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216 Épirus Épirus Der Píndos-Gebirgszug – diese mächtige, düstere und unnahbare Gebirgs- welt drückt Épirus eindrucksvoll ihren Stempel auf. Von Sonne, Meer und feinen Sandstränden ist in den Reiseprospekten der Agenturen über Grie- chenland zu lesen, doch kaum einer weiß, dass weite Teile Nordgriechen- lands durchaus mit den landschaftlichen Gegebenheiten der Schweiz zu vergleichen sind. Bei Métsovo, dem beschaulichen Bergdörfchen mit seinen charakteristischen Stein- und Holzhäusern, türmt sich im Winter der Schnee gut 6 m hoch! Épirus ist anders als weite Teile des wohl bekannten Griechenlands, das vorwiegend der Sonnen- strahlen wegen aufgesucht und auch geliebt wird. Wo sonst in Europa kann man die weiten Flügel des erhabenen Adlers beobachten? Im Víkos-Aóos-Nationalpark, ganz im Norden von Épirus, ist das möglich. Keine mehrstöckigen Hotels, kein Swimmingpool vor dem Balkon, angesagt sind Ruhe, Natur und Erholung – wenn- gleich man sich auch hier bereits auf die Besucher eingestellt hat. Das gilt auch für die etwa 40 Zagória-Dörfer nördlich von Ioánina, die, tief eingeschmiegt ins wald- reiche Bergland des Épirus, ihre traditionelle Steinarchitektur und Lebensweise weitgehend erhalten konnten. Mit dem eigenen Fahrzeug lassen sich die urigen Dörfer bequem anfahren, auf zahlreichen alten Verbindungspfaden kann man die Gegend auch erwandern. Doch auch Sonnenhungrige kommen auf ihre Kosten, allen voran in Párga, jenem Dörfchen an der kesselförmigen Bucht, das ebenso auf eine Insel der nördlichen Sporaden passen würde. Wer Épirus durchqueren will, der sollte in der Hauptstadt Ioánina einen Stopp einlegen und auch der Tropfsteinhöhle von Pérama Beach- tung schenken. Die Felstürme des Biliza vor Pápingo im Víkos-Aóos-Nationalpark Épirus Épirus

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Épirus Der Píndos-Gebirgszug – diese mächtige, düstere und unnahbare Gebirgs-welt drückt Épirus eindrucksvoll ihren Stempel auf. Von Sonne, Meer und feinen Sandstränden ist in den Reiseprospekten der Agenturen über Grie-chenland zu lesen, doch kaum einer weiß, dass weite Teile Nordgriechen-lands durchaus mit den landschaftlichen Gegebenheiten der Schweiz zu vergleichen sind. Bei Métsovo, dem beschaulichen Bergdörfchen mit seinen charakteristischen Stein- und Holzhäusern, türmt sich im Winter der Schnee gut 6 m hoch! Épirus ist anders als weite Teile des wohl bekannten Griechenlands, das vorwiegend der Sonnen-strahlen wegen aufgesucht und auch geliebt wird. Wo sonst in Europa kann man die weiten Flügel des erhabenen Adlers beobachten? Im Víkos-Aóos-Nationalpark, ganz im Norden von Épirus, ist das möglich. Keine mehrstöckigen Hotels, kein Swimmingpool vor dem Balkon, angesagt sind Ruhe, Natur und Erholung – wenn-gleich man sich auch hier bereits auf die Besucher eingestellt hat. Das gilt auch für die etwa 40 Zagória-Dörfer nördlich von Ioánina, die, tief eingeschmiegt ins wald-reiche Bergland des Épirus, ihre traditionelle Steinarchitektur und Lebensweise weitgehend erhalten konnten. Mit dem eigenen Fahrzeug lassen sich die urigen Dörfer bequem anfahren, auf zahlreichen alten Verbindungspfaden kann man die Gegend auch erwandern. Doch auch Sonnenhungrige kommen auf ihre Kosten, allen voran in Párga, jenem Dörfchen an der kesselförmigen Bucht, das ebenso auf eine Insel der nördlichen Sporaden passen würde. Wer Épirus durchqueren will, der sollte in der Hauptstadt Ioánina einen Stopp einlegen und auch der Tropfsteinhöhle von Pérama Beach-tung schenken.

Die Felstürme des Biliza vor Pápingo im Víkos-Aóos-Nationalpark

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Karte S.219 Épirus 217

•Verbindungen Kein Bahnnetz, dafür aber gut ausgebaute Straßen und tägliche Bus-verbindungen zu nahezu allen Ortschaften. Zwischen den großen Städten Igoumenít-

sa, Párga, Ioánina, Préveza und Métsovo verkehren die Busse bis zu 6-mal täglich. Von Igoumenítsa bestehen Fährverbindun-gen nach Italien und Korfu.

Igoumenítsa und Umgebung Wichtiger Hafenort an der Westküste von Épirus gegenüber von Kórfu. Für viele, die mit der Fähre von Italien übersetzen, die erste Station in Griechen-land. Derzeit gleicht die Stadt durch den Ausbau der Hafenanlage einer ein-zigen Baustelle. Zwar trug vor einigen Jahren der neue Hafen für Fährverkehr zu einer merklichen Entzerrung des Verkehrschaos in der Stadt bei, doch auch 2009 wurde wieder über-all gebaut. Anscheinend soll die gesamte Strandpromenade zum Hafen umgestaltet werden, Baufahrzeuge dominieren das Straßenbild. Optisch erscheint die Stadt ge-fällig, vor allem, wenn man mit der Fähre anlegt. Hinter der weitgezogenen, kessel-förmigen Bucht steigen steil die kahlen Hänge des Óri-Paramithiás-Gebirges auf. Gerade wenn der Ort mit Wolken verhangen ist eine recht imposante Kulisse und ein einprägsamer Vorgeschmack auf die Vielfalt der griechischen Landschaften. Igoumenítsa ist eine vergleichsweise junge Stadt ohne große, aber mit bitterer Ver-gangenheit: Deutsche Truppen legten nach ihrem Abzug im Jahr 1944 die Stadt in Schutt und Asche. Igoumenítsa musste neu aufgebaut werden. •Verbindungen Igoumenítsa ist Anlauf-punkt der Fähren von Ancona, Venedig, Bari und Brindisi. Ebenso legen die Fähren von Pátras nach Italien in Igoumenítsa ei-nen Stopp ein (Details, Preise etc. → An-reise). Etwa alle 1,5 Std. verkehren zwischen 5 und 21.30 Uhr zudem Fähren nach Kórfu. Die Überfahrt dauert ca. 1,5 Std. und kostet pro Pers. ca. 5,50 €, Auto ca. 28 €. An Bord befindet sich eine kleine Snackbar. Informa-tionen und Preisauskunft: ¢ 26610/22240 und 26410 (Lagos Travel). Igoumenítsa ist an kein Bahnnetz ange-schlossen. Vom Busbahnhof im Ortszentrum täglich mehrmals Verbindungen nach Préveza, Párga oder Árta sowie nach Thessaloníki und Athen. Schöne Fahrt durchs westgrie-

chische Bergland! Informationen und Preis-auskunft: ¢ 26650/22309. •Übernachten Entlang der Hafenstraße und in den Querstraßen etliche Hotels und Pensionen. ** Hotel El Greco, an der Uferstraße, 500 m von der Fähranlegestelle entfernt. Macht ei-nen sauberen Eindruck, 45 Zimmer, Früh-stück mit Käse- und Wurstplatten. DZ 60–82 €, Frühstück 8 €. Ganzjährig geöffnet. 76 Ethnikis-Andistasseos-Str., ¢ 26650/22245, § 25073. * Hotel Acropolis, gegenüber dem alten Fährhafen. 26 kleine Zimmer mit Holzboden und Balkon. Eigentümlicher Innenhof. Ge-meinschaftsduschen. DZ in der Hauptsai-son ab 30–35 €. Ethnikis Andistasseos 58a, ¢ 26650/28346, § 22342, www.hotel-acropolis.gr.

uVon Igoumenítsa nach Ioánina: Die Autobahn 2 (Europastraße 90) – besser be-kannt als Egnatía Odos – windet sich als Ost-West-Verbindung gleich nach der Stadt hinauf in die ungemein imposante Gebirgslandschaft. Die Strecke von Igou-menítsa über Thessaloníki bis zur türkischen Grenze ist inzwischen durchgehend für den Verkehr freigegeben. Die neue mautpflichtige Autobahn ermöglicht eine flotte Durchquerung des Épi-rus-Massivs, verleitet jedoch auch dazu, die Natursehenswürdigkeiten auf der Fahrt links liegen zu lassen. Wer ein wenig Zeit im Gepäck hat, dem empfehlen wir des-halb auch weiterhin die alte Hauptverbindung hinüber nach Ostgriechenland, die sehr gefällige Strecke, die am Fluss Thíamis entlangführt.

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uVon Igoumenítsa nach Párga: Von Igoumenítsa Richtung Süden zunächst auf gut befahrbarer Küstenstraße. Optisch sehr eindrucksvoll – einerseits die kahlen, nur spärlich bewachsenen Kalkfelsen und auf der rechten Seite das tiefblaue Meer mit dem Blick auf die Südspitze von Kórfu. Nach etwa 10 km südlich von Igoumenítsa zweigt die Straße dann zum Meer ab (alternativ: Inlandsroute weiter bis Préveza). An der Küste mehrere Übernachtungsmöglichkeiten. •Übernachten *** Platária Beach Hotel, etwa 10 km südlich von Igoumenítsa führt die Straße hinunter zum Meer. Neue Apart-mentanlage mit flachen, unaufdringlichen Gebäuden. Sehr viel Ruhe, die Gäste haben den sauberen Kiesstrand für sich alleine. Erfrischungen in der Taverne am Strand. Apartment in der Hauptsaison 50–70 €. Ge-öffnet 1. April bis 31. Okt. ¢ 26650/71287, § 71407. •Camping Camping Elena Beach, ca. 8 km südlich von Igoumenítsa. Hier leiten Thalia Theodoridis und ihr Bruder ein Res-

taurant und eine Bar. Sie befinden sich auf ihrem Privatgrundstück inmitten von Bäu-men und Blumen. Wirklich gute Küche und günstige Preise. Saubere Sanitäranlagen und eine chemische Wasserwiederaufbe-reitungsanlage am Platz. Hinter dem Haupt-gebäude terrassenförmige Stellplätze mit Olivenbäumen. Hoher Erholungswert. Er-wachsene 6 €, Kinder 3,50 €. Auto 4,50 €, Wohnmobil 6,50 €, Strom 4 €. Geöffnet 1. Mai bis 1. Okt.; ¢ 26650/71031, § 26650/71414, [email protected], www.campingelena.gr.

uSívota: Abzweigung zu diesem sehr geschäftigen Hafenort etwa 2 km südlich von Platária. Viele neue Hotelbauten sind in den letzten Jahren aus dem Boden geschos-sen. Große Anlage des „Club Robinson“. Die Bucht ist nur Clubmitgliedern zu-gänglich. Privatzimmer sind hier zwar ausgeschildert, aber besonders in den Som-mermonaten meist durch Gruppenreservierungen belegt. Einige kleine und sau-bere Badestrände (Richtung Párga) z. T. mit schroffen Felswänden und sauberen Sand-/Kiesstränden. Camping Camping Sívota, an einer malerischen Bucht gelegen. Moderne Einrichtung, Stromanschlüsse und Chemietoiletten. Geöffnet 1. Mai bis 31. Aug. ¢ 26650/93375.

Párga und Umgebung Der Besuch des alten Hafenortes in der reizvollen Kesselbucht lohnt! Die Anordnung der Straßen sowie der Häuser und ehemaligen Fischerhütten hat Inselcharakter. Enge, verwinkelte Gassen und Gässchen mit schönen, aber schon bröckelnden Torbögen und Durchgängen. Párga ist touristisch vollständig erschlossen, was sich selbst in der beginnenden Nachsaison (Mitte September) noch bemerkbar macht. Vom Supermarkt über Mo-torrad- und Autovermietung bis hin zu Liegestuhlverleih und Wassersportmöglich-keiten ist alles geboten und bereits früh am Morgen machen sich die Besucher auf, um einen guten Platz am Strand zu ergattern. Die Hafenpromenade ist v. a. allem in den Abendstunden grell und laut. Schöner Ausblick auf Badebucht und Stadt von der venezianischen Festung.

Párga hat sich mittlerweile zur Touristenhochburg entwickelt, besser gesagt: der Ort platzt aus allen Nähten. Längst weichen die Erholung Suchenden auf andere Strände aus, die nur noch mit dem Auto zu erreichen sind. 2850 Men-schen leben in Párga, Jahr für Jahr übernachten hier 70.000 Gäste. Der Ort boomt und noch immer wollen Reiseveranstalter ins Geschäft einsteigen. Die Ortsverantwortlichen versuchen in Kooperation mit Páxos, Váltos und Si-vóta das Angebot zu erweitern.

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bung

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Karte S.219 Párga und Umgebung 219

Verbindungen/Information_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

•Verbindungen Busverbindungen von und nach Igoumenítsa Mo–Fr 4-mal tägl., Sa 2-mal, So 1-mal; Préveza Mo–Fr 4- bis 5-

mal tägl., Sa/So 3- bis 4-mal; Athen Mo–Fr 4-mal tägl., Sa/So 3-mal; Thessaloníki 1-mal tägl. (von Párga z. Zt. um 7 Uhr; von

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Saloníki 10 Uhr). Die Busse fahren von der Post ab, direkt im Zentrum. Etliche Agenturen bieten täglich Ausflüge zu den vorgelagerten Inseln Paxós und An-típaxos an, z. B. Párga Tours (direkt am Ha-fen), ¢ 26840-31580, Trip nach Paxós ca. 22 €. Von Paxós wiederum bestehen gute Möglichkeiten, Kávos auf Kórfu zu errei-chen. Eine nur selten gewählte, aber loh-nende Route! Taxiboote: Von Párga/Zentrum pendeln re-gelmäßig Taxiboote zum Váltos Beach und

Líchnos Beach. •Information Reisebüro Parga Holidays, mit freundlichem Personal und vorbildli-chen Informationen für Urlauber, Angebote für Taucher (auch Anfänger). Bootstickets nach Korfu und Paxós, außerdem Infos zu Übernachtungsangeboten. Briefmarken, Auto- und Motorradvermietung. Geöffnet April bis Juni 9–13 und 18–21 Uhr, Juli bis Sept. 9–14 und 18–22 Uhr. Zentrales Büro: Ágios Afthanasiou-Str. 9, ¢ 26840/31653 und 31560, § 32066.

Übernachten ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Sehr großes Angebot – vom Privatzimmer bis zum Luxushotel. In Párga gibt es keine zentrale Zimmervermittlung. Jedes dritte Haus hat jedoch ein Schild vor der Tür: „Rooms to let“. •Übernachten *** Hotel Villa Coralli, neue-res Haus (1999), 50 m oberhalb des Orts-strandes Krioneri (Ág. Athanasiou Str. 7). Vier Studios und 18 geräumige Zimmer für 2–4 Pers. (jeweils mit Küche, Klimaanlage, TV, Internet Wi-Fi). Je nach Blick 50 € in der Vorsaison, ansonsten 80–100 €, Studio ab 70 €. Parkplatz vor dem Haus. Frühstück in der eigenen Cafébar möglich. ¢ 26840/31069. www.villacoralli.com. Villa Thomas (Studios/Apartments), Leser-tipp: „Ganz neues Haus oberhalb von Párga mit großen, hellen Zimmern und einer traumhaften Aussicht. Die Anlage mit 18 Zimmern wird betrieben von der rührigen Tamara aus der Ukraine und ihrem griechi-schen Mann Thomas Nakas.“ DZ 40–70 €. Das Haus liegt oberhalb des Váltos-Stran-des an der Strecke nach Anthoussa. ¢ 26840/32143, mobil 6945/242923. www.villathomas.gr.

•Camping Camping Parga, etwas außer-halb von Párga in östlicher Richtung. 4 Min. zum Strand über einen Privatweg. Sehr schattige Anlage mit vielen alten, knorrigen Bäumen. Sehr gemütlich. Toiletten und Du-schen werden auch in der Hochsaison mehrmals täglich geputzt. Kein Restaurant oder Supermarkt. Erwachsene 5,50–6 €/Pers., Kinder 3,80–4,30 €, Auto ab 4,30 €, Zelt 5,30–6 €, Strom 3,80 €. Geöffnet 1. April bis Ende Sept. ¢ 26840/31161, www.pargacamping.gr. Camping Elea, direkt neben Camping Parga, ebenfalls recht große Anlage mit viel Schatten durch Olivenbäume, Taverne und Minimarkt. Leider führt direkt neben der Anlage eine Straße vorbei. Zu Fuß auf dem Privatweg bis zum Strand 5 Min. Wasch- und Bügelmöglichkeit. 32 Toiletten und 16 Duschen (sauber). Erwachsene 6 €, Kinder (4–10 Jahre) 3,50 €. Auto und Zelt jeweils 4 €. ¢ 26840/31130.

Essen & Trinken/Sport ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ •Essen & Trinken Etliche Lokale und Ta-vernen direkt an der Uferpromenade. Im östlichen Teil der Bucht eine gemütliche Taverne, direkt am Felsen und am Wasser. Restaurant Panorama, ca. 1 km außerhalb am Berg (Hinweisschilder im Ort). Stim-mungsvolle Umgebung mitten im Grünen, plätschernder Bach, griechische Hinter-grundmusik. Jeder Gast wird vom sehr zu-vorkommenden Personal mit Händedruck

begrüßt. Chef Andreas steht selbst am Grill. Sehr gutes Essen bei günstigen Prei-sen, frischer Fisch und leckerer Hauswein. •Sport Tauchstation Poseidon Diving in ei-nem kleinen Schuppen gegenüber dem Hotel Roza. Ein Tauchgang für Leute mit Tauchschein 45 €, zwei Fahrten 80 €, 3- bis 5-mal je 35 €, jeweils inkl. kompletter Ausrüstung. Mobil 6945415972 (Tasos) und 6944503462 (Andi).

uVáltos: Über eine schmale asphaltierte Straße von Párga in westliche Richtung zu Fuß über einen Weg an der Burg vorbei zu erreichen (erste Straße links im Orts-kern, vom Hafen kommend); etwa 15 Min. Fußmarsch. Viele Olivenbäume am

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Karte S.219 Párga und Umgebung 221

Straßenrand. Beeindruckend langer, breiter Strand, eingerahmt von Felsen, jedoch nur am nördlichen Teil Sand. Je weiter sich die Sichel des Strandes nach Süden er-streckt, desto gröber wird der Kies (das Wasser ist dort auch weniger sauber als weiter nördlich). Optisch einer der besten Badeplätze, selbst in der Nachsaison ist der Strand von Váltos aber noch gut bevölkert. Mehrere Tavernen und Surfbrett-Verleih; Wasserski und Drachenfliegen.

uLíchnos: Die Ortschaft, etwa 2 km vor Párga am Hang, besitzt eine Traumbucht! Sandstrand mit steil aufragenden, kahlen Felswänden. Eine schmale Serpentinen-straße führt hinunter zum Meer. Líchnos Beach liegt etwa 5 km außerhalb von Párga (mit Taxiboot ab Párga Zentrum 20 Min.). Viele Sportmöglichkeiten wie Sur-fen und Fallschirmspringen; Strandbars und Tavernen.

Ausflüge Wem es in Párga zu eng wird, der f indet in der näheren und weiteren Umgebung zahlreiche lohnenswerte Sehenswürdigkeiten, die am besten mit dem eigenen Fahr-zeug zu erkunden sind. Zudem freuen sich die Bewohner im Hinterland, wenn sich mal ein Urlauber in diese Gegend „verirrt“.

uMesopótamos: Etwa 30 km südöstlich von Párga bef inden sich die Ruinen des To-tenorakels Nekromanteíon von Ephira. Nach dem Theater von Dodóna war dieses heilige Orakel das wichtigste von Epírus. Durch ein Labyrinth wurden seinerzeit Lebende, die die Seelen ihrer toten Angehörigen besuchen wollten, zum Totenora-kel geführt. Nach antiker Vorstellung konnten Seelen, die nach der Trennung vom Körper unsterblich geworden waren, in die Zukunft sehen. Hochkonjunktur hatte der heilige Ort im 3.–2. Jh. v. Chr., bevor das polygonale Bauwerk mit seinen laby-rinthischen Gängen 168 n. Chr. durch die Römer zerstört wurde. Öffnungszeiten/Eintritt Tägl. 8.30–15 Uhr (Sommer und Winter). Eintritt 2 €. Verwaltungs-büro: ¢ 26840/41206.

Flusswanderung am Achéron

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uFlusswanderung am Achéron (von Párga ca. 25 km landeinwärts): Der Fluss Aché-ron (auch Achérontas) schlängelt sich bei Glikí in seinem schmalen Kiesbett durch eine traumhafte Landschaft. Die gesamte Region steht im Rahmen des Programms „Umweltnetz 2000“ unter Schutz. Sie können sich herrlich im Schatten von Pinien entspannen, oder sie spazieren – zumindest die ersten 20 Minuten – am Fluss ent-lang, anschließend können Sie durchs eiskalte, kristallklare Wasser flussaufwärts waten – an manchen Stellen ist es nur 20–30 cm, manchmal bis 1,5 m tief. Ein herrliches Bild bietet sich dem Besucher, wenn er in die Schlucht hineinwandert (möglich von Juni bis September). Für die gesamte Wanderung empfehlen wir zu-mindest gute Badesandalen. Wer die Landschaft heute sieht, wird kaum den mystischen Hintergrund nachvoll-ziehen können, der sich einst mit diesem Ort verband. In der Antike wähnte man hier den Eingang zur Unterwelt, zum Hades, in dem sich die Seelen der Toten und das Reich der Schatten befanden. Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Charon, dem Fährmann, der die Toten mit seinem Kahn über den Achéron brachte, nach-dem er ihnen eine Münze als Preis für seinen Dienst aus dem Mund gezogen hatte? •Anfahrt Von Amoudiá in östlicher Rich-tung dem Wegweiser in Richtung Glikí fol-gen. In Glikí nach der Eisenbrücke links ab-biegen und erst ca. 800 m am Fluss entlang-fahren, bis links eine Tafel auf die „Springs“

verweist. Auf einer Staubstrecke geht es ei-nige hundert Meter bis zu Parkplätzen unter Bäumen. Hier auch kleine Tavernen zur Erfrischung.

Nikópolis – die „Siegesstadt“ Eindrucksvolle Überreste der 31 v. Chr. von Kaiser Augustus gegründeten Stadt als weithin sichtbares Zeichen seines Sieges über Marcus Antonius und Kleopatra in der Seeschlacht von Áktion. Durch die Ansiedlung römischer Veteranen und die Umsiedlung von Griechen aus Städten des gesamten Épirus wuchs die Stadt während der Regierungszeit des Kai-sers auf 300.000 Menschen an – für damalige Zeiten eine wirklich stattliche Zahl. Ab 68 n. Chr. erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Blütezeit, bis sie im Jahre 375 durch ein Erdbeben zerstört und schließlich im 9. Jh. endgültig verlassen wurde. Zahlreiche Monumente und Ausgrabungen erstrecken sich heute weit verstreut von den ehemaligen Stadtmauern Nikópolis’ bis hinüber zum gleichnamigen neu-zeitlichen Dorf, das von den Resten des antiken Theaters überragt wird. Innerhalb der gut erhaltenen Stadtmauer lohnt sich v. a. die Besichtigung der Grundmauern der Basilika A im südlichen Bereich und der Basilika B im Zentrum bzw. der Basi-lika C im Norden (alle aus dem 6.–8. Jh.). An der Weggabelung vor dem Dorf Nikó-polis stößt man – nicht zu übersehen – auf die schon reichlich verfallenen und z. T. von Büschen überwucherten Mauern des Theaters aus augustinischer Zeit. Zahlrei-che Hohlräume am obersten Rundgang, manche Steine sitzen recht wacklig. Der Zugang zum Theater ist möglich, eine Tafel weist jedoch unmissverständlich auf die Einsturzgefahr hin. Wenige Meter schräg gegenüber das Stadion, in dem früher alle vier Jahre die Actien (Sport- und Musikwettbewerbe) ausgetragen wurden. Im Gegensatz zu Delphí wurde diese Anlage jedoch arg vernachlässigt.

uDie Küste zwischen Nikópolis und Préveza: Wie schon die Strecke zwischen Párga und Nikópolis ist auch dieser Abschnitt besonders interessant für Urlauber mit Camping-Absichten! Das Wasser ist in diesem Gebiet sehr klar, etliche Felsen bie-ten das ideale Ambiente zum Schnorcheln.

Árta

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Karte S.219 Árta 223

•Camping Camping Kalamitsi, 3 km nord-westlich von Préveza. Abzweigung von der Hauptstraße (zahlreiche Fahnen), dann 400 m Schotterweg. Riesige, gepflegte An-lage mit viel Schatten. Wohnmobile und Zelte getrennt. Toiletten sauber, heiße Du-

schen 10–18 Uhr. Vorbei an großen Schilf-gewächsen führt ein schmaler Fußweg zum Meer. Wasser sauber, aber etliche Fel-sen. Sandstrand nicht überall sauber. 5,50 €/Pers., Zelt und Auto je 5 €. Ganzjährig geöffnet. ¢ 26820/22368 und 22192.

Préveza Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur mit malerischem Hafen und vene-zianischer Festung, idealer Ausgangspunkt für Ausflüge und zunehmend auch Ferienziel. Die 26.700-Einwohner-Provinzstadt am Eingang des Amvrakischen Golfes zieht dank ihres mondänen Jachthafens mehr und mehr zahlungskräftiges Publikum an. Der vorbildliche Versorgungshafen für Jachten und Trimarane und die gut ausge-baute Promenade mit ihrem Vergnügungspark am Ende bilden das eigentliche Zen-trum der Stadt. Wer es sich leisten kann, schlürft auf seiner Nobeljacht lässig einen Frappé. Die Parallelstraße zur Hafenpromenade, Ethnikis Antistasis, bietet gute Einkaufsmöglichkeiten (Markt, Souvenirläden, internationale Zeitungen); mehrere Banken, etliche „versteckte“ Restaurants und Fischtavernen bef inden sich im Zent-rum. Vom Kastell hat man schöne Ausblicke auf den Golf und das Hinterland. •Verbindungen Täglich mehrfach Busse nach Lefkáda, Párga, Árta, Ioánina, Thessa-loníki und Athen. Die neue Busstation befindet sich ca. 2,5 km nördlich des Zent-rums, Verbindung nur mit Taxi. Fahrplan- und Preisauskunft: ¢ 26820/22686 und 22213. Vom Hafen gehen Fähren zur (Halb-)Insel Lefkás. Der Flughafen Préveza-Lefkáda liegt ei-nige Kilometer südlich auf der Landzunge von Áktion. Direktverbindungen mit Olym-pic Air und Aegean Airlines nur von Athen.

•Übernachten ** Hotel Préveza City, drei Parallelstraßen vom Hafen entfernt. Großer, neuerer Bau mit Lift und kühler Empfangs-halle. DZ geräumig, meist mit Balkon. DZ mit Dusche 50–65 €. L.-Irinis-Str. 61, ¢ 26820/27370, § 23872. ** Hotel Dioni, mitten im Zentrum, gegen-über von einem Fastfood-Lokal mit vielen griechischen Spezialitäten. Kühler Emp-fangsraum mit großem Spiegel. Alle Zim-mer mit Balkon, abends jedoch recht laut. DZ mit Dusche und Frühstück 70–80 €. Pla-tia Papageorgiou, ¢ 26820/27381-3, § 27384.

Árta Die Stadt liegt ungemein schön am Fuße des dicht bewaldeten Makrinoros-Gebirges. Was für Ioánina der See ist, das ist für die rund 24.000 Einwohner von Árta der breite Fluss Arachtos, der hier von der bekanntesten Brücke Griechenlands überspannt wird. Im Innenhof der verfallenen Festung mit den wuchtigen byzantinischen Mauern bef indet sich ein gemütliches Café. Hektisch dagegen präsentiert sich die Innen-stadt, die dominiert ist von viel Straßenverkehr und allgemeiner Betriebsamkeit. Árta liegt an der Stelle des alten Avrakía, das König Pyrrhus 295 v. Chr. zur Haupt-stadt seines Reiches machte. Im 13. und 14. Jh. erlebte die Stadt ihre große Zeit, als sie die Hauptstadt des Despoten von Épirus war. Auch wenn die wichtigste Sehens-würdigkeit der Stadt bereits zur Zeit des Königs Pyrrhus erwähnt wird – in der heutigen Form wurde die Brücke von Árta erst um 1612 erbaut. Mit ihren vier Bö-gen und einer Gesamtlänge von 130 m gilt sie nicht nur als eine der ältesten Stein-brücken Griechenlands, sie ist auch in zahlreichen griechischen Liedern und Gedichten verewigt. Überliefert ist, dass der Baumeister seine junge Frau opfern

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musste, ehe die Brücke fertiggestellt werden konnte: Bis zu ihrer Ermordung stürz-ten über Nacht immer jene Teile ein, die am Tag zuvor errichtet worden waren. •Verbindung Busbahnhof außerhalb (un-terhalb) an der Verbindungsstraße von Am-filochía nach Ioánina – nicht ganz ideal für Rucksacktouristen, die für den Transport in die Stadt auf Taxis angewiesen sind. Tägl.

11-mal Busse nach Ioánina, 5-mal nach Préveza, 1-mal nach Pátras, 1-mal nach Thessaloníki (44 €) und 8-mal nach Athen (5,5 Std., 20,55 €). Auskünfte unter ¢ 26810/27357.

Ioánina Mit 70.500 Einwohnern die Hauptstadt von Épirus, am Ufer des Pamvótida-Sees gelegen. Eine Stadt mit zwei Gesichtern: Während der Woche sehr hek-tisch, geprägt durch lauten Lkw-Verkehr und die vielen Menschen auf der Straße – am Wochenende jedoch ungemein gemütlich. Eine Vielzahl von Cafés und Tavernen, parkähnliche Anlagen sowie der lohnende Blick auf den See und seine Insel verleihen der Stadt eine gewisse Attraktivität. In

Ioánina ist der türkische Einfluss nicht zu übersehen: Man findet Moscheen, einen Bazar und auch andere Gebäude mit orientalischen Elementen. Gegründet wurde die Stadt bereits im 6. Jh. v. Chr. Der Name geht auf das Kloster des heiligen Johannes (Ágios Ioánnis) zurück, das bereits zuvor in dieser Gegend errichtet worden war. Unter Michael I. wurde Ioánina zu Beginn des 13. Jh. die Hauptstadt von Épirus. Aber bereits im folgenden Jahr-hundert wurde die Stadt an das serbische Königreich angeschlossen, ehe sie 1431 an die Türken f iel. Gut 300 Jahre später kam dann der berühmt-berüchtigte Ali Pascha („Löwe von Jane-na“) an die Macht. Diese schillernde Figur der türkischen Expansionspolitik wollte in Épirus einen unabhängigen Staat gründen. Aber sein Vorhaben misslang. Als Unterstützer der Aufstän-dischen der griechischen Unabhängig-keitsbewegung wurde er 1820 für vogel-frei erklärt und Sultan Mahmud II ent-

sandte eine Armee, um die Stadt zu stürmen. Ali Pascha blieb über ein Jahr in seiner Festung eingeschlossen und versuchte im Februar 1822, in das Kloster Ágios Penteleimon auf der Insel im See von Ioánina zu flüchten, wo er von einer Flinten-kugel tödlich getroffen wurde. Die Türkenherrschaft dauerte bis 1913.

Verbindungen/Information_________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ •Verbindungen Ioánina besitzt nördlich der Stadt einen nationalen Flughafen („King

Pyrrhus“), der von Olympic Air und Aegean Airlines angeflogen wird. Informationen:

Geschichte zum Greifen in Ioánina

Ioánina

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Épirus

Karte S.219 Ioánina 225

¢ 26510/83600. Die Stadt ist (noch) nicht an das griechi-sche Bahnnetz angeschlossen, ein An-schluss an die Staatsbahn ist jedoch ge-plant. Die Busverbindungen sind aber ausge-zeichnet. Mehrfach tägl. nach Igoumenítsa, nach Árta, nach Kalambáka/Metéora, nach Préveza, nach Athen und Thessaloníki. Der Busterminal (¢ 26510/27442) liegt etwas ver-steckt direkt im Stadtzentrum (Betonbau), ggf. durchfragen. Es gibt noch einen zwei-ten Busbahnhof (¢ 26510/25014) im Westen der Stadt. Dort starten die Busse nach Do-

dóna, Pátras und Préveza. Verlässt man den Ankunftsbahnhof, muss man sich nach rechts wenden und ca. 250 m gehen, bis man auf eine große Verkehrs- und Ein-kaufsstraße trifft. Diese geht man ca. 2,5 km nach links hinunter, dann trifft man schließlich auf den Busbahnhof, der etwas unscheinbar auf der linken Straßenseite liegt. •Information Das Büro der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr finden Sie in der Napoleonda-Zerva-Straße 2, ¢ 26510/25086, gegenüber dem Hauptplatz im Stadt-zentrum.

Übernachten __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ •Übernachten *** Hotel Grand Serai Xe-nia, Kongresshotel und Spa für Leute, die in gehobenerem Stil übernachten wollen. Die Lage ist zentral, jedoch in einem schö-nen Park. DZ ab 105 €. Dodonis-Str. 33, ¢ 26510/47301-5. www.mitsishotels.com ** Hotel Olympic, größerer Bau in der Mela-nidi-Straße, einer Parallelstraße zur Haupt-durchgangsstraße und direkt gegenüber vom Pyrrou-Platz. Alle Zimmer mit Balkon, moderner Inneneinrichtung und Dusche. Kühler, dunkler Empfangsraum, freundli-ches Personal. DZ ab 90 €. G.-Melanidi-Str. 2, ¢ 26510/25147. www.hotelolymp.gr. ** Hotel Galaxy, gegenüber der Touristenin-formation. Sehr ruhig. Zimmer (Bad/WC) mit Balkon und gemütlich eingerichtet. Blick auf den See. Rezeption ziemlich düs-

ter. DZ ab 54 €. Platia Pirou, ¢ 26510/25432. **** Hotel Politea, Lesertipp: „Hinter dem Busbahnhof gelegen. 15 Zimmer rund um einen schönen Innenhof, alle modern und komfortabel. Sehr freundlicher Service, Englisch sprechende Inhaber. DZ 85–100 €, Anexartisias-Str. 109, ¢ 26510/22235, § 30090, www.etip.gr.“ •Camping Camping Limnopoula, direkt am See im Norden von Ioánina, auf dem Gelände des örtlichen Ruderclubs; hat kei-nen Strand, nur Stellplätze auf dem Rasen. Harter Boden. Baden ist nicht möglich. An-geschlossen ist ein Restaurant. Etwa 10 Min. Fußweg bis zur Innenstadt. 6 €/Pers., Zelt ab 4 €, Auto ca. 4,50 €, 2 Pers. mit Wohnmobil 20 €. Geöffnet 1. April bis 15. Okt. ¢ 26510/25265, § 38060.

Essen & Trinken______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ •Essen & Trinken Besonders begehrt sind die Sitzplätze der Pubs und Kneipen ent-lang der schmalen Einbahnstraße, die zur Uferpromenade hinunterführt (K. Karaman-li), denn allabendlich heißt es hier: Sehen und gesehen werden. Hier liegt auch das sehr empfehlenswerte Lokal griechischer (und nicht-touristischer) Prägung, To Manteio (von der Hafenpro-

menade aus ca. 150 m landeinwärts). Be-sondere Spezialitäten: frittierte Auberginen, heißer Schafskäse in der Pfanne und ver-schiedene gebratene Fleischsorten. Odos Karamanli/Platia Georgiou, ¢ 26510/25452. Eine reine Bierkneipe mit einer schier end-los langen Liste an Biersorten ist das Pres-via (Karamanli 17).

Sehenswertes Zunächst ist da einmal der schon erwähnte See. Aber seien Sie nicht enttäuscht, so schön und idyllisch der See auch von Pérama oder von der Bergstrecke Richtung Kalambáka aus aussieht, so kann er bei näherer Betrachtung nicht sonderlich über-zeugen. Aslan-Pascha-Moschee und umliegende Gebäude: Eindrucksvolles Wahrzeichen der Stadt, das als weithin sichtbares Zeichen des türkischen Machtanspruchs er-baut wurde, ist die Aslan-Pascha-Moschee mit dem schlanken Minarett aus dem

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Jahr 1618. Wenige Jahre zuvor (1611) scheiterte ein Aufstand gegen die Türken kläglich, weil er nicht sorgfältig geplant war. Bemerkenswert ist, dass bis zur fehlge-schlagenen Revolution unter Dionysios Filosofos Türken, Juden und Griechen innerhalb der Burgmauern nebeneinander lebten. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es rund 5000 Juden in der Stadt, heute sind es nur noch 36. Beim Betreten der Anlage durch das Haupttor liegt rechts ein halb verfallenes Ge-bäude, das als Kirche diente. Das lang gezogene Gebäude links mit seinen zahlrei-chen Bögen und Kaminen, Medrese genannt, beherbergte früher die Zellen der tür-kischen Imame. Auch die Moschee selbst ist ein sehenswertes Museum mit Aus- stellungsstücken im Vorraum und dem Gebetsraum der ehemaligen Moschee. Die meisten Exponate sind Geschenke bekannter Familien aus Ioánina, darunter v. a. Silberschmuck und Waffen. Öffnungszeiten Tägl. geöffnet 8–20 Uhr, im Winter 8–18 Uhr bzw. bis Sonnenuntergang. ¢ 26510/26356. Zugang an der Alex.-Noutsou-Str. 18.

Umgebung von Ioánina uTropfsteinhöhle von Pérama: Keineswegs versäumen sollten Sie den Besuch der

Höhle, gut 4 km nördlich vom Stadtzentrum! Bequem mit dem Bus zu erreichen. Sehr viele Menschen auf der schmalen Durchgangsstraße, Busse halten den Ver-kehr auf und mit dem eigenen Fahrzeug ist es fast unmöglich, einen Parkplatz zu f inden. Besser außerhalb parken. Vorbei an unzähligen Souvenirgeschäften führt eine Treppe hinauf zum Eingang der erst 1940 entdeckten Höhle. Während des Zweiten Weltkrieges diente die Höhle als Unterschlupf für Freiheitskämpfer. Die Gesamtfläche umfasst etwa 14.800 m2, die Durchschnittstemperatur liegt bei 16 °C. Der Besichtigungsweg erstreckt sich über 1500 m, die Tour dauert etwa 45 Minu-ten (warm anziehen). Fotograf ieren ist nur an bestimmten Stellen erlaubt. •Öffnungszeiten/Eintritt 1. April bis 31. Okt. 8–20 Uhr, sonst 8.30–19.30 Uhr. Eintritt 7 €, Kinder und Studenten die Hälfte. Die Füh-rungen (etwa alle 15 Min.) finfen in griechi-

scher Sprache statt. Die Taxifahrt von Ioá-nina nach Pérama kostet etwa 8 €. ¢ 26510/81521.

uDodóna: Die frühesten Funde der Ausgrabungsstätte deuten auf eine erste Besied-

lung des Tales im zweiten vorchristlichen Jahrtausend hin. Die antiken Priester ver-kündeten ihre Orakelsprüche unter einer großen Eiche, in deren rauschenden Blät-tern sie die Stimme der Götter zu hören meinten. Andere Medien der Kommunika-tion zwischen Himmel und Erde waren das Zwitschern der Vögel, das Rauschen ei-ner Quelle oder der Klang eines angeschlagenen Kessels. Später wurde bei der Ei-che eine erste Tempelanlage errichtet. Zu besichtigen sind heute die Fundamente diverser Tempel sowie Überreste einer Basilika aus dem 5. Jh. n. Chr. Glanzstück der Anlage ist jedoch das imposante Theater, das ehemals 18.000 Men-schen Platz bot und damit genauso groß war wie das weitaus bekanntere Amphi-theater in Epídauros. Gebaut wurde es im 3. Jh. v. Chr. unter König Pyrrhus. Öffnungszeiten/Eintritt In den Sommermonaten Mo–Fr 8–19 Uhr, Sa/So 8.30–15 Uhr. Ein-tritt ca. 5 €, ¢ 26510/82287.

•Anfahrt Von Ioánina in den Sommermo-naten reger Busverkehr (mind. 4-mal tägl.). Mit dem eigenen Fahrzeug an der Schnell-straße Ioánina–Árta bei der Ortschaft Pe-

dini abzweigen (gut beschildert). Von dort sind es noch etwa 10 km über eine schmale Serpentinenstraße.

uVon Ioánina über Métsovo nach Kalambáka: Gut ausgebaut, allerdings auch sehr

kurvig und vielfach zu eng für Überholmanöver, ist die alte Nationalstraße. Die

Métsovo(Aminciu)

undUmgebun

g

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Épirus

Karte S.219 Métsovo (Aminciu) und Umgebung 227

Landschaft ist von den kahlen Felsen des Píndos-Gebirgszuges geprägt – wirklich eine imposante Gebirgslandschaft mit grandiosen Panoramen. Alternativ bietet sich die neue Egnatia-Autobahn an. Métsovo (Aminciu) und Umgebung Métsovo, geprägt durch seine robusten Stein- und Holzhäuser, ist durch eine tiefe Schlucht in zwei Hälften getrennt. Der nördliche, sonnigere Teil heißt Prosilio, der südliche Anílio. Vor allem in Prosilio spielt sich das touris-tische Leben ab. Der Ort auf 1200 m Höhe ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige Hauptstation auf der Strecke von Épirus nach Thessalien. Bekannte nationale Größen wie die Fa-milie Zitsa oder die Familie Averoff stammen von hier. Beeindruckend ist neben den steinernen Herrenhäusern, den großen Bäumen und dem Wasserreichtum (die fünf größten Flüsse des Píndos entspringen in der Nähe von Métsovo) besonders die klare Luft! Die Temperaturen sind untypisch für griechische Verhältnisse, aber dem Gebirge entsprechend. Selbst Ende Mai muss nachts noch geheizt werden. Der Ort lebt von der Holzverarbeitung und dem Skitourismus. Für Souvenirjäger werden Schüsseln, Bestecke, Spiele und zahlreiche andere Schnitzereien herge-stellt. Viele dieser qualitativ z. T. sehr ansprechenden Produkte sind aus Olivenholz gefertigt.

Die etwa 3200 Einwohner Métsovos zählen überwiegend zur aromunischen (allgemein: vlachischen) Minderheit. Von den Serben als Zinzaren und von den Griechen als Koutsowalachen bezeichnet, gelten sie als direkte Nachfah-ren der in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten romanisierten Bewoh-ner des südlichen Balkans. Sie sprechen den romanisch-aromunischen Dialekt.

Verbindungen Täglich mehrere Busse nach Ioánina und nach Kalambáka/Metéora, Ab-fahrt vom Hauptplatz. Zudem besteht vielfach die Möglichkeit, von nordgriechischen Or-ten aus Busausflüge nach Métsovo zu unternehmen.

uWandern im Métsovon: Neben dem „Hotel Athinae“ führt ein kleiner Weg talwärts zum Männerkloster Nikolaos (die jeweils aktuellen Öffnungszeiten sind angeschla-gen). Ein kleines Frauenkloster liegt im Tal idyllisch an einem Bachbett. Eine Nonne und eine Novizin leben hier zurückgezogen von der Welt, freuen sich aber über jeden Besucher und geben bereitwillig Einblick in ihr kleines Reich.

uVon Métsovo zum Katára-Gipfel: Ein richtiger Pass, wie er durchaus auch in den Alpen zu f inden ist. Im Winter ist die Strecke wegen der Schneemassen und im Frühjahr wegen Felsstürzen für lange Zeit gesperrt. Fahren Sie auch im Sommer vorsichtig – es gibt nicht überall Leitplanken, dafür aber zahlreiche Notrufsäulen. Dennoch ist der steile Anstieg der Straße mit der immer spärlicher werdenden Vegetation, den Skiliften und Schneeresten eindrucksvoll. Am Katára-Pass (1700 m) selbst liegt ein großer Parkplatz. Ideale Fotomotive und angenehm frische und kühle Luft. Ein guter Rastplatz!

uDie Umgehung des Katára-Passes erfolgt auf der mittlerweile fertig gestellten Egna-tia-Autobahn: In den beiden jeweils mehr als zwei Kilometer langen Tunnels „Met-sovo“ und „Anilio“ wird der Pass unterquert.

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Píndos-Gebirge Fast 250 km lang ist diese gewaltige Gebirgskette, die natürliche Wasser-scheide zwischen dem Ionischen und dem Ägäischen Meer. Der höchste Gipfel, der Smólikas, steigt bis auf 2637 Meter an. Enorme Schneemassen sorgen im Winter dafür, dass die Strecke von Ioánina nach Kalambáka z. T. für Monate gesperrt ist. Vor allem Naturliebhabern bietet das Píndos-Gebirge eine Menge. Die Land-schaft ist über weite Teile noch völlig unberührt, viele, ansonsten in Europa nur noch selten anzutreffende Tiere, haben in den unwegsamen Schluchten und Hängen ihre natürliche Heimat. Im Víkos-Aóos-Nationalpark (an der Grenze zu Albanien) leben noch Bären, Wölfe, Wildziegen und Luchse – nicht selten hat man sogar das Glück, Adler und Geier beobachten zu können. Urlauber, die Griechenland v. a. wegen Sonne und Meer besuchen, werden im Norden des Landes aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Das Píndos-Gebirge kann sich hinsichtlich Schönheit der Natur und landschaftli-cher Vielfalt durchaus mit den Alpen messen. Doch anders als das höchste europäische Gebirge präsentieren sich die Berge des Píndos noch natürlich und unberührt. Auch die Ortschaften sind reizvoll; die meisten der so genannten Zagória-Dörfer nördlich von Ioánina – insgesamt 46 – stehen unter Denkmalschutz. Inmitten von dichten und gesunden Schwarzkieferwäldern, am Rande von Wiesen und Weiden, f inden Sie diese schönen Orte mit ihren alten Stein-häusern, mächtigen Brücken, gut erhaltenen Kirchen und kolossalen Patri-zierhäusern.

uVom Katára-Gipfel nach Kalambáka: Obwohl es permanent bergab geht, zieht sich der Weg ungemein lange hin. Die Straße wurde inzwischen größtenteils ausgebaut, ist jedoch noch immer kurvenreich und reger Lkw-Verkehr lässt kaum Überhol-möglichkeiten zu. Unterwegs mehrfach günstige Rastplätze. Nach dem Pass stehen bereits mehrere Hinweistafeln auf Hotels und Campingplätze in und um Kalambáka.

Belohnung nach der anstrengenden Fahrt – die unvergleichlich imposanten Metéora-Felsen (→ S. 238)!

Zagória-Dörfer (Auswahl) Das Gebiet mit 46 kleinen Dörfern, nördlich von Ioánina, liegt tief einge-schmiegt ins waldreiche Bergland von Épirus. Ein lohnendes Ziel v. a. für Wanderer und Naturliebhaber – der Naturpark Víkos-Aóos, fernab von Zivi-lisation und Touristenrummel, bietet noch weithin unberührte Landschaf-ten und abenteuerliche Wanderwege. Aber auch die Fahrt mit dem eigenen Auto über die engen Straßen zu den Dörfern hat ihren Reiz. Die nahen Felsen haben für Baumaterial gesorgt – Mauern aus gro-ben, quaderförmigen Bruchsteinen und Dächer aus dicken Schieferplatten sind charakteristisch für die winzigen Ansiedlungen. Die meisten haben sich ihr typi-sches Aussehen bis heute bewahren können und stehen unter Denkmalschutz.

Zagória-Dörfer