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Pädagogischer Austauschdienst der Kultusministerkonferenz Jahresbericht 2013

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Pädagogischer Austauschdienstder Kultusministerkonferenz

Jahresbericht 2013

2 Der Pädagogische Austauschdienst

Inhalt

Vorwort 3Udo Michallik, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz 3

»Unterwegs in die Zukunft« – Initiativen und Impulse 4Jahresschwerpunkt 2013: »Frischen Wind in MINT« 5Fachtagung: Lernort Austausch 6eTwinning: Bürgerinnen und Bürger in Europa 7

Lehramtsstudierende und junge Freiwillige 8Fremdsprachenassistenzkräfte: Austausch mit Mexiko, Pilotprojekt mit US High Schools – und 50 Jahre Elysée-Vertrag 10COMENIUS-Assistenzzeiten: Unterrichten auf 17 Quadratkilometern Eiland 12Freiwilligendienst »kulturweit«: Heimat fernab der Heimat 13

Lehrkräfte und Bildungsfachleute 14Bildungsfachleute aus arabischen Staaten: Partizipation in der Schule 16COMENIUS-Lehrerfortbildung: Individuelle Lernkultur 17

Partnerschaften und Projekte 18German-American Partnership Program: Auf Spurensuche 20Initiative »Schulen: Partner der Zukunft«: Die Donau verbindet 21COMENIUS-Schulpartnerschaften: »Wir möchten gerne verlängern« 22COMENIUS-Regio-Partnerschaften: Rhythmus vereint 23

Schülerinnen und Schüler – Austausch- und Einladungsprogramme 24Internationales Preisträgerprogramm: »Deutsch ist seit dreißig Jahren meine große Leidenschaft« 26Sprachkurse und Gegeneinladungen: Wer nicht geht, kann nicht wiederkommen 27

Einblicke 28Service und Finanzen 28In Zahlen 29Über den PAD 30Unser Leitbild 31

Impressum

Herausgeber: Sekretariat der Kultusministerkonferenz – Pädagogischer Austauschdienst (PAD)Anschrift: Graurheindorfer Str. 157, 53117 Bonn · Telefon: (0228) 501-221 · Fax: (0228) 501-259E-Mail: [email protected] · Internet: www.kmk-pad.org

Redaktion: Martin Finkenberger · Beiträge: Barbara Beyer, Gernot Herrmann, Günter Jacob, Andrea Lummert, Katja Röhl, Ingrid Schäfer und Antje SchmidtBildnachweis: Barbara Beyer / PAD (S. 1, 3 re.), EU-Kommission (S. 29, o. Mitte), Marcus Gloger (S. 3 li., 14, 28, 30 re.), Goethe-Institut (S. 26 o.), iStock (S. 4, 8, 18, 24). Alle anderen Bilder: Archiv PAD, Privat.Urheberrechte und Bildrechte sind durch den PAD so weit wie möglich geklärt. Bei Unklarheiten bitten wir, unter [email protected] Kontakt aufzunehmen.

Gestaltung: etcetera.de, AachenDruck: Brandt GmbH, BonnFebruar 2014

Der auszugsweise Nachdruck mit Quellenangabe wird gerne erteilt, bedarf aber der Genehmigung durch den PAD. Zwei Belegexemplare sind erbeten. Der Druck der Publikation wurde unterstützt aus Mitteln der Länder und der Europäischen Kommission, Generaldirektion Bildung und Kultur. Die Verantwortung für den Inhalt liegt beim Herausgeber.

Der PAD ist zertifi ziert nach DIN EN ISO 9001:2008

3Der Pädagogische Austauschdienst

Vorwort

der Pädagogische Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz ist »Unterwegs in die Zukunft«. Dieses Motto der internationalen Tagung zum 60-jährigen Bestehen des PAD in Bonn wird im Jahresbericht 2013 anschaulich belegt.

Unterwegs in die Zukunft war und ist der PAD beispielsweise mit seinem Arbeitsschwerpunkt »Austauschprojekte im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht«. Bessere Bildung gerade in den MINT-Fächern ist der Kultusminis-terkonferenz ein wichtiges Anliegen. Wie auch COMENIUS-Projekte hier Wissen und Handlungskompetenzen fördern, schlummernde Potentiale wecken und so frischen Wind in MINT bringen können, zeigte eine Fachtagung im Mai 2013 in Magdeburg. Auf den Weg in die Zukunft macht sich der PAD zudem in einem Netzwerk mit den bilateralen Jugend-werken, das im Herbst vergangenen Jahres seine Arbeit fortgesetzt hat. Praktiker/-innen wie auch Expertinnen und Experten aus dem schulischen und außerschulischen Bereich befassen sich dabei mit der Bedeutung des internatio-nalen Austauschs als »Lernort«. Zehn Thesen, die während einer Tagung in Berlin dazu entwickelt wurden, sollen der weiteren Diskussion Impulse verleihen.

Zugleich war 2013 für den PAD allerdings auch ein Jahr des Übergangs: Nach sieben Jahren lief Ende Dezember das Programm für lebenslanges Lernen mit COMENIUS als einem seiner Markenzeichen im schulischen Bereich aus. In der Generation der europäischen Bildungsprogramme ab 2014 unter dem Dach von Erasmus+ werden Schulpartnerschaf-ten und Mobilitäten zu Lernzwecken zwar unter geänderten Rahmenbedingungen, jedoch in bewährter Form fortgeführt. Das gilt zumal für das Schulnetzwerk eTwinning, das auf seiner sicheren Plattform grenzüberschreitende europäische Lernprojekte im Internet ermöglicht. Der PAD ist seit 2013 Nationale Koordinierungsstelle für eTwinning in Deutschland.

Alle diese Aufgaben erledigt der PAD im Auftrag der Länder. Seine Programme werden vor allem durch die EU-Kom-mission und das Auswärtige Amt fi nanziert. Ohne das Netzwerk kompetenter und zuverlässiger Partner im In- und Aus-land, mit denen der PAD eng und vertrauensvoll kooperiert, wäre die Umsetzung der Programme jedoch nicht möglich. Zugute kommt dies allen Kooperationspartnern, Teilnehmenden – seien es Lehrkräfte, Studierende, junge Freiwillige oder Schüler/-innen – und Schulen, die gemeinsam Projekte durchführen. Sie sind es auch, die der Arbeit des PAD erst ein Gesicht geben und Profi l verleihen. Einige davon stellt dieser Jahresbericht vor.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und würde mich freuen, wenn Sie die Programme des PAD auch in Zukunft in Ihrer schulischen Praxis nutzen – oder für Ihre Bildungseinrichtung entdecken.

Ihr

Udo MichallikGeneralsekretär der Kultusministerkonferenz

Liebe Leserin, lieber Leser,

4 Fußzeile

»Unterwegs in die Zukunft« – Initiativen und Impulse

Ob online durch Mausklick oder klassisch per Hand: Wer an einem Programm oder einer Tagung des PAD teil-nimmt, wird anschließend um sein Urteil gebeten. Was als lästige Pfl ichtübung erscheint, hat für die Arbeit

des PAD große Bedeutung. Gemeinsam mit den Teilnahmeberichten ermöglichen sie es, Programme unter dem Gesichtspunkt ihrer Qualität und Wirkungen regelmäßig auszuwerten und kontinuierlich weiterzu-

entwickeln. Dieser Prozess geschieht in enger Abstimmung mit den Auftraggebern – insbesondere mit den Ländern, dem Auswärtigen Amt und der EU-Kommission.

Dem PAD ist es darüber hinaus wichtig, in Abstimmung mit den Ländern und Kooperations-partnern neue Initiativen zu ergreifen und Impulse zu setzen. Im Oktober 2013 haben

wir uns deshalb an einer Fachtagung gemeinsam mit Einrichtungen für den bilatera-len Schüler- und Jugendaustausch beteiligt. Unter dem Motto »Austausch macht

Schule« diskutierten in Berlin Praktiker/-innen des schulischen und außerschu-lischen Austauschs mit Expertinnen und Experten aus Schulverwaltung,

Ministerien und Wissenschaft.

Das »Europäische Jahr der Bürgerinnen und Bürger« stand im Mit-telpunkt zahlreicher Aktivitäten von eTwinning. Das europäische

Netzwerk für Schulen ermöglicht es Lehrkräften, Kontakte zu Partnerschulen in ganz Europa zu knüpfen und internetge-

stützte Unterrichtsprojekte zu verwirklichen. Die Natio-nale Koordinierungsstelle für eTwinning in Deutsch-

land ist seit Anfang 2013 beim PAD angesiedelt.

Wie COMENIUS frischen Wind in MINT-Fächer bringen kann, zeigte eine Fachtagung im Mai 2013 in Magdeburg, die der Präsident der Kultusministerkonferenz, Stephan Dorgerloh, eröffnete. Vorgestellt wurden dabei innovative pädagogische Konzepte aus der europäischen Projektarbeit von Schulen und von Einrichtungen der Lehreraus- und -fortbildung.

5Initiativen und Impulse

Kreativität und Innovation gelten als Schlüssel für die wirtschaftliche Entwicklung in Europa – und ergänzen die Fachkompetenzen der mathematisch-naturwissen-schaftlichen Fächer. Auch COMENIUS-Projekte bringen frischen Wind in MINT. Das zeigte eine Fachtagung in Magdeburg.

Wer sich für innovative pädagogische Konzepte aus der europäischen Projektarbeit interessiert, war vom 27. bis 29. Mai 2013 in Magdeburg gut aufgehoben. Rund 190 Vertreter/-innen von Schulen, Hochschulen, Landesins-tituten und Initiativen der Wirtschaft kamen auf Einla-dung des PAD zum Austausch zusammen und stellten ihre Ideen auf den Prüfstand. Besonders fruchtbar erwie-sen sich dabei der Dialog und die Vernetzung zwischen Schulen und außerschulischen Partnern. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Präsidenten der Kultusminis-terkonferenz, Stephan Dorgerloh (Sachsen-Anhalt). In sei-nem Beitrag erklärte er unter anderem:

Viele Länder in Europa spüren in dramati-scher Weise die Wirtschaftskrise. Gerade die Jugendarbeitslosigkeit ist eine Geißel, die

eine ganze Generation im Würgegriff hält. Die befürchte-ten gesellschaftlichen Folgen dessen sind noch nicht in Gänze abzusehen. Es ist für alle Länder in Europa daher eine zentrale gesellschaftliche und bildungspolitische Herausforderung, jeden Jugendlichen mit den Schlüssel-kompetenzen zu versehen, die Arbeitgeber heute erwar-ten, insbesondere in den mathematischen, technischen und naturwissenschaftlichen Grundlagenbereichen. Dies ist in einer globalisierten Welt ebenso unverzichtbar wie Fremdsprachen und interkulturelles Wissen. COMENIUS-Schulprojekte gerade aus dem MINT-Bereich ermöglichen es Schülerinnen und Schülern, eine Vielzahl einzigartiger Erfahrungen zu machen, die über besten schulischen Unterricht hinausgehen. Zugleich fl ießen Erfahrungen aus europäischen Kooperationsprojekten in den Unterricht mit ein und geben Anregungen für die Schulentwicklung. In vielen dieser europäischen Projekte, die in Magdeburg vorgestellt werden, sind Schülerinnen und Schüler selbst-ständige Akteure. Ihnen gelingt es dabei beispielsweise,

• ein maßstabsgetreues Airbus-Modell zu bauen und fl ugfähig zu machen,

• gemeinsam eine bunte Bühnenshow mit verschie-densten Technologien, Video-Projektionen und Licht-effekten und unter Einsatz von Robotern auf die Beine zu stellen,

• Workshops zur Biotechnologie für Lehrkräfte aus verschiedenen Ländern vorzubereiten und erfolgreich durchzuführen.

Angesichts solcher Projekte ist mir um die Zukunft des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Deutschland und der Europäischen Union nicht bange.

Dennoch darf nicht verkannt werden, dass noch zu wenige Schulen ihren Schülerinnen und Schülern diese Erfahrung ermöglichen können. Deshalb gilt es daran zu arbeiten, dass diese Leuchtfeuer weit sichtbar strahlen, Kolleginnen und Kollegen begeistern, deren Schulen zum Mitmachen gewinnen und so dem Anliegen der Tagung Schwung verleihen: »Viel frischen Wind in MINT«.

Er hört auf ihr

Kommando: Schüler/-innen des

Heinz-Nixdorf-Berufskollegs in Essen

(Nordrhein-Westfalen) haben diesen

humanoiden Roboter montiert, Software

zur Fernsteuerung programmiert –

und in Magdeburg vorgeführt.

»Frischen Wind in MINT«Jahresschwerpunkt 2013

Unterwegs in die Zukunft

JahresschwerpunktNeben der Fachtagung im Mai fand am 20./21. Februar 2013 in Bonn ein thematisches Seminar zu »MINT in COMENIUS-Partnerschaften« statt. Eingeladen waren Vertreter/-innen europäischer Projekte. Auch diese Veranstaltung diente der Vernetzung der Schulen und dem Austausch über die Projektarbeit und -ergebnisse. Darüber hinaus wurden MINT-Projekte in verschiedenen Publikationen vorgestellt – so im Schwerpunkt der Oktober-Ausgabe des Maga zins »PAD aktuell« und in einem Faltblatt aus der Serie »Beispiele aus der Praxis«. Auf der Website des PAD ist der Schwerpunkt ausführlich dokumentiert. Mehr Informationen fi n-den Sie unter 3 www.kmk-pad.org/service/doku.html

Die Johanna-Wittum-Schule Pforzheim (Baden-Württemberg) funktionierte ihre Turnhalle zum Labor um.

Unter Leitung von Schülermentorinnen und -mentoren fanden dort Workshops statt.

6 Initiativen und Impulse

Wie können der internationale Schüleraustausch gestärkt und seine Potentiale besser für Schule und Unterricht genutzt werden? Mit dieser Frage befassten sich die Teilnehmenden des Zukunftsforums »Austausch macht Schule« am 7. und 8. Oktober 2013. Zehn Thesen sollen der weiteren Diskussion Impulse geben.

Rund 70 Praktiker/-innen, Fachleute und Wissenschaftler/-innen diskutierten in Berlin über das Thema internatio-naler Schüleraustausch. Im Vordergrund stand dabei der Austausch als wichtiger Lernort und seine Einbindung in das Bildungssystem. Die Voraussetzungen zur Organisa-tion von Schüleraustausch wurden ebenso beraten wie die Frage danach, welche Kompetenzen Lehrkräfte benötigen, damit der Austausch seine volle Wirkung entfalten kann. In drei Dialogrunden haben die Konferenzteilnehmer/-innen ihre Erfahrungen, ihr Fachwissen und ihre Empfehlun-gen rund um das Thema Schüleraustausch zusammen-getragen. Organisatoren der Veranstaltung waren, neben dem PAD, verschiedene bilaterale Austauschorganisati-onen – unter ihnen das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW), das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch (DRJA) und das Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch (Tandem).

»Austauschprogramme und Schulpartnerschaften fördern die grenzüberschreitende Mobilität junger Menschen, das Verständnis füreinander sowie Toleranz und Aufgeschlos-senheit. Interkulturelle Erfahrungen werden für die persön-liche und berufl iche Entwicklung der Jugendlichen immer wichtiger«, betonte Udo Michallik, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, zum Auftakt der Veranstaltung. Der PAD ermöglicht jährlich rund 35.000 Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften eine Begegnung im Ausland.

Als Ergebnis der Tagung wurden zehn Thesen formuliert. Sie sollen in den Gremien der initiierenden Organisationen zur Diskussion gestellt werden und der weiteren Diskus-sion Impulse geben. Ziel ist es, die Schulen zu ermuti-gen, internationale Austauschmaßnahmen nachhaltiger im Schulalltag zu verankern, um dadurch Selbstsicher-heit, Teamfähigkeit, Weltoffenheit und Sprachkompetenz zu festigen. Die Organisatoren des Zukunftsforums pla-nen aus der Konferenz eine Zukunftsinitiative werden zu lassen. Die Website von »Austausch macht Schule« soll sie darin unterstützen: Sie ermöglicht es den Expertinnen und Experten im internationalen Schüler- und Jugend-austausch, sich miteinander zu vernetzen, Informationen über aktuelle Projekte auszutauschen, Impulse aus aktu-ellen Diskursen aufzugreifen und innovative Ideen für den Schüleraustausch zu entwickeln und zu diskutieren.

Die zehn Thesen zum Austausch und weitere Ergebnisse stehen unter 3 http://bilas.mobility-of-mind.org/intro/ressourcen/dokumentation-der-konferenz zum Down-load zur Verfügung.

Lernort Austausch

Unterwegs in die Zukunft

Diskussion, Austausch und

Nachdenken: Die Thesen aus

dem Zukunftsforum in Berlin

sollen der weiteren Diskussion

Impulse geben.

Zehn Thesen zum AustauschDie Teilnahme an Austauschmaßnahmen fördert Selbstsicherheit, Teamfähigkeit, Weltoffenheit und Sprachkompetenz. Schüleraustausch ist für Kinder und Jugendliche daher wichtig und muss in Bildungssystem und Öffentlichkeit nachhaltig verankert und als wertvoller und wesentlicher Bildungsort dauerhaft unterstützt werden. Wenn Austausch also Schule machen soll, muss

1. jeder Schülerin / jedem Schüler die Möglich-keit gegeben werden, an einem internatio-nalen Austauschprojekt teilzunehmen,

2. internationaler Austausch selbstverständli-cher Teil schulischer Bildung sein,

3. internationaler Austausch als Unterricht am anderen Ort anerkannt sein,

4. die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern unterstützt werden,

5. die Kommunikation / der Austausch mit den beteiligten Partnern in der Schulorganisa-tion berücksichtigt werden,

6. die Arbeit der Lehrkräfte, die die jeweiligen Projekte vorbereiten und betreuen, ange-messen gewürdigt werden,

7. ein schulinterner Austausch über die inter-nationalen Austauschprojekte erfolgen,

8. jede Schule eine Koordinatorin bzw. einen Koordinator für internationale Austausch-projekte benennen,

9. jede angehende Lehrkraft ein Informations-modul »projektbezogener internationaler Austausch« durchlaufen,

10. jede angehende Lehrkraft aktiv an der Vor-bereitung, Durchführung und Nachbereitung eines internationalen Austauschprojekts teilnehmen können.

7Initiativen und Impulse

Von »European Citizenship« war in den vergangenen zwölf Monaten vielfach die Rede. Anlass dazu bot das »Euro-päische Jahr der Bürgerinnen und Bür-ger«, das die Europäische Union ausge-rufen hatte. Auch bei eTwinning stand dieses Thema im Mittelpunkt. Doch was macht es so besonders, eine Bür-gerin oder ein Bürger Europas zu sein?

Häufi g sind wir uns nicht bewusst, wie stark es unseren Alltag prägt, Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union zu sein. Die weggefallenen Grenzkontrollen, die das Reisen innerhalb der EU erleichtern, oder der Euro als Zahlungsmittel sind nur zwei besonders augenfällige Bei-spiele. Die Aktion eTwinning ermöglicht es Schulen, Part-nerschaften in Europa zu knüpfen und über das Internet gemeinsam zu arbeiten. So können Kinder und Jugend-liche schon frühzeitig in der Schule für den europäischen Gedanken begeistert werden. Im Austausch mit den Partnerklassen stellen sie häufi g Gemeinsamkeiten bei Gleichaltrigen auch jenseits der Landesgrenzen fest und erleben sich selbst als Bürgerinnen und Bürger Europas.

Europabildung als LeitgedankeEin Schwerpunkt war die »EU-Bürgerschaft« auch wäh-rend einer europäischen eTwinning-Konferenz im März 2013 in Lissabon. Professor Bob Fryer (Universität Leices-ter) betonte in seinem Vortrag die Bedeutung des Themas für den Schulunterricht, um dem wachsenden Desinter-esse vieler junger Menschen an Politik zu begegnen. Im Rahmen der begleitenden Ausstellung betreute das Team der eTwinning-Koordinierungsstelle im PAD den Themen-stand »European Citizenship«. Die Konferenzteilnehmer/-innen beteiligten sich aktiv am Standgeschehen und schrieben beispielsweise auf eine große Plakatwand, was es für sie bedeutet, EU-Bürger/-in zu sein. Viele ließen sich dazu auch mit einem überdimensionalen »Europa-Pass« fotografi eren.

Europa ins KlassenzimmerSchulen konnten sich dem Schwerpunkt mit der Teil-nahme am 60. Europäischen Wettbewerb unter dem Motto »Wir sind Europa – Wir reden mit« nähern. Die Kooperation zwischen eTwinning und den Veranstaltern des Europä-ischen Wettbewerbs machte erstmals auch die Teilnahme von Schulen aus dem europäischen Ausland möglich. Die Wettbewerbsthemen regten die Schüler/-innen beispiels-

weise an, eine fi ktive politische Partei zu gründen oder Visionen für eine ideale Stadt der Zukunft zu entwickeln. Wie sich das Thema »EU-Bürgerschaft« in die Unterrichts-praxis integrieren lässt, zeigten die Gewinnerinnen die-ser Wettbewerbsrunde im Oktober 2013 in Stockholm. Auf einem europaweiten eTwinning-Workshop, der ganz im Zeichen der »Europäischen Bürgerschaft« stand, gaben sie zahlreiche Tipps und Anregungen dazu. Rund 100 Lehrkräfte aus 25 Staaten entwickelten gemeinsam Ideen für die Zusammenarbeit im Unterricht mithilfe digi-taler Medien und des Internets.

Letztlich sollten alle Veranstaltungen und Aktivitäten in diesem Jahr rund um das Thema »EU-Bürgerschaft« junge Menschen auf Europa neugierig machen – sind sie es doch, die in Zukunft den Kontinent gestalten. eTwinning leistet dazu einen Beitrag, indem es Schülerinnen und Schülern per Mausklick Kontakte ins Ausland ermöglicht und so das Verständnis zwischen unterschiedlichen Kul-turen fördert.

Bürgerinnen und Bürger in Europa

Unterwegs in die Zukunft

Am Stand von eTwinning

in Lissabon wurden über-

dimensionale »Europapässe«

ausgestellt.

Über eTwinningDas EU-Programm »eTwinning« ermöglicht Lehrkräften, Kontakte zu Partnerschulen in ganz Europa zu knüpfen und internetgestützte Unterrichtsprojekte zu verwirklichen. Die Teilnahme ist kostenlos. Lehrkräfte aller Fächer, Schulformen und Jahrgangsstufen können sich auf eTwinning.net registrieren und erhalten einen persönlichen Zugang. eTwinning bietet eine geschützte Lernumgebung mit Werkzeugen für die Umsetzung von Medienprojekten. Durch die Zusammenarbeit mit Partnerklassen in Europa über eTwinning können Schülerinnen und Schüler Fremdsprachen authentisch lernen sowie ihre Medienkompetenz verbessern. Weitere Informationen fi nden Sie unter 3 www.eTwinning.de

82 Informations- und Fachveranstaltungen bundesweit über eTwinning

10.549 Registrierte Lehrkräfte aus Deutschland

739 Projekte deutscher Lehrkräfte

Lehramtsstudierende und junge Freiwillige

8 Lehramtsstudierende und junge Freiwillige

Lehramts-studierende und junge Freiwillige

Qualität in Schule und Unterricht erfordert qualifi zierte Lehrkräfte. Der PAD führt deshalb Programme zur Aus- und Fortbildung angehender Lehrkräfte durch. Als ein Programm mit großer Wirkung erweist sich seit vielen Jahrzehnten der Austausch von Fremdsprachenassistentinnen und -assistenten. Das Programm mit 14 Staaten weltweit beruht auf bilateralen Abkommen. Im Rahmen des EU-Programms für lebenslanges Lernen, das Ende 2013 ausgelaufen ist, wurden außerdem COMENIUS-Assistenzkräfte an Schulen vermittelt.

Beide Programme ermöglichen angehenden Lehrkräften eine intensive sprachliche und methodisch-didaktische Fortbildung. Außerdem erweitern und vertiefen die Teilnehmer/-innen ihre landeskundlichen Kenntnisse und gewinnen Einblicke in das Bildungssystem und Erziehungswesen ihres Gastlandes. Vielen von ihnen eröffnet sich zudem die Möglichkeit, erstmals pädagogisch tätig zu werden. Ohne Leistungsdruck können sie ihre persönliche Eignung für die angestrebte beruf-liche Tätigkeit erproben. An den Gastschulen bereichern und beleben sie als junge, motivierte und landeskundlich versierte Muttersprachler/-innen den Unterricht.

Die Programme wirken somit unmittelbar während des Einsatzes auf den Unterricht. Sie haben zugleich eine langfristige Komponente. Von den Kenntnissen, die die Assistenzkräfte erwerben, profi tieren sie und ihre Schüler/-innen oft noch viele Jahre im Unterricht in ihrem Heimatland. Lehrkräfte, die solche Auslandser-fahrungen haben, können diese an ihre Schüler/-innen weitergeben und sie ihrerseits auf die in Studium, Ausbildung und Beruf erwünschte Mobilität vorbereiten.

An junge Erwachsene mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Abitur richtet sich »kulturweit«. Das Programm ermöglicht einen Freiwilligendienst an einer Deutschen Auslandsschule oder an einer Schule, an der das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz erworben werden kann. Zu den typischen Aufgaben der Freiwilligen gehören außercurriculare Aktivitäten. Die Erfahrungen zeigen, dass »kulturweit« die Programme für angehende Lehrkräfte sinnvoll ergänzt.

Zu den neuen Initiativen des PAD gemeinsam mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) zählt ein deutsch-französischer Freiwilligendienst an Schulen. Im Schuljahr 2012/13 wurde er in einer Pilotphase erstmals durchgeführt.

9Programme in Zahlen

FremdsprachenassistentenprogrammAustausch mit 14 Partnerstaaten mit dem Ziel, zukünf-tige Fremdsprachenlehrkräfte zu qualifi zieren. Die Teilnehmer/-innen erhalten eine praxisnahe Vertiefung ihrer Ausbildung im Land der Sprache, die sie später unterrichten wollen, indem sie dort sprachliche, landes-kundliche, methodisch-didaktische und pädagogische Fertigkeiten erweitern und erwerben. Finanzierung: Länder, Auswärtiges Amt, Fulbright-Kommission, Partner-organisationen im Ausland.

COMENIUS-AssistenzzeitenProgramm für angehende Lehrkräfte aller Fachrichtun-gen bis einschließlich Abschluss des Ersten Staatsexa-mens bzw. Master of Education. Assistenzzeiten dauern 13 bis 45 Wochen. Als Gasteinrichtungen bewerben können sich Schulen aller Schulformen und -stufen und vorschulische Einrichtungen mit Sitz in Deutschland sowie Deutsche Auslandsschulen in den am Programm für lebenslanges Lernen teilnehmenden Staaten. Finan-zierung: EU-Programm für lebenslanges Lernen.

Freiwilligendienst »kulturweit«Internationaler Freiwilligendienst des Auswärtigen Amtes in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission und sechs Partnern – unter ihnen der PAD. Teilnehmen können junge Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren, die sich für sechs oder zwölf Monate im Bereich der Kultur- und Bildungspolitik engagieren wollen. Der PAD vermittelt die Freiwilligen in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) an Deutsche Auslands-schulen und DSD-Schulen vorwiegend in Staaten Mittel-, Südost- und Osteuropas. Weitere Einsatzstellen befi nden sich in Lateinamerika, Asien und Afrika. Finanzierung: Auswärtiges Amt.

Deutsch-französischer FreiwilligendienstEinjähriger Freiwilligendienst für junge Erwachsene, die an Gastschulen ihre Kultur und Sprache vermitteln und die Fachlehrkräfte dort unterstützen. Finanzierung: DFJW, Länder.

Lehramtsstudierende und junge Freiwillige

122 Gasteinrichtungen in Deutschland

Schuljahr 2013/14

920 Teilnehmer/-innen aus Deutschland

938 Teilnehmer/-innen aus dem Ausland

您好!

Hallo!

Hello!Salut !

¡Hola!

Ciao!

160 Teilnehmer/-innen aus Deutschland

32in Latein-amerika

in Mittel-, Südost- und Osteuropa

in Asien26

in Afrika10

92

Vermittelte Freiwillige

2013:160

Schuljahr 2012/13

12 Teilnehmer/-innen aus

Deutschland

12Teilnehmer/-innen aus Frankreich

10 Lehramtsstudierende und junge Freiwillige

Gruppenbild im Garten

des Adenauerhauses in Rhöndorf

bei Bonn: Die Preisträgerinnen und

Preisträger Claudio Wasmer,

Benjamin Doucet, Léna Cadoret,

Florian Staudt, Marc Magnery

und Carolin Geise (v.l.n.r.) vor den

Statuen Adenauers und de Gaulles.

Seit mehr als 60 Jahren ist der Austausch für Fremdsprachenassistenzkräfte eines der Kernprogramme des PAD. Auch heute bietet er eine optimale, fast unverzicht-bare Fortbildungsmöglichkeit für Lehramtsstudierende im Land ihrer Zielsprache.

Die Zahl der Teilnehmer/-innen ist beachtlich: Mehr als 1.850 Studierenden – je zur Hälfte aus Deutschland bzw. aus dem Ausland – konnte im Schuljahr 2012/13 eine Assistenzzeit vermittelt werden. Gleichwohl ist die Zahl der Bewerber/-innen und Teilnehmer/-innen in den vergangenen Jahren rückläufi g gewesen. Bedingt war dies einerseits – bei den Bewerberzahlen – durch die im »Bologna«-Prozess eingeführten gestuften Studien-gänge. Sie erschweren längere Beurlaubungszeiten, da bisher keine Mobilitätsfenster für Studierende vorgesehen sind. Andererseits hatte die Wirtschaftskrise in mehreren europäischen Staaten negative Auswirkungen auf deren Haushalte. Dies schlägt sich in einer geringeren Zahl von Stellen für ausländische Fremdsprachenassistenzkräfte nieder. Seit diesem Rückgang in den Jahren 2010/11 ist der Umfang des Austauschs mit jährlich rund 1.800 bis 2.000 Teilnehmer/-innen jedoch stabil geblieben. Trotz seiner langen Tradition und der gleichbleibenden Prinzi-pien wird das Programm laufend weiterentwickelt. Einige Neuerungen werden hier vorgestellt.

Lateinamerika präsentiert sich im Spanischunterricht Der Spanischunterricht in Deutschland wird immer belieb-ter. Dies lässt sich auch an der steigenden Zahl spanischer Fremdsprachenassistenzkräfte ablesen, die Jahr für Jahr an deutschen Schulen eingesetzt werden, um den Schü-lerinnen und Schülern hierzulande Sprache und Kultur ihrer Heimat zu vermitteln. In einigen Schulen kann die-

ser authentische Einblick in eine andere Kultur nun um den Blick nach Lateinamerika erweitert werden. Der PAD hat aufgrund einer Bitte Mexikos und des Auswärtigen Amtes ein bilaterales Austauschprogramm entwickelt, das im September 2012 mit je fünf Teilnehmern auf beiden Seiten gestartet ist. An Schulen in Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen haben so erstmals mexikanische Fremdsprachenassistenzkräfte den Spanischunterricht mit sprachlichen und landeskundlichen Aspekten bereichert.

What do you know about Germany? Diese Frage wird 2013/14 an einigen High Schools in den USA immer häufi ger gestellt werden. Denn erstmals sind deutsche Fremdsprachenassistenzkräfte an amerikani-schen Schulen im Einsatz, um den dortigen Deutschun-terricht zu unterstützen und mit authentischen Informati-onen zu beleben. Anlass dazu war eine vom Auswärtigen Amt in Auftrag gegebene Studie über den Deutschunter-richt in den USA. Diese hatte einen erheblichen Rückgang festgestellt und den Mittlerorganisationen Maßnahmen empfohlen, dieser Entwicklung durch ihre Programme entgegenzuwirken. Der PAD hat dazu ein Pilotprojekt vor-geschlagen, das sich an dem seit vielen Jahren gemein-sam mit der Fulbright-Kommission durchgeführten Hoch-schuleinsatz der Fremdsprachenassistenzkräfte orientiert, aber erstmals auch an US High Schools stattfi nden sollte. Neben der Koordinierung mit den deutschen Partnern und dem Auswärtigen Amt als Geldgeber mussten hierzu vor

Austausch mit Mexiko, Pilotprojekt mit US High Schools – und 50 Jahre Elysée-Vertrag

Fremdsprachenassistenzkräfte

11Lehramtsstudierende und junge Freiwillige

allem auch Partner auf amerikanischer Seite gefunden werden. Außerdem galt es, amerikanische Einsatzschu-len mit einem entsprechend umfangreichem Deutschpro-gramm zu identifi zieren und anzusprechen. Nachdem es gelungen war, die »American Association of Teachers of German« (AATG) als Partner und Koordinator sowie das »Center for International Career Development« (CICD) als Visa-Sponsor auf amerikanischer Seite zu gewinnen, konnte der PAD mit der Vermittlung von zehn deutschen Fremdsprachenassistenzkräften beginnen. An acht US High Schools sowie an zwei Elementary Schools vermit-teln sie im Unterricht, aber auch durch eine Vielzahl weite-rer Aktivitäten ein aktuelles Deutschlandbild.

Deutsch-französische Freundschaft: Wie geht das? Der 50. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-fran-zösischen Freundschaftsvertrages vom 22. Januar 1963 war für den PAD Anlass, einen Projektwettbewerb auszu-loben. Er sollte sowohl die französischsprachigen Fremd-sprachenassistenzkräfte an deutschen Schulen als auch die deutschen Fremdsprachenassistenzkräfte an Schulen im frankophonen Ausland ansprechen.

Nachdem sich die deutschen und ausländischen Partner aus Belgien, Frankreich, Québec und der Schweiz bei einer vorbereitenden Tagung gefunden und ihre Ideen vor-gestellt und ausgetauscht hatten, wurden im Januar und Februar 2013 dann 42 Projekte – mehrheitlich im Tandem, einige auch von Einzelteilnehmerinnen und -teilnehmern – durchgeführt. Welche davon zu prämieren waren, ent-schied im April eine Jury.

Gewonnen haben bei dem Wettbewerb vor allem die Schü-lerinnen und Schüler der beteiligten Schulen und Klassen. Allein durch ihre Mitarbeit an diesem Projekt haben sie nicht nur vieles gelernt und erfahren, was im regulären Unterricht sonst kaum behandelt wird. Durch den ständigen Kontakt und die gemeinsame Arbeit mit ihren Projektpart-nern konnten sie die deutsch-französische Freundschaft selbst mitgestalten und erleben. Als Sieger hervorgegan-gen sind drei Tandems, die mit modernen und schüler-gerechten Themen die Jury überzeugen konnten. Neben einer Radiosendung zum Thema »Dating« und einem Ratgeber für deutsch-französische Wohngemeinschaften erwies sich einmal mehr auf andere Weise, dass kleine Geschenke die Freundschaft erhalten. Grundschüler/-innen aus Belgien und Deutschland hatten sich dazu gegenseitig Geschenkpakete zugesandt. Die Siegerpaare wurden nach Bonn eingeladen, wo ihnen die Preise verliehen wurden. Eine Führung durch Konrad Adenauers Wohnhaus in Rhön-dorf stand dabei ebenfalls auf dem Programm.

Fremdsprachenassistenzkräfte

In Zahlen

Teilnehmer/-innen aus Deutschland

Teilnehmer/-innen aus dem Ausland

Gesamt 920 938

Vermittelt nach / aus*

Australien 12 6

Belgien 3 2

China 3 32

Frankreich 450 192

Großbritannien 266 265

Irland 30 25

Italien 25 28

Kanada anglophon 9 21

Kanada Québec 17 24

Mexiko 5 5

Neuseeland 2 10

Russische Föderation - 34

Schweiz 1 10

Spanien 74 125

USA 13 159

USA High School 10 -

* Zeitraum: Schuljahr 2013/14

Über das Programm Austausch mit 14 Partnerstaaten mit dem Ziel, zukünftige Fremdsprachenlehrkräfte zu qua-lifi zieren. Die Teilnehmer/-innen erhalten eine praxisnahe Vertiefung ihrer Ausbildung im Land der Sprache, die sie unterrichten wollen, indem sie dort sprachliche, landeskundliche, metho-disch-didaktische und pädagogische Fertig-keiten erweitern und erwerben. Finanzierung: Länder, Auswärtiges Amt, Partnerorganisatio-nen im Ausland.

Gefördert durch:

12 Lehramtsstudierende und junge Freiwillige

Die gesamte Schülerschaft der

»Escola Básica Integrada Mouzinho

Da Silveira« nach einem Schülerlauf.

COMENIUS-Assistenzzeiten

Neun Monate lebte Saskia Guhl als COMENIUS-Assistentin auf den Azoren, ge-nauer: auf Corvo. Die Vulkaninsel ist die nördlichste und kleinste der bewohnten Inseln – mitten im Atlantik gelegen, etwa 1.400 Kilometer vom europäischen Fest-land entfernt und 4.400 Kilometer von Amerika.

Die Insel ist in jeder Hinsicht besonders. Sie ist gerade mal 17 Quadratkilometer groß, beherbergt mit 450 Einwoh-nern die kleinste städtische Gemeinde Portugals und liegt mit 15 Kilometern Entfernung zur Nachbarinsel Flores iso-liert im Atlantik. Die meisten Einwohner betreiben Vieh-zucht. Einzige Touristenattraktion ist der rund 700 Meter hohe Vulkan Monte Gordo, dessen Krater beeindruckende 6,5 Kilometer Umfang misst. Während der Winterstürme kann die 850 Meter kurze Landebahn des Flughafens oft nicht angefl ogen werden. Das Versorgungsschiff hat bei stürmischer See keine Anlegemöglichkeit. Frische Lebensmittel sind dann vorübergehend nicht zu haben.

Das hat auch die Berlinerin Saskia Guhl erfahren, die im September 2012 als COMENIUS-Assistentin nach Corvo kam. »Eigentlich wollte ich nur 20 Wochen dort bleiben, weil ich nicht wusste, ob ich unter diesen extremen Umständen leben könnte«, berichtet die 28-Jährige. »Doch dann hat es mir so gut gefallen, dass ich meine Assistenzzeit verlängert habe und das gesamte Schuljahr geblieben bin.«

Auch die Inselschule ist in jeder Hinsicht besonders. 28 Kinder werden in extrem kleinen Klassen unterrichtet. Die jüngeren Mädchen und Jungen erhalten Unterricht in altersgemischten Gruppen. Elf Kinder besuchen den Unterricht der Jahrgangsstufe zwei und drei und bilden damit die größte Klasse der Schule. Saskia Guhl, die in Potsdam Englisch und Sport auf Lehramt studiert hat,

wurde gemeinsam mit der einzigen Englischlehrerin der Schule in allen Altersstufen eingesetzt. »Dadurch habe ich enorm viel Unterrichtserfahrung sammeln können«, sagt die heutige Referendarin. Saskia Guhl hatte großes Glück. Sie erlebte ein junges, engagiertes Kollegium, wurde von Anfang an in alle schulischen Aktivitäten eingebunden und konnte gemeinsam mit ihrer Mentorin Unterricht planen und besprechen. In den Abendstunden bot sie zusätz-lich einen Deutschkurs für Erwachsene an. Nebenbei hat die Assistentin mit Portugiesisch selbst eine neue Spra-che gelernt und sich somit nochmal als Sprachschülerin erlebt. Doch das Herausragende an ihrer Assistenzzeit war die Erfahrung, in eine kleinstädtische Gemeinschaft hin-einzuwachsen, wie sie auf Corvo sicherlich einzigartig ist: Jeder kennt jeden, der Postbote bringt Briefe persönlich vorbei, Briefkästen gibt es erst gar nicht. »Ich fühlte mich von Anfang an herzlich aufgenommen.« Mit den Kollegin-nen und Kollegen und einem jungen Forscherteam, das während all der Monate ebenfalls auf der Insel zu Gast war, spielte die Berlinerin nachmittags in der Sporthalle Volleyball oder traf sich zum Fußballspielen und Wandern. Und nach der Beschaulichkeit zurück in die Großstadt Berlin? »Die Heimkehr war in jeder Hinsicht ein Schock. Die Hektik, die Autos, die viele Fahrerei…«, erzählt Sas-kia Guhl lächelnd. Doch dauerhaft leben möchte sie auf Corvo nicht. Das wäre ihr zu einseitig. Das Ziel des nächs-ten Sommerurlaubs steht dennoch fest: Es geht zurück zu den Freunden auf die lieb gewonnene Insel.

Unterrichten auf 17 Quadratkilometern Eiland

Über das ProgrammFür eine COMENIUS-Assistenz zeit können sich Lehramtsstudierende aller Fä cher bewerben. Aufge-nommen werden sie von Schulen aller Schulfor-men oder vorschulischen Einrich tungen. COMENIUS-Assistenz kräfte verbessern durch den Auslandsaufenthalt unter anderem ihre Fremd-sprachenkenntnisse, vertie-fen ihre Lehrerfahrungen und pädagogischen Fähigkeiten und eignen sich interkultu-relle Kompetenz an. Gastein-richtungen fördern durch die Aufnahme einer COMENIUS-Assistenzkraft die landes-kundlichen, sprachlichen und europabezogenen Kenntnisse ihrer Schüler/-innen und Lehrkräfte. Das Programm endete am 31. Dezember 2013. Finanzierung: EU-Programm für lebenslanges Lernen.

Gefördert durch:

13Lehramtsstudierende und junge Freiwillige

Kann man sich Heimat ertanzen? »Viel-leicht«, sagt Jelena Berner nach einem halben Jahr als »kulturweit«-Freiwillige in Rumänien.

Es ist Dienstagnachmittag. Ich tanze schnipsend durch die Aula des Colegiul National »Elena Cuza«. Die Musik wird lei-ser, ich werde langsamer. »Nein, Jelena, nicht. Dreh‘ dich mal um!« Ich drehe mich um: Mir tanzen etwa 80 Schülerin-nen und Schüler hinterher, die nicht so aussehen, als ob sie in nächster Zeit aufhören wollten. Geplant war das so nicht – nicht hier, nicht jetzt. Aber dann tanzen wir eben weiter.

»Elena Cuza« in Craiova im Südwesten Rumäniens ist für ein Jahr meine Einsatzstelle und mein Zuhause auf Zeit. Meine Ankunft im September 2013 glich dem berühmten Sprung ins kalte Wasser – umweht von einer spätsom-merlich warmen Brise. Ich musste mich zurechtfi nden und tat erste, zaghafte Schwimmversuche. Meinen Platz in diesem Meer der Möglichkeiten zu fi nden, war anstren-gend und erfrischend zugleich. Die Deutschfachschaft, mein Ansprechpartner und die Schulleitung begleiteten mich dabei mit viel Vertrauen und ließen mir die Freiheit, eigene Ideen zu entwickeln.

Letztlich waren die vielen Fragen der Schüler/-innen der Anfang eines roten Fadens für meine Projekte: »Wie ist Deutschland? Was vermisst du hier? Gefällt dir Rumä-nien? Hast du Heimweh, Jelena?« Natürlich habe ich das! Neben meiner Familie und meinen Freunden vermisse ich die kleinen Dinge, die bisher selbstverständlich waren: unser Stadtteilfest, der Adventskranz, das Fahrradfahren. All dies – so wird mir bewusst – ist Heimat für mich. Doch was ist es für andere, für die Schüler/-innen zum Beispiel?

»Was bedeutet Heimat für euch?«, frage ich deshalb. Es ist Anfang November. Vor mir sitzen zwei Deutschklassen und schauen mich ratlos an. »Das Vaterland vielleicht? Die Familie!« Dann wieder ratloses Schweigen. Doch jetzt liegt Neugier in der Luft. Denn das kann nicht alles sein, das ist klar. So mache ich mich zusammen mit 15 Schülerinnen und Schülern der Oberstufe auf die Suche nach mehr. »Was liebt ihr an eurem Leben hier? Was würdet ihr vermissen, wenn es euch an einen anderen Ort verschlagen würde?«

Die Meinungen dazu sind sehr unterschiedlich: »Sicher-heit! Familie und Freunde! Das Weihnachtsschwein! Sar-male – die Nationalspeise! Vielleicht Craiova?« Heimat, das geht aus diesen Antworten hervor, ist Vertrautheit, ein Ort, an dem wir akzeptiert werden, unsere Meinung äußern

und Ideen verwirklichen können. Und es ist etwas, das wir gestalten können. So verpacken wir unsere Fragen und Antworten in kleine und große Pro-jekte. Unsere Tanzeinlage ist die Probe für einen »Flash-mob« im Herzen Craiovas. Denn gemeinsam nehmen wir an dem Filmprojekt »kulturweit-bewegt« teil, bei dem junge Menschen aus der ganzen Welt auf öffentlichen Plätzen tanzen.

Voneinander lernen, anderen Kulturen begegnen und Brü-cken schlagen – das ist für mich der Sinn meines Freiwil-ligendienstes. Jetzt, im Januar, tanze ich deswegen gerne zusammen mit all den Französisch-, Englisch-, Spanisch-, Rumänisch- und Deutschschülerinnen und -schülern hin-ter mir eine weitere Runde durch die Aula.

Für einen »Flashmob« in Craiova

studiert Jelena Berner (re.) mit einer

Schülergruppe eine Tanzeinlage ein.

Freiwilligendienst »kulturweit«

Heimat fernab der Heimat

Zur PersonJelena Berner ist von September 2013 bis August 2014 mit »kulturweit« Freiwillige in Rumä-nien. Für das Programm hat sie sich »aufgrund seines Schwerpunktes in der Kultur- und Bil-dungsarbeit, der Vielfalt der Einsatzstellen und der guten Betreuung beworben«, wie sie sagt.

und Ideen i kli h kö U d

Über das Programm»kulturweit« richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren mit Abitur, Hoch-schul- oder Berufsausbildung, die Interesse an kultur- und bildungspolitischem Engagement haben. Der Freiwilligendienst dauert 6 oder 12 Monate. Der PAD vermittelt in Zusammen-arbeit mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) Freiwillige an Deutsche Aus-landsschulen bzw. Schulen in Staaten Mittel- und Südosteuropas, der Gemeinschaft Un-abhängiger Staaten oder Staaten in Lateinamerika oder in Teilen Asiens, die das Deutsche Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz anbieten. Freiwillige erhalten ein Taschen-geld von monatlich 150 € sowie eine Unterstützung für Unterkunft und Verpfl egung von 200 €. Außerdem werden der Versicherungsschutz übernommen sowie Reisekosten und ein einwöchiger Sprachkurs im Gastland bezuschusst. Finanzierung: Auswärtiges Amt.

Gefördert durch:

14 Lehrkräfte und Bildungsfachleute

Lehrkräfte und Bildungsfachleute

Der PAD betreut zahlreiche Programme zur Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schulverwaltung sowie von Bildungsfachleuten – im Ausland wie in Deutschland. Die Programme werden im Rahmen bilateraler Kulturabkommen, als Teil der EU-Bildungsprogramme oder in Kooperation mit Stiftungen und Mittlerorganisationen durchgeführt. Was ihren Teilnehmerkreis, die fi nanziellen Rahmenbedingungen oder ihre Dauer betrifft, weisen sie Unterschiede auf. Studienbesuche mit einem intensiven und nur wenige Tage umfassenden Programm stehen neben mehrwö-chigen Fortbildungskursen und Hospitationen. Ein ganzes Jahr dauert das Weiterbildungsprogramm für Ortslehrkräfte an Deutschen Auslandsschulen oder Schulen, die zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz führen. Für einige Programme kann der PAD Stipendien vergeben. Andere Programme werden durch die Teilnehmer/-innen selbst getragen.

Die Teilnehmer/-innen erwerben methodisch-didaktische Kenntnisse und erweitern ihr Fachwissen. Darüber hinaus vermitteln die Programme ein Bild der Kultur des Gastlandes. Sie dienen damit dem Dialog und dem interkulturellen Lernen. Die Teilnehmer/-innen zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie in ihrer Tätigkeit als Lehrkraft, Lehrerfortbildner/-in oder Bildungsfachkraft in besonderem Maße als Multiplikator/-in wirken. Sie tragen so einerseits dazu bei, durch ihren Unterricht bzw. ihre Unterrichtsplanung jungen Menschen ein realistisches und zeitgemäßes Bild über das Heimatland und – nach ihrer Rückkehr – über das Gastland zu vermitteln. Andererseits leisten sie einen Beitrag dazu, die jeweilige Fremdsprache zu stärken, sind deren Kenntnisse doch ein wichtiger Schlüssel für den Zugang zur Kultur eines Landes.

15Programme in Zahlen

Studienbesuche für Bildungs- und BerufsbildungsexpertenDrei- bis fünftägige Studienbesuche, die den Austausch von Informationen und Erfahrungen zu länderübergreifen-den Themen ermöglichen und innovative Ideen über Bil-dungs- und Berufsbildungssysteme in Europa vermitteln. Finanzierung: EU-Programm für lebenslanges Lernen.

Weiterbildungsprogramm für deutschsprachige Lehrkräfte von AuslandsschulenEinjährige Weiterbildung für Lehrkräfte aller Fachrich-tungen, die vorrangig ab Klasse 5 deutschsprachigen Unterricht erteilen (Ortslehrkräfte). Die Schulen der Teilnehmer/-innen führen zu einem deutschen bzw. inter-nationalen Abschluss oder nehmen Prüfungen zum Deut-schen Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz ab. Finanzierung: Auswärtiges Amt, Länder.

Fortbildungskurse und Hospitationen für Deutschlehrer/-innen aus Afrika, Asien, Latein amerika und OsteuropaZweiwöchige Fortbildungskurse bzw. dreiwöchige Hos-pitationen für Deutschlehrkräfte der Sekundarstufe, die methodisch-didaktisches Wissen vermitteln, Deutsch-kenntnisse erweitern und landeskundliche Erfahrungen ermöglichen. Finanzierung: Auswärtiges Amt im Rahmen der Initiative »Schule: Partner der Zukunft«, Länder.

Fortbildungskurse für Fremdsprachenlehrkräfte in Belgien, Italien und ChinaEin- bis dreiwöchige Fortbildungskurse auf der Grundlage bilateraler Kulturabkommen. Kosten für Kurs und Unter-bringung werden in der Regel von den Veranstaltern über-nommen. Reisekosten gehen zu Lasten der Teilnehmer/-innen. Finanzierung: Gastgeber, Eigenanteil.

Fortbildungskurse für Schulleitungs- und Schul verwaltungspersonal aus der arabischen WeltZweiwöchige Kurse zum Thema »Schulentwicklung, Parti-zipation und Kooperation im Bildungssektor« in Koopera-tion mit Einrichtungen der Lehrerfortbildung in Bayern und im Saarland. Finanzierung: Auswärtiges Amt.

Hospitationsprogramm mit Frankreich, Großbritannien und SpanienZwei- bis dreiwöchige Hospitationen – mit Frankreich und Spanien auf Gegenseitigkeit – an Schulen, bei denen die Termine eigenständig abgesprochen werden. Finan-zierung: Partnerorganisationen im Ausland, Länder, Teilnehmer/-innen.

Pestalozzi-Programm des EuroparatesFortbildungskurse für Lehrkräfte in Mitgliedstaaten des Europarates, die Themen wie »Menschenrechte«, »Par-lamentarische Demokratie« oder »Europäische Identität« behandeln. Finanzierung: Länder, Europarat.

COMENIUS-LehrerfortbildungGefördert werden strukturierte Fortbildungsmaßnahmen (1 bis 6 Wochen), die Teilnahme an europäischen Konfe-renzen oder Job-Shadowings für Lehrkräfte aller Schul-formen und Fächer einschließlich Erzieher/-innen des vorschulischen Bereichs, pädagogische Fachkräfte an Schulen und vorschulischen Einrichtungen sowie Personal in den Bereichen Schulleitung, Schulverwaltung und Fort-bildung von Lehrkräften. Finanzierung: EU-Programm für lebenslanges Lernen.

Lehrkräfte und Bildungsfachleute

Teilnehmer/-innenSeptember 2012 - Juni 2013

198

13

Teilnehmer/-innen 2013

aus Süd- und Mittel-amerika

11aus Mittel- und Osteuropa

aus (Zentral-)Asien

3

312Hospitationen

Fortbildungskurse

93

in China3in Italien18in Belgien34

Choco

Teilnehmer/-innen

Teilnehmer/-innen aus der arabischen Welt

22 4 2 4 12

ÄgyptenAlgerien

Jordanien

LibanonOman

Palästina

Tunesien

5

31

Vermittelte Teilnehmer/-innen aus Deutschland

Vermittelte Teilnehmer/-innen aus dem Ausland

2

4

42

13Lehrerfortbildungen

»Summer School«

Deutsche Teilnehmer/-innen in

Frankreich Großbritannien Spanien

Teilnehmer/-innen aus

35

33

36 9

6

Teilnehmer/-innen an Lehrerfortbildungen1.114

16 Lehrkräfte und Bildungsfachleute

Bildungsfachleute aus arabischen Staaten

Partizipation in der Schule

Empfang im Kultusministerium

in München (li.) und Exkursion zum

Weltkulturerbe »Völklinger Hütte« (re.):

Die Teilnehmer/-innen der beiden

Studienbesuche absolvierten ein um-

fangreiches Programm.

Zwei Studienbesuche vermittelten Bil-dungsfachleuten aus arabischen Staa-ten, wie die unterschiedlichen Akteure im »System Schule« in Deutschland zu-sammenwirken.

»Wie ist Schule in Deutschland organisiert und wie bekommen wir Kontakt zu Schulen in Ihrem Land?« Mehrfach haben Schulen aus arabischen Staaten sol-che und ähnliche Fragen an den PAD herangetragen. Mit fi nanzieller Förderung durch das Auswärtige Amt und mit dem Sachverstand der Akademie für Lehrerfort-bildung und Personalentwicklung in Dillingen (Bayern) sowie des Landesinstituts für Pädagogik und Medien in Saarbrücken konnte der PAD zwei Studienbesuche für Mitarbeiter/-innen aus Schulleitungen und Schulverwal-tungen in diesen Staaten durchführen.

Im Vordergrund standen die Themen Schulleitung, Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte, Sicherung der Qualität des Unterrichts und das Zusammenwirken der einzelnen Akteure im Schulleben – in erster Linie Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, aber auch Schulleitung, Schulverwaltung und Schulaufsicht. Ergänzt wurde das Programm unter anderem durch Besuche in Schulen, wo die Bildungsfachleute im Unterricht hospitieren konnten. Aber auch die Landeskunde kam nicht zu kurz. Standen in Bayern Exkursionen nach Neuschwanstein und München auf dem Programm, durfte im Saarland ein Besuch der europäischen Nachbarstädte Straßburg und Luxemburg nicht fehlen. Den Abschluss beider Studienbesuche bildete ein Besuch in Berlin mit Empfang im Auswärtigen Amt.

»Wir sind begeistert von der Freundlichkeit der Gastgeber und der guten Organisation, auch wenn das Programm sehr anspruchsvoll ist«, sagte Aziza Jeridi, Schulleiterin aus Tunis. »Die Schulbesuche vermittelten uns viele neue Einsichten«, schrieb Leila Khaddash, Schulleiterin aus Hebron. »Wir konnten mit den Schulleitungen sprechen und uns austauschen. Manches gleicht unserem Alltag, aber in vielen Bereichen haben wir neue Impulse bekom-men.« Auch für die beteiligten Landesinstitute stellten die Kurse eine Herausforderung dar. Nicht nur die Tatsache, dass alle Inhalte in englischer bzw. französischer Spra-che vermittelt wurden, war anders als sonst. Auch die Frage, wie den Wünschen der ausländischen Gäste ent-sprochen werden kann, verlangt eine sorgfältige Refl exion der eigenen Fortbildungspraxis. Beide Institute nutzten die Möglichkeit, eine arabische Muttersprachlerin bzw. einen arabischstämmigen Lehrer als ständige Begleiter einzu-setzen. Wie auch die beteiligten Kultusministerien werte-ten sie die Studienbesuche als Erfolg. Der PAD strebt an, das Programm 2014 erneut mit Unterstützung durch das Auswärtige Amt anzubieten.

Über das ProgrammZweiwöchige Fortbildungskurse für Schullei-tungs- und Schulverwaltungspersonal aus der arabischen Welt zum Thema »Schulentwicklung, Partizipation und Kooperation im Bildungssek-tor«. Die Fortbildungen fi nden in Kooperation mit Einrichtungen der Lehrerfortbildung in Bayern und im Saarland statt. Finanzierung: Auswär-tiges Amt.

Gefördert durch:

17Lehrkräfte und Bildungsfachleute

COMENIUS-Lehrerfortbildung

Individuelle Lernkultur

Wer mehr über die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern erfah-ren möchte, wirft gerne einen Blick auf das Schulsystem in Schweden. Von einer COMENIUS-Lehrerfortbildung in Helsingborg und Malmö kehrte auch Sabine Lan-zendorfer mit vielen neuen Erkenntnissen zurück.

Die Fortbildung »Individualisiertes Lernen an schwedi-schen Schulen« im Oktober 2013 in Helsingborg und Malmö ermöglichte praktische Einblicke in diesen Aspekt der Arbeit an Schulen. Sabine Lanzendorfer aus Pfi nztal war eine von 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus vier Nationen. Als Grundschullehrerin in der Eingangsstufe und Kooperationsbeauftragte ist sie ständig bemüht, für jedes Kind die passende Förderung zu fi nden, sei es bei der Einschulung oder im eigenen Unterricht. Wichtig ist ihr bei einem individualisierten Unterrichtsansatz, dass er sich im Schulalltag in der Praxis bewährt und umgesetzt werden kann.

Eine Besonderheit des schwedischen Schulsystems ist der gemeinsame Schulbesuch aller Kinder bis zur neun-ten Klasse. Viel Wert wird dabei auf die Betreuung gelegt. 10 bis 15 Schüler/-innen bilden eine Gruppe, die ein Men-tor betreut. Wöchentlich fi nden Einzelgespräche mit allen Schülerinnen und Schülern statt. Zudem werden regelmä-ßig Entwicklungsgespräche zwischen Mentor/-in, Eltern und Lehrkräften geführt und individuelle Unterstützungs-maßnahmen festgelegt. Die Schüler/-innen sind aktiv ein-gebunden, indem sie die Gespräche leiten, eigene Ziele formulieren und alle Vorkommnisse, Lernfortschritte und eigenen Refl exionen in einem »Logbook« dokumentieren.Unterschiede zum deutschen System konnte Sabine Lan-zendorfer auch bei der Organisation und der Lehrerar-beit feststellen. So haben die Lehrkräfte eine ganztägige Anwesenheitspfl icht und verbringen rund 38 bis 40 Stun-den pro Woche an der Schule. In dieser Zeit fi nden nicht nur Konferenzen, Teambesprechungen und Elterngesprä-che statt. Zeit genug bleibt auch für die Unterrichtsvorbe-reitung am eigenen Arbeitsplatz in der Schule.

Sabine Lanzendorfer zeigt sich vor allem von der Kom-munikationskultur überzeugt. Der intensive Austausch ermögliche eine gute und individuelle Betreuung jedes einzelnen Schülers und jeder Schülerin. Sie würden ernst genommen und in ihrer Entwicklung unterstützt. Die ganz-

tägige Anwesenheitspfl icht für Schüler/-innen und Lehr-kräfte lasse ein starkes Gemeinschaftsgefühl aufkommen. Durch die Absprachen verlaufe auch der Schulalltag ruhi-ger und ohne Stress ab. Auch wenn individuelle Förde-rung in dieser Form in Deutschland eher die Ausnahme darstellt, ist Sabine Lanzendorfer sich sicher: Aus dieser Fortbildung konnte sie viele Anregungen für die eigene Schularbeit mitnehmen. Allerdings ist sie sich bewusst, dass eine Umsetzung verschiedener Impulse auch von entsprechenden Rahmenbedingungen abhängig ist und daher vorerst nur Zukunftsmusik bleiben wird.

Am eigenen Arbeitsplatz in der Schule

wird auch der Unterricht vorbereitet.

Zur PersonSabine Lanzendorfer ist Grundschullehrerin in der Eingangsstufe und Kooperationsbeauf-tragte an der Grundschule Söllingen in Pfi nztal-Söllingen (Baden-Württemberg). Sie unter-richtet Deutsch, Französisch, Sachunterricht und Bildende Kunst.

Über das ProgrammGefördert werden strukturierte Fortbildungsmaßnahmen (1 bis 6 Wochen), die Teilnahme an europäischen Konferenzen oder Job-Shadowings für Lehrkräfte aller Schulformen und Fächer einschließlich Erzieher/-innen des vorschulischen Bereichs, pädagogische Fachkräfte an Schulen und vorschulischen Einrichtungen sowie Personal in den Bereichen Schulleitung, Schulverwaltung und Fortbildung von Lehrkräften. Finanzierung: EU-Programm für lebens-langes Lernen.

Gefördert durch:

18 Partnerschaften und Projekte

Partnerschaften und Projekte

Schulpartnerschaften in Deutschland blicken auf eine lange Tradition zurück. Kultusministerien und Schulverwaltungen haben sie stets unterstützt. Die Schwerpunkte lagen zunächst in den Bereichen des Fremdsprachenlernens und der Landeskunde. Austausch im Schulbereich wird heute allerdings auch als wichtiges Instrument für das interkulturelle Lernen und zur Vermittlung von Schlüsselkompetenzen gesehen.

Schulpartnerschaften sind vielfach fester Teil von Schulprogrammen und dienen der Bildung eines spezifi schen Profi ls. Daraus folgt, dass alle Fächer und Schulstufen und neben Lehrkräften auch Schulleitungen sowie weiteres pädagogisches Personal einbezogen werden können. Die gemeinsame Arbeit an Themen oder in fächerübergreifenden Projekten und das Interesse für die Sichtweise der Partner sind heute gängige Praxis.

Eines der größten Programme ist das German-American Partnership Program (GAPP). Es wird seit 1983 durch den PAD durchgeführt. Ähnliche Programme gibt es für Projekte mit Schulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa und den Baltischen Staaten sowie Israel. Durch die Initiative »Schulen: Partner der Zukunft« (PASCH) kann der PAD Schulpartnerschaften weltweit fördern. Das EU-Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen (2007 bis 2013) ermöglicht Schulen, ein COMENIUS-Projekt durchzuführen. Schulverwaltungsbehörden in Europa können in COMENIUS-Regio-Partnerschaften gemeinsam an Themen von bildungspolitischer Relevanz arbeiten.

Der PAD misst allen Programmen große Bedeutung zu, tragen sie doch zum interkulturellen und sozialen Lernen bei. Schüler/-innen haben die Möglichkeit, andere Lebensgewohnheiten und Einstellungen kennenzulernen. Dabei lernen sie, in Situationen, die zunächst ungewohnt und fremd erscheinen, offen zu (re-)agieren. Durch die Begegnung erlangen die beteiligten Schüler/-innen und Lehrkräfte die Chance, den eigenen Blickwinkel zu erweitern und ihre Urteile und Meinungen zu überprüfen. In einer vernetzten Welt ist gerade dieser Aspekt von zunehmender Bedeutung. Schließlich entwickeln und erweitern die Teilnehmer/-innen durch die praktische Anwendung der Sprache ihres Gastlandes die eigenen Fremdsprachenkenntnisse. Für die beteiligten Lehrkräfte und Bildungsfachleute aus der Schulverwaltung eröffnen internationale Kontakte neue Möglichkeiten, andere Lernformen und Lerninhalte kennenzulernen, fachliche und methodische Kompetenzen zu erweitern und diese in die eigene Arbeit einzubeziehen. Mit dem internationalen Schüleraustausch erweitert sich für die Institution Schule der Erfahrungsraum, da die Austauschprogramme nicht nur auf die direkt Beteiligten wirken.

19Programme in Zahken

Partnerschaften und Projekte

COMENIUS-SchulpartnerschaftenMultilaterale und bilaterale Partnerschaften in Europa von Schulen, die zwei Jahre gemeinsam an einem selbst gewählten (Unterrichts-)Projekt mit europäischem Bezug arbeiten. Zuschüsse werden mit Pauschalen berechnet, die sich aus dem Umfang der Mobilitäten ergeben. Finan-zierung: EU-Programm für lebenslanges Lernen.

COMENIUS-RegioEuropäische Projekte im schulischen Bereich auf der Ebene von Gemeinden und Regionen, die zwei Jahre The-men von gemeinsamem Interesse bearbeiten. Antragstel-ler sind Schulverwaltungsbehörden, die mit Schulen und weiteren Einrichtungen ein lokales Netzwerk bilden und mit einem ähnlichen Netzwerk in einem anderen europä-ischen Staat eine Partnerschaft eingehen. Finanzierung: EU-Programm für lebenslanges Lernen.

»Schulen: Partner der Zukunft« (PASCH)Initiative des Auswärtigen Amtes, die weltweit bei jungen Menschen Interesse und Begeisterung für das moderne Deutschland und seine Gesellschaft wecken will. Dem Netzwerk gehören inzwischen fast 1.800 ausländische Schulen an, die von der Zentralstelle für das Auslands-schulwesen (ZfA) und dem Goethe-Institut (GI) betreut werden. Der PAD fördert Projekte deutscher Schulen mit Schulen in ausgewählten Ländern bzw. Regionen. Finan-zierung: Auswärtiges Amt.

German-American Partnership Program (GAPP)Programm für deutsch-amerikanische Schulpartnerschaf-ten, das in Kooperation mit GAPP Inc. New York durchge-führt wird. Neben dem Aufbau langfristiger Kontakte und der interkulturellen Begegnung dient es der Förderung deutscher Sprachkenntnisse und des Deutschunterrichts

an High Schools in den USA. Teilnehmen können all-gemeinbildende Schulen ab der Sekundarstufe I.

Finanzierung: Auswärtiges Amt, U.S. State Department.

Schulpartnerschaften mit IsraelProgramm zum Aufbau und zur Förderung langfristiger Schulpartnerschaften auf Gegenseitigkeit. Ziel ist die Vermittlung eines aktuellen Bildes des jeweils anderen Staates. Teilnehmen können alle Schulen und Schular-ten. Austauschbegegnungen sind ganzjährig möglich und können zwischen 7 und 21 Tagen dauern. Finanzierung: Auswärtiges Amt.

Schulpartnerschaften mit Mittel-, Ost- und Südost-europa und den Baltischen StaatenProgramm zum Aufbau langfristiger Schulpartnerschaf-ten zwischen Schulen in Deutschland und Schulen in der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Estland, Lettland und Litauen. Schü-lerinnen und Schülern aus Deutschland und den Staaten dieser Region wird so die Möglichkeit gegeben, sich ein aktuelles Bild vom jeweils anderen Land zu machen. Aus Mitteln des Auswärtigen Amtes werden Besuche ausländi-scher Schulgruppen in Deutschland und Programm kosten gefördert. Finanzierung: Auswärtiges Amt.

Laufende Projekte 2013 .........................................1.745

• Genehmigte Projekte 2011 bis 2013 .....................561• Genehmigte Projekte 2012 bis 2014 .....................613• Genehmigte Projekte 2013 bis 2015 .....................571

83

Laufende Projekte

2011

-201

3

32

2012

-201

4

22

2013

-201

5

29

Genehmigte Projekte

Geförderte Schüler/-innen und Begleitlehrkräfte aus Deutschland

Geförderte Gruppen 20132895.575

55 Geförderte Gruppen

2013

1.009 Geförderte

Schüler/-innen und Begleitlehrkräfte

aus Israel

davon Bulgarien ............................101davon Rumänien .............................97davon Slowenien ............................16davon Tschechische Republik. ......622davon Ungarn ............................1.154davon Slowakei ............................168davon Estland ...............................127davon Litauen ...............................186davon Lettland ................................49

2.520Geförderte Schüler/-innen und Begleitlehrkräfte

Geförderte Gruppen 2013138

315Geförderte Gruppen

4.824Geförderte

Schüler/-innen und Begleitlehrkräfte

aus dem Ausland

20 Partnerschaften und Projekte

Auf Spurensuche

German-American Partnership Program

Welche Spuren haben Amerikaner in Wernigerode hinterlassen? Und wie wird der Alltag in den USA heute noch durch den »alten Kontinent« und besonders Deutschland geprägt? Zwei Schülergruppen haben sich in Sachsen-Anhalt und Georgia auf Spurensuche begeben. Für ihr Projekt wurden sie 2013 vom PAD ausgezeichnet.

Mit ihrem Cheerleader-Verein »Cats of Pray« bringen die Football-Spieler der »Mountain Tigers« amerikanischen Lebensstil nach Wernigerode in Sachsen-Anhalt. Cheer-leader feuern auch die Floorballspieler an. Cheerleading, Floorball und Football – diese typisch amerikanischen Sportarten sind in der Harzmetropole mit einem lebendigen Vereinsleben präsent. Für ein Austauschprojekt des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums und der Dalton High School in Georgia, das die Schüler/-innen auf deutsch-amerikanische Spurensuche in ihrer Heimatstadt schickte, lag es deshalb auf der Hand, sich bei ihren Austauschbegegnungen mit diesen Phänomenen aus der Welt des Sports zu befassen.

Dabei gibt es in Wernigerode zahlreiche weitere Spuren, die in Amerika gelegt wurden: Was die weithin bekannten Fastfood-Ketten braten, kam ursprünglich in den USA auf den Tisch. Und so manche Automarke, die örtliche Händ-ler vertreiben, wird von jenseits des Atlantiks importiert.

Auf den Straßen in Wernigerode verkehren sie allerdings eher selten, wie die Schüler/-innen beobachtet haben. Zurückzuführen sei dies auf die ausgeprägte Markentreue der Autofahrer/-innen in Deutschland und den vergleichs-weise hohen Spritverbrauch der amerikanischen Marken.

Automodelle aus Deutschland waren es auch, die sich beim Besuch der Schülergruppe in Dalton als Spur in ihre Heimat identifi zieren ließen. Denn in Chattanooga, rund 35 Meilen entfernt, befi ndet sich die Niederlassung eines Wolfsburger Automobilkonzerns. 150.000 PKW werden dort jedes Jahr unter anderem für den nordamerikani-schen Markt produziert. Gemeinsam mit ihren amerika-nischen Kolleginnen und Kollegen schweißen und schrau-ben hier auch zahlreiche entsandte Mitarbeiter/-innen aus Deutschland Autos zusammen. Spuren reichen zudem in die jüngere Geschichte zurück. Auf dem Friedhof in Dal-ton erinnern Gräber an den Zweiten Weltkrieg und daran, dass amerikanische Soldaten damals auch in Deutschland kämpften. Ergänzt wurden die Recherchen durch Umfra-gen in beiden Städten. Deutsch-amerikanische Schü-lertandems befragten – natürlich in der Landessprache – Passanten, was sie über das andere Land und seine Men-schen wissen und denken.

Entstanden ist aus der Projektarbeit ein gemeinsamer Kalender, der alle Spuren zusammenführt. Gut möglich, dass die Schüler/-innen heute manches mit anderen Augen sehen, wenn sie durch ihre Heimatstadt gehen.

Beim Sport und bei

der Straßenumfrage:

Die deutsch-amerikanische

Austauschgruppe stellte

viele Gemeinsamkeiten fest.

Über das ProgrammProgramm für deutsch-amerikanische Schul-partnerschaften, das in Kooperation mit GAPP Inc. New York durchgeführt wird. Neben dem Aufbau langfristiger Kontakte und der interkul-turellen Begegnung dient es der Förderung deut-scher Sprachkenntnisse und des Deutschunter-richts an High Schools in den USA. Teilnehmen können allgemeinbildende Schulen ab der Se-kundarstufe I. Finanzierung: Auswärtiges Amt, U.S. State Department.

Gefördert durch:

21Partnerschaften und Projekte

Initiative »Schulen: Partner der Zukunft«

Die Donau verbindet

Über 260 Millionen Menschen leben an der Donau, und sie haben vieles gemein-sam. Daraus entstand die Idee für ein länderübergreifendes Projekt im Rahmen der Initiative »Schulen: Partner der Zukunft« (PASCH). Über 500 junge Menschen aus dem Donauraum recherchierten dabei von 2011 bis 2013 zu Themen, die alle Anrainerstaaten berühren.

Sie hatten Erfolg: Eine Schüler-

gruppe machte sich auf die Suche

nach dem Goldschatz der Donau.

47 Schulen aus neun Staaten nahmen an dem PASCH-Pro-jekt »Donau verbindet« teil. Die rund 500 Schüler/-innen beschäftigten sich mit Gemeinsamkeiten und Unterschie-den der Donau-Anrainerstaaten. Ziel war es, ein Netz-werk Deutsch sprechender und lernender Jugendlicher aufzubauen, die in regionalen und länderübergreifenden Projekten zunächst für zwei Jahre zusammenarbeiten. Im Vordergrund standen Themen wie »Migration«, »Ökologie« oder »Sitten und Bräuche«.

Aus Deutschland nahmen Schulen aus Bayern teil: Das Kaiser-Heinrich Gymnasium in Bamberg gemeinsam mit seiner Partnerschule, dem Gymnasium »Bilokova« in Bratislava (Slowakische Republik), sowie die Volks-schule Margetshöchheim mit der 73. Schule Sofi a »Vla-dislav Gramatik« (Bulgarien) und dem Liceul Teoretic »Mihail Kogalniceanu« in Chisinau (Moldawien). Die Schüler/-innen dieser Schulen beschäftigten sich insbe-sondere mit Sitten und Bräuchen ihrer Länder. Auf eine außergewöhnliche Reise machten sich im September 2012 vier Schülerinnen der Mittelschule Rottenburg an der Laaber. Ein Projekttreffen mit PASCH-Schulen aus Ungarn, Serbien und Kroatien führte sie nach Aljmaš in Kroatien. Der Aufenthalt begann mit einer Suche nach dem Goldschatz der Donau. Anschließend setzten sie ihre Arbeit zu Sagen und Legenden rund um den Fluss fort und verfi lmten die Donausage »Das Geschenk der Donaunixe«. Das Treffen wurde dem Projekttitel mehr als gerecht: Donau verbindet!

Diese und viele weitere Einzelprojekte sind auch im gleich-namigen Blog unter 3 http://blog.pasch-net.de/donau durch Artikel, Fotos und Videos dokumentiert. Eine inter-aktive Landkarte ermöglicht einen Überblick, wo und zu welchen Themen die Schülergruppen recherchiert haben. Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich im PASCH-Netzwerk die internationale Kooperation im Schulbereich erfolgreich gestaltet lässt. Eine beachtliche Zahl auslän-discher Schüler/-innen unterschiedlichster Nationalität konnte durch den Kontakt und die Zusammenarbeit mit ihren Partnerinnen und Partnern in Deutschland nicht nur deren Sicht kennenlernen, sondern auch die eigenen Sprachkenntnisse durch Gespräche mit Muttersprachlerin-nen und Muttersprachlern vertiefen. Das zweijährige Pro-jekt hat somit die Grundlagen für eine längerfristige Zusam-menarbeit einiger der beteiligten Schulen geschaffen.

Fünf Jahre PASCHDie Initiative »Schulen: Partner der Zukunft« feierte 2013 ihren 5. Geburtstag. Auf 3 www.pasch-net.de/fjp/deindex.htm sehen Sie, was sich seit dem Start in der PASCH-Welt bewegt hat. Eine interaktive Weltkarte mit Video- und Audiodateien vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der PASCH-Aktivitäten und ermöglicht Einblicke in die Schulen. Eine Zusammenstellung der wichtigsten PASCH-Schlagzeilen bietet einen Rückblick auf die Höhepunkte der Initiative: Lehrerfortbildungen, Bildungsprojekte, Deutschlandaufenthalte, Schulleiterkonferenzen, Hochschulkooperationen, Schulpartnerschaften, Wettbewerbe usw. Im PASCH-Gästebuch können Lehrkräfte sowie Schüler/-innen ihre Erfahrungen, Erleb-nisse und Erinnerungen teilen.

ghemen, die alle

Sie hatten Erfolg: Eine Schüler-

Gefördert durch:

22 Partnerschaften und Projekte

»Wir möchten gerne verlängern«:

Annika verabschiedet sich von

Joschko, einem slowakischen Schüler.

»Wir möchten gerne verlängern«

COMENIUS-Schulpartnerschaften

Metacom-Symbole ermöglichen es Menschen, die nicht sprechen, zu kommuni-zieren. In einem deutsch-slowakischen COMENIUS-Projekt zweier Förderschulen erstellen Schülerinnen und Schüler gemeinsam ein Wörterbuch dazu.

»Ahoj! Ja sa volám Annika.« So klingt es, wenn sich Annika in der Slowakei vorstellt. Die Schülerin der LVR-Schule am Königsforst (Nordrhein-Westfalen) ist körperbehindert und kann nicht sprechen. Sie kommuniziert deshalb über einen sogenannten Talker, der für sie spricht. Gemeinsam mit zehn weiteren Schülerinnen und Schülern nahm sie im Mai 2013 an der Fahrt der COMENIUS-AG in die Slowakei teil. Dort lernten sie die slowakischen Schüler/-innen der Part-nerschule kennen, erfuhren viel über das Land und seine Kultur und arbeiteten am gemeinsamen Projekt – einem Wörterbuch in deutscher, slowakischer und englischer Sprache, das auch Metacom-Symbole aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation enthält. Diese Symbole werden weltweit verstanden und ermöglichen es Men-schen, die nicht sprechen, zu kommunizieren.

Dass Annika an der Fahrt teilnehmen konnte, war nicht selbstverständlich. Die 17-Jährige ist auf einen elektri-schen Rollstuhl angewiesen und kann deshalb nicht mit dem Flugzeug reisen. Die Austauscherfahrung war ihr allerdings wichtig. So fuhren Annika und zwei Betreuer mit dem Auto in die Slowakei. Über die An- und Abreise hin-aus waren zudem viele organisatorische Fragen zu klären: Ist der Aufzug im Hotel groß genug? Sind Ausfl ugsziele barrierefrei erreichbar? Trotz aller Vorbereitungen musste vor Ort immer wieder improvisiert werden, etwa als eine Seilbahn zu eng für den Rollstuhl war. Dank des Engage-ments der slowakischen und deutschen Begleiter/-innen konnten jedoch stets Lösungen gefunden werden. Und Bedenken, die Reise könnte zu anstrengend sein, erwie-sen sich als unbegründet. »Annika hat uns gezeigt, dass sie an allen Aktivitäten teilnimmt. Wir haben viel von ihr gelernt«, sagt auch Daniela Jutkova, die das COMENIUS-Projekt an der slowakischen Schule koordiniert.

Der Besuch in der Slowakei war Teil des COMENIUS-Pro-jekts mit der Spojená škola in Košice. Auf den Aufenthalt hat sich die Schülergruppe sorgfältig vorbereitet. Neben Sprachunterricht und Landeskunde bearbeiteten sie einen Wortschatz mit Themen wie »Begrüßung«, »Schule«, »Freunde und Familie« vor. Parallel dazu befassten sich die Schüler/-innen in Košice mit Vokabeln für den Alltag. Das Material fi ndet Eingang in das dreisprachige und bar-rierefreie Wörterbuch mit den Metacom-Symbolen. Zum Abschlusstreffen im Juni 2014 soll es fertiggestellt sein.

Damit das gelingt, wurde in der slowakischen Partnerschule intensiv am Wörterbuch gearbeitet. »Es ist faszinierend zu beobachten, wie offen und unbefangen unsere Schülerin-nen und Schüler die sprachlichen Anforderungen anneh-men. Sie verwenden die deutsche, englische und slowaki-sche Sprache und wachsen über sich hinaus«, sagt Ulrike Pusch. Tim etwa fragte an der Rezeption des Hotels »Is here Internet?«, während Manuel am Frühstückbuffet für Milch im Müsli sorgte: »Milk? Cold milk?« In der Begegnung mit den slowakischen Schülerinnen und Schülern nutzen sie ihre slowakischen Sprachkenntnisse. Am Tag der Rückreise bedauert Sebastian: »Schade, dass wir fahren. Wir möchten gerne verlängern.« Das klappte zwar nicht. Doch es hieß zum Abschied auch »Dovidenia«. Im November 2013 kamen die Schüler/-innen zum Wiedersehen an die LVR-Schule am Königsforst, wo die Projektarbeit fortgesetzt wurde.

Über das ProjektBeteiligte Schulen: LVR-Schule am Königsforst (Nordrhein-Westfalen) und Spojená škola in Košice (Slowakei). Beide Schulen haben den Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Sie arbeiten seit 2010 zusammen. Ansprechpartnerin: Ulrike Pusch. E-Mail: [email protected]. Projektlaufzeit: August 2012 bis Juli 2014. Förderung der Schule in Deutschland: 22.000 Euro. Weitere Informationen unter 3 www.schule-am-koenigsforst.lvr.de

23Partnerschaften und Projekte

Rhythmus im

Schulalltag verbessert die

Konzentrations- und Kooperations-

fähigkeit der Kinder.

Singen, Klopfen und Trommeln: Wie der Schulalltag an integrativ arbeitenden Grundschulen einen neuen Rhythmus bekommt, zeigt eine COMENIUS-Regio-Partnerschaft. Zwei Schulbezirke in Deutschland und Österreich ermöglichen Lehrkräften rhythmisch-musikalische Fortbildungen und Hospitationen. Dabei ler-nen sie mehr über Inklusion und verändern ihre Praxis.

»Ene, mene, mente. Locum tocum tente. Carbutti cara-butti. Locum tocum witsch watsch ab drum!« Ein Non-sens-Reim steht am Anfang. Die Kinder sprechen ihn aus-drucksstark und im Rhythmus, erfi nden Gesten dazu, um sich die Worte leichter zu merken. Sie überlegen, ob es ein Zauberspruch ist, eine Schimpftirade oder ein Abzähl-vers. Welche Bewegungsabläufe passen dazu? Nun wäh-len sie Instrumente aus. Da kommen Regentonnen und Rohre, Stöcke und Steine zum Einsatz. Sie lernen, dass gleiche Klänge für gleiche Rhythmen und tiefe Klänge für die Schlusswörter passen. Nun regt die Lehrkraft an, gemeinsam eine Melodie zu dem Spruch zu erfi nden. Am Ende entsteht aus vielen Teilen ein Ganzes. Alle Kinder sind beteiligt, aber auf unterschiedliche Weise. Alle sind motiviert und haben Spaß. Rhythmus verbindet.

Im Herbst 2011 begann die Zusammenarbeit der Schul-bezirke Mainz (Rheinland-Pfalz) und Tennengau (Salzburg) in einer COMENIUS-Regio-Partnerschaft. Unter dem Titel »Rhythmus verbindet« gehen sie seitdem der Frage nach, wie die Kooperation an Regelschulen mit Integrations-schwerpunkt durch rhythmisch-musikalische Elemente gestärkt werden kann. In beiden Schulbezirken beteiligen sich je zwei Schulen – die Grundschule Feldbergschule und die Theodor-Heuss-Grundschule in Mainz sowie die Volksschule Hallein Burgfried und die Volksschule Kuchl in der Nähe von Salzburg. Unterstützt werden die Part-ner vom Landesinstitut Rheinland-Pfalz, der Stadtverwal-tung Mainz sowie der Pädagogischen Hochschule Salz-burg. Projektleiterinnen sind die beiden Schulrätinnen der jeweiligen Region, die in Deutschland der Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion Rheinland-Pfalz, Außenstelle Schulaufsicht Neustadt/Weinstraße, in Österreich dem Bezirksschulrat Hallein angehören.

Im Vordergrund steht die Idee, mit musikalisch-rhythmi-schen Elementen das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen zu fördern. Das Anlie-gen beider Partnerregionen im Projekt, die Potenziale des Einzelnen zu fördern und im Rahmen einer inklusi-ven Gesellschaft bestmöglich zu nutzen, entspricht dem Grundgedanken dieser europäischen Kooperation. Beim gemeinsamen Musizieren gelingt das hervorragend. Alle

können sich dabei mit ihren individuel-len Voraussetzungen einbringen. Kinder wie Lehrkräfte erfahren ihre Stärken im Bereich »Rhythmus« und entwickeln sie weiter. Während des zweijährigen Projekts erleben die beteiligten Lehrkräfte, dass rhythmisch-musikalische Elemente nicht nur im Fach Musik ihren Platz haben, son-dern viele Phasen des Unterrichtsalltags bereichern. »Im gemeinsamen Rhythmus fi ndet jedes Kind seinen Platz. Rhythmus braucht man in allen Lebensbereichen und im Schulalltag verbessert er die Konzentrationsfähigkeit und Kooperationsfähigkeit der Kinder«, stellt eine der Grundschullehrerinnen fest.

Neben Hospitationen standen handlungsorientierte musi-kalische Lehrerfortbildungen der Regio-Partner im Mittel-punkt. Anschließend wurden die Erfahrungen in den Schu-len im Unterricht erprobt und später wieder refl ektiert. Mit der im Internet verfügbaren Broschüre »Rhythmus verbin-det – Einsatz rhythmisch-musikalischer Elemente als Bei-trag zum gelingenden Miteinander im Schulalltag hetero-gener Lerngruppen« dokumentieren die Partner ihr Projekt und bieten einen Fundus für rhythmisch-musikalische Ele-mente zum Nachahmen an. Entstanden ist außerdem ein Dokumentarfi lm, der einen Einblick in die Projektarbeit, die Fortbildungen, Inputs zur Inklusion und den gemeinsamen Unterricht an Schulen mit integrativem Schwerpunkt gibt. Er kann bei den Projektleiterinnen entliehen werden.

Rhythmus vereint

COMENIUS-Regio-Partnerschaften

Rhythmus im aucht man in

Über das ProgrammCOMENIUS-Regio ermöglicht die europäische Zusammenarbeit und Vernetzung im Schulbe-reich auf der Ebene von Regionen und Gemeinden. Schulbehörden können dabei gemeinsam mit Schulen oder vorschulischen Einrichtungen sowie mit anderen Einrichtungen – auch aus dem außerschulischen Bereich – eine Partnerschaft mit einer anderen Region in Europa eingehen, um Themen von gemeinsamem Interesse zu bearbeiten. Gefördert werden zwei-jährige bilaterale Partnerschaften mit themenbezogenen Projektaktivitäten und Mobilitäten in die jeweilige Partnerregion. Dafür gibt es Pauschalsummen für Mobilitäten und Zuschüsse für sonstige Projektkosten. Der Maximalbetrag für deutsche Regionen liegt bei 45.000 Euro. Finanzierung: EU-Programm für lebenslanges Lernen. Informationen zu dem Projekt fi nden Sie unter 3 www.rhythmus-verbindet.eu

Gefördert durch:

24 Prämienprogramme

Schülerinnen und Schüler

Sprache und Bildung sind wichtige Voraussetzungen für den internationalen Dialog und ein interkulturelles Lernen, das sich den Werten von Toleranz und Respekt verpfl ichtet fühlt. Verschiedene Exzellenzprogramme des PAD richten sich deshalb an Schüler/-innen im Ausland, die zu mehrwöchigen Aufenthal-ten nach Deutschland eingeladen werden. Sie sollen dadurch lebendige und langfristige Bindungen zu Deutschland aufbauen.

Das Internationale Preisträgerprogramm und Stipendienprogramme zur deutschen Sprache und Landeskunde ermöglichen ausländischen Schülerinnen und Schülern, die sich im Fach Deutsch ausgezeichnet haben, einen bis zu vierwöchigen Aufenthalt. Anfangs haben Schüler/-innen aus rund 25 Natio-nen daran teilgenommen. Inzwischen ist die Gesamtzahl auf weltweit 91 Staaten gestiegen. Die ausländischen Gäste nehmen während ihres Besuchs in Deutschland am Schulunterricht teil und leben in Gastfamilien. Die Sprache ist so ein Instrument erlebter Landeskunde. Gegenbesuche sind im Rahmen dieser Programme nicht vorgesehen. Einzelne Staaten – derzeit Spanien, Italien und die Niederlande – sprechen allerdings Einladungen für sprachbegabte Schüler/-innen aus Deutschland aus. Der einjährige deutsch-französische Austausch VOLTAIRE und das 14-tägige Programm für »Johannes-Rau-Stipendi-aten« aus Israel ermöglichen Schülerinnen und Schülern einen Aufenthalt und Schulbesuch in Deutschland.

Die Programme für Schüler/-innen erfüllen die Erwartungen an nachhaltige Wirkungen in besonderem Maße. Dies belegen unter anderem zahlreiche Anfragen ehemaliger Stipendiatinnen und Stipendiaten beim PAD – sei es, weil sie sich über Studien-möglichkeiten in Deutschland informieren möchten, sei es, weil sie ihren Aufenthalt in Deutschland vor vielen Jahren in bester Erinnerung behalten haben. Der PAD freut sich über diese Auswir-kungen seiner Arbeit und vermittelt gerne die gewünschten Informationen und Kontakte.

25Austausch- und Einladungsprogramme

Internationales PreisträgerprogrammVierwöchiges Exzellenzprogramm für Schüler/-innen aus weltweit 91 Staaten. Die Vollstipendien umfassen zwei Wochen Familienaufenthalt mit Schulbesuch sowie zwei-wöchige landeskundliche Exkursionen nach Köln/Bonn, Berlin, München (oder Hamburg) in internationalen Grup-pen. Finanzierung: Auswärtiges Amt.

Kurse zur deutschen Sprache und LandeskundeProgramm, das den Unterricht im Fach Deutsch als Fremd-sprache fördert und für nationale Gruppen mit Begleitlehr-kräften aus dem Heimatland organisiert wird. Das Stipen-dium umfasst Kurs- und Aufenthaltskosten, nicht aber An- und Abreisekosten. Finanzierung: Auswärtiges Amt.

Gegeneinladungen an deutsche Schüler/-innen: Niederlande, Spanien und ItalienGegeneinladungen zum Internationalen Preisträgerpro-gramm, die der Förderung der Partnersprachen in den all-gemein bildenden Schulen in den Ländern in Deutschland dienen. Finanzierung: Partnerorganisationen im Ausland.

VOLTAIREDeutsch-französischer Jahresaustausch auf Gegenseitig-keit, der vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) mit einer Reihe von Partnern – in Deutschland unter ande-rem dem PAD – durchgeführt wird. Jährlich können bis zu 300 Austauschpaare vermittelt werden. Finanzierung: DFJW, Teilnehmer/-innen.

Schülerinnen und Schüler

Begleitlehr-kräfte aus

Deutschland

421Schüler/

-innen aus Israel

20Schüler/

-innen aus Deutschland

474Teilnehmer/-innen am internationalen Preisträgerprogramm 2013

r/ innen

aus Latein-amerika

215

aus Europa

aus Asien

49

79aus Nord-amerika aus

Afrika

aus Australien/Neuseeland

53

70

8

* An dem Programm nehmen auch Selbstzahler teil.

A G S P R A C H E WT K F K W I M C X LS C H U E L E R O AE G T R U E V L I ND R L S Z R S O F DS T I P E N D I U M

35 Begleitlehrkräfte

446 Schüler/-innen*

Austauschpaare182

Hallo!Salut !

Schülerstipendien in den Niederlanden

Schülerstipendien in Italien

Das Programm mit Spanien musste 2013 kurzfristig abgesagt werden.

Johannes-Rau-StipendiatenZweiwöchiges Programm für Jugendliche aus Israel in Deutschland. Während des Aufenthalts leben sie in Gast-familien und nehmen am Schulunterricht teil. Gemeinsam mit ihren Gastgeberinnen und Gastgebern treffen sie sich abschließend zu einem Seminar in Berlin. Finanzierung: Auswärtiges Amt.

12

35

26 Prämienprogramme

Internationales Preisträgerprogramm

»Ein Meer voller Sterne«:

Im Juni 2013 stellte Korakoch

Attaviriyanupap im Goethe-Institut

Bangkok ihre Thailändisch-

Übersetzung dieses Jugendbuches

von Sigrid Zeevaerts vor.

Vor dreißig Jahren lernte sie ihre ers-ten Worte in der deutschen Sprache. Das war im Jahr 1983 in ihrer Schule in Bangkok. Korakoch Attaviriyanupap war damals 14 Jahre alt und wählte Deutsch als zweite Fremdsprache. Heute ist die Thailänderin Professorin an der Silpa-korn-Universität in Nakhon Pathom in Thailand und befasst sich dort vor allem mit der deutschen Sprachwissenschaft.

Am liebsten forscht Korakoch Attaviriyanupap zum Thema »Kontrastive Linguistik«, dem Vergleich zweier Sprach-systeme. Zahlreiche Aufsätze hat sie zu den Sprachsyste-men Deutsch und Thai in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und wurde für ihre Arbeit mit einem For-schungspreis geehrt. An ihrer Schule gehörte sie zu den wenigen, die Deutsch als zweite Fremdsprache wählten. Die meisten entschieden sich für Französisch. »Es war aus meiner Sicht deshalb etwas Besonderes diese Sprache zu lernen, weil wir dann zu den Eliten gehörten«, erzählt die heute 44-Jährige. Als junge Schülerin traf sie damit eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben prägen sollte.

Um am Preisträgerprogramm des PAD teilnehmen zu können, musste sie zunächst eine Prüfung am Goethe-Institut Bangkok ablegen – mit großem Erfolg. Sie erhielt die höchste Punktzahl und qualifi zierte sich damit für eines der vier thailändischen Stipendien für den Aufent-halt in Deutschland. Für Attaviriyanupap war es nicht nur die erste Reise nach Deutschland, sondern ihr erster Auf-enthalt im Ausland überhaupt. Umso mehr sind ihr die Stationen des Preisträgerprogramms präsent. Die Besu-che in Bonn, Berlin und München haben sich ihr detail-reich eingeprägt. »Ich kann mich noch sehr gut an vieles erinnern. Deutschland hat mich so fasziniert: Der „Lange Eugen“, die Poppelsdorfer Allee, das Universitätsgebäude und das Beethovenhaus in der damaligen Hauptstadt Bonn, die Schifffahrt nach Königswinter, die Besichtigung des Kölner Doms.« In München gehörte ein Besuch im Hofbräuhaus dazu. Auch das Deutsche Museum hat ihr gefallen. »Alles war toll und hat mich beeindruckt. Was aber für mich bis heute sehr speziell war, ist die Tatsa-che, dass ich die Berliner Mauer gesehen habe, die heute nicht mehr existiert.« Die Reise hat Attaviriyanupap darin bestärkt, der Sprache treu zu bleiben und Deutsch an der Chulalongkorn Universität zu studieren. 1990 machte sie ihren Bachelor of Arts mit Deutsch im Hauptfach und Englisch im Nebenfach. In den folgenden Jahren reihte sich ein Abschluss an den anderen. Fünf Jahre arbeitete Attaviriyanupap an der Universität Bern, bis sie 2007 dort die Doktorwürde verliehen bekam. Seither ist sie wieder zurück in ihrer Heimat und unterrichtet an der Silpakorn-Universität.

Deutschland ist sie über all die Jahre treu geblieben. Noch heute hat sie Kontakt zu ihrer Reiseleiterin Gertrud Kies-berg aus dem Preisträgerprogramm. Die beiden treffen sich, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet. Trotz all der Dinge, die die dynamische Professorin an Deutsch-land mag, gibt es jedoch eine kleine Einschränkung: »Ich esse nicht so gerne Brot«, sagt sie – und schmunzelt.

»Deutsch ist seit dreißig Jahren meine große Leidenschaft«

»Likay« und »Lukthung«

auf Deutsch: Studierende

der Deutschabteilung

verbanden die traditionelle

Form des thailändischen

Tanztheaters »Likay« mit

dem klassischen deutschen

Märchen »Aschenputtel«.

Gesprochen wurde auf

Deutsch, gesungen jedoch

in thailändischer Art.

Über das ProgrammSeit Ende der 1950er Jahre führt der PAD das Internationale Preisträgerprogramm durch. Heute nehmen daran Schüler/-innen aus weltweit 91 Staaten teil. Sie zeichnen sich durch exzellente Deutschkenntnisse aus, die sie in Wettbewerben und Deutscholympiaden in ihrer Heimat unter Beweis gestellt haben. Das Einladungsprogramm ermöglicht ihnen einen vier-wöchigen Aufenthalt in Deutschland. Dabei sind sie in Gastfamilien untergebracht und neh-men am Unterricht teil. Gemeinsam mit den anderen Preisträgerinnen und Preisträgern fi n-den zudem landeskundliche Exkursionen unter anderem nach München, Hamburg und Berlin statt. Daneben vermittelt der PAD auch Sprachkurse für Schüler/-innen, die sich im Unter-richtsfach Deutsch besonders ausgezeichnet haben. Finanzierung: Auswärtiges Amt, Länder.

Gefördert durch:

27Prämienprogramme

Sprachkurse und Gegeneinladungen

Wer nicht geht, kann nicht wiederkommen

Im September 2013 machte sich eine Schülergruppe auf den Weg nach Trient, um dort auf Einladung der Autonomen Provinzregierung zwei Wochen am Unterricht in Schulen teilzunehmen. Begleitlehrerin Manuela Monte vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Dortmund setzt den Kontakt mit einem Schüleraustausch fort.

Ein Konferenzraum am Münchener Hauptbahnhof: Nach und nach treffen 35 aufgeregte Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet ein, um gemeinsam Rich-tung Trient aufzubrechen. Durch ihre besonderen Leistun-gen im Fach Italienisch hatten sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten für den Sprachkurs in Trient qualifi ziert. Nicht weniger aufgeregt waren auch die Gastfamilien, von denen sie nach vier Stunden Zugfahrt empfangen wur-den. Dank vorherigem E-Mail-Kontakt konnten die Paare jedoch schnell zugeordnet werden.

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten absolvierten ein umfangreiches Programm: Vormittags wohnten sie zusammen mit ihren Gastgeschwistern dem Unterricht bei. Am Nachmittag dagegen wurden gemeinsame Akti-vitäten angeboten. Bei einem geführten Stadtrundgang durch das geschichtsträchtige Trient etwa erfuhr die Gruppe viel über das Trienter Konzil und seine Bedeutung für die Kirchengeschichte. Besichtigt wurden unter ande-rem der Dom, das atemberaubende Schloss und impo-sante »palazzi« der seit jeher wohlhabenden Stadt. Aus-fl üge führten auch in die nähere und weitere Umgebung – so an den Gardasee oder nach Verona. Dort konnte die deutsch-italienische Schülergruppe nicht nur den höchs-ten Punkt der mächtigen Arena erklimmen, sondern auch die »casa« Romeos und Julias besichtigen und sich auf dem Balkon ablichten lassen. Einen weiteren Höhepunkt stellte der Besuch in dem erst kürzlich eingeweihten »Muse« dar, einem von Renzo Piano entworfenen gläser-nen Museumskomplex in der Stadt, in dem wissenschaft-liche Themen aus dem Bereich der Naturkunde, Evolution und Technik veranschaulicht werden.

Für Manuela Monte vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Dortmund, als Begleitlehrerin mit der Gruppe unterwegs, war es »eine große Freude, wie in dieser internationalen Gruppe Pläne geschmiedet und Freundschaften geknüpft wurden«, schreibt sie dem PAD. Es sei deshalb verständ-lich gewesen, »dass beim Abschied dieser ungewöhn-lichen Begegnung Tränen fl ossen.« Doch für alle Aus-tauschpartner gilt der Satz: Wer nicht geht, kann nicht wiederkommen. Auf die Schule, an der Manuela Monte selbst unterrichtet, trifft das ganz besonders zu: Aus dem Aufenthalt in Trient entwickelte sich nämlich ein enger Kontakt zum dortigen »Liceo linguistico Sophie Scholl«,

aus dem jetzt ein Schüleraustausch hervorgeht. Anfang April 2014 kommt eine Trientiner Gruppe ans Käthe-Koll-witz-Gymnasium nach Dortmund.

Lerche oder Nachtigall? Wer diesen Balkon betritt, ahnt, welcher

Vogel auf dem Granatapfelbaum Julias Ohr durchdrungen hat.

Über das ProgrammGegeneinladungen zum Internationalen Preis-trägerprogramm, die der Förderung der Partner-sprachen in den allgemeinbildenden Schulen in Deutschland dienen. Finanzierung: Partnerorga-nisationen im Ausland.

28 Einblicke

Das Informations- und Serviceangebot des PAD

Service und Finanzen

Viele Wege führen zum Ziel, sich über die Arbeit des PAD und einzelne Programme zu informieren. Die wichtigsten stellen wir hier vor.

»PAD aktuell«Die Zeitschrift »PAD aktuell« erscheint vierteljährlich und berichtet über den europäischen und internationalen Aus-tausch im Schulbereich. Schwerpunkte vertiefen einzelne Programme oder Themen. Der Bezug der Zeitschrift ist kostenlos. Eine E-Mail an 3 [email protected] genügt.

Der PAD onlineOb Projektmittel für Schulpartnerschaften oder für individuelle Fortbildungen und Mobilitäten zu Lern-zwecken: Unter 3 www.kmk-pad.org fi nden Sie alle unsere Angebote und aktuellen Ausschreibungen. Auf 3 www.etwinning.de informiert die Nationale Koordinie-rungsstelle im PAD über die Möglichkeiten online-gestütz-ter Schulpartnerschaften. Mit dem »Partnerschulnetz« unter 3 www.partnerschulnetz.de unterstützt der PAD Schulen bei der Vermittlung neuer Partner für Schulpart-nerschaften und Schüleraustausch weltweit im Rahmen der Initiative »Schulen: Partner der Zukunft«.

Elektronischer NewsletterMit dem elektronischen Newsletter, der monatlich erscheint, sind Sie laufend informiert. Ein kostenfreies Abonnement kann über unsere Website 3 www.kmk-pad.org bequem und schnell durch Selbsteintrag im Menüpunkt »Service / Elektronischer Newsletter« einge-richtet werden.

ProgramminformationenWer kann einen Antrag stellen? Welche Projekte werden gefördert? In welcher Höhe ist eine fi nanzielle Förderung möglich? Auskunft über diese und andere Fragen erhalten Sie online unter 3 www.kmk-pad.org/programme oder in Broschüren und Faltblättern zu den verschiedenen Pro-grammen des PAD. Eine aktuelle Übersicht und Bestell-möglichkeiten fi nden Sie auf der Website des PAD unter 3 www.kmk-pad.org/service.

Beispiele aus der PraxisSie wollen wissen, wie ein Projekt in der Praxis funktio-niert? Darüber informieren Sie Faltblätter unserer Serie »Beispiele aus der Praxis«, die Sie bestellen oder auf unserer Website als PDF abrufen können. Viele »Bei-spiele guter Praxis« fi nden Sie außerdem online bei unse-rem »Projekt des Monats« und in der Veröffentlichung »COMENIUS – Neue Schulwege in Europa«. Mehr Infor-mationen fi nden Sie unter 3 www.kmk-pad.org/praxis.

VeranstaltungenSie wollen sich mit Kolleginnen und Kollegen austauschen und mehr wissen über den europäischen und internationa-len Austausch im Schulbereich? Dann besuchen Sie eine Informationsveranstaltung über COMENIUS und Erasmus+ in Ihrer Region oder Seminare, die der PAD zu aktuellen Themen des Austauschs durchführt. Termine fi nden Sie auf unserer Website unter 3»Aktuelles / Termine«.

PersonalIm PAD arbeiten derzeit rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Seine Arbeit wird fi nanziert aus Mitteln der Länder, des Auswär-tigen Amtes, der EU-Kommission, der Deutschen UNESCO-Kommission und weiterer Kooperations-partner. Dazu gehören zum Beispiel das U.S. State Department und die Fulbright-Kommission.

Programm-Mittel in ZahlenIm Kalenderjahr 2013 standen dem PAD folgende Mittel für die Programme zur Verfügung:• EU-Kommission .........................18,190 Mio. €• Auswärtiges Amt .........................5,337 Mio. €• U.S. State Department .................0,076 Mio. €• UNESCO-Kommission ..................0,028 Mio. €Diese Mittel werden durch den PAD verwaltet und an die Teilnehmenden bzw. Zuschussempfänger – das sind vor allem Schulen – ausgezahlt. In einigen Programmen werden Mittel direkt durch die Länder oder Kooperationspartner bereitge-stellt und ausgezahlt.

Einblicke 29

In Zahlen

1.003 Bildungsfach-leute und Bildungsexperten haben 2013 an den 15 von der Nationalen Agentur im PAD durchgeführten Veranstaltun-gen teilgenommen.

51.160 Kilometer mussten die 10 deutschen Fremdsprachenassistenz-kräfte an High Schools in den USA 3 siehe Seite 10 in Kauf nehmen, um von ihren Einsatzschulen zu einem Evaluationstreffen in Orlando (Florida) zu reisen. Eingeladen dazu hatte sie das Goethe-Institut.

144 COMENIUS-Regio-Partnerschaften 3 siehe Seite 23 mit deutscher Beteiligung haben seit 2009 eine Förderung erhalten.

885 Schülerinnen und Schüler aus Israel konnten 2013 im Rahmen deutsch-israelischer Schulpartnerschaften gefördert werden.

5.001 Kilometer würde eine an einer Schule in Deutschland eingesetzte fi nnische COMENIUS-Assistentin zurücklegen, wollte sie nach ihrer Assistenzzeit einen eben-falls in Deutschland eingesetzten COMENIUS-Assistenten aus der Türkei besuchen. Dabei wäre sie rund 55 Stunden unterwegs und müsste durch 11 Staaten reisen.

7.368Stipendien für eine COMENIUS-Lehrer-fortbildung 3 siehe Seite 17 konnten zwi-schen 2007 und 2013 vergeben werden.

16.514 Kilometer Luftlinie voneinan-der entfernt liegen die Grundschule in Hösbach-Winzenhohl (Bayern) und die Partnerschule in Französisch-Polynesien auf der Insel Rurutu. Beide Schulen haben 2011 bis 2013 gemeinsam eine COMENIUS-Schulpartnerschaft 3 siehe Seite 22 durchgeführt – und sich gegenseitig auch besucht.

10.549 Lehrkräfte aus Deutschland sind derzeit bei eTwinnung 3 siehe Seite 7 registriert.

30 Einblicke

Über den PAD

Referate und Ansprechpartner/-innen im Überblick

Pädagogischer Austauschdienst der KultusministerkonferenzLeitung: Gottfried BöttgerVertreter: Dr. Thomas Spielkamp

Allgemeine und grundsätzliche Angelegenheiten (Referat VA)Haushalt, Personal, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, eTwinningReferatsleiter: Gottfried Böttger · E-Mail: [email protected]

Austausch zukünftiger Lehrkräfte und Fremdsprachenassistenzkräfte (Referat VB)Austauschprogramm für Fremdsprachenassistentinnen und -assistentenReferatsleiter: Günter Jacob · E-Mail: [email protected]

Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte, Freiwilligendienst »kulturweit« (Referat VC)Hospitationsprogramme, Fortbildungskurse außerhalb von COMENIUS, Weiterbildung von Ortslehrkräften, Freiwilligendienst »kulturweit«Referatsleiter: Gernot Herrmann · E-Mail: [email protected]

Schulpartnerschaften (Referat VD)Schulpartnerschaften außerhalb von COMENIUS-Schulpartnerschaften, Initiative »Schulen: Partner der Zukunft«, Johannes-Rau-StipendiatenReferatsleiterin: Susanne Schwarzenberg · E-Mail: [email protected]

Prämien- und Einladungsprogramme (Referat VE)Internationales Preisträgerprogramm (Prämienprogramm), Einladungsprogramme ausländischer RegierungenReferatsleiter: Jörg Kretschmer · E-Mail: [email protected]

Nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich I (Referat VF)COMENIUS-Lehrerfortbildung, COMENIUS-Assistenzzeiten, Multilaterale COMENIUS-Projekte und Netzwerke, Europäisches SprachensiegelReferatsleiter: Stefan Schaaf · E-Mail: [email protected]

Nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich II (Referat VG)COMENIUS-Schulpartnerschaften, COMENIUS-Regio, StudienbesucheReferatsleiter: Dr. Thomas Spielkamp · E-Mail: [email protected]

31

Unser Leitbild

Einblicke

Der PAD wurde 2008 für sein Qualitätsmanagement zertifi ziert. Dieses Zertifi kat war drei Jahre gültig und wurde im Frühjahr 2011 – jetzt nach der Norm DIN EN ISO 9001:2008 – erfolgreich erneuert. Der PAD freut sich, dass damit bestätigt wird, dass seine Arbeit die Anforderungen der Norm weiterhin erfüllt. Das Leitbild, das gemeinsam von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt wurde, be-schreibt Auftrag, Ziele, Selbstverständnis und Aufgaben des PAD.

Unser AuftragDer Pädagogische Austauschdienst (PAD) ist als einzige staatliche Einrichtung in Deutschland im Auftrag der Län-der für den internationalen Austausch und die internati-onale Zusammenarbeit im Schulbereich tätig. Wir bilden eine Abteilung im Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutsch-land und betreuen seit 1952 im Auftrag der Kultusminis-terien europäische und internationale Maßnahmen für den Schulbereich. Seit 1995 sind wir auch Nationale Agentur für EU-Programme.

Unsere ZieleUnsere Arbeit dient dem interkulturellen Dialog und der Völkerverständigung. Wir fördern europäische und inter-nationale Kompetenz, das Fremdsprachenlernen und die Aufgeschlossenheit für die deutsche Sprache und Kultur im Ausland. Die durch unsere Programme ermöglichte Zusammenarbeit von Institutionen und Personen aus dem Schulbereich auf europäischer und internationaler Ebene soll zur Verbesserung der Qualität des Lehrens und Ler-nens führen.

Wir verstehen die Internationalisierung von Schule auf allen Schulstufen, in allen Schulformen und Schulfächern als konkreten und notwendigen Beitrag zur Qualitätssi-cherung und Schulentwicklung im 21. Jahrhundert.

Unser SelbstverständnisWir haben den Anspruch, effektiv und effi zient zu arbei-ten und als Service-Einrichtung für den Schulbereich kundenfreundlich, d.h. zeitnah, transparent, verständlich und nachvollziehbar zu agieren. Im Rahmen unserer Ver-waltungstätigkeit handeln wir im Einklang mit den ein-schlägigen rechtlichen Vorgaben. Dabei achten wir auf die sachgerechte und wirtschaftliche Verwaltung der uns anvertrauten öffentlichen Mittel. Wir verstehen uns gleich-zeitig als pädagogische Berater, deren Ziel es ist, Personen und Einrichtungen aus dem Schulbereich Zugang zur euro-päischen und internationalen Dimension zu ermöglichen.

Die Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter, die ausgeprägte Kundenorientierung sowie die starke Identifi zierung mit den Inhalten unserer Programme sind ein wesentlicher Grund für den Erfolg unserer Arbeit. Wir verpfl ichten uns, unsere Kenntnisse und Fähigkei-ten durch Fortbildungsmaßnahmen zu erhalten und zu erweitern. Unsere Arbeit ist geprägt von Transparenz, der Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse, dem ungehinderten Zugang zu Informationen sowie dem respektvollen und freundli-chen Umgang miteinander. Wir verstehen uns als kollegial arbeitendes Team mit gemeinsamen Zielen.

Um unsere Arbeit kontinuierlich zu verbessern, führen wir interne Managementbewertungen durch. Zur Aufrechter-haltung unseres Managementsystems stellen wir die not-wendigen personellen und fi nanziellen Ressourcen bereit.

Unsere AufgabenUm die europäische und internationale Dimension im Schulbereich zu fördern, ermöglichen wir Dialog und Begegnung. Dabei erfüllen wir in Zusammenarbeit mit den Ländern in der Bundesrepublik Deutschland, dem Auswär-tigen Amt, der EU-Kommission und anderen nationalen und internationalen Kooperationspartnern aus dem schu-lischen und kulturpolitischen Bereich folgende Aufgaben:

• Information, Beratung, Vermittlung und Betreuung von Personen und Institutionen aus dem Schulbereich

• Planung, Durchführung, Evaluation und kontinuierliche Weiterentwicklung von Programmen

• Konzeption und Entwicklung neuer Austauschpro-gramme

• Information der Zielgruppen sowie der interessierten Öffentlichkeit.

Das Qualitätsmanagementsystem wurde mit den Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern entwickelt und kommuniziert und ist fester Bestandteil des Pädagogischen Austausch-dienstes.

Der Pädagogische Austauschdienst der Kultusministerkonferenz

Seit 2008 ist der PAD für sein

Qualitätsmanagement zertifi ziert.

Gefördert durch