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Personen-Triebwagen / -züge Eine Kurze Übersicht der Geschichte der Personentriebwagen Jens Arenberg © 2011

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Personen-Triebwagen / -züge

Eine Kurze Übersicht der Geschichte der Personentriebwagen

Jens Arenberg © 2011

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Begriffserklärung

• Triebwagen, Triebzug und Triebwagenzugbezeichnen Eisenbahnfahrzeuge oder eine Gruppe von Eisenbahnfahrzeugen mit eigenem Antrieb, die anders als Lokomotiven nicht primär zum Befördern von angekuppelten Wagen dienen, sondern selbst Fahrgäste oder Fracht aufnehmen.

• Neben den Fahrzeugen des Personenverkehrs gibt es auch Gütertriebwagen.

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Abkürzungen in Deutschland und Österreich

• DT – Dampftriebwagen, z. B. ÖBB Reihe 3071 (BBÖ Reihe DT 1)• DET – Doppelstock-Elektrotriebzug, z. B. Siemens DET 445• DTZ – Doppelstock-Triebzug • ET – Elektrotriebwagen/-triebzug, z. B. DB-Baureihe 425.

Teilweise auch die englische Bezeichnung EMU(Electrical Multiple Unit) verwendet.

• ETA – Akkumulatortriebwagen, DB Baureihe 515• VT – Verbrennungstriebwagen/-triebzug; z. B. DB-Baureihe 628.

Bei englischer Bezeichnung DMU (Diesel Multiple Unit) bzw. bei dieselelektrischem Antrieb DEMU (Diesel-Electrical Multiple Unit) verwendet.

• SVT – Schnelltriebwagen mit Verbrennungsmotor, DR vor 1945

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Geschichte

• 1854 lieferte Borsig eine Dampfdraisine an die Berlin-Hamburger Eisenbahn, die mit einem Personenabteil und einem stehenden Kessel ausgestattet war. Dies war der erste längerfristig eingesetzte Dampftriebwagen, er erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 22 km/h.

• 1895 ging die erste deutschen elektrischen Vollbahn in Meckenbeuren–Tettnang in Betrieb

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Geschichte

• Im Jahre 1903 stellte ein Drehstrom-Triebwagen auf dem Abschnitt Marienfelde–Zossen der Militäreisenbahn Marienfelde–Zossen–Jüterbog den Geschwindigkeitsrekord von 210 km/h auf

• Bekanntester vor den zweiten Weltkrieg in Deutschland war der Fliegenden Hamburger von 1932 bzw. der späteren ET 11

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Geschichte

• In den 1950er Jahren entstanden für den Fern- und Schnellverkehr der VT 08 und der VT 11.5 und der ET 30 als Nahverkehrstriebwagen

• Für den Nahverkehr bei schwach ausgelasteten Nebenbahnen wurde in Deutschland der Schienenbus entwickelt (DB-Baureihen VT 95 und VT 98)

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Geschichte der DR

• Der VEB Waggonbau Bautzen baute ab 1958 die als „Ferkeltaxe“ bekannten Typ VT 209

• Für den schnellen und internationalen Fernverkehr entwickelte der VEB Waggonbau Görlitz Anfang der 1960er Jahre die Baureihe VT 18.16(Bezeichnung ab 1970 BR 175)

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Einsatz heute

• Im Nahverkehr werden meist Dieseltriebzüge z.B. die BR 610 („Pendolino“),mit Neigetechnik eingesetzt oder die BR 423 (S-Bahn)

• Im Fernverkehr auf Hauptstrecken sind meist elektrische Triebzüge (ICE 1-3)unterwegs

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Beispiel Dampftriebwagen• Eugen Kittel (* 2. Juli 1859 in

Eningen bei Reutlingen; † 23. Mai 1946 in Stuttgart) war ein deutscher Ingenieur

• Er war für die fahrzeugtechnische Modernisierung und Weiterentwicklung der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.)

• Eisenbahn-Romantik: Eugen Kittel – ein schwäbischer Dampflokkonstrukteur (Folge 539)

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Beispiel Akkutriebwagen• BR ETA 176 waren bei der

DB die Vorläufer der BR ETA 150 (DB BR 517)

• Hatte den Spitznamen„Limburger Zigarre“

• Die Batterie konnte bis zu 400 täglichen Laufkilometer genutzt werden

• Von 1952 bis 1954 wurden achte Wagen mit zusätzlichem Steuerwagen beschafft

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Beispiel Akkutriebwagen• Baureihe ETA 150.0

(später DB BR 515)• Die Akku-Triebwagen

waren bei der Deutschen Bundesbahn sehr verbreitet

• Die Triebwagen boten einen sehr hohen Fahrkomfort

• Die DB stellte ab 1953 bis 1965 232 Triebwagen in dienst

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Beispiel Verbrennungstriebwagen

• Die Baureihe VT 08 von 1952 gebauter Diesel-Schnelltriebwagen (BR 613)

• Es wurden 14 Triebzüge beschafft

• War bis zum 10.02.1971 in dienst

• Der Motorwagen hatte eine Leistung von 1000 PS

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Beispiel Verbrennungstriebwagen

• Vom VT 10.5 gab es zwei Exemplare

• Komet und Senator• Die Konstruktion stammt

aus dem Büro des Schnellverkehrs-Pioniers Franz Kruckenberg

• Erster Gliederzug der DB

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Beispiel Verbrennungstriebwagen

• Die Baureihe VT 11.5, auch TEE genannt, war ein Diesel-Triebzug(BR 601)

• Planeinsatz von 1957 bis 1988

• 17 Triebzüge mit je 2200 PS

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• Der Uerdinger Schienenbus auch nur Schienenbus genannt, wurde von der Waggonfabrik Uerdingenentwickelt

• BR 795 / 798 mit 584 Exemplaren

• Königin der Nebenbahn

Beispiel Verbrennungstriebwagen

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Beispiel Elektrotriebwagen• Der ET 91 der DR wurde

auch als Gläserner Zugbekannt (DB BR 491)

• Achsfolge Bo'2' • Am 12. Dezember 1995

wurde der Triebwagen bei einem Unfall in Garmisch-Partenkirchenschwer beschädigt und ist seitdem nicht mehr fahrtüchtig

• Eisenbahn-Romantik –Der Gläserne Zug(Folge 254)

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Beispiel Elektrotriebwagen• Als Baureihe ET 195

bezeichnete die Deutsche Bundesbahn ihre vierachsigen Straßenbahn-Großraumtriebwagen(Duewag-Einheitswagen)

• Seit 1954 bis heute im Einsatz

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Beispiel Elektrotriebwagen• Die Baureihe ET 30 (ab

1968 BR 430 der DB) wurden für den Nahschnellverkehr in der Metropolregion Rhein-Ruhrkonzipiert

• 24 Einheiten waren von 1956 bis 1984 in Einsatz

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Beispiel Elektrotriebwagen• Die Baureihe 420 ist für

den S-Bahn-Verkehr in den Wechselstrom-S-Bahn-Netzen München, Stuttgart, Rhein-Main (Frankfurt) und Rhein-Ruhr (Köln–Dortmund)

• Seit 1972 WM München im Einsatz

• 480 Einheiten168 noch im Einsatz

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Beispiel Elektrotriebwagen• Die Baureihe 403

wurde nur in drei Exemplaren gebaut.

• Vorläufer des Intercity-Express (IC)

• Von 1973 bis 1993 im Regeldienst

• Ab 1983 als LHA unterwegs (Lufthansa-Airport-Express)

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Beispiel Elektrotriebwagen

• Als ICE 3 werden verschiedene Baureihen von ICE-Hochgeschwindigkeitszügen der DBbezeichnet

• 67 Einheiten seit 1997 in Betrieb

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• Vielen Dank

Jens ArenbergEifelblick 2853619 [email protected]

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Wissensnachweis

• Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Triebwagen, Frankh Stuttgart 1986, ISBN 3-440-04054-2

• Wikipedia über Triebwagen• Maerklin.de• Alle Bilder: © Wikipedia.de