PLUS - Heibel-Ticker · Doch stattdessen betonte EZB-Chef Mario Draghi im anschließenden...

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PLUS Finanzinformationen - Einfach einen Tick besser - Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5436 12. Jahrgang - Ausgabe 36 (08.09.2017) Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag

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PLUSFinanzinformationen

- Einfach einen Tick besser -

Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5436

12. Jahrgang - Ausgabe 36 (08.09.2017)Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag

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8. Sep. 2017 Heibel-Ticker Plus #36 Seite 2 von 16

Inhalt

01. Info-Kicker: Zalando hat Wettbewerbsvorteile ggü. Amazon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

02. So tickt die Börse: Zinsentscheid: Währungskrieg oder Absprache? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Nordkorea-Konflikt: Verhärtete Fronten bringen Putin in Zugzwang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

03. Sentiment: Große Investitionsbereitschaft könnte zu Strohfeuer führen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

04. Ausblick: Gründe für und gegen eine Herbst-Rallye . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Bullisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Bärisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Mein Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

05. Wunschanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Wachstumsaktie nach Rücksetzer attraktiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Predictive Analysis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Junges Startup mit prominenter Rückendeckung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Wettbewerber Amazon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Bewertung: Wachstumsunternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Kursentwicklung: Ausverkauf nach Amazon-Initiative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

06. Update beobachteter Werte: Innotec, Cameco, DEAG Deutsche Entertainment . . . . . . . . . . . 12Innotec: Zahlen mit einem Haar in der Suppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Cameco: Lang laufende Rahmenverträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

DEAG Deutsche Entertainment: Exklusive Vertriebspartnerschaft mit TimeRide . . . . . . . . . . . 13

07. Übersicht HT-Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

09. An-/Ab-/Ummeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

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01. Info-Kicker:

Zalando hat

Wettbewerbsvorteile ggü.

Amazon

Liebe Börsenfreunde,

Ich vermute, in den kommenden Wochen wer­

den die Zinsdiskussionen wieder ein wesentli­

ches Thema an den Aktienmärkten sein. Die

EZB behält ihre Liquiditätsflutung vorerst bei,

die Fed gerät langsam unter Druck, ihre beab­

sichtigten Zinserhöhungen nicht umzusetzen.

In Kapitel 02 werfe ich einen detaillierten Blick

auf die Entscheidungsmöglichkeiten und

Abhängigkeiten von EZB-Chef Mario Draghi

und Fed-Chefin Janet Yellen.

Nordkorea gegen die USA, Kim Jong-un gegen

Donald Trump, zwei Wahnsinnige und Unbere­

chenbare, die da aufeinander treffen, wollen

uns die Medien glauben machen. Ich habe ein

wenig tiefer gegraben und finde durchaus ratio­

nale Gründe für die Verhaltensweisen der bei­

den. Natürlich stecken nationale Interessen

hinter dem Säbelrasseln, aber auch Dritte wie

beispielsweise wieder einmal Putin spielen

eine maßgebliche Rolle. Wenn man sich die

verschiedenen Interessen und Möglichkeiten

anschaut, dann offenbart sich zwar keine

Lösung, aber das Säbelrasseln wird verständ­

licher und weniger bedrohlich. Auch zu diesem

Thema habe ich in Kapitel 02 geschrieben.

Die Zukunftserwartung zeigt weiterhin einen

Rekordoptimismus, die Stimmung ist nun

sprunghaft angestiegen. Unsere Sentiment-

Analyse zeigt, dass der Rallye bald die Luft

ausgehen könnte. Mehr dazu lesen Sie in Kapi­

tel 03.

Im Ausblick in Kapitel 04 habe ich die Gründe

für eine Rallye gegenüber den Gründen der

Bären abgewogen. Beide Seiten haben gute

Argumente, die einen kurzfristig, die anderen

langfristig. Ich erläutere Ihnen, wie ich mich

daher verhalten würde.

Die heutige Wunschanalyse erläutert in Kapitel

05 den Wettbewerbsvorteil, den Zalando

gegenüber Amazon im Online-Geschäft mit

Bekleidung hat. Ich denke, Zalando wird sich

eine Nische sichern können.

Wie immer gibt es eine Reihe von Updates in

Kapitel 06 sowie eine tabellarische Übersicht

über unser Portfolio in Kapitel 07.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr

Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und

Herausgeber des

Heibel-Ticker

02. So tickt die Börse:

Zinsentscheid:

Währungskrieg oder

Absprache?

In der gestrigen Sitzung der EZB wurde das

Zinsniveau in Europa unverändert belassen.

Das ist keine Überraschung, der Leitzins von

0% wird uns noch eine ganze Weile begleiten.

Zudem wurde erneut bestätigt, dass die Anlei­

hekäufe mit einem Volumen von 60 Mrd. EUR

bis Dezember 2017 unvermindert fortgesetzt

werden. Auch das ist keine Überraschung.

Überrascht hat mich die Formulierung, dass

diese Anleihekäufe in bestehender Höhe auch

über Dezember 2017 hinaus aufrecht erhalten

werden. Zudem wurde der aggressive Nach­

satz beibehalten, mit dem man sogar eine

erneute Ausweitung dieses Anleihekaufpro­

gramms in Aussicht stellt, sollten sich die Rah­

menbedingungen verschlechtern.

Ich hatte damit gerechnet, dass der Tonfall nun

endlich ein wenig in Richtung "Ende der Liqui­

ditätsflutung" geht. Die Konjunkturdaten in

ganz Europa sind seit Monaten überaus positiv.

Mehrmals hat die EZB bereits ihre Prognosen

für die Konjunktur- sowie Inflationsentwicklung

der kommenden Jahre angehoben. Es wäre

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nun an der Zeit, die Anleger auf das bevorste­

hende Ende der Liquiditätsflutung vorzube­

reiten. Doch stattdessen betonte EZB-Chef

Mario Draghi im anschließenden Statement,

man werde diese Frage erst auf dem Treffen

im Oktober diskutieren.

Bei näherem Hinschauen entpuppt sich in mei­

nen Augen die Euro-Entwicklung als der Grund

hinter der Zurückhaltung Draghis. Der Euro hat

in freudiger Erwartung des Endes der Liquidi­

tätsflutung in Europa gegenüber dem US-Dol­

lar seit Jahresbeginn bereits um 15% zulegen

können. Man könnte auch sagen, der US-Dol­

lar hat aus Enttäuschung über die Konjunktur­

entwicklung in den USA, die weitere Zins­

schritte eher unwahrscheinlich macht, kräftig

Federn gelassen.

Und damit sind wir bei dem wirklichen Konflikt,

den Draghi derzeit austrägt: Hätte er gestern

Hinweise auf ein bevorstehendes Ende der

Liquiditätsflutung gemacht, beispielsweise

indem er andeutet, dass die 60 Mrd. monatli­

chen Anleihekäufe im Verlauf des kommenden

Jahres schrittweise reduziert würden, dann

wäre der Euro in die Höhe geschnellt.

Gleichzeitig sind Anleger skeptisch, ob die US-

Notenbank ihre in Aussicht gestellte Zinsanhe­

bung auch umsetzen wird. Die US-Konjunktur

lässt der Fed auch die Möglichkeit offen, keine

weitere Zinserhöhung mehr vorzunehmen. Das

wäre für Anleger das Signal, vom US-Dollar in

den Euro zu wechseln, und zwar viel stärker,

als das bislang geschehen ist.

Am 20. September wird Fed-Chefin Janet Yel­

len die Zinsentscheidung der US-Notenbank

bekannt geben. Sie wird, meiner Einschätzung

nach, genau wie in Jackson Hole vor wenigen

Wochen ein rosiges Bild über die US-Konjunk­

tur malen und weitere Zinsschritte für die

Zukunft als Möglichkeit offen lassen, aber

nichts tun. Je nachdem, wie konkret sie die

Möglichkeit einer Zinsanhebung in Aussicht

stellt, wird der US-Dollar entweder zulegen

oder abgeben.

Im Umkehrschluss wird also der Euro abgeben,

wenn es Janet Yellen gelingt, ihre Zuhörer von

der konkreten Möglichkeit weiterer Zinsanhe­

bungen zu überzeugen. Und das ist dann die

Basis, auf der EZB-Chef Draghi in Europa das

Ende der Liquiditätsflutung in Aussicht stellen

kann. Es wird dann von Anlegern wie ein

Gleichschritt zwischen den USA und Europa

wahrgenommen, wobei Europa halt einfach nur

ein wenig hinterherhinkt. Die Wechselkursre­

aktion in einem solchen Umfeld würde mode­

rat ausfallen.

Das Treffen in Jackson Hole dient traditionell

dazu, dass sich Notenbanker der ganze Welt

über Strategien austauschen und absprechen.

Vielleicht haben die beiden ja abgesprochen,

dass Yellen zunächst die Zinssteigerugser­

wartung in den USA anheizen muss, bevor

Draghi selbiges in Europa tut. Vielleicht konn­

ten sie sich aber auch nicht einigen, wer in Vor­

leistung gehen muss. Dann wäre die fortge­

setzte Liquiditätsflutung der EZB eine durch die

Wechselkursentwicklung getriebene Entschei­

dung. Doch der Wechselkurs ist nicht Bestand­

teil des Mandats der EZB. Die EZB würde dann

einen Währungskrieg führen.

Es wird also spannend. Wenn Sie in diesen

Ausführungen eine Antwort auf die Frage in der

Überschrift erwartet haben, dann muss ich Sie

enttäuschen. Die Welt ist nicht schwarz/weiß.

Nordkorea-Konflikt: Verhärtete Fronten bringen

Putin in Zugzwang

Zunächst einmal möchte ich mich für den Tipp­

fehler in der Ausgabe vom vergangenen Frei­

tag entschuldigen: Ich habe Süd- statt Nordko­

rea den Raketentest zugeschrieben.

Nun gibt es Berichte, die Nordkoreas Verhalten

als überaus rational darstellen: Seit vielen Jah­

ren machen die USA gemeinsam mit Südkorea

zweimal jährlich Truppenübungen an der

Grenze zu Nordkorea oder aber im Meer vor

Nordkorea. Das ist eine klare Provokation und

Nordkorea verlangt schon seit vielen Jahren,

dass diese Übungen eingestellt werden sollen.

Nach der Wahl Donald Trumps habe man

einen erneuten Anlauf unternommen und - weil

Trump ja gern Kuhhandel betreibt - seine Ver­

handlungsposition durch die Raketen- und

Atomtests verbessert. Trump sei derjenige, der

nicht auf die Verhandlungsangebote Nordko­

reas einging.

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Auf der anderen Seite werden die vielen Bemü­

hungen Südkoreas erwähnt, die Nordkorea zu

Gesprächen einluden, ohne Erfolg.

Dann wird ausgeführt, dass Putin hinter der

starren Linie Nordkoreas steckt. China hat ja

inzwischen deutlich gemacht, einen Erstschlag

Nordkoreas zu verurteilen, gleichzeitig aber

auch eine Invasion durch die USA nicht zuzu­

lassen. Russland hat lediglich gesagt, Nord­

korea dürfe keine Atomwaffen haben, weitere

Sanktionen würden jedoch nicht zum Ziel füh­

ren, sondern man müsse verhandeln.

Also irgendwie habe ich den Eindruck, dass die

Lösung des Konflikts weder in der Hand von

Nord- noch von Südkorea liegt - wieder einmal

stehen sich Russland und die USA gegenüber.

Sie können mir nicht erzählen, dass Kim Jong-

un ein wildgewordener Wahnsinniger ist, da

steckt eine Strategie dahinter. Und eine Stra­

ategie wäre es, sich in eine gute Verhand­

lungsposition zu bringen. Nur leider hat er

Trump falsch eingeschätzt, er reagiert auf

Härte mit noch mehr Härte. Und so eskaliert

die Situation permanent eine Stufe höher, den­

noch glaube ich nicht, dass einer der beiden

wirklich zur nuklearen Option greifen wird.

Doch was macht Putin in diesem Spiel?

Möchte er etwa aushandeln, dass die USA ihre

Militärbasen in Südkorea schließen müssen,

um eine Wiedervereinigung Koreas zu ermög­

lichen? Damit wären die USA endgültig raus

aus Asien, egal unter welcher Staatsform die

Wiedervereinigung stattfinden würde. Aber der­

zeit fehlen Putin die Verhandlungsoptionen, am

Montag sollen verschärfte Sanktionen gegen

Nordkorea im UN-Sicherheitsrat verabschiedet

werden, darunter befindet sich ein Importverbot

für Öl. Das will Putin nicht, er möchte reden.

Stellt er sich als Vetomacht hingegen gegen

diese Sanktionen, wird er als Kollaborateur der

nuklearen Spielchen Nordkoreas entlarvt.

So gesehen ist die harte Linie von Donald

Trump zwar gefährlich. Doch wenn wir davon

ausgehen, dass weder Kim Jong-un, noch

Donald Trump in die Geschichtsbücher einge­

hen wollen als diejenigen, die einen Atomkrieg

angezettelt haben, ist es ein rationaler Weg,

den Einfluss der USA in Korea zu sichern.

Auch hier gilt also: Weder Kim Jong-un, noch

Trump, noch Putin sind einfach nur böse und

unsere Kanzlerin, die nach härteren Sanktio­

nen ohne Öl ruft, ist nicht nur einfach gut. Die

Interessenlage ist komplex und entsprechend

gibt es keine einfache Lösung. Doch das ist

eigentlich nichts Neues und daher nehmen die

Aktienmärkte diesen Krisenherd zunehmend

gelassen wahr.

Schauen wir nun einmal, wie sich die wichtig­

sten Indizes im Wochenvergleich entwickelt

haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes

INDIZES 7.9.17 Woche Δ Σ '17 Δ

Dow Jones 21.777 -0,7% 10,2%

DAX 12.297 2,0% 7,1%

Nikkei 19.397 -1,3% 1,5%

Shanghai A 3.525 0,1% 8,5%

Euro/US-Dollar 1,20 1,2% 14,2%

Euro/Yen 130,20 -0,5% 5,9%

10-Jahres-US-Anleihe 2,04% -0,09 -0,40

Umlaufrendite Dt 0,15% 0,02 0,16

Feinunze Gold $1.347 2,1% 16,9%

Fass Brent Öl $54,40 4,0% -4,1%

Kupfer 6.842 0,9% 26,1%

Baltic Dry Shipping 1.296 9,5% 39,7%

Der DAX konnte diese Woche verlorenen

Boden gutmachen und stieg um 2% an. Im

aktuellen Bereich zwischen 12.300 und 12.350

wird es sich entscheiden, ob die seit Juni ein­

geschlagene Abwärtsbewegung fortgesetzt

wird und wir ein neues Tief bei 11.800 Punkten

fürchten müssen, oder ob der Ausbruch nach

oben gelingt und eine Herbstrallye ansteht.

Erstaunlich ist, dass diese Aufholjagd im DAX

trotz eines Anstiegs des Euro-Wechselkurses

um 1,2% erzielt wurde. Monatelang wurde der

"Exportindikator" DAX verkauft, wenn der Euro

anstieg. Diese Korrelation scheint sich nun auf­

zulösen.

Die Renditeentwicklung spiegelt meine obige

Analyse wider: In Europa ist das Zinsniveau

gestiegen (+0,02%punkte), da die Konjunktur

stark genug für ein Ende der Liquiditätsflutung

ist. In den USA hingegen fiel die Rendite um

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0,09%punkte, weil dort die Hoffnung auf wei­

tere Zinserhöhungen schwindet.

An den Rohstoffmärkten hingegen herrscht

Aufbruchstimmung: Der Goldpreis ist um 2,1%

gestiegen, der Ölpreis sogar um 4%. Kupfer

hat in diesem Jahr sogar schon 26% zugelegt,

diese Woche nochmals 0,9% und der Baltic

Dry Verschiffungsindex spiegelt mit einem

Sprung um 9,5% eine zunehmende Handels­

aktivität in China wider. Ich hatte dies vor

einigen Wochen in Aussicht gestellt, da dies zu

einem guten Klima für den nächsten Parteitag

der chinesischen Partei gehört.

Schauen wir uns einmal an, wie sich die Stim­

mung unter den Anlegern entwickelt hat.

03. Sentiment:

Große

Investitionsbereitschaft

könnte zu Strohfeuer führen

Einmal mehr erweist sich unser Sentiment-Indi­

kator als verlässlicher Panik-Barometer. Vor

drei Wochen erreichte die Stimmung unter

unseren Umfrageteilnehmern ein extremes

Negativ-Niveau, ich sprach von Panik, die den

DAX nach unten hin absicherte und den Boden

für eine Aufwärtsbewegung bilde. Heute, drei

Wochen später, können wir feststellen, dass

selbst der Raketentest Nordkoreas nur noch

einen kleinen Ausverkauf initiieren konnte, seit­

her geht's bergauf. Der DAX hat seither 3%

zugelegt und notiert heute über 12.300 Punk­

ten.

Die Stimmung hat sich entsprechend diese

Woche weiter erholt. Heute sehen bereits 22%

der Umfrageteilnehmer in der aktuellen DAX-

Bewegung einen Aufwärtsimpuls (+11%). Nur

noch 11% (-9%) sehen einen Abwärtsimpuls

und weitere 7% (-7%) betrachten die Entwick­

lung als Bodenbildung. Die meisten Anleger

gehen jedoch nun von einer Seitwärtsbewe­

gung aus (+4% auf 54%).

Weiter auf fallende Kurse haben nur noch

wenige gesetzt, entsprechend wurden nur noch

25% (-6%) von dem DAX-Plus dieser Woche

überrascht, weitere 7% (-2%) wurden auf dem

falschen Fuß erwischt. Mit 56% (+3%) haben

die meisten diese Entwicklung zum größten

Teil erwartet, 12% (+4%) haben sogar darauf

spekuliert.

Der Zukunftsoptimismus verharrt auf seinem

Rekordhoch: Unverändert 54% der Umfrage­

teilnehmer erwarten für den DAX in drei

Monaten steigende Kurse, immerhin 8% (+2%)

gehen von einer Topbildung aus. Einen

Abwärtsimpuls fürchten 15% (+2%), weitere

20% (unv.) erwarten eine Seitwärtsbewegung.

Der Sommer ist vorbei, der DAX scheint eine

neue Richtung gefunden zu haben, entspre­

chend steigt die Investitionsbereitschaft. Mit

29% (+3%) wollen mehr Anleger Aktien zukau­

fen als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in

diesem Jahr. Auf der anderen Seite wollen

12% (+1%) ihre Positionen verkleinern. Mit

59% (-4%) bleiben die meisten Anleger unent­

schlossen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger der

Börse Stuttgart hat sich eingetrübt, es werden

wieder verstärkt Absicherungskäufe vorge­

nommen (-3,7). Damit bleibt der Kursanstieg

im DAX gut untermauert. Institutionelle Anleger,

die sich über die Eurex absichern, hingegen

haben ihre Absicherungspositionen aufgelöst.

Die Put/Call-Ratio notiert auf einem durch­

schnittlichen Niveau.

In den USA zeigt der technische Angst und

Gier Index des S&P 500 mit 38% eine neutrale

Verfassung mit leichter Tendenz zur Angst an.

Auch das ist eine gesunde Unterstützung für

die aktuell steigenden Kurse. Institutionelle US-

Anleger verfügen über eine Investitionsquote

von 82,5% (+5,5%), was ein im Verhältnis zu

den vergangenen zwölf Monaten durchschnitt­

liches Niveau widerspiegelt. Der Bulle/Bär-

Index der US-Privatanleger zeigt mit -6,5% ein

Übergewicht der Bären an.

Sentimentdaten

Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger

ProSiebenSat.1 Media, Zalando, Apple, Airbus,

Incyte

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger

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Bitcoin, Insmed, Formycon, Rocket Internet,

Snap

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammen­

arbeit mit Sharewise

erstellt:

http://www.sharewise.com?heibel

Ein bisschen geht noch, aber dieser Rallye

dürfte bald die Luft ausgehen. Der Zukunftsop­

timismus notiert weiterhin auf Rekordhöhen

und die Stimmung schwenkt radikal von Panik

zu Partylaune um, zu schnell für meinen

Geschmack. Allerdings gibt es großes Kaufin­

teresse und das dürfte auch bei steigenden

Kursen dafür sorgen, dass immer weitere Käu­

fer an den Markt strömen und die Rallye weiter

anheizen. Zudem ist die technische Verfassung

an den Märkten durchaus noch mit großen

Absicherungstendenzen versehen, so dass vie­

les dafür spricht, dass die Rallye noch ein oder

zwei Wochen weiterlaufen wird. Doch dann

sollte es zu einer Verschnaufpause oder Kor­

rektur kommen, in der sich insbesondere die

Stimmung abkühlen sollte, damit die erzielten

Kursgewinne nicht schnell wieder verloren

gehen.

Zur Erinnerung: Die Sentiment-Theorie

betrachtet die Stimmung der Anleger als Kon­

tra-Indikator: Je besser die Stimmung, desto

mehr Anleger sind bereits investiert und stehen

somit als Käufer nicht mehr zur Verfügung.

Eine Rallye läuft dann aus, wenn keine zusätz­

lichen Käufer mehr gefunden werden, die

Aktien kaufen. Wenn also alle euphorisch sind

und der Zukunftsoptimismus auf Rekordniveau

notiert, dann kann es niemanden mehr geben,

der noch nicht investiert ist. Es gibt also keinen

Käufer mehr für Aktien, die Kurse müssen

dann anfangen zu fallen.

Soweit ist es noch nicht, aber wir bewegen uns

schnell auf diesen Punkt zu. Dafür spricht zum

einen die sprunghaft angestiegene Stimmung,

und zum anderen das sehr große Kaufinter­

esse (siehe Investitionsbereitschaft) unter den

Anlegern.

Ich gehe davon aus, dass der Korea-Konflikt in

den kommenden Wochen die Börsenent­

wicklung weniger stark beeinflussen wird als

während der Sommermonate. Stattdessen

dürften wir eine Diskussion um die Zinswende

in Europa und über mögliche Zinsschritte in

den USA sehen. Kommt in Europa die Zins­

wende in Sicht, während die Fed in den USA

mit ihren beabsichtigten Zinsschritten vorerst

abwartet, dann dürfte der Euro weiter nach

oben laufen. Die exportorientierten DAX-Unter­

nehmen werden dann erneut unter Druck

geraten.

Signalisiert die US-Notenbankchefin Janet Yel­

len hingegen weitere Zinsschritte, dann könnte

sich der US-Dollar stabilisieren, die Euro-

Stärke wäre vorerst gebremst und der DAX

könnte seine Rallye fortsetzen.

Der große Optimismus der Umfrageteilnehmer

scheint diese kritische Entwicklung nicht ernst

zu nehmen oder aber man ist sich sicher, dass

in den USA die Zinsen steigen werden. Hier

gibt es negatives Überraschungspotential, das

sich am 20. September im Rahmen der näch­

sten Fed-Sitzung entladen könnte, wenn die

Fed anstehende Zinserhöhungen nicht glaub­

haft genug in Aussicht stellt.

Spannend. Vorerst, und damit meine ich die

kommende Woche, dürfte die Rallye jedoch

entweder weiterlaufen, oder aber ein eine

abwartende Seitwärtsbewegung übergehen.

fallende Kurse erwarte ich erst zu einem spä­

teren Zeitpunkt.

04. Ausblick:

Gründe für und gegen eine

Herbst-Rallye

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Bullisch

Schauen Sie sich mal die Kupferpreisent­

wicklung an (https://www.boerse.de/histo­

rische-kurse/Kupferpreis/XC0005705501): Seit

diesem Sommer ist Dr. Copper, wie das rote

Metall dank seiner guten Prognoseaussa­

gekraft für die Konjunktur gerne genannt wird,

um 25% angesprungen. Damit notiert das Kup­

fer nun wieder auf dem höchsten Niveau seit

drei Jahren.

Die Hamburger Kupferhütte Aurubis ist seither

nur um 10% angesprungen, da könnte noch

einiges nachkommen, wenn sich der Kupfer­

preisanstieg als nachhaltig erweist.

Aber auch Aluminium, Eisenerz und andere

Industriemetalle sind angesprungen. Ich ver­

mute, dass eine gute Konjunktur in China hin­

ter diesem Anstieg steckt, denn China ist der

größte Abnehmer dieser Industriemetalle.

Doch nicht nur China, auch Europa zeigt sich

konjunkturell seit Monaten von der Schokola­

denseite. Die Wachstumsprognosen werden

von vielen Instituten immer weiter angehoben.

Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder,

dass der DAX jeden Raketenstart relativ

schnell wieder ausgeglichen hat.

Die Zinsen müssen steigen. Wenn Mario

Draghi gestern auch nochmals ein paar

Wochen Zeit gekauft hat und die Zinswende

nicht ansprechen wollte, so rückt sie doch

unaufhaltsam näher. Und steigende Zinsen

sind gut für den Bankensektor, dessen Aktien

nach wie vor die Performance der Indizes

drücken. Und gute Bankgeschäfte sorgen für

gesunde Banken, was wiederum ebenfalls gut

ist für eine Konjunktur. Sie erinnern sich: Keine

Aktienmarktrallye kann ohne Logistik- und Ban­

kaktien nachhaltig sein - wusste schon

Charles Dow vor hundert Jahren.

In der Spitze hat der DAX den Sommer für eine

Korrektur von 8% genutzt. Das ist in etwa das

Maß einer gesunden Korrektur im Rahmen

eines übergelagerten Aufwärtstrends. Wie in

Kapitel 02 erwähnt wird es sich wohl in den

kommenden Tagen entscheiden, ob der DAX

seine Rallye fortführen kann, indem er über

12.350 Punkte springt, oder aber ob es doch

noch zum heftigen Ausverkauf bis 11.800, dann

vielleicht sogar noch deutlich tiefer kommt.

Nächste Woche Dienstag wird das iPhone 8

von Apple vorgestellt. Ich erspare mir hier die

Wiedergabe der Gerüchteküche über die Spe­

zifikation, aber eines möchte ich aufgreifen:

Es gibt Gerüchte, das iPhone 8 könnte bereits

wenige Tage nach der Vorstellung, also am

kommenden Wochenende, verfügbar sein. Das

würde Apple einen frühen Start ins Weih­

nachtsgeschäft geben und zu einem früheren

Umsatzsprung führen als von vielen Analysten

erwartet. Das würde nicht nur Apples Aktie Auf­

trieb geben, sondern den spezialisierten Zulie­

ferern wie Skyworks, Micron, LAM Research

und Dialog Semi ebenfalls.

Und die Chipbranche befindet sich ohnehin in

einer guten Verfassung, denn Big Data konsu­

miert so viel Rechenleistung, dass neben Nvi­

dia auch AMD und Intel einen Nachfrageschub

erwarten.

Bärisch

Trump und Kim Jong-un seien unberechenbar,

so die öffentliche Wahrnehmung. Entsprechend

werden Tweets von Trump und Drohgebärden

von Kim Jong-un fast schon hysterisch aufge­

nommen. Dieses Chaos sowie auch das Cha­

os, das Donald Trump an vielen anderen Bau­

stellen verursacht (Einwanderung, Klima­

schutz, Rüstungsetat, ...), verunsichern viele

Anleger und ich habe das Gefühl, dass einige

Anleger derzeit mit Aktienkäufen besonders

zögerlich sind. Die Geopolitik ist interessanter

als Unternehmensmeldungen und so bleiben

viele ehemaligen Anleger der Aktienbörse fern.

Die Argumente der Bären häufen sich, und sie

werden besser. Wir haben nun eine lange

Phase steigender Kurse hinter uns und da ist

es nur zu natürlich, dass die Bewertungen nicht

mehr so günstig sind wie vor drei Jahren. Ent­

sprechend gibt es viele Mahner, die das aktu­

elle Kursniveau bereits als zu hoch erachten.

Analysten haben inzwischen erkannt, welche

Unternehmen Wachstumsunternehmen sind

und haben ihre Schätzungen entsprechend

hoch angesetzt. Es wird immer schwerer für

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Page 9: PLUS - Heibel-Ticker · Doch stattdessen betonte EZB-Chef Mario Draghi im anschließenden Statement, man werde diese Frage erst auf dem Treffen im Oktober diskutieren. ... len die

Unternehmen wie Zalando, SAP und Infineon,

aber auch Amazon, Netflix, Apple, Facebook

und Alphabet, diese Erwartungen zu übertref­

fen. Die Gefahr einer Enttäuschung steigt.

Insbesondere Amazon wird zudem ein destruk­

tiver Charakter nachgesagt: Amazon schaffe

keine Arbeitsplätze, sondern nehme dem Ein­

zelhandel gut bezahlte Arbeitsplätze weg, so

der Tenor. Und tatsächlich sind schon dutzende

Unternehmen pleite gegangen, weil Amazon

ihren Markt erobert hat. Dumping-Löhne à la

Amazon seien für die Konjunktur nicht hilfreich,

so die Kritiker. Ich kann dieses Argument gut

nachvollziehen.

Und natürlich wird die Zinsentwicklung stets als

mögliche Bedrohung gesehen: Kündigt Draghi

die Zinswende an, dann wird es zu heftigen

Umschichtungen kommen, weg von Anleihen,

die vermutlich auch den Aktienmarkt belasten

werden. Vertrödelt er die Zinswende, wird eine

schwache Konjunktur hineininterpretiert, was

die Aktienkurse ebenfalls belasten würde.

Und natürlich spielt der Brexit eine Rolle, des­

sen wirtschaftliche Auswirkungen auch über

ein Jahr nach der Entscheidung niemand wirk­

lich überblickt.

Mein Fazit

Ich bleibe bei meiner grundlegend bullischen

Einschätzung. Das bedeutet nicht, dass es

nicht jederzeit zu einem heftigen Rückschlag

kommen kann. Doch ich würde solche Rück­

schläge weiterhin für Käufe nutzen, um im

Herbst ein ordentlich gefülltes Portfolio zu

haben.

Gründe für einen Ausverkauf gibt es genug.

Aber Gründe für eine anhaltende Baissephase

an den Aktienmärkten kann ich nicht sehen.

Wohl aber halte ich an meiner Theorie des

Crack-up Booms fest: Wir haben die heiße

Endphase dieser Rallye noch nicht gesehen.

Und die größten Kursgewinne werden erfah­

rungsgemäß in der heißen Endphase erzielt.

05. Wunschanalyse

Mit Hilfe von Predictive Analytics setzt sich

Zalando gegenüber anderen Online-Händlern

ab. Durch individualisierte Kundenangebote

jedoch, die in unsere Offline-Welt hineinrei­

chen, verschafft sich Zalando einen Wettbe­

werbsvorteil gegenüber Amazon. Im Beklei­

dungsgeschäft hat Zalando eine lukrative

Nische gefunden. In meiner Wunschanalyse

werde ich zeigen, dass dieser Vorteil auch

künftig für hohe Wachstumsraten sorgen dürf­

te.

Wachstumsaktie nach Rücksetzer attraktiv

Fr, 08. September um 12:00 Uhr

Predictive Analysis

Im Schuhgeschäft lässt sich das einfach

bewerkstelligen: Schwarze Anzugschuhe ste­

hen nebeneinander aufgereiht, schwarze

Sneakers stehen ganz woanders. Wer Anzug­

schuhe sucht, der möchte sich keine Sneakers

anschauen. Doch wie schafft es Zalando, diese

beiden Schuhe voneinander zu trennen?

„Das könnte Dir auch gefallen” lautet die Rubrik

unter den für Ihre Suchanfrage angezeigten

Ergebnissen. Mithilfe von aufwendigen Algo­

rithmen wertet Zalando das Suchverhalten

aller Nutzer aus und bildet Gruppen (Cluster),

die ähnliche Verhaltensmuster zeigen. Wenn

Sie nun mit Ihrer Suche beginnen, werden Sie

sofort einem Cluster zugeordnet und Ihnen

werden Produkte gezeigt, die von den anderen

Cluster-Mitgliedern gekauft oder angeschaut

wurden.

Doch bei einem sich ständig ändernden Ange­

bot müssen auch neue Produkte eingebaut

werden, die bislang noch niemand angeschaut

hat. Das funktioniert am besten, indem man die

Produkte mit Charaktermerkmalen ausstattet –

händisch – sowie auch deren optische

Beschaffenheit berücksichtigt. So werden die

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Formen und Farben der Produkte in Zahlen

umgerechnet und mit anderen bestehenden

Produkten verglichen. Produkte mit ähnlichen

Zahlen werden dann gemeinsam angezeigt.

In einem ständig revolvierenden Prozess wer­

den dann permanent bestehende Cluster ange­

passt und neue Cluster gebildet. In diesen Pro­

zess gehen also Charaktermerkmale, Kunden­

verhalten, optische Beschaffenheit bis hin zur

Kundenzufriedenheit (nachdem ein Kunde ein

Produkt gekauft und eine Zeitlang genutzt hat)

ein.

Nun geschieht das Ganze noch in Echtzeit, so

dass das System schnell auf sich ändernde

Modegeschmäcker reagiert.

Nun sollten Sie verstanden haben, warum

Amazon einen Markt nach dem anderen

erobert. Kein anderes Unternehmen ist so weit

fortgeschritten bei der Predictive Analysis wie

Amazon. Und der Vorsprung Amazons ist nicht

so leicht aufzuholen, denn die benötigte Infra­

struktur (Rechenleistung) ist teuer und fähige

Köpfe in diesem Bereich gibt es noch wenige.

Auch Nvidia profitiert von diesem Trend, wie

auch AMD und Intel, die mit etwas Verzöge­

rung nun auch Graphikkarten anbieten, die

diese komplexe Auswertung unterstützen.

Zalando hat mit Schuhen begonnen und kon­

zentriert sich derzeit auf den Bereich Kleidung.

Der Wettbewerbsvorteil Zalandos gegenüber

anderen Online-Einzelhändlern sowie auch

gegenüber dem Verkaufsgeschäft besteht in

den eingesetzten Algorithmen, die stets pas­

sende Produkte vorschlagen. Nennen Sie es

Predictive Analysis, Big Data, Künstliche Intel­

ligenz, ... mir egal, genau mit diesen Algorith­

men erhöht Zalando seine Verkäufe und erar­

beitet sich damit einen wichtigen Wettbe­

werbsvorteil.

Junges Startup mit prominenter

Rückendeckung

Rocket Internet hat das Startkapital für Zalando

im Jahr 2008 aufgebracht, Gründer Robert

Gentz und David Schneider führen das Unter­

nehmen auch heute noch. Rocket Internet ist

die Beteiligungsgesellschaft der drei Samwer-

Brüder, die einst durch ihre deutsche Version

einer von eBay abgekupferten Auktionsplatt­

form bekannt und reich wurden.

Zalando hat sich natürlich ebenfalls an US-Vor­

bildern orientiert. Zappos wird häufig als Vor­

bild genannt, ein Online-Schuhhändler, der

2009 von Amazon übernommen wurde. Ama­

zon ist auch für Zalando der wichtigste Wett­

bewerber und potentielle Partner überhaupt.

Bislang gelingt es Zalando, in Deutschland

sowie inzwischen auch in vielen anderen euro­

päischen Ländern (Österreich, Schweiz, seit

kurzem nun auch fast ganz Europa), Amazon

eine lukrative Nische abzutrotzen.

Wettbewerber Amazon

Amazon hat Mitte Juli einen neuen Vorstoß in

das Bekleidungsgeschäft bekannt gegeben:

Prime-Mitglieder können sich unter dem Pro­

gramm „Prime Wardrobe” kostenlos bis zu 15

Artikel nach Hause schicken lassen, anprobie­

ren und innerhalb einer Woche zurücksenden.

Die Aktie von Zalando rauschte als Reaktion

auf diese Ankündigung um 9% in den Keller.

Unzählige Unternehmen mussten bereits die

Waffen strecken, nachdem Amazon sich ihren

Markt vorgenommen hatte. Amazon macht

keine halben Sachen, so die am Markt vor­

herrschende Überzeugung.

Doch Zalando unterscheidet sich in einigen

wesentlichen Punkten von Amazon und hat

sich nicht umsonst eine lukrative Nische gesi­

chert. Mit Software und Algorithmen allein wird

sich Amazon dem nicht erfolgreich entgegen­

stellen.

So stellt Zalando unter dem Namen „Zalon”

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individuelle Outfits für Kunden zusammen, die

zum Typ des Kunden passen sollen. Outfittery

ist mit diesem Konzept ebenfalls erfolgreich

unterwegs, die Retourenrate ist sehr niedrig.

Zudem hat Zalando bereits eine ganze Reihe

eigener Marken am Markt etabliert: Zign, Mint

& Berry sind inzwischen so erfolgreich, dass

deren Produkte auch über Amazon verkauft

werden. Amazon hat es bislang nicht geschafft,

eigene Modemarken zu etablieren.

In Sachen Logistik muss sich Zalando nicht

hinter Amazon verstecken. Die Zustellung am

Tag der Bestellung wird derzeit auch bei

Zalando getestet. Retouren können künftig zu

Hause abgeholt werden. Und unter „Zalando

Zet” wird eine individuelle Modeberatung durch

Stylisten aufgebaut.

Über 2.000 Markenshops hat Zalando bereits

auf die eigene Plattform geholt. Zudem koope­

riert Zalando mit Einzelhändlern, zu denen

Kunden die gewünschten Schuhe senden und

noch am gleichen Tag dann anprobieren kön­

nen.

Amazon ist ein Gigant, der immer mehr Märkte

mit möglichst wenig Mehraufwand erobert. Für

den Bekleidungsmarkt muss jedoch, wie wir an

Zalando sehen, etwas mehr Aufwand betrieben

werden, als für Bücher, CDs und Elektronik­

artikel. Zalando setzt sich durch eine stärkere

Individualisierung von Amazon ab. Und Indivi­

ividualisierung ist bei der Bekleidung der

kritische Erfolgsfaktor, denn ein wenig eitel ist

jeder Mensch.

Bewertung: Wachstumsunternehmen

Bewertet wird Zalando wie ein junges Startup.

Das Umsatzwachstum liegt weiterhin über 20%

und klassifiziert Zalando damit noch immer als

absolutes Wachstumsunternehmen. Auf der

Basis von 3,6 Mrd. EUR Umsatz im Jahr 2016

ist das schon eine Leistung, denn Startups

haben in der Regel kaum Millionenumsätze,

geschweige denn Milliarden.

Und das Wachstum ist seit 2014 profitabel. Das

KGV 2018e steht bei sportlichen 51 und ist

damit zu hoch für meinen Geschmack. Doch

Zalando investiert kräftig, und zwar etwa die

Hälfte des Gewinns. Das ist bei Wachstums­

unternehmen so, sie müssen ja investieren,

um neue Märkte zu erobern. Es zeigt jedoch

auch, dass die Gewinnmarge ohne diese Inve­

stitionen deutlich höher sein kann.

Zalando selbst sowie auch Analysten gehen

weiterhin von Wachstumsraten von 20-25%

aus. Kürzlich präzisierte Zalando die eigene

Prognose auf den „oberen Bereich der Spanne

von 20-25%”. Wenn Zalando tatsächlich mit

knapp 25% wächst, dann ist die aktuelle

Bewertung für dieses Wachstumsunternehmen

sportlich, aber in Ordnung.

Das Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) für das Jahr

2018 liegt bei 1,9 und damit knapp unter mei­

ner Grenze von 2. In der Bilanz schlummert

eine Nettoliquidität von 1 Mrd. EUR, damit ist

Zalando überaus liquide und gut gerüstet für

weitere Investitionen.

Kursentwicklung: Ausverkauf nach Amazon-

Initiative

Bei Wachstumsunternehmen und Marktführern

ist es häufig so, dass Sie ewig warten müssen,

bis sie solche Aktien „günstig” kaufen können.

Ein Börsencrash oder ähnliches müssen her,

um solche Aktien in die Knie zu zwingen. Bei

Zalando gab es kürzlich einen solchen Vorfall:

Amazon verkündete seine Prime Wardrobe

Initiative, die Aktie von Zalando brach um 9%

ein. Inzwischen hat sich die Aktie wieder ein

wenig erholt, die Hälfte des Kursverlustes

wurde aufgeholt.

Seit dem Börsengang im Jahr 2014 hat sich die

Aktie bereits von 20 auf 40 EUR verdoppelt.

Allein in den vergangenen 12 Monaten ist die

Aktie um bis zu 30% angesprungen. Aufgrund

des hohen Bewertungsniveaus ist Zalando

anfällig für heftige Korrekturen, wenn sich das

Börsenumfeld eintrübt. Doch im Rahmen einer

allgemein steigenden Aktienbörse dürfte die

Aktie von Zalando das aktuelle Bewertungsni­

veau halten und somit jährlich um 20-25%

ansteigen.

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Fazit

Wer eine deutsche Wachstumsaktie für’s Depot

sucht, der ist bei Zalando richtig. Ich würde

jedoch eine beabsichtigte Positionsgröße nicht

in einem Schritt aufbauen, sondern den aktu­

ellen Kursrücksetzer zum Kauf einer halben

Position nutzen. Sollte es in den kommenden

Monaten nochmals zu einem Ausverkauf kom­

men, dann können Sie nachfassen. Andernfalls

würde ich eine so hoch bewertete Aktie ohne­

hin nur mit einer halben Position mitsegeln.

06. Update beobachteter

Werte:

Innotec, Cameco, DEAG

Deutsche Entertainment

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich

auf meiner Internetseite unter www.heibel-

ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge.

Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen

jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln

Anmerkungen im Kundenbereich der Websei­

ten verfasst.

Innotec

Zahlen mit einem Haar in der Suppe

Do, 07. September um 11:18 Uhr

Soeben hat Innotec Halbjahreszahlen veröf­

fentlicht. Der Umsatz ist um 3,6% auf 48,1

Mio. EUR gewachsen, der Gewinn ist um 4,2%

auf 4,6 Mio. EUR zurückgegangen. Zusätzlich

hat der Verkauf der Calenberg Ingenieure

GmbH zum Jahresanfang einen Sondergewinn

von 12,2 Mio. EUR in die Unternehmenskasse

gespült.

Damit verfügt Innotec nun über eine Nettoli­

quidität von 11,2 Mio. EUR. Die Investiti­

onstätigkeit ging um 1,1 Mio. EUR zurück.

Der Konzerngewinn ist also um 200.000 EUR

auf 4,6 Mio. EUR zurückgegangen, obwohl das

Unternehmen 1,1 Mio. EUR weniger investiert

hat. Hmm, aufgrund des Investitionsrückgangs

hätte ich eigentlich einen Gewinnsprung erwar­

tet.

Die Erklärung findet sich im Ausblick: "In den

Bereichen Personal und insbesondere Material

sind jedoch klare Kostensteigerungsent­

wicklungen zu verzeichnen". Das drückt

natürlich die Gewinnmarge und ein Ende die­

ser Entwicklung ist laut Unternehmensausblick

nicht in Sicht.

Auf der anderen Seite winkt den Aktionären

gegebenenfalls im kommenden Jahr eine Son­

derdividende aus dem Verkaufserlös der

Calenberg-Sparte. Damit ergibt sich für mich

ein durchwachsenes Bild für Innotec: Margen­

druck bei hohem Sonderertrag. Anleger ent­

scheiden sich offensichtlich für den Sonder­

ertrag als Schlagzeile aus den Zahlen, die

Aktie springt aktuell um 3% an.

Vielleicht zeigen die aktuellen Zahlen auch ein­

fach nur die extrem günstige Bewertung des

Unternehmens - trotz Margendruck: Das EBIT

von 7 Mio. EUR bei 48 Mio. EUR Umsatz führt

zu einem KGV von 7! Und da ist der Sonder­

ertrag nicht eingerechnet. 3% Dividenden­

rendite bei einem KGV von 7 und grundsolider

Bilanz sind ein Argument, das viele Anleger

überzeugen sollte.

Somit bin ich bereit, über den Margendruck

hinweg zu sehen. Die Aktie ist günstig, die

Bilanz solide und das Geschäft weist weiter

nach oben, das Wachstum ist moderat aber

stetig. Ich bleibe dabei.

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Cameco

Lang laufende Rahmenverträge

Fr, 08. September um 15:27 Uhr

Anfang 2016 ist der Uranpreis unter 30 USD/lb

gesackt, derzeit oszilliert er zwischen 20 und

21 USD/lb. Das ist für Cameco nicht sofort dra­

matisch, da der größte Teil der Uranproduktion

im Rahmen von langfristigen Lieferverträgen

bereits zu festen Preisen verkauft ist. Solche

Rahmenvereinbarungen laufen in der Regel

drei oder fünf Jahre.

Je länger der Uranpreis in den niedrigen 20ern

notiert, desto mehr Rahmenverträge von

Cameco stehen bei niedrigem Preisniveau zur

Verlängerung an. Es könnte einen Tipping

Point geben, einen Punkt, ab dem Cameco so

viele Rahmenvereinbarungen auf niedrigem

Preisniveau neu ausgehandelt hat, dass es von

einem anziehenden Uranpreis kaum profitieren

würde.

CEO Tim Gitzel lässt keine Gelegenheit aus zu

betonen, dass man derzeit kaum langfristige

Rahmenvereinbarungen abschließt, dazu sei

das Preisniveau zu niedrig. Doch wie lange

wird Cameco bei niedrigem Uranpreis profita­

bel bleiben? Die Uhr tickt, auch wenn der Uran­

preis nicht weiter absackt.

Das ist die Gefahr, die ich zumindest hier ein­

mal ausführen möchte. Ich gehe jedoch davon

aus, dass auch der Uranpreis im Rahmen der

nunmehr langsam steigenden Rohstoffpreise

ansteigen wird. Die Bodenbildung ist weit fort­

geschritten bzw. bereits abgeschlossen. Ich

bleibe daher dabei.

DEAG Deutsche Entertainment

Exklusive Vertriebspartnerschaft mit TimeRide

Fr, 08. September um 15:28 Uhr

Nach monatelanger Funkstille geht es nun

Schlag auf Schlag. Vorgestern hat DEAG

bekannt gegeben, sich mit 8% an der TimeRide

GmbH zu beteiligen. Die TimeRide hat eine vir­

tuelle Stadtrundfahrt im Köln von vor 100 Jah­

ren umgesetzt. Besucher nehmen in einer ent­

sprechend alten Straßenbahn Platz und

bekommen eine VR-Brille aufgesetzt. Während

der Straßenbahnfahrt kann man sich nach

rechts und links, oben und unten drehen und

sieht dann die entsprechende Umgebung -

VR halt.

TimeRide plant solche VR-Zeitreisen in Berlin,

München, London, Rom und Prag. In den

nächsten drei Jahren sollen über eine Millionen

Besucher auf Zeitreise gehen, so die Presse­

mitteilung zur Bekanntgabe der Beteiligung.

Doch das Wesentliche steht versteckt in einem

Nebensatz: Mit der Beteiligung wurde eine "ex­

klusive Vertriebspartnerschaft über MyTicket"

vereinbart. Die 1 Mio. Tickets sollen also über

DEAGs Plattform MyTicket verkauft werden!

Die Aktie reagierte auf diese Meldung bislang

kaum. Sollte mich nicht wundern, wenn der ein­

geschlagene Aufwärtstrend nach einer klei­

nen Denkpause fortgesetzt wird.

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07. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =4,7% WKN 7.9.17 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 5x2% !

DEAG A0Z23G 2,86 € 3% 1% 1,5% C

Cameco 882017 8,42 € 1% -20% 3,1% B

En Vogue (≈15%) =11% WKN 7.9.17 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 5x3% !

Cintas 880205 110,32 € -2% 0% 1,4% C

Bank of America 858388 19,01 € -5% -4% 1,4% B

Alphabet A14Y6F 785,50 € -2% 3% 2,9% B

Weibo A110V7 87,77 € 5% 44% 2,0% B

Meyer Burger A0YJZX 1,21 € -1% 5% 1,6% A

Tesla A1CX3T 291,82 € -2% 4% 1,6% A

Wachstum (≈30%) =25,6% WKN 7.9.17 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 4x7,5% !

Apple 865985 134,55 € -2% 22% 2,9% C

Facebook A1JWVX 142,90 € -1% 29% 8,6% B

Visa A0NC7B 87,28 € 0% 18% 5,7% B

Verbio A0JL9W 11,65 € 6% 11% 8,3% B

Dividende (≈25%) = 21,6% WKN 7.9.17 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 3x8% !

Swiss Re A1H81M 72,51 € -4% -14% 7,2% A

Navigator (Portucel) 895885 3,59 € 0% 10% 3,5% C

Innotec 540510 16,80 € 1% -2% 8,1% A

Hawesko 604270 50,68 € -2% 11% 2,8% B

Absicherung (≈20%) =21,4% WKN 7.9.17 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 3x6,7% !

Goldbarren 100 gr 100 gr. 3.582,00 € 1% 2% 8,0% B

Südzucker-Anleihe A0E6FU 100,05% 0% 4% 6,7% C

Nokia-Anleihe A0T9L2 115,39% 1% 8% 6,7% C

Cashquote

Σ-Portfolio 0% 7% 15,8%

Heibel-Ticker Gewichtung Anzahl Positionen angestrebte Positionsgröße

Portfolio Ziel Soll Ist Soll Ist

Spekulation Ereignis 10% 4,7% 5 2 2%

Zyklisch Trump 15% 11% 5 6 3%

Wachstum Enkelkinder 30% 25,6% 4 4 7,5%

Dividende Urlaub 25% 21,6% 3 4 8%

Absicherung Zins & Gold 20% 21,4% 3 3 6,7%

Summe 100% 84,2% 20 19

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Page 15: PLUS - Heibel-Ticker · Doch stattdessen betonte EZB-Chef Mario Draghi im anschließenden Statement, man werde diese Frage erst auf dem Treffen im Oktober diskutieren. ... len die

Anmerkungen:

- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der

beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.

- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.

- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.

- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.

- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

A – Top-Aktie mit günstigem Kurs, 

B – Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen 

C – Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, 

D – bei Gelegenheit Verkaufen, 

E – Sofort Verkaufen 

Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die

Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch

niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche

mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken

für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,

take share

Stephan Heibel

http://heibel-ticker.de

mailto:info/at/heibel-ticker/./de

08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge­

machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit

Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas

für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen

Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge­

segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen­

dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar

keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle­

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gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief­

greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die

eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der

Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:

Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von

finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt

ist.

Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen

Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref­

fenden Unternehmen

09. An-/Ab-/Ummeldung

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oder senden Sie uns einfach eine entsprechende eMail an:

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