Pflegestärkungsgesetz - Überblick der Pflegereform

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Das Pflegestärkungsgesetz – Was steckt dahinter?

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Das Pflegestärkungsgesetz – Was steckt dahinter?

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• ca. 2,5 Millionen Pflegebedürftige • rapider Anstieg in den nächsten Jahren • weniger junge Menschen kommen nach

• steigenden Kosten auf weniger Schultern

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Einleitung

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• Weniger nachrückende Pflegekräfte

• zwei Pflegestärkungsgesetze: 1. Januar 2015

(Leistungsverbesserungen, eine höheren Zahl an Pflegekräften, Vorsorgefonds) voraussichtlich zum 1. Januar 2017

(neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein neues Begutachtungsschema)

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tEinleitung

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• Leistungen werden um rund 1,4 Milliarden Euro erhöht

Pflegegeld und Pflegesachleistung

Kurzzeit- und Verhinderungspflege

Tages- und Nachtpflege

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tEinleitung

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• Zuschüsse zu Pflegehilfsmitteln

• Zuschüsse für nötige Umbaumaßnahmen – Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen

• mehr Unterstützung für pflegende Angehörige

• mehr Betreuungskräfte in stationären Pflegeeinrichtungen

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tNeuerungen im Überblick

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Der Bundesrat hat am 07.11.2014 der Pflegereform 2015

zugestimmt.

Ein wesentlicher Schritt ist die Anpassung der Pflegeleistungen nach § 37 SGB XI.

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tPflegegeld- & Pflegesachleistungen

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Pflegegeld 2014 / 2015 im VergleichPflegestufe Leistungen 2014 pro

MonatLeistungen 2015 pro Monat

monatliches plus für Pflege

PS 0 + Demenz * 120 € 123 € 3 €

PS 1 235 € 244 € 9 €

PS1 + Demenz * 305 € 316 € 11 €

PS 2 440 € 458 € 18 €

PS 2 + Demenz * 525 € 545 € 20 €

PS 3 700 € 728 € 28 €

PS 3 + Demenz * 700 € 728 € 28 €

* Gilt für Personen mit dauerhaft erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz im Sinne von § 45a SGB XI – das sind vor allem an Demenz erkrankte Menschen

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Pflegesachleistungen 2014 / 2015 im VergleichPflegestufe Leistungen 2014 pro

MonatLeistungen 2015 pro Monat

monatliches plus für Pflege

PS 0 + Demenz * 225 € 231 € 6 €

PS 1 450 € 468 € 18 €

PS1 + Demenz * 665 € 689 € 24 €

PS 2 1100 € 1144 € 44 €

PS 2 + Demenz * 1250 € 1298 € 48 €

PS 3 1550 € 1612 € 62 €

PS 3 + Demenz * 1550 € 1612 € 62 €

Härtefall 1918 € 1995 € 77 €

Härtefall + Demenz*

1918 € 1995 € 77 €

* Gilt für Personen mit dauerhaft erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz im Sinne von § 45a SGB XI - das sind vor allem an Demenz erkrankte Menschen

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Stufe der Pflegebedürftigkeit

Leistungen 2014 pro Monat

Leistungen 2015 pro Monat

Pflegestufe 0 (mit Demenz)

31 € 40 €

Pflegestufe I, II oder III

31 € 40 €

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• Unter Pflegehilfsmittel werden Dinge wie Beispielsweise Bettunterlagen, Desinfektionsmittel und Einmalhandschuhe verstanden § 40 SGB XI.

•Pflegehilfsmittel erhält jeder Pflegebedürftige mit Pflegestufe auf Antrag bei der Pflegekasse.

tPflegehilfsmittel

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• Statt vier Wochen sind bis zu acht Wochen Kurzzeitpflege pro Jahr möglich

• Die Pflegekasse übernimmt dafür künftig bis zu 3.224 Euro (bisher bis zu 3.100 Euro)

• Für die Verhinderungspflege pro Jahr stehen künftig bis zu 2.418 Euro zur Verfügung (bisher bis zu 1.550 Euro)

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tKurzzeit- & Verhinderungspflege

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• Wenn der pflegende Angehörige verhindert ist, wird eine Pflegekraft oder Vertretung benötigt. Diese so genannte Verhinderungspflege soll künftig unter entsprechender Anrechnung auf den Anspruch der Kurzzeitpflege bis zu sechs Wochen genommen werden können.

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tKurzzeit- & Verhinderungspflege

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Stufe der Pflegebedürftigkeit

Leistungen 2014 pro Monat

Leistungen 2015 pro Monat

Pflegestufe 0 (mit Demenz) Kurzzeitpflege Verhinderungspflege

1550 €

(kein Anspruch) (max. 4 Wochen)

1612 €

(max. 4 Wochen) (max. 6 Wochen)

Pflegestufe I, II oder III Kurzzeitpflege Verhinderungspflege

1550 € (max. 4 Wochen) (max. 4 Wochen)

1612 € (max. 4 Wochen) (max. 6 Wochen)

tKurzzeit- & Verhinderungspflege

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• Auch Pflegebedürftige mit Pflegestufen 1 bis 3 (ohne Demenz) erhalten künftig einen zusätzlichen Betreuungsbetrag von bis zu 104 Euro pro Monat.

• Für Demenzkranke steigt er leicht auf 104 bzw. 208 Euro pro Monat.

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tNiedrigschwellige Betreuungs- & Entlastungsangebote

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• Neue zusätzliche Entlastungsleistungen werden eingeführt, etwa für Hilfe im Haushalt oder Alltagsbegleitung.

• Bis zu 40 % des Leistungsbetrags der ambulanten Pflegesachleistung kann zukünftig für niedrigschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote eingesetzt werden.

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tNiedrigschwellige Betreuungs- & Entlastungsangebote

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Stufe der Pflegebedürftigkeit

Leistungen 2014 pro Monat

Leistungen 2015 pro Monat

Pflegestufe I, II oder III (ohne erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz)

0 € 104 €

Pflegestufe 0, I, II oder III (mit dauerhaft erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz)

100 € (Grundbetrag)

104 € (Grundbetrag)

Pflegestufe 0, I, II oder III (mit dauerhaft erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz)

200 € (erhöhter Betrag)

208 € (erhöhter Betrag)

tNiedrigschwellige Betreuungs- & Entlastungsangebote

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Stufe der Pflegebedürftigkeit

Leistungen 2014 Leistungen 2015

Pflegestufe 0 (mit Demenz)

2557 € (wenn mehrere

Anspruchsberechtigte dann 10228 €)

4000 € (wenn mehrere

Anspruchsberechtigte dann 16000 €)

Pflegestufe I, II oder III

2557 € (wenn mehrere

Anspruchsberechtigte dann 10228 €)

4000 € (wenn mehrere

Anspruchsberechtigte dann 16000 €)

tWohnumfeldverbessernde Maßnahmen

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• Wer ambulante Sachleistungen und/oder Pflegegeld bekommt, kann künftig Tagespflege und Nachtpflege daneben ohne Anrechnung voll in Anspruch nehmen.

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tTages- & Nachtpflege

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Teilstationäre Leistungen 2014 / 2015 im Vergleich

Pflegestufe Leistungen 2014 pro Monat Leistungen 2015 pro Monat

PS 0 + Demenz * 0 € 231 €

PS 1 450 € 468 €

PS1 + Demenz * 450 € 689 €

PS 2 1100 € 1144 €

PS 2 + Demenz * 1100 € 1298 €

PS 3 1550 € 1612 €

PS 3 + Demenz * 1550 € 1612 €

* Gilt für Personen mit dauerhaft erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz im Sinne von § 45a SGB XI - das sind vor allem an Demenz erkrankte Menschen

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• Demenzkranke mit anerkannter erheblicher Einschränkung der Alltagskompetenz, die nicht in den Pflegestufen 1 bis 3 eingestuft sind (sog. Pflegestufe 0), erhalten Zugang zu allen ambulanten Leistungen der Pflegeversicherung.

• Kurzzeitpflege • Tagespflege • Verhinderungspflege

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tNeue Leistungen für Demenzkranke

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Ab 2015 haben alle Pflegebedürftigen in ambulant betreuten Wohngruppen

Anspruch auf Wohngruppenzuschlag von künftig 205 Euro pro Monat.

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tWohngruppenzuschlag

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Anschubfinanzierung zur Gründung von ambulant betreuten Wohngruppen von

2.500 Euro pro Bewohner (maximal 10.000 Euro).

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tAnschubfinanzierung

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• Die Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf soll verbessert werden

• Wer kurzfristig die Pflege eines Angehörigen organisieren muss, kann künftig Lohnersatzleistung für eine bis zu zehntägige Auszeit vom Beruf erhalten, vergleichbar dem Kinderkrankengeld

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tLohnersatzleistungen

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• Die Lohnersatzleistung soll in einem separaten Gesetz geregelt werden, das ebenfalls am 1. Januar 2015 in Kraft treten soll.

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tLohnersatzleistungen

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• In stationären Pflegeeinrichtungen soll die Personalsituation verbessert

werden

zusätzlichen Betreuungskräfte von bisher rund 25.000 auf bis zu 45.000

Betreuungskräfte

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tStationär

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• Pflegestärkungsgesetz 1 (2015) – steht im Zeichen der Pflegereform

• Pflegestärkungsgesetz 2 (voraussichtlich 2017) – neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff und

neues Begutachtungsverfahren

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tAusblick

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Pflegestufe Pflegegrad

Pflegestufe 0 Pflegegrad 1

Pflegestufe 1 Pflegegrad 2

Pflegestufe 1 + Eingeschränkte Alltagskompetenz

Pflegegrad 3

Pflegestufe 2 Pflegegrad 3

Pflegestufe 2 + Eingeschränkte Alltagskompetenz

Pflegegrad 4

Pflegestufe 3 Pflegegrad 4

Pflegestufe 3 + Eingeschränkte Alltagskompetenz

Pflegegrad 5

Härtefall Pflegegrad 5

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Neue Begutachtungsassessment (NBA) der Pflegegrade

• Hilfen bei Alltagsverrichtungen: Ähnlich wie bei der Pflegestufe werden hier der Zeitaufwand für Pflege und Unterstützung erfasst

• Psychosoziale Unterstützung: Dieser Bereich ist im Vergleich zu den Pflegestufen neu und erfasst den Hilfsbedarf z.B. bei Verwirrtheit, Depressionen, Strukturierung des Tages

• Nächtlicher Hilfebedarf: Ebenfalls ein Kriterium, was schon bei den Pflegestufen zählte

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tAusblick

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• Präsenz am Tag: Hier wird überprüft, ob die Personen noch Gefahren erkennen und für bestimmte Zeiten alleine gelassen werden können

• Unterstützung beim Umgang mit krankheitsbedingten Anforderungen: z.B. Medikamentengabe, Wundversorgung, Blutzucker-Messung...

• Organisation der Hilfen: Wer kann Hilfe leisten? Reicht die Pflege durch Angehörige oder ist professionelle Hilfe notwendig?

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tAusblick

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Pflegegrad 

Grundpflege in Minuten (SGB XI)

Psychosoziale Unterstützung**

Nächtliche  Hilfen

Präsenz Tagsüber***   

1 27 – 60 gelegentlich nein      nein

2 30 – 127 gelegentlich 0 - 1 x   nein

3 mit EA* 8 – 58 mehrfach bis häufig 

nein  stundenweise 

3 131 - 278  mehrfach 0 - 2 x  stundenweise  

4 mit EA* 8  - 74  6 x bis ständig   0 - 2 x  überwiegend  

4 184 – 300 mehrfach 2 - 3 x      überwiegend 

5 mit EA* 128 – 250 häufig bis ständig 1 - 6 x  rund um die Uhr  

5 mit EA* 245 - 279  ständig  3x       rund um die Uhr

tAusblick

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