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7 6 5 4 3 2 1 Einführung, Planung Schichten des Abdichtungssystems Erstellen bitumiger Abdichtungen Erstellen von Abdichtungen aus Kunststoff Erstellen von Schutz- und Nutzschichten An- und Abschlüsse, Ausführungsbeispiele Anhang 7 45 111 137 153 179 207 Abdichtungen am Hochbau Leseprobe "Abdichtungen am Hochbau" (C) 2012 www.grafitext.ch

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7654321Einführung,

Planung

Schichten des Abdichtungssystems

Erstellen bitumiger Abdichtungen

Erstellen von Abdichtungen aus Kunststoff

Erstellen von Schutz- und Nutzschichten

An- und Abschlüsse, Ausführungs beispiele

Anhang

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Abdichtungen am Hochbau

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Beat Hanselmann Andreas Kuster Peter Stoller

Abdichtungen am HochbauPlanung und Ausführung

ISBN 3-9522490-5-X

© grafitext-verlag, CH-3226 Treiten

3. erweiterte Auflage 2012

Herstellung, Layout, Satz grafitext p. stoller, TreitenKorrektorat Brigitte Leuenberger, TreitenHerausgeber grafitext-verlag, p. stollerVertrieb grafitext-verlag Peter Stoller Dorfstrasse 1 CH-3226 Treiten T 032 313 34 50Support www.grafitext.ch

Das vorliegende Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Ver-wendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.Der Inhalt dieses Buches wurde mit grösster Sorgfalt erstellt. Für mögliche Fehler und deren Folgen können weder Autoren noch der Herausgeber eine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung übernehmen.

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Inhalt

Vorwort 5Dank 5Organisation 6

Teil 1 Einführung, Planung Inhaltsverzeichnis 71 Einführung 112 Flachdach-Abdichtungssysteme 153 Fugen-Abdichtungssysteme 214 Abdichtungsauftrag 235 Arbeitsvorbereitung AVOR 276 Bauphysik bei Abdichtungssystemen 337 Unterhalt des Abdichtungssystems 39

Teil 2 Schichten des Abdichtungssystems Inhaltsverzeichnis 451 Unterkonstruktion und Untergrund 492 Fugen 573 Luftdichtung/Dampfbremse 714 Wärmedämmung 755 Übrige Dämmschichten 806 Zwischenschichten 817 Abdichtung 858 Abschottungen 959 Schutzschicht 9710 Nutzschicht 9911 Entwässerung 10112 An- und Abschlüsse des Flachdaches 10313 Voranstrich 10914 Kleber 110

Teil 3 Erstellen bitumiger Abdichtungen Inhaltsverzeichnis 1111 Verarbeiten bitumiger Abdichtungsmaterialien 1132 Auslegen von bitumigen Dichtungsbahnen 1193 Auf- und Abbordungen erstellen 1214 Anschlüsse auf Blech 1275 Gussasphalt 129

Teil 4 Erstellen von Abdichtungen aus Kunststoff Inhaltsverzeichnis 1371 Verarbeiten von Kunststoff-Dichtungsbahnen 1392 Verlegen von Abdichtungen aus EPDM 1483 Abdichten mit Flüssigkunststoff (FLK) 149

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Teil 5 Erstellen von Schutz- und Nutzschichten Inhaltsverzeichnis 1531 Erstellen der Schutzschicht 1552 Erstellen von begehbaren Nutzschichten 1593 Erstellen von befahrbaren Nutzschichten 1694 Dachbegrünung 171

Teil 6 An- und Abschlüsse, Ausführungs beispiele Inhaltsverzeichnis 1791 Wandanschluss 1812 Dachrandabschluss 1893 Türschwellenanschluss 1944 Durchdringungen 2025 Abschottungen 2046 Dilatationen 2057 Unter Terrain 206

Teil 7 Anhang Inhaltsverzeichnis 2071 Materialauszug/-bestellung, Beispiele 2082 Bezeichnung bitumenhaltiger Dichtungsbahnen 2123 Tabellen Bauphysik 213Index 225

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Vorwort

Flache Dächer sind aus unserer Architektur nicht mehr wegzudenken. Ne-ben der ursprünglichen Funktion des Wetterschutzes wird das flache Dach gerne auch als Terrasse genutzt. Durch eine Dachbegrünung haben Flach-dächer einen positiven Einfluss auf die Umwelt.Die Volksmeinung über die Qualität von Flachdächern bzw. Abdichtungen am Hochbau ist nicht gerade gut. Hauptgründe dafür sind Planungsfehler, falsche Materialwahl und unsorgfältige Ausführung.Dabei sind bei richtiger Planung eines Abdichtungssystems und fachge-rechter Ausführung langlebige und zuverlässige Abdichtungen von flachen Dächern relativ leicht zu erzielen. Für den Planer gilt es, die Wünsche der Bauherrschaft, die Ideen des Archi-tekten und die praktische Umsetzbarkeit unter einen Hut zu bringen. Der Flachdachbauer wiederum muss sich seiner Verantwortung bewusst werden und die Materialien fachgerecht verarbeiten.Uns Autoren ist es ein Anliegen, mit dem Werk «Abdichtungen am Hoch-bau» die Qualitätssteigerung bei Abdichtungsarbeiten zu fördern. Es basiert auf der Norm SIA 271 und dem Wissen erfahrener Abdichter. Wir freuen uns, wenn Sie von diesem Wissen profitieren, sei es in der Pla-nung oder bei der Ausführung.

Treiten, im Oktober 2007

Beat HanselmannAndreas KusterPeter Stoller

Dank

Im Namen der Autoren bedanke ich mich bei allen kompetenten Helfern für die wertvolle Unterstützung. Allen voran Heinrich Schnyder und Urs Spuler, welche sich viel Zeit genommen haben die Manuskripte kritisch durchzuse-hen. Sie garantieren, dass dieses Werk den Stand der Technik wiedergibt. Einen Dank auch Peter Stoller. Als Verleger hat er mir diese interessante Arbeit erst ermöglicht, und mich dazu angetrieben in der Qualität keine Abstriche zu machen. Es hat sich gelohnt! Zum Schluss danke ich Anika, Anna, Lisa, Lukas, Nati und Simon für das grosse Verständnis. Viele Stunden welche ihr zugute hattet sind in das Buch geflossen.Es ist ein tolles Gefühl, an diesem Buch mitgearbeitet zu haben!

Beat Hanselmann

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InhaltInhalt

Einführung, Planung

Inhaltsverzeichnis

1 Einführung 111.1 Definitionen 111.1.1 Flachdach 111.1.2 Abdichtung 111.1.3 Unter-Terrain-Abdichtung 111.1.4 Über-Terrain-Abdichtung (Abdichtungen im Hochbau) 111.1.5 Dichtigkeitsklassen 121.2 Spezielle Abdichtungsarbeiten 131.2.1 Abdichtungen bei Hinterfüllung 131.2.2 Abdichtungen von Nassräumen 131.3 Geschichte des flachen Daches 141.4 Ökologie des Flachdaches 141.5 Lebensdauer der Abdichtung 14

2 Flachdach-Abdichtungssysteme 152.1 Warmdach 152.1.1 Aufbau mit Abdichtung aus Poly merbitumen-Dichtungsbahnen 152.1.2 Aufbau mit Abdichtung aus Kunststoff-Dichtungsbahnen 152.2 Verbunddach 162.2.1 Aufbau mit Abdichtung aus Polymer bitumen-Dichtungsbahnen 162.3 Umkehrdach 162.3.1 Aufbau mit Abdichtung aus Polymer bitumen-Dichtungsbahnen 172.4 Duodach 172.5 Plusdach 182.6 Doppeldach 182.7 Flachdach mit Durchlüftungsschicht 19

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Teil 1 Einführung, Planung

2.8 Nacktdach 192.8.1 Aufbau mit Abdichtung aus Polymer bitumen-Dichtungsbahnen 192.8.2 Aufbau mit Abdichtung aus Kunststoff-Dichtungsbahnen 20

3 Fugen-Abdichtungssysteme 213.1 Fugenarten 213.1.1 Bewegungsfuge 213.1.2 Arbeitsfuge 213.1.2 Anschlussfuge 213.2 Systemauswahl 213.2.1 Baustoffe 22

4 Abdichtungsauftrag 234.1 Unternehmergarantie 234.1.1 Anzeige- und Abmahnungspflichten des Unternehmers 234.2 Normen 234.3 Pflichten der Vertragspartner 244.3.1 Pflichten des Bauherrn 244.3.2 Pflichten des Unternehmers 244.4 Unterhaltsvertrag 244.5 Sicherheit der Konstruktion 254.5.1 Statik 254.5.2 Brandschutz 254.6 Schutz der Abdichtung während der Bauphase 25

5 Arbeitsvorbereitung AVOR 275.1 Unterlagen prüfen, auswerten 275.2 Materialauszug und -bestellung 275.2.1 Materialverbrauchswerte 275.2.2 Materialauszüge 285.3 Bauprogramm 285.3.1 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 285.3.2 Personalplanung 285.4 Baustellen- und Materiallogistik 295.4.1 Planung der Baustellen-Infrastruktur 295.4.2 Materialanlieferung und -umschlag 295.4.3 Materialdepot 295.4.4 Tagesabschottung 305.5 Unfallverhütung bei Abdichtungsarbeiten 305.5.1 Persönliche Schutzausrüstung 305.5.2 Sicherheitskonzept 305.5.3 Bitumenofen 315.5.4 Gas 325.5.5 Gesundheitsgefährdende Stoffe 32

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InhaltInhalt

6 Bauphysik bei Abdichtungssystemen 336.1 Wärmelehre 336.1.1 Wärmeleitfähigkeit λ 336.1.2 Wärmedurchlasswiderstand R 336.1.3 Wärmeübergangskoeffizient h 336.1.4 Wärmeübergangswiderstand Rs 336.1.5 Wärme-Gesamtdurchlass -widerstand Rt 346.1.6 Wärmedurchgangskoeffizient U 346.2 Feuchtigkeit und Diffusion 356.2.1 Wasserdampfdiffusionswiderstand Ζ 356.2.2 Luftfeuchtigkeit 356.2.3 Taupunkttemperatur θD 366.3 Berechnung eines Warmdachsystems (Beispiel) 37

7 Unterhalt des Abdichtungssystems 397.1 Unterhalt der Abdichtung 397.2 Unterhalt der Schutzschicht 397.3 Unterhalt der Nutzschicht 407.4 Unterhalt der Dachbegrünung 407.4.1 Extensivbegrünung 407.4.2 Intensivbegrünung 417.5 Unterhalt An- und Abschlüsse 427.5.1 Blechteile 427.5.2 Blitzschutzanlage 427.5.3 Fugenabdichtungen («Kittfugen») 427.6 Entwässerung 437.7 Unterhalt übriger Schichten 44

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1 Einführung1 Einführung

1 Einführung

Dieses Buch beschreibt Abdichtungsarbeiten, wie sie an Hochbauten auf Flachdächern und bei Fugen im All-gemeinen zum Einsatz kommen.

1.1 Definitionen

1.1.1 Flachdach«Flachdach» ist der Oberbegriff für Dächer mit geringer oder fehlender Neigung und fugenloser Abdichtung (Norm SIA 271).Die in der Norm SIA 271 enthaltenen Grundsätze basieren auf einem Gefälle der Abdichtung von 1,5%.

Bei einer Unterschreitung der Minimal-neigung von 1,5% werden spezielle Vorgaben gefordert.

1.1.2 AbdichtungDer Begriff «Abdichtung» ist in der Vornorm SIA 270 definiert als «Gesamtheit aller baulichen Mass-nahmen, um den Ein- und Austritt von Flüssigkeit und/oder Feuchtigkeit zu verhindern.»In diesem Fachbuch wird für die Bereiche Flachdach, Unter-Terrain und Fugen Folgendes präzisiert: • DieAbdichtungisteineFunktionsschicht im Flach-

dach-Abdichtungssystem.• DieAbdichtungisteineFunktionsschichtimUnter-

Terrain-Abdichtungssystem. Beispiele:• DieAbdichtungbeimFlachdachführtauf

ihrer Aussenseite das Meteorwasser ab zum Entwässerungs system.

• DieAbdichtungeinermitErdebedecktenDeckeoder

eine an das Erdreich angrenzende Wand hält Feuch-tigkeit aus dem Erdreich ab und führt Wasser ab zum Drainagesystem.

• EinFugenbanddichtetimUnter-Terrain-BereichalsTeil des Abdichtungssystems (wasserdichte Beton-konstruktion) die Arbeitsfuge zwischen Bodenplatte und Kellerwand ab.

• EinemitDichtstoffversiegelteFugeverhindertdasEindringen von Wasser und Schmutz in das Bauwerk

1.1.3 Unter-Terrain-AbdichtungAbdichtungen gegen Wasser im Baugrund (drücken-des und nicht drückendes Wasser), Oberflächen- und Betriebswasser sowie Massnahmen gegen Kondens-wasser und Abdichtung von Becken (Beispielsweise Schwimmbecken) werden in der Norm SIA 272 Abdich-tungen und Entwässerung von Bauten Unter-Terrain und Untertag geregelt.

1.1.4 Über Terrain Abdichtung (Abdichtungen im Hochbau)

Abdichtungen von Bauteilen und Hochbauten, die durch nicht drückendes Wasser beansprucht werden. In der Norm SIA 271 «Abdichtungen von Hochbauten» wird die flächige Abdichtung mit zugehörigen Schich-ten und in der Norm SIA 274 «Abdichtung von Fugen in Bauten» die Fugenabdichtung über Terrain geregelt.

Abb. 1/101: Abdichtungen am Bau;

Abdichtung Flachdach (1), Abdichtung

Bewegungsfuge (2), Abdichtung unter

Terrain (3), Abdichtung Arbeitsfuge (4),

nicht drückendes Wasser (5)

... SystemDer Begriff «System» wird gerne verwendet um zu betonen, dass

eine bestimmte Eigenschaft eines Bauteils nur durch das richtige

Zusammenspiel weiterer Teile zu erreichen ist.

Beispiel «Fugen-Abdichtungssystem»: Eine fachgerechte Ab-

dichtung einer Bewegungsfuge besteht nicht nur aus Dicht-

stoff alleine. Dichtstoff und die beiden Fugenflanken müssen

materialtechnisch harmonieren, Fugenbreite und -tiefe sollen

zur Dehnbarkeit passen und die Verarbeitung nach den Herstel-

lervorschriften erfolgen. Dieses Fugen-Abdichtungssystem kann

je nach baulichen Gegebenheiten für sich alleine betrachtet

werden oder, es ist in die Schichten eines weiteren Systems zu

integrieren (z.B. beim Flachdach-Abdichtungssystem in die Funk-

tionsschichten Dampfbremse und Abdichtung).

«Drückendes Wasser»: Dieser

Begriff bezeichnet

eine Wasseran-

sammlung die

einen hydrostati-

schen Druck auf

Gebäudeteile, z.B.

auf die Bodenplat-

te, die Kellerwände

und Fugen ausübt.

Als «nicht drü-ckendes Wasser»

wird Wasser be-

zeichnet, das frei

abfliessen kann.

Das Bauteil wird

zwar nass, ist aber

keinem Wasser-

druck ausgesetzt.

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3 Fugen-Abdichtungssysteme3 Fugen-Abdichtungssysteme

Damit ein Bauwerk die in den Bauteilen durch Aus-dehnung, Verschiebung, Schwingung oder Setzungen auftretende Spannungen und Bewegungen ohne Risse abbauen kann, werden an geeigneten Stellen Fugen eingeplant. Im nachfolgenden Kapitel werden Fugenar-ten über und unter Terrain beschrieben.Die Grundsätze zum Abdichtung von Fugen sind in der Norm SIA 274 «Abdichten von Fugen in Bauten, Projek-tierung und Ausführung» aufgeführt.

3.1 Fugenarten

Gemäss Norm SIA 274 werden drei verschiedene Fugen-arten definiert:

3.1.1 BewegungsfugeBewegungsfugen sind geplante Unterbrechungen zwi-schen Bauteilen, um Bewegungen wie Ausdehnung, Verschiebung, Schwinden oder Setzungen der einzelnen Bauteile zu ermöglichen.

3.1.2 ArbeitsfugeBei den Arbeitsfugen handelt es sich um Fugen in Betonkonstruktionen mit durchgehender Bewehrung, sie entstehen z.B. bei Betonieretappen.

3.1.2 AnschlussfugeAls Anschlussfuge gelten Fugen zwischen Bauteilen, die in Material und Funktion verschieden sind, z.B. Fugenab-dichtung beim Deckstreifen.

3.2 Systemauswahl

Angepasst an das Bauteilmaterial und Art der Fuge ist ein geeignetes Fugen-Abdichtungssystem einzuset-zen. Fehler in der Systemwahl oder bei der Ausführung können zu grossen Schäden führen.Das Fugenabdichtungssystem hat zusätzlich zu den Anforderungen an die restliche Abdichtungsfläche fol-gende Funktionen zu erfüllen: • AusgleichenvonBauteilbewegungen,• SchutzvoreindringenderFeuchtigkeit,• VerminderungvonLärmundZugluft,• UnterstützungderWärmedämmung.

Fugen in der Unterkonstruktion sind auch in den wei-teren Schichten des Abdichtungssystems entsprechend den zu erwartenden Bewegungen auszubilden. Wird dies beispielsweise bei einem Flachdach-Abdichtungssystem nicht berücksichtigt, kann es zu Rissen in der Abdichtung oder der Dampfbremse kommen.

3 Fugen-Abdichtungssysteme

Abb. 1/301: Bewegungsfuge zwischen zwei Gebäudeteilen;

Bodenplatte (1), Bewegungsfuge (2), Wand (3), Decke (4)

Abb. 1/303:

Beispiel Anschluss-

fuge; Wand (1),

Deckblech (2),

Fugenabdichtung

(rot)

Abb. 1/302:

Arbeitsfuge;

Bodenplatte (1),

Arbeitsfuge (2),

Betonwand (3)

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+ 20 °C

- 15 °C

- 15 °C 0 °C

+ 18,7 °C

0 °C

+ 9,3 °C

θSe64

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θSi

3 y =

Rt

Teil 1 Einführung, Planung

2. Berechnen der Temperaturdifferenzen zwischen den einzelnen Schichten

1. Schritt: Faktor berechnen

Faktor = (θi - θe) / Rt

Faktor = (20 °C – (–15 °C)) / 6,835 = 35 / 6,835 = 5,1212. Schritt

∆ θx = Faktor x (dx / λx)

• ∆θRsi = 5,121 x 0,125 = 0,640 (eintragen in Spalte 5)• ∆ θSchicht 1 = 5,121 x 0,110 = 0,569 (eintragen in Spalte 5)• usw.Die Summe aller Temperaturdifferenzen in Spalte 5 ent-spricht der Temperaturdifferenz innen/aussen (θi – θe).

3. Eintragen der Trennfugentemperatur T• VomRaumklimawert(20°C)inSpalte6ausgehend,

sind die ∆θ Werte vom vorhergehenden θ-Wert zu subtrahieren.

Die Berechnung kann auch in einem Diagramm darge-stellt werden (Abb. 1/603).

Kontrolle eines vorgegebenen SystemaufbauesDie Wärmedämmung wird so gross dimensioniert, dass die Taupunkttemperatur auf die kalte Seite der Dampf-bremse zu liegen kommt. Somit wird eine Kondensation in der kalten Jahreszeit vermieden, sofern der wasser-dichte Belag keine Sperrfunktion darstellt; ansonsten muss der Belag als Dampfbremse gerechnet werden.Im vorgehenden Diagramm und aus der Berechnung ist ersichtlich, dass direkt über der Dampfbremse eine Temperatur von 18,7 °C herrscht (sofern die Innen- und Aussentemperatur mit dem Rechnungswert identisch sind). Die Taupunkttemperatur liegt gemäss Tabelle (s. oben oder F7/2.1) bei 9,3 °C, also im unteren Drittel der Wärmedämmung. Die Dämmung könnte demnach etwas weniger dick geplant werden. Aus Energiespargründen rechtfertigt sich die gewählte Dicke mit U-Wert 0,146 aber wieder.

Abb. 1/603:

Diagramm dar-

stellung zum

Berechnungsbei-

spiel 6.3.1; auf der

y-Achse (senk-

recht) sind alle

Durchlasswider-

stände (d/λ)

aneinandergereiht.

Die Höhe der Säule

(y) entspricht dem

Gesamtdurchlass-

widerstand

Rt = 6.835.

Die x-Achse ist mit

den Temperaturen

aussen bis innen

belegt.

6 Schutzschicht4 Abdichtung

3 Wärme-dämmung PUR 180 mm

2 Dampfbremse1 Beton

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Inhalt

Schichten des Abdichtungs- systems

Inhaltsverzeichnis

1 Unterkonstruktion und Untergrund 491.1 Allgemeines 491.1.1 Gefälle und Anschlusshöhen 491.1.2 Verformungen der Unterkonstruktion 491.1.3 Anforderung an den Untergrund 491.1.4 Prüfen 491.2 Unterkonstruktion aus Beton 511.2.1 Allgemeines 511.2.2 Reinigen der Betonfläche 511.2.3 Vorbereiten der Betonfläche für Abdichtungssysteme mit Verbund 521.2.4 Schälzugprüfung 531.2.5 Betonfeuchte über 4 Masseprozent 541.3 Unterkonstruktion aus Profilblech 541.3.1 Verlegehilfe 541.4 Unterkonstruktion aus Holz 551.4.1 Allgemeines 551.4.2 Holzschalung 551.4.3 Holzwerkstoffplatten 551.4.4 Tragsysteme aus Holz 561.5 Selbsttragende wärmedämmende Elemente 56

2 Fugen 572.1 Fugenabdichtungssysteme über Terrain 572.1.1 Auswahl des Abdichtungssystems 572.1.2 Dichtstoffe 572.1.3 Fugenuntergrund vorbereiten 582.1.4 Dimensionierung 592.1.5 Arbeitsschritte Fuge mit Dichtstoff 602.1.6 Abdichten mit Abdichtungsbändern im Fassadenbereich 612.1.7 Abdichten mit Abdichtungsbändern im Hochbau 612.1.8 Abdichten mit Profilen 622.2 Fugen-Abdichtungssysteme unter Terrain 62

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Teil 2 Schichten des Abdichtungssystems

2.2.1 Auswahl des Abdichtungssystems 622.2.2 Abdichtungsbänder (Membranabdichtungen) 632.2.3 Fugenbänder und Fugenbleche 652.2.4 Injektionssysteme 662.2.5 Quellende Fugeneinlagen 672.3 Fugenausbildung im Flachdach-Abdichtungssystem 682.3.1 PVC-Fugenband mit Vliesrand 682.3.2 Fugenbänder aus synthetischem Kautschuk 682.3.3 Fugenband aus Polymerbitumen-Dichtungsbahn 69

3 Luftdichtung/Dampfbremse 713.1 Allgemeines 713.2 Bitumige Dampfbremsen 713.2.1 Verlegearten 713.3 Kunststoffdampfbremsen 723.4 An- und Abschlüsse bei Dampfbremsen 733.5 Dampfbremse als Bauzeitabdichtung 733.5.1 Anschlüsse bei Bauzeitabdichtungen 73

4 Wärmedämmung 754.1 Allgemeines 754.1.1 Aufgabe der Wärmedämmung 754.1.2 Anforderungen an Material und Ausführung 754.1.3 Einlagige Verlegeart 754.1.4 Zweilagige Verlegeart 754.2 Wärmedämmung unter der Abdichtung 764.2.1 Wärmedämmung aus Polyurethanschaum (PUR) (PIR) 764.2.2 Wärmedämmung aus Polystyrol (PS) 774.2.3 Wärmedämmung aus Schaumglas 784.2.4 Wärmedämmung aus Mineralfaserplatten 784.2.5 Hochleistungswärmedämmung VIP 794.3 Wärmedämmung über der Abdichtung 794.3.1 Dickenzuschlag Wärmedämmung, nassseitig der Abdichtung 794.4 Anschlüsse bei Wärmedämmungen 79

5 Übrige Dämmschichten 805.1 Trittschalldämmung 80

6 Zwischenschichten 816.1 Trennschicht 816.1.1 Verlegung 816.2 Gleitschicht 816.2.1 Verlegung 816.3 Filterschicht 826.3.1 Verlegung 826.4 Ausgleichsschicht 826.4.1 Verlegung 826.5 Schutzlage 836.5.1 Verlegung 836.6 Durchlüftungsschicht 83

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Inhalt

7 Abdichtung 857.1 Allgemeines 857.1.1 Gefälle der Abdichtung 857.1.2 Anschlusshöhen der Abdichtung 857.1.3 Türschwellen unter normaler Anschlusshöhe 867.2 Abdichtung mit Polymerbitumen-Dichtungsbahnen 877.2.1 Zweilagige Abdichtung 877.2.2 Einlagige Abdichtung 877.2.3 Verlegung 877.2.4 Selbstklebebahnen 87 7.3 Abdichtung mit Bitumen-Dichtungsbahnen 887.4 Abdichtung mit Gussasphalt 887.5 Abdichtung mit Bahnen aus thermoplastischen Polyolefinen (TPO) 897.5.1 Systemaufbauten 897.5.2 Verlegung 907.5.3 Gestalterische Möglichkeiten 907.6 Abdichtung mit Dichtungsbahnen aus PVC 907.7 Abdichtung mit Bahnen aus EPDM 917.7.1 Material und Verarbeitbarkeit 917.7.2 Arbeitsvorbereitung (AVOR) 927.7.3 Gestalterische Möglichkeiten 927.8 Abdichtung mit Flüssigkunststoff 937.8.1 Planung und Ausführung 93

8 Abschottungen 958.1 Allgemeines 958.1.1 Grösse der Abschottungsfelder 958.1.2 Ausführung 958.1.3 Abschottung bei Anschlüssen 968.2 Tagesabschottung 96

9 Schutzschicht 979.1 Aufgabe der Schutzschicht 979.2 Material für Schutzschichten 979.3 Schutzschichten für nicht genutzte Dachflächen 979.4 Schutzschicht über Polymerbitumen-Dichtungsbahnen 979.5 Schutzschicht über Bitumen-Dichtungsbahnen 989.6 Schutzschicht über Kunststoff-Dichtungsbahnen 989.7 Schutzschichten für genutzte Dachflächen 989.8 Ausführung der Schutzschicht im Dachrandbereich 98

10 Nutzschicht 9910.1 Aufgabe der Nutzschicht 9910.2 Ausführungsarten 9910.2.1 Zementschrittplatten mit Splittunterlage 9910.2.2 Zementschrittplatten auf Distanzhalter (Stelzlager) 9910.2.3 Verbundsteinbelag auf Splittunterlage 9910.2.4 Natursteinbeläge 10010.2.5 Holzroste 10010.2.6 Ortbetonplatten 10010.2.6 Dachbegrünungen 100

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Teil 2 Schichten des Abdichtungssystems

11 Entwässerung 10111.1 Planung 10111.2 Regenwassereinläufe 10111.2.1 Einbau von Regenwassereinläufen 10111.2.2 Anschluss der Abdichtung 10211.3 Entwässerungsrinnen 10211.4 Regenwasserleitungen 102

12 An- und Abschlüsse des Flachdaches 10312.1 Allgemeines 10312.2 Auf-/Abbordungen 10312.2.1 Ausführungsvorschriften 10312.2.2 Untergrund für Auf-/Abbordungen 10412.3 An- und Abschlüsse mit Flüssigkunststoff 10412.3.1 Vorschriften 10412.4 Planung von Anschlussblechen 10512.4.1 Eignung des Materials 10512.4.2 Ausführungsvorschriften 10512.4.3 Untergrund für Anschlussbleche 10612.5 Dilatationen bei Blechanschlüssen 10712.5.1 Dilatationsabstände bei Ecken 10712.6 Dachrandabschlüsse 10812.6.1 Funktion und Vorschriften 10812.7 Durchdringungen 10812.7.1 Dunstrohr- und Lüftungseinfassung 10812.7.2 Pfosteneinfassung 108

13 Voranstrich 10913.1 Applikation 109

14 Kleber 11014.1 Applikation 110

AutorenBeat HanselmannAndreas KusterPeter StollerRahel Nägeli (Kapitel 2)Michael Zbinden (Kapitel 2)

BildnachweisA. Berenguer: Abb. 2/804.Contec AG: Abb. 2/714–721.Dilatec: Abb. 2/226. Foamglas: Abb. 2/405–409.Flumroc: Abb. 2/401. B. Hanselmann: Abb. 2/106, 2/107, 2/108, 2/109, 2/110, 2/111, 2/206–209, 2/722, 2/723, 2/1001, 2/1004, 2/1005.A. Kuster: Abb. 2/724, 2/1106, 2/1107.Sika Schweiz AG: Abb. 2/210, 2/214, 2/216–218, 2/220–225.Sika Sarnafil AG: Abb. 2/710–713, 2/303, 2/801, 2/802, 2/807, 2/1102–1105, 2/1206, 2/1207.Soba inter: Abb. 2/227, 2/228, 2/1209. Soprema AG: Abb. 2/229–232. Veras: Abb. 2/709. ZZ Wancor: Abb. 2/410.P. Stoller: Übrige.

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≥1,5%

≥1,5%

1

3

2

1 Unterkonstruktion und Untergrund

1 Unterkonstruktion und Untergrund

Unter dem Begriff «Unterkonstruktion» werden die tra-gende Schicht oder Schichten des Abdichtungssystems zusammengefasst.

Die oberste Schicht einer Unterkonstruktion dient als Untergrund für die weiteren Schichten des Abdichtungs-systems und deren An- und Abschlüsse.

Mit Unterkonstruktion kann z.B. eine Stahlbetondecke, eine Holzschalung, oder ein Profilblech gemeint sein. Horizontal wie vertikal.

Grundsätzlich muss die Unterkonstruktion geeignet sein, um ihre Funktion langfristig zu erfüllen.

Die Norm SIA 271 regelt die Ansprüche an die Unter-konstruktion, bzw. den Untergrund.

1.1 Allgemeines

1.1.1 Gefälle und Anschlusshöhen

Das Dach muss ein durchgehendes Gefälle von mindes-tens 1.5 % aufweisen.

Bei der Projektierung der Unterkonstruktion muss das Gefälle in Bezug auf die vorgeschriebenen Anschlusshö-hen der fertigen Abdichtung geplant werden. anschlUsshöhen siehe F2/7.1.2

Das nötige Gefälle kann auch mit speziell zugeschnitte-nen Wärmedämmplatten erzielt werden. geFälle dUrch WärmedämmUng siehe F2/4.2

Gefälle kleiner als 1,5%Kann das normale Gefälle nicht in der Unterkonstruktion oder im Dachaufbau erreicht werden, sind die Sonder-regeln «Abdichtung auf Dächern mit Gefälle kleiner als 1,5%» in der Norm SIA 271 zu beachten. Das Abdichtungssystem wird durch das fehlende Gefälle stark belastet. Massnahmen sind u.a.: Verstärken der Abdichtung, wurzelfeste Abdichtung, Regenwasser-einläufe um 20 mm in die Dämmung versenken, pro Abschottungsfeld ein Kontrollstutzen, Dampfbremse als Bauzeitabdichtung ausbilden usw. Bei Terrassen sind die Vorschriften genau einzuhalten.

Die Normen sind in jedem Falle zu konsultieren.

geFälle Unter 1,5% siehe aUch F2/7.1.2

1.1.2 Verformungen der Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion darf sich nur soweit verformen, dass die Abdichtung oder anschliessende Bauteile nicht beschä-digt werden und das mindest Gefälle erhalten bleibt. Bewegungsfugen der Unterkonstruktion oder Element-stösse sind in den Schichten des Abdichtungssystems so auszuführen, dass die zu erwartenden Verformungen zu keinen Schäden führen.FUgen siehe F2/2

1.1.3 Anforderung an den Untergrund

AllgemeinDie Oberfläche muss sauber, ebenflächig, genügend glatt, frei von Überzähnen, trocken und trittfest sein.

Abdichtungssysteme mit VerbundBei Abdichtungen mit Verbund (Verbunddach oder Umkehrdach, Flüssigkunststoffabdichtung) muss der Untergrund grössere Anforderungen betreffend Sauber-keit erfüllen.

Bei Abdichtungssystemen mit Verbund sind haftvermin-dernde Rückstände wie Staub, Sand, Zementschlamm, Rost, lose Teile, Farbresten, Öl, Nachbehandlungsmittel, Strahlgut unbedingt zu entfernen.

1.1.4 Prüfen

Bevor mit dem Einbau der weiteren Schichten begon-nen wird, muss der Flachdachbauer die Unterkonstruk-tion bzw. den Untergrund gemäss Tabelle «Anforderung

Abb. 2/101: Gefälle im Untergrund (1) und mit konischen Dämm-

platten (2), Anschlusshöhe (3)

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1 2 3

A AA

1 2 3

CC C

1 2 3

BB B

2 Fugen

2.1 Fugenabdichtungssysteme über Terrain

Über Terrain werden in der Regel nur Bewegungs- und Anschlussfugen abgedichtet, da Arbeitsfugen bei fach-gerechter Ausführung und ohne anfallenden Wasser-druck genügend wasserundurchlässig und auch wind-dicht sind. Ist das Abdichten von Arbeitsfugen trotzdem notwendig, müssen dazu Abdichtungsbänder verwen-det werden. Zum Abdichten kommen verschiedene Systeme zur Anwendung:• Dichtstoffe• Abdichtungsbänder im Fassadenbereich• AbdichtungsbänderimHochbau• Abdichtungsprofile

2.1.1 Auswahl des Abdichtungssystems

Die Wahl des Abdichtungssystems erfolgt nach folgen-den Kriterien:• Fugenart:BewegungsfugeoderAnschlussfuge

Klimatische Beanspruchung: Innen/Aussen (Warm-Kalt, UV-Licht, Sonneneinstrahlung, Schlagregen, usw.)

• MechanischeBeanspruchung:ohne,begehbar,befahrbar, usw.

• ChemischeBeanspruchung:EinwirkungvonMedienauf den Dichtstoff, Mikroorganismen, usw.

• AndereBeanspruchungenwie,Brandschutz,Lebens-mittelverträglichkeit, Dampfdichtheit, usw.

• Fugenuntergrund:Beton,Verputz(Abrieb),Metalle,Anstriche, usw.

2.1.2 Dichtstoffe

Werden Bewegungsfugen mit Dichtstoffen ausge-bildet, sind solche mit einem hohen Rückstell- und Bewegungsvermögen zu verwenden, da sie die allfällig hohen auftretenden Dehn- und Stauchbewegungen im Bauteil aufnehmen können. Bei Boden- und Anschlussfugen wo mechanische Ein-flüsse, wie z.B. das Begehen/Befahren der Fuge hinzu kommen, muss ein Kompromiss bezüglich Weichheit und Widerstand des Dichtstoffs gefunden werden: Ein zu weicher Dichtstoff gibt bei einer mechanischen Einwirkung dementsprechend nach und es kann zum Durchdrücken des Dichtstoffs kommen.

Physikalische Eigenschaften DichtstoffPhysikalisch werden Dichtstoffe in elastische und plasti-sche unterteilt. Sichtbar wird dieser Unterschied bei einer mechani-schen Einwirkung (z.B. durch Stauch- oder Dehnbelas-tung) auf den Dichtstoff:• Elastischer Dichtstoff

Die durch mechanische Belastung aufgetretene Ver-formung im Dichtstoff bildet sich zurück und die Fuge erhält wieder ihre ursprüngliche Form Diese Eigenschaft heisst Rückstellvermögen. Je grösser das Rückstellvermögen, umso elastischer (weicher) verhält sich der Dichtstoff.

• Plastischer Dichtstoff Die durch mechanische Belastung aufgetretene Ver-formung im Dichtstoff bildet sich nicht zurück, er verliert seine ursprüngliche Form.

Eine weitere wichtige physikalische Eigenschaft eines Dichtstoffes ist seine Bewegungsaufnahme. Diese sagt aus, wie viel Bewegung ein Dichtstoff aufnehmen kann ohne dabei in seiner Funktion geschwächt zu werden.

Beim Arbeiten mit Dichtstoffen müssen die Anforderun-gen an die zu dichtende Fuge (Art, Nutzung) bekannt sein. Nur so kann der richtige Dichtstoff gewählt werden.

2 Fugen

Abb. 2/201:

Elastisch; Verfor-

mung (2) bildet

sich zu 100 %

zurück (Rückstell-

vermögen 100 % )

Abb. 2/202:

Plastisch; Verfor-

mung (2) bleibt

bestehen (3), ohne

Zerstörung der

Struktur

Abb. 2/203:

Spröd; Material

bricht oder reist bei

Verformung (2)

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2 Fugen

2.2.3 Fugenbänder und Fugenbleche

Fugenbänder und Fugenbleche werden einbetoniert.

Fugenbänder und Fugenbleche werden oft bei wasser-dichten Betonkonstruktionen eingesetzt. Die Abdichtungswirkung von Fugenbändern und Fugenblechen beruht auf dem vergrösserten Wasser-umwanderungsweg. Dieser wird durch die Breite des Bandes oder Bleches resp. durch die Anzahl der Sperr-anker bei aussen liegenden Fugenbändern bestimmt.

FugenbänderFugenbänder bestehen aus Kunststoffen, weitverbreitet sind Weich-PVC Fugenbänder. Sie werden in zwei Typen unterschieden, den innen liegenden und aussen liegen-den Fugenbändern. • InnenliegendeFugenbänderwerdenmittiginder

Fuge vollständig einbetoniert. • AussenliegendeFugenbänderwerdenanderScha-

lung befestigt und nur die Stege werden einbetoniert.Die Wahl zwischen innen liegendem und aussen liegen-dem Fugenband richtet sich nach dem Wasserdruck, der angeordneten Bewehrung, der Bauteildicke und der Lage der Abdichtung. Als Beispiel: Bei innen liegenden Fugenbändern muss die Bewehrung angepasst werden, damit sie mittig verlegt werden können. Aussen lie-gende Fugenbänder hingegen dürfen nicht bei negati-vem Wasserdruck eingesetzt werden.Fugenbänder können zur Abdichtung von Arbeits- und Bewegungsfugen eingesetzt werden. Bei der Abdichtung von Bewegungsfugen werden spe-zielle Typen mit Dehnkörper eingesetzt, um die erwarte-ten Bewegungen aufnehmen zu können.

FugenblecheFugenbleche bestehen aus einem Blech und sind je nach System zusätzlich beschichtet, zum Beispiel um den Verbund mit dem Beton zu erhöhen oder als zusätz-liche Quellabdichtung. Fugenbleche werden wie innen liegende Fugenbänder mittig in der Fuge vollständig einbetoniert. Sie werden auf die obere Bewehrungslage gestellt und weisen des-halb nur einen geringen Wasserumwanderungsweg auf.

Fugenbleche können nur zur Abdichtung von Arbeitsfu-gen verwendet werden.

Montage• Befestigung:

Fugenbänder und Fugenbleche müssen vor dem Beto-niervorgang lagesicher befestigt werden. Innen liegende Fugenbänder werden mittig in der Fuge verlegt und beispielsweise durch Befestigungs-schienen oder Befestigungsösen fixiert. Aussen liegende Fugenbänder werden an der Scha-lung zum Beispiel mit Nägeln befestigt. Fugenbleche werden mittig in der Fuge auf die Bewehrung gestellt und mit Befestigungsbügeln fixiert.

• Übergänge: Stösse, Verbindungen und Kreuzungen müssen sys-temgerecht verbunden werden, z.B. durch Schweissen der Fugenbänder oder -bleche

• Betonieren: Beim Betonieren muss sichergestellt werden, dass keine Kiesnester und Hohlstellen entstehen. Die Fugenbänder und Fugenbleche müssen vollständig mit Beton ummantelt sein.

Abb. 2/221: Innenliegendes

Dehnungsfugenband

Abb. 2/220: Aussenliegendes Dehnfugenband Abb. 2/222: Fugenblech; Montage

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1

243 5

1

24

3

5 3

3

4

1

2

3 Luftdichtung/Dampfbremse

3.4 An- und Abschlüsse bei Dampfbremsen

Im ganzen Bereich der Wärmedämmschicht muss die Dampfbremse lückenlos bis unter die Anschlussbleche und Aufbordungen geführt und in allen Bahnenüberlap-pungen verklebt oder verschweisst werden.

Bei Aufbordungen ist die Dampfbremse bis mindestens oberkant der Wärmedämmschicht hoch zu führen.

Bei Regenwassereinläufen muss die Dampfbremse so angeschlossen werden, dass kein Wasser zwischen Abflussrohr und Unterkonstruktion eindringen kann.

Im Einlaufbereich ist das unterlaufsichere Aufkleben der Dampfbremse auf den Untergrund zu empfehlen.

Abb. 2/305: Dampfbremse bei Türrahmen; Dampfbremse

unterlaufsicher auf Untergrund aufgeklebt (1), Türrahmen mit

Rahmenverbreiterung (2), Anschluss an Türrahmen (3), Wärme-

dämmung Fläche (4)

Abb. 2/304: Dampfbremse, Anschluss bei Regenwassereinlauf;

Dampfbremse unterlaufsicher auf Untergrund aufgeklebt (1),

Steckmuffe rückstausicher (2), Regenwassereinlauf (3) über

Wärmedämmung (4), Wärmedämmung Fläche (5)

Abb. 2/303 Dampfbremse, Anschluss bei Dunstrohr; Dampf-

bremse unterlaufsicher auf Untergrund aufgeklebt (1),

Dunstrohr (2), Dunstrohreinfassund gedämmt (3) über Wärme-

dämmung (4), Wärmedämmung Fläche (5)

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Inhalt

Erstellen bitumiger Abdichtungen

Inhaltsverzeichnis

1 Verarbeiten bitumiger Abdichtungsmaterialien 1131.1 Allgemeines 1131.1.1 Zuschneiden von Dichtungsbahnen 1131.1.2 Kleben von Dichtungsbahnen 1131.2 Flamm-Schweissverfahren 1131.2.1 Überlappungsbereich verschweissen 1141.2.2 Vollflächiges Aufschweissen 1141.2.3 Schweissen an vertikalen Flächenund bei Auf- und Abbordungen 1151.3 Verbinden mit Heissbitumen 1161.3.1 Heissbitumen giessen 1161.3.2 Anforderungen an die Verbindung mit Heissbitumen 1161.3.3 Bitumen erhitzen 1171.4 Schweissen mit Heissluft 118

2 Auslegen von bitumigen Dichtungsbahnen 1192.1 Auslegen für einlagig lose 1192.2 Auslegen für vollflächig kleben 1192.2.1 Vorgehen 1192.3 Zweite Lage vollflächig aufgeschweisst 120

3 Auf- und Abbordungen erstellen 1213.1 Aufbordung bei einlagiger Abdichtung 1213.1.1 Bahnen aufschweissen 1213.2 Aufbordung bei zweilagiger Abdichtung 121

Inhalt 111

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Teil 3 Erstellen bitumiger Abdichtungen

3.3 Abbordungen 1223.4 Eckausbildung mit Polymerbitumen-Dichtungsbahnen 1223.4.1 Vorbereiten des Untergrundes 1223.4.2 Aufborden der Flächenabdichtung 1223.4.3 Hohlkehlausbildung 1233.4.4 Anzeichnen Aufbordung 1. Lage 1233.4.5 Verstärken der Ecken 1233.4.6 Innenecke 1. Lage 1243.4.7 Aussenecke 1. Lage 1253.4.8 Bahnenstösse 1253.4.9 Innenecke 2. Lage 1263.4.10 Aussenecke 2. Lage 126

4 Anschlüsse auf Blech 1274.1 Vorbereiten der Klebeflächen für bitumige Bahnen 1274.2 Anschluss der Abdichtung 1284.3 Nachkontrolle und Reinigung 128

5 Gussasphalt 1295.1 Allgemeines 1295.1.1 Eigenschaften von Gussasphalt 1295.1.2 Herstellung von Gussasphalt 1295.2 Einsatzgebiete von Guss asphalt 1315.2.1 Gussasphalt als Abdichtung 1315.2.2 Gussasphalt als Schutzschicht 1315.2.3 Gussasphalt als Nutzschicht 1315.2.4 Gussasphalt-Estrich 1325.2.5 Heizestriche aus Gussasphalt 1325.2.6 Gussasphalt-Nutzbelag im Innenbereich 1325.2.7 Befahrbare Gussasphaltbeläge 1335.3 Einbau von Gussasphalt 1335.3.1 Ausbildung von Arbeitsnähten 1345.3.2 Oberflächenbearbeitung 1345.4 An- und Abschlüsse 1355.4.1 Auf- und Abbordungen 1355.4.2 Randabschluss an freien Rändern 1355.4.3 Blechanschlüsse 1355.4.4 Bewegungsfugen (Dilatationen) 1365.4.5 Durchdringungen 136

AutorenBeat HanselmannPeter StollerArbeitsgruppe PAVIDENSA (Kapitel 5)

BildnachweisGebäudevers. Graubünden: Abb. 3/107, 3/108, 3/110. B. Hanselmann: Abb. 3/104, 3/105, 3/207. A. Kuster: Abb. 3/202. Soprema AG: Abb. 3/102. GEBÄUDEHÜLLE SCHWEIZ: Abb. 3/106, 3/304–322. PAVIDENSA: Abb. 3/501–512. P. Stoller: Übrige.

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1 Verarbeiten bitumiger Abdichtungsmaterialien

1.1 Allgemeines

Bitumenhaltige Dichtungsbahnen werden in Rollen von 1000–1100 mm Breite und 750–1000 mm Länge, in der Regel stehend auf Paletten angeliefert. Sie werden an ihrem Bestimmungsort ausgerollt und dort verschweisst oder verklebt. Je nach Dicke der Bahnen und Art der Trä-gereinlage haben sie verschiedene Einsatzgebiete. Poly-merbitumen-Dichtungsbahnen werden bei Kälte etwas steif, lassen sich aber auch bei tiefen Temperaturen noch gut verarbeiten.

Bitumenhaltige Abdichtungsmaterialien müssen trocken gelagert werden, denn im nassen Zustand können sie nicht verarbeitet werden.

1.1.1 Zuschneiden von Dichtungsbahnen

Die Dichtungsbahnen werden mit einem geeigneten Messer (Dachpappemesser, Teppichmesser evtl. mit Hakenklinge) zugeschnitten. Winkelrechte Schnitte werden erreicht, indem die Dichtungsbahn von der mutmasslichen Schnittlinie weg ein Stück zurückgelegt und Kante auf Kante ausgerichtet wird. Am Biegungs-punkt kann nun das Material gefaltet und mit dem Messer getrennt werden.

1.1.2 Kleben von Dichtungsbahnen

Je nach Bitumenqualität ist das Verbinden der Dich-tungsbahnen unterschiedlich vorzunehmen.

Bitumen DichtungsbahnenBitumen Dichtungsbahnen lassen sich untereinander durch Anschmelzen des Bitumens dauerhaft verbinden. Dies geschieht mittels offener Flamme des Gasbrenners (Flamm-Schweissverfahren) oder mit Heissbitumen.

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen bis 4 mm Dicke dürfen als erste Schicht der Abdichtung auf starren Unter-grund oder druckfeste, geeignete Dämmung (Schaumglas oder PIR) mit Heissbitumen aufgeklebt werden.

Die Temperatur des Polymerbitumens soll zwischen 160 und 200 °C betragen.

Dichtungsbahnen die dicker als 4 mm sind, müssen im Flamm-Schweissverfahren appliziert werden. Polymerbitumen-Dichtungsbahnen werden untereinan-der grundsätzlich verschweisst.

Es macht wenig Sinn, hochwertige Polymerbitumen-Dichtungsbahnen mit durchschnittlichem Oxidations-bitumen zu verkleben.

1.2 Flamm-Schweissverfahren

Die Verarbeitung von Polymerbitumen-Dichtungsbah-nen im Schweissverfahren erfolgt mit dosierter Flamme.

Merkmale einer guten Verbindung Eine gute Verbindung von zwei Dichtungsbahnen durch Verschweissen wird erreicht, wenn folgende Punkte beachtet werden:• DiezuverbindendenBahnenmüssengenügendBitu-

menanteil aufweisen (Bahnen ab 3,5 mm Dicke).• DiezuverbindendenBahnenmüssentrockenund

sauber sein.• BeideBitumenoberflächenwerdensoweitange-

schmolzen, bis das Bitumen gerade zu fliessen beginnt, und sofort leicht zusammengedrückt. Auf keinen Fall darf der Träger der Dich-tungsbahnen hervortreten. Dies würde bedeuten, dass die Bahnen zu heiss ver-schweisst wurden.

• DieVerbindungdarfkeineFalten(Durch-gänge) oder Blasen (Luftkammern) auf-weisen.

• EineguteVerschweissungzeigtbeidenBahnen-Rändern eine gleichmässig aus-tretende «Schweissraupe» aus Bitumen.

Handhabung des GasbrennersBeim Schweissen von Dichtungsbahnen kann relativ viel Hitze verloren gehen, die Hitze der Flamme ist daher mit geeigneten Gasbrennern gezielt einzusetzen. Dies wird erreicht durch:

1 Verarbeiten bitumiger Abdichtungsmaterialien

Abb. 3/101: Zuschneiden von Dichtungsbahnen

Abb. 3/102:

Flamm-Schweissen

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4

Inhalt

Erstellen von Abdichtungen aus Kunststoff

Inhaltsverzeichnis

1 Verarbeiten von Kunststoff-Dichtungsbahnen 1391.1 Allgemeines 1391.1.1 Überlappung 1391.1.2 Nahtverbindung beim Querstoss 1391.2 Verschweissung der Bahnen 1391.2.1 Handschweissung 1391.2.2 Automatenschweissung 1401.2.3 Nahtkontrollen 1411.2.4 Tiefbau und Deponiebau 1411.3 Quellschweissen 1411.4 Befestigung im Flächenbereich 1421.4.1 Klebeverbindung 1421.4.2 Mechanische Befestigung 1421.5 An- und Abschlüsse mit Kunststoff-Dichtungsbahnen 1431.5.1 Randbefestigung 1431.5.2 Anschlusshöhen 1431.5.3 Auf- und Abbordungen 1431.5.4 Ecken 1441.5.5 Einfassungen 1461.5.6 Regenwassereinläufe 1471.5.7 Abschlüsse mit Blechen 147

2 Verlegen von Abdichtungen aus EPDM 1482.1 Flächenabdichtung verlegen 1482.2 An- und Abschlüsse 1482.3 Befestigung 148

Inhalt 137

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Teil 4 Erstellen von Abdichtungen aus Kunststoff

3 Abdichten mit Flüssigkunststoff (FLK) 1493.1 Allgemeines 1493.1.1 Produktegruppen bei FLK 1493.2 Vorarbeiten auf der Baustelle 1493.2.1 Einhalten der Grenzwerte 1493.2.2 Untergrund vorbereiten 1493.3 Erstellen ganzflächiger Flüssigkunststoffabdichtungen 1503.3.1 Allgemeines 1503.3.2 Verarbeiten von Flüssigkunststoff 1503.3.3 Anschlüsse 1513.4 An- und Abschlüsse bei bitumigen Abdichtungen mit FLK 1513.5 Erstellen von An- und Abschlüssen mit FLK 152

AutorenAndreas KusterKurt KunzBeat HanselmannPeter Stoller

BildnachweisContec AG: Abb. 4/201–204.A. Kuster: Abb. 4/302.Sika Sarnafil AG: Abb. 4/102–147.GEBÄUDEHÜLLE SCHWEIZ: Abb. 4/303–309.P. Stoller: Übrige.

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1 Verarbeiten von Kunststoff-Dichtungsbahnen

1 Verarbeiten von Kunststoff-Dichtungsbahnen

1.1 Allgemeines

Die bekanntesten Kunststoff-Dichtungsbahnen auf dem Markt sind in Rollenbreiten von 2000 mm erhältlich und werden lose, mechanisch befestigt oder vollflächig aufgeklebt. Die Abdichtungen werden einlagig aus-geführt. Die Dichtungsbahnen werden auf dem Bau zu einer homogenen Abdichtung zusammengeschweisst. Je nach Anwendung und Gefälleverhältnis kommen Dicken von 1,5 bis 2,0 mm zum Einsatz.

KonfektionenKunststoffbahnen können werkseitig auf Länge und Breite vorkonfektioniert werden.

ZuschneidenDer Zuschnitt erfolgt mittels Schere oder Stossmesser.

1.1.1 Überlappung

Die Überlappungen betragen in der Regel 80 mm. Dadurch wir ein Abschmelzen von wärmeempfindlichen Dämmstoffen (EPS) durch die Heissluftverschweissung verhindert. Durch geeignete Verlegeanordnung der Bahnen können sämtliche Bahnverbindungen auf gerade Schweissnähte und Querstösse reduziert werden.

1.1.2 Nahtverbindung beim Querstoss

Damit eine durchgehende wasserdichte Verschweissung erreicht wird, sind die Kunststoff- Bahnen nach den Angaben der Lieferanten im Bereich der Querstösse anzuschrägen.

1.2 Verschweissung der Bahnen

Kunststoffbahnen können mit Heissluft homogen ver-schweisst werden. Die Bahnenoberseite und die Bahnen-unterseite werden durch die Heissluft flüssig gemacht und mit der Andrückrolle zusammengepresst. Es entsteht eine homogene Verbindung. Für die Ver-schweissung sind Schweissgeräte mit einer spannungs-unabhängigen Regelung für Heizung und Antrieb geeignet und zu empfehlen.

1.2.1 Handschweissung

• Handschweissgerät Leister TRIAC PID• 20mmDüse• 40mmDüse• RunddüsemitSchnellschweissdüserund• Andrückroller 28 mm• Kantenmesser

Abb. 4/103: Verschweissen mit der 20 mm Düse

Abb. 4/102: Das

Anschrägen der

Nahtvorderkante

erfolgt mit dem

Kantenmesser

Abb. 4/101: Bahnenüberlappung; Kreuzstoss (1), Querstoss (2)

Abb. 4/104: Geräte zum Verschweissen von Kunststoffdich-

tungsbahnen; Handschweiss gerät (1), Schweissdüse 20 mm (2),

Schweissdüse 40 mm (3), Spezialdüse für Schweisschnur (4),

Andrückrolle (5) , Kantenmesser (6)

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Inhalt

Erstellen von Schutz- und NutzschichtenInhaltsverzeichnis

1 Erstellen der Schutzschicht 1371.1 Dichtigkeitskontrolle der Abdichtung 1371.2 Zeitpunkt zum Aufbringen der Schutzschicht 1371.3 Materialkontrolle vor Einbau 1371.3.1 Feststellen des Brechkornanteiles 1371.4 Geräteeinsatz 1381.4.1 Fördern mittels Luftstrom 1381.4.2 Fördern mittels Kran 1381.4.3 Fördern mit Aufzug und Karrette 1391.5 Schutzschicht verteilen 1391.6 Schutzlage zu Schutzschichten 1401.6.1 Verlegung 140

2 Erstellen von begehbaren Nutzschichten 1412.1 Allgemeines 1412.1.1 Gefälle bei Belägen ohne offene Fugen 1412.1.2 Gefälle bei wasserdurchlässigen Belägen 1412.1.3 Höhenversatz 1412.1.4 Auflast beim Umkehrdach 1412.2 Schutzschichten unter Nutzschichten 1412.2.1 Drainagebahnen 1412.2.2 Polypropylenvliese, Polyestervliese 1422.2.3 Schutzbahnen 1422.2.4 Schutzplatten 1422.2.5 Gummigranulatmatten 1422.3 Bettungsschicht 1432.3.1 Allgemeines 1432.3.2 Erstellen der Bettungsschicht 1432.3.3 Stelzlager 1442.4 Plattenbeläge 1452.4.1 Verlegung und Bearbeitung 1462.4.2 Verlegemuster und Nutzung 1462.4.3 Platten verlegen 1462.5 Anschlüsse an Regenwassereinläufe 147

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Teil 5 Erstellen von Schutz- und Nutzschichten

2.6 Anschlüsse an Entwässerungsrinnen 1472.7 An- und Abschlüsse bei Plattenbelägen 1482.7.1 Fuge am Dachrand 1482.8 Übrige Beläge 1482.8.1 Steinplatten 1482.8.2 Gummigranulat-Platten 1482.8.3 Holzroste 1492.8.4 Monobeton 1492.8.5 Gussasphalt 150

3 Erstellen von befahrbaren Nutzschichten 1513.1 Beton-Fahrbahn 1513.2 Fahrbahn aus Gussasphalt 1513.3 Flüssigkunststoff befahrbar 152

4 Dachbegrünung 1534.1 Vorzüge der Dachbegrünung 1534.1.1 Lebensraum für Pflanzen und Tiere 1534.1.2 Klimaverbesserung 1534.1.3 Hoher Wasserrückhalt 1544.1.4 Bindung von Staub und Schadstoffen 1544.1.5 Schutz der Abdichtung 1544.1.6 Sommerlicher Wärmeschutz 1544.1.7 Erhöhter Schallschutz 1554.1.8 Dachlandschaft 1554.2 Extensivbegrünung 1554.2.1 Drainageschicht, Entwässerung 1564.2.2 Speicherschicht 1564.2.3 Substratschicht 1564.2.4 Vegetation 1584.2.5 Ausbringen des Pflanzengutes 1584.2.6 Fertigstellungspflege 1594.3 Intensivbegrünung 160

AutorenBeat HanselmannAndreas Kuster

BildnachweisContec AG: Abb. 5/402, 5/403.Doerken AG: Abb. 5/202.B. Hanselmann: Abb. 5/102, 5/103, 5/107*, 5/211, 5/214, 5/216–218, 5/221, 5/222, 5/401, 5/405–407.A. Kuster: Abb. 5/201, 5/206–210, 5/212, 5/220.Sika Sarnafil AG: Abb. 5/101.OH Samen, Rafz: Abb. Pflanzen Seite 151, 153, 155, 157.Soba inter: Abb. 5/215, 5/219.P. Stoller: Übrige.

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1 Erstellen der Schutzschicht

1 Erstellen der Schutzschicht

Beim Erstellen der Schutzschicht muss vorsichtig gearbeitet werden. Das Risiko, die Abdichtung zu verlet-zen, ist gross. Eine spätere Suche der undichten Stelle ist sehr zeit- und kostenintensiv!

Verschmutzung verhindernDie Materialien für die Schutzschicht sollten sauber sein. Dennoch kann es zu Verunreinigungen an Bauteilen kommen. Da sich verschmutze Blech- oder Wandteile später schwierig reinigen lassen, sind Verschmutzungen sofort mit viel Wasser abzuwaschen.

Betreten eingeschränktDie Arbeit soll so organisiert sein, dass die fertige Schutzschicht nicht befahren und so wenig wie möglich betreten werden muss.

Nach dem Aufbringen der Schutzschicht soll das Flach-dach nur von Fachpersonen für Kontrollzwecke betreten werden.

1.1 Dichtigkeitskontrolle der Abdichtung

Vor dem Aufbringen der Schutzschicht empfiehlt sich eine Dichtigkeitskontrolle der Abdichtung, z.B. durch eine kontrollierte Wässerung der Abdichtungsebenen.Dazu werden die Regenwassereinläufe geschlossen und danach die Dachfläche mit Wasser gefüllt. Mögliche Undichtheiten in der Abdichtung werden so schnell erkannt.

Dabei darf jedoch die zulässige Dachlast nicht über-schritten werden.

Darauf ist insbesondere bei Leichtbaukonstruktionen mit Gefälle zu achten, wo bei den tiefer liegenden Regenwassereinläufen hohe Wasserstände erreicht werden.Das Ergebnis der Wässerung sollte protokolliert werden.

1.2 Zeitpunkt zum Aufbringen der Schutzschicht

Der Zeitpunkt zum Aufbringen der Schutzschicht richtet sich nach dem Material, der Ausführungsart der Abdich-tung, dem Dachsystem und den zu erwartenden Wind-belastungen:• SchutzschichtenüberAbdichtungenausPolymer-

bitumen-Dichtungsbahnen sollen rasch aufgebracht werden, um die Abdichtung vor Sonneneinstrahlung zu schützen.

• BeiAbdichtungenmitKunststoffdichtungsbahnenmüssen während der Bauphase zusätzliche Massnah-men gegen Windeinflüsse getroffen werden.

• Wärmedämmungen nassseitig der Abdichtung (Umkehrdach) müssen umgehend beschwert werden.

Es ist schon oft vorgekommen, dass die lose verlegte Kunststoff-Abdichtung oder die Wärmedämmung beim Umkehrdach bei starken Winden und der daraus ent-stehenden Sogwirkung vom Dach gehoben und weg-getragen wurde.

1.3 Materialkontrolle vor Einbau

Der Kies muss sauber gewaschen sein und darf einen Brechkornanteil bis 15% enthalten. Dies sollte bei der Anlieferung durch Stichproben geprüft werden. Verschmutze Ware und/oder solche mit einem zu hohen Brechkornanteil ist sofort zurückzuweisen.Ist die Ware einmal angenommen (auf dem Dach), über-nimmt der Unternehmer die volle Verantwortung.

1.3.1 Feststellen des Brechkornanteiles

Vereinfachtes VerfahrenAn verschiedenen Orten der Lieferung werden wahllos Steinchen entnommen und in einem Behältnis gesam-melt. Ähnlich dem Lottospiel sind 100 Steinchen in unterschiedlichen Korngrössen zu entnehmen. Diese werden nun nach Zustand sortiert und ausgezählt. Bis 15 scharfkantige Steinchen dürfen gleichmässig über alle Korngrössen verteilt vorhanden sein.

Sind mehr als 15 Steinchen scharfkantig, entspricht die Lieferung nicht mehr der Norm.

Es liegt nun im Ermessen des Unternehmers, ob er auf die Abdichtung eine Schutzlage verlegen oder eine ein-wandfreie Lieferung verlangen will.

Abb. 5/101: Schutzschichten; Betreten eingeschränkt

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4 Dachbegrünung

4.1.6 Sommerlicher Wärmeschutz

In den Sommermonaten profitieren die Hausbewohner von der kühlenden und hitzeabschirmenden Wirkung der Dachbegrünung. Der typische sommerliche Hitze-stau, der das Leben und Arbeiten unterm Dach in der heissen Jahreszeit oft zur Qual werden lässt, kann stark reduziert werden.

4.1.7 Erhöhter Schallschutz

Pflanzen reduzieren den Schall durch Absorption und Reflektion. Beim Gründach ist in der Regel nicht nur die schalldämmende Wirkung der Pflanze entscheidend, sondern vor allem die des Substrates, auf dem die Pflan-zen wachsen. Gründächer mindern die Schallreflexion der Dachoberfläche um bis zu 3 dB und verbessern die Schalldämmung im innern des Gebäudes um bis zu 8 dB Zur Information: Eine Reduktion von 10 dB empfindet der Mensch als Halbierung der Lautstärke.

4.1.8 Dachlandschaft

Anders als dies bei einem bekiesten Dach der Fall ist, wirkt der Anblick eines Daches mit einer Wildkräuter-wiese durch die natürliche Schönheit der Begrünung wohltuend auf die menschliche Gemütsverfassung. Laut Umfragen in Deutschlands Städten fühlen sich etwa 70% der Bevölkerung mit Grün unterversorgt.

Ein Gründach lebt und belebt jeden, der es ansieht.

4.2 Extensivbegrünung

Bei der Extensivbegrünung wird mit einer geringen Substratdicke (etwa 80 mm im verdichteten Zustand) ein Nährboden für anspruchslose und trockenresistente Kräuter und Gräser geschaffen.Extensivbegrünungen werden in der Regel nicht gedüngt oder bewässert und erfordern einen geringen Pflegeaufwand. Da die Extensivbegrünung keine speziellen Gärtner-kenntnisse voraussetzt, kann sie von der Bedachungs-firma ausgeführt werden.

Grundsätzlich wird zwischen Ein- und Mehrschichtauf-bauten unterschieden.

Bei einem Einschichtaufbau übernimmt das Substrat die Aufgabe der Speicher-, Drainage- und Vegetations-schicht.

SEDUM SEXANGULARE

Milder Mauerpfeffer

Blütenfarbe: gelb,

Blütenzeit: Juni,

Wuchshöhe: 3–15 cm

DIANTHUS CARTHU-

SIANORUM

Karthäuser-Nelke

Blütenfarbe: rot,

Blütenzeit: Mai/Juni,

Wuchshöhe: 15–30 cm

GLOBULARIA CORDI-

FOLIA

Herzblättrige Kugel-

blume

Blütenfarbe: blau,

Blütenzeit: Mai/Juli,

Wuchshöhe: 3–10 cm

DIANTHUS AMERIA

Rauhe Nelke

Blütenfarbe: rot,

Blütenzeit: Juni,

Wuchshöhe: 20–35 cm

SEMPERVIVUM

TECTORUM

Berg-Hauswurz

Blütenfarbe: weiss,

Blütenzeit: Juli/Aug.,

Wuchshöhe: 5–20 cm

CHRYSANTHEMUM

LEUCANTHEMUM

Gemeine Margerite

Blütenfarbe: weiss,

Blütenzeit: Mai/Okt.,

Wuchshöhe: 5–10 cm

Auswahl von Pflanzen für die Extensivbegrünung. In Blüte (links), übrige Zeit (rechts)

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Inhalt

An- und Abschlüsse, Ausführungs-beispiele

Inhaltsverzeichnis

1 Wandanschluss 1811.1 Warmdach 1811.1.1 Wandanschluss gedämmt mit XPS und Deckstreifen 1811.1.2 Wandanschluss gedämmt mit XPS und geklebtem Deckstreifen 1821.1.3 Wandanschluss gedämmt mit Schaumglas 1831.1.4 Wandanschluss ungedämmt mit Aufbordung 1841.1.5 Wandanschluss gedämmt mit XPS und Deckstreifen 1851.1.6 Wandanschluss ungedämmt mit Winkelblech 1861.2 Verbunddach 1871.2.1 Wandanschluss, begrünt auf Profilblech 1871.3 Umkehrdach 1881.3.1 Wandanschluss, Dach begehbar 188

2 Dachrandabschluss 1892.1 Warmdach 1892.1.1 Dachrand wärmegedämmt mit Mineralwolle 1892.1.2 Dachrandanschluss mit FLK 1902.1.3 Industriedach auf Profilblech 1912.1.4 Vorgehängte Dachrinne 1922.2 Umkehrdach 1932.2.1 Dachrand wärmegedämmt 193

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Teil 6 An- und Abschlüsse, Ausführungs beispiele

3 Türschwellenanschluss 1943.1 Aufbordungshöhe ≥ 60 mm über Oberkante Nutzschicht 1943.1.1 Kompaktdach mit Nutzschicht aus Zementplatten 1943.2 Aufbordungshöhe < 60 mm über Oberkante Nutzschicht 1963.2.1 Kompaktdach: Nutzschicht Zementplatten und Entwässerungsrinne 1963.2.2 Warmdach: FLK Türschwellenanschluss mit Holzrost als Nutzschicht 1983.2.3 Warmdach: Türschwelle rollstuhlgängig mit Entwässerungsrinne 200

4 Durchdringungen 2024.1 Warmdach 2024.1.1 Dunstrohr 2024.1.1 Regenwassereinlauf bei begehbarer Nutzschicht 203

5 Abschottungen 2045.1 Warmdach 2045.1.1 Abschottung bei Profilblech-Unterkonstruktion 204

6 Dilatationen 2056.1 Kompaktdach 2056.1.1 Dilatation und extensive Begrünung 205

7 Unter Terrain 2067.1 Abbordung bei nicht drückendem Wasser 206

AutorenArbeitsgruppe technische Kommission Flachdach, GEBÄUDEHÜLLE SCHWEIZPeter Stoller

BildnachweisP. Stoller.

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1 Wandanschluss

1 Wandanschluss

1.1 Warmdach

1.1.1 Wandanschluss gedämmt mit XPS und Deckstreifen

1 Betondecke: mit Gefälle ≥ 1,5%2 Voranstrich: Bitumengrundierlack gleichmässig und

vollflächig auf Betondecke und Wand aufgetragen3 Dampfbremse: E-G-3,5-pf vollflächig auf grundierte

Betondecke aufgeschweisst4 Wärmedämmung PUR: PUR-Platten mit Stufenfalz,

glasvlieskaschiert, aufgeklebt5 Abdichtung 2-lagig bitumig: 1. Lage E-G-3,0-tt lose

verlegt, Stösse verschweisst oder geklebt 2. Lage E-P-5,0-tf, vollflächig auf 1. Lage aufgeschweisst

6 Flächige Schutzschicht: Schutzschicht aus Polypro-pylenvlies, lose auf Abdichtung verlegt

7 Schutzschicht: Rundkies 8/16 mm, lose aufge-bracht, Schichtdicke 50 mm

8 Elastomerkeil: 30/30 mm, vollflächig in Kehle einge-schweisst

9 Aufbordung 2-lagig: 1. Lage E-P-4,0-tf vollflächig auf grundierte Mauer aufgeschweisst 2. Lage E-P-5,0-tf vollflächig auf 1. Lage aufgeschweisst

10 Wärmedämmung XPS: Wärmedämmstreifen aus ext-rudiertem Polystyrol mit lösemittelfreiem Kaltkleber aufgeklebt.

11 Deckstreifen verlängert: Zum Schutz der Wärme-dämmung an der Aufbordung

12 Kittfuge: Dichtstoff zwischen Deckstreifen und Aussenputz

13 Wanddämmung EPS: Aussendämmung aus expan-diertem Polystyrol auf Mauerwerk aufgeklebt

14 Wandputz: Aussenputz auf Aussendämmung aufge-bracht

15 Mauerwerk aus Backsteinen

Die im Folgenden

aufgeführten De-

tailausbildungen

sind als Beispiele zu

verstehen, die sich

für die entspre-

chenden Bereiche

bewährt haben.

Jede Detaillösung

beinhaltet Arbeits-

techniken, die,

abhängig vom

Material, unter-

schiedlich sind.siehe aUch F3/

Die Ausführung

eines Anschlusses

hat den Bedingun-

gen der einschlä-

gigen Normen zu

entsprechen. siehe aUch F2/

Innerhalb dieser

Grenzen sind

verschiedenste

Konstruktionen

denkbar. Nicht

alle sind jedoch

sinnvoll. Kriterien,

wie z.B. Ausführ-

barkeit, Ästhetik,

Wirtschaftlichkeit

grenzen die Aus-

wahl weiter ein. siehe aUch F1/

11122.150

Abb. 6/101: Warmdach; Wandanschluss

gedämmt mit XPS und Deckstreifen

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7Inhalt

Anhang

Inhaltsverzeichnis

1 Materialauszug/-bestellung, Beispiele 2081.1 Abdichtungssystem bitumig 2081.2 Abdichtungssystem Kunststoff 210

2 Bezeichnung bitumenhaltiger Dichtungsbahnen 212

3 Tabellen Bauphysik 2133.1 Taupunkttemperaturen θ D 2133.2 Begriffe und Bezeichnungen nach Norm SIA 180 2143.3 Raumtemperaturen und Luftfeuchtigkeiten (Normklimawerte) 2153.4 Baustoffkennwerte 217

Index 225

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