PMR-Reichweitensteigerung

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Wie verbessert man unter schwierigen Bedingungen die Funkkommunikation im UKW-Bereich? Ihr seit mit in einer Gruppe unterwegs und haltet mit PMR- Funkgeräten Kontakt. Irgendwann droht der Kontakt abzureißen. Z.B. weil ihr euch immer weiter von einander entfernt oder das Gelände unübersichtlicher wird. Dieser Faden soll euch zeigen, wie man mit einfachen, legalen Kniffen noch das letzte Bisschen aus den Handfunkgerät rauszukitzeln Ziel ist es die Geräte nicht zu verbasteln und damit unpostalisch zu machen*. Also nix mit "Auf Dauer hilft nur Power" oder so. Fangen wir an beim Betrieb: Erst den Sendeknopf drücken, dann sprechen Klingt komisch, aber bei vielen wird die erste Silbe verschluckt, weil die Leute sofort anfangen zu sprechen. Ich gebe zu, dass zum Drücken der Sendetaste bei einigen PMRs recht viel Kraft nötig ist. Öffne die Rauschsperre (Squelch) Nur so hörst du auch schwache Signale. Bei den meisten Geräten liegt der Einsatzpunkt der Rauschsperre deutlich oberhalb der Schwelle, an der man noch ein verständliches Signal empfangen könnte. Daher kann man mit geöffneter Rauschsperre bei schwachen Signalen meistens mehr verstehen. Außerdem: Schalte den verdammten Scrambler aus, dann sind auch die schwachen Signale noch verständlich. Verwende außerdem ein Headset, um leise Signale besser hören zu können. Insbesondere im Freien gehen die leisen Töne gerne im Wind oder im Gebrabbel der anderen Teammitglieder unter. Durch Verwendung eines Headsets kannst du auch die Lautstärke reduzieren. Das spart oft Akkulaufzeit ein und verbessert auch die Tonqualität.

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Wie man die Reichweite von PMR-Funkgeräten mit legalen Mitteln steigert

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Wie verbessert man unter schwierigen Bedingungen die Funkkommunikation im UKW-Bereich?

Ihr seit mit in einer Gruppe unterwegs und haltet mit PMR-Funkgeräten Kontakt.Irgendwann droht der Kontakt abzureißen. Z.B. weil ihr euch immer weiter von einander entfernt oder das Gelände unübersichtlicher wird.Dieser Faden soll euch zeigen, wie man mit einfachen, legalen Kniffen noch das letzte Bisschen aus den Handfunkgerät rauszukitzelnZiel ist es die Geräte nicht zu verbasteln und damit unpostalisch zu machen*.Also nix mit "Auf Dauer hilft nur Power" oder so.

Fangen wir an beim Betrieb:

Erst den Sendeknopf drücken, dann sprechen Klingt komisch, aber bei vielen wird die erste Silbe verschluckt, weil die Leute sofort anfangen zu sprechen. Ich gebe zu, dass zum Drücken der Sendetaste bei einigen PMRs recht viel Kraft nötig ist.

Öffne die Rauschsperre (Squelch)Nur so hörst du auch schwache Signale.

Bei den meisten Geräten liegt der Einsatzpunkt der Rauschsperre deutlich oberhalb der Schwelle, an der man noch ein verständliches Signal empfangen könnte. Daher kann man mit geöffneter Rauschsperre bei schwachen Signalen meistens mehr verstehen.

Außerdem: Schalte den verdammten Scrambler aus, dann sind auch die schwachen Signale noch verständlich.

Verwende außerdem ein Headset, um leise Signale besser hören zu können. Insbesondere im Freien gehen die leisen Töne gerne im Wind oder im Gebrabbel der anderen Teammitglieder unter.Durch Verwendung eines Headsets kannst du auch die Lautstärke reduzieren. Das spart oft Akkulaufzeit ein und verbessert auch die Tonqualität.

Halte das Gerät möglichst hoch und die Antenne frei & gerade nach oben.

Aufgrund der kurzen Wellenlänge des PMR kommt es schnell zu Interferenzen durch Reflexionen, Abschattungen und Dämpfungen. Hier kann es helfen die eigene Position nur minimal zu ändern. Drehe dich, gehe ein oder zwei Schritte, usw.In etwa weiß man oft wo die Gegenstation ist. Sorge dafür, dass der Weg der Funkwelle nicht durch dich selbst oder Bäume/Masten/Wände etc versperrt ist. Menschen oder deren Köpfe sind hier oft und gerne im Weg. Mancher hält aber auch die eigene Hand vor / an die Antenne. Die Antenne als solches sollte nie berührt werden!

Am Besten ist es immer mit klarer, kräftiger Stimme aus einem Abstand von 10 bis 20 cm in das Gerät zu sprechen. Hier ergibt sich die Höhe des Haltens des Gerätes fast von selbst. Nutze nach Möglichkeit aber keinen Gürtelhalter zusammen mit externem Mikrofon / Ohrhörer. Die Antenne ist dann oft direkt mit dem Körper verbunden, der die Antenne abschattet.

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Besser ist es das Gerät am Rucksack zu befestigten oder in der Brusttasche zu tragen.

Je niedriger die Antennenhöhe gegenüber der Umgebung, desto niedriger ist auch die Reichweite. Also nicht auf den Knien im Wald funken. Ein Hochsitz kann schon viel bewirken. Achtung: Vorher den Jäger verscheuchen. Für Reichweitentests ist klar, dass man sich im Besten auf Hügel außerhalb des Waldes setzen sollte

Zur Not halte das Gerät am ausgestreckten Arm über Kopf. Die Verwendung eines Lautsprechermikrofons oder eines Headsets sind dabei von Vorteil.Wichtig ist es das Gerät und somit die Antenne möglichst gerade also senkrecht zu halten. Das hilft, Verluste durch falsche Polarisationsebene klein zu halten. Durch eine falsche Polarisation kommen leicht bis zu 18 dB Verlust zustande. Das ist viel mehr als man durch eine illegale Leistungserhöhung auf 2 Watt (bringt 6 dB, aber nur sendeseitig!) wieder aufholen könnte.

Funke im Freien bzw. nie ohne Außenantennenicht aus Autos oder Gebäuden heraus. Sollte erstes doch von nöten sein, so gibt es einige wenige zugelassene PMR-Modellen mit externen Magnetfußantennen fürs Autodach.

Solltest du die Anschaffung eines neuen Gerätes planen, dann folgende Tipps:

Achte auf die Länge der Antenne: je dichter diese an 35cm ran kommt, desto besser ist das. Punkt. Achte dabei darauf, dass es auch eine gerade Antenne ist. Diese Klipp und Bogenvarianten sind niemals auf eine Abstrahlcharakteristik ausrichtbar.

Achte auf die Qualität der Geräte: Es gibt sehr viele billige Geräte am Markt. Viele davon schaffen aber leider nicht einmal die erlaubten 500 mW. Das ist verschenkte Leistung. Namenhafte Hersteller die auch im Amateurfunkbereich vertreten sind bringen ihre Erfahrung mit ein. Das kostet zwar etwas mehr, bringt aber im Zweifelsfall eine bessere Filterung des Signals, hochwertigere Antennendesigns, richtige Masseverbindung mit dem Körper, ausreichende Sendeleistung, usw.

Vielleicht einfach mal die Aufbauten der Antennen von Motorola, Yaesu, Stabo, Alan, etc.Und macht euch mal die Mühe das Aussehen von diesen Profi- Teilen ohne Display und Kanalwahl mit einzubeziehen. Diese sind meist auf Zuverlässigkeit ausgerichtet (s.g. Betriebsfunkqualität), auch was die Verständlichkeit der NF-Wiedergabe betrifft. Schaut euch bei solchen Geräten mal die Antennen in der Länge und im Aussehen an!

* Was ist unpostalischum es kurz zu sagen: Ein Funkgerät, welches nicht den in der Allgemeinzuteilung festgelegten Eigenschaften entspricht, aber trotzdem in diesem Frequenzbereich sendefähig ist.Als Analogie zum Auto/TÜV: Ein Zubehör ohne ABE.

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tiefgreiferende Ausführung: Früher (bis zu den 1990ern) wurden die Allgemeinzuteilung durch die Deutsche Bundespost ausgesprochen. Die Hersteller mussten ihre zu verkaufenden Modelle zunächst bei der Bundespost vorführen und genehmigen lassen. Genügten sie den Richtlinien, wurde ihnen eine FTZ-Nummer als Zulassung erteilt. Diese war auf dem Typenschild unterhalb eines Bundesposthörnchens zu lesen.Geräte, die selbst gebaut oder aus dem Ausland importiert wurden, trugen keine Posthörnchen und hatten auch keine FTZ-Nummer. Sie waren damit unpostalisch.Ihr Betrieb war bei Strafe verboten, d.h. das unerlaubte Senden damit war eine Straftat.Die Verwendung ist auch heutzutage untersagt, es ist lediglich zu einer OWi geworden.Über das Erlassen von Regelungen und deren Einhaltung wacht heute die Bundesnetzagentur. Bei Zuwiderhandelungen können locker 4stellige Eurobeträge als Strafe verhängt werden.