Perspektiven offene Jugendarbeit_Konzeption

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Perspektiven offene Jugendarbeit Offene Jugendarbeit hat einen schweren Stand. Das war schon immer so. In Zeiten zunehmender Finanzknappheit öffentlicher Mittel wird die Lage existenzbedrohend. Hat offene Jugendarbeit eine Zukunft? Ist sie gar entbehrlich? Gibt es Alternativen? Es dürfte Konsens darüber bestehen, dass es besser ist, für die Jugendlichen Treffpunkte zu schaffen, in denen positive Einflüsse auf sie ausgeübt werden können, als ihnen die Straße zu überlassen. Wie aber wirken Jugendzentren über die Jugendphase hinaus? Welche Langzeitwirkung haben diese Zentren auf Jugendliche, die auf der Suche sind - auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Möglichkeiten der Lebensgestaltung, nach beruflichen Perspektiven, nach privatem Glück. Was wird aus Jugendlichen, die oft über Jahre ihre Freizeit in Jugendzentren verbracht haben, die sich dort oft ehrenamtlich engagiert haben, Verantwortung übernommen, Erfahrungen gesammelt, Erfolge genossen und Misserfolge eingesteckt haben? Diesen Fragen möchte ein Projekt nachgehen. Das AJZ Neumünster bieten dafür den idealen Bezugspunkt. 40 Jahre offene Jugendarbeit: Das ist in Deutschland einzigartig. Die ersten Besucher nähern sich dem Rentenalter. Wir wollen nachforschen: Was ist aus den damaligen Jugendlichen im Laufe ihres Lebens geworden? Welche Bedeutung hatte damals das AJZ für sie? Welche Rolle haben die damaligen Erfahrungen für den späteren Lebensweg gespielt? Waren die Erfahrungen insgesamt positiv, oder gab es auch negative Folgen aus dieser Zeit? Was hätte besser laufen können? Wie lautet das grundsätzliche Plädoyer für offene Jugendarbeit? Den Zugang zu diesen Fragen soll ein Buchprojekt liefern. Ehemalige AJZ-Nutzer werden interviewt. Ihre Erinnerungen und Erfahrungen liefern einen vielseitigen Spiegel zurück. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Bewertung offener Jugendarbeit heute. Das Buch möchte einen Beitrag dazu liefern, die Chancen und Möglichkeiten offener Jugendarbeit nicht auf dem Altar der Finanzopfer preiszugeben.

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Ansprechpartner Bernd Wulf [email protected] o451-33531

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Perspektiven offene Jugendarbeit

Offene Jugendarbeit hat einen schweren Stand. Das war schon immer so. In Zeiten zunehmender Finanzknappheit öffentlicher Mittel wird die Lage existenzbedrohend. Hat offene Jugendarbeit eine Zukunft? Ist sie gar entbehrlich? Gibt es Alternativen?

Es dürfte Konsens darüber bestehen, dass es besser ist, für die Jugendlichen Treffpunkte zu schaffen, in denen positive Einflüsse auf sie ausgeübt werden können, als ihnen die Straße zu überlassen. Wie aber wirken Jugendzentren über die Jugendphase hinaus? Welche Langzeitwirkung haben diese Zentren auf Jugendliche, die auf der Suche sind - auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Möglichkeiten der Lebensgestaltung, nach beruflichen Perspektiven, nach privatem Glück.

Was wird aus Jugendlichen, die oft über Jahre ihre Freizeit in Jugendzentren verbracht haben, die sich dort oft ehrenamtlich engagiert haben, Verantwortung übernommen, Erfahrungen gesammelt, Erfolge genossen und Misserfolge eingesteckt haben?

Diesen Fragen möchte ein Projekt nachgehen. Das AJZ Neumünster bieten dafür den idealen Bezugspunkt. 40 Jahre offene Jugendarbeit: Das ist in Deutschland einzigartig. Die ersten Besucher nähern sich dem Rentenalter. Wir wollen nachforschen: Was ist aus den damaligen Jugendlichen im Laufe ihres Lebens geworden? Welche Bedeutung hatte damals das AJZ für sie? Welche Rolle haben die damaligen Erfahrungen für den späteren Lebensweg gespielt? Waren die Erfahrungen insgesamt positiv, oder gab es auch negative Folgen aus dieser Zeit? Was hätte besser laufen können? Wie lautet das grundsätzliche Plädoyer für offene Jugendarbeit?

Den Zugang zu diesen Fragen soll ein Buchprojekt liefern. Ehemalige AJZ-Nutzer werden interviewt. Ihre Erinnerungen und Erfahrungen liefern einen vielseitigen Spiegel zurück. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Bewertung offener Jugendarbeit heute. Das Buch möchte einen Beitrag dazu liefern, die Chancen und Möglichkeiten offener Jugendarbeit nicht auf dem Altar der Finanzopfer preiszugeben.