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info Nagra informiert: Aktuelles zur nuklearen Entsorgung «Die Oberfläche verrät, was im Untergrund verborgen ist.» – Ansichten eines Feldgeologen Seite 2 FORSCHUNG 25 Jahre Felslabor Grimsel: Wo Forschung und Erdge- schichte aufeinandertreffen AKTUELL Ein international bedeutendes Felslabor Das Felslabor hat sich in seiner 25-jährigen Geschichte zu einem weltweit anerkannten Forschungslabor auf dem Gebiet der sicheren Lagerung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern entwickelt. Die besonderen geologischen Verhältnisse im Felslabor bieten ideale Rahmenbedingungen für verschiedenartige Versuchs- konzepte und die Bearbeitung unterschiedlichster Frage- stellungen. Der über einen Kilometer lange, verzweigte Laborstollen befindet sich auf 1730 Meter über Meer im 300 Millionen Jahre alten Granit des Aarmassivs. Eine im weltweiten Vergleich einmalige Situation bietet ein als strahlenschutzkontrollierte Zone eingerichteter Labor- stollen, der den Einsatz von geringen Mengen radioaktiver Testsubstanzen unter realistischen Verhältnissen erlaubt. Seit Ende der 90er-Jahre konzentrieren sich die Haupt- projekte auf Feldexperimente unter möglichst endlager- realistischen Randbedingungen. Die Experimente testen bereits das Verhalten grossmassstäblicher Komponenten künftiger Tiefenlager. 25 Jahre Betrieb – eine Erfolgsstory Heute beteiligen sich 25 Organisationen und Forschungs- institute aus 11 Nationen sowie der EU an Projekten im Felslabor Grimsel. Der Leiter des Felslabors Grimsel, Ingo Blechschmidt, fasst die Geschichte des Felslabors so zusammen: «Das Felslabor ist Entwicklungsumgebung und Übungsterrain zugleich. Das Verhalten der Natur und die Möglichkeiten, die Gesteine beim langfristigen Ein- schluss von radioaktiven Stoffen bieten, werden mit Hilfe des Felslabors genau erforscht und verstanden. Die fast unendlich lange Geschichte des Gesteins erzeugt tiefen Respekt und ist gleichzeitig der Schlüssel in eine Zukunft mit sicheren Tiefenlagern in der Schweiz und anderswo.» Würdigung von Hans Issler Eindrücklich war auch die Verabschiedung von Hans Issler, der als ehemaliger Präsident der Nagra den Bau und den Betrieb des Felslabors über Jahrzehnte beglei- tete. Zahlreiche Vertreter der im Felslabor beteiligten Partnerorganisationen aus 11 Nationen waren anwesend und erwiesen Hans Issler die Ehre. Der neue Präsident des Verwaltungsrats, Ständerat Pankraz Freitag, würdigte Hans Issler für seine fachliche Kompetenz, seine ruhige, überlegte Art und sein nachhaltiges Handeln: «Hans, Du hast wesentlich dazu beigetragen, dass die technisch- wissenschaftliche Kompetenz der Nagra national und international so hohe Beachtung geniesst.» Plattform Bözberg: «Wir werden nicht nur mitreden, sondern auch Forderungen einbringen.» Seite 3 Geologiewanderung Weinland: 700’000 Jahre zuru ck Seite 4 AUS DEN STANDORTGEBIETEN LETZTE SEITE Nr. 31 Dezember 2009 Am 25. September dieses Jahres feierte die Nagra zusammen mit Gästen aus aller Welt das 25-Jahr-Jubiläum des Felslabors unterhalb des Grimselpasses. Die gleichzeitige Verabschiedung von Hans Issler, der 30 Jahre Vorsitzender der Nagra-Geschäftsleitung und zwei Jahrzehnte Präsident der Verwaltung war, brachte zudem emotionale Momente. Ingo Blechschmidt, Leiter des Felslabors, beim Führen einer Gruppe. (Foto Comet) Ständerat und Verwaltungsratspräsident Pankraz Freitag (rechts) zusammen mit Hans Issler. (Foto Comet)

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infoNagra informiert: Aktuelles zur nuklearen Entsorgung

«Die Oberfläche verrät, wasim Untergrund verborgen ist.» –Ansichten eines FeldgeologenSeite 2

FORSCHUNG

25 Jahre Felslabor Grimsel:Wo Forschung und Erdge-schichte aufeinandertreffen

AKTUELL

Ein international bedeutendes FelslaborDas Felslabor hat sich in seiner 25-jährigen Geschichtezu einemweltweit anerkannten Forschungslabor auf demGebiet der sicheren Lagerung radioaktiver Abfälle ingeologischen Tiefenlagern entwickelt. Die besonderengeologischen Verhältnisse im Felslabor bieten idealeRahmenbedingungen für verschiedenartige Versuchs-konzepte und die Bearbeitung unterschiedlichster Frage-stellungen. Der über einen Kilometer lange, verzweigteLaborstollen befindet sich auf 1730 Meter über Meer im300 Millionen Jahre alten Granit des Aarmassivs. Eine imweltweiten Vergleich einmalige Situation bietet ein alsstrahlenschutzkontrollierte Zone eingerichteter Labor-stollen, der den Einsatz von geringenMengen radioaktiverTestsubstanzen unter realistischen Verhältnissen erlaubt.Seit Ende der 90er-Jahre konzentrieren sich die Haupt-projekte auf Feldexperimente unter möglichst endlager-realistischen Randbedingungen. Die Experimente testenbereits das Verhalten grossmassstäblicher Komponentenkünftiger Tiefenlager.

25 Jahre Betrieb – eine ErfolgsstoryHeute beteiligen sich 25 Organisationen und Forschungs-institute aus 11 Nationen sowie der EU an Projekten im

Felslabor Grimsel. Der Leiter des Felslabors Grimsel,Ingo Blechschmidt, fasst die Geschichte des Felslabors sozusammen: «Das Felslabor ist Entwicklungsumgebungund Übungsterrain zugleich. Das Verhalten der Natur unddie Möglichkeiten, die Gesteine beim langfristigen Ein-schluss von radioaktiven Stoffen bieten, werden mit Hilfedes Felslabors genau erforscht und verstanden. Die fastunendlich lange Geschichte des Gesteins erzeugt tiefenRespekt und ist gleichzeitig der Schlüssel in eine Zukunftmit sicheren Tiefenlagern in der Schweiz und anderswo.»

Würdigung von Hans IsslerEindrücklich war auch die Verabschiedung von HansIssler, der als ehemaliger Präsident der Nagra den Bauund den Betrieb des Felslabors über Jahrzehnte beglei-tete. Zahlreiche Vertreter der im Felslabor beteiligtenPartnerorganisationen aus 11 Nationen waren anwesendund erwiesen Hans Issler die Ehre. Der neue Präsidentdes Verwaltungsrats, Ständerat Pankraz Freitag, würdigteHans Issler für seine fachliche Kompetenz, seine ruhige,überlegte Art und sein nachhaltiges Handeln: «Hans, Duhast wesentlich dazu beigetragen, dass die technisch-wissenschaftliche Kompetenz der Nagra national undinternational so hohe Beachtung geniesst.»

Plattform Bözberg:«Wir werden nicht nurmitreden, sondern auchForderungen einbringen.»Seite 3

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AUS DEN STANDORTGEB I E T EN LET Z TE SE I T E

Nr. 31 Dezember 2009

Am 25. September dieses Jahres feierte die Nagra zusammen mit Gästen aus aller Welt das

25-Jahr-Jubiläum des Felslabors unterhalb des Grimselpasses. Die gleichzeitige Verabschiedung

von Hans Issler, der 30 Jahre Vorsitzender der Nagra-Geschäftsleitung und zwei Jahrzehnte

Präsident der Verwaltung war, brachte zudem emotionale Momente.

Ingo Blechschmidt, Leiter des Felslabors, beim Führen einer Gruppe.(Foto Comet)

Ständerat und Verwaltungsratspräsident Pankraz Freitag (rechts)zusammen mit Hans Issler. (Foto Comet)

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2 «Die Oberfläche verrät, wasim Untergrund verborgenist.» – Ansichten einesFeldgeologen

FORSCHUNG

Herr Madritsch, was macht ein Geologe bei der Nagra?Die Geologen bei der Nagra beschäftigen sich mit denverschiedensten Aspekten der Erdwissenschaften. DasSpektrum der Untersuchungen reicht von der Durch-führung von Experimenten über die Charakterisierungvon physikalischen, mechanischen und chemischen Ge-steinseigenschaften bis zu regionalen Studien zur geolo-gischen Entwicklung jener Gebiete, die als Standorte fürgeologische Tiefenlager in Frage kommen. Für solcheStudien liefern geologische Feldaufnahmen Datengrund-lagen.

Was genau untersuchen Sie im Feld?Geologische Feldaufnahmen können sehr unterschiedli-che Zielsetzungen haben. Derzeit werden die bestehendenDeformationsstrukturen der Gesteine detailliert erfasst,im Besonderen die Orientierung, Häufigkeit und Be-schaffenheit von Brüchen im Gestein. Zu diesem Zweckwerden Steinbrüche oder natürliche Geländekanten, andenen Gesteine an der Oberfläche aufgeschlossen undsichtbar sind, vermessen und kartiert. Aus den Ergeb-nissen dieser Untersuchungen lassen sich Rückschlüsseauf diemechanischen und hydrogeologischen Eigenschaf-ten des Gesteins ziehen. Ausserdem kann der Geologeso die Deformationsgeschichte rekonstruieren, welchedas Gestein im Laufe der geologischen Vergangenheiterlebt hat.

Was hat Ihre Arbeit mit einem Tiefenlager zu tun?Geologen prognostizieren unter anderem aufgrund vonBeobachtungen an der Oberfläche den geologischenAufbau des Untergrundes bis in eine Tiefe von mehrerenKilometern. Diese Prognosen ergänzen Informationenaus Tiefbohrungen, seismischen Untersuchungen undFelslaborexperimenten. Ausserdem stellen die Ergebnis-se der derzeitigen Feldaufnahmen wichtige Grundlagenfür die Rekonstruktion der geologischen Entwicklungder Region dar. Der detaillierte Kenntnisstand dieserEntwicklungsgeschichte fliesst in die Bewertung der Lang-zeitstabilität eines geologischen Tiefenlagers mit ein.

Welche Gesteine untersuchen Sie?Die aktuellen Untersuchungen konzentrieren sich aufKalkgesteine, die den Opalinuston überlagern. Sie sindnahezu in der gesamten Nordschweiz an der Oberflä-che aufgeschlossen. Da diese Gesteine bereits vor ca.170–145Millionen Jahren im Jura entstanden sind, habensie bruchhafte Verformung über einen sehr langen Zeit-raum aufgezeichnet und deshalb viel zu erzählen …

Glauben Sie, dass geologische Formationen Abfälle fürZehntausende von Jahren einschliessen können?Glaube allein ist in der Wissenschaft nicht ausreichend.Es ist international anerkannt, dass die geologischeTiefenlagerung die sicherste Möglichkeit ist, hochradio-aktive Abfälle über lange Zeit einzuschliessen. Selbst-verständlich kann auch ein Geologe, dem sogar 1 MillionJahre prinzipiell als kurzer Zeitabschnitt erscheint, keinehundertprozentige Garantie über diesen langen Zeitraumabgeben. Aber wenn ein geologisches Tiefenlager aneinem Standort errichtet wird, der die Langzeitsicherheitauch bei pessimistischen Zukunftsszenarien gewährleis-tet, sind wir auf der sicheren Seite.

Was können wir von der Natur lernen?Als Geologe wird mir von der Natur vor Augen geführt,dass derMensch nur einen verschwindend kleinen Zeitab-schnitt der Erdgeschichte miterlebt. Unser respektvollerUmgang mit der Natur sollte daher selbstverständlichsein. Wir lernen von ihr.

Die Analyse von Gesteinen und die Interpretation von Landschaftsformen sind Methoden von Erd-

wissenschaftern. Sie erlauben es, Rückschlüsse auf Gesteinsschichten im Untergrund zu ziehen.

Ein Interview mit Herfried Madritsch, einem der Nagra-Geologen, die im freien Feld mehr entdecken

als nur die Welt an der Oberfläche.

Herfried Madritsch bei der Arbeit im freien Feld. (Fotos Nagra)

Messungen an einem geologischen Aufschluss in der Landschaft.

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AUS DEN STANDORTGEB I E T EN

Plattform Bözberg:«Wir werden nicht nur mit-reden, sondern auch unsereForderungen einbringen.»

Der Sachplan geologische Tiefenlager sieht bei der Stand-ortsuche für die Entsorgung radioaktiver Abfälle den Ein-bezug der betroffenen Bevölkerung und der Gemeindenvor (regionale Partizipation). Vor diesem Hintergrundformierte sich im Mai 2009 unter der Federführung derbeiden Planungsverbände Brugg Regio und FricktalRegio die Plattform Bözberg. Sie betrachtet es als ihrenAuftrag, die Interessen der Region zu vertreten und zugewährleisten, dass interessierte Bevölkerungsgruppenihre Anliegen in den Standortwahlprozess einbringenkönnen. Sie fungiert dabei als Verbindungsstelle zwischenden betroffenen Gemeinden und den am Sachplanver-fahren beteiligten Organisationen wie dem Bundesamtfür Energie (BFE), dem Kanton Aargau oder der Nagra.Ausserdem informiert sie die Bevölkerung laufend und inverständlicher Weise über die aktuellen Entwicklungen.

Intensive VorbereitungAuch wenn der eigentliche Aufbau der regionalen Partizi-pation erst im kommenden Jahr beginnt, sind die Mitglie-der der PlattformBözberg bereits aktiv. Zu ihren aktuellenTätigkeiten gehören etwa:• die Aneignung von Kenntnissen über das Sachplanver-fahren und über die Entsorgung radioaktiver Abfälle,

• die Mitarbeit in verschiedenen, am Sachplanverfahrenbeteiligten Gremienwie der Arbeitsgruppe Information&Kommunikation und demTechnischen ForumSicherheit,

• die Mitarbeit an der laufenden Teststudie des BFE überraumplanerische Beurteilungsmethodik für Tiefen-lager,

• der Aufbau eines Beziehungsnetzes zu den wichtigstenAkteuren im Sachplanverfahren und zu den anderen Re-gionen, die als mögliche Standorte für ein Tiefenlagerzur Diskussion stehen.

Das Team arbeitet zudem an der Website www.plattform-boezberg.ch, die aktuell neu aufgeschaltet wird.Weil es unter den an der Partizipation Beteiligten durchausunterschiedliche Standpunkte zu einemmöglichen Tiefen-lager in der Bözbergregion gibt, hat sich das Gremiumauf ein paar grundlegende Regeln der Zusammenarbeit

geeinigt. Dazu gehört etwa das Bekenntnis, sich trotzunterschiedlicher Ansichten mit Achtung und Toleranzzu begegnen und sich um einen permanenten Dialog un-tereinander, mit den Behörden und der Bevölkerung zubemühen.

Den Anliegen der Region Nachdruck verschaffenDie Plattform Bözberg begrüsst ausdrücklich, dass beider Standortsuche für geologische Tiefenlager Sicher-heitsaspekte und nicht etwa politische oder ökonomischeÜberlegungen an erster Stelle stehen. In diesem Zusam-menhang hält das Startteam fest: «Es darf auf keinen Fallsein, dass das Tiefenlager einfach dort gebaut wird, woder Widerstand der Bevölkerung am geringsten oder dieRealisierung am kostengünstigsten ist!»Den Aufbau der regionalen Partizipation erachtet dasGremium als grosse Herausforderung, aber auch alsunabdingbare Voraussetzung für einen transparentenund fairen Standortwahlprozess. Die Region Bözberg istbereit, sich dieser Herausforderung zu stellen, erwartetaber auch, dass sich die im Sachplanverfahren vorgese-hene Partizipation nicht auf ein passives Mitspracherechtbeschränkt: «Wir wollen nicht nur mitreden, sondernwerden unsere Forderungen von Anfang an einbringen.»

Die Region Bözberg ist eines der sechs Gebiete, die gegenwärtig vertieft auf ihre Eignung als Standort

eines geologischen Tiefenlagers für radioaktive Abfälle untersucht werden. Die Plattform Bözberg

vertritt die Region als Behördendelegation im Sachplanverfahren und kümmert sich um den Aufbau

der regionalen Partizipation.

Die Mitglieder der Plattform-Bözberg: Christoph Riner, Benjamin Müller, UlrichMüller, Gerry Thönen, Peter Plüss, Jan Gerschler (es fehlen Gerhard Beuggert,Ulrich Krieger und René Birrfelder). (Foto: Fotostudio Huber, Wettingen)

Die eindrückliche Landschaft des Bözbergs. (Foto Urs Frick)

Die Plattform Bözberg besteht im Moment aus einem Startteam,

das sich aus folgenden Personen zusammensetzt: Gerhard Beug-

gert, Vizeammann, Bözen; René Birrfelder, Gemeindeammann,

Mönthal; Jan Gerschler, Gemeinderat, Effingen; Ulrich Krieger,

Bürgermeister, Laufenburg (D); Benjamin Müller, Vizeammann,

Gipf-Oberfrick; Ulrich Müller, Gemeinderat, Riniken; Peter Plüss,

Gemeindeammann, Unterbözberg; Christoph Riner, Grossrat,

Zeihen. Betreut wird die Plattform von Gerry Thönen, Geschäfts-

führer des Planungsverbandes Fricktal Regio.

Kontaktadresse:Plattform BözbergLaufenplatz 1455080 LaufenburgTel. 062 874 47 40Fax 062 874 47 [email protected]

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4 etc.LETZTE SE I T E

NagraNationale Genossenschaftfür die Lagerungradioaktiver Abfälle

Hardstrasse 735430 WettingenSchweiz

Tel +41 56 437 11 11Fax +41 56 437 12 07

[email protected]

ImpressumRedaktion: Heinz Sager/Frederic Härvelid, NagraAuflage: 135’000 (d/f/i)

Abdruck mit Quellenangabe gestattet.

Geologiewanderung Weinland: 700’000 Jahre zurückDas Forum Vera (Verantwortung fürdie Entsorgung radioaktiver Abfälle)sowie die Parteien SVP, FDP und CVPdes Bezirks Andelfingen luden am11. September zu einer gut besuchtenGeologiewanderung imWeinland ein.Oskar Keller, pensionierter und pas-sionierter Geologe, zeigte den Inter-essierten Spuren geologischer Pro-zesse der letzten rund 700’000 Jahre.Eiszeiten und Schmelzwasser prägtendie Erdoberfläche und somit auch dieheutige Landschaft; für alle Teilneh-menden eine beeindruckende Einsichtin die jüngere Erdgeschichte.

Nagra beteiligt am Impuls-Event beim KKW BeznauDie Nagra informierte an der Jubiläumsfeier «Impuls Beznau» mit einemeigenen Ausstellungspavillon über die nukleare Entsorgung in der Schweizund lud die Besucher auf eine packende Zeitreise durch die Erdgeschichte ein.«Spuren der Zukunft» war der Titel des Pavillons, mit dem die Nagra an derFeier zum 40-Jahr-Jubiläum des Kernkraftwerks Beznau am 7./8. Novem-ber vertreten war. Im Zentrum der Ausstellung stand eine mehrere Meterlange Schautafel mit einem Überblick über die letzten 300 Millionen JahreErdgeschichte. Die enormen Zeitdimensionen zogen viele Besucher in ihrenBann. Anhand der ausgestellten Fossilienfunde und Gesteine konnten sie sichein Bild davon machen, wie Wissenschaftler aus Vergleichen mit der NaturErkenntnisse für die sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle gewinnen. EineAnimation veranschaulichte das Prinzip der geologischen Tiefenlagerung.Viele Interessierte nutzten darüber hinaus die Gelegenheit, sich über dasStandortwahlverfahren für Tiefenlager zu erkundigen, ihre Meinung zuäussern und mit den Mitarbeitenden der Nagra zu diskutieren.

Schweizer Medienschaffende besichtigten Nuklear-anlagen in SchwedenDas Nuklearforum Schweiz hat vom9. bis 12. September eine Informati-onsreise fürMedienschaffende durch-geführt. 12 Journalistinnen und Jour-nalisten aus der Schweiz nahmendaran teil. Zwei Nagra-Vertreter be-gleiteten die Reisenden.Die Informationsreise führte nachStockholm, Forsmark und Oskars-hamn. Neben der Ausgestaltung derAnlagen im schwedischen Granit in-teressierten sich die Journalisten vorallem auch für den Entscheidungs-

prozess in Schweden bezüglich desBaus von Tiefenlagern. AktuellenGesprächsstoff gab es genug – so ent-schied die schwedische Entsorgungs-organisation Svensk Kärnbrännsle-hantering AB (SKB) diesen Sommer,ein Tiefenlager für hochaktive Abfällein Forsmark zu bauen (siehe NagraInfo Nr. 30).Es gab genug Gelegenheit, ausführ-lich mit nationalen wie auch lokalenschwedischen Politikern zu sprechen.Diese betonten, dass der Einbezugder lokalen Bevölkerung zentral warfür den Erfolg des Entscheidungs-prozesses.Saida Engström, Leiterin des Be-reichs Umwelt und Öffentlichkeit beider SKB, brachte es auf den Punkt:Es sei sehr wichtig, zuzuhören undauf die Bedenken der Personen ein-zugehen. So entstehe die notwendigeVertrauensbasis zur Bevölkerung.

Die 3 Reaktoren von Forsmark und das Eingangs-gebäude zum Tiefenlager SFR.

Der Nagra-Pavillon «Spuren der Zukunft» (links) und eine Innenaufnahme des Pavillons mit einemAusschnitt der sechs Meter langen, 300 Millionen Jahre umfassenden Schautafel (rechts).

myclimate.org / natureOffice.ch / CH-150-092903

Gewerbeausstellungenmit Beteiligung derNagra im Herbst 2009

Stimmungsbilder zum Dialog derNagra mit Messebesuchern an derZofinger Messe, der HerbstmesseLaufenburg, der Expo Brugg-Windisch und der SchaffhauserHerbstmesse.

Aufmerksame Zuhörer an der Geologiewanderungmit Oskar Keller.