Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

32
Pfarreibulletin St. Peter und Paul Mai – September 2013 Wendezeit Wendezeit

description

Das Pfarreibulletin widmet sich dem Thema "Wendezeit"

Transcript of Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Page 1: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

PfarreibulletinSt. Peter und Paul

Mai – September 2013

W

ende

zeit

Wen

deze

it

Page 2: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Editorial

Liebe Leserin Lieber Leser«Komm Heiliger Geist und das Anlitz der Erde wird neu!»

Mit dieser pfingstlichen Anrufung wollten wir diese Pfabünummer betiteln. Dann einigten wir uns auf «Wendezeit».

Nicht, dass uns die Geistbitte nicht wichtig wäre oder überflüssig erschiene, ob uns aber das «Neuwerden» (unbewusst) doch zu weit geht und wir lieber einmal mit «Wendezeit» beginnen, uns begnügen? Ein Blatt, das wir wenden, kann wieder zurückgeblättert werden. Ein grosses Versprechen muss manchmal wieder zurückgenommen werden. Doch etwas Neues, das aufbricht wie eine Osterglocke im Frühling, ist zweifellos da. Wir haben das Blatt, das Leben, gerne selber in der Hand – manchmal so fest, dass nichts Neues dabei entstehen kann.

Wäre das die entscheidende Wende, wenn wir uns neu der pfingstli­chen Anrufung verschreiben würden?

«Komm Heiliger Geist und das Anlitz der Erde wird neu!» Wer für die Beibehaltung des «Status quo» ist, darf den Geist Gottes

nicht zu laut anrufen. Dieser steht für pfingstlichen Aufbruch und Neuwerdung – was immer mit Ängsten und Hoffnungen verbunden ist. Lesen Sie mehr dazu in den Hauptartikeln dieser Ausgabe des Pfarreibulletins.

«Komm Heiliger Geist und das Anlitz der Erde wird neu!»Noch etwas kommt mir bei dieser Pfingstbitte erfrischend entgegen:

Wie hier die Welt in den Blick kommt und nicht bloss das eigene Seelengärtlein! Das war übrigens schon ganz am Anfang der Kirchen­geschichte so. Bei der Herabkunft des Geistes Gottes auf die JüngerInnen gerieten diese derart aus dem Häuschen, dass sie hinaus auf die Strasse mussten… oder sich zusammentaten und so das Antlitz der Erde nachhaltig veränderten. Denn wer nach dem Geist Gottes ruft, erlaubt ihm, dass Gott sie/ihn packt und in eine Welt mit unendlich mehr Möglichkeiten versetzt.

Für die Redaktion

Stefan Staubli

❱ Impressum

HerausgeberPfarrei St. Peter und Paul,Winterthur

Auflage2600 Exemplare

EmpfängerInnenAngehörige der Pfarrei

Redaktion / GestaltungOtto Dudle |oduHugo Gehring |hugAndrea Holenstein |ahoRainer Holenstein |rhoAndreas Jawork |ajaWalter Okle |wokGiovanni Schäfli |gioStefan Staubli |sts

RedaktionsadresseAndrea HolensteinLärchenstrasse 348400 WinterthurTelefon 052 203 11 81Mail: andrea.holenstein @greenmail.chPC­Nr. 84­44650­2

AdressverwaltungPfarramt St. Peter & PaulTellstrasse 78400 WinterthurTelefon 052 269 03 70

Druck und VersandSailer Druck GmbHTechnikumstrasse 12 – 148402 Winterthur

Erscheinungviermal jährlich

Pfarreibulletin 111

Page 3: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

3

Spiritualität des Übergangs

Wenn Zeiten sich wendenZita Haselbach | Kein Zweifel: Wir stehen schon seit mehreren Jahrzehn­ten in einer gewaltigen Zeitenwende. Ich nenne nur Stichworte: Globalisie­rung, Mobilität, neue Partnerschaft von Mann und Frau, Aufeinandertref­fen von Kulturen und Religionen. Wir sehen heute in ein Universum, das unvorstellbar grösser ist, als wir vor wenigen Jahrzehnten dachten und haben ein detailliertes Wissen über unsere Geschichte, die weit tiefere Wurzeln zeigt, als wir bisher ahnten.

MündigkeitAuch in der Kirche wenden sich die Zeiten: Wir gehören nicht mehr aus Tradition dazu, sondern aus freier Wahl und Überzeugung. Wir entschei­den nicht mehr in Gehorsam gegen Obrigkeiten, sondern in Verantwor­tung vor dem eigenen Gewissen, also in Mündigkeit. Wir verstehen die Bibel nicht nach dem Buchstaben, sondern mit Einbezug der damaligen Kultur. Entscheide können nicht einfach be­fohlen, sondern müssen im Dialog gesucht werden. Wir nähern uns Wahr­heiten an und haben sie nicht einfach. Statt Einzelfragen zu lösen, haben wir mehr das Ganze im Blick. Diese Verän­derung unseres Bewusstseins, unserer Deutung der Welt und unserer selbst ist eine Entwicklung, die wir nicht wählen können, aber wir können uns ihr stellen und daran mitarbeiten.

EntwicklungssprungVor drei Jahren half uns Hildegard Schmittful vom Katharinenwerk an

einem Pfarreiratstag besser zu verste­hen, was passiert, wenn die Mensch­heit einen so gewaltigen Entwick­lungssprung vollzieht. Die folgenden kurzen Gedanken basieren auf ihrem sehr ausführlichen Referat:

Wenn Zeiten sich wenden, werden die alten Muster unseres Denkens, Wertens und Handelns in Frage ge­stellt. Was bisher galt, bietet keine Sicherheit mehr. Die Probleme kön­nen nicht mehr mit den Haltungen der früheren Zeiten gelöst werden. Aber das Neue ist noch nicht greifbar. Es hat sich noch nicht klar herausge­schält.

Unsicherheit, Glaubenszweifel und Erfahrungen von Sinnverlust gehören zu solchen Zeiten. Alte und neue Muster stehen sich unversöhnbar ge­genüber. Das gibt starke Spannungen. Ja, das Alte wehrt sich und verhärtet sich. Die Befürworter ei­ner neuen Denkart gelten als leichtfertige Zerstörer von tragen­den Sicherheiten. Es braucht Zeit und Arbeit um herauszuschälen, was von der alten Art, zu denken und zu deu­ten, hinübergenommen werden soll und was nicht. Und es muss erst noch eine neue Sprache gefunden werden, um das Wesentliche neu auszudrü­cken.

Weg in die ZukunftIn diesem Prozess wird auch alles Unintegrierte an die Oberfläche ge­schwemmt, daher all die Skandale,

❱ Gelegenheit geben, Neues entstehen zu lassen

W

ende

zeit

Zeit

wen

de

Page 4: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

die die Kirche zur Zeit erschüttern. Doch das ist ein Prozess der Hei­lung, nur was ans Licht gezogen, was wahrgenommen und angeschaut wird, kann gesund werden.

Spiritualität des ÜbergangsIn Krisenzeiten brauchen wir eine Spiritualität des Übergangs! Was kann das heissen? Leben aus einem unerschüt-terlichen Glauben, dass das Le-ben weitergeht und dass es immer drängt, zu wachsen: Sterben und Auferstehen ist das Zentrum unseres Glaubens. Der Same verliert seine Ge­stalt, wenn der Keim hervorspriesst. Alles Leben braucht Wandel, auch die Kirche selbst.

Wir alle müssen dabei Sterbebe­gleiter und Geburtshelfer sein. Als Sterbebegleiter müssen wir Trauerar­beit leisten. Ich spüre immer wieder, dass Pfarreiangehörige leiden, dass die Kirche nicht mehr so voll ist wie vor 40 Jahren, dass Jugendliche erst bei der Firmvorbereitung wieder auf­tauchen und auch, dass ihre eigenen erwachsenen Kinder der Kirche sehr distanziert gegenüberstehen oder sich ganz verabschiedet haben.

Da geht es nicht ohne Trauerar­beit – auch für die Seelsorgerinnen und Seelsorger nicht – und ohne die Einsicht, dass die Leere ein Raum ist, wo für viele eine ganz persönliche Neubesinnung stattfindet, wo sie neu suchen. Und plötzlich meldet sich eine ehemalige Schülerin und möch­te ihr Kind taufen. Da werde ich zur Geburtshelferin, indem wir im Ge­spräch das Staunen und Ergriffensein

über das neue Lebewesen auch deu­ten als Erfahrung mit dem Urgrund allen Lebens. Ich bin immer wieder erstaunt, mit welch persönlichem und engagiertem Credo junge Leute formulieren, weshalb sie ihr Kind zur Taufe bringen. Bei ihnen können wir manchmal lernen, Sprache zu finden für heutige Menschen. Visionen haben, miteinander die Zukunft erträumen: Glauben, dass es die Menschheit drängt, über sich hinauszuwachsen – und unsere eigene Sehnsucht nicht mit Materiel­lem zuzudecken. Religion «erfahren», es genügt nicht zu wissen: Gott muss in uns «geboren» werden, im Ergriffensein von der Schönheit der Natur, in der Stille, im liebenden Betrachten, im Mitgefühl… Der zukünftige Christ ist ein Mystiker oder er ist keiner mehr. Die Kirche zu einem Ort ma-chen, wo Menschen mit der Bruch-stückhaftigkeit ihres Lebens gut aufgehoben und gesegnet sind: Um in einer Zeit, in der wir persönlich viel mehr herausgefordert sind, un­sere Identität ein Stück weit selber zu finden, brauchen wir einen solchen Ort umso mehr. Dreifaltigkeit verstehen als Ein-heit in Verschiedenheit und Ein-zigartigkeit: Das könnte wirklich ein Schlüssel sein zur heutigen Welt. Nur als Hörende und Lernende erfassen wir die Einzigartigkeit eines jeden und nur im Dialog finden wir Einheit in der Verschiedenheit. Das beginnt im kon­kreten Alltag! Es sollte aber auch in der Kirche kollegiale Führungsstruktu­ren wecken. Es führt in der Ökumene 4

Spiritualität des Übergangs

W

ende

zeit

Zeit

wen

de

Page 5: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Spiritualität des Übergangs

zu versöhnter Verschiedenheit, auch in der grossen Ökumene, im Gespräch mit den andern Religionen. Wir müs­sen gemeinsam eine Antwort finden auf die Wende unserer Zeit. Die Mühsal des Suchens auf uns nehmen, die Brüchigkeit und das Nichtwissen ein Stück weit aushalten, arm und liebend auf andere zugehen und so unser Gottvertrauen vertiefen: Meine Generation hat geträumt von der «armen Kirche». Jetzt haben wir sie, anders als wir gedacht haben. Es gilt ein entschiedenes Ja zu sa­gen zu unserer machtlos (aber nicht bedeutungslos!) gewordenen Kirche. Schon seit Jahren begleitet mich eine Überzeugung: Die Art, wie wir die Krise leben, ist der Boden, auf

dem das Neue wächst. Es ist gut, die Glut unter der Asche zu entde­cken. Es ist nötig, dass wir in unse­ren Pfarreien Hüterinnen und Hüter der Glut sind. Der Geist Gottes, der weht, wann und wo er will, kann da­raus wieder ein Feuer entfachen.

Es geschieht in unsDas, was mich am meisten von Hil­degard Schmittfuls Ausführungen stärkt, ist eigentlich eine Binsen­wahrheit: Das Neue wird nicht ein­fach im luftleeren Raum und eines Ta­ges ist es da! Das Neue wird in jedem Menschen, der es in sich zulässt. Wir sind, was werden soll, es geschieht in uns und durch uns oder es wird nicht geschehen. Jede und jeder von uns ist das Einfallstor für das Neue!

5

Neues Sprecherteam beim «Wort zum Sonntag»

Dreieinhalb Minuten Botschaftenhug| Auf Grund unserer Fernsehgot­tesdienste im Jahr 2011 bin ich von den verantwortlichen Fernsehper­sonen auf die Bewerbungsliste fürs «Wort zum Sonntag» gesetzt worden. Nach einem aufwendigen Auswahlver­fahren und fünf Tagen Kameratraining bin ich definitiv ins neue fünfköpfige Sprecherteam vom «Wort zum Sonn­tag» auf SRF 1 aufgenommen wor­den, das im April begonnen hat und anderthalb Jahre lang im Amt sein

wird. Das ist für mich eine Herausfor­derung, Ehre und Belastung zugleich. Natürlich bin ich gespannt, wie ich diese neue Aufgabe und meine ersten «Auftritte» bewältige.

«Wort zum Sonntag» mit Hugo Gehring als Sprecher:25.05. | 22.06. | 17.08. | 14.09. | 26.10. | 16.11. | 14.12.

W

ende

zeit

Zeit

wen

de

Page 6: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

6

Papst Franziskus ist seit 60 Tagen im Amt

Wendezeit im Vatikan?odu | Dem Mann ist einiges zuzutrau­en: Der neue Papst, seit zwei Mona­ten im Amt, hat im Nu die Herzen erobert und gleichzeitig in der Welt­kirche Akzente neu gesetzt, gewisse Gewichte verlagert. Allein schon die überraschende Namenswahl schürt Erwartungen. So hat die Wahl des Erzbischofs von Buenos Aires zum Nachfolger Benedikts XVI. vielerorts Hoffnungen geweckt. Manche Ges­ten und Zeichen deuten darauf hin, dass Franziskus nicht nur ein Name, sondern Programm, eine Marke ist. So verzichtete der Papst an der Ein­setzungsfeier auf dem Petersplatz auf jeglichen Pomp. Das Bild, wie er im offenen Papamobil durch die auf dem Platz versammelte Menge fuhr, Hände schüttelte und spontan Men­schen umarmte, hat sich eingeprägt. Sein Entschluss, nicht in den Apos­tolischen Palast umzuziehen, sondern in der «WG» des Martha­Hauses woh­nen zu bleiben, entspringt seinem Wunsch nach «einer normalen Weise des Zusammenlebens mit andern».

«Franziskanische» KircheIn der Predigt, die er bei seinem Amts­antritt am Tag des heiligen Josef hielt, betonte der Papst, ganz im Geist sei­nes Namenspatrons, des Poverello von Assisi: «Vergessen wir nie, dass die wahre Macht der Dienst ist.» Seine be­sondere Liebe gelte den Ärmsten und Schwächsten in der Gesellschaft, sag­te er. Er versteht sich klar als Anwalt der Armen, als Hirt, der seine Herde hütet, für sie da ist. Ein ebenso wich­

tiges Anliegen ist Papst Franziskus die Bewahrung der Schöpfung: «Lasst uns Hüter der Schöpfung, des in die Natur hineingelegten Planes Gottes sein.» Zärtlichkeit deute nicht auf Schwäche, sondern auf «Seelenstärke hin und auf die Fähigkeit zu Aufmerksamkeit, zu Mitleid, zu wahrer Öffnung für den an­deren, zu Liebe». Es liessen sich wei­tere Beispiele anführen, die belegen, dass Papst Franziskus sich nicht auf Dogma und Kirchenrecht, sondern auf Jesus und die Zeugnisse des Evangeli­ums beruft. Eine Kirche, die sich auf die Kernbotschaft der Bibel besinnt, eine Kirche, deren Beauftragte sich in aller Bescheidenheit als Diener des Wortes Gottes begreifen, eine Kirche, die auch sozial Benachteiligten und Gestrauchelten Liebe, Wärme, Barm­herzigkeit entgegenbringt – dieses Ideal einer «franziskanischen» Kirche ist mit dem neuen Papst stärker in die Mitte gerückt.

Nahe bei den MenschenZur Selbstbescheidung gehört zudem, dass dem Volk mehr Mitsprache ge­währt und den Ortskirchen mehr Ei­genständigkeit eingeräumt wird. Dass sich kirchliches Leben unter Papst Franziskus zu erneuern vermag – dies ist Wunsch und Hoffnung zugleich. Traditionen sind nicht unantastbar. Wichtig ist allein, dass die Kirche nahe bei den heutigen Menschen, somit glaubwürdig ist. Ob das Pon­tifikat Franziskus‘ dereinst als Wen­dezeit wahrgenommen wird, wird die Zukunft zeigen.

W

ende

zeit

Paps

t Fr

anzi

skus

Page 7: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

7

Von Winterthur nach Zürich

Abschied vom Spital Winterthur Alberto Dietrich | Einer meiner Lieb­lingstexte an Abdankungen von ver­storbenen PatientInnen, um die ich ab und zu nach besonderen Beglei­tungen im KSW gebeten werde, steht in Koh 3, 1 – 8:

«Alles hat seine Stunde. Für je­des Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: Eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben; eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen; eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen; eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz; eine Zeit zum Steine­Werfen und eine Zeit zum Steine­Sammeln; eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen; eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlie­ren; eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen; eine Zeit zum Zerreissen und eine Zeit zum Zusam­mennähen; eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden; eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Has­sen; eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden. Alles hat seine Stunde.»

Für mich war nach fast 14 Jahren unermüdlichen und engagierten Ein­satzes als Spitalseelsorger am KSW die Zeit gekommen, meine Zelte auf Ende April hin abzubrechen und am ersten Mai neu als Spitalseelsorger im Universitätsspital Zürich zu be­ginnen.

Allen, denen ich in dieser Funkti­on in Winterthur während der letzten Berufsjahre begegnen und die ich vielleicht auch in schwierigen Zei­ten begleiten durfte, sage ich von Herzen: «Danke für alles, besonders für das in mich gesetzte Vertrauen!» Generalvikar Josef Annen und Dekan Hugo Gehring, die ich in dieser Zeit als Pfarrer von St Peter und Paul und als meine Vorgesetzten erleben

durfte, aber auch beson­ders meinem ehemaligen Linienvorgesetzten und Wegbegleiter Pater Ursmar Wunderlin danke ich für die Begleitung, Wertschätzung und Unterstützung in all den Jahren! Dort, wo ich jemandem persönlich nicht gerecht werden konnte, bit­

te ich um Verzeihung.Da ich weiterhin im Pfarreigebiet

von St. Peter und Paul wohne, werde ich der Pfarrei über das Singen im Kirchenchor und im Taizé­Gottes­dienst erhalten bleiben. Vielleicht sehen wir uns auch einmal wieder im Rahmen einer Predigtaushilfe in der Pfarrei.

Es segne und behüte uns Gott und nochmals «Vergelt's Gott» für alles!

au

s de

rSp

ital

seel

sorg

e

❱ Alberto Dietrich hat fast 14 Jahre in der katho-lischen Spital-seelsorge am KSW gearbeitet

Page 8: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Unterwegs mit dem Firmkurs

Gott schenkt mir das Leben damit…aja | Als Pastoralassistent bekam ich das Geschenk, Jugendliche auf ihrem Weg zur Firmung begleiten zu dürfen. Es war für mich überraschend, dass plötzlich nicht mehr Kinder, sondern junge Erwachsene mich auf ihren Weg mitnehmen und einladen.

Ein Abend mit der FirmgruppeEin Firmkursabend stand unter dem Thema «Welche Akzente werde ich in einer sich stetig erneuernden Kirche setzen? Welchen Weg werde ich in un­serer Pfarrei eröffnen…?»

Die Kreativität und die Lebens­nähe junger Erwachsener in unserer

Pfarrei hat so manchen, guten Gedan­ken entstehen lassen.

Gott schenkt mir das Leben… damit unsere Kirche lebendiger und menschlicher und nicht Vergan­genes konserviert wird. damit die Kniebänkli weicher ge­polstert werden. damit das Evangelium zeitgemäs­ser und «fetziger» verkündet wird. Warum nicht auch durch einen Gos­pelchor? damit auch ein Streichelzoo, Pflanzen und Bäume um unsere Kirche Raum finden. damit die Inneneinrichtung un­serer Kirche neue Empfindungen er­möglicht. Dies könnten Lounge­Sitz­gruppen für 12 bis 20 Personen sein, welche zum Altar hin geöffnet sind. damit neue Lieder mit Sinn und ansprechender Melodie erklingen. damit ich den Eltern beibringe, dass wir erwachsen werden, dass es gilt, uns loszulassen, dass wir das Recht haben, unsere eigenen Fehler zu machen und daraus zu lernen. damit auf unserer Empore bald angemessene Sicherungsmassnahmen umgesetzt werden, bevor jemand ab­stürzt.

Was mich betrifft, sehe ich der Fir­mung mit Freude entgegen. Gespannt bin ich darauf, ob die Begeisterung und Freude unserer Jugendlichen Neues, auch in unserer Pfarrei, ent­stehen lassen werden.

8

❱ «Meine» Firmgruppefotografiert

von Elias Schuhmacher

Page 9: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Begegnung mit dem FirmspenderAm 13. April trafen sich die Firmlinge unserer Pfarrei mit dem Firmspender Generalvikar Josef Annen. Es zeigte sich, dass unsere Jugendlichen mit wertvollen Fragen und einem guten Gespür für die Tücken des Lebens auf dem Weg zum Erwachsen­Sein sind.Möge sie der Heilige Geist auf ihrem weiteren Weg begleiten.

9

❱ Junge Erwachsene unserer Pfarrei an der Begegnung mit dem Firmspender Josef Annen

Im Gespräch mit Theres Scheuring

Seit 86 Jahren in der Pfarrei verwurzelt

aho | Als Zweitjüngste einer 14­köp­figen Familie wuchs Theres Scheuring «eingeklemmt» zwischen vier Knaben unter dem liebevollen aber strengen Regime einer damals typischen katho­lischen Familie auf. Neben den Eltern halfen auch die älteren Geschwister beim Erziehen mit.

Miteinander feiern und betenIhre Familie war immer eingebunden und aktiv in der Pfarrei. Das Mittun in verschiedenen Vereinen und den

vielen Gottesdiensten war ihnen stets wichtig. Ihr Vater war Präsident der Kirchenpflege und ihre Mutter Präsi­dentin des Frauenvereins.

Theres Scheuring erinnert sich gerne an die vielen schönen Anlässe im Blauring und in der Kongregation. So erzählt sie von täglichen Besu­chen von Maiandachten als Mädchen im Mai. «Jeden Abend gingen wir in die Maiandacht, beteten den Rosen­kranz und freuten uns, dass wir ein­mal etwas später ins Bett und den

Am 1. Mai 1927 wurde Theres Scheuring, damals noch Späni, in der Kirche St. Peter und Paul getauft. Seither ist sie in der Pfarrei verwurzelt und präsent. Bei einem Kaffee erzählte sie einiges über das Pfarreileben von früher und heute, ihr Arbeiten in der Pfarrei und ihren Glauben.

Page 10: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

10

❱ Theres Scheuring als Erst-kommunikantin

Maikäfern nachjagen konnten…» Die Gruppenstunden des Blaurings und der Kongregation für junge ledige Frauen wurden im Marienheim abge­halten. Die Jungmannschaft, das ist die Gruppe der jungen ledigen Män­ner, traf sich örtlich getrennt in ei­nem Raum des Neuwiesenhofs. Grosse Anlässe, wie zum Beispiel eine ge­meinsame Fasnacht fanden damals im grossen Saal des Neuwiesenhofs statt und waren immer sehr gut besucht.

Auch das Vorbereiten dieser ge­lungenen Fasnachtsanlässe lässt sie schwärmen. Da wurden Wochen vor­her schon grosse Mengen Schmelzkä­se gegessen, damit die anfallenden Käseschachteln zu Fastnachtshütchen verarbeitet werden konnten.

Theres Scheuring meint: «In der Pfarrei hat man zusammen in den Vereinen und Familien miteinander Fasnacht und andere Feste gefeiert und miteinander gebetet – das hat sich heute verändert.»

Weg zum GlaubenSie erzählt auch von ihrer religiösen Erziehung. Im Religionsunterricht herrschten strenge Regeln. Unter­richtet wurde von einem Vikar. In der dritten Sekundarschule war Dekan Mächler für ihren Klassenzug zustän­dig, «da traute man sich während der Religionsstunde kaum zu husten.» Und doch: Der Glaube und viele Kir­chenbesuche gaben ihr immer wieder Boden und Halt. Gerne verabschiede­te sie sich als Jugendliche von einem «lauten» Essen im Kreise ihrer gros­sen Familie und zog sich in die «ruhi­gere» Abendandacht zurück. «Ich war

nicht braver als andere, aber die Ruhe tat mir einfach gut.»

Die Erstkommunion und Firmung erlebte sie als Spende eines Sakra­mentes ohne grosses «Drumherum». Wohl wurde nach dem Empfang des Sakraments ein spezielles Mittages­sen serviert, bei dem man ein wenig länger am Tisch verweilte. Grosse Ge­schenke blieben aber aus und wurden auch nicht vermisst – wichtig war das Sakrament. «Bei der Vorbereitung auf diese beiden Feste, wurden wir ange­halten, aus dem Glauben heraus, das Leben zu gestalten. Das hat mir ge­fallen.» Genau das hat sie gemacht: Aus dem Glauben heraus ihr Leben gestaltet. Tief verwurzelt und mit einer grossen Portion «Gottesvertrau­en» ging sie trotz manchem Schick­salsschlag vorwärts und machte ihren Weg mit all seinen Wendezeiten.

Engagierte PfarreisekretärinTheres Scheuring arbeitete viele Jahre beim Volg, lernte spät ihren Partner kennen und musst schon bald wieder krankheitshalber von ihm Abschied nehmen. Während acht Jahren war sie darauf im Sekretariat des Pfarramtes St. Peter und Paul angestellt und füg­te sich in verschiedenste Führungs­stile. Marcello Maranta, Pater Walter Annen und Josef Annen waren ihre unterschiedlichen Vorgesetzten. Man­che Anekdoten gäbe es da zu erzäh­len, darüber schweigt sie aber lieber.

Den reichen sozialen Kontakt zu vielen Leuten hat sie in ihrer Tätigkeit als Pfarreisekretärin sehr geschätzt… auch da gäbe es manche Geschichten zu erzählen, die aber «dem Beicht­

Im Gespräch mit Theres Scheuring

Page 11: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

11

❱ Theres Scheuring hatte als Pfarrei-sekretärin reichen Kontakt zu vielen Leuten

geheimnis» unterliegen. Noch nicht lange ist es her, dass alles auf der Schreibmaschine getippt wurde und viel Zeit kostete. Jede Liste, jedes Protokoll, jeder Brief musste immer wieder frisch geschrieben werden – und es waren nicht wenige, denn das Sekretariat war für viele verschiedene Gruppen zuständig. Manchmal musste sie auch in der Freizeit noch Listen mit Adressen oder Telefonnummern ergän­zen, weil die Arbeitszeit zu kurz war. Auch das Pfabü hat Theres Scheuring in ihrer Amtszeit auf der Schreibma­schine getippt… Die Einführung von Computern und die damit verbundene Arbeitserleichterung hat sie nur noch aus der Ferne beobachtet.

Erneuerung in der KircheDas zweite vatikanische Konzil hat Theres Scheuring positiv erlebt, bis auf die Frage der Gebetssprache. Sie

bemängelt, dass genau in einer Zeit der Öffnung, der neuen Rei­sefreudigkeit, sich die Gebetssprache «ver­zettelt» und man in einem «fremden Land» nicht mehr mitbeten kann, wenn man der Landesprache nicht kundig ist.

Auf die Frage, was sie zum Satz aus den Editorial «Komm Heiliger Geist und das Antlitz der Erde wird neu» meint, antwortet sie: «Ich wünschte mir, dass der Heilige Geist bei allen Menschen mehr mittragen würde. Wir brauchen ihn im täglichen Leben er sollte vermehrt bei uns wehen. JedeR soll für sich entscheiden, was er/sie beibehalten möchte und was erneuert werden soll, jedeR soll nach seinem Gewissen entscheiden, doch immer mit der Hilfe vom Heiligen Geist.»

Gottesdienst mit Behinderten am 9. Juni

«Steh auf!»sts| Die katholische Behinderten­seelsorge des Kantons Zürich sucht seit geraumer Zeit Kontakt zu den Ortspfarreien und wirbt für eine bes­sere Integration von behinderten Menschen ins Pfarreileben. Man­ches ist dabei in baulicher Hinsicht schon getan, indem überall dafür gesorgt wird, dass die Kirchen und Pfarreiräume möglichst barrierefrei zu erreichen sind. Bauliche Verän­derungen sind das eine – Bewusst­

seinsänderungen bei den Menschen das andere! In diesem Sinne sind alle am Sonntag, 9. Juni, um 11.15 Uhr ganz herzlich zu einem «Mitenand-Gottesdienst» unter dem Motto: «Steh auf!» zusammen mit einer Aphasiker­Selbsthilfe­Gruppe aus Zürich eingeladen.

Anschliessend erwartet alle Teil­nehmenden ein kleiner, gemeinsamer Imbiss im Pfarreiheimsaal. Machen Sie mit, Barrieren zu überwinden!

Page 12: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

12

Zehn Thesen bringen Unruhe

Die «Pfarrei-Initiative» bewegthug| Im September 2012 hat eine Kerngruppe, bestehend aus vier hauptamtlichen Seelsorgenden aus den Diözesen Basel, Chur und St. Gallen, ein zehn Punkte umfassendes Papier vorgelegt, das sie «Pfarrei­Ini­tiative» nennen. In Anlehnung an die österreichische «Pfarrer­Initiative», die sich zu partiellem kirchenrecht­lichen «Ungehorsam» bekennt, sind die Thesen des Schweizer Dokuments so abgefasst, dass sie jeweils das Wort «selbstverständlich» enthalten.

«Selbstverständliches»Als «selbstverständlich» wird z. B. die Predigt durch theologisch ausgebil­dete Nicht­Geweihte in der sonntäg­lichen Eucharistie bezeichnet, ebenso die eucharistische Gastfreundschaft gegenüber Nicht­KatholikInnen sowie die Zulassung von wiederverheirate­ten Geschiedenen zur Kommunion. Tatsächlich betrachte auch ich gerade diese drei Anliegen in unserer Schwei­zer Kirche als «bewährte Praxis».

Nach gründlichen Überlegungen habe ich mich entschlossen, mich mit der «Pfarrei­Initiative» solidarisch zu erklären, d.h. ich habe sie unter­zeichnet. Nicht dass ich den Text in allem genauso formuliert hätte oder mir alle Punkte darin gleich wichtig wären, hat mich zum Unterschreiben bewegt, sondern hauptsächlich, dass ich mit meiner Unterschrift meine Un­terstützung für den Berufsstand der PastoralassistentInnen zum Ausdruck bringen möchte. Ich habe die Lancie­rung der «Pfarrei­Initiative» als einen

dringlichen Appell dieser Berufsgrup­pe aufgefasst, die ihren Platz in der Kirche bedroht sieht. Dass wenig später der Churer Generalvikar Martin Grichting diesen Berufsstand öffent­lich als «gescheitert» erklärt hat, hat mich in meiner Position bestätigt. Der Zürcher Generalvikar Josef Annen hat in Reaktion darauf umgehend den Dienst der PastoralassistentInnen im «forum» verteidigt und gewürdigt.

ReaktionenIm Dezember 2012 hat Bischof Vitus Huonder die Unterzeichnenden der «Pfarrei­Initiative» in einem Brief aufgefordert, ihm schriftlich die Gründe für die Zustimmung zu diesem Papier, das doch laut Schweizer Bi­schofskonferenz in eine «Sackgasse» führt, darzulegen. Ich habe dies in einem persönlichen zweieinhalbseiti­gen Schreiben auf sehr differenzierte Art und Weise getan. Dabei habe ich auch offengelegt, welche der zehn «Selbstverständlichkeiten» für mich nicht einfach selbstverständlich sind: dass zum Beispiel die Krankensalbun­gen oder das Beten des Hochgebetes in der Messe bei uns regulär durch Priester vollzogen werden. Im Februar habe ich eine fotokopierte Einheits­antwort des Bischofs bekommen, in der er auf keines meiner Argument eingeht, sondern pauschal allen Un­terzeichnenden der Pfarrei­Initiative nahelegt, ihm die «Missio» (kirchli­che Beauftragung) zurückzugeben, weil wir uns mit den Initiativ­Aus­sagen ausserhalb der katholischen

U

nruh

e

im

Bis

tum

12

Page 13: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Kirche stellen würden. Ich habe dem Bischof mitgeteilt, dass ich dadurch sehr verletzt bin. Er hat mir daraufhin ein Gespräch mit ihm in Chur angebo­ten, in dem wir beiderseitig unseren Standpunkt darlegen könnten. Gleich­zeitig hat Generalvikar Josef Annen die Zürcher Initiativ­Befürwortenden zu einem Dialog eingeladen, der von den Teilnehmenden und ihm selbst als fruchtbar eingeschätzt worden ist.

In der Priesterratssitzung vor Palm­sonntag hat Bischof Vitus Huonder nochmals seine Sicht unverändert vorgetragen: Wer die Initiative an­nimmt, steht im Widerspruch zur katholischen Lehre und Ordnung. Aber das letzte Wort sei noch nicht gesprochen. Er warte das Vorgehen der anderen beiden Deutschschwei­zer Bischöfe sowie Instruktionen aus Rom ab.

U

nruh

e

im

Bis

tum

Lichtgestalten

Jean Marie Vianneysts| Über dem rechten Seiteneingang hat er seinen Platz gefunden, der 1925 in Rom heiliggesprochene Jean Marie Vianney. Allerdings kennen ihn die wenigsten unter diesem Namen. Der Name seines späteren Wirkungs­ortes wurde zu seinem Übernamen, unter dem ihn alle kennen: Heiliger Pfarrer von Ars!

Dass sein Name einmal zum Inbe­griff eines seeleneifrigen und erfolg­reichen Pfarrers werden sollte, war nicht vorauszusehen. Aufgewachsen in einfachsten bäuerlichen Verhält­nissen, fiel sein Wunsch, Priester zu werden, auf harten Boden. Zuerst galt es, den Vater zu überzeugen, der sich lieber einen tüchtigen Helfer in der landwirtschaftlichen Arbeit ge­wünscht hätte. Vor allem aber liessen

die schulischen und intellektuellen Fähigkeiten des jungen Vianney mehr als zu wünschen übrig. Nur dank dem jahrelangen Privatunterricht beim Dorfpfarrer und einem wohlwollenden Bischof, der beide Augen zudrückte, brachte er es bis zum Abschluss und wurde zur Priesterweihe zugelassen.

Erfolg in ArsSo wurde er anfangs 1818 als Pfarrer nach Ars geschickt, einem abgelegen Dorf von 230 Seelen, wo er nicht viel verderben konnte – wie man meinte. Stattdessen formte er das religiös wie anderweitig heruntergekommene Dorf innert weniger Jahre um zu einer Musterpfarrei. Aus dem abgelegenen Dorf ist ein Wallfahrtsort geworden. Vom Jahr 1827 an kam es zu jenen 13

Page 14: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Lichtgestalten s

berühmten Pilgerzügen nach Ars, die bis zum Ableben von Vianney im Jahr 1859 nicht mehr aufhören sollten. Die Leute kamen aus allen Gegenden Frankreichs, ja von Belgien, England und sogar Amerika. Dabei hatte er in seiner abgetragenen Soutane und den «ungewichsten» Bauernschuhen so gar nichts Einnehmendes an sich. Da half nicht einmal seine ungewöhnli­che religiöse Begabung – das Etikett

«erleuchteter Idiot» ist wohl gleichermassen hart wie passend.

Mit viel Liebe zu den ÄrmstenWie schaffte er es trotzdem, dass Ars nicht mehr das Ars war, das er angetreten hat­te? An der Qualität seiner Predigten kann es nicht gelegen sein. Immer wieder konnte es geschehen, dass der eifernde Bussprediger plötzlich nicht mehr weiter wusste und kleinlaut von der Kanzel heruntersteigen musste. Schon eher war es seine gütige, umgängliche

Art und seine Liebe zu den Ärmsten, die ihm keine Ruhe liessen. Vianney konnte, auf der Strasse seine Schuhe und Strümpfe auszuziehen, um sie ei­nem armen Schlucker zu verschenken und selbst barfuss nach Hause zu ge­hen. Und so gründete er ein Waisen­haus, das er den Namen «Vorsehungs­heim» gab. Er hatte es ohne jegliche Mittel «aus dem Boden gestampft».

Voll Güte und AuthentizitätDiese verströmende Güte machte zweifellos Eindruck auf die Men­schen. Zudem spürten bei ihm alle, dass er selber tat, was er sagte und übte, was er lehrte. Das konnte so weit gehen, dass er am Ende eines Beichtgesprächs sagen konnte: «Mein Freund, ich gebe Ihnen eine kleine Busse, den Rest leiste ich selber für Sie.» – Das tat er dann in rücksichts­losem Fasten, nächtlichen Gebetszei­ten in der Kirche, bis hin zu Formen von Selbstkasteiung, die nur schwer zu verstehen sind. Und so wusste der Pfarrer von Ars durch sein Gebet nicht nur offenkundige Wunden des Leibes und der Seele zu heilen. Er hatte auch die Gabe, verborgene Krankheiten, Störungen und Sünden zu erkennen, aufzudecken und zu heilen. Bis weni­ge Tage vor seinem Tod am 4. August 1859 verbrachte er noch immer 17 Stunden am Tag im Beichtstuhl. Als er schliesslich das Bett nicht mehr verlassen konnte, um in die Kirche zu gehen, sagte er: «Wie gut der liebe Gott ist. Wenn ich nicht mehr zu ihm gehen kann, kommt er zu mir!»

❱ Jean Marie Vianney ist in unserer Kirche über dem rechten Seiteneingang direkt neben dem heiligen Vinzenz zu entdecken

Page 15: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

15

Kreative Impulse für die Pfarrei

Neues Pfarreimotto gesucht Alice Bosshard-Walt| Nach dem Motto «Kirche findet Stadt(t)» im Jubiläumsjahr starten wir im Juli am Pfarreisommernachtsfest mit einem neuen Leitspruch. Aus einer Reihe von Vorschlägen wurden drei Favo­riten gewählt. Welches Motto kann wohl unserem Pfarreileben am meis­ten kreative Impulse geben?

«Grenzen überwinden» sts| Unser Leben ist nicht nur be­grenzt. Oft ziehen wir selber Gren­zen, weil das Grenzenlose gleicher­massen Angst macht wie fasziniert! Gewiss, es gibt vorgegebene Grenzen des Wachstums zum Beispiel. Was aber ist mit den verschiebbaren und überwindbaren Grenzen? Mit dem Pfarreimotto «Grenzen überwinden» wäre also für Gesprächsstoff, wenn nicht sogar Zündstoff gesorgt.

«Wurzeln und Flügel» Willi Germann| Die christliche Bot­schaft und die Gemeinschaft der

Christen sind unsere Wurzeln. Sie geben uns Halt und Identität. Die christliche Botschaft verleiht aber auch Flügel: die Freiheit des Denkens über alle Grenzen hinweg. Die Frei­heit, losgelöst von materiellen Zwän­gen, eine menschenfreundliche Welt mitzugestalten.

«Glut unter der Asche» hug| Dieses Bildwort hat eine dop­pelte Bedeutung. Es bekennt einer­seits: Im kirchlichen Alltag nehmen wir oft Asche wahr – Ausgebranntes, Verkohltes, Erkaltetes. Es drückt an­dererseits aber auch die Hoffnung aus: Was unsere Glaubensgemein­schaft trotzdem anziehend macht, ist die Ahnung einer Glut, die allerdings weitgehend verborgen scheint und doch Wärme ausstrahlt. Es verheisst: Diese Glut miteinander zu entdecken lohnt sich. Die dichte Formel verei­nigt also sowohl eingestandene Ent täuschungen als auch gleichzeitig eine erwartungsvolle Zuversicht.

aus

dem

P

farr

eira

t

❱ 24. März 2013, traditioneller Palmsonntagszug vom Pfarreiheim in die Kirche

Page 16: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Ich glaube an den Heiligen Geist

Ich glaube an den Heiligen Geist,

ich glaube, dass er meine Vorurteile abbaut,

dass er meine Gewohnheiten ändert,

dass er meine Gleichgültigkeit überwindet,

dass er mir Fantasie zur Liebe gibt,

dass er mich vor dem Bösen warnt,

dass er mir Mut für das Gute gibt,

dass er meine Traurigkeit besiegt,

dass er mir Liebe zu Gottes Wort schenkt,

dass er mir Minderwertigkeitsgefühle nimmt,

dass er mir Kraft in meinem Leiden gibt,

dass er mir einen Bruder, eine Schwester an die Seite gibt,

dass er mein Wesen durchdringt.

Karl Rahner (KGB 235.2)

❱ «Heiliger Geist»,

Glasfenster im Peters- dom, Rom

Page 17: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111
Page 18: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Die Wiedereröffnung des Pfarreizentrums rückt näher

Renovation in St. UlrichKurt Henggeler| Wer in diesen Ta­gen vom Stadtzentrum in Richtung Seuzach oder Ohringen unterwegs ist und an der Baustelle des Pfarreizen­trums St. Ulrich vorbeikommt, dem fällt das grosse Kreuz auf, das seit kurzem oben auf dem Glockenturm steht. Noch handelt es sich um ein Modell aus Holz in Originalgrösse. Das richtige Kreuz wird aus Metall in einer Giesserei hergestellt. Die Idee für das Kreuz kam aus der Baukommission. Es soll sichtbar machen, dass das Gebäu­de eine katholische Kirche ist.

InnenarbeitenIm Inneren der drei Gebäude kommen die Arbeiten planmässig voran. Die Kirche ist voll von hohen Gerüsten, damit die Maler die Decken und Wän­de streichen können.

Im Pfarrhaus sind die Arbeiten am weitesten fortgeschritten. Zur Zeit werden die Parkettböden geschlif­fen. Bald sind die zwei Wohnungen im Obergeschoss bezugsbereit. Das Pfarreisekretariat ist am 7. Mai im Erdgeschoss wieder eingezogen. Es wird wohl niemandem schwerfallen die engen Container im «Ueli­Dörfli»

gegen die hellen und zweckmässigen Büros einzutauschen.

Im Pfarreiheim verlegen die Hand­werker den Parkettboden. Auch die Malerarbeiten im Saal sind schon weit gediehen. Man kann sich gut vorstellen, wie die farbigen Wände dem vorwiegend weiss gestrichenen Raum eine wohltuende Frische und Freundlichkeit verleihen werden.

AussenarbeitenDie Aussenarbeiten sind das Sor­genkind der Bauleitung. Wegen dem vielen Schnee und den tiefen Tem­peraturen mussten etliche Arbeiten immer wieder aufgeschoben werden. Immerhin kann jetzt, dank trockener Witterung, die Aussenisolation ange­bracht werden.

WiedereröffnungAm Samstag, 7. September, zwischen 10.00 und 15.00 Uhr können Inter­essierte sich ein Bild davon machen, wie das Geld des Baukredits verwen­det wurde.

Am Sonntag, 8. September, ist es endlich soweit: Das Einweihungs­Oa­senfest feiern wir zusammen mit den Reformierten, die uns während einem Jahr in der Kirche Rosenberg Gast­recht gewährten haben, sowie mit den fremdsprachigen Gemeinschaf­ten. Mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Pfarradministrator Hugo Gehring und anschliessender Festwirtschaft erfüllen wir das reno­vierte Pfarreizentrum mit dem Geist von St. Ulrich.

St. U

lric

h

❱ Das neue Kreuz auf dem

Glockenturm

Page 19: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Pfarreiversammlung vom 10. März

Neue Pfarreirätegio| Eine offene Stelle im Pfarreirat zu besetzen, geschieht nach einem persönlichen Gespräch. Unsere Ge­meindeleiterin Zita Haselbach hat dafür geschulte Augen und Ohren. Diesmal konnte sie gleich zwei jun­ge Ehepaare, die sich zudem sehr gut kennen, für diesen freiwilligen Dienst gewinnen.

Pia und Daniel BiedenwegSie haben einen Sohn, den zweijäh­rigen Joshua. Dank der Betreuung in einer Kinderkrippe können beide El­ternteile ihren Berufen nachgehen. Sie ist Juristin und praktiziert in Konstanz. Er arbeitet als Bauleiter im Raum Zürich. Daniel Biedenweg kam durch das Ministrieren in unsere Pfar­rei. Inzwischen betreut und leitet er unsere MinistrantInnen. Die Minis sind unsere einzige Jugendgruppe. Darum sind wir froh, dass sie in ih­rem Amt über eine kompetente Lei­tung verfügen.

Sabrina und Peter QuanSie sind Eltern von fünf Kindern im Alter zwischen einem und neun Jahren. Ihr ältester Sohn feiert die­ses Jahr seine Erstkommunion. Sie studiert Rechtswissenschaften und bereitet sich auf den Master vor. Er hat eine pädagogische Ausbildung und arbeitet als kaufmännischer An­gestellter in einer Handelsfirma, die Industriemagnete vertreibt. 2010 hat er sich zum Organisator FA weiterge­bildet.

Beide sind ausgebildete Familien­trainer und treffen sich regelmässig mit anderen Familien zu einem Aus­tausch über Themen wie Familie, Er­ziehung und Glaube.

Je nach Situation wird einer der Ehepartner an den Sitzungen des Pfarreirats teilnehmen.

Die beiden Ehepaare empfinden un­sere Pfarrei als familiär und persön­lich. Sie glauben, dass sie mit ihrem Engagement etwas bewirken können. Im Namen der Pfarrei St. Ulrich wün­schen wir den Neugewählten in ihrem Amt viel Glück, Freude und Ausdauer.

❱ Pia und Daniel Biedenweg

❱ Sabrina und Peter Quan

St. U

lric

h

19

Page 20: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Ökumenische Veranstaltungsreihe in Veltheim

Gehirnforschung und Glaubegio| Hochkarätiges über die Gehirn­forschung war im reformierten Kirch­gemeindehaus Veltheim zu hören: In einer ökumenischen Vortragsreihe sprachen hervorragende Fachreferen­tInnen an drei Abenden vor einer be­achtlichen Schar Interessierter. Wenn so gebildete Leute zu einem Vortrag ansetzen, werde ich meist schläfrig. Nicht so an diesen Abenden. Ich war wie elektrisiert und blieb bis zur letz­ten Sekunde hellwach – und wenn ich mich umsah, stellte ich fest, dass es meinen Mithörenden ähnlich erging. Vielleicht berührte uns die Ehrlich­keit der Wissenschaftler, denn keiner von ihnen machte uns etwas vor. Alle gestanden ein, dass durch die Gehirn­forschung zwar vieles erklärbar gewor­den sei, dass aber noch viele Rätsel bestünden. In einer Pause hörte ich eine Aussage, die alles auf den Punkt brachte: «Jetzt wissen wir wieder et­was mehr, dass wir nicht wissen...»«Das Gehirn ist das komplexeste Ge­bilde im ganzen Universum», eine Aussage, die auf verschiedene Wei­se wiederholt wurde. Jedes Gehirn funktioniert anders. Es liessen sich also nur Grundsätze festlegen. Die Forscher waren sich auch entgegen landläufiger Meinung einig, dass sich unser Gehirn nicht kartographieren lasse, dass weder der einen noch der anderen Gehirnpartie bestimmte Funktionen zuzuordnen seien. Mit Si­cherheit könne man sagen, dass bei Verletzungen andere Gehirnteile neue Aufgaben übernehmen. Aber auch da gebe es Einschränkungen. Dazu zwei

Beispiele: Bei einer bekannten Fern­sehsprecherin stellte man ein kleines Blutgerinnsel fest. Sie wurde operiert. Als Folge davon kann diese Frau heute nur mit Mühe sprechen und ist mo­torisch eingeschränkt. Ein anderes Beispiel ist jene amerikanische Politi­kerin, die von einem Attentäter durch einen Kopfschuss schwer verletzt wur­de. Heute bewältigt sie ihren Alltag ohne gesundheitliche Beeinträchti­gung.

Veränderung des Gehirns mit dem AlterMit zunehmendem Alter nützt sich unser Gehirn ab und verändert sich in der Form. Das bedeutet aber nicht eine zwangsläufige «Verdummung». Das Gehirn lässt sich bis ins hohe Alter «benützen». Dabei hätten Musi­ker und Tänzer einen grossen Vorteil, denn man habe herausgefunden, dass diese Tätigkeiten den Ausbruch der Alzheimerkrankeit nicht verhindern, aber lange aufhalten können. Unser Grundsatz müsste also lauten: «Lasst uns tanzen und singen!»

Die Vorträge überzeugten Die Vorträge waren geprägt von viel Fachwissen, Humor und Menschlich­keit. Sie liefen alle nach einem vorge­gebenen Muster ab: Zuerst wurde das Thema behandelt und nach einer Pau­se wurden die eingereichten Fragen beantwortet. Das war sicher auch für die Fachpersonen eine mehr oder we­niger harte Probe. Und es waren jene Momente, in denen die persönliche

St. U

lric

h

20

Page 21: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

21St. U

lric

h

Sicht am besten zum Ausdruck kam. Dabei wurde mit dem Gedicht von Dietrich Bonhoeffer «Wer bin ich?», das Christina Aus der Au vortrug, ein wahrhaft geglückter Schlusspunkt der Vortragsreihe gesetzt. Sollten sie jemals in der Sixtinischen Kapelle oder sonstwo der Abbildung des berühmten Bildes von Michelan­gelo begegnen und sich an diesen Artikel erinnern, können Sie gewiss sein, dass Ihr Gehirn noch einwand­frei funktioniert...

❱ Das bekannte Bild von Michelangelo in der Sixtinischen

Kapelle zeigt die Erschaffung Adams. Bei der genauen Betrachtung

war Martin Meyer sehr verblüfft: Er entdeckte nämlich eine eindeutige

Übereinstimmung mit der Form unseres Gehirns

Die Referate Martin Meyer

(Gehirnforscher): «Unser Gehirn – das

Mass aller Dinge» Judith Hardegger

(Philosophin): «Kein freier Wille –

nicht schuldfähig?» Christina Aus der Au

(Theologin): «Wohnt Gott im Gehirn?» 21

Page 22: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

St. U

lric

h Mai 19 Sonntag Pfingsten, Festgottesdienst, ref. Kirche Rosenberg (RB), 9.30 25 Samstag Gemeinsame Feier am «Treffpunkt Zukunft», ref. Kirchgemeindehaus Liebestrasse, 17.3026 Sonntag Familiengottesdienst, ref. Kirche RB, 9.30 28 Dienstag Vältemer Frauentreff, ref. Kirchgemeindehaus, Feldstr. 6, 9.00

Juni 2 Sonntag Ökumenischer Gottesdienst, ref. Dorfkirche Veltheim, 10.00 4 Dienstag Kirchgemeindeversammlung, Pfarreiheim St. Peter und Paul, 20.009 Sonntag Jugendgottesdienst mit Firmung, ref. Kirche RB, 9.30, anschliessend Apéro16 Sonntag Besuch des Gottesdienstes in der Kirche St. Peter und Paul, 9.30, kein katholischer Gottesdienst in der ref. Kirche RB23 Sonntag Familiengottesdienst im Schulhaus Schachen, 9.3023 – 29 So – Sa Seniorenferien in Bad Wörishofen/D25 Dienstag Vältemer Frauentreff, ref. Kirchgemeindehaus, Feldstr. 6, 9.00

Juli 7 Sonntag Ulrichsfest zusammen mit den Kroaten, ref. Kirche RB, 10.30, anschliessend Apéro 10 Mittwoch Gemütlicher Abend der Frauengruppe im Restaurant Cherry Tomate, 19.00

August 15 Donnerstag Gottesdienst mit Kräutersegnung, ref. Kirche RB, 9.00 Frauengruppe, Minigolf am Schützenweiher, 19.00 27 Dienstag Vältemer Frauentreff, ref. Kirchgemeindehaus, Feldstr. 6, 9.00

September 4 Mittwoch Seniorennachmittag im Pfarreiheim St. Peter und Paul, 14.30 7 Samstag Besichtigung unseres Pfarreizentrums, 10.00 bis 15.00 8 Sonntag Oasenfest mit Eröffnung des Pfarreizentrums nach der Renovation, 10.30 15 Sonntag Bettagsveranstaltung für alle Pfarreien in St. Ulrich, 17.0024 Dienstag Vältemer Frauentreff, ref. Kirchgemeindehaus, Feldstr. 6, 9.0028 – 29 Sa – So SoSoPfarreiwanderung22

Kalendarium

Page 23: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Erstkommunion 2013

«Mit dem Herzen sieht man gut»Marianne Roselip| Als Team aus den Unterstufen­Katechetinnen und Hugo Gering bestimmen wir alljährlich das Thema für die Erstkommunion.

Für uns ist es jedes Mal ein kreati­ver Prozess, alle mitgebrachten Ide­en auf den Tisch zu legen und aus­zutauschen. Dieses Jahr einigten wir uns auf das Thema: «Mit dem Herzen sieht man gut»

Um im Leben zu stehen, braucht es Kopf, Herz und Hand in einem guten Miteinander. Unser heutiges Bildungssystem beinhaltet viel Kopf­arbeit. So möchten wir die Kinder ermutigen, auch die Sprache des Herzens nicht zu vergessen und mit Mitgefühl, Respekt und Achtsamkeit der Welt zu begegnen.

Jesus ist ein Herzmensch gewe­sen. In seinen Begegnungen war er ganz anwesend und hatte ein grosses Herz für viele Menschen.

Diese «Herzaugen», von denen sich Jesus oftmals leiten liess, könn­ten auch heute unser Zusammenle­ben in den Familien, in der Schule und bei der Arbeit menschlicher ma­chen.

❱ Folgende 34 Mädchen und Knaben haben am 7. April die Erstkommunion empfangen:Shayenne Agasi, Noemi Aloi, Emilia Battafarano, Simone Berset, Linus Brägger, Andri Brazerol, Ainhoa­Sirya Caballero, Soraja Caplazi, Noa D’Alberto, Loris Dall’O, Giuseppe De Filippo, Samuele De Marco, Dominik Dechow, Zora Decker, Angela Diggelmann, Salome Eugster, Philippe Hiller, Lea Froese, Flavia Hottinger, Elina Magnusson, Giulia Martino, Aida Marucci, Malick Ndoye, Francesca Pellicioli, Kevin Prandini, Franca Scherrer, Anna­Lena Schoch, Julia Schwarb, Niels Sigg, Benjamin Steiner, Gianna Tag­liavini, Benjamin Widmer, Sebastian Zimmermann, Jannis Zipper.

Page 24: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

24

Zwei Tage in Klausur

Klausurtagung in IttingenMadeleine Brunner| Im März fand die alle zwei Jahre anberaumte Klausurtagung, diesmal in der Kar­tause Ittingen, statt. Es wurden verschiedene Geschäfte behandelt. Vorgestellt wurden uns der Bericht der Freiwilligenarbeit durch Susan­ne Horak als Gast und das Kommu­nikationskonzept, zusammengestellt von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Claudia Sedioli. Alles war gut vorbereitet, so dass an den Sitzungen gute und interessante Diskussionen entstehen konnten. Einige Geschäfte werden noch wei­terverfolgt und an den kommenden Kirchenpflegesitzungen besprochen.

Führung durch die KartauseGastfreundschaft, Bildung und Be­gegnung, Fürsorge und Selbstversor­gung, Spiritualität, Pflege und Kultur, das sind die zentralen Werte der klös­terlichen Vergangenheit der Kartause Ittingen. Dank einer Führung durch die altehrwürdige Klosteranlage, be­kamen wir einen interessanten Ein­blick. Im 19 Jahrhundert wurden alle Klöster im Kanton Thurgau aufgeho­ben, diese Aufhebung bedeutete das Ende der Kartäuser­Gemeinschaft. Familie Fehr kaufte die Klosteran­lage und betrieb während mehr als 100 Jahren einen landwirtschaftli­chen Musterbetrieb. Im Jahre 1977

❱ An die 20 Thymian-

sorten in sandigem

Boden skizzieren

im Labyrinth den Weg

zur Mitte.

aus

der

Kirc

henp

fleg

e

Page 25: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

wurde die privatrechtliche Stiftung «Kartause Ittingen» gegründet und eine Gesamtrestaurierung durchge­führt. Die Kartause Ittingen hat sich der Weiterführung der klösterlichen Werte verpflichtet und betreibt zu diesem Zweck ein Schulungs­ und Ta­gungszentrum, einen Gutsbetrieb mit Käserei und Weinbau, einen Gast­wirtschaftsbetrieb sowie ein Heim und Werkbetrieb für psychisch und geistig beeinträchtigte Menschen. In dieser Einrichtung wurden wir kulinarisch verwöhnt und haben die Unterkünfte sehr geschätzt, es ist ein wirklich anregender Ort für eine Klausurtagung.

❱ Die Kloster-kirche ist das Zentrum des spirituellen Lebens des Klosters. Mönche und Laienbrüder suchten diese täglich vier bis fünf Mal auf, um Gottesdienste zu feiern.

❱ Im Kloster-laden findet jeder etwas aus dem reichen Sortiment von Eigenprodukten.

❱ Jede Mönchs-zelle ist gleich eingeteilt. Sie umfasst je einen Arbeitsbereich, ein Ess- und Schlafzimmer sowie einen Andachtsraum.

Page 26: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Neuer Internetauftritt der Kirchgemeinde

www.kath-winterthur.chwww.peterundpaul.chrho| Im Rahmen des Jubiläums 150 Jahre Kirchgemeinde Winterthur wur­de neben vielen anderen Aktivitäten auch intensiv am neuen Internetauf­tritt der Kirchgemeinde und aller Pfar­reien gearbeitet. Am 11. März erfolgte die Live­Schaltung.

Einheitlich und übersichtlichNeu treten alle Winterthurer Pfarrei­en im Internet einheitlich auf: Alle

Pfarrei­Seiten verfügen über dieselbe Struktur, das identische Layout und über einige zentral verwaltete Inhal­te. Hat man sich mit einer Pfarrei­Seite einmal vertraut gemacht, findet man sich auf den anderen Pfarrei­Sei­ten ebenso zurecht.

Die Rubrik «Über uns» führt zu Informationen über Mitarbeitende, Örtlichkeiten und Pfarreigeschichte. Auch können hier die Pfarreibeiträge

26

Page 27: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

des forums wie auch das aktuelle Pfa­bü online gelesen werden.

In der Rubrik «Gemeinschaft» stellen sich die vielfältigen Gruppie­rungen der Pfarrei vor und laden zum Mitmachen ein.

Die SeelsorgeleisteSpeziell ist die Seelsorgeleiste: Hier sind Grundsatzartikel zu den Themen Seelsorge, Liturgie, Diakonie und So­ziales, Sakramente und Rituale sowie Erwachsenenbildung zu finden. Die Grundsatzartikel sind für alle Pfarreien identisch und jede Pfarrei ergänzt die jeweiligen Themen mit ihren spezifi­schen Angeboten.Auch die Informationen in der Rubrik «A – Z» sind für alle Pfarreien zentral verwaltet. Hier finden sich Informa­tionen von «Adressänderung» über «Kirchliche Berufe» bis zu «Weihe».

Termine der ganzen StadtDa der Internetauftritt – und somit die Datenhaltung – aller Pfarreien zentra­lisiert ist, kann nach Terminen aller Pfarreien gesucht werden. So ist es zum Beispiel einfach möglich, die pfarreili­chen Bildungsangebote der nächsten Woche in Winterthur zu finden.

Kirchgemeinde WinterthurIm Fussbereich jeder Seite kann zu anderen Pfarreien oder auf die Seite der Kirchgemeinde gesprungen wer­den. Die Kirchgemeinde bietet unter

anderem die Rubriken «Organisation», «Behörden» und «Medien» an.

Dezentrale VerwaltungAll die vielen Informationen auf sämt­lichen Pfarrei­Seiten und auf der Seite der Kirchgemeinde wurden erfasst und müssen in Zukunft laufend aktuali­siert werden. Um diese Aufgaben zu bewältigen, wurden in jeder Pfarrei freiwillig Mitarbeitende und Ange­stellte der Pfarreien gesucht und für ihre Rolle als PfarreiadministratorIn oder EditorIn ausgebildet.

Die PfarreiadministratorInnen kön­nen jederzeit sämtliche Inhalte korri­gieren, aktualisieren oder erweitern. Ebenso können sie bei einzelnen Sei­ten einen Editor oder eine Editorin zuweisen und so die Verantwortung für den Inhalt dieser Seiten an die­sen übertragen. Die Pfarreiadminis­tratorInnen unterstützen die Edito­rInnen bei auftretenden Fragen oder Problemen.

Die EditorInnen sind für die Pflege der ihnen zugewiesenen Seiten zu­ständig. Sie können die Seiten mit Texten, Bildern, Kontaktpersonen, Terminen oder News ergänzen.

In Zukunft werden vermehrt «News» aus den Gemeinschaften und unserer Pfarrei online gehen und so laufende Pfarreiaktivitäten in Bild und Text illustrieren.

27

❱ Im Fuss-bereich jeder Seite kann zu anderen Pfarreien gesprungen werden.

❱ Wir möchten Sie einladen, die Pfarrei im Internet zu besuchen und durch die Rubriken zu surfen. Wer weiss: Vielleicht stossen Sie auf neue, spannende Angebote.

Page 28: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

«Treffpunkt Zukunft» am 25. Mai ab 13.00 Uhr

«ChristIn-Sein in Winterthur»Nelly Oklé| Wie jedes Jahr sind wir am Samstag nach Pfingsten zum «Treffpunkt Zukunft» eingeladen. Dieser Anlass steht 2013 unter dem Motto «ChristIn­Sein in Winterthur».

Eingeladen sind neben uns KatholikInnen auch Reformierte und Mitglie­der verschiedener christ­

licher Gemeinden ab 16 Jahren. Ziel ist es, einander gegenseitig kennen zu lernen, einander zu begegnen und darüber auszutauschen, was uns ver­bindet und was uns trennt.

Programm:13.00 Beginn und Begrüssung 13.30 Vorstellungsrunde 114.00 Singen mit Musikbegleitung 14.30 Vorstellungsrunde 215.00 Kaffeepause 15.30 Workshops Worldcafé Foto­Workshop Kreativ­Workshop17.30 Gemeinsame Feier18.45 Apéro19.30 Abschluss

Es ist möglich, erst an der gemeinsa­men Feier um 17.30 Uhr im reformier­ten Kirchgemeindehaus an der Liebe­strasse teilzunehmen. Wir von der Spurgruppe hoffen auf rege Beteiligung vieler freiwillig En­gagierter aus den Pfarreien St. Peter und Paul und St. Ulrich.

Folgende Workshops stehen zur Auswahl:

«Worldcafé» Moderierte Gesprächsrunden laden zu Begegnung und Austausch unter den Mitgliedern der verschiedenen Pfar­reien und Gemeinden ein. Pro Runde wird ein Thema diskutiert. Besucht werden mehrere Runden mit wech­selnden GesprächspartnerInnen. Foto-WorkshopMit der Kamera in der Stadt unter­wegs, werden Bilder und Momente eingefangen, wo Christsein ersicht­lich ist. Während der anschliessenden gemeinsamen Feier werden die Fotos projiziert. Bitte die eigene Kamera mitnehmen! Kreativ-WorkshopGeschmückte Tische und Räume ver­leihen der Veranstaltung einen feier­lichen Charakter. Möchten Sie gerne mit den Händen arbeiten und bei der Dekoration für Gottesdienst und Apéro mitwirken?

Anmeldung erforderlichAnmeldung beim Pfarreisekretariat St. Marien, Römerstrasse 105, 8404 Win­terthur, stmarien@kath­winterthur.ch

28

Page 29: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

PP-Sommernachtsfest6. Juli 2013

Programm18.00 UhrAbendmesse zum Ende des Schuljahres

ab 19.00 Uhr«Gluschtige» Drinks an der Bar

ab 19.45 UhrGrillieren, essen, gemütliches Beisammensein im Pfarreiheim

ab 20.30 UhrKinder­ und Jugendprogramm in der Turnhalle

ab 21.00 UhrTanz

ca. 23.00 Uhroffi zieller Schluss

Verbringen Sie wieder einen unvergesslichen Sommerabend mit uns.

Es lädt ein: OK PP-Sommernachtfest

Sie bringen mit Festfreude Fleisch, Fisch, Gemüse… zum Grillieren

Wir stellen für Sie bereit Grill mit Personal Beilagen (Gschwelti und Saucen) Getränke und Kaffee Dessert

Page 30: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

Sonntag 25. August 2013

Gottesdienst im Freien

Ökumenische Begegnung

Ökumenische Veranstaltungen Gemeinsam gefeierte Gottesdienste

Sonntag, 1. September 10.00 Uhr: Gottesdienst in der reformierten Stadtkirche (kein Gottesdienst um 9.30 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul) Sonntag, 8. September 9.30 Uhr: Eucharistiefeier in der Kirche St. Peter und Paul (kein Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Stadtkirche)

Thematischer Abend

Montag, 9. September 19.30 Uhr, Pfarreiheim St. Peter und Paul «Unbekannte Schwesternkirchen des Ostens»» – Vortrag von Prof. Dr. Erich Bryner (reformierter Pfarrer). Musik und Volkstänze mit Rita Ehrismann 21.30 Uhr, Ende der Veranstaltung

Festgottesdienst mit MinistrantInnenaufnahme

11.15 Uhr im Innenhof des Pfarreiheims St. Peter und Paul. Bei schlechtem Wetter findet der Anlass im Saal des Pfarreiheims statt. Anschliessend: Apéro und Grillplausch (mit Getränke­ und Dessert­ verkauf) im Pfarreiheim.

30

Page 31: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

31

Mai 21 | 28 Dienstag Maiandacht, 19.00, Kirche 23 Donnerstag Frauen PP, Ausflug ins Kloster Jakobsbad mit Maiandacht, nachmittags 25 Samstag «Treffpunkt Zukunft» ökumenische Feier im reformierten Kirchgemeindehaus, Liebestrasse, 17.30, kein Gottesdienst um 18.00 in PP26 Sonntag Eltern­Kind­Feier, «Der kleine Bieber», 10.00, Krypta27 Montag FamA, Frauen PP, Tanzend durchs Jahr, 20.15, Pfarreiheim29 Mittwoch Filmkafi am Nachmittag, Kinobesuch und Diskussion

Juni 1 Samstag Versöhnungsweg der 4. Klasse, Pfarreiheim und Kirche 2 Sonntag Firmung mit Generalvikar Josef Annen, 9.30, Kirche4 Dienstag Kirchgemeindeversammlung, 20.00, Pfarreiheim 6 – 14 Do – Fr Ökumenische Reise nach Armenien8 – 9 Sa – So FamA, Frauen PP, Brain­Gym­Kurs, Pfarreiheim9 Sonntag Gottesdienst mit Beteiligung der Behindertenseelsorge, 11.15 Kirche, anschliessend Apéro riche im Pfarreiheim 12 Mittwoch Frauengottesdienst, 8.30, Kaffee im Pfarreiheim16 Sonntag Gottesdienst zusammen mit der Pfarrei St. Ulrich, 9.30, Kirche PP HGU­Abschlussgottesdienst, 11.15, Kirche, Apéro vor der Kirche19 Mittwoch Frauen PP, Tageswanderung, Pfarrer­Künzle­Weg, Wangs­Vilters21 Freitag FamA, Frauen PP, Sommersonnenwendefest, 19.00, Wald oder Pfarreiheim23 Sonntag Eltern­Kind­Feier, «Die Schöpfung», 10.00, Krypta23 – 29 So – Sa Seniorenferien in Bad Wörishofen/D26 Mittwoch Katechetischer Nachmittag, Pfarreiheim30 Sonntag Patrozinium, 9.30, unter Mitwirken des Kirchenchors, anschliessend Apéro Der Gottesdienst um 11.15 Uhr entfällt, stattdessen Festgottesdienst mit Albanimahl, 11.00, Turnhalle Lind oder bei regnerischer Witterung im reformierten Kirchgemeindehaus

Juli 2 Dienstag Konzert des Jugendchors, «Kriminalgschichte» von Mani Matter, 20.00, Pfarreiheim Frauen PP, Besuch des Frauenlabyrinths in Zürich nachmittags

Fortsetzung siehe Rückseite

Kalendarium

Page 32: Pfarreibulletin St. Peter und Paul Nr. 111

6 Samstag Familiengottesdienst zum Ende des Schuljahres, 18.00, anschliessend Sommernachtsfes8 Montag FamA, Frauen PP, Tanzend durchs Jahr, 20.15, Pfarreiheim10 Mittwoch Frauengottesdienst, 8.30, Kaffee im Pfarreiheim Filmkafi am Nachmittag, Kinobesuch, Diskussion17 Mittwoch Frauen PP, Nachmittagswanderung

August 15 Donnerstag Eucharistiefeier mit Kräutersegnung, 19.30, Kirche 20 Dienstag Frauen PP, offene Sitzung mit dem Leitungsteam, 19.00, Jugendtreff 21 Mittwoch Frauen PP, Nachmitagswanderung 25 Sonntag Gottesdienst im Hof des Pfarreiheims oder im Saal (je nach Witterung), 11.15, anschliessend grillieren 27 Dienstag Frauen PP, Vortrag von Magdalen Bless «Verena von Zurzach», 19.30, Pfarreiheim29 Donnerstag FamA, Frauen PP, Tanzend durchs Jahr, 20.15, Pfarreiheim

September 1 – 8 So – So Ökumenische Woche 1 Sonntag Gottesdienst in der reformierten Stadtkirche, 10.00, kein Gottesdienst um 9.30 in PP Eltern­Kind­Feier, «Die Kinderbrücke»,10.00, Krypta4 Mittwoch Senioren­Nachmittag, «Das chan nöd jede…», Mundart­ gschichte mit Peter Wettstein, 14.30, Pfarreiheim 8 Sonntag Gottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul mit reformierten Gästen, 9.30, anschliessend Apéro 11 Mittwoch Frauengottesdienst, 8.30, Kaffee im Pfarreiheim Filmkafi am Nachmittag, Kinobesuch, Diskussion12 Donnerstag Vorständekonferenz, 19.45, Pfarreiheim 18 Mittwoch Vortrag Albaniclub, «Die Regeln des heiligen Benedikt für Menschen von heute», 19.30, Pfarreiheim Frauen PP, Tageswanderung20 Freitag FamA, Frauen PP, «Tausend und ein Abend», 19.00, Jugendtreff26 Donnerstag FamA, Frauen PP, Tanzend durchs Jahr, 20.15, Pfarreiheim29 Sonntag Erntedankgottesdienst und Eltern­Kind­Feier, 11.15, Kirche30 Montag Frauen PP, «Was uns gut tut», Wickel und Auflagen, 18.00, Jugendtreff

AZB8400 Winterthur

Bitte nachsenden.Neue Adresse nicht melden.

Kale

ndar

ium

❱ Treffpunkte

Taizé-Gottesdienst26.5. | 16.6. | 18.8. | 15.9. (Kirche, 19.30)

Bibelteilen1.6. | 6.7. | 7.9. (Pfarreiheim, 9.00 –10.00)

Handarbeitstreff28.5. | 27.8. | 24.9. (Pfarreiheim, 14.00 –16.00)

Jassnachmittage27.5. | 10.6. | 24.6. | 8.7. |19.8. | 2.9. | 16.9. | 30.9. (Pfarreiheim, 13.30)

Zischtigzmittagjeweils 12.00 (Restaurant Bodega)

TermineSommerferien 13.7. – 18.8.2013

aktuelle Terminewww.peterundpaul.ch

Fortsetzung von Seite 31