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KRIEG DER WELTEN Start: 29. Juni 2005 Eine Paramount Pictures und DreamWorks Pictures Produktion im Verleih von UNITED INTERNATIONAL PICTURES

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KRIEG DER WELTEN

Start: 29. Juni 2005

Eine Paramount Pictures und DreamWorks Pictures Produktion im

Verleih von UNITED INTERNATIONAL PICTURES

lange
VN

KRIEG DER WELTEN

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DIE BESETZUNG

Tom Cruise Ray Ferrier

Justin Chatwin Robbie Ferrier

Dakota Fanning Rachel Ferrier

Tim Robbins Ogilvy

Miranda Otto Mary Ann Ferrier

DER STAB

Regie Steven Spielberg

Drehbuch David Koepp

Produktion Kathleen Kennedy,

Colin Wilson

Ausführende Produzentin Paula Wagner

Kamera Janusz Kaminski

Produktionsdesign Rick Carter

Schnitt Michael Kahn

Kostüme Joanna Johnston

Musik John Williams

Visual Effects Supervisor Dennis Muren

Casting Debra Zane,

Terri Taylor

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PRODUKTIONSNOTIZEN

Am 29. Juni 2005 steht die Erde im Krieg. Von Paramount Pictures und

DreamWorks Pictures kommt “Krieg der Welten” unter der Regie von Steven

Spielberg und mit dem internationalen Superstar Tom Cruise in der Hauptrolle. Der

Science-Fiction-Abenteuer-Thriller – eine moderne Neuerzählung von H.G. Wells

bahnbrechendem Klassiker – präsentiert uns den außergewöhnlichen Kampf um die

Zukunft der Menschheit, gesehen durch aus dem Blickwinkel einer amerikanischen

Familie, die um ihr Überleben kämpft. Dakota Fanning, Miranda Otto, Justin

Chatwin und Tim Robbins sind in weiteren Hauptrollen zu sehen.

Cruise spielt Ray Ferrier, einen geschiedenen Dockarbeiter und nicht gerade

perfekten Vater. Kurz nachdem seine Ex-Frau (Miranda Otto) und ihr neuer

Ehemann seinen Teenager-Sohn Robbie (Justin Chatwin) und seine junge Tochter

Rachel (Dakota Fanning) für ein seltenes Besuchswochenende bei Ray abgeliefert

haben, zieht sich ein seltsames und mächtiges Gewitter zusammen.

Kurz darauf, an einer Kreuzung nahe seinem Haus, wird Ray Zeuge eines

außergewöhnlichen Vorfalls, der ihr aller Leben grundlegend verändern wird. Eine

gewaltige, dreibeinige Kriegsmaschine taucht aus den Tiefen der Erde auf und legt

alles um sich herum in Schutt und Asche, bevor auch nur irgendjemand reagieren

kann. Ein ganz normaler Tag wird plötzlich zum größten Ereignis ihres Lebens – der

erste Angriff einer katastrophalen Attacke von Außerirdischen.

Ray tut alles, um seine Kinder vor diesen unbarmherzigen, neuen Feinden in

Sicherheit zu bringen und begibt sich auf eine Reise, die ihn und seine Familie durch

das verwüstete Umland führen wird, wo sie sich der Menschenmenge von

Flüchtlingen anschließen, die versucht, der Armee von außerirdischen Tripods zu

entkommen.

Aber wo sie sich auch hinwenden, nirgendwo gibt es Sicherheit oder Schutz… allein

Rays unüberwindlicher Willen kann diejenigen beschützen, die er liebt.

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Paramount Pictures und DreamWorks Pictures präsentieren eine Amblin

Entertainment/Cruise|Wagner Produktion, einen Film von Steven Spielberg, “Krieg

der Welten”. Inszeniert von Steven Spielberg nach einem Drehbuch von Josh

Friedman und David Koepp, basierend auf dem Roman von H. G. Wells, wurde der

Film von Kathleen Kennedy und Colin Wilson produziert. Ausführende Produzentin

ist Paula Wagner. In weiteren Hauptrollen spielen Dakota Fanning, Miranda Otto,

Justin Chatwin und Tim Robbins.

Spielbergs Kernteam, das mit dem Filmemacher schon an zahlreichen Projekten

gearbeitet hat, wird von Kameramann Janusz Kaminski, A.S.C., Produktionsdesigner

Rick Carter, Cutter Michael Kahn, A.C.E. und Kostümdesignerin Joanna Johnston

angeführt. Die Filmmusik wurde von John Williams komponiert. Für Spezialeffekte

und Animation war Industrial Light & Magic zuständig, angeführt von Senior Visual

Effects Supervisor Dennis Muren und Visual Effects Supervisor Pablo Helman.

“Krieg der Welten” startet weltweit am 29. Juni 2005. Die offizielle Film-Website ist:

www.kriegderwelten-film.de

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ÜBER DEN FILM

Der Krieg der Welten, H.G. Wells bahnbrechende Geschichte einer außerirdischen

Invasion, die im Jahre 1898 erstmals veröffentlicht wurde, gilt als literarischer

Klassiker. Die angsteinflößende Idee, dass unser Planet uns aus den Händen gerissen

werden könnte – und menschliches Leben nicht weniger sicher ist als das von

Ameisen auf einem Zweig – hat ihre Kraft auch nach mehr als einem Jahrhundert

nicht eingebüßt. Für Spielberg hat die Geschichte gerade heute eine große Bedeutung.

„Ich dachte mir, dass es eine gute Zeit sei, um den ‚Krieg der Welten’ allen um die

Ohren zu hauen“, sagt der Oscargewinner. Spielberg, bislang eher bekannt für

weitaus freundlichere Gäste aus dem Weltall, war durchaus daran interessiert, das

Thema außerirdischer Besucher noch einmal anzupacken – allerdings warnt er davor,

in diesem Film knuddelige Außerirdische mit langen Fingern zu suchen: „Dies ist

keine von meinen Geschichten über süße, anschmiegsame, freundliche Aliens“.

„Hier geht es um böse E.T.s“, sagt Tom Cruise. „Diesen Außerirdischen möchtest du

nicht über den Weg laufen“. Cruise spielt Ray Ferrier, dessen Fähigkeiten als Vater

auf die äußerste Probe gestellt werden, als die Außerirdischen angreifen. „Die Frage

ist: werden sie es schaffen?“, sagt Cruise. „Werden sie überleben? Und was würdest

du tun, um deine Kinder zu beschützen?”.

“Krieg der Welten” ist nach „Minority Report“ die zweite Zusammenarbeit von

Spielberg und Cruise. „Dass wir uns schon viele, viele Jahre kennen, hat unsere

Beziehung als Schauspieler und Regisseur auf einen ganz neuen Level gebracht“,

kommentiert Spielberg. „Er ist ein so intelligenter, kreativer Partner und kommt mit

so vielen Ideen an den Drehort, dass wir uns gegenseitig inspirieren. Ich liebe es, mit

Tom Cruise zu arbeiten.“

Produzentin Kathleen Kennedy, die schon lange mit Spielberg zusammenarbeitet,

weist darauf hin dass der Regisseur mit “Krieg der Welten” die Möglichkeit hatte, das

Gegenteil von den Charakteren, die er in „E.T.“ und „Unheimliche Begegnung der

dritten Art“ erschaffen hatte, zu erforschen. „Als wir anfingen, „E.T.“ zu entwickeln,

handelte es sich um eine weitaus düstere Geschichte, die sich erst nach und nach zu

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etwas Liebevollerem entwickelte. Ich glaube, dass die düstere Geschichte von damals

ihn nie verlassen hat. Nun erzählt er sie.“

Dies ist die Schattenseite von dem, was wir vor 20 Jahren gesehen haben“, fügt

Produktionsdesigner Rick Carter hinzu. „Damals wurden uns außerirdische

Lebensformen vorgestellt, die sehr freundlich waren – und unsere großen Ängste vor

ihnen waren unbegründet. Das Kind in uns verstand dies. Für den Mann, der Steven

heute ist, und für die Zeiten, in denen er lebt, nehmen diese Außerirdischen eine

andere Gestalt an.“

“Ich dachte mir, es würde Spaß machen, einen wirklich furchterregenden Film mit

wirklich angsteinflößenden Außerirdischen zu machen, was ich bislang noch nie

getan habe“, sagt Spielberg.

„Krieg der Welten“ spielt in einer ganz normalen Welt, weitab von den Fluren des

Pentagon oder des Oval Office. „Dies ist eine sehr einfache Geschichte“, sagt

Spielberg. „Es ist eine Geschichte über das Überleben, über einen Vater, der versucht,

seine Kinder zu beschützen. Es geht um die grundlegenden Elemente der

menschlichen Natur im Konflikt mit einem außerordentlichen, unnatürlichen

Ereignis.“

Cruise fügt hinzu, dass Spielberg ihm den Film von Anfang an nicht mit objektiven,

sondern subjektiven Begriffen beschrieb. „Man versteht, dass die gesamte Welt

angegriffen wird, allerdings aus der Sicht von Ray Ferrier“, erzählt Cruise. „Steven

hat eine große Auffassungsgabe, was menschliches Verhalten betrifft. Er findet diese

einzigartigen Momente, diese kleinen Details. Das gelingt ihm in all seinen Filmen

und so bringt er dich direkt in diese Charaktere und Geschichten rein. Du fühlst dich

mit ihnen verbunden; was sie erschreckt, erschreckt auch dich. Es passiert

gleichzeitig auch uns, dem Publikum.“

„Ich wollte, dass Ray so ist, wie viele von uns, weil er uns alle repräsentieren muss. Er

und seine Familie stehen für unsere ureigenen Ängste, unsere Überlebensfähigkeit,

unseren Erfindungsreichtum.“

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Wie schon H.G. Wells wollte auch Spielberg eine zeitgemäße Geschichte erzählen und

die Außerirdischen in die Welt bringen, die wir alle kennen. „Die Geschichte mag aus

einem Fantasy-Element heraus entstanden sein, wird aber in einer äußerst

realistischen Art und Weise erzählt“, erklärt Kennedy. „Steven erforscht immer das

Außergewöhnliche vor dem Hintergrund der Normalität; und er nutzt dieses Motiv

auch in ‚Krieg der Welten’“.

Es ist ein Grundmotiv, das man bis zu H.G. Wells Roman zurückverfolgen kann. Co-

Drehbuchautor David Koepp und Josh Friedman wurden damit betreut, die epische

Geschichte in einem persönlichen Rahmen zu erzählen. „Hier zeigt sich die Brillanz

des Drehbuchs“, sagt Kennedy. “Es hält sich an etwas, das H.G. Wells vorgegeben hat

– die Idee einer persönlichen Perspektive. Ray und seine Familie sind von dem, was

geschieht, persönlich betroffen.“

Koepp, der Spielberg bei “Jurassic Park” und “Vergessene Welt: Jurassic Park” half,

Dinosaurier in unsere moderne Welt zu transportieren, sagt, dass die Geschichte

unbedingt einfach gehalten werden musste. „Mein Gefühl war, dass eine Invasion der

Erde ein so unmöglich großes Thema darstellt, dass wir es niemals akkurat hätten

zeigen können.“

Das Resultat war, dass die Drehbuchautoren sich auf die Auswirkungen der Angriffe

auf eine einzelne Familie konzentrierten. „Wir mussten das Ganze herumdrehen. Je

mehr man sich auf diese drei Hauptcharaktere konzentriert, ihre Probleme – ihre

Beschränkungen, das Fehlen jeglicher Information – desto schrecklicher und

persönlicher wirkt es“, sagt Koepp.

„Steven und ich haben darüber gesprochen, dass dies der größte ‚kleine Film’ ist, den

wir beide jemals gemacht haben“, fügt Cruise hinzu. „Es ist ein Epos – der größte

einzelne Film, bei dem ich je mitgemacht habe. Aber es ist außerdem eine sehr intime

Geschichte über eine Familie. Steven, David und ich haben darüber gesprochen, dass

dies ein Film ist, den wir unseren Kindern widmen – und unserer unermesslichen

Liebe zu ihnen. Ich denke, dass es sich um einen Film handelt, der zeigt, wie weit

Eltern für ihre Kinder gehen würden.“

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Wells’ Geschichte hatte einen so nachhaltigen Einfluss auf unsere Kultur, dass man

sich schwer vorstellen kann, wie neu und radikal das Konzept von außerirdischen

Besuchern aus dem Weltraum zur Zeit ihres Erscheinens war. Der Krieg der Welten

legte den Grundstein für ein Genre – Bücher, Filme, Radio- und

Fernsehproduktionen und mindestens ein Musical über die Invasion Außerirdischer.

„Der Roman scheint immer dann wieder zum Vorschein zu kommen, wenn die Angst

vor einer wirklichen Invasion da ist“, erläutert H.G. Wells’ Enkel, der Zoologe und

Autor Dr. Martin Wells, der mit seiner Familie den Drehort besuchte. „Als der Roman

erschien, waren die Briten sehr nervös über die Handlungen des Kaisers. Für die

Welt, der die Geschichte erzählt wird – sei es als Ausstrahlung, Film oder Literatur –

hat sie immer eine zweite Bedeutung."

"Als ich Wells' Roman gelesen habe, hat mich sein außerordentliches

Vorstellungsvermögen stark beeindruckt, weil er dieses so glaubwürdige Szenario

entwerfen konnte, das den Leser in die Zeit der Geschichte und an ihren Ort

versetzt", sagt Cruise.

Regisseur Spielberg wollte die Kraft von Wells' Geschichte beibehalten, einige daraus

entstandene Klischees allerdings vermeiden. "Wir haben eine Liste von den Dingen

gemacht, die wir nicht im Film haben wollten", sagt Koepp. "Keine Zerstörung

berühmter Sehenswürdigkeiten, keine Bilder von einem Manhattan, das in Schutt

und Asche gelegt wird, keine Szenen mit Generälen, die um eine große Landkarte

herumstehen und darauf Schiffe mit großen Stöcken verschieben, keine

Fernsehteams, die die Zerstörung filmen."

"Und keine Marsmenschen", fügt Spielberg hinzu. "Wir waren bereits auf dem Mars

und wissen, dass dort niemand ist."

"Was übrig blieb", sagt Koepp, "ist das Herz des Romans: ein Bericht in der Ich-Form

über den Angriff Außerirdischer."

Nach ihrer ersten erfolgreichen Zusammenarbeit bei "Minority Report" hatten

Spielberg und Cruise nach einem weiteren Film gesucht, den sie gemeinsam machen

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konnten. "Mit Steven Spielberg arbeiten zu können, ist für mich ein Traum, der

Wirklichkeit wurde“, sagt der Schauspieler. "Ich bin mit seinen Filmen aufgewachsen,

habe sie studiert. Ich ziehe ihn manchmal damit auf, dass ich seine Filme besser

kenne, als er! Sie sind wie Unterricht im Geschichtenerzählen – jedes Mal, wenn ich

einen seiner Filme sehe, lerne ich etwas."

Die Gelegenheit ergab sich kurz vor dem Start von "Minority Report", als Cruise den

Regisseur am Drehort seines Films "Catch Me If You Can" besuchte. "Er nannte mir

drei mögliche Filmprojekte; 'Krieg der Welten' war das dritte", erinnert sich Cruise.

"Wir sahen einander an, und uns ging gemeinsam ein Licht auf. Als ich den Titel

hörte, sagte ich 'Oh mein Gott! "Krieg der Welten" – das ist es.' Und das war das."

Der internationale Superstar und dreifach oscarnominierte Tom Cruise bringt eine

außergewöhnliche Energie und Komplexität in die Rolle des Ray Ferrier ein. "Tom

haucht dem Film Leben ein", kommentiert Spielberg. "Er hat eine so

unwahrscheinliche Lebenskraft und eine so außergewöhnliche Präsenz. Er hat diese

Energie, die ganze Szenen beleuchtet und den Charakter strahlen lässt."

Cruises Enthusiasmus und Energie am Drehort waren ansteckend, wie auch

Schauspieler Tim Robbins bemerkt. "Er verliert nie seine Haltung", sagt Robbins. "Er

ist ein absoluter Profi und großzügiger Schauspieler. Wenn er eine Szene mit dir

spielt und die Kamera nicht auf ihn zeigt, spielt er trotzdem seinen Charakter und

gibt dir 100 Prozent."

Ray Ferrier ist weit entfernt von den noblen oder diabolischen Charakteren, die

Cruise in seinen jüngsten Filmen zum Leben erweckt hat. Spielberg erinnert sich:

"Als wir mit dem Projekt angefangen haben, sagte ich zu Tom: ‚Ich möchte gern einen

Film mit dir machen, in dem dein Charakter nicht heroisch ist, sondern wegrennt.'

Rays wichtigstes Ziel ist: 'Wie halte ich meine Familie zusammen? Wie beschütze ich

meine Kinder?' Tom fand das gut. Er mochte es, dass es in dem einzigen Krieg, in

dem er kämpft, um die Sicherheit seiner Kinder geht."

Die persönliche Geschichte im Herzen dieser epischen Odyssee hat einen sehr

untypischen Helden. "Am Anfang des Films ist Ray ein vollkommen ungeeigneter

Vater", erklärt Koepp. "Er hat nicht wirklich Interesse daran, ein Vater zu sein,

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hauptsächlich weil er denkt, er sei nicht gut darin. Und er ist es auch nicht. Er hat

versagt. Seine Kinder mögen ihn nicht und sind auch nicht gern bei ihm."

"Ich bin ein ganz anderer Vater als Ray", sagt Cruise. "Er versteht seine Kinder nicht;

er versteht nur sich selbst. Wenn etwas schief geht, verlässt er sich auf sie. Er ist ein

größeres Kind als sie es sind."

"Ray hat sich nicht damit abfinden können, Vater zu sein", sagt Kennedy. "Er wollte

nicht erwachsen werden. Das ist die Reise, auf die er sich begibt – er muss verstehen

lernen, dass am Leben seiner Kinder teilzuhaben, das Wichtigste ist, was ihm

passieren kann."

Im Mittelpunkt der Geschichte, umgeben von Tod und Zerstörung, steht die

emotionale Reise, auf die sich Ray und seine Kinder begeben. "Das ist genau der

Aspekt, in dem sich dieser Film von anderen Filmen des Genres abhebt", sagt

Kennedy, "weil er sehr von den Charakteren bestimmt wird. Er konzentriert sich ganz

eindeutig auf die Dynamik innerhalb dieser Familie und die Dynamik des

Überlebens."

Zu Beginn der Geschichte existiert eine schmerzvolle Distanz zwischen dem Vater

und seinen Kindern. Rachel (Dakota Fanning) und Robbie (Justin Chatwin)

schleppen sich unwillig und mit wenig Enthusiasmus zum Haus ihres Vaters. Aber

die Schwierigkeiten, die Ray mit einem mürrischen Teenager und einer

schweigsamen Tochter hat, sind nichts gegen das, was noch kommen soll.

Kurz nachdem seine Ex-Frau und ihr neuer Ehemann weggefahren sind, wird Ray

mit dem ultimativen Test der Vaterschaft konfrontiert, den Spielberg so beschreibt:

"Seine Liebenden zu beschützen und notfalls zu fliehen, damit sie mit dem Leben

davonkommen".

Nachdem der Angriff der Tripods begonnen hat, ist Überleben die einzig denkbare

Handlungsmöglichkeit. "Wir können noch so intelligent sein, wenn es darum geht,

einen Feind zu stoppen", bemerkt Senior Visual Effects Supervisor Dennis Muren.

"Wir können noch so überzeugend sein. Und wir können unser ganzes Waffenarsenal

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gegen sie einsetzen, aber aufhalten können wir sie nicht. Es ist der größte Alptraum,

den man haben kann. Man kann sich vorstellen, dass dies jedem in Amerika

passieren könnte."

Als die Welt buchstäblich um sie herum zusammenbricht, verstärken sich die

Spannungen innerhalb der Familie exponential. Innerhalb von Minuten hat sich die

Welt verändert, und Ray Ferrier muss zu dem Vater werden, der er bislang nicht sein

konnte – oder seine Kinder werden sterben. "Dieser Film stellt die

schlimmstmögliche Situation für Eltern dar", sagt Cruise. " Wenn sie überleben

wollen, muss Ray eine ganz andere Art von Vater werden, als er es bislang gewesen

ist."

Rays Tochter Rachel wird von dem elfjährigen Schauspielphänomen Dakota Fanning

dargestellt. Die junge Darstellerin spielte eine Hauptrolle in Steven Spielbergs

preisgekrönter Miniserie "Taken" und dem DreamWorks Film “Ein Kater macht

Theater”.

"Dakota Fanning kam mir in der Sekunde in den Sinn, in der ich mich entschloss,

'Krieg der Welten' zu machen", sagt Spielberg. "Ich kenne niemanden in ihrem Alter,

der besser ist als sie und intuitiver, wenn es um Menschenkenntnis geht. Sie ist eine

sehr weise, alte Seele – so als wäre sie schon sieben oder acht Mal auf der Welt

gewesen." Diese angeborene Weisheit kam für eine Schauspielerin, die die Tochter

eines bislang unfähigen Vaters spielt, wie gerufen. Der Regisseur erklärt: "In

gewissen Situationen ist ihr Charakter ein bisschen klüger als ihr eigener Vater, was

eine sehr interessante Dynamik schafft."

Fanning, die bislang neben Größen wie Robert De Niro und Denzel Washington vor

der Kamera stand, ist eine beachtliche Schauspielerin. “Bei der ersten Szene, in der

ich sie vor der Kamera sah, dachte ich: ‚Mann, dieses Mädchen ist 35 Jahre alt.'“,

erinnert sich Tim Robbins. „Sie war so konzentriert und emotional so da – und das

ganz plötzlich. Für ein Kind hat sie eine ungewöhnliche Reife."

Für Fanning war die Zusammenarbeit mit Spielberg und Cruise ein Traumjob. "Mit

Steven Spielberg und Tom Cruise an demselben Film zu arbeiten, hat mir so viel

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gebracht“, fügt Dakota Fanning hinzu. "Ich bin so dankbar für die Möglichkeit, mit

Steven zu arbeiten, und Tom machte alles zu einem Vergnügen. Er ist so nett und

machte alles zu etwas Besonderem."

Für die Rolle von Rachels Bruder Robbie besetzte Spielberg den Newcomer Justin

Chatwin. “Ich habe lange nach jemandem für die Rolle von Toms Sohn gesucht", sagt

der Regisseur.

“Wir haben Justin in ‘Chumscrubber’ gesehen”, erinnert sich die Produzentin

Kathleen Kennedy. “Er hat mit diesem Film ein phänomenales Debüt hingelegt.

Außerdem steht er in der zerstrittenen Beziehung, die Robbie mit seinem Vater hat,

mit dem glaubhaften Verhalten eines 17-Jährigen durchaus seinen Mann."

Robbie ist in dem unmöglichen Alter, in dem junge Menschen sowohl nach

Akzeptanz als auch nach Unabhängigkeit streben, und das hat die Kluft zwischen ihm

und seinem Vater noch größer werden lassen. "Mit Justin haben wir sowohl die

typische als auch die untypische Wahl für eine Rolle dieser Art getroffen, weil ich der

Meinung war, dass er einen guten Rebellen spielen kann", sagt Spielberg. "Er spricht

für eine ganze Generation von Kindern, die mit nichts übereinstimmen können, was

ihre Eltern sagen oder anziehen." Robbie zeigt seine Missachtung für seinen Vater

ganz offen, mit seiner rotweißen Red-Sox-Kappe, die in starkem Kontrast zum

Yankee-Blau seines Vaters steht.

Während es auf der Leinwand ausreichend Reibereien zwischen Filmvater und Sohn

gab, war Cruise abseits der Kameras ein solider Ruhepol für den jungen Schauspieler.

"Tom war immer für mich da", sagt Justin Chatwin. "Es ist großartig mit einem so

großen Star zu arbeiten, der für dich als Schauspieler immer da ist."

Die Beziehung zwischen Bruder und Schwester kompensiert das, was in der

Beziehung zu ihrem Vater fehlt, ihr zerrüttetes Elternhaus und das neue Leben ihrer

Mutter. "Es ist eine moderne Geschichte über eine auseinander gerissene Familie",

erklärt Justin Chatwin. “Vater und Sohn können nicht miteinander kommunizieren.

Vater und Tochter können nicht miteinander kommunizieren. Und Bruder und

Schwester leben in einer Welt, in der sie nur einander haben."

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Während der Dreharbeiten wurde aus der Beziehung zweier Geschwister eine enge

Freundschaft zwischen den beiden jungen Schauspielern. "Für mich ist Justin

inzwischen wie mein eigener Bruder", sagt Dakota Fanning. "Weil wir so lange

zusammen waren – in New York, Virginia und Kalifornien. In diesem Sinne ist er wie

mein wirklicher Bruder. Wir hatten viel Spaß zusammen.”

Für Chatwin war die junge Schauspielerin eine Inspiration: “Dakota Fanning ist ein

wunderbares Kind", sagt er. "Sie hat einen klugen Kopf. Sie ist phänomenal. Ich weiß

nicht, wo sie Schauspielen gelernt hat, aber ich lerne jeden Tag von ihr".

Die Australierin Miranda Otto war zu einem Kurzbesuch in Los Angeles, als ihr Agent

anrief und ihr sagte, dass Steven Spielberg sie kennenlernen wolle. Miranda Otto

hatte erst Angst, dass die Chance, mit Spielberg zu arbeiten, im falschen Moment

gekommen sein könnte. "Ich musste ihm sagen: 'Ich weiß nicht, ob ich mitmachen

kann, weil ich schwanger bin’", erinnert sie sich. Aber die Schwangerschaft

funktionierte war kein Problem für Spielberg, der sie als Teil der Komplexität der

Beziehung zwischen Ex-Ehemann und Ex-Ehefrau sah.

Kennedy erklärt: "Es ist nicht so, als ob sich diese zwei Menschen nicht leiden

können; das tun sie. Sie haben noch viel Zuneigung füreinander und hängen beide

sehr an ihren Kindern, aber die Beziehung hat nie wirklich funktioniert". Die

Schwangerschaft der Schauspielerin arbeitete Spielberg noch mehr heraus, um den

Wechsel ihres Charakters in ein neues Leben zu finalisieren."

"Es gibt diese zarte Kluft zwischen Ray und Mary Ann", sagt Spielberg, der das Paar

als zwei Menschen sieht, die jung geheiratet haben und ihre verschiedenen sozialen

Positionen nie überwinden konnten. "Er ist dieser Arbeitertyp, der Frachtcontainer

auslädt und ein großes Herz hat. Er hat eine Aristokratin aus Connecticut geheiratet,

die in ihrer Kindheit Pferde besessen hat – sie haben sich ineinander verliebt und

hatten ein paar Kinder. Aber er ist ein sexy Typ – er ist immerhin Tom Cruise – und

sie fand etwas in Ray, das sie trotz ihres anderen Lebensstils lieben konnte. Die

beiden sind aber so verschieden aufgewachsen, dass sie nie wirklich einer Meinung

sein konnten. Und ich fand diesen Kontrast toll."

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Obwohl sie in der Geschichte nur kurz vorkommt, fungiert Miranda Ottos Charakter

für einen großen Teil des Films wie eine Art Kompass. David Koepp erklärt: "Rays

erster Impuls ist, die Kinder zu ihrer Mutter zu bringen. Er weiß, dass sie auf sie

aufpassen kann und glaubt, dass er dazu nicht in der Lage ist."

Sowohl Spielberg als auch Cruise sind Fans der "Krieg der Welten"-Adaption von

George Pal und Byron Haskin aus dem Jahre 1953. Der Regisseur bat die Stars dieses

Films, Gene Barry und Ann Robinson, einen Gastauftritt in seiner eigenen Roman-

Adaption zu übernehmen.

Schon zu Beginn seiner Karriere als Regisseur inszenierte Spielberg Barry in einer

Science-Fiction-Episode der Fernsehserie “The Name of the Game”. "Ich fühle mich

geehrt, dass man mich bittet, zurückzukommen", sagt Barry. "Wenn ich auf meine

erste Performance im 'Krieg der Welten' zurückblicke – und das ist sehr lange her –

war das zu seiner Zeit ein ganz besonderes Ereignis. Und nun, 53 Jahre später, feiere

ich die Tatsache, dass Steven Spielberg 'Krieg der Welten' macht. Dass er mich

gebeten hat, diesen Gastauftritt zu übernehmen, stellt einen großen Moment in

meinem Leben dar."

"Zurückzukommen, und das mit dem größten Regisseur der Welt und dem

populärsten Schauspieler der Welt bedeutet, dass die Einladung zur Mitarbeit für

mich ein großer Coup war", sagt Ann Robinson.

"Diese zwei Schauspieler aus dem Film von 1953 zurückbringen zu können, war etwas

ganz Besonderes für mich", kommentiert Spielberg. "Als ich damals Gene Barry

arbeitete, war ich ein großer Fan von ihm. Meine zweite oder dritte Regiearbeit

überhaupt war ‘The Name of the Game’, in dem er die Hauptrolle spielte. Und es war

eine Science-Fiction-Episode, ganz untypisch für die Serie. Irgendwie denke ich dass

Gene recht überrascht war, als ich ihn anrief und fragte, "Hey, kannst Du mit Ann

Robinson zurückkommen und einen Gastauftritt machen?" In meiner Version von

H.G. Wells Buch gibt es viele solcher Hommagen auf den ersten Film. Und er hat es

gern getan – und Ann auch."

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Ein Hauptcharakter im Film ist kein Teil von Rays Familie – sondern eine klare

Bedrohung. An einem entsetzlichen Höhepunkt der Geschichte suchen Ray und seine

Tochter während einer Schlacht zwischen Menschen und Außerirdischen Schutz in

einem Bauernhaus. Während sich ein verheerender Krieg um sie herum abspielt,

folgen Ray und seine Tochter einem Fremden in den Keller eines alten Hauses. Als

klar wird, dass die Außerirdischen nicht die einzigen Wesen sind, vor denen man

Angst haben muss, macht die Geschichte einen bemerkenswerten Stimmungswechsel

mit, der die dramatischen Aspekte des Films deutlich steigert.

Der Fremde, der Vater und Tochter von dem Angriff der Außerirdischen weglotst, ist

ein gebrochener Mann namens Ogilvy, gespielt von Oscargewinner Tim Robbins.

“Ogilvy ist ein Mann, der seine gesamte Familie verloren hat, wie so viele andere

Menschen auch", sagt Spielberg.

"Er hat sich im Keller seines Bauernhauses versteckt. Er hat einen Plan, aber dieser

Plan ist verrückt. Man vergibt ihm fast für seine geistige Umnachtung, weil er so hat

leiden müssen und nicht mehr klar denken kann, aber er wird gefährlicher für Ray

und Rachel als die Außerirdischen."

„In der Mitte dieses Actionabenteuers haben wir dieses heftige psychologische

Drama“, sagt Robbins. „Es ist nicht etwa eine aufgesetzte Psychose, sondern eine

Psychose und eine Gefahr, die man vor dem Hintergrund der Geschehnisse durchaus

nachvollziehen kann.“

„Ich denke, es ist sehr mutig von Steven, diese harte Konfrontation im Keller mit

Ogilvy einzubeziehen“, sagt Kennedy. „In Verbindung mit einem Film wie diesem ist

es äußerst mutig, aber genau das hebt diesen Film von vielen ähnlichen Filmen

desselben Genres ab. Er wird durch seine Charaktere bestimmt und konzentriert sich

sehr deutlich auf die Dynamik dieser Familie und die Dynamik des Überlebens.“

Schauspieler Tim Robbins war genau die Art von imposanter Figur, die die

Filmemacher im Sinn hatten. „Tim Robbins war eine sehr, sehr frühe Wahl von uns“,

sagt Kennedy. „Wir dachten, dass die Fülle seiner Schauspielerfahrung es ihm

erlauben würde, sich auf der Leinwand für diese relativ kurze Zeit zu behaupten und

nicht von der Größe und dem Rahmen des restlichen Films überwältigt zu werden.“

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Ogilvy ist eines der vielen Grundelemente aus Wells’ Romans, die Fans des Buches

auch im Film wieder finden werden. “Ogilvy ist ein bisschen wie ‚der Kurat’ in H.G.

Wells’ Buch, mit dem der Protagonist sich einen sehr kleinen Raum teilen muss“,

erklärt Spielberg. „Es ist ein unbequemer Abschnitt des Romans. Und ich wollte, dass

daraus auch ein unbequemer Teil des Films wird.“

Die Geschichte bewegt sich von einer urbanen Kreuzung, an Highways und Flüssen

entlang, mit Flüchtlingen, die in die weiten Landschaften strömen, bis hin in diesen

kleinen, dunklen Keller. „Die Reise geht durch eine trostlose Landschaft, in der die

Charaktere auf das Einfachste reduziert sind – sie folgen der Straße, folgen dem

Fluss, nehmen die einfachsten Wege, um irgendwohin zu gelangen“, sagt

Produktionsdesigner Rick Carter. „Und dann gelangt man plötzlich an einen Punkt,

wo die Uhr fast zurückgedreht scheint, weil dort nichts anderes ist als ein großes

Bauernhaus auf einem Hügel. Hinter dem Hügel tobt der Krieg zwischen den Besten,

die wir zu bieten haben – unserer ganzen Armee, die sich mit den Außerirdischen

anlegt – und dann haben wir da diesen kleinen, klaustrophobischen Raum. Und statt

einfach nur Flüchtlinge zu sein, lassen sie sich auf etwas weitaus Schlimmeres ein.“

„Es ist eine Odyssee“, sagt Spielberg. „Es ist eine Reise, die aus dem Bauch heraus

kommt. Sie startet in New Jersey und endet in Boston; eine sehr kurze Distanz, wenn

man überlegt, wie weit diese Außerirdischen gereist sein müssen. Und gleichzeitig ist

es auch eine ewige Reise.“

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ÜBER DIE PRODUKTION

Das Team kommt wieder zusammen: Der Beginn der Vorproduktionsphase

Nachdem Tom Cruise und Steven Spielberg sich entschlossen hatten, sich auf „Krieg

der Welten“ zu konzentrieren, kam die Produktion mit halsbrecherischer

Geschwindigkeit zustande. Produzentin Kathleen Kennedy erinnert sich an ein

Gespräch, das sie zu Beginn mit Spielberg führte. „Steven sagte zu mir: ‚Okay, wir

werden diesen Film machen, müssen ihn schnell vorbereiten und werden in drei

Monaten anfangen zu drehen. Aber flipp bitte nicht aus, wenn du das Drehbuch liest.

Denk einfach daran, dass der Film von drei Menschen handelt – das ist das Herz des

Films. Gelegentlich rennen bloß 1000 Leute im Hintergrund rum.“

Im Herbst 2004 wurden eilig Produktionsteams an Ost und Westküste

zusammengestellt, um den Drehstart vorzubereiten, Drehorte entlang der Ostküste

zu suchen und Studiohallen und Setbauten fertig zu stellen, damit das Team bei

seiner Rückkehr nach Los Angeles nach den Weihnachts- und Silvesterfeiertagen auf

sie zurückgreifen konnte. „Wir hatten ein komplett arbeitendes Ostküsten-

Produktionsteam mit vielen Crewmitgliedern von der Ostküste und simultan eine

Crew an der Westküste, die alles für unsere Rückkehr vorbereitete“, erklärt Kennedy.

Die Vorproduktion nahm genau genommen halb soviel Zeit in Anspruch, wie es bei

einem Film dieser Größe normalerweise der Fall ist. Spielberg bemerkt allerdings:

„Dies war kein übereilter Intensivkurs für ‚Krieg der Welten’, sondern mein längster

Produktionszeitraum in zwölf Jahren. Wir haben uns Zeit gelassen.“

“Es gibt gewisse Gründe, warum wir den Film so schnell machen konnten”, bemerkt

Kameramann Janusz Kaminski, der schon seit langem mit Spielberg

zusammenarbeitet. „Vor allem der, dass wir einen Regisseur hatten, der sehr

selbstsicher ist, das Genre sehr genau kennt und weiß, wie man Filme macht.“

Alle sind sich einig, dass es nur wenige Regisseure gibt, die ausreichend Erfahrung

und Vorstellungskraft haben, um ein Projekt von solcher Größe so schnell

zusammenzustellen. „Es ist erschreckend, weil alles so schnell geht – aber auch sehr

motivierend“, erklärt Kostümdesignerin Joanna Johnston. “Ich kenne niemanden,

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der so schnell arbeitet wie Steven. Er weiß ganz genau, was er will.” Spielbergs

Klarheit, Entschlussfreudigkeit und Kommunikationsgabe mit seinem Team, unter

ihnen viele Veteranen mehrerer Spielberg-Projekte, stellten sicher, dass das Projekt

nach Drehplan ablaufen würde.

Die Effizienz der Crew während der Vorproduktion resultierte daraus, dass die

Crewmitglieder ihren Regisseur und sich gegenseitig sehr gut kannten. „Ein Grossteil

der Leute, die wichtige Fachbereiche leiten, arbeiten mit Spielberg schon 15 bis 20

Jahre zusammen – ich eingeschlossen“, sagt Kennedy.

Von dem versammelten Team hatten die meisten schon mit Spielberg gearbeitet –

viele von ihnen an mehreren Projekten und schon seit Jahrzehnten: Produzentin

Kathleen Kennedy (15 Filme), Produzent Colin Wilson (10 Filme), Kameramann

Janusz Kaminski (9 Filme), Produktionsdesigner Rick Carter (6 Filme), Cutter

Michael Kahn (19 Filme), Komponist John Williams (21 Filme), Senior Visual Effects

Supervisor Dennis Muren (10 Filme), Kostümdesignerin Joanna Johnston (4 Filme),

Stunt Koordinator Vic Armstrong (5 Filme), Set Decorator Anne Kuljian (3 Filme),

Property Master Doug Harlocker (2 Filme) und Sound Mixer Ron Judkins (11 Filme).

“Dass wir unseren Drehplan einhalten konnten, liegt meiner Meinung nach zum

großen Teil daran, dass wir diese Gruppe von Leuten zusammenbekommen haben”,

sagt Produzent Colin Wilson, der für Spielberg erst als Cutter arbeitete und im Laufe

der Jahre mehrere Filme für ihn produziert hat. „Ein Großteil der Schlüsselpersonen

bei diesem Film haben so oft miteinander gearbeitet, dass sie untereinander eine

eigene Sprache sprechen.“

Spielbergs einzigartige Fähigkeit, die Welt der Spezialeffekte zu verbinden mit dem,

was die Kamera aufzeichnet, zeigte sich schon bei den ersten Vorbereitungen. Der

Drehplan war so ausgelegt, dass Dennis Muren, Pablo Helman und ihr Team bei

Industrial Light & Magic soviel Zeit wie möglich zur Verfügung hatten, um an den

Szenen mit Spezialeffekten zu arbeiten. “Wir wussten dass wir eine ganze Menge an

Effekten hatten, aber nur eine limitierte Zeit für die Postproduktion”, sagt Kennedy.

„Also wussten wir, dass wir die großen Szenen, die am meisten Effekte benötigen

würden, schnellstmöglich drehen mussten, damit ILM möglichst früh mit ihnen

anfangen konnte. Als wir an die Ostküste kamen, begannen wir mit der Sequenz an

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der Kreuzung, da sie viel Interaktion mit einer Menschenmenge und Effekte

erforderte.“

Produktionsdesigner Rick Carter erinnert sich an einen Anruf von Steven Spielberg in

den Monaten, bevor die Produktion begann. „Ich setzte mich sofort ins Flugzeug und

flog nach New Jersey, wo der Film spielen sollte“, fährt Carter fort. „Am ersten Tag

sah ich mir einen Bereich von Newark an, an dem fünf Straßen aufeinander treffen.

Es war ein toller Platz für unsere erste Begegnung mit den Außerirdischen.“

Drei Monate später kam das Produktionsteam für den offiziellen Drehstart zu der

fünfzackigen Kreuzung in Ironbound, einer eng verbundenen Gemeinde in Newark,

New Jersey – benannt nach den Eisenbahnlinien, die den Stadtteil von vier Seiten

eingrenzen. Bevölkert mit portugiesischen und brasilianischen Restaurants, stellte

sich der Dreh dort als Heimkehr für Tom Cruise heraus. „Ich habe zweimal in New

Jersey gewohnt“, sagt der Schauspieler. „Hier ist es genauso, wie dort, wo ich

aufwuchs.“

Kameras und Vorvisualisierung: Der Look von ‘Krieg der Welten’

Mit hunderten von Statisten, Crewmitgliedern, Lastwagen und technischer

Ausrüstung bereitete sich das Produktionsteam auf eine der größten Sequenzen des

Films vor – den Moment, in dem Ray zum ersten Mal einem der Tripods

gegenübersteht.

Bevor die erste Klappe fiel, hatte sich Spielberg mit der Kreuzung in Newark und

mehreren anderen Schlüsseldrehorten vertraut gemacht. Dank eines Prozesses

namens Pre-Visualisation (oder ‚Pre-Viz’), bei dem traditionelle Storyboards in

digitale 3D-Sequenzen umgewandelt werden, die nicht nur zeigen, wie die Szene

aussehen wird, sondern auch jeden Aspekt des Drehorts wiedergeben, so wie Bauten,

Schauspieler, Kameras und Crew, hatte er schon seit Beginn der Vorproduktion mit

ihnen gearbeitet.

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Obwohl er schon zuvor Computer benutzt hatte, um Sequenzen in der Vorproduktion

zu visualisieren, sagt Spielberg: „Dies ist der erste Film, bei dem ich Computer

wirklich dazu genutzt habe, alle Storyboards zu animieren.“ Er hatte zuvor seinen

guten Freund George Lucas besucht, der ihm zeigte, wie der ihm Prozess bei der

Planung geholfen hatte. „Ich habe mir all die Experten geholt, die mit ILM bei [Star

Wars] Episode I, II und III für George gearbeitet haben. Nachdem er abgedreht hatte,

habe ich die meisten von ihnen einfach mitgenommen“, sagt Spielberg.

„Es ist wirklich ein fantastisches Kommunikationsmittel“, sagt Produzentin Kathleen

Kennedy. „Wir gingen im August los und suchten all die Drehorte. Dann scannten wir

alles in den Computer ein und bauten unsere Szenen um die existierenden Drehorte

herum. Steven lebte buchstäblich im selben Büro mit den Leuten, die dies alles auf

dem Computer erschaffen haben. Es ist eine sehr präzise Darstellung von dem, was er

nachher gedreht hat.“

Previsualization Supervisor Dan Gregoire war einer der Leiter des Animatics-Teams

der letzten zwei „Star Wars“-Filme. „Es beginnt als ein einfacher Textabsatz“, erklärt

Gregoire. „’Ein Tripod steigt aus dem Boden von Newark, New Jersey, auf.’ Steven

hatte alles schon in seinem Kopf ausgearbeitet, aber es ist nicht leicht, dies jedem zu

erklären – dem Kameramann, dem Beleuchter, den Technikern. Wir kamen hinzu

und bauten die Kreuzung in 3D. Wir haben den Tripod gebaut; wir haben den Boden

aufgebrochen; wir haben alles in die Luft gejagt. Wir haben die Sequenz von Grund

auf entwickelt, so dass wir dem Film am Drehort in Newark abspielen konnten um

jedem zu zeigen, wovon Steven redete.“

Durch den Pre-Viz-Prozeß konnten die Schauspieler das sehen, was noch nicht da

war. „Während des Drehs habe ich die Schauspieler an den Computer geholt, um

ihnen die ganze Sequenz vorzuführen“, erzählt Spielberg. „Sie kannten daher die

Größe dieser gigantischen Tripods, mit denen sie es zu tun hatten und wussten

genau, wo sie in Relation zu ihnen stehen würden.“

„Wenn wir irgendetwas mit einem Außerirdischen machen, der nicht wirklich da ist,

zeigt uns Steven das immer“, sagt Dakota Fanning. „Er zeigte uns, wie es aussehen

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würde und ganz genau, wo es später sein würde. Den Pre-Viz zum Anschauen zu

haben, war echt toll.”

“Ich wünschte mir, ich hätte das schon bei ‘Unheimliche Begegnung’ gehabt, weil die

Schauspieler sich damals vollständig auf ihre Fantasie verlassen mussten“, sagt der

Regisseur. „Während der Dreharbeiten hatte ich von einigen der UFOs noch keine

genaue Vorstellung. Ich musste sagen: ‚Nun ja, es ist diese Kuchenschüssel da oben

und sie ist riesengroß.“ Bei diesem Film haben alle Schauspieler eine visuelle

Referenz. Sie können ungefähr sehen, wie alles nachher im fertigen Film aussehen

wird. Und das finden alle ziemlich aufregend.“

Nachdem er sich wochenlang mit dem 3D-Modell der Kreuzung beschäftigt hatte, an

der die Dreharbeiten beginnen würden, flog der Regisseur schließlich nach New

Jersey, um am wirklichen Drehort zu stehen. „Er kam zu der echten Kreuzung raus

und sah sie sich an, um herauszufinden, wie er die Szene nun wirklich drehen

würde“, erinnert sich Rick Carter. „Ich sagte zu ihm: ‚Und – was gefällt dir besser?

Die digitale Kreuzung oder die wirkliche Kreuzung’ Und erst sagte er ‚Digital’, hat

sich dann aber korrigiert und ‚Die Wirkliche’ gesagt. ‚Nein, ich mag sie beide gleich.’

Er war hin und her gerissen zwischen den beiden.“

Trotz strömenden Regens, hunderten von Schaulustigen und einer Horde von

Paparazzi, verlief die erste Drehwoche reibungslos. „Wir haben die Szene an der

Kreuzung in sechs Tagen abgedreht, aber es kam mir nie übereilt oder unvorbereitet

vor“, sagt Cruise. „Wir haben uns konzentriert – wussten jeden Tag genau, was wir zu

tun hatten. Durch die Vorvisualisierung war uns klar, was kommen würde.“

Realismus war die oberste Priorität – von den Drehorten und Bauten bis hin zu den

Kostümen und Requisiten. Die wirkliche Welt beginnt im Film als ungeschminkte

Version unserer täglichen Realität, als der Film aber die Wende zu einer groß

angelegten Invasion der Außerirdischen nimmt, beginnt sich dies zu ändern.

Kostümdesignerin Joanna Johnston fertigte 60 verschiedene Versionen von Rays

Lederjacke an, um zu zeigen, wie sehr ihn die Reise von Anfang bis Ende mitnimmt.

„Er beginnt mit der Jacke, einem Kapuzenshirt und zwei T-Shirts“, erklärt Johnston.

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„Dann streift er sie langsam ab, bis er nachher nur noch in Jeans und T-Shirt dasteht.

Für mich, ist das so, als wenn sich langsam ein altmodischer Heldentyp

herauskristallisiert.“

Rachel, gespielt von Dakota Fanning, muss auch einen Wandel durchmachen, als ihre

rosa Jungmädchen-Kleidung schmutziger wird und verwittert. Ein Teil ihres

Kostüms, dem eine besondere Bedeutung zuteil wird, ist ihre lila Pferde-Handtasche.

„Ich wollte, dass sie etwas hat, was ihr Sicherheit gibt; ein kleiner Gegenstand, mit

dem sie einschlafen und den sie sich vors Gesicht halten kann“, sagt Johnston. „Das

war die lila Pferde-Handtasche. Wir haben sie mit einem Faden verknüpft, so dass

Dakota sie am Körper tragen und immer dabei haben konnte.“

Robbie wurde von Johnston so angezogen, als würde er unbewusst seinen Vater

nachahmen. „Sie sind sich ähnlicher, als ihnen wirklich bewusst ist, haben aber

oberflächlich einen starken Kontrast“, erklärt sie. „Beide tragen Kapuzenshirts, Jeans

und Baseballkappen – aber die Kappen sind von verschiedenen Teams.“

Johnston hatte die Möglichkeit, mit Anne Robinson, die in der Adaption von 1953 die

Heldin spielte und in Spielbergs Film einen Gastauftritt hat, Erfahrungen

auszutauschen. „Sie sah, wie wir tausende von Kostümen zusammenstellten und

erzählte mir, dass sie und ein Assistent damals zwei Anzüge im May Co. Kaufhaus

besorgt haben – das waren ihre Kostüme für den gesamten Film“.

Produktionsdesigner Carter bemerkt, dass Spielberg den Angriff der Außerirdischen

ähnlich inszenierte, wie die Kampfszenen in seinem Zweiter-Weltkrieg Epos. „Als

Steven die Szene an der Kreuzung drehte, war es so, als würde er in der Normandie

stehen.“

Spielberg nutzte das Talent seines „Der Soldat James Ryan“-Kameramanns Janusz

Kaminski, um diesen Look zu bekommen. Der Oscarpreisträger hat mit Spielberg an

dessen letzten neun Filmen zusammengearbeitet. Um das Spektakel sowohl

furchterregend als auch realistisch wirken zu lassen, setzte er für diese Szene oft die

Handkamera ein.

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Spielberg wollte das Publikum mitten in die Ereignisse des Films transportieren.

„Janusz wusste, dass ich auf einen realistischen Look aus war – nicht die

Vogelperspektive, sondern die eines Mannes oder Kindes“, sagt Spielberg. „Er hat

alles sehr natürlich mit naturalistischer Beleuchtung gefilmt.“

„Dies ist mein dritter Film mit Janusz und seiner Crew [nach “Jerry Maguire – Spiel

des Lebens” und “Minority Report”]. Steven hat schon neun mit ihm gemacht”, sagt

Tom Cruise. „Janusz ist ein echtes Original und ein wahrer Künstler. Steven wollte

den Film intuitiv und realistisch aussehen lassen, aber es musste natürlich auch mit

den Effekten zusammenpassen. Janusz konnte beides realisieren.”

“Meine Arbeit an diesem Film ist ganz anders als das, was ich sonst für Steven

gemacht habe”, sagt Kaminski. “Ich glaube, dass der Film visuell sehr poetisch und

sehr raffiniert geworden ist. Er hat eine wirklich wunderschöne Farbpalette, die leicht

bläulich beginnt und dann graduell immer farbiger wird. Er ist stilisiert, aber stilisiert

innerhalb der Rahmenbedingungen des Realistischen. Die Ausleuchtung des Films ist

sehr, sehr interessant.”

Von den Lichtern am Himmel bis hin zu den kriechenden Schatten im Keller und den

handgehaltenen Taschenlampen und Laternen der Flüchtlinge, versuchten Regisseur

und Kameramann, die Schauspieler, Statisten und Spezialeffekte (wie Rauch und

Feuer) möglichst geschickt mit den Hintergründen zu verbinden, um so das

Fantastische so realistisch wie möglich aussehen zu lassen.

In einer solchen Szene fahren Ray und seine Familie in ihrem Minivan, als sie

plötzlich auf eine zunehmende Zahl von Flüchtlingen treffen, die dann zu einer

Menschenmenge anwachsen. “Janusz und Steven wollten viele interaktive Lichter für

diese Szene haben, also gaben wir den Statisten verschiedene Lichtquellen – Coleman

Laternen, Öllaternen, normale Taschenlampen, große Taschenlampen und

Taschenlampen mit fast leeren Batterien“, erinnert sich Property Master Doug

Harlocker. “Dies hat viel für die visuelle Struktur der Szene getan und eine

fieberhafte, chaotische und angsteinflößende Stimmung im Auto geschaffen.“

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Kaminskis Aufgabe war es auch, eine visuelle Übereinstimmung zwischen den

Drehorten an der Ostküste, den Studiohallen und, in einem Fall, drei verschiedenen

Umgebungen – Ostküste, Westküste und Studiohalle – zu schaffen. „Es gibt diese

sehr interessante Szene, die wir in Virginia begonnen haben. Unsere Helden laufen

die Strasse entlang und auf einen Hügel zu, während außerdem noch Truppen

ankommen“, beschreibt Kaminski. „Wir sehen Abertausende von Statisten in die

Richtung dieses großen Hügels gehen. Wir haben mit dieser Szene am Abend in

Virginia angefangen und dann in einer Studiohalle weitergemacht. Danach sind wir

an einen Drehort in Südkalifornien gegangen und haben dieselbe Szene

weitergedreht. Wir hatten hier also drei verschiedene Wetterbedingungen, drei

verschiedene Umgebungen und drei verschiedene Lichtverhältnisse.“ Ein glücklicher

Zufall sorgte für einen besonders regnerischen Winter in Kalifornien, was den Hügeln

des Staates einen grünen Farbton verlieh, der Kaminskis Arbeit weitaus einfacher

machte.

Carter unterstreicht Spielbergs Fähigkeit, Realität und Fantasie nahtlos zu

kombinieren. „Er gibt dir nie die Möglichkeit, herauszufinden, wie er etwas gemacht

hat – zumindest nicht auf den ersten Blick“, sagt er. „Von Anfang an verwischt er alle

Grenzen – nicht aus technischer Effekthascherei, sondern weil er in seinem Kopf

alles schon so sieht.“

Das Praktische und das Erdachte: Die Spezialeffekte

Mit hunderten von schreienden Statisten umgeben von Feuer und Rauch, war es

unumgänglich einen großen Teil der Szenen auf dem Computer herzustellen. „Als ich

mich entschloss, ‚Krieg der Welten’ zu machen, ging einer meiner ersten Anrufe an

Dennis Muren“, sagt der Regisseur.

Der Empfänger von acht Oscars für die besten Spezialeffekte (drei davon für seine

Arbeit an „E.T. – Der Außerirdische“, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ und

„Jurassic Park“), ist weiterhin eine treibende Kraft in der sich ständig

fortentwickelnden Kunst der Spezialeffekte.

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„Was Dennis Muren und alle bei ILM mitbringen, ist die Fähigkeit etwas in unserer

Welt zu sehen, was man sonst nie sehen würde – und es filmbar zu machen, als sei es

schon immer da gewesen“, sagt Produktionsdesigner Carter, der mit Muren bei

mehreren Projekten eng zusammengearbeitet hat.

„Ich bin immer auf der Suche nach etwas, was ich noch nicht getan habe“, sagt

Muren. „Sobald meine Arbeit an einem Film beendet ist, denke ich mir: ‚Der Film ist

überholt. Die Spezialeffekte sind überholt. Was kann ich Neues machen?’ Die Idee,

den ‘Krieg der Welten’ zu machen, fand ich aufregend; besonders als wir zurück zum

Roman gegangen sind, um herauszufinden, wie die Kriegsmaschinen aussehen sollen.

Ich glaube, dass ich weiß, was man schon gesehen hat und was neu ist, weil ich mich

genauso schnell oder noch schneller langweile als das Publikum. Wir haben viel Zeit

mit der Vorbereitung verbracht, um einen interessanten Look für die Tripods oder

die Außerirdischen zu finden. Wir haben nicht gleich das erste, zweite, dritte, zehnte

oder fünfzehnte Design genommen.“

Trotz Murens Status an der vordersten Front der Spezialeffektkunst, arbeitete er mit

Spielberg zusammen, um die bestmögliche Technik für jede Aufnahme zu finden und

sich nicht zu sehr auf Computereffekte zu verlassen. „Da ich mit Miniaturmodellen

angefangen habe, habe ich auch kein Problem damit, zu sagen: ‚Lasst uns das mit

Miniaturen machen und das mit Computereffekten’ – ich bin für das, was für die

Szene am besten ist“, sagt er. Wir haben viele große Talente hier, Leute die wissen,

wie man Modelle baut. Wir wissen, wie man sie in Szenen einsetzt. Es ist wirklich

wichtig, dass man alle seine Werkzeuge nutzt, nicht bloß die Computergrafik.“

Spielberg, Muren und Janusz Kaminski arbeiteten eng zusammen, so dass all die

verschiedenen visuellen Ebenen zueinander passten. „Du drehst Detailaufnahmen;

dann filmst du vor dem Greenscreen; dann filmst du eine Fähre, die im Trockendock

ist und sich nicht bewegt“, erklärt Spielberg. „Dann filmst du die Fähre im Wasser.

Von ‚Unheimliche Begegnung der dritten Art’ bis ‚Jurassic Park’ habe ich viele

Erfahrungen mit dieser Art zu drehen gesammelt – für mich ist das alles, wie ein

großer Salat. Man tut alle Zutaten einzeln rein – aber immer mit großer Sorgfalt.

Dann, wenn alle diese verschiedenen Sachen in der Schüssel gelandet sind, gießt man

das Dressing drüber. Und wenn die Mischung stimmt, hat man ein Festmahl.”

KRIEG DER WELTEN

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Der knappe Drehplan machte es für die Filmemacher unmöglich, die Postproduktion

gemächlich anzugehen. Stattdessen wurden Arbeitsabläufe, die traditionell zur

Prostproduktion gehören, in die Drehphase integriert. „Während unseres gesamten

Aussendrehs wurden Video-Files hin und hergeschickt“, erinnert sich Muren.

„Dadurch wurde der Prozess in Gang gehalten, was uns tatsächlich Wochen gespart

hat. Wir haben parallel auf beiden Seiten des Kontinents gearbeitet und von Steven,

der am Drehort war, immer alles abgenommen bekommen. Das funktionierte

wirklich toll.“

Spielberg schnitt den Film, während er ihn drehte, so dass er ständig neue Szenen an

ILM senden und sie abnehmen konnte, wenn sie fertig zurückkamen. Visual Effect

Supervisor Pablo Helman bemerkt: “Steven ist der erste Regisseur mit dem ich

gearbeitet habe, der seine Arbeit vor der Deadline abliefert. Als der Hauptdreh

abgeschlossen war, gab er uns alle wichtigen Effektszenen. Das ist mir zum ersten

Mal passiert.“

Das Unnatürliche in einer naturalistischen Welt: Die Entstehung der Tripods für

“Krieg der Welten”

Die Vorvisualisierung diente nicht nur dazu, dass der Regisseur seine

Kameraeinstellungen vor dem Dreh bestimmen konnte – sie spielte auch eine große

Rolle in der Entwicklung der Außerirdischen. „Wir haben das Aussehen der Tripods,

der Außerirdischen und der Welt in der sie leben nach dem Einfingersystem ermittelt

– erst gesucht und dann ausprobiert“, erklärt Spielberg. „Es war mir wirklich wichtig,

diese Aspekte zu erforschen – nicht zweidimensional, wie ich es seit 30 Jahren tue,

sondern dreidimensional und in Farbe.“

Spielberg arbeitete mit einer Gruppe von unterschiedlichen Künstlern daran, jeden

Aspekt der Außerirdischen zu ermitteln: von ihrem Aussehen bis hin zu dem Umfeld,

dass sie sich schaffen. Die Gruppe wurde angeführt von Rick Carter, Dennis Muren,

dem konzeptuellen Designteam des Iceblink-Gründers Doug Chiang, Ryan Church

von ILM und Dan Gregoire und seinem Vorvisualisierungsteam. “Ich hatte für das

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Design der Tripods eine unglaubliche Gruppe von Künstlern zur Verfügung”, sagt

Spielberg. „Alle arbeiteten kollaborativ zusammen und schmissen sich gegenseitig

Ideen zu. Wir müssen 20 bis 30 Designs für die Außerirdischen gehabt haben – vom

Unaufdringlichen bis hin zum Lächerlichen. Es war ein sehr interessanter

Arbeitsprozess – manchmal fast so, als würde man die Aspekte, die ich mochte,

vorsichtig miteinander vermischen.“

Dazu Muren: „Mit dem Design für die Tripods zu beginnen, war berauschend. Wir

haben so viele Künstler wie möglich dazu gebracht, ihre Ideen einzubringen. Dann

haben wir den Prozess so wenig und gleichzeitig so stark beeinflusst, wie möglich. Er

sollte frei genug sein, so dass Steven ein möglichst breites Spektrum an Ideen sehen

konnte, aber trotzdem mit dem übereinstimmen, was für die Story und den jetzigen

Zeitpunkt in der Filmgeschichte notwendig war.“

Muren weist darauf hin, dass Spielberg sehr genau weiß, was er will; man muss ihm

nur die richtigen Elemente vorlegen. „Du machst eine Collage aus verschiedenen

Dingen und bringst sie zu ihm“, sagt er. „Er wird etwas von A, etwas von B und etwas

von C raussuchen – und wenn du sie zusammenbringst, denkst du: ‚Wow. Das sieht

aus als hätten sie schon immer zusammengehört’. Mit Steven zu arbeiten ist sehr

einfach, weil er so klar weiß, was er will. Der Entscheidungsprozess könnte nicht

besser sein.“

Die Tripods, die in H.G. Wells Roman so eindringlich beschrieben sind, sollten laut

Spielberg, wie bei Wells vor mehr als einem Jahrhundert, vor allem Angst machen.

„Ich wollte, dass die Tripods wirklich furchteinflößend sind, weil sie die

Außerirdischen repräsentieren sollen“, sagt er. „Ich wollte, dass das Publikum vor

dem Äußeren dieser Dinger Angst hat.“

Konzeptdesigner Doug Chiang war sehr von der Idee der Tripods als „Metaphern des

Schreckens“ inspiriert. „Für jeden ist das etwas anderes”, erklärt Chiang. “In gewisser

Weise haben wir die Tripods aus dem heraus erschaffen, was mir Angst macht oder

Rick [Carter] Angst macht. Es mag nicht jedem Angst machen, aber ich denke, wir

haben versucht, eine Essenz zu finden.“

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„Ich glaube, dass die Tripods den Leuten Angst machen werden“, fährt Chiang fort.

„Nicht nur ihre Form, sondern auch wie sie fotografiert werden – gerade das, was

man nicht sieht, ist immer am schrecklichsten.“

Nachdem sie erdacht wurden, war es an Animation Supervisor Randy M. Dutra und

seinem Team bei ILM, den Tripods Leben einzuhauchen. Dutra, der mit Spielberg an

den ersten zwei „Jurassic Park“-Filmen gearbeitet hat, versuchte ihnen eine

Bewegung zu verleihen, die in unserer natürlichen Welt glaubhaft wirkt, uns aber

dennoch fremdartig vorkommt. „Steven hat von Anfang an verstanden, wie wichtig es

ist, Bezüge zu organischen Aspekten zu haben“, sagt Dutra. „Ich habe einen gesunden

Respekt vor der Natur. Und ich weiß, dass es Steven genauso geht. Wenn ich mit den

anderen Zeichnern arbeite, wissen sie, dass ich mich sehr für die Natur interessiere

und ständig nach Querverbindungen suche. Selbst wenn wir nachher so weit vom

Ursprungspunkt abgehen, dass man ihn nicht mehr erkennen kann, hat man so

immer noch einen Keim von Wahrheit, egal, was wir damit gemacht haben. Ich

glaube es sind gerade diese kleinen Persönlichkeitsdetails und Informations-

schnipsel, die einem Charakter Glaubwürdigkeit und Einzigartigkeit verleihen.“

Dutra musste außerdem entdecken, dass das Experimentieren mit den Tripods sein

Team in neue und aufregende Richtungen führte. „Das alte Sprichwort ‚Manchmal

musst du deine Lieblinge töten’ bedeutet, dass du nichts benutzen kannst, wovon du

schon weißt, dass es funktioniert. Du musst in eine andere Richtung gehen und etwas

Neues mit einbringen“, sagt er.

Muren bemerkt, dass die sich bewegenden Tripods „Staunen und Gefahr und Demut“

auslösen sollen. „So als gäbe es nichts, was du tun könntest. Sie sind da und sie sitzen

am längeren Hebel. Wenn das im Film so rüberkommt, ist das toll. Aber alles andere

hängt wirklich davon ab, wie Tom und die anderen Schauspieler auf sie reagieren.

Schließlich ist dies die Geschichte eines Mannes und seiner Beziehung zu seinen

Kindern. Davon handelt der Film.“

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Von Küste zu Küste: Die Drehorte von “Krieg der Welten”

Von Newark und Bayonne bis nach Brooklyn, den Hudson River hoch bis Naugatuck,

Connecticut und dann nach Athens, New York machte das Produktionsteam eine

Kurzreise an der Ostküste entlang, die im östlichen Virginia endete.

Lexington ist eine Kleinstadt, die das Virginia Military Institute, die Washington and

Lee University und auch das Filmteam während der letzten Drehtage beherbergte. In

einem kleinen Tal zwischen sanft geschwungenen Feldern, wurde der erste Teil der

„Tal-Kriegssequenz“ gedreht. „Wir haben überall gesucht, um einen Ort zu finden, an

dem man einen Hügel hinauflaufen kann, hinter dessen Kuppe sich etwas abspielen

könnte, was man erst nicht sehen kann“, sagt Carter. „Etwas darunter gelegen wäre

dann das Bauernhaus. Wie es sich herausstellte, gab es sogar ein solches Bauernhaus

in der Nähe des Hügels in Virginia.“

Hunderte von zerlumpten und beschmutzten Statisten mit Schubkarren und Wagen

voll mit einem Sammelsurium persönlichen Eigentums arbeiteten Seite an Seite mit

der Nationalgarde, während Spielberg eine verheerende Begegnung mit den

außerirdischen Angreifern orchestrierte.

Die Nationalgarde kam zusammen mit mehreren Militäreinheiten, die mit der

Produktion kooperierten: die 10th Mountain Division des Staates New York; Marines

aus Camp Pendleton (Kalifornien) und Armeepersonal aus Fort Irwin und

Twentynine Palms (Kalifornien).

Nach dem Umzug an die Westküste, wurden die Dreharbeiten an Orten im Umfeld

von Los Angeles wieder aufgenommen, darunter Piru (verkleidet als Athens im Staate

New York), wo eine Szene mit hunderten von Statisten fertig gedreht wurde und die

klangvoll benannte Stadt Mystery Mesa, die circa 60 Meilen nördlich von Los Angeles

liegt.

Ein weiterer imposanter Drehort an der Westküste war eine massive, sorgfältig

auseinander genommene Boeing 747, die man über einen kleinen Hügel auf dem

Gelände der Universal Studios verstreut hatte. „Du gehst raus und rennst in den

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größten Alptraum, der dir widerfahren könnte“, sagt Rick Carter. „Ein Flugzeug

landet in deiner Nachbarschaft und dezimiert alles und jeden.“

Die Absturzstelle des Flugzeugs war „eine monumentale Filmdekoration, was den

Arbeitsaufwand angeht. Wir mussten eine 747 kaufen, die wir dann in einzelne Teile

zerschnitten und über das Studiogelände verteilt haben. Dann haben wir Häuser um

sie herum gebaut. Das war ein ganz schön großes Unterfangen.“

Auf dem Studiogelände nutzte das Filmteam auch das große Wasserbecken mit 75

Metern Durchmesser in Studiohalle 27, um dort die Unterwasserszenen für die

Fährensequenz zu drehen.

In Halle 16 auf dem Fox-Studiogelände bauten Produktionsdesigner Rick Carter und

sein Team eine unheimliche Kulisse auf, die sie „die Au“ tauften. Das Bauernhaus,

das vom Produktionsteam in den Hügeln Virginias gefilmt und dessen Außenszenen

später in Mystery Mesa nördlich von Los Angeles komplettiert wurden, war auf einem

sanft geneigten Hügel nachgebaut worden – komplett mit Scheune, Holzzaun, einem

Rasenteppich und ein paar Bäumen. Aber diesmal war alles mit rotem Unkraut

überwachsen. “Steven hatte die Idee, vom mehr oder weniger schwarzweißen Flur mit

einer weiten Einstellung auf die Tür zuzugehen. Als diese sich öffnet, ist es wie in ‚Der

Zauberer von Oz’“, erklärt Carter. „Der ganze Film ist plötzlich in Farbe. In diesem

Fall ist es aber unsere Welt, die sich rot färbt. Es ist weitreichend und es nimmt

langsam unsere gesamte Welt ein.“

„Sie machen genau genommen unsere Welt zu der ihren“, sagt Produzentin Kennedy.

„Wir sehen, wie rotes Unkraut unser Landschaftsbild überrennt. Wenn wir dann

herausfinden, warum es rot ist, wird es ein bisschen grausig.“

Neben der Au und einem Dutzend anderer praktischer Drehorte, arbeitete das

Filmteam noch in sechs Studiohallen, die über drei Studiogelände verteilt waren. [Die

Produktion benutzte außerdem Hallen in Bayonne (New Jersey), für das Innere von

Rays Haus]. Jede Halle beheimatete ihre eigene Welt. Neben der Auen-Kulisse

beherbergten die Fox Studios auch den klaustrophobischen Keller, in dem Ray und

Rachel auf Ogilvy treffen.

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Schauspieler Tim Robbins bemerkt: “Steven Spielberg macht noch Hollywoodfilme,

bei denen man das große Gefühl von ‚Hier sind wir in der Halle, in der zahlreiche

epische Dramen gedreht wurden’ genießen kann. Du baust Kulissen und du setzt alles

in Bewegung.“

Obwohl Spielberg eine bedeutende Rolle darin gespielt hat, modernste Technik und

Film zusammenzubringen, schneidet er immer noch auf einem traditionellen

Flachbett-Schneidetisch. Er ist kein Technikfeind, sondern ein Filmemacher mit viel

Respekt und Bewunderung für das weite Feld der Filmkunst. „Ich brauche etwas, das

mich inspiriert“, sagt Spielberg. „Etwas, das mir hilft, den Look des Films zu

bestimmen. Wenn ich alles in der Postproduktion erfinden müsste, wäre das eine

sinnlose Übung. Ich denke, ich werde das Hollywood-Handwerk – etwas zu bauen

und Dinge zu konstruieren – aufrechterhalten so lange ich lebe. Weil ich die Männer

und Frauen, die Welten durch ihr eigenes Handwerk, ihre eigene Kunst erschaffen

können, wirklich respektiere. Du gehst in eine Studiohalle und plötzlich ist da eine

Welt, wie du sie dir sonst nur nachts erträumen könntest.

72 Drehtage, mehrere Tausend Statisten, zwei Dutzend Drehorte, Kulissen an Ost-

und Westküste und fünf Bundesstaaten später, beendete „Krieg der Welten“ seine

Dreharbeiten.

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DIE BESETZUNG

JUSTIN CHATWIN (Robbie Ferrier) stand kürzlich mit Ralph Fiennes, Glenn

Close, Rita Wilson und Allison Janney in Newmarkets Film “The Chumscrubber” vor

der Kamera, der im Sommer in die amerikanischen Kinos kommen wird. Man wird

ihn außerdem zusammen mit Mary Louise Parker und Elizabeth Perkins in dem TV-

Pilotfilm „Weeds“ für den Pay TV-Sender Showtime sehen können.

Chatwin feierte erste Erfolge mit einer Hauptrolle in der Miniserie “Traffic” des

Senders USA, unter der Regie von Stephen Hopkins. Aufgrund seiner Performance in

der Serie bezeichnete ihn das Magazin Newsweek als einen der „Schauspieler, auf die

man aufpassen muss“. Er spielte auch mit Angelina Jolie und Ethan Hawke in dem

Warner Brothers Thriller „Taking Lives“.

Der Sohn eines Ingenieurs und einer Künstlerin wurde in Vancouver Island

(Nanaimo) in British Columbia geboren. Zur Schauspielerei kam er durch Zufall mit

18 Jahren, als ein Freund ihn herausforderte, ihn zu einem Vorsprechen zu begleiten.

Dieses Erlebnis begründete seine Liebe zur Schauspielerei – kurz darauf suchte er

sich einen Agenten.

DAKOTA FANNING (Rachel Ferrier) wurde in Conyers im US-Bundesstaat

Georgia geboren und begann ihre Karriere erst vor fünf Jahren im zarten Alter von

sechs. Gastrollen bei mit dem Emmy ausgezeichneten Serien wie “Emergency Room”,

“Practice – Die Anwälte”, “Malcolm mittendrin” und “Chaos City” verhalfen ihr zu

ihrem großen Durchbruch neben Oscargewinner Sean Penn und Michael Pfeiffer in

New Lines „Ich bin Sam“. Für ihre umwerfende darstellerische Leistung als Lucy

gewann Dakota einen BAFTA Award und wurde als jüngste Schauspielerin für einen

Screen Actor’s Guild Award nominiert. Kurz darauf spielte sie für den ausführenden

Produzenten Steven Spielberg in der Miniserie „Taken“ mit, die nicht nur zum

größten Quotenerfolg für den Fernsehsender Sci-Fi Channel wurde, sondern auch

2003 einen Emmy als beste Miniserie gewann.

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2004 wurde Dakota die Ehre zuteil, neben Oscargewinner Denzel Washington in

Tony Scotts “Mann unter Feuer“ mitzuspielen. Für diesen von 20th Century Fox

produzierten Film erhielt sie ihre zweite BAFTA Nominierung.

Für 20th Century Fox stand Dakota kurz darauf mit Oscargewinner Robert DeNiro in

„Hide and Seek“ vor der Kamera. Der Film startete im Januar auf Platz 1 der US-

Kinocharts.

Sie hat gerade den DreamWorks-Film “Dreamer” mit Kurt Russell abgedreht. Dakota

gehört außerdem zu dem aus Glenn Close, Holly Hunter, Sissy Spacek und Robin

Wright Penn bestehenden, bemerkenswerten Frauenensemble des Films „Nine

Lives“, der beim diesjährigen Sundance Film Festival seine Premiere hatte.

Zurzeit steht sie gerade für die Hauptrolle der Fern in Paramount/Walden Medias

Realfilmversion des beliebten Kinderbuchs „Wilbur und Charlotte“ von E.B. White

vor der Kamera. Stars wie Julia Roberts, Oprah Winfrey und Robert Redford werden

Filmcharakteren dafür ihre Stimmen leihen.

Dakota wird sich bald einen weiteren Klassiker vornehmen, da DreamWorks sich

verpflichtet hat, eine definitive Adaption von Lewis Carrolls “Alice im Wunderland”

zu produzieren, die gerade von Emmy-Gewinner Les Bohem geschrieben wird.

Weitere Filme von Dakota Fanning sind “24 Stunden Angst” mit Oscargewinnerin

Charlize Theron, “Ein Kater macht Theater” mit Mike Myers und “Uptown Girls –

Eine Zicke kommt selten allein” mit Brittany Murphy. Sie spielte außerdem eine

Gastrolle als die junge Reese Witherspoon in “Sweet Home Alabama – Liebe auf

Umwegen”.

Dakota liest leidenschaftlich gern, spielt Klavier, strickt, sammelt Puppen, reitet und

tanzt Ballett. Sie lernt momentan sowohl Spanisch als auch Französisch zu sprechen.

Sie lebt in Los Angeles mit ihren Eltern Joy und Steve Fanning und ihrer Schwester,

der Schauspielerin Elle Fanning.

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TIM ROBBINS’ (Ogilvy) lange Liste bemerkenswerter Filme, in denen er als

Schauspieler agierte, wird von beachtlichen Leistungen als Autor, Produzent und

Regisseur ergänzt. 2003 spielte er in „Mystic River“, für den er einen Oscar als bester

Nebendarsteller erhielt. Weitere denkwürdige Rollen spielte er in “Die Verurteilten”,

“The Player”, “Annies Männer”, “Jacob’s Ladder”, “Bob Roberts”, “Hudsucker – Der

große Sprung”, “Short Cuts”, “High Fidelity” und “Pinguine in der Bronx”.

Robbins war außerdem zu sehen in den Filmen “Nix zu verlieren”, “Arlington Road”,

“Austin Powers: Spion in geheimer Missionarsstellung”, “Cadillac Man”, “Der

Volltreffer”, “Jungle Fever“, „Mission to Mars” und „Code 46“.

Zusätzlich zu seinem Oscar gewann Robbins den Preis für den besten Schauspieler

beim Cannes Film Festival (Film Festival von Cannes) und einen Golden Globe für

die beste schauspielerische Leistung für „The Player“. 2003 gewann Robbins einen

Golden Globe, einen SAG Award und einen Critic’s Choice Award als bester

Nebendarsteller für ”Mystic River“. Er war für einen Golden Globe als bester

Schauspieler für „Bob Roberts” und einen Screen Actors Guild Award für „Die

Verurteilten“ nominiert. Als Regisseur gewann Robbins mit „Cradle Will Rock“, den

er außerdem produzierte und für den er das Drehbuch schrieb, den Preis als bester

Regisseur beim Barcelona/Sitges Film Festival und den National Board of Review

Award für besondere Leistungen als Filmemacher. “Dead Man Walking – Sein letzter

Gang”, für den er auch als Drehbuchautor und Produzent verantwortlich zeichnete,

gewann zahlreiche Preise, darunter den Humanitas Award und vier Preise bei der

Berlinale sowie eine Oscarnominierung für die beste Regie und eine Golden-Globe-

Nominierung für das beste Originaldrehbuch. „Bob Roberts”, sein erster Film als

Regisseur, gewann den Bronze Award für den Besten Film beim Tokio International

Film Festival und die Preise für Bester Film, Beste Regie und Bester Schauspieler

beim Boston Film Festival. Robbins war Ausführender Produzent der Filme „Specter

of Hope“ und „The Typewriter, The Rifle, and The Movie Camera”, einer

Dokumentation über den Filmemacher Sam Fuller, die mit einem Cable Ace Award

für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.

Robbins ist der künstlerische Leiter der Actor’s Gang, einer 1982 gegründeten

Schauspieltruppe, die über 85 Bühnenproduktionen und mehr als 100 Preise

aufweisen kann. Als Theaterautor hat er sieben Stücke verfasst, die in Los Angeles,

KRIEG DER WELTEN

35

New York, Chicago und beim Edinburgh Festival aufgeführt wurden. Kürzlich schrieb

und inszenierte er “Embedded” am Actor’s Gang Theatre in Los Angeles, dem Public

Theatre in New York und den Riverside Studios in London. Das Stück ging in diesem

Jahr auf landesweite Tournee. Seine Bühnenadaption von „Dead Man Walking” wird

gerade in den Lehrplan von 40 Jesuitenschulen und Universitäten integriert. Zu

Beginn dieses Jahres, wurde Robbins von dem Hasty Pudding Theatricals Club der

Harvard Universität zum Mann des Jahres ernannt.

Robbins lebt mit seiner Lebensgefährtin und ‘Komplizin’ Susan Sarandon in New

York City. Er ist der stolze Vater von drei spitzbübischen Kindern.

MIRANDA OTTO (Mary Ann Ferrier) erntete bislang großes Lob für ihre Arbeit in

australischen Filmen und Bühnen. Weltruhm erlangte sie als Kriegerin Eowyn in

“Der Herr der Ringe. Die zwei Türme” und “Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des

Königs”. Man konnte sie auch kürzlich neben Dennis Quaid in „Der Flug des

Phoenix“, dem neuseeländischen Film „In My Father’s Den” und der australischen

TV-Miniserie “Through My Eyes” bewundern. Weitere Rollen sind die Titelfigur in

“Julies Reise” (für die renommierte polnische Regisseurin Agnieszka Holland), der

seine Premiere 2002 bei den Filmfestivals von Venedig und Toronto hatte, und die

Filme “The Three-Legged Fox” und “Doctor Sleep”.

Otto spielte außerdem eine Hauptrolle in “Danny Deckchair” neben Rhys Ifans, mit

dem sie schon in dem von Charlie Kaufman geschriebenen Film “Human Nature –

Die Krone der Schöpfung” zu sehen war.

Für ihr Portrait der Nora Helmer in einer Aufführung der Sydney Theatre Company

von Henrik Ibsens Klassiker "Ein Puppenheim" bekam sie 2002 glänzende Kritiken.

Die Absolventin der renommierten australischen Theaterschule NIDA, an der schon

Mel Gibson, Judy Davis und Cate Blanchett studierten, wurde für ihre Arbeit in “In

the Winter Dark”, “The Well”, “Daydream Believer” und “The Last Days of Chez

Nous” für den Australian Film Institute Award nominiert. Sie erhielt eine

Nominierung für den Australian Film Critics Circle Award für ihre Performances in

KRIEG DER WELTEN

36

“Last Days of Chez Nous” und “Love Serenade”, der auch die Goldene Palme in

Cannes gewann.

Zu Ottos weiteren Projekten zählen Robert Zemeckis’ “Schatten der Wahrheit”,

Terence Malicks “Der schmale Grad”, “Kin”, “Dead Letter Office”, “Doing Time for

Patsy Cline”, “True Love and Chaos” und der HBO-Film “The Jack Bull” mit John

Cusack.

KRIEG DER WELTEN

37

DER STAB

STEVEN SPIELBERG (Regie) ist dreifacher Oscargewinner – zwei Oscars bekam

er für “Schindlers Liste”: als bester Regisseur und für den besten Film. Einen dritten

Oscar erhielt er für die Regie von “Der Soldat James Ryan”.

Oscarnominierungen für die beste Regie wurden ihm außerdem zuteil für “E.T. – Der

Außerirdische”, “Jäger des verlorenen Schatzes” und “Unheimliche Begegnung der

dritten Art”.

1994 bekam Spielbergs international hoch gelobter Film “Schindlers Liste” mehr

Preise als jeder andere Film in diesem Jahr: Er erhielt sieben Oscars, darunter die im

Vorfeld erwähnten für den besten Film und die beste Regie. Er wurde außerdem mit

Preisen für den besten Film von vielen großen Kritikerorganisationen ausgezeichnet

und bekam sieben BAFTA Awards, darunter zwei für Spielberg. Der Film gewann

außerdem den Golden Globe und den Preis der Directors Guild of America (DGA).

Spielbergs von Kritikern hoch gelobtes Zweiter-Weltkrieg-Drama “Der Soldat James

Ryan”, mit Tom Hanks in der Hauptrolle, war in den USA der finanziell erfolgreichste

Film des Jahres 1998. Er gewann fünf Oscars, darunter einen für Spielbergs Regie,

zwei Golden Globes für den besten Film und die beste Regie (Drama), und zahlreiche

Kritikerpreise für die beste Regie und den besten Film. Zusätzlich gewann Spielberg

noch einen DGA Award und den Preis der Producers Guild of America (PGA). Im

selben Jahr ehrte die PGA Spielberg außerdem mit dem rennomierten Milestone

Award für seine lebenslangen Verdienste um die Filmindustrie.

Spielberg bekam seinen ersten DGA Award für “Die Farbe Lila” und wurde außerdem

für “E.T. – Der Außerirdische”, “Jäger des verlorenen Schatzes”, “Unheimliche

Begegnung der dritten Art”, “Das Reich der Sonne”, “Der weiße Hai” und “Amistad”

für den DGA Award nominiert. Mit seinen insgesamt neun Nominierungen wurde

Spielberg häufiger als jeder andere Regisseur in der Filmgeschichte für diesen Preis

vorgeschlagen. 2000 erhielt er außerdem den DGA Lifetime Achievement Award für

sein Lebenswerk. Er wurde mit dem Lifetime Achievement Award des American Film

KRIEG DER WELTEN

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Institute und dem prestigeträchtigen Irving G. Thalberg Award der Academy of

Motion Picture Arts and Sciences geehrt. Kürzlich verlieh man ihm den Lifetime

Achievement Award des italienischen David Di Donatello Committees.

Nach “Der Soldat James Ryan” waren Spielberg und Tom Hanks als Ausführende

Produzenten für die Miniserie “Band of Brothers - Wir waren wie Brüder” für HBO

und DreamWorks Television verantwortlich. Basierend auf dem gleichnamigen Buch

von dem verstorbenen Autor Stephen Ambrose, gewann das historisch orientierte

Projekt über den Zweiten Weltkrieg sowohl den Emmy als auch Golden Globe Award

als beste Miniserie. Spielberg und Hanks entwickeln zurzeit eine noch unbenannte

Miniserie über den Zweiten Weltkrieg, die sich mit den Schlachten im pazifischen

Raum beschäftigt.

Im letzten Jahr gewann Spielberg einen weiteren Emmy Award für die beste

Miniserie für das Sci-Fi-Channel-Drama „Taken“, über Entführungen durch

Außerirdische, bei dem er als Ausführender Produzent tätig war. Momentan

entwickelt er eine neue Miniserie für den Sci-Fi-Channel mit dem Titel „Nine Lives“.

Fürs Fernsehen arbeitet Spielberg derzeit noch als Ausführender Produzent an der

Western-Miniserie „Into the West“, die im nächsten Jahr auf dem Kabelsender TNT

laufen soll.

Spielberg wurde in Cincinnati im Bundesstaat Ohio geboren, wuchs aber in den

Vororten Haddonfield (New Jersey) und Scottsdale (Arizona) auf. Noch in seiner

Teenagerzeit begann er erste Filme zu drehen und studierte später Film an der

California State University in Long Beach. 1969 wurde sein 22-minütiger Kurzfilm

“Amblin” beim Atlanta Film Festival gezeigt, was ihm einen Vertrag mit Universal

einbrachte und ihn zum jüngsten Regisseur machte, der jemals einen Langzeitvertrag

mit einem der großen Hollywoodstudios abschließen konnte.

Vier Jahre später inszenierte er den spannenden Fernsehfilm “Duell”, für den er

sowohl den Zuspruch der Kritik als auch den des Publikums bekam Sein Kinodebüt

gab er mit “Sugarland Express”, für den er auch das Drehbuch mitschrieb. Zusätzlich

zu den genannten Filmen hat Spielberg unter anderem “Always”, “Hook”, und die

KRIEG DER WELTEN

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“Jäger des verlorenen Schatzes”-Serie, einschließlich “Indiana Jones und der Tempel

des Todes” und “Indiana Jones und der letzte Kreuzzug”, inszeniert.

Spielbergs Filme in jüngerer Zeit sind “Catch Me If You Can” mit Leonardo DiCaprio

und Tom Hanks, der futuristische Thriller “Minority Report” mit Tom Cruise und

“The Terminal” mit Tom Hanks. Er schrieb und inszenierte außerdem “A.I. –

Künstliche intelligenz”, der auf der Vision des verstorbenen Regisseurs Stanley

Kubrick beruhte. 2000 gewann Spielberg den Stanley Kubrick Britannia Award for

Excellence in Film, vergeben von der BAFTA - Los Angeles.

1984 gründete Spielberg seine eigene Produktionsfirma Amblin Entertainment.

Unter dem Amblin-Logo war er als Produzent oder Ausführender Produzent für mehr

als ein Dutzend Filme verantwortlich, darunter Hits wie “Gremlins – Kleine

Monster”, “Die Goonies”, “Zurück in die Zukunft I, II, und III”, “Falsches Spiel mit

Roger Rabbit”, “Feivel, der Mauswanderer”, “In einem Land vor unserer Zeit”,

“Flintstones – Die Familie Feuerstein”, “Casper”, “Twister”, “Die Maske des Zorro”,

“Men in Black” und “Men in Black II”. Amblin Entertainment produziert außerdem

mit Warner Bros. Television die Hitserie “Emergency Room”.

Im Oktober 1994 gründete Spielberg in Partnerschaft mit Jeffrey Katzenberg und

David Geffen das neue Studio DreamWorks SKG. Seitdem hat das Studio unter

anderem drei aufeinander folgende Oscars für den besten Film gewonnen: für

“American Beauty”, “Gladiator” und “A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn”, die

letzteren beiden in Partnerschaft mit Universal.

Spielberg hat seine Zeit und Ressourcen für viele philanthropische Zwecke

verwendet. Die Eindrücke, die er während der Arbeit an “Schindlers Liste” sammelte,

führten dazu, dass er die Righteous Persons Foundation gründete und dafür alle

seine Erlöse aus dem Film verwendete. Er gründete außerdem Survivors of the Shoah

Visual History Foundation, die bislang die Erlebnisse und Erinnerungen von mehr als

50.000 Überlebenden des Holocaust aufgezeichnet hat. Zusätzlich war Spielberg

Ausführender Produzent von “The Last Days”, dem dritten Dokumentarfilm der

Shoah Foundation, der einen Oscar für den besten Dokumentarfilm gewann. Er ist

Ehrenvorsitzender der Starbright Foundation, die die Bestrebungen der

KRIEG DER WELTEN

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pädiatrischen Krankenversorgung, von Technologiefirmen und der

Unterhaltungsbranche zusammenführt, um schwerkranken Kindern zu helfen.

DAVID KOEPP (Drehbuch) schrieb und inszenierte zuletzt die Filme “Das geheime

Fenster“, „Echoes – Stimmen aus der Zwischenwelt“, „Der große Stromausfall - Eine

Stadt im Ausnahmezustand“ und „Suspicious“. Er schrieb oder arbeitete an den

Drehbüchern zu „Spider Man“, „Panic Room“, „Spiel auf Zeit – Snake Eyes“,

„Vergessene Welt: Jurassic Park“, „Mission: Impossible“, „Schlagzeilen“, „Jurassic

Park“, „Carlito’s Way“, „Der Tod steht ihr gut“, „Todfreunde – Bad Influence“ und

„Apartment Zero“.

Koepp wurde im Bundesstaat Wisconsin geboren und studierte an der UCLA. Er lebt

in New York City.

Kathleen Kennedy (Produzentin) kann auf eine Liste von Errungenschaften

verweisen, die sie zu einer der erfolgreichsten Führungskräfte im heutigen (heutigen

ersatzlos weg!) Filmgeschäft machen. In ihrer Filmografie findet man drei der

umsatzstärksten Blockbuster der Filmgeschichte: “E.T. – Der Außerirdische”,

“Jurassic Park” und “Sixth Sense”, die sie jeweils mit Steven Spielberg, Gerald R.

Molen und Frank Marshall produzierte.

Momentan leitet sie die Kennedy/Marshall Company, die sie mit

Regisseur/Produzent Frank Marshall 1992 gründete. 1999 und 2000 kamen drei von

der Kennedy/Marshall Company produzierte Filme in die Kinos. Der erste,

Universals “Schnee, der auf Zeder fällt”, wurde von Scott Hicks inszeniert, dem

preisgekrönten Regisseur von „Shine – Der Weg ins Licht“. Ihm folgte „The Sixth

Sense” mit Bruce Willis in der Hauptrolle, der sechs Oscarnominierungen erhielt,

darunter die für den besten Film. Danach kam “A Map of the World” mit Sigourney

Weaver und Julianne Moore. Die Kennedy/Marshall Company produzierte kurz

darauf auch ihren ersten IMAX-Film, “Olympic Glory“, der im Mai 2000 in die

amerikanischen Kinos kam.

KRIEG DER WELTEN

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Im Sommer 1995, brachte die Kennedy/Marshall Company den von Frank Marshall

inszenierten Film “Kongo” heraus, den Kennedy mit Sam Mercer produzierte; im

selben Jahr startete „Der Indianer im Kühlschrank“, inszeniert von Frank Oz und

produziert von Kennedy, Marshall und Jane Startz.

1995 produzierte Kennedy die Amblin Entertainment/Malpaso Produktion “Die

Brücken von Madison County” unter der Regie von Clint Eastwood. 1996 folgte

Amblin Entertainments Actionthriller “Twister”, inszeniert von Jan DeBont und

produziert von Kennedy und Ian Bryce. Kennedy war außerdem Ausführende

Produzentin von “Jurassic Park: Vergessene Welt“, dem von Steven Spielberg

inszenierten zweiten Teils des Blockbusters.

Kennedy begann ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Steven Spielberg als seine

Produktionsassistentin bei “1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood?“.

Danach stieg sie zu Spielbergs Mitarbeiterin bei “Jäger des verlorenen Schatzes” auf,

zum Associate Producer von “Poltergeist” und zur Produzentin von “E.T. – Der

Außerirdische”. Als der letztgenannte Film begann, sich zu einem weltweiten

Phänomen zu entwickeln, waren Spielberg, Kennedy und Marshall schon mit den

Dreharbeiten von “Indiana Jones und der Tempel des Todes” beschäftigt, den sie und

Marshall zusammen mit George Lucas produzierten.

1982 gründete Kennedy mit Spielberg und Marshall die Firma Amblin

Entertainment, für die sie als Produzentin oder Ausführende Produzentin Filme wie

„Flintstones - Die Familie Feuerstein“, „Hook“, „Always“, „Gremlins – Kleine

Monster“, „Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster“, „Feivel, der

Mauswanderer“, „In einem Land vor unserer Zeit“, „Das Geheimnis des verborgenen

Tempels“, „Die Goonies“, „Die Reise ins Ich“, „Geschenkt ist noch zu teuer“, Das

Wunder in der 8. Straße“, „Dad“, „Joe gegen den Vulkan“, „Noises Off!“, „Feivel, der

Mauswanderer im wilden Westen“, „Kap der Angst“ und „4 Dinos in New York“

betreute.

Kennedy produzierte außerdem mit Spielberg, Marshall und Quincy Jones „Die Farbe

Lila“, der 1985 für elf Oscars nominiert wurde, einschließlich für den besten Film. Im

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selben Jahr produzierten Kennedy, Spielberg und Marshall „Zurück in die Zukunft“,

den finanziell erfolgreichsten Hit von 1985, bei dessen zwei hoch erfolgreichen

Sequels „Zurück in die Zukunft II“ und Zurück in die Zukunft III“ sie wieder als

Produzentin tätig war.

1988 zeichnete Kathleen Kennedy wieder für den erfolgreichsten Film des Jahres

verantwortlich: “Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, den sie mit Marshall und Robert

Watts produzierte. „Das Reich der Sonne“, für den sie mit Spielberg und Marshall als

Produzentin verantwortlich war, wurde vom National Board of Review als bester Film

des Jahres ausgezeichnet.

Kennedy war außerdem als Ausführende Produzentin an Steven Spielbergs von

Kritikern hoch gelobtem Holocaust-Drama “Schindlers Liste” beteiligt, das 1993

sieben Oscars gewann, darunter für den besten Regisseur und den besten Film.

Kennedy produzierte außerdem 1990 Marshalls Regiedebüt “Arachnophobia”

zusammen mit Richard Vane. Mit Robert Watts produzierte sie 1993 „Überleben!“,

Marshalls zweiten Film als Regisseur.

2001 produzierte Kennedy den von Stephen Spielberg inszenierten Film „A.I. –

Künstliche Intelligenz“ zusammen mit Bonnie Curtis. Im selben Jahr produzierte sie

zusammen mit Spielberg und Gerald Molen „Jurassic Park III“. Gegen Ende des

Jahres arbeitete sie als Ausführende Produzentin an M. Night Shyamalan's “Signs –

Zeichen” mit Mel Gibson in der Hauptrolle. Der Film kam im August 2002 in die

amerikanischen Kinos. 2003 produzierte sie (mit Marshall, Gary Ross und Jane

Sindell) den von Kritikern und dem Publikum geliebten Hit “Seabiscuit”, der für

sieben Oscars nominiert wurde und sich als bestverkauftes Drama auf DVD für das

Jahr herausstellen sollte.

Kennedys jüngstes Projekt, “Krieg der Welten” unter der Regie von Steven Spielberg

und mit Tom Cruise in der Hauptrolle, läuft am 29. Juli weltweit an. Die moderne

Adaption von H.G. Wells wegweisendem Science Fiction Klassiker stellt den

außergewöhnlichen Kampf der Menschheit in ihren Mittelpunkt – aus der Sicht einer

amerikanischen Familie, die ums eigene Überleben kämpft. Kennedy produzierte den

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Film zusammen mit Colin Wilson. Weiter steht für Kennedy ein bislang nicht

betiteltes Steven Spielberg Projekt auf dem Plan – ein historisches Drama, das sich

mit den unmittelbaren Folgen der Olympischen Spiele 1972 in München beschäftigen

wird. Der Film wird eine Koproduktion zwischen Universal Pictures und

DreamWorks unter der Regie von Spielberg sein.

Kennedy ist momentan die Präsidentin der Producers Guild of America; sie hat

außerdem den Vorsitz des Producers Council Board of Governors.

Kathleen Kennedy wuchs in den kleinen nordkalifornischen Städten Weaverville und

Redding auf und absolvierte ein Studium in Telekommunikation und Film an der San

Diego State University. Noch als Studentin begann sie, für eine lokale Fernsehstation

in San Diego zu arbeiten. Nach Jobs als Kamera-Operator, Video-Cutter,

Studioregisseurin und Nachrichtenproduktions-Koordinatorin, produzierte Kennedy

eine Talkshow des Senders mit dem Titel „You’re On“. Sie zog dann nach Los Angeles,

wo sie vor ihrer Zusammenarbeit mit Spielberg für den Regisseur John Milius tätig

war.

COLIN WILSON (Produzent) arbeitete schon häufiger mit Steven Spielberg

zusammen, zunächst als Cutter. Er war Associate Producer von „Jurassic Park“, Co-

Producer von „Familie Feuerstein“ und Produzent von „Casper“, „Armistad“, „Small

Soldiers“, „Vergessene Welt: Jurassic Park“, „Das Geisterschloss“, „Lara Croft: Tomb

Raider“, „Terminator 3: Rebellion der Maschinen“ und „Troja“.

PAULA WAGNER (Ausführende Produzentin) und Tom Cruise gründeten C/W

Productions 1993 und haben ihr Büro seit zwölf Jahren in den Paramount Studios.

Die Firma hat acht unterschiedliche, bahnbrechende Filme herausgebracht – und

wurde dafür mit vielen Preisen und internationalem Publikumserfolg belohnt.

Zusammen haben Cruise und Wagner Filme produziert, deren Spektrum von Action-

Blockbustern wie „Mission: Impossible“ und „Mission: Impossible II“, zu Cameron

Crowes Filmen „Vanilla Sky“ und dem bevorstehenden „Elisabethtown“, Alejandro

Amenabars gruseligem übernatürlichen Thriller “The Others”, bis hin zu

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„Grenzenlos“, Robert Townes von Kritikern hoch gelobtem Portrait des verstorbenen

Läufers Steve Prefontaine, und der bevorstehenden Adaption von John Fantes

Roman „Ich – Arturo Bandini“ mit Colin Farrell und Salma Hayek reicht.

Wagner und Cruise waren außerdem die Produzenten des von Ed Zwick inszenierten

Films „Last Samurai“ mit Tom Cruise in der Hauptrolle und Billy Rays Regiedebüt

„Shattered Glass“ mit Hayden Christensen und Peter Sarsgaard. Wagner and Cruise

sind gerade in der Vorproduktionsphase des dritten Teils der “Mission: Impossible”-

Serie, die bislang mehr als seine Milliarde Dollar eingespielt hat.

Vor ihrer Karriere als Produzentin war Paula Wagner fast 15 Jahre bei CAA als eine

der Top Künstleragentinnen in der Branche tätig. Bevor sie als Agentin arbeitete, war

Wagner als eine gefragte Bühnenschauspielerin sowohl am Yale Repertory Theater

als auch am Broadway und Off-Broadway. Die Dramatikerin, deren Werke auch

veröffentlicht wurden, ist außerdem Co-Autorin von "Out of Our Father's House."

2001 wurde Wagner vom Filmmagazin Premiere mit dem Women in Hollywood Icon

Award ausgezeichnet. Im darauf folgenden Jahr stellte sie der Kabelsender Bravo in

der Dokumentation "Women on Top" als eine der Top-Frauen im

Entertainmentgeschäft vor. 2004 war sie zum zweiten Mal in Folge Co-Vorsitzende

des Hollywood Film Festivals. Sie ist außerdem Vorstandsmitglied der American

Cinematheque.

Paula Wagner wurde sowohl mit dem Nova Award als auch dem Vision Award 2004

der Producers Guild geehrt. Sie ist außerdem Mitglied im Kuratorium der Carnegie

Mellon Universität und sitzt im Vorstand der UCLA School of Theater, Film and

Television.

JANUSZ KAMINSKI (Kamera), ein zweimaliger Oscargewinner, konnte seinen

ersten Oscar für seine Schwarzweiß-Kameraarbeit an Steven Spielbergs “Schindlers

Liste” nach Hause nehmen. Für seine Leistungen an diesem Film wurde Kaminski

außerdem mit einem BAFTA Award und zahlreichen Kritikerpreisen ausgezeichnet,

darunter die Los Angeles und die New York Film Critics Awards für die beste

KRIEG DER WELTEN

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Kamera. Er gewann seinen zweiten Oscar für die Bildgestaltung von Spielbergs

Zweiter-Weltkriegs-Drama “Der Soldat James Ryan”. Kaminski wurde außerdem für

Spielbergs „Amistad“ für einen weiteren Kamera-Oscar nominiert.

Kaminski arbeitete kürzlich mit Spielberg an der in den 60er Jahren spielenden

Tragikomödie “Catch Me If You Can”, dem futuristischen Thriller “Minority Report”

und “The Terminal”. Er war außerdem der Kameramann von Spielbergs “A.I. –

Künstliche Intelligenz ” und “Vergessene Welt: Jurassic Park”. Zu Kaminskis

weiteren Filmen gehören Cameron Crowes Hit “Jerry Maguire - Spiel des Lebens”,

“Ein amerikanischer Quilt”, “ Harry & Kit - Trouble Bound”, “Tall Tale” und “Die

Abenteuer von Huck Finn”.

Der in Polen geborene Kaminski kam 1981 in die Vereinigten Staaten. Er studierte am

Columbia College in Chicago Kamera und erhielt seinen B.A. 1987. Nach dem

Abschluss zog er nach Los Angeles, wo er eine wissenschaftliche Anstellung im

Fachbereich Kamera des prestigeträchtigen American Film Institute erhielt und seine

professionelle Karriere mit dem Film “Fallen Angel” begann. Er zeichnete außerdem

für die Kameraarbeit von zwei Fernsehprojekten verantwortlich: die Amblin-

Production “Land in Flammen” und den hoch gelobten Kabelfernseh-Spielfilm

“Wildflower” unter der Regie von Diane Keaton.

Im Jahr 2000 gab Kaminski sein Spielfilm-Regiedebüt mit dem Thriller “Lost Souls”,

mit Winona Ryder, Ben Chaplin und John Hurt in den Hauptrollen. Außerdem

inszenierte er zahlreiche Werbespots.

RICK CARTER (Produktionsdesign) entwirft und baut schon seit mehr als 25

Jahren Sets für Film- und Fernsehproduktionen. Zu seinen jüngsten Projekten zählen

Steven Spielbergs “A.I.: Künstliche Intelligenz” – für den Carter sowohl für den Preis

des American Film Instituts als Produktionsdesigner des Jahres als auch für den Art

Directors Guild Award nominiert wurde – und Robert Zemeckis Film “Cast Away -

Verschollen”.

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Mit Spielberg arbeitete Carter bereits an “Jurassic Park”, “Vergessene Welt: Jurassic

Park”, “Amistad” (für den er eine weitere Art Directors Guild Award Nominierung

erhielt) und die von Spielberg produzierte Anthologienserie “Amazing Stories”. Auch

mit Robert Zemeckis hat Carter schon mehrfach zusammengearbeitet, unter anderem

bei „Schatten der Wahrheit“, „Der Tod steht ihr gut“, „Zurück in die Zukunft II“,

„Zurück in die Zukunft III“ und „Forrest Gump“, für den er eine Oscarnominierung

erhielt.

MICHAEL KAHN (Schnitt) hat durch seine Zusammenarbeit mit Steven Spielberg

bislang drei Oscars für den besten Schnitt gewonnen. Den ersten erhielt er 1982 für

den Blockbuster „Jäger des verlorenen Schatzes“, für den er außerdem von seinen

Berufskollegen mit dem Eddie Award der American Cinema Editors ausgezeichnet

wurde. 1994 erhielt er den zweiten Oscar für die Montage von “Schindlers Liste”, für

den man ihn außerdem mit dem BAFTA Award auszeichnete. Seinen jüngsten Oscar

bekam er für seine Arbeit an Spielbergs Zweiter-Weltkrieg-Drama „Der Soldat James

Ryan“, für den er auch einen zweiten Eddie Award erhielt. Zusätzlich erhielt Kahn

Oscarnominierungen für seine Leistungen bei Spielbergs „Das Reich der Sonne“ und

„Unheimliche Begegnung der dritten Art“ sowie für Adrian Lynes „Eine

verhängnisvolle Affäre“, für den er außerdem einen weiteren BAFTA Award gewann.

Kahn hat fast alle Filme von Steven Spielberg geschnitten, in jüngerer Vergangenheit

arbeitete er mit dem Regisseur an “Catch Me if You Can”, “Minority Report” und “The

Terminal”. Weitere seiner Filme mit Spielberg sind “A.I. – Künstliche Intelligenz”,

“Amistad”, “Jurassic Park” und der zweite Teil “Vergessene Welt: Jurassic Park”,

“Hook”, “Always”, “Indiana Jones und der letzte Kreuzzug”, “Indiana Jones und der

Tempel des Todes”, “1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood” und “Die Farbe Lila”.

Kahn hat zudem viele Filme für andere Regisseure geschnitten, unter ihnen “Das

Geisterschloss”, “Twister”, “Casper”, “Überleben!”, “Arachnophobia”, “Die Goonies”,

“Poltergeist” und “Die Augen der Laura Mars”. Sein jüngster Film ist “Lemony

Snicket – Rätselhafte Ereignisse” von Regisseur Brad Silberling.

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JOANNA JOHNSTON (Kostümdesignerin) begann ihre Spielfilmkarriere als

Kostümdesignerin 1987 mit dem Horrorfilm “Hellraiser”. Direkt danach entwarf sie

Jessica Rabbits markantes hautenges Abendkleid in “Falsches Spiel mit Roger

Rabbit” für Regisseur Robert Zemeckis und Produzent Steven Spielberg. Mit beiden

sollte sie noch viele Male zusammenarbeiten – mit Spielberg an „Indiana Jones und

der letzte Kreuzzug“ und „Der Soldat James Ryan“ und mit Zemeckis an „Der

Polarexpress“, „Cast Away – Verschollen“, „Contact“, „Forrest Gump“, „Der Tod steht

ihr gut“ und dem zweiten und dritten Teil von „Zurück in die Zukunft“.

Zu ihren weiteren Filmen gehören Ron Howards romantisches Epos “In einem fernen

Land”, Lawrence Kasdans “French Kiss”, M. Night Shyamalans “The Sixth Sense” und

“Unbreakable”, ”Tatsächlich… Liebe” und “About a Boy oder: Der Tag der toten

Ente”, für den sie eine Nominierung der Costume Designers Guild erhielt. Zu Beginn

ihrer Karriere arbeitete Joanna Johnston an zahlreichen viel beachteten Projekten

wie „Die Farbe Lila“, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“, “The Pirates of

Penzance”, “Tess” und “Tod auf dem Nil”.

JOHN WILLIAMS (Musik) ist einer der angesehensten und produktivsten

Filmkomponisten aller Zeiten und Empfänger zahlreicher Auszeichnungen, darunter

fünf Oscars, drei Golden Globes, ein British Academy Award, vier Emmys und

achtzehn Grammy Awards. Williams gewann drei seiner Oscars für seine Arbeit an

Filmen von Steven Spielberg: „Der weiße Hai“, „E.T. – Der Außerirdische“ und

„Schindlers Liste“. Seine weiteren Oscars waren für die unvergessliche Filmmusik zu

„Krieg der Sterne“ und die musikalische Untermalung der Filmversion von

„Anatevka“.

Williams hat außerdem bemerkenswerte 43 Oscarnominierungen erhalten – mehr als

jeder andere noch lebende Filmschaffende – zuletzt für „Harry Potter und der

Gefangene von Azkaban“. 2003 wurde er für seine Arbeit an Spielbergs „Catch Me If

You Can“ nominiert; 2002 hatte er gleich zwei Nominierungen: für Spielbergs „A.I. –

Künstliche Intelligenz“ und „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Der Meister in

allen Genres hat viele der vertrautesten Melodien der Filmgeschichte komponiert,

darunter die oscarnominierten Kompositionen für „Unheimliche Begegnung der

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dritten Art“, „Superman“ und alle drei „Indiana Jones“-Abenteuer von Spielberg:

„Jäger des verlorenen Schatzes“, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ und

„Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“. Unter Williams’ anderen

Oscarnominierungen finden sich „Der Patriot“, „Der Soldat James Ryan“, „Amistad“,

„Nixon“, „Sabrina“, „JFK“, „Kevin – Allein zu Haus“, „Geboren am 4. Juli“, „Das

Reich der Sonne“, „Menschen am Fluss”, “Flammendes Inferno” und „Die

Höllenfahrt der Poseidon“, um nur einige zu nennen.

Williams lange Arbeitsbeziehung mit Steven Spielberg begann mit dem ersten

Kinofilm des Regisseurs, „Sugarland Express“, und umfasst fast alle Spielberg-Filme,

in jüngster Zeit auch „Minority Report“, „A.I. – Künstliche Intelligenz“ und „The

Terminal“. Zu Williams neusten Kompositionen für Film-Serien gehören „Harry

Potter und der Stein der Weisen“, „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“

und „Harry Potter und der Gefangene von Azkaban“, sowie „Star Wars: Episode I –

Die dunkle Bedrohung“, „Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“ und der

neuste Teil, „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“.

Zusätzlich zu seiner Arbeit an Kinofilmen, hat Williams die offiziellen Hymnen für

mehrere Olympiaden und ein Orchesterwerk zu Spielbergs filmischem Tribut an das

neue Millennium, „American Journey“, geschrieben. Er hat außerdem zahlreiche

Konzertstücke komponiert, darunter zwei Symphonien und ein Cello-Konzert, das

Yo-Yo Ma mit dem Boston Symphony Orchester im Jahre 1994 erstmals aufführte,

sowie Konzerte für Flöte, Geige, Klarinette, Fagott und Trompete.

Von 1980 bis 1993 war Williams außerdem 14 höchst erfolgreiche Spielzeiten lang

musikalischer Leiter des Boston Pops Orchestra. Er trägt immer noch den Ehrentitel

„Laureate Conductor” des berühmten Ensembles und ist außerdem “Artist in

Residence” an Bostons Tanglewood Institute. Er tritt regelmäßig als Gastdirigent mit

vielen der renommiertesten Orchester der Welt auf.

DENNIS MUREN, A.S.C. (Visual Effects Supervisor) wurde bislang mit acht

Oscars in der Kategorie Beste Spezialeffekte ausgezeichnet. Muren ist aktiv an der

Entwicklung und dem Ausbau von Industrial Light and Magic, sowie dem Design und

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der Entwicklung neuer Techniken und Geräte beteiligt. Im Juni 1999 wurde Dennis

Muren als erster Spezialeffekt-Künstler mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of

Fame geehrt.

Zu Murens vielen Filmen gehören die ersten fünf Episoden der „Star Wars“ Saga,

„Unheimliche Begegnung der dritten Art“, „Der Drachentöter“, „E.T. – Der

Außerirdische“, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“, „Das Geheimnis des

verborgenen Tempels“, „Die Reise ins Ich“, „Willow“, „Abyss“, „Terminator 2: Tag der

Abrechnung“, „Jurassic Park“, „Mission: Impossible“, „Twister“, „Vergessene Welt:

Jurassic Park“; „A.I. – Künstliche Intelligenz“ und „The Hulk“. Er erhielt außerdem

einen Ehrenoscar für Technische Errungenschaften für seine Arbeit an der

Entwicklung des Go-Motion Figure Movers.

DEBRA ZANE (Casting) wurde in Miami Beach (Florida) geboren, wo sie auch

aufwuchs. Sie ist Absolventin des Sarah Lawrence College in Bronxville, New York.

Nach dem Studium nahm Zane Schauspielunterricht am William Esper Studio in

New York City, um dann nach Los Angeles zu ziehen.

Ihre Karriere im Bereich Casting begann sie als Assistentin von David Rubin. Nach

sieben Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit mit Rubin an Filmen wie “Schnappt

Shorty” und “Men in Black”, gründete sie 1996 die Firma Debra Zane Casting.

Regisseure wie Sam Mendes, Gary Ross, Ridley Scott, Steven Soderbergh und Steven

Spielberg haben bei der Besetzung ihrer Filme auf Debra Zane zurückgegriffen. In

ihrer Filmografie finden sich Projekte wie “Pleasantville”, “American Beauty”, “The

Limey”, “Stuart Little”, “Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall”, “Traffic – Die Macht

des Kartells”, “Ocean's Eleven”, “Road to Perdition”, “Solaris”, “Seabiscuit”, “Tricks”,

“Ocean's Twelve” und Ridley Scotts “Königreich der Himmel”.

Zu Zanes jüngsten Filmen zusammen mit Steven Spielberg gehören “The Terminal”

und “Catch Me If You Can”.

KRIEG DER WELTEN

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Zane ist Mitglied der Casting Society of America, deren Artios Award sie bereits

zweimal gewonnen hat: für die Besetzung von “American Beauty” und “Traffic – Die

Macht des Kartells”. Die Screen Actors Guild hat sie außerdem als Casting Director

für die beste Besetzung eines Ensembles für “American Beauty” und “Traffic – Die

Macht des Kartells” ausgezeichnet.

Debra Zane ist Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.

Sie ist mit Jeff Jarkow verheiratet, den sie seit der Grundschule kennt. Beide sind die

stolzen Eltern von Ben und Amy.

Terri Taylor (Casting) Vor ihrer Zusammenarbeit mit Debra Zane an “Krieg der

Welten”, war Terri Taylor Co-Casting-Director für den Komödienhit “13 über Nacht”

von Regisseur Gary Winick.

Taylor ist seit 12 Jahren ein fester Begriff in der Castingbranche – sieben Jahre davon

mit ihrer Mentorin Debra Zane. Zusammen haben sie mit so prominenten

Regisseuren wie Steven Spielberg, Steven Soderbergh, Sam Mendes, Robert Redford,

Gary Ross und Ridley Scott gearbeitet. Taylor arbeitete als Casting Associate an den

Filmen “Galaxy Quest - Planlos durchs Weltall”, “Traffic – Die Macht des Kartells”,

“Ocean’s 11”, “Road to Perdition”, “Catch Me If You Can”, “Solaris”, “Tricks” und

“Seabiscuit”.

Momentan arbeitet Taylor wieder mit Produzentin Kathleen Kennedy und Regisseur

Steven Spielberg an einem bislang noch nicht betitelten Projekt, dessen Dreharbeiten

im Sommer beginnen sollen.

Terri Taylor besuchte die Syracuse University. Mit ihrem Ehemann Gregg Taylor, den

sie vor zehn Jahren geheiratet hat, und ihrem 18 Monate alten Sohn Joe lebt sie in

Los Angeles.