifen, in der immer wieder, der heutigen Zeit vergleichbare Situ-ationen zu bewältigen waren. Aber es gilt auch kreativ zu werden, um an heutige For-men von Gruppenbildungen anzuknüpfen, besonders solche, die auf Solidarität, Selbst-hilfe, Partizipation, Austausch und Vernet-zung hin angelegt sind. Christliche Gemeinden, Gemeinschaften und die neuen geistlichen Bewegungen bieten den Menschen einen Lebensraum an. Sie hel-fen dem Menschen, der nach Sinn sucht, in einem Netz von Beziehungen den Glauben zu erfahren und zu leben. Dabei geht es nicht um ghettoartige Fluchtburgen in einer plura-listischen Welt.“

Im Anhang der Verlautbarung der deutschen Bischöfe ergreift der Erfurter Bischof, Joachim Wanke, das Wort:

„Liebe katholische Mitchristen! Unserer katholischen Kirche in Deutschland fehlt etwas. Es ist nicht das Geld. Es sind auch nicht die Gläubigen. Unserer katholischen Kirche in Deutsch-land fehlt die Überzeugung, neue Christen gewinnen zu können. Das ist ihr derzeit schwerster Mangel. In un-seren Gemeinden, bis in deren Kernbereiche hinein, besteht die Ansicht, dass Mission et-was für Afrika oder Asien sei, nicht aber für Hamburg, München, Leipzig oder Berlin. Im Normalfall vertrauen wir als Mittel der „Christenvermehrung“ auf die Taufe der Kleinstkinder. Dagegen ist im Grunde auch nichts zu sagen. Es ist freilich heutzutage nicht das Selbstverständlichste von der Welt – weder in Thüringen noch in Bayern –, dass alle als Kleinstkinder Getauften auch wirk-lich „nachhaltig“ Christen werden. … Es ist eine Tatsache, dass religiöse Vorgaben, überhaupt gesellschaftliche Gepflogenheiten heute nicht mehr so fraglos übernommen werden wie in vergangenen Generationen. Darüber zu klagen ist wenig sinnvoll. Es ist einfach so, und wir beobachten solches Ver-halten auch an uns selbst. Dies bringt, so meine ich, eine entscheidende Chance mit sich: Der christliche Glaube wird wieder neu zu einer echten persön-lichen Entscheidung. Das Traditionschris-tentum wandelt sich mehr und mehr zu ei-nem Wahlchristentum. ... Wir alle stehen in der Sendung Jesu. Er ver-stand sich als der „Bote Gottes“, als „Evange-list“ für sein Volk und die Menschen seiner Zeit. Er hat die Jünger, und somit auch uns eindringlich aufgefordert, selbst seine Boten

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für die Zeitgenossen zu werden. „Macht alle Menschen zu meinen Jüngern!“, ruft der auf-erstandene Herr auch der Kirche unserer Ta-ge zu. Und das ist durchaus programmatisch gemeint. … Ich habe die Vision einer Kirche in Deutschland, die sich darauf einstellt, wieder neue Christen willkommen zu heißen. … Liebe Mitchristen! Was muss geschehen, damit die katholische Kirche in unserem nun geeinten Deutschland wieder Mut fasst, ihren ureigensten Auftrag anzugehen? Die Kirche ist nicht um ihrer selbst willen da. Sie soll Gottes Wirklichkeit bezeugen und möglichst alle Menschen mit Jesus Christus, mit seinem Evangelium in Be-rührung bringen. Eine verdrossene und von Selbstzweifeln geplagte Kirche kann das frei-lich nicht; auch nicht eine Kirche, die sich vornehmlich mit sich selbst beschäftigt. Was ist zu tun? Aus Verdrossenheit und Selbstzweifeln kommt man am schnellsten heraus, wenn man sich einer lohnenden Aufgabe zuwen-det, noch besser: wenn man sich einem Mit-menschen zuwendet. … Dass eine Ortskirche nicht wächst, mag aus-zuhalten sein, dass sie aber nicht wachsen will, ist schlechthin unakzeptabel. Teilen Sie dieses Urteil? Wenn ja, dann muss uns Ka-tholiken in Deutschland zum Thema „missio-narische Kirche“ mehr einfallen als bisher.“19

3. Perspektive 2014 Im Oktober 2004 formulierte unser Erzbi-schof, Hans-Josef Becker:

„Ich halte es für entscheidend, dass wir uns als Kirche von Paderborn von innen her er-neuern, um aus diesem Impuls auch künftig unseren bleibenden Auftrag wirkungsvoll und mit Ausstrahlung auf die Menschen un-serer Zeit erfüllen zu können. Unsere Pasto-ral der Zukunft wird nämlich dann nicht im (blinden) Aktionismus enden, wenn sie ge-speist wird aus der zutiefst biblischen Ver-gewisserung: Gott ist mit uns!

Darum benannte er für die pastorale Ent-wicklung im Erzbistum Paderborn in den darauf folgenden zehn Jahren drei vorrangi-ge Zielfelder:

19 www.dbk-shop.de/media/files_public/nujoqkvvg/DBK_1168.pdf

1. Aus dem Glauben an den dreifaltigen Gott le-ben und diesen Glauben neu ins Gespräch bringen.

2. Die Zuwendung des Mensch gewordenen Gottes durch alle Phasen des menschlichen Lebens bezeugen.

3. Als missionarische Kirche mit Gottes Geist die Welt mitgestalten.20

Mit seiner Zwischenbilanz bündelte der Erzbischof die zentrale Fragestellung der pastoralen Entwicklung im Erzbistum 2009 mit den Worten:

„Wozu bist du da, Kirche von Paderborn? Wo liegen die Schwerpunkte deines Wirkens heute? Wofür setzt du dich ein? Welches sind deine Anliegen?“

Und mit Blick auf die Dringlichkeit der Um-setzung:

„Aus meiner Sicht geht es vor allem darum,

Sorge dafür zu tragen, dass der christlich-katholische Glaube in unserer Erzdiözese auch in 20, 30, 40… Jahren noch im Leben und vor allem in den Herzen der Menschen in unseren Breiten existiert. Es geht nicht so sehr um die Aufrechterhaltung kirchlicher Strukturen, Organisationen und Einrichtun-gen – so wünschenswert das vielleicht auch wäre! Auch wenn diese Aussage schmerzlich ist, so ist sie doch wahr. Denn die Aufgabe ist größer: Es geht um nicht weniger als um das Weiterleben des Glaubens in unserer Orts-kirche. Dem Weiterleben des Glaubens in un-seren Breiten dient alles, was haupt- und eh-renamtlich in der Kirche von Paderborn ge-tan und geplant wird. Dem Fortbestand des Glaubenslebens haben sich alle Formen und Strukturen, auch die der neuen pastoralen Räume - und auch die der kirchlichen Ver-waltung - in Dienst zu stellen!“21

4. Zukunftsbild Aus dem Prozess Perspektive 2014 ist für das Erzbistum Paderborn ein Zukunftsbild erwachsen, das Erzbischof Hans-Josef Be-cker am 25. Oktober 2014 in Kraft gesetzt hat. Dies ist die Grundlage allen zukünftigen

20 www.perspektive2014.de/medien/2491/original/1439/050520-Pastorale_Perspektive_2014.pdf 21 www.perspektive2014.de/medien/11652/original/1439/091223_Bro_BeitrErzBisch_135x297.pdf

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Handeln des Bistums und darum auch der Pastoral im Pastoralverbund Warburg. Zu Beginn des Zukunftsbildes schreibt der Erzbischof zum Auftrag der Kirche:

„Es ist der Auftrag der Kirche, das Evangeli-um von der Liebe Gottes zu verkünden. Die-ser Auftrag gilt immer, auch heute in einer ziemlich unübersichtlich gewordenen Welt, in der kaum noch vorhergesagt oder gesteu-ert werden kann, wie Menschen agieren oder reagieren…. Es bedarf des Vertrauens auf die Kraft des Herrn der Kirche. Vertrauen ist ein zentrales Gut auf dem Weg der Kirchenentwicklung. Mit Vertrauen beginnen das eigene Agieren und Planen, die Übernahme von Verantwor-tung und ein Engagement in unübersichtli-chen und unberechenbaren Zusammenhän-gen. Alle, insbesondere aber jene, die heute pastoral handeln, müssen also in die Schule des Evangeliums gehen, um neu zu lernen, dass sie in erster Linie vom Vertrauen in die einzigartige Kraft des Evangeliums (vgl. Rö-mer 1,16f.) leben. Die Bereitschaft zum Vertrauen auf Gott und auf die Brüder und Schwestern in der Kirche ist die grundlegende Haltung, zu der das Zu-kunftsbild einlädt…. Die Gewissheit der Gegenwart Jesu Christi soll im Nachdenken über die Wege der Kir-che und in den pastoralen Planungen wahr-nehmbar sein. Sie möchte alle in der Kirche Handelnden tragen und inspirieren. Das pas-torale Handeln im Erzbistum Paderborn soll Vertrauen auf die Gegenwart Jesu Christi ausstrahlen. Auf der Basis dieses Vertrauens lädt das Zu-kunftsbild dazu ein, die Bedingungen der heutigen Zeit ohne Verzagtheit anzunehmen. Dies setzt voraus, sie nicht länger zu bekla-gen oder vermeintlich besseren Zeiten hin-terherzutrauern. Die Kirche von Paderborn nimmt vielmehr ihre Berufung an, Kirche zu sein im Kontext einer säkularen, pluralen und individualistisch geprägten Gesellschaft. Im Vertrauen auf die Gegenwart Jesu Christi ist sie bereit, den vielfältigen Ausprägungen und Erscheinungsweisen der Welt zu begeg-nen, sie zu verstehen und auf dieser Basis ih-re pastoralen und administrativen Handlun-gen zu überprüfen und zu erneuern.“22

Unsere Erfahrungen in Warburg bestätigen diese Aussagen. Darum soll der Bezug auf Gott und sein Evangelium auch zur Grund-

22 www.zukunftsbild-pader-born.de/fileadmin/dateien/Texte/141016_Zukunftsbild_END_ohneKopierschutz.pdf

haltung unseres Tuns werden. Wir merken aber auch, dass die Frage „Was will Gott uns in der jeweiligen Situation sagen? Welchen Auftrag gibt er uns gerade? als Kriterium für konkretes Handeln solange eingeübt werden muss, bis sie selbstverständlich unser Han-deln bestimmen. Auch gibt es, beim wech-selseitigen Vertrauen in allen Bereichen noch einiges zu lernen. Etwas weiter im Text bekennt der Erzbi-schof:

„Die Kirche von Paderborn will den Zuspruch der Liebe Gottes und seine Treue und Nähe zu allen Geschöpfen bezeugen und einladend vorleben. Sie will in der Spur von Gottes Treue und Nähe zu allen Menschen solida-risch sein mit deren Freude und Hoffnung, Trauer und Angst (vgl. Gaudium et spes 1). Sie erklärt dazu ihre Bereitschaft, sich selbst auf den Prüfstand dieser Grundhaltung zu stellen. So kann sie ihre Aufgabe erfüllen, Zeichen und Werkzeug zu sein für die Liebe Gottes zu allen Menschen (vgl. Lumen genti-um 1). Sie versteht sich selbst als „das allum-fassende Sakrament des Heiles …, welches das Geheimnis der Liebe Gottes zu den Men-schen zugleich offenbart und verwirklicht“ (Gaudium et spes 45). Diesen Anspruch will die Kirche von Paderborn in ihrem pastora-len Handeln mit neuer Bereitschaft erkennen lassen.“

Dies beschreibt, wie wir unsere zweite Grundhaltung „lebensraumorientiert“ ver-standen wissen wollen. Es geht uns nicht um eine verengte Sichtweise auf den Status quo, um ein Weiter-so-wie-bisher, oder um einen Rückzug aus der Welt, sondern um ein be-wusstes christliches Leben in dieser Welt, einschließlich der Bereitschaft in dieser Welt und von ihr zu lernen, das eigene Ver-halten und Denken zu hinterfragen und – wo nötig – auch zu korrigieren. Im Kapitel über die theologischen Grundla-gen des Zukunftsbildes stellt der Erzbischof klar:

„Das vorliegende Zukunftsbild greift das bib-lische Verständnis auf und geht von der Grundannahme aus, dass jeder Mensch von Gott gerufen und berufen ist. Von Gott beru-fen zu sein kennzeichnet dabei nicht bloß ei-ne äußere Eigenschaft des Menschen, son-dern etwas, das sein innerstes Wesen be-trifft. Auch im allgemeinen Sprachgebrauch hat Berufung mit der menschlichen Identität zu tun, mit der Einmaligkeit und Unverwech-selbarkeit jedes Menschen. Wenn jemand

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‚seine‘ Berufung gefunden hat, dann ist er ganz bei sich selbst angekommen. Menschen empfinden dann Ausgeglichenheit, Stabilität und Zufriedenheit. Berufung beschreibt das Wesentliche des Menschen bzw. des Chris-ten. Darüber hinaus spricht sich im ‚Geheim-nis der Berufung‘ das Geheimnis Gottes aus, das in jedem Menschen wirkt.… Das Zukunftsbild des Erzbistums Paderborn will mit Hilfe des Berufungsbegriffs diese Fa-cetten der Beziehung Gottes zu den Men-schen stärken und neu bewusst machen. Da-bei gilt für die Beziehung von Gott und Mensch Ähnliches wie für die Beziehung zwi-schen Menschen: Sie erreichen niemals einen Endzustand oder sind statisch, sondern sind ein dynamisches Geschehen. Wenn Bezie-hungen erstarren, dann verlieren sie ihre Kraft und Energie. Auch die Berufung des Menschen durch Gott ist als dynamischer Prozess des Werdens und Wachsens zu ver-stehen.“

Die Mitglieder des Pastoralteams greifen diesen Gedanken auf, wenn sie sich bewusst in der öffentlichen Wahrnehmung aus der ersten Reihe zurückziehen und anderen Haupt- und Ehrenamtlichen dabei helfen, selbst „in die Mitte zu treten“. Beispielswei-se geschieht dies, wenn ein Priester oder eine Gemeindereferentin zwar richtiger-weise bei der Einweihung einer Kinderta-gesstätte anwesend ist, im Vorfeld auch bei der Vorbereitung des Gottesdienstes mitge-wirkt hat, dann aber der Einrichtungsleite-rin Mut macht, maßgeblich am Gottesdienst mitzuwirken und auch den Segensgestus zu vollziehen. Wenn die Kindertagesstätten Pastorale Orte sind und wenn die Mitarbei-terinnen dort auch pastoral und seelsorglich wirken sollen und es auch tun, dann darf das auch öffentlich erkennbar werden. Auch wollen die Hauptamtlichen ermutigen, in Gremien und bei anderen Gelegenheiten selbstständig das Wort Gottes miteinander zu teilen oder Anliegen und Gedanken ins Gebet zu bringen. Das gilt auch im Bereich diakonischen, des evangelisierenden und des zeugnisgebenden Handelns. Die Darlegungen zu den theologischen Grundlagen des Zukunftsbildes schließen mit Ausführungen zur Charismentheologie:

„Letztlich ist jeder und jede Getaufte aufge-fordert, die eigenen Charismen und die der anderen zu entdecken. Allen Getauften kommt daher die Aufgabe zu, aufmerksam dafür zu sein, welche Charismen Gott heute schenkt….

In einer solchen Kultur der Aufmerksamkeit für die Charismen eröffnet sich ein Raum, in welchem Menschen ermutigt werden, frei-mütig und entschieden auf Gottes Ruf ant-worten zu können. Eine Orientierung an den Charismen ist die wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Kirche ihren Sendungsauftrag in der heutigen Welt erfüllen kann.“

Vor Ort in Warburg merken wir, wie viele Menschen von Gott begabt sind. Wir merken aber auch, wie schwer es ist, kirchliches Handeln jenseits von Traditionen, Struktu-ren und Fremderwartungen zu denken und zu gestalten. Der Auftrag, es dennoch zu tun, bleibt. Gegen Ende des Zukunftsbildes wendet sich der Erzbischof explizit dem kirchlichen Le-ben in den Pastoralen Räume zu. Nach grundsätzlichen Überlegungen bedenkt er das Verständnis des Pastoralen Raumes:

„In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass dieses Verständnis des Pastoralen Raumes [ge-meint ist ein territoriale Verständnis als ein Zu-sammenschluss verschiedener Gebietskörper-schaften mit Kirchen, Gebäuden, Gruppen, Ver-bänden, Vereinen und Gremien, die verschiedene Aktivitäten und Aufgaben miteinander organisie-ren] nicht ausreicht. Denn in diesem Verständnis ist der Pastorale Raum noch sehr vom herkömm-lichen Bild der Pfarrgemeinde und der dort statt-findenden Aktivitäten geprägt. Es besteht die Ge-fahr, dass trotz vieler anderslautender Aussagen auch im Pastoralen Raum eine Addition bisheri-ger gemeindlicher Aktivitäten auf noch größerem Territorium versucht wird. Der Maßstab, Gottes-dienste und pastorale Aktivitäten einigermaßen gerecht auf die einzelnen Pfarreien oder Orte zu verteilen, bleibt bestehen. Diese Fortführung der bisherigen Pastoral in einem größeren Territori-um überfordert alle Beteiligten und nutzt die Chancen zu wenig, die eine Neuorientierung durch Bildung des Pastoralen Raumes bietet. Die im Zukunftsbild beschriebene Kirchenentwick-lung auf der Basis der Pastoral der Berufung kann auf diese Weise nicht erreicht werden.“

In einer Übergangsphase ist eine solche Sicht, die das bisherige nur deutlich größer denkt, wohl unvermeidlich. In Warburg war es so. Erst allmählich ermöglichen gemachte Erfahrungen neue Sichtweisen und Hand-lungsoptionen. Oft ist es indes das schlichte Erleiden des „Das Bisherige geht einfach nicht mehr. Es fehlen die Kraft, die Leute, die Mittel dazu.“, das Verhaltensänderungen hervorbringt. Der Erzbischof schreibt weiter:

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„Das Erzbistum Paderborn verwirklicht in den Pastoralen Räumen die beiden Grund-aufträge, die der Kirche gestellt sind: Sie will Gemeinschaft stiften und Menschen zu Diensten sein (communio et ministratio, vgl. Lumen gentium 4). Dabei ist sie auf die Wahrnehmung der vielen Charismen ange-wiesen, die der Geist Gottes ihr schenkt.“ So „realisiert sie ihre Sakramentalität. Sie ist dann Zeichen und Werkzeug für die Einheit Gottes und der Menschen sowie der Men-schen untereinander. Dies kann sie nur, in-dem sie in Kommunikation mit den Men-schen tritt und deren unterschiedliche Le-bensentwürfe und Berufungen wahrnimmt und in ihrem Handeln aufgreift.“

Lebensraumorientiert ist die Grundhaltung, in der wir diesem Anliegen des Erzbischofs Rechnung tragen wollen.

„Die Kirche im Pastoralen Raum feiert und stärkt die Beziehung der Menschen zu Gott, indem sie in der Feier der Eucharistie die heilende Nähe Gottes in Jesus Christus er-fahrbar werden lässt. Diese Erfahrung ist auch in allen weiteren sakramentalen Feiern sowie im bewussten Leben der Taufberufung möglich. Die Kirche steht Menschen zur Seite, indem sie Angebote oder Initiativen ermög-licht, unterstützt, anbietet oder trägt, die an drängende Lebensthemen der Menschen an-knüpfen (z. B. Trauer begleiten, Hoffnung vor Gott tragen, Glaubenszeichen setzen).“

Gerade durch den Einsatz des Pastoralteams in kategorialen Einsatzfeldern suchen wir, die Unschärfe einer allein flächendenkenden Pastoral zu überwinden, und eine passge-nauere und hilfreichere Pastoral in einer Kirchenzeit zu betreiben, in der personell einfach nicht mehr alles geht. Auch wollen wir Ehrenamtlichen Mut machen, das ihnen Gemäße, ob dörflich, anlass- oder themen-bezogen, zu finden, um ihr Christsein aktiv zu leben. Wir nehmen dabei auch den Auftrag an, Schwerpunkte in der Logik der für das Erz-bistum maßgeblichen vier Handlungsfelder zu setzen:

Evangelisierung – Lernen, aus der Taufberufung zu leben

Ehrenamt – Engagement aus Beru-fung

Missionarisch Kirche sein – Pasto-rale Orte und Gelegenheiten

Caritas und Weltverantwortung – Diakonisch handeln

Zur Evangelisierung führt der Erzbischof aus:

„Als Ziel pastoraler Bemühungen reicht al-lerdings ein bloßes „Lebendighalten“ nicht aus. Es kommt künftig vermehrt darauf an, dass auch diejenigen Menschen sich als von Gott angesprochen erfahren können, die ihr Leben bislang noch nicht in einem Bezug zu Gott geführt haben. Pastorales Handeln zielt darauf, dass Menschen, deren Glaube in Tau-fe und christlicher Erziehung zwar grundge-legt wurde, die ihr Alltagsleben aber nicht ausdrücklich in Gemeinschaft mit Gott voll-ziehen, die Freude am Glauben wieder ent-decken.“

In dieser Logik geht es uns bei den für die Startphase der pastoralen Entwicklung in Warburg beschlossenen Projekte nicht um eine Optimierung des Bisherigen oder um ein Schmoren im eigenen Saft, sondern um ein bewusstes christliches Leben aus dem Glauben heraus. Dies gilt im Übrigen auch für die innere Ausrichtung der Referate. Zum Ehrenamt heißt es:

„Ehrenamtliches Engagement bietet Chris-tinnen und Christen einen Weg, der eigenen Berufung nachzuspüren, sie zu entdecken und ihr Ausdruck zu verleihen. Im Tun, in der Übernahme einer bestimmten Aufgabe, im kurzfristigen Engagement in Projekten und Initiativen und auch im punktuellen Mit-tun findet sich ein Ansatzpunkt, das eigene Wirken zu erleben und dieses in Beziehung zur Botschaft Jesu zu stellen und zu reflektie-ren.“

Wir wollen keine Ehrenamtlichen als Lü-ckenfüller oder als Handlanger von Haupt-amtlichen. Wir sehen aber auch, dass das Konsequenzen für unser bisheriges Handeln und für unsere Strukturen hat. Wenn Ehren-amt immer auch in Beziehung zu Gott gese-hen werden soll, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit so mancher überkomme-nen Aufgaben und Tätigkeitsfelder. Hinter dem diözesanen Ja zu Pastoralen Or-ten und Gelegenheiten steht das ausdrückli-che Ja zu einer pluralen und vielseitigen Kir-chengestalt. Es gibt kein Einheitsmodell für Kirchlichkeit. Buntheit ist willkommen, weil Gott die Menschen bunt und vielfältig er-schaffen hat. Darum darf es Gemeinden neu-en Typs geben: an bestimmten Orten, mit bestimmten Menschen, zu unterschiedlichen Gelegenheiten, zeitlich begrenzt oder auch

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dauerhaft. Diese Überlegungen stehen in unmittelbarem Bezug zu „Missionarisch Kir-che sein“. Der Erzbischof dazu:

„Pastorale Orte und Gelegenheiten leben von einer Neugier auf die Menschen und einer Sensibilität für ihre Hoffnungen und Sehn-süchte, auf die es zuzugehen gilt. Im Be-wusstsein, dass die Botschaft des Evangeli-ums ein Schatz ist, werden neue Wege ge-sucht zu den verschiedenen Orten, an denen Menschen leben, um diesen Schatz erfahrbar werden zu lassen. Wenn Gott keinem Men-schen fern ist, dann auch keiner Lebenswelt. Daraus folgt eine Bereitschaft, auch an unbe-kannten, ungewohnten oder fremden Orten pastorale Gelegenheiten zu entdecken im Vertrauen darauf, dass Gott immer schon dort ist. Bei einer echten Schwerpunktset-zung auf pastorale Orte und Gelegenheiten ist eine Ressourcenverschiebung unumgäng-lich, die vor Ort entschieden und kommuni-ziert werden muss.“

Gerade in Bezug auf die notwendige Res-sourcenverschiebung erleben wir in War-burg deutlich die Schwierigkeit, dies hinzu-kriegen, zumal der Ressourcenrückgang, also das Weniger an Personal und Mitteln, viel augenfälliger und herausfordernder ist. Gerade aber in unseren Kindertagesstätten sowie in unseren sonstigen örtlichen kirch-lichen Einrichtungen erblicken wir viel Po-tential, dass wir zu heben gedenken. Auch verstehen wir das Referat Glaube und Leben als Angebot über die Grenzen der gottes-dienstlich verorteten Gemeinde hinaus. Of-fen ist, wie dies im Zusammenspiel der un-terschiedlichen Träger gelingen kann. Caritas und Weltverantwortung – Diako-nisch handeln ist das in der Aufzählung letz-te der zentralen Handlungsfelder des Zu-kunftsbildes.

„Im diakonischen Handeln findet das Enga-gement aus der Taufberufung einen beson-deren Ausdruck. Für die glaubwürdige Evan-gelisierung ist das Bewusstsein für das dia-konische Handeln unabdingbar. Denn im ernsthaften Dienst an armen und bedürftigen Menschen erweist sich die Echtheit des Glaubens und der Liebe. Die Kirche von Pa-derborn möchte Menschen zu Diensten sein, die in Nöten sind – seien diese materieller, sozialer oder seelischer Art. Dabei geht es beim diakonischen Handeln neben konkreter pflegerischer, sozialer, beratender oder prak-tischer Hilfe immer zugleich um einen deut-lich erkennbaren und glaubwürdigen Aus-druck der kirchlichen Sorge um das ganzheit-

liche Heil des Menschen, also um eine Form der Hinwendungspastoral.“

Die Kirche von Paderborn ist in dieser Hin-sicht in Warburg strukturell und inhaltlich mit ihren Einrichtungen und Angeboten gut aufgestellt. Das Heilpädagogische Therapie- und Förderzentrum St. Laurentius bietet in der Einrichtung selbst, wie in verschieden externen Wohnformen über vierhundert Menschen mit Behinderung Schule, Ausbil-dung, Broterwerb, Heimat und Lebensraum. Zusammen mit etwa fünfhundert Mitarbei-tenden bildet es quasi die sechzehnte Ge-meinde unseres Pastoralen Raumes. Die vorhandenen vielfältigen und engagierten Verbindungen machen Mut zu intensiverer Vernetzung. Das Jugenddorf Petrus Damian leistet, in der Öffentlichkeit vielleicht nicht immer wahrgenommen, einen wichtigen Auftrag an benachteiligten und hilfsbedürf-tigen Kindern, Jugendlichen und jungen Er-wachsenen. Die beiden katholischen Alten- und Pflegeeinrichtungen Seniorenzentrum St. Johannes und St. Vincentius Altenheim sorgen sich überzeugend um alte und kran-ke Menschen. Auch sind die Dienste und Be-ratungsstellen des Sozialdienstes katholi-scher Frauen und des Caritasverbandes Höxter Garanten glaubwürdiger kirchlicher Sorge um Menschen in Krisensituationen. Es gibt auch Engagement Ehrenamtlicher im pfarrgemeindlichen Kontext. Hier tun wir uns im Ganzen aber doch auch recht schwer. Die Einrichtung des Referates Soziales ist ein deutliches Signal, dass den Hauptamtli-chen dieses Handlungsfeld sehr wichtig ist. Zunächst geht es dabei im Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen um die Ermög-lichung einer Krankenhausseelsorge im Kli-nikum Warburg, dann um die seelsorgliche Betreuung der Alten und Kranken zu Haus und in den übrigen Einrichtungen. Aktuell wirft die Lage der Flüchtlinge und der Asy-lanten drängende Fragen auf, setzt aber auch in Kirchengemeinden und bürgerlicher Öffentlichkeit Energie und Engagement frei. Im Zukunftsbild heißt es bezogen auf das Erzbistum weiterführend:

„… Dazu gehören auch die Wahrnehmung und Mitgestaltung der je aktuellen politi-schen und gesellschaftlichen Situation im ei-genen Umfeld und in der ganzen Welt: der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Be-

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wahrung der Schöpfung, Partnerschaftspro-jekte mit Ortskirchen in anderen Ländern und Kontinenten, …“

Der Aspekt „Wahrnehmung und Mitgestal-tung der je aktuellen politischen und gesell-schaftlichen Situation im eigenen Umfeld“ ist in Warburg derzeit wohl eher im bürger-schaftlichen Bereich verortet, nicht so sehr im kirchlichen. Dass Christen sich engagie-ren, steht außer Frage, dass sie ihre Stimme aber bewusst als Christen erheben, braucht verstärkte Impulse in einer Pastoral der Be-rufung. Solidarisches Handeln an „Ortskir-chen in anderen Ländern und Kontinenten“ hat neben der Unterstützung der großen Hilfswerke in Warburg eine Tradition in der Unterstützung verschiedener Projekte, be-sonders der der Salvatorianerinnen und der

Serviam-Schwestern. In den letzten Jahren erblüht die Unterstützung der Kirche auf Madagaskar, zweifellos durch das aufopfe-rungsvolle Engagement Einzelner. Mit dieser Pastoralvereinbarung für den Pastoralverbund Warburg greifen wir die Fragestellung des Erzbischofs auf und fra-gen uns: Wozu bist du da, Kirche von War-burg, in Bonenburg, Calenberg, Daseburg, Dössel, Hohenwepel, Menne, Nörde, Ossen-dorf, Rimbeck, Scherfede, Warburg-Altstadt, Warburg-Neustadt, Welda, Wormeln, in Ein-richtungen und Gruppen? Mit der Umset-zung der beschlossenen Maßnahmen bemü-hen wir uns um glaubwürdige und nachhal-tige Antworten darauf.

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Pastoralvereinbarung

Pastoralverbund Warburg

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Anhang

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1 Flyer Referate

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2 Powerpoint – Ergebnisse

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Pastoralvereinbarung

Pastoralverbund Warburg

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3 Ergebnisse Gremientag 15.02.14 Ergebnisse des Gremientages der Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände am 15.02.2014 im HPZ in Warburg Die Teilnehmenden nehmen unterschiedliche pastorale Felder in den Blick und erarbeiten, vor welchen Herausforderungen Kirche in diesem Feld steht. Folgende Fragen sind leitend: Was ist in diesem pastoralen Feld gut und erhaltenswert? Wo sehen Sie die Baustellen/Problemanzeigen in diesem Bereich? Welche Empfehlung möchten Sie geben? Die unten stehenden Ergebnisse werden in einem zweiten Durchgang persönlich gewichtet: Thema Gottesdienste Erhaltenswertes Vielfältiges Angebot vor Ort /im Raum !!!

Vielzahl von ehrenamtlich Engagierten, die Verantwortung tragen Baustellen Mangelnde Flexibilität und Unsicherheit der Gemeindemitglieder

Absprache des vielfältigen Angebotes, liberale Auslegung der Regeln (6 Punkte)

„Gegeneinanderausspielen???“ von Angeboten vor Ort / im Raum (3 Punkte)

Empfehlungen Frühzeitiger Jahresplan, auch für die anderen Vereine im Dorf Förderung und Ausbau des Netzwerks der Verantwortlichen im li-

turgischen Bereich Fahrdienste zu anderen Gemeinden - Bürgerbus

Thema Familie Erhaltenswertes Es gibt in fast allen Gemeinden Angebote für Familien mit Kindern.

Neue Form der Taufpastoral Baustellen Transparente Gottesdienstplanung – rechtzeitige terminliche und in-

haltliche Absprachen für den Pastoralverbund (8Punkte) Definition von Familienpastoral, Ansprache auch für Eltern – Was ist

Familie? Angebote für Familien mit Kindern zwischen 9 und 14 Jahren (4

Punkte) Wie werden neu zugezogene Familien angesprochen? (2 Punkte)

Empfehlungen Größere, übergreifende Projekte (Bibelwoche o.ä.) Steuergruppe für Familienpastoral / Bündelung der Ehrenamtlichen Andere pastorale Formen an anderen pastoralen Orten Gewinnen von jugendlichen Ehrenämtlern z.B. zur Gestaltung eines

Jugendtreffs Thema Jugend und Schule Erhaltenswertes Schulgottesdienste

Messdiener- / offene Kinder und Jugendarbeit Baustellen Verbindung in die weiterführenden Schulen (17 Punkte)

Weiterbildung Gruppenleiter Empfehlungen Wir brauchen die „Hier spricht Gott-App!“

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Analysephase Jugendliche ab Klasse 5 – Freiräume erkennen Thema Frauen und Männer Erhaltenswertes Kfd bietet auch ortsübergreifende Angebote

Beim Patronatsfest sind auch die Männer (Schützen) gut vertreten Verbände bieten Möglichkeiten, die 4 Säulen zu leben, zu unterstüt-

zen und weiterzuentwickeln Baustellen Pastoral für Männer fehlt (1 Punkt)

Wertschätzung des Ehrenamtes (5 Punkte) Es braucht unterschiedliche Angebote für Männer und Frauen (und

„unterschiedliche Frauen“ und „unterschiedliche Männer“)(1 Punkt) Empfehlungen Persönliche Ansprache „Mund zu Mund-Propaganda“

Weltliche Einstiegsangebote für Frauen und Männer Thema Senioren Erhaltenswertes Kaffeetrinken, Klönen, Vorträge

Rentnergruppen für Baumaßnahmen Baustellen Rentner fühlen sich zu jung! Haben viele andere Aktivitäten! Organi-

satoren fehlen (1 Punkt) Perspektivwechsel zu Laien Männer ansprechen Ganz Alte können nicht zu Angeboten kommen

Empfehlungen 1 Ansprechpartner haben, Dankeschönabend, nur Einzelaktionen planen

Senioren helfen Senioren Öffentlichkeitsarbeit Senioren (aber nicht nur für die Senioren)

Thema Caritas Erhaltenswertes Sammlungen (Haussammlungen – Kontakte zu Menschen, Malteser)

Nutzung der Strukturen – EA im gesamten Feld, in der Breite – HA können genutzt, vermittelt werden

Baustellen Was ist Caritas? – ist zu erläutern Bereitschaft, ein Ehrenamt in diesem Bereich auszuüben, ist rückläu-

fig (1 Punkt) Konsum-Materialisten? Wie und wo besteht Kontakt? (2 Punkte) Vereinsamung vieler Menschen, auch in den Dörfern (1 Punkt)

Empfehlungen Transportieren und verdeutlichen: Das ist Caritas! Installierung von Besuchsdiensten (Schulung, Begleitung)

Thema Kultur Erhaltenswertes Große Vielfalt kunstgeschichtlich bedeutender Gebäude

Große Vielfalt kirchlicher Traditionen Gelebte Kultur (Chöre, KÖB’s,…)

Baustellen Hinreichender Kontakt zu den nicht kirchlich Kulturschaffenden Viele Traditionen werden nicht mehr gelebt und/oder verstanden (3

Punkte) Fehlende Vernetzung

Empfehlungen Kulturwerkstatt

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Hauptamtlicher Kirchenmusiker Thema Struktur, Kommunikation, Ressourcen Erhaltenswertes Alleinstellungsmerkmal Dorf XY Baustellen Gebäude (7 Punkte) Empfehlungen Bestandsaufnahme

Zentrale Anlaufstelle (Büro) Thema Wahrnehmungen aus dem wirtschaftlichen Bereich Erhaltenswertes Größere Nähe zu Handwerks- und Wirtschaftsbetrieben ist auch als

soziale Ressource auf kurzen Wegen nutzbar Baustellen Wertschätzung für die „Gaben der Natur“ erhalten – darauf achten,

dass solche Zusammenhänge aufgrund der landwirtschaftlichen Ver-änderungen nicht verloren gehen (1 Punkt)

Internet-Kommunikation (Kontakt halten zu Auswärtigen, diese Kommunikationsplattform nutzen, diese Baustelle unbedingt bear-beiten!) (4Punkte)

Empfehlungen Kirchliche Aufträge sollten vorrangig an heimische Firmen vergeben werden

Für soziale Verantwortung der Firmen sorgen! (gute Gesprächskon-takte entwickeln und nutzen!)

Angebote machen, dass Leute sich hier (wieder) ansiedeln und ein-bringen. – Möglichkeiten, die gegeben sind, nutzen!

Grund und Boden höher ansehen als nur als Produktionsstandort („Kultur“-Landschaft!)

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4 Herausforderungen zugespitzt Thema Jugend und Schule: Die Herausforderungen sind:

den Kontakt zu den Jugendlichen halten! Menschen zu finden, die personales Angebot für die Jugendlichen sein wollen! einen intensiveren Kontakt in die weiterführenden Schulen aufzubauen, weil der Le-

bensalltag von Jugendlichen immer mehr in Schule stattfindet. Strategien und Ansatzpunkte zu entwickeln, um bestehende und neu aufzubauende Initi-

ativen im Jugendbereich zu vernetzen. Thema Gottesdienste: Die Herausforderungen sind:

das Verhältnis von Gottesdiensten in der Ortsgemeinde und Gottesdiensten im Pastora-len Raum zu klären und in gegenseitiger Wertschätzung auszutarieren.

die Veränderungsprozesse und die Kriterien für Veränderungen im liturgischen Bereich gut zu kommunizieren.

die Vielzahl an neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen im Pastoralen Raum zu vernetzen.

neue liturgische Angebote zu schaffen, um vielen Menschen einen Zugang zu ermögli-chen.

Thema Senioren: Die Herausforderungen sind:

sich einer älter werdenden Gesellschaft zu stellen und Räume zu schaffen für Senioren: Senioren für Senioren, Senioren für Kinder und Jugendliche – generationsübergreifende Vernetzungen schaffen.

dabei besonders die diakonische Blickrichtung einzuüben: Menschen für Senioren, aber auch Senioren für andere Menschen

Senioren als Ressource zu begreifen, die viel einbringen kann Thema Familie: Die Herausforderungen sind:

Bereits bestehende Angebote für alle Interessierten sichtbar und zugänglich zu machen. (unterschwelliges Thema für alle Bereiche: Kommunikation)

Bestehende Angebote für Familien inhaltlich und terminlich zu koordinieren und, wenn möglich, zu bündeln, ohne bereits bestehende Initiative zu zerstören oder auszubremsen. (unterschwelliges Thema für alle Bereiche: Koordination)

Herauszufinden, was junge Familien an Unterstützung brauchen und dann niederschwel-lige, kreative und attraktive Angebote auszubauen bzw. deutlicher publik zu machen.

Die ehrenamtlich Tätigen im Bereich Familienpastoral zu vernetzen, um so Absprachen und Koordination zu verbessern.

Den Bereich Familienpastoral mit den anderen Bereichen zu vernetzen und ihn weiter zu denken und zu planen.

Die Kindertagesstätten als pastorale Orte zu verstehen, weiter zu entwickeln und sie ins pastorale Handeln einzubeziehen.

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Thema Wirtschaft / Arbeitswelt: Die Herausforderungen sind:

die Wahrnehmbarkeit von Kirche zu fördern (Öffentlichkeitsarbeit in den öffentlichen

Raum hinein)

der gesellschaftlichen Verantwortung von Kirche im Kontext der Stadt Warburg mit ihrer

ländlichen Struktur gerecht zu werden (Standortfaktoren, die Kirche einbringen kann,

deutlicher einspielen: Kinderbetreuung, U-3-Betreuung,…)

deutlich zu machen, dass das „Land“ kostbar ist.

den Menschen in der Realität seiner Arbeitswelt wahrzunehmen und zu begegnen (Ar-

beit als Zeichen von Lebenswürde)

Thema Frauen und Männer: Die Herausforderungen sind:

wahrzunehmen, dass Kirche nicht da ist, wo Männer sind und Männer nicht da sind, wo Kirche ist, und zu dieser Erkenntnis eine Haltung zu entwickeln

eine eigenständige, vielfältige Männerpastoral zu entwickeln, die zu den unterschiedli-chen Lebenssituationen von Männern passt.

frauenspezifische Angebote (weiter) zu entwickeln, die auch die nicht (in der kfd) orga-nisierten Frauen ansprechen und erreichen.

einen adäquaten Umgang mit kirchlichen Verbänden zu finden. niedrigschwellige, gemeinschaftsstiftende Erfahrungsräumen zu schaffen, die neben den

liturgischen Angeboten auch zu einer ganzheitlichen Seelsorge gehören. eine Kultur der Wertschätzung von ehrenamtlichem Engagement zu entwickeln, die kon-

struktive Auseinandersetzungen ermöglicht und eine gemeinsame vielschichtige Ent-wicklung pastoraler Angebote durch haupt- und ehrenamtliche Kräfte fördert.

Thema Struktur, Kommunikation, Ressourcen: Die Herausforderungen sind:

ein zukunftsfähiges Gebäudekonzept zu schaffen, was u.a. folgendes beinhaltet: die sinn-volle Nutzung aller Gebäude, die im neuen Raum zur Verfügung stehen; das zugänglich machen der vorhandenen Gebäude für alle; die Klärung, welche Gebäude abgestoßen werden.

zu klären, wie bei aller Zentralität auch Dezentralität gewährleistet bleibt. eine transparente Koordination im „Zentralbüro“ zu schaffen. zu ermöglichen, dass Orte Spezifitäten behalten dürfen, nicht nur, was die Nutzung von

Ressourcen betrifft, sondern auch die Durchführung traditioneller Veranstaltungen. zu lernen, aufs Ganze hin zu denken zu klären, wie einladende Kommunikation gehen kann (nicht nur nach innen, sondern

auch nach außen). zu klären, wie damit umzugehen ist, dass der Pastorale Raum keine juristische Person ist

(Thema: Finanzverwaltung, Gebäudeverwaltung, Anstellung und Verteilung von Organis-ten, Küstern, …).

Thema Caritas/Soziales: Die Herausforderungen sind:

zu leben, dass diakonisches Handeln als dritte Säule der Kirche die gleiche Bedeutung

und den gleichen Stellenwert hat wie Liturgie und Verkündigung.

dass die diakonisch Handelnden die aktuellen Nöte der Menschen aufspüren und auf die-

se reagieren (Vereinsamung, psychische Erkrankungen).

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deutlich zu machen, dass Caritasarbeit in den Gemeinden nicht nur die Schaffung von

Angeboten für Senioren ist.

zeitgemäße Wege der Kontaktaufnahme und Kontaktpflege zu finden.

zeitgemäße Wege der Geldbeschaffung für die caritative Arbeit zu finden.

Thema Kultur: Die Herausforderungen sind:

sich mit dem Begriff auseinanderzusetzen und eine Haltung dazu zu gewinnen.

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5 Grafiken Lumco-Instit Bild 1: Bild 3:

Bild 2:

Bild 4:

Bild 5:

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6 Ergebnisse Zukunftsbildabend 15.05.14 Wir wollen eine Kirche sein, die … …für die Men-schen heute da ist

…sich an Gott / Jesus / Evangelium orientiert

…Anteil nimmt … Gemein-schaft schafft

…besondere Ei-genschaften hat

offen ist für alle Menschen als Kin-der Gottes

christliche Werte lebt und vermittelt

Bedürfnisse der Menschen sieht

feiert und Ge-meinschaft schafft

tolerant (bleibt) ist

für die Menschen da ist (2x)

die Liebe Got-tes als Grund-lage des tägli-chen Lebens spiegelt

An-teil nimmt Gemeinschaft für alle ist

Spaß und Freude macht

vor Ort einen An-sprechpartner hat

feiert (auch die Geheim-nisse des Glaubens…)

solidarisch bei den Menschen ist, die ihre Lebensre-alitäten zur Kenntnis nimmt

in der man sich nicht fremd fühlt

verlässlicher ist (2x)

„Hier und Jetzt“ lebt und sich wei-ter entwickelt

Menschen mit Gott in Berüh-rung bringt

sich selbst immer auch vom Ande-ren her sieht

Gemeinschaft pflegt

mitmenschlicher ist

Freiraum und Ori-entierung bietet

den Menschen die Nähe, die Liebe Gottes spürbar macht

Andersdenkende nicht ausschließt

„herzlich“ und menschlich ist

vielfältig ist (jung, alt, krank, arm…)

Angebote für Männer etc. macht

Jesus als Vor-bild nimmt

sich öffnet in das Leben der Men-schen hinein

ehrlich und aufge-schlossen ist

lebt (2x)

in Notsituationen hilft

weltoffen ist (2x)

die Belange der Menschen sieht und akzeptiert

begeistert (Ju-gend)

glaubwürdig ist

sich auch mal hin-terfragt

mit gutem Bei-spiel vorangeht

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7 Ergebnisse Fragebogenaktion

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8 Ergebnisse Gremienabend 21.10.14

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9 Auswertung Gremienabend 21.10.14 Tafel 1: Selbstverständnis, Vision, Ziele Es ist in den Zielformulierungen deutlich beschrieben, wo es hingehen soll: Das pastorale Tun soll sich speisen aus der Auseinandersetzung mit der Bibel und ihrer Bot-schaft, Glauben und Leben sollen stärker verknüpft sein. Auf dem gemeinsamen Weg soll sich ein gemeinsames Bild von Kirche im Pastoralen Raum ent-wickeln und dabei werden die Vision und die Leitgedanken für den Pastoralen Raum Warburg wichtig. Die Wege, wie diese Ziele erreicht werden können, müssen noch genauer beschrieben werden. Welche Schritte sind zu tun? Es geht darum, die eigene Einstellung und Haltung in Bezug auf unser Tun als Christen zu verändern. Erste Projektideen und damit erste Anknüpfungspunkte sind beschrieben (Schulungen, um ein-zuüben, wie Bibel und Leben in Beziehung gebracht werden (Bibelforum); Kontakte mit Kitas und Schulen, um Kita – und Schulleben auch religiös zu deuten und Formen/Rituale zu entwi-ckeln; Kontakte mit Familien vertiefen, um gemeinsam Glaubensleben in Familie zu entwickeln). Es wurde deutlich gemacht, dass sich ein „Wir-Gefühl“ in Bezug auf den Pastoralen Raum entwi-ckeln soll. Hierzu braucht es noch konkrete Maßnahmen. Dieses „Wir-Gefühl“ bedeutet im Sinne der Leitgedanken, im Pastoralen Raum unterschiedlichste Initiativen, Gruppen, Maßnahmen, Entwicklungen zu entdecken und dazu sagen zu können: „Ja, das alles ist Kirche in Warburg und das ist gut so!“ Arbeitspaket: Beschreibung des Weges, um Ziele zu erreichen–Schritte, erste Projek-tideen benennen Tafel 2: Menschen, Lebensraum, Konzepte Deutlich wird an dieser Stelle die Perspektive „Lebensraum“ genannt, die Notwendigkeit, die Lebenswelt der Menschen gut zu analysieren und ernst zu nehmen. Es geht darum, eine Haltung zu entwickeln, die das „zu den Menschen gehen“ ernst meint. „Zu den Menschen gehen“ ist daher eher inhaltlich als örtlich zu verstehen. Es geht um eine Haltung, aus der heraus das Tun entwickelt wird (z. B. die Haltung, mit der Gottesdienst gefeiert wird und aus der heraus Menschen in ihren Lebenssituationen (Hubertusmesse, Sportverein, Familie, Schützen, …) wertgeschätzt werden; die Haltung, mit der Kirche sich für Problemlagen der Men-schen interessiert und bei den Menschen ist (Schließung des Milchwerkes,…) Aus dieser Haltung heraus ist es folgerichtig, auch örtlich zu den Menschen zu gehen. So entwi-ckeln sich pastorale Orte, auch die Kirchen können lebendige Orte bleiben oder wieder werden. Und es ist folgerichtig, die Dinge, die im Lebensraum angegangen werden, sofort ökumenisch oder auch mit anderen Trägern vernetzt zu planen. Es sind viele Dinge benannt worden, die projektmäßig denkbar sind. Es ist zu klären, welche Maßnahmen helfen, Haltung zu verändern. Arbeitspaket: Haltung, „zu den Menschen gehen“ buchstabieren, Konzepte für pastorale Orte Tafel 3: Angebote, Programme, Dienstleistungen Vier große Bereiche sind hier bedacht worden: a) Verbände Die Perspektive in diesem Bereich ist die Vernetzung der Verbände (Vernetzung im eigenen Verband, Vernetzung mit anderen Verbänden, Vernetzung mit pastoralen Feldern im Pastoralen Raum). Erste Verbindungen zu den Verbänden sind im Pastoralen Raum geschaffen. Hier bedarf es einer größeren Wertschätzung der Verbände (Bsp: auf Einladungen wird reagiert!). Es bleibt

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aber die Frage, ob sich die Verbände in den derzeitigen Veränderungen auf den Pastoralen Raum einstellen und sich somit neu aufstellen können. Diese Frage kann nur in den Verbänden geklärt werden. b) Räume/Orte für Jugendliche Hier gibt es bereits Ansatzpunkte im Pastoralen Raum, die ausgebaut werden sollen. c) Sakramentenvorbereitung/Familien Hier wird deutlich, dass es Übergänge in sich verändernde familiäre Situationen geben sollte, so dass unterschiedliche Familien unterschiedlich bei Kirche andocken können. Wie kann Kirche mit ihrer Sakramentenvorbereitung anschlussfähig bleiben? Erste Ideen sind benannt worden (weitergehende Angebote für Familien nach Taufe und Erst-kommunion (s. auch Tafel 1)). d) Notleidende Menschen besser in den Blick nehmen Hier gibt es viele konkrete Ideen (Hilfsangebote für Flüchtlinge, Fahrdienst zu Gottesdiensten und Veranstaltungen, Angebote für Alte und Kranke). In allen vier Bereichen schwingt die Problematik mit, dass es schwer werden kann, Ehrenamtli-che zu gewinnen und neue Mitarbeiterkreise aufzubauen. Arbeitspaket: konkrete Projektideen (s. Tafel) ausformulieren Tafel 4: Personal, Mitarbeiter, Kompetenzen Als Richtungsziel für diesen Bereich ist formuliert worden: Haupt-, Neben- und Ehrenamtliche gestalten kooperativ den Pastoralen Raum. In den Teilzeilen kommen aber nur Ehrenamtliche vor und es geht maßgeblich um ein Ehren-amtskonzept. Hier gibt es einige Ideen (Ehrenamt eher als Projektarbeit gestalten, Entwicklung eines Konzeptes zur Ehrenamtsförderung und –gewinnung). Die haupt- und nebenamtlichen Mitarbeiter/innen kommen nicht vor. Es stellen sich Fragen wie: Wie ist kooperative Zusammenarbeit gemeint? Wozu dient sie? Welche Rolle nehmen die Hauptamtlichen ein? – nur Motivator für die Ehrenamtlichen? Leiten sich die Ehrenamtlichen von den Hauptamtlichen ab? Sind die Hauptamtlichen die Spezialisten in bestimmten Berei-chen? Welche Kompetenzen bringen die Ehrenamtlichen ein – welche Kompetenzen werden ihnen übergeben und zugeschrieben? Hier sind noch Dinge zu klären und zu entfalten. Arbeitspaket: Arbeit an der Klärung: Wie ist kooperative Zusammenarbeit gemeint? Wozu dient sie? Tafel 5: Strukturen, Organe Hier wird sehr deutlich, dass die Strukturfrage zwar angesprochen, aber noch offen ist. Es gibt viele Klärungsbedarfe, die in naher Zukunft anzugehen sind: Welche Organisationsform ist für den Pastoralen Raum sinnvoll? Was geschieht mit den Gebäuden,… (harte Faktoren) vor Ort? Welche Fragen müssen in diesem Zusammenhang noch geklärt werden? Wie kann der Prozess zu einer Klärung gestaltet sein? Welche Schritte müssen gegangen werden? Es geht darum, eine Organisationsform und eine Geschäftsordnung für den Pastoralen Raum zu entwickeln. Deutlich wird, dass die Ebene der Vision und des Kirchenbildes hier stark hineinspielt (im Pro-zess der Klärung zum Kirchenbild können auch Strukturfragen geklärt werden? oder im Prozess der Klärung der Strukturfragen verändert sich auch das Kirchenbild?)

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An der Tafel werden auch noch zwei Aspekte benannt, die auf Tafel 4 fehlten: Zuständigkeiten für Aufgabenbereiche sind klar gefasst und für alle leicht findbar publiziert; Hauptamtliche ste-hen in gutem Kontakt zu den Ehrenamtlichen, die in den Aufgabenfeldern engagiert sind. Arbeitspaket: Klärung, wie der Weg (Schrittfolge) zu einer Entscheidung aussehen kann.

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Tafel 6: Abläufe, Prozesse, Kommunikation Hier werden ganz deutlich das Thema Öffentlichkeitsarbeit und die Frage nach einem Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit im Pastoralen Raum benannt. Viele einzelne Aspekte sind ange-sprochen. Wichtig ist auch die Frage, wie die Abläufe und Prozesse aussehen, die hinter der Öffentlich-keitsarbeit liegen. Es zeigt sich, dass es schon gute Abläufe und auch Gesichter für Aufgaben gibt, dass aber nicht klar ist, wie das Vorhandene so kommuniziert werden kann, dass es allen bekannt wird. Wo muss der Anfang gemacht werden? Arbeitspaket: Schrittfolge für ein Konzept ÖA entwickeln Tafel 7: Ausstattung, Finanzen, Ressourcen Auf dieser Wand gab es nur das Richtungsziel: Wir prüfen die organisatorischen und finanziel-len Möglichkeiten und orientieren sie an den pastoralen Schwerpunktsetzungen. Es wurden Teilziele, Indikatoren und Maßnahmen formuliert. Deutlich wurde die Unterscheidung in drei Teilbereiche: 1. Gebäude:

Bestands- und Nutzungsanalyse

Rangordnung und Bewertung der Gebäude

2. Personal:

Umgang menschlich, effizient, zielorientiert

Personalpool

3. Geld:

Verantwortungsvoller Umgang

Gemeinsamer Finanzpool

Gemeinsame Nutzung von Geräten und Materialien

Neue Finanzierungsquellen auftun

Hier geht es darum, sich zuerst auf gemeinsame Ziele zu verständigen und die Struktur nachge-ordnet zu entwickeln. Bei der Bildung eines Zweckverbandes für Personal und Finanzen oder bei der Bildung einer Gesamtpfarrei handelt es sich maßgeblich auch um eine interne Vereinfachung in der Verwal-tung/im Büro. Wenn alle Mitarbeiter/innen sich für den Pastoralen Raum verantwortlich fühlen sollen, stellt sich die Frage, wie das Bewusstsein der Einzelnen in diese Richtung wachsen kann (Tref-fen/Arbeitskreise der unterschiedlichen Berufsgruppen (Küster/Organisten)) Arbeitspaket: Klärung dieser Fragen in enger Abstimmung mit Tafel 5 angehen

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10 Vorschlag Projektideen 27.11.14 Projekt: „Sinndeuter“ oder „Mutmacher“

Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, dabei zu unterstützen, dass der Glaube leben kann.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Die Person/Gruppe macht Angebote im Bereich Glaubenskurse, Bibelkurse, Ge-

betskurse…

o Die Person/Gruppe entwickelt Module für Suchende (Einzelne oder Gruppen)

o Die Person/Gruppe berät, wenn Menschen, Gruppen, Institutionen… ihr Handeln

am Evangelium ausrichten wollen

o Die Person/Gruppe entwickelt Anregungen für christliche Rituale – wie kann

Glaube alltäglich gelebt werden?

o Die Person/Gruppe versteht sich als Anwalt für das Thema “Evangelisierung“ im

Pastoralen Raum. Sie hebt das Thema in Gruppen, im Pastoralteam, in Gremien…

immer wieder ins Bewusstsein.

Projekt: „Glaube vor Ort“ Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, sich als Kirche vom Lebensraum inspirieren zu lassen und auf die

Gegebenheiten vor Ort zu antworten.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o „Wallfahrten“ zu besonderen Orte – zu pastoralen Orte

o Gottesdienste an besonderen Orten – an den Lebensorten der Menschen (Betrie-

be, Marktplatz, Kino,…)

o Ökumenische Projekte

o Zivil-gesellschaftliches Engagement: sich als Kirche in der Gesellschaft vernetzen

o Als Kirche in (schwierigen) gesellschaftlichen Situationen Präsenz zeigen (Bsp.

Schließung des Milchwerks)

Projekt: Verbände Dieses Projekt ist angedacht in Kooperation mit den Vorständen der Erwachsenenver-

bände.

Ziel des Projekts ist es, Vernetzungen zwischen dem Pastoralen Raum und den Verbän-

den zu schaffen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Bildung eines „Runden Tisches – Erwachsenverbände“ unter folgender Zielset-

zung:

Sich gegenseitig in den Blick nehmen

Bestandsaufnahme

Anliegen klären: soll Vernetzung sein? Wenn ja, wie?

Gemeinsame Projekte entwickeln

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Projekt: Jugend Dieses Projekt ist angedacht in Kooperation mit den Verantwortlichen in der Jugendar-

beit im Pastoralen Raum.

Ziel des Projekts ist es, Vernetzungen zwischen den Verantwortlichen in der Jugendarbeit

im Pastoralen Raum zu schaffen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Schaffung eines Jugendforums mit folgender Zielrichtung:

Wahrnehmung der Initiativen, die es im Pastoralen Raum gibt

Gegenseitige Ermutigung und Stärkung

Vernetzung im Bereich der Jugendarbeit

Entwicklung von kleinen und großen Projekten in der Jugendarbeit

Projekt: Sakramentenpastoral Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, die Sakramentenpastoral noch klarer an den Grundhaltungen

„Evangelisierung“ und „Lebensraumorientierung“ auszurichten.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Überprüfung der bisherigen Konzepte

o Aufbau eines Mitarbeiter/innenpools in der Sakramentenpastoral

Projekt: Caritas Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, mit an der sozialen Frage interessierten Menschen über gemein-

same Projekte zum gemeinsamen Handeln zu kommen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Projekt: „Runder Tisch – Flüchtlingsarbeit“

o Projekt: „Ich und du“ – Zusammenarbeit mit dem Ehrenamtsprojekt im HPZ

o Projekt: „Paten-Großeltern für andere“ – Aufbau eines Pools von Menschen, die

Familien unterstützen

o Projekt: „Tagesmutter-aber wie?“ – Vermittlung von Schulungen zur Tagesmutter

o Projekt: „Gegen die Einsamkeit“ – Aufbau von Besuchsdiensten

Projekt: Ehrenamtsförderplan Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, den Bereich der Ehrenamtsförderung konzeptionell zu durch-

dringen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Konzept zur Ehrenamtsförderung entwickeln

Wie verstehen wir Ehrenamt im Pastoralen Raum?

Welche Bedingungen müssen geschaffen bzw. ausgebaut werden?

o Ausarbeitung von Kontrakten und gegenseitigen Vereinbarungen

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o Enge Abstimmung mit den pastoralen Feldern, in denen Ehrenamtliche aktiv sind

Projekt: „Themen und Gesichter“ – Ansprechpartner vor Ort

Dieses Projekt wird in Kooperation mit den Gremien und Gruppe vor Ort angedacht

Ziel des Projekts ist es, klar zu kommunizieren, wer vor Ort für welches Thema steht.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Arbeit in den PGR‘s und KV’s an den Themen und Gesichtern vor Ort

o Profilschärfung der Gemeinden

o Ideen umsetzen, wie Ergebnisse bekannt gemacht werden – (Verknüpfung mit

Projekt: Öffentlichkeitsarbeit)

Projekt: Öffentlichkeitsarbeit Dieses Projekt wird von einer hauptamtlichen Person, evtl. vom Leiter selbst verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, die Öffentlichkeitsarbeit im Pastoralen Raum zu strukturieren.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Neugestaltung der homepage

o Gestaltung des Pfarrbriefs

o Flyer – Visitenkarten

o Corporate Identity

o Unterstützung und Beratung von außen

Projekt: Strukturfrage Dieses Projekt wird von einer hauptamtlichen Person, evtl. vom Leiter selbst in Zusam-

menarbeit mit den Kirchenvorständen verantwortet

Ziel des Projekts ist es, sich der Strukturfrage im Pastoralen Raum zu stellen und zu eine

Klärung herbeizuführen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Klärungsprozess in Gang bringen (zuerst in den Kirchenvorständen, dann darüber

hinaus)

o Unterschiedliche Möglichkeiten der Struktur bekannt machen und auf ihre Um-

setzbarkeit in Warburg überprüfen

o Unterstützung aus dem Erzbischöflichen Generalvikariat anfragen

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11 Ergebnisse Gremienabend 10.12.14 Projekt: „Sinndeuter“ oder „Mutmacher“ gesetzt

Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, dabei zu unterstützen, dass der Glaube leben kann.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Die Person/Gruppe macht Angebote im Bereich Glaubenskurse, Bibelkurse, Ge-

betskurse…

o Die Person/Gruppe entwickelt Module für Suchende (Einzelne oder Gruppen)

o Die Person/Gruppe berät, wenn Menschen, Gruppen, Institutionen… ihr Handeln

am Evangelium ausrichten wollen

o Die Person/Gruppe entwickelt Anregungen für christliche Rituale – wie kann

Glaube alltäglich gelebt werden?

o Die Person/Gruppe versteht sich als Anwalt für das Thema “Evangelisierung“ im

Pastoralen Raum. Sie hebt das Thema in Gruppen, im Pastoralteam, in Gremien…

immer wieder ins Bewusstsein.

Offene Angebote und Angebote, die bei bestehenden Gruppen andocken

Verknüpfung des Projekts mit Strukturprojekt über Verbindungsstellen

Sinndeutung, Wertewandel – auch Glaubensinhalte neu verstehen, Neu-Aneignung selbst in

der Projektgruppe und die Adressaten dazu ermutigen, es selbst zu tun

Wer hält den „Kopp“ hin für das Projekt? – womöglich sind Leute zu gewinnen, die hier frei

und neu ein Thema finden

Welches Werkzeug braucht so eine Gruppe?

Eine Gruppe, aber hauptamtlich begleitet!

Sinnvoll wären verschiedene Altersgruppen und „Typen“ in die Gruppe zu holen Anwesende

wären durchaus interessiert!

Personen: Franz Hucht, Hubertus Moors, Anni Heiduk, Dagmar Feldmann – auch offen zur

Mitarbeit einladen.

Denkbar als Fortführung vom Referat „Glaube und Leben“

Beginn wäre sofort möglich

Projekt: „Glaube vor Ort“ 6 Stimmen

Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, sich als Kirche vom Lebensraum inspirieren zu lassen und auf die

Gegebenheiten vor Ort zu antworten.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o „Wallfahrten“ zu besonderen Orte – zu pastoralen Orte

o Gottesdienste an besonderen Orten – an den Lebensorten der Menschen (Betrie-

be, Marktplatz, Kino,…)

o Ökumenische Projekte

o Zivil-gesellschaftliches Engagement: sich als Kirche in der Gesellschaft vernetzen

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o Als Kirche in (schwierigen) gesellschaftlichen Situationen Präsenz zeigen (Bsp.

Schließung des Milchwerks)

Projekt: Verbände 8 Stimmen

Dieses Projekt ist angedacht in Kooperation mit den Vorständen der Erwachsenenver-

bände.

Ziel des Projekts ist es, Vernetzungen zwischen dem Pastoralen Raum und den Verbän-

den zu schaffen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Bildung eines „Runden Tisches – Erwachsenverbände“ unter folgender Zielset-

zung:

Sich gegenseitig in den Blick nehmen

Bestandsaufnahme

Anliegen klären: soll Vernetzung sein? Wenn ja, wie?

Gemeinsame Projekte entwickeln

Realisierbar in 1 ½ Jahren

Kfd, KLJB, Kolping, Schützenvereine, Feuerwehr

Jörg Isermann

Projekt: Jugend 21 Stimmen

Dieses Projekt ist angedacht in Kooperation mit den Verantwortlichen in der Jugendar-

beit im Pastoralen Raum.

Ziel des Projekts ist es, Vernetzungen zwischen den Verantwortlichen in der Jugendarbeit

im Pastoralen Raum zu schaffen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Schaffung eines Jugendforums mit folgender Zielrichtung:

Wahrnehmung der Initiativen, die es im Pastoralen Raum gibt

Gegenseitige Ermutigung und Stärkung

Vernetzung im Bereich der Jugendarbeit

Entwicklung von kleinen und großen Projekten in der Jugendarbeit

Phase 1: Einrichten des Jugendforums

o Kennenlernen, Vernetzen

o 1. Treffen kurzfristig organisieren (Anfang/ Mitte 2015)

Phase 2: Entwicklung konkreter Angebote/Projekte im Forum

o Zeitlicher Aufwand ergibt sich aus Ergebnissen aus Phase 1!

Messdiener, Jugendverbände, Offene Jugendtreffs, Kirchen-/Kinderchöre, Jugendbands, Kin-

derkirchenkreise, AK Familiengottesdienste, Firmkatecheten, Schulen, Kommunionkateche-

ten, Sternsinger, DRK, Vertreter für Jugendarbeit aus dem HPZ und Petrus Damian

Rita Berendes, Heike Berendes, Benedikt Güthoff, Martina Schulze, Annette Gerold, Jan Till-

mann, Johannes Insel

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Projekt: Sakramentenpastoral 22 Stimmen Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, die Sakramentenpastoral noch klarer an den Grundhaltungen

„Evangelisierung“ und „Lebensraumorientierung“ auszurichten.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Überprüfung der bisherigen Konzepte

o Aufbau eines Mitarbeiter/innenpools in der Sakramentenpastoral

Christina Bolte – Taufe, Erstkommunion

Überprüfung des Konzeptes

o Wie kann es laufen?

o Ehrenamtsförderung

o Begleitung

Eltern, die Freude an der Vorbereitung hatten; Menschen, deren Thema es ist

Realisierbar in 2 Jahren

Projekt: Caritas 17 Stimmen

Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, mit an der sozialen Frage interessierten Menschen über gemein-

same Projekte zum gemeinsamen Handeln zu kommen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Projekt: „Runder Tisch – Flüchtlingsarbeit“

o Projekt: „Ich und du“ – Zusammenarbeit mit dem Ehrenamtsprojekt im HPZ

o Projekt: „Paten-Großeltern für andere“ – Aufbau eines Pools von Menschen, die

Familien unterstützen

o Projekt: „Tagesmutter-aber wie?“ – Vermittlung von Schulungen zur Tagesmutter

o Projekt: „Gegen die Einsamkeit“ – Aufbau von Besuchsdiensten

Projekt: Ehrenamtsförderplan 19 Stimmen

Dieses Projekt wird von einer Person, einzelnen Personen oder einer Gruppe verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, den Bereich der Ehrenamtsförderung konzeptionell zu durch-

dringen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Konzept zur Ehrenamtsförderung entwickeln

Wie verstehen wir Ehrenamt im Pastoralen Raum?

Welche Bedingungen müssen geschaffen bzw. ausgebaut werden?

o Ausarbeitung von Kontrakten und gegenseitigen Vereinbarungen

o Enge Abstimmung mit den pastoralen Feldern, in denen Ehrenamtliche aktiv sind

Aufgaben auf viele Schultern verteilen – nicht zu viel

Anerkennung und Wertschätzung

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Keine Verträge, aber Vereinbarungen

Gucken, wer in die Kirche geht

Mitarbeiter in der Projektgruppe: 1 Hauptamtlicher, Reinhard Borgiel, Barbara Altemeier

Projekt: „Themen und Gesichter“ – Ansprechpartner vor Ort 12 Stimmen

Dieses Projekt wird in Kooperation mit den Gremien und Gruppe vor Ort angedacht

Ziel des Projekts ist es, klar zu kommunizieren, wer vor Ort für welches Thema steht.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Arbeit in den PGR‘s und KV’s an den Themen und Gesichtern vor Ort

o Profilschärfung der Gemeinden

o Ideen umsetzen, wie Ergebnisse bekannt gemacht werden – (Verknüpfung mit

Projekt: Öffentlichkeitsarbeit)

Aufgaben-Sammlung innerhalb der Gremien (PGR und KV) vor Ort

Innerhalb der 15 Pfarrgemeinden Schwerpunktsetzung durch 1. Ort und 2. PV-Rat

Zuordnung der gesetzten Schwerpunkte zu Personen oder Gruppen auch außerhalb der

Gremien

Bekanntmachung nach 1 Jahr

Projekt: Öffentlichkeitsarbeit 23 Stimmen

Dieses Projekt wird von einer hauptamtlichen Person, evtl. vom Leiter selbst verantwor-

tet

Ziel des Projekts ist es, die Öffentlichkeitsarbeit im Pastoralen Raum zu strukturieren.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Neugestaltung der homepage

o Gestaltung des Pfarrbriefs

o Flyer – Visitenkarten

o Corporate Identity

o Unterstützung und Beratung von außen

Homepage für den Gesamt-Pastoralverbund mit administrativer Möglichkeit für einzelne

Orte – Zugriffsrechte!

Start: Sofort!

Informationsaustausch, Informationsfluss

Projekt: Strukturfrage gesetzt

Dieses Projekt wird von einer hauptamtlichen Person, evtl. vom Leiter selbst in Zusam-

menarbeit mit den Kirchenvorständen verantwortet

Ziel des Projekts ist es, sich der Strukturfrage im Pastoralen Raum zu stellen und zu eine

Klärung herbeizuführen.

Mögliche Ideen, die umsetzbar sind:

o Klärungsprozess in Gang bringen (zuerst in den Kirchenvorständen, dann darüber

hinaus)

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o Unterschiedliche Möglichkeiten der Struktur bekannt machen und auf ihre Um-

setzbarkeit in Warburg überprüfen

o Unterstützung aus dem Erzbischöflichen Generalvikariat anfragen

Teilhabe an Entscheidungen – ergänzend, parallel, jenseits von Gremien

Beschlüsse zur Strukturfrage – Ende 2016

Wichtige Personen/Gruppen in diesem Prozess: Geschäftsführer-Konferenz, Kirchenvor-

stände, Pfarrgemeinderäte