Physiotherapie 4.0 – pro und contra zur Digitalisierung · LANDESGRUPPE THÜRINGEN Physiotherapie...

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LANDESGRUPPE THÜRINGEN Physiotherapie 4.0 – pro und contra zur Digitalisierung Am 26. Oktober 2016 fand im auffallend schön restaurierten weißen Saal der Kongresshalle am Leipziger Zoo eine Fortset- zung der „AOK PLUS im Dialog“-Reihe mit dem Titel „ Digitalisie- rung – Wie sich die analoge Welt für die Zukunft wappnet“ statt. Neben dem AOK PLUS Vorstandsvorsitzenden Dr. Stefan Knup- fer diskutierten interessierte Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesundheitswesen Fragen zum Thema. Digitalisierung bedeutet nichts anderes als die Verwandlung analoger Größen zum Zwecke ihrer elektronischen Speicherung und Weiterverarbeitung. Experten nutzen gerne Begriffe wie In- dustrie 4.0 oder Digitalisat oder disruptive Technologien. Für den Endverbraucher hingegen steht oft nur eine Frage im Zent- rum seiner Überlegungen: Bringt mir die Digitalisierung einen Nutzen, wenn ja welchen oder verunsichert sie mich und meine Kunden oder Patienten mehr? Der Abend startete mit einem lockeren Business-Dating zum Kennenlernen. Anschließend fand eine geistig sehr anregende Podiumsdiskussion zu den Chancen und Risiken der Digitalisie- rung global und im Alltag eines jeden statt. Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wis- senschaft und Digitale Gesellschaft, erläuterte Chancen und Po- tenziale für Unternehmen und stellte Überlegungen zu einer global tätigen, weil durchgehend digitalisierten Krankenversi- cherung an. Mit dem Kompetenzzentrum 4.0 will Thüringen sei- nen Unternehmern zur Seite stehen. Wie werden wir im digitalen Zeitalter künftig leben und ar- beiten? Dieser Frage ging der Anthropomatiker S. Preuss nach. Aktuell gestaltet er nutzerfreundliche Technologien und will so Brücken zwischen Mensch und Technik bauen. Er sieht die Chance, Innovation so einzurichten, dass der Mensch mit sei- nen Bedürfnissen und Wünschen im Mittelpunkt steht. Prof. Dr. K. Sassenberg, Sozialpsychologe, sieht in der Lösung der Konflikte um zunehmende Reaktionsgeschwindigkeiten und zunehmenden Druck das Potenzial, einer gesellschaftlichen Be- wegung. Wir stehen am Beginn grundlegender Veränderun- gen. Derzeit sind Zeitersparnis oder Verlässlichkeit bei gleich- zeitig erhofften Freiräumen im Rahmen der zunehmenden Digi- talisierung nicht unbedingt die zwei Seiten der gleichen Medail- le. Auch in Sachen Sicherheit von personenbezogenen Daten oder in deren unbefugten Nutzung durch Dritte sieht er eher Potenziale für Ängste. Interessant für die Gesprächsrunde war eine digitale Publi- kumsumfrage, die in Echtzeit das Meinungsbild der Zuhörer darstellte. Das Get-together im Anschluss bot die Möglich- keit, individuell miteinander ins Gespräch zu kommen und die eigenen bisherigen Erfahrungen im Rahmen der „EDV-Wirk- lichkeiten 1.0“ zu schildern. Manches leise oder laute Lachen war zu vernehmen. Insgesamt darf die Physiotherapie, bei al- len berechtigten Wünschen nach einer optimaleren Zusam- menarbeit mit ihren Partnern, diese Entwicklung nicht aus dem Blick verlieren. So sieht der AOK PLUS Vorstandsvorsit- zende Dr. Knupfer „den Patienten der Zukunft als Gesund- heitskunden und sich selbst optimierenden Manager seiner eigenen Gesundheit“. Fragen zur Finanzierbarkeit wurden hingegen nur spärlich beleuchtet. Toralf J. Beier, Landesgeschäftsführer VPT Thüringen Spannende Gespräche rund um Digitalisierung: Teilnehmer der Po- diumsdiskussion waren Hr. Dr. Knupfer, Hr. Preuss, Fr. Schöne, Hr. Minister Tiefensee, Hr. Prof. Dr. Sassenberg. Foto: privat Physiotherapie 4.0 – spannende Gespräche nach der Podiumsdis- kussion zum Thema Digitalisierung: Rechts im Bild Fr. Brakutt u. a. im Gespräch mit GF. Hr. Friedl/Sanitätshaus Altenburg und Hr. Beier u. a. im Gespräch mit AOK PLUS GF Hr. Hoßbach. Foto: privat 08 01|17 VPTMAGAZIN WIR

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LANDESGRUPPE THÜRINGEN

Physiotherapie 4.0 – pro und contra zur DigitalisierungAm 26. Oktober 2016 fand im auffallend schön restaurierten weißen Saal der Kongresshalle am Leipziger Zoo eine Fortset­zung der „AOK PLUS im Dialog“­Reihe mit dem Titel „ Digitalisie­rung – Wie sich die analoge Welt für die Zukunft wappnet“ statt. Neben dem AOK PLUS Vorstandsvorsitzenden Dr. Stefan Knup­fer diskutierten interessierte Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesundheitswesen Fragen zum Thema.

Digitalisierung bedeutet nichts anderes als die Verwandlung analoger Größen zum Zwecke ihrer elektronischen Speicherung und Weiterverarbeitung. Experten nutzen gerne Begriffe wie In­dustrie 4.0 oder Digitalisat oder disruptive Technologien. Für den Endverbraucher hingegen steht oft nur eine Frage im Zent­rum seiner Überlegungen: Bringt mir die Digitalisierung einen Nutzen, wenn ja welchen oder verunsichert sie mich und meine Kunden oder Patienten mehr?

Der Abend startete mit einem lockeren Business­Dating zum Kennenlernen. Anschließend fand eine geistig sehr anregende Podiumsdiskussion zu den Chancen und Risiken der Digitalisie­rung global und im Alltag eines jeden statt.

Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wis­senschaft und Digitale Gesellschaft, erläuterte Chancen und Po­tenziale für Unternehmen und stellte Überlegungen zu einer global tätigen, weil durchgehend digitalisierten Krankenversi­cherung an. Mit dem Kompetenzzentrum 4.0 will Thüringen sei­nen Unternehmern zur Seite stehen.

Wie werden wir im digitalen Zeitalter künftig leben und ar­beiten? Dieser Frage ging der Anthropomatiker S. Preuss nach. Aktuell gestaltet er nutzerfreundliche Technologien und will so

Brücken zwischen Mensch und Technik bauen. Er sieht die Chance, Innovation so einzurichten, dass der Mensch mit sei­nen Bedürfnissen und Wünschen im Mittelpunkt steht. Prof. Dr. K. Sassenberg, Sozialpsychologe, sieht in der Lösung der Konflikte um zunehmende Reaktionsgeschwindigkeiten und zunehmenden Druck das Potenzial, einer gesellschaftlichen Be­wegung. Wir stehen am Beginn grundlegender Veränderun­gen. Derzeit sind Zeitersparnis oder Verlässlichkeit bei gleich­zeitig erhofften Freiräumen im Rahmen der zunehmenden Digi­talisierung nicht unbedingt die zwei Seiten der gleichen Medail­le. Auch in Sachen Sicherheit von personenbezogenen Daten oder in deren unbefugten Nutzung durch Dritte sieht er eher Potenziale für Ängste.

Interessant für die Gesprächsrunde war eine digitale Publi­kumsumfrage, die in Echtzeit das Meinungsbild der Zuhörer darstellte. Das Get­together im Anschluss bot die Möglich­keit, individuell miteinander ins Gespräch zu kommen und die eigenen bisherigen Erfahrungen im Rahmen der „EDV­Wirk­lichkeiten 1.0“ zu schildern. Manches leise oder laute Lachen war zu vernehmen. Insgesamt darf die Physiotherapie, bei al­len berechtigten Wünschen nach einer optimaleren Zusam­menarbeit mit ihren Partnern, diese Entwicklung nicht aus dem Blick verlieren. So sieht der AOK PLUS Vorstandsvorsit­zende Dr. Knupfer „den Patienten der Zukunft als Gesund­heitskunden und sich selbst optimierenden Manager seiner eigenen Gesundheit“. Fragen zur Finanzierbarkeit wurden hingegen nur spärlich beleuchtet.Toralf J. Beier, Landesgeschäftsführer VPT Thüringen ◄

Spannende Gespräche rund um Digitalisierung: Teilnehmer der Po-diumsdiskussion waren Hr. Dr. Knupfer, Hr. Preuss, Fr. Schöne, Hr. Minister Tiefensee, Hr. Prof. Dr. Sassenberg.

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Physiotherapie 4.0 – spannende Gespräche nach der Podiumsdis-kussion zum Thema Digitalisierung: Rechts im Bild Fr. Brakutt u. a. im Gespräch mit GF. Hr. Friedl/Sanitätshaus Altenburg und Hr. Beier u. a. im Gespräch mit AOK PLUS GF Hr. Hoßbach.

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