Pflegewissenschaft in Deutschland – Errungenschaften und · 2014-11-28 · Pflegewissenschaft n...

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Pflegewissenschaft n Pflegeforschung Rebecca Palm Martin Dichter Herausgeber Pflegewissenschaft in Deutschland – Errungenschaften und Herausforderungen Festschrift für Sabine Bartholomeyczik

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Pflegewissenschaft n Pflegeforschung Pflegewissenschaft n Pflegeforschung

Die Entwicklung der Pflegewissenschaft in Deutschland ist ohne das professionelle Engage-ment einzelner Personen nicht denkbar. In diesem Sinne gehört Sabine Bartholomeyczik zu den einflussreichsten Pflegewissenschaftlerinnen im deutschsprachigen Raum.

Die vorliegende Festschrift beschreibt anhand von Sabine Bartholomeycziks Werk und Wirken die Errungenschaften der Pflegewissenschaft in Deutschland. Die einzelnen Entwicklungen werden in Interviews mit Sabine Bartholomeycziks kritisch reflektiert und kommentiert. Zukünftige Herausforderungen der Pflege werden in Gesprächen mit den Herausgebern der Festschrift skizziert.

Wer die Entwicklung der Pflegewissenschaft in Deutschland tiefer verstehen möchte und nach Rüstzeug für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen sucht, wird in diesem Band fündig werden.

Aus dem Inhalt

1 Pflegewissenschaft in Deutschland – von den ersten Schritten zu einer etablierten Wissenschaftsdisziplin

2 Der Pflegeberuf und die Arbeitsbedingungen in der beruflichen Pflege3 Die Pflegeversicherung – ein Januskopf für die Pflege?4 Die Entwicklung von Pflegediagnosen, Assessments, Klassifikationssystemen5 Orale Ernährung in der Pflege6 Die pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz7 Das politische Wirken einer Pflegewissenschaftlerin8 Abschließendes zur Biografie

Rebecca Palm Martin DichterHerausgeber

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d Pflegewissenschaft in Deutschland –

Errungenschaften und Herausforderungen

Festschrift für Sabine Bartholomeyczik

ISBN 978-3-456-85248-5

Verlag Hans Huber, Bernwww.verlag-hanshuber.com VerlagsgruppeGöttingen n Bern n Wien n Paris n Oxford n Prag n Toronto n

Cambridge, MA n Amsterdam n Kopenhagen n Stockholm n Florenz

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Rebecca Palm / Martin Dichter (Hrsg.)Pflegewissenschaft in Deutschland

Verlag Hans HuberProgrammbereich Pflege

Beirat WissenschaftAngelika Abt-Zegelin, DortmundSilvia Käppeli, ZürichDoris Schaeffer, Bielefeld

Beirat Ausbildung und PraxisJürgen Osterbrink, SalzburgChristine Sowinski, KölnFranz Wagner, Berlin

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Rebecca PalmMartin Dichter(Hrsg.)

Pflegewissenschaft in Deutschland – Errungenschaften und HerausforderungenFestschrift für Sabine Bartholomeyczik

Unter Mitarbeit von Christel Bienstein, Elke Müller, Andreas Büscher, Dirk Hunstein, Maria Magdalena Schreier, Margareta Halek, Ulrike Höhmann

Verlag Hans Huber

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Lektorat: Jürgen Georg, Anita Steininger, Silvan SchmidHerstellung: Daniel BergerTitelillustration: pinx. Winterwerb und Partner, Design-Büro, WiesbadenUmschlag: Claude Borer, BaselSatz: Claudia Wild, KonstanzDruck und buchbinderische Verarbeitung: AZ Druck und Datentechnik GmbH, KemptenPrinted in Germany

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Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtes ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbeson-dere für Kopien und Vervielfältigungen zu Lehr- und Unterrichtszwecken, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Die Verfasser haben größte Mühe darauf verwandt, dass die therapeutischen Angaben insbesondere von Medikamen-ten, ihre Dosierungen und Applikationen dem jeweiligen Wissensstand bei der Fertigstellung des Werkes entsprechen.Da jedoch die Pflege und die Medizin als Wissenschaften ständig im Fluss sind, da menschliche Irrtümer und Druck-fehler nie völlig auszuschließen sind, übernimmt der Verlag für derartige Angaben keine Gewähr. Jeder Anwender ist daher dringend aufgefordert, alle Angaben in eigener Verantwortung auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen oder Warenbezeichnungen in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-Marken-schutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

Anregungen und Zuschriften bitte an:Verlag Hans HuberLektorat: Pflegez. Hd.: Jürgen GeorgLänggass-Strasse 76CH-3000 Bern 9Tel: 0041 (0)31 300 4500Fax: 0041 (0)31 300 4593E-Mail: [email protected]: http://verlag-hanshuber.com

1. Auflage 2013© 2013 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-456-95248-2)(E-Book-ISBN [EPub] 978-3-456-75248-8)ISBN 978-3-456-85248-5

Rebecca Palm (Hrsg.)Deutsches Zentrum für Neurodegenerative ErkrankungenStockumerstr. 12, Postfach 6250, 58453 WittenE-Mail: [email protected]

Martin Dichter (Hrsg.)Deutsches Zentrum für Neurodegenerative ErkrankungenStockumerstr. 12, Postfach 6250, 58453 WittenE-Mail: [email protected]

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Inhalt

Vorwort der Herausgeber 9

Teil 1: Pflegewissenschaft in Deutschland- von den ersten Schritten zu einer etablierten Wissenschaftsdisziplin 13

Es braucht Geduld, Engagement und Mitstreiter – Entwicklung einer neuen Wissenschaftsdisziplin 14

Gesundheit und Krankheit bei Krankenschwestern. Neue Wege in der Krankenpflegeforschung 27

Zur Konzeption praxisbezogener Pflegeforschung 29Die Bedeutung der Pflegeforschung für die Krankenpflege 41Vermittlung von Forschungskompetenz – selektive Erfahrungen

einer «wissenschaftlichen Beraterin» 51Zur Entwicklung der Pflegewissenschaft in Deutschland 58Pflegeforschung: Entwicklung und Perspektiven in deutschsprachigen Ländern 65Interview mit Sabine Bartholomeyczik zur Entwicklung der Pflegewissenschaft

in Deutschland 74

Teil 2: Der Pflegeberuf und Arbeitsbedingungen in der beruflichen Pflege 81

«Eigentlich haben wir fast immer Pflegenotstand» – zur Geschichte der Arbeitsbedingungen in der Pflege. 82

Krankenpflege und Weiblichkeit 90Arbeitsplatz Krankenbett 93Arbeitssituation und Arbeitsbelastung beim Pflegepersonal im Krankenhaus 99Professionalisierung der Pflege – zwischen Abhängigkeit und Omnipotenz 112Interview mit Sabine Bartholomeyczik zum Pflegeberuf und seinen Arbeitsbedingungen 119

Teil 3: Die Pflegeversicherung – ein Januskopf für die Pflege? 125

Die Pflegeversicherung: Errungenschaften und Grenzen 126Die Messung von Pflegezeiten – methodische und inhaltliche Probleme 136Zeitrichtlinien zur Begutachtung des Pflegebedarfs. Evaluation der Orientierungswerte

für die Pflegezeitbemessung 148Grunddimensionen einer Definition von Pflege: Expertise für die Enquêtekommission

zur Zukunft der Pflege in NRW 150

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6 Inhalt

Positionspapier der Assessmentgruppe, Universität Witten/Herdecke, zur Pflegedokumentation: Kommentar zur Grundsatzstellungsnahme«Pflegeprozess und Dokumentation» des MDS 158

Pflegebedürftigkeit: Begriffe in der Pflegeversicherung und Chancen für die Qualität der Pflege 166

Interview mit Sabine Bartholomeyczik zur Pflegversicherung 173

Teil 4: Entwicklung von Pflegediagnosen, Assessments, Klassifikationssystemen 177

Pflegediagnosen, Klassifikationssysteme und Assessmentinstrumente- ein Essay 178Erforderliche Pflege – zu den Grundlagen einer Personalbemessung 188Zur Formalisierung der Sprache in der Pflege 196Pflegebedarf und Pflegebedürftigkeit 204Pflegediagnostik, Assessment und Klassifikationen: Funktionen und Grenzen 215Einige kritische Anmerkungen zu standardisierten Assessmentinstrumenten in der Pflege 224Interview mit Sabine Bartholomeyczik zu Pflegediagnosen, Assessments

und Klassifikationssystemen 234

Teil 5: Orale Ernährung in der Pflege 239

Lust auf Ernährung – ein vernachlässigtes Thema ins Licht gerückt 240Positionspapier der Nationalen Pflegeassessmentgruppe Deutschland zur Grundsatzstellung-

nahme «Ernährung und Flüssigkeitsversorgung älterer Menschen» 248Vorwort zum Expertenstandard «Ernährungsmanagement in der Pflege zur Sicherstellung

und Förderung der oralen Ernährung» 258Der Expertenstandard «Ernährungsmanagement in der Pflege zur Sicherstellung

und Förderung der oralen Ernährung»- Präambel 261Interview mit Sabine Bartholomeyczik zur Bedeutung oraler Ernährung in der Pflege 264

Teil 6: Die pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz 267

Einblicke in die Forschungsaktivitäten zur Versorgung von Menschen mit Demenz 268Versorgungsnahe Demenzforschung ermöglichen – Fragestellungen im Deutschen

Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen an der Universität Witten/Herdecke 281Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz: Offene Fragen für die Forschung 295Herausforderndes Verhalten demenzkranker Menschen 300Interview mit Sabine Bartholomeyczik zu Herausforderungen in der Forschung

und Versorgung von Menschen mit Demenz 312

Teil 7: Das politische Wirken einer Pflegewissenschaftlerin 315

Die Akademisierung der Pflege: Vom Bohren dicker Bretter 316Taten statt Worte 338Interview mit Sabine Bartholomeyczik zur pflegepolitischen Arbeit 340

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Inhalt 7

Teil 8: Abschließendes zur Biografie 345

Lebenslauf Sabine Bartholomeycziks 346Interview mit Sabine Bartholomeyczik zu ihrer Biografie 350Vollständige Bibliografie 354Sachwortverzeichnis 365

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Vorwort der Herausgeber

Dieses Buch trägt den Titel. «Pflegewissenschaft in Deutschland  – Errungenschaften und Her-ausforderungen.» Gleichsam bedeutend, insbe-sondere für seine inhaltliche Ausrichtung, ist je-doch der Untertitel: Festschrift für Sabine Bartholomeyczik.

Mit dieser Festschrift möchten wir, die He-rausgeber, im Sinne der akademischen Kultur, die Arbeit und das Wirken von Sabine Bartho-lomeyczik würdigen. Festschriften haben in Deutschland eine sehr lange Tradition. Die erste Festschrift wurde 1640 anlässlich des zweihundertsten Jubiläums der Erfindung der Buchdruckkunst von Gregor Ritzsch herausge-geben. Ihr folgten zahlreiche weitere Schriften, so dass heute das inflationäre Wachstum dieser Publikationsform oft beklagt und insbeson-dere deren wissenschaftlicher Mehrwert in Frage gestellt wird (Baader et al., 2002). Fest-schriften sind in Verruf geraten, nicht zuletzt aufgrund der Selektivität der Beiträge, die mehr der Huldigung der zu feiernden Person dienen, als einer qualitativ hochwertigen Aus-einandersetzung mit dem intellektuellen Ge-dankengut und des methodischen Profils des Jubilars. Letztendlich hängt einer Festschrift schnell der Duft von Weihrauch an. Für uns als Herausgeber erscheint es aus diesem Grund angezeigt, die Kritik aufzunehmen und zu ei-nigen Aspekten Stellung zu beziehen. Dies be-zieht sich auf die Wahl des Titels, die Konzep-tion des Buches, die Auswahl der Aufsätze und der Autoren, das Datum seines Erscheinens sowie unserer eigenen Rolle als Herausgeber. Ein nicht unwesentlicher Aspekt ist die Jubila-rin selbst.

Warum eine Festschrift für Sabine Bartholomeyczik?

Die deutsche Pflegewissenschaft ist in vielerlei Hinsicht eine besondere Wissenschaft. Allen voran ist sie eine junge Wissenschaft, die noch um ihren Platz im Gefüge der traditionsreichen Wissenschaftsdisziplinen ringt. Dies erfordert auch eine sorgfältige und kritische Auseinan-dersetzung mit den Traditionen dieser Diszipli-nen, mit dem Bestreben, sich selbst zu positio-nieren und auch einen eigenen Weg zu gehen. Das deutsche Festschriftwesen (oder auch -un-wesen) (von Münch, 2000) bildet einen Be-standteil wissenschaftlicher Kultur und Tradi-tion und soll mit diesem Buch Einzug in die deutsche Pflegewissenschaft halten. Es nimmt hiermit eine Vorreiterrolle ein und ist in dieser Form eines der ersten seiner Art. In dieser Be-ziehung haben das Buch und seine Jubilarin et-was gemeinsam: Auch Sabine Bartholomeyczik war neben anderen (die entweder in diesem Buch zu Wort kommen oder in anderer Form Erwähnung finden) eine der Vorreiterinnen der deutschen Pflegewissenschaft. Ihr Beitrag zur Entwicklung der Pflegewissenschaft ist unbe-stritten als herausragend zu bezeichnen. Und wem jetzt doch der Duft von Weihrauch in die Nase steigt, dem sei Folgendes entgegnet: Viele Leser dieses Buches werden Sabine Bartholo-meyczik kennen gelernt haben und wissen, dass kaum etwas ihr fernerliegt als jegliche Form des Personenkults. Diese Festschrift verfolgt das Ziel, das Wirken und den Beitrag von Sabine Bartholomeyczik zu würdigen ohne hierbei Ei-telkeiten zu frönen. Ob dies gelungen ist und ob

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10 Vorwort der Herausgeber

die Festschrift eine Publikationsform mit Zu-kunft innerhalb der deutschen Pflegewissen-schaft wird, entscheiden die geneigten LeserIn-nen, zukünftige HerausgeberInnen und nicht zuletzt die Verlage.

Der Titel

«Eine anständige Festschrift muss einen anstän-digen Titel haben.» (von Münch, 2000) Der Titel soll die Schaffensbreite des Geehrten und die Bandbreite der Autoren aufzeigen, so von Münch weiter. Diesen Anspruch zu verfolgen führte in der Geschichte deutscher Festschriften allzu häufig zu einem Kanon von Wörtern, die entweder als Duo (durch ein «und» verbunden) oder als Trio (durch zwei Bindestriche getrennt) benutzt werden (z. B. «Die Öffentlichkeit der Vernunft und die Vernunft der Öffentlichkeit: Festschrift für Jürgen Habermas» oder «Dich-tung-Gelehrsamkeit-Disputationskultur: Fest-schrift für Hanspeter Marti»). Möchte man die Schaffensbreite von Sabine Bartholomeyczik an-hand eines Titels darstellen, so bleibt entweder ein Kanon von einer Vielzahl von Wörtern oder man verständigt sich auf einen allgemein gehal-tenen Titel, der den wichtigsten Gegenstand ih-res Schaffens abbildet: die Entwicklung der Pflegewissenschaft. Wir haben uns auf letzteres verständigt, dies ist auch dem Anspruch ge-schuldet, einen möglichst griffigen Titel zu wäh-len. Um die Titeltradition wenigstens im Ansatz zu berücksichtigen, wagen wir mit dem Nach-satz «Errungenschaften und Herausforderun-gen» einen Ausblick auf das Buch und skizzieren hier ein wesentliches Charakteristikum dieses Buches. Es geht zum Einen um den Blick zurück als auch um den Blick nach vorn.

Die Konzeption des Buches

Mit jedem Teil des Buches wird ein bedeutsames Forschungs- bzw. Betätigungsfeld von Sabine Bartholomeyczik dargestellt und aufgearbeitet. Dies erfolgt zum einen durch Aufsätze, die sie selber oder unter ihrer Mitarbeit verfasst hat,

als auch durch Aufsätze ausgewählter Autoren. Zu jedem der Themenfelder dieses Buches hat Sabine Bartholomeyczik zudem uns Rede und Antwort gestanden. Somit schließt jeder Teil des Buches mit einer Interviewpassage ab. Eine Aus-nahme bilden Teil 7 und 8 des Buches. Im Teil 7 wird ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld von Sa-bine Bartholomeyczik beleuchtet, das im Drei-klang mit ihrer Lehre und Forschung steht: die politische Arbeit. Anstelle von Worten lassen wir hier Taten sprechen und geben einen Über-blick über ihr politisches Engagement. Natürlich durften hier auch aktuelle politische Diskussio-nen nicht unkommentiert bleiben, so dass das Interview hier einen breiten Raum einnimmt. Während in allen anderen Teilen die Sache im Vordergrund steht, so ist der Teil 8 nun der Per-son und ihrer Vita gewidmet.

Die Auswahl der Aufsätze

Mit den Aufsätzen soll der Beitrag, den Sabine Bartholomeyczik zum jeweiligen Themenfeld ge-leistet hat, deutlich werden. Bei der Auswahl der Aufsätze wurden denjenigen den Vorzug gege-ben, die das jeweilige Themenfeld in einer Meta-perspektive beleuchten, Ergebnisdarstellungen einzelner Projekte wurden absichtlich ausgelas-sen. Die Aufsätze nehmen den Leser teilweise mit auf eine Reise zu den Anfängen der Pflegewissen-schaft, teilweise stammen sie auch aus jüngster Zeit. Dabei hat keiner der Beiträge an Aktualität verloren, auch wenn es um einige Themenfelder vermeintlich etwas ruhiger geworden ist. Wir hoffen mit diesem Nachdruck etwas dazu beitra-gen zu können, dass einige Diskussionsstränge wieder neu aufgegriffen und in konstruktiver Weise weiter geführt werden.

Die Aufsätze der Autoren

Eine Festschrift lebt des Weiteren insbesondere von den Aufsätzen von ehemaligen Schülern und Studenten, Weggefährten und Kollegen. Auch diese Festschrift ist in dieser Beziehung keine Ausnahme. Viele von ihnen arbeiten

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Vorwort der Herausgeber 11

heute noch in dem von ihnen aufgegriffenen Forschungsfeld und führen oft auf der Grund-lage der mit Sabine Bartholomeyczik gemein-sam erarbeiteten Ergebnisse ihre Forschungen weiter. Andere Autoren waren frühe Wegge-fährten und zeichnen ein historisches Bild, so-wie ihren Eindruck erlebter Veränderungen und bevorstehender Herausforderungen. Hier-bei sind alle Texte so verschieden wie ihre Auto-rInnen, ihre Hintergründe und gemeinsamen Erlebnisse mit Sabine Bartholomeyczik.

Das Erscheinungsdatum

Festschriften werden zu einem festlichen Anlass heraus gegeben. In der Vergangenheit und an-deren Disziplinen waren dies oft die Geburts-tage der Jubilare. Aus diesem Grund ist es keine Seltenheit, dass eine Person mit mehreren Festschriften gewürdigt worden ist. Dass diese Tradition für die Pflegewissenschaft bislang keine Relevanz hatte und auch offensichtlich keinen Anklang findet, zeigt die Tatsache, dass bislang keine Geburtstagsfestschrift veröffent-licht wurde, und dass auch diese keine ist. Der Anlass dieser Festschrift wird festlich von stat-ten gehen, er wird aber nicht bei allen nur Freude hervorrufen, sondern eher mit einem la-chenden und einem weinenden Auge begangen. Der Anlass dieser Festschrift ist der Abschied von Sabine Bartholomeyczik, die sich nunmehr nicht mehr hauptamtlich der Pflegewissen-schaft widmen wird.

Die Herausgeber

Betrachtet man die gesamte Zeit des Wirkens von Sabine Bartholomeyczik, haben wir eine re-lativ kurze Zeit mit ihr verbracht. Wir waren Studierende, sind DoktorandIn und Mitarbei-terIn. Wir haben in dieser Zeit vieles von ihr lernen können, das in keinem Lehrbuch steht. Sie hat uns stets dazu angehalten, unser Tun kri-tisch zu hinterfragen und zu reflektieren, um eine rezeptartige Anwendung von Lehrbuch-wissen zu vermeiden. Sie hat damit bei jedem

Einzelnen sowie in der Disziplin dazu beigetra-gen, seinen/ihren eigenen Weg zu gehen.

Abschließender Dank

Diese Festschrift entstand unter der Mitwirkung vieler Personen. Zuallererst möchten wir uns bei Sabine Bartholomeyczik selbst bedanken, die uns auch im Prozess der Manuskripterstellung eine verlässliche Ansprechpartnerin war. Recht herz-lich möchten wir uns auch bei allen AutorInnen bedanken, die einen Aufsatz für dieses Buch ver-fasst haben. Sie haben alle trotz großen Termin- und Zeitdrucks ebenfalls sehr zuverlässig mit uns zusammen gearbeitet. Eine große Unterstützung haben wir von Ines Westermann und Sebastian Riebandt erhalten, die uns eine große Hilfe bei der Formatierung des Manuskripts waren. Zu-sätzlich danken wir Sigrid Karwatzki für die Feh-lerkorrektur. Dank dieser Personen wird uns der Prozess der Manuskripterstellung für diese Fest-schrift in sehr guter Erinnerung bleiben.

Literatur

Baader, H., Müller-Hofstede, U., & Patz, K. (2002). Ars et Scriptura. Sehepunkte. Rezensionsjournal für die Geschichtswissenschaften., 2(10).

von Münch, I. (2000). Das Festschriftwesen und -un-wesen. Neue Juristische Wochenschrift, Jahrgang 2000 (Heft 44), 3253–3256.

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Teil 1 Pflegewissenschaft in Deutschland – von den ersten Schritten zu einer etablierten Wissenschaftsdisziplin

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14 Teil 1 Pflegewissenschaft in Deutschland

Es braucht Geduld, Engagement und Mitstreiter – Entwicklung einer neuen WissenschaftsdisziplinChristel Bienstein

Entwicklung

In zentralen Veröffentlichungen von S. Bartho-lomeyczik (1992a, 1999, 2004) berichtet sie aus-führlich von der Entwicklung der Pflegewissen-schaft in Deutschland. Aus diesem Grunde wird an dieser Stelle nur noch in einer kurzen Zu-sammenfassung auf die ersten Entwicklungen und die Einbettung in die Hochschullandschaft hingewiesen.

Start

Deutschland ging spät an den Start, die Hoch-schulen für die Pflege zu öffnen. Durch die sprachliche Barriere erreichten neue wissen-schaftliche Erkenntnisse aus dem Ausland nur eine kleine Gruppe von Pflegenden, die entwe-der im Ausland gearbeitet oder studiert hatten oder sich in Deutschland mit den englischspra-chigen Ergebnissen auseinandersetzten. Weiter-hin wurde ein Bedarf akademisch qualifizierter Pflegepersonen politisch nicht gesehen, außer-dem gab es durch die Lobbyarbeit der Medizi-ner heftigen Gegenwind, den Akademisierungs-bestrebungen der Pflegenden entgegenzutreten.

Durch die nicht vorhandene Möglichkeit in Deutschland Pflegewissenschaft zu studieren, erwarben interessierte Pflegende einen Hoch-schulabschluss in einer anderen Wissenschafts-disziplin (Psychologie, Soziologie, Pädagogik, etc.). Hierbei konnten sie nicht auf Hochschul-lehrer zurückgreifen, die über Kenntnisse der Pflege verfügten. Auch war der Zugang zur in-

ternationalen Literatur oftmals sehr erschwert. Erstaunlich ist dennoch, dass gerade Kollegin-nen (und hier waren vor allem Frauen wie H. Steppe, A. Grauhan, R. Reimann, E. Seidl, S. Käppeli S. Bartholomeyczik sehr aktiv), die zu den Pionierinnen der Pflegewissenschaft zäh-len, ihre Qualifikationsarbeiten mit einem pfle-gerelevanten Thema in Beziehung setzten. Zu-meist ging es jedoch nicht um klinische Fragestellungen, sondern um Arbeits- oder Ausbildungsbedingungen in der Kranken- oder Altenpflege.

S. Bartholomeyczik (1999) weist in ihrer Veröffentlichung darauf hin, dass zwar 1895 eine Habilitation im Bereich Krankenpflege in Berlin abgelegt wurde, dieses jedoch von einem Arzt M. Mendelsohn. Geschuldet war dieses dem Studienverbot von Frauen an Universitä-ten. Erste Gehversuche an Hochschulen mün-deten nicht in ein Regelangebot. Selbst ein fast 90 Jahre später eingerichteter erster Modellstu-diengang an der Freien Universität Berlin (1978 -1981) konnte nicht fortgesetzt werden, da die Praktiker in der Pflege eine Akademisierung für nicht erforderlich hielten und damit eine nach-haltige Unterstützung des Projektes nicht gesi-chert werden konnte.

Ein entscheidender Schritt war die Einrich-tung einer «Zentralen Arbeitsgruppe für Pflege-forschung» im DBfK. 1988 veröffentlichte die Gruppe eine Definition der Pflegeforschung, wie sie im deutschsprachigen Kontext gesehen und verstanden wurde (Bartholomeyczik, 1992a).

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Es braucht Geduld, Engagement und Mitstreiter 15

Schon in dieser Veröffentlichung wird deutlich, dass sich Pflegeforschung als Praxisdisziplin versteht, welche sich «..in erster Linie mit der Effektivität pflegerischen Handelns und mit den dieses Handeln unmittelbar beeinflussen-den Faktoren.» (Bartholomeyczik, 1992a, S. 323) auseinandersetzt. Gleichzeitig wird betont: «Das durch Pflegeforschung fundierte Wissen von der Praxis der professionellen Pflege findet seine Anwendung nicht nur in der individuel-len, direkten Pflege, die dem einzelnen oder ei-ner Gruppe geboten wird, sondern auch auf or-ganisatorischen, institutionellen und politischen Entscheidungen.» (ebd. 323). Schon in dieser von der Arbeitsgruppe erarbeiteten Definition bildet sich ein gewaltiges Ausmaß der Aufgaben von Pflegewissenschaft ab, welche im Verlauf der Entwicklung bis zum Jahr 2012 bereits deut-liche Konturen erreicht haben.

Die Robert Bosch Stiftung griff sehr früh das Bestreben der akademisch Pflegenden auf. Eine wissenschaftlich ausgebildete Gruppe von Pfle-genden forderte, den Prozess der akademischen Qualifizierung von Pflegenden zu befördern und damit direkten Einfluss auf Verbesserung der Versorgung von pflegebedürftigen Men-schen zu nehmen.

Das 1992 erschienene Werk «Pflege braucht Eliten» (Robert Bosch Stiftung, 1992), welches von 13 PflegeexpertInnen in mehrjähriger Ar-beit erarbeitet worden war, regte aktiv die öf-fentliche Diskussion an. Workshops, Pressear-beit und Einladung von Bundestagsabgeordneten sorgten dafür, dass das Thema größeren Raum erhielt.

Es ist als ein großes Glück zu verstehen, dass sich eine so renommierte Stiftung dieser Frage-stellung annahm und damit der Pflege eine Stimme in die Öffentlichkeit und auch in die Wissenschaft verlieh.

Einzug in die Hochschulen

Während in den 1970er-Jahren bereits Großbri-tannien, gefolgt von Skandinavien und den Nie-derlanden Hochschulstudiengänge einrichte-

ten, wurde erst 1987 eine erste Professur mit einer Pflegewissenschaftlerin besetzt (Ruth Schröck) und an der Fachhochschule in Osna-brück eingerichtet.

Zahlreiche Pflegende, die an deutschen Wei-terbildungsstätten arbeiteten, sowie einzelne Be-rufsverbände waren daran maßgeblich beteiligt. Dann ging es Schlag auf Schlag, Fachhochschu-len begaben sich auf den Weg, Studiengänge ein-zurichten primär mit den Schwerpunkten «Pfle-gemanagement» oder «Pflegepädagogik». Erste Angebote entwickelten sich in Folge auch im Be-reich «Pflegewissenschaft». In den meisten war jedoch die Voraussetzung zu erfüllen, bereits über einen pflegerischen Berufsabschluss zu verfügen. Besonders prekär bis heute gestaltet sich die Suche nach bereits erfahrenen und wis-senschaftlich ausgewiesenen Hochschullehre-rinnen. Noch zu jung ist die Disziplin der Pflege im akademischen Umfeld.

Der Alltag der KollegInnen an den Hoch-schulen in den ersten Jahren war geprägt von dem Aufbau der Studiengänge, der Gewinnung von Studierenden und Lehrbeauftragten, der Teilnahme an den Gremien der Hochschulen und der Beratung von Studierenden sowie der Abnahme von Prüfungen. Besonders die Integ-ration in bestehende Fachbereiche war gekenn-zeichnet durch das Einfinden in die Hochschul-gepflogenheiten und die ständige Diskussion über die Notwendigkeit und Bedeutung der wissenschaftlichen Qualifikation der Pflege.

Es war den PflegewissenschaftlerInnen sehr früh klar, dass besonders das Augenmerk auf Qualifikationsprogramme gerichtet werden musste, die es ermöglichten, den Nachwuchs für die Forschung und Lehre an den Hochschu-len zu generieren.

Die ersten Promotionsmöglichkeiten inner-halb der Pflegewissenschaft wurden 1998, ge-fördert von der Robert Bosch Stiftung an der Universität Witten/Herdecke eingerichtet, ge-folgt von Promotionsmöglichkeiten an den Universitäten Berlin, Bielefeld. Bremen, Halle, Osnabrück und Vallendar. Ab 2004 förderte die Robert Bosch Stiftung an der Charité in Berlin

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