PNI AUTUMN SCHOOL T - pni-witten.de · Grußwort Prof. Dr. med. Kurt S. Zänker Die Lehre und die...

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PNI AUTUMN SCHOOL TAGUNGSHEFT Psychoneuroimmunologie Autumn School 16. – 19. November 2017

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Psychoneuroimmunologie Autumn School 16. – 19. November 2017

Herzlich Willkommen!zur PNI Autumn School 2017

Inhaltsverzeichnis§ Grußworte der Schirmherren

§ Prof. Zänker ………………………… Seite 2§ PD Dr. med. Edelhäuser….…...…… Seite 4

§ Vorstellung Organisationsteam…...…..… Seite 6

§ Psychoneuroimmunologie……………..… Seite 7

§ Immunologie Glossar……………….….… Seite 8§ Seminare und Dozierende

§ Prof. Schubert……………………… Seite 12§ Prof. Calabrese………………..…… Seite 13§ Prof. Krüger………………………… Seite 14§ PD Dr. med. Lange………………… Seite 15§ Prof. Entringer……………………… Seite 16

§ Sponsoren………………………...……… Seite 18

§ Weiteres…………………….…….....…… Seite 20

§ Nach der PNI Autumn School……......… Seite 21

§ Geländeübersicht………………….…..… Seite 24

§ Zeitplan……………………………….…… Seite 25

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Grußwort Prof. Dr. med. Kurt S. ZänkerDie Lehre und die Forschung im Department fürMedizin der Universität Witten/Herdecke tragenerfreuliche Früchte. Studierende greifen Themen auf,die sie besonders ansprechen und versuchen denErkenntnisgewinn daraus an ein breites Publikum, inihrer für Witten spezifischen Art, weiterzugeben.

So geschehen mit der Psychoneuroimmunologie.

Das in Seminaren und Einzelgesprächen erarbeiteteWissen zur PNI hat eine Gruppe von Studierenden fürsich entdeckt und sie bietet in einer Eigeninitiative -von der Finanzierung bis zur wissenschaftlichen undorganisatorischen Durchführung - eine PNI AutumnSchool 2017 an. Durch diese Initiative, wie auchdurch andere an der Universität Witten/Herdecke,zeigt sich, dass Studierende sehr wohl dieWahrnehmung für wesentliche Lehrinhalte haben unddiese auch breit kommunizieren – im Dialog mitanderen Studierenden, aber auch mit anderenDisziplinen. Sie nehmen damit schon frühzeitig aufihrer Ebene als Dozenten eine gleichwertige Aufgabean, ähnlich allen Lehrenden an einer Universität.

Das Programmkomitee hat ausgezeichnete Rednergewinnen können, die am state-of-the-art Themen zurPNI abhandeln. Das Programmkomitee hat sehr gutgeplant und in der Vorfront der PNI-Wissenschaftangesiedelte Themen ausgewählt, die eine breiteResonanz und Neugier finden werden. Die Vorträgelösen sicher eine große Dialogbereitschaft imAuditorium aus.

Es ist besonders bemerkenswert, dass aus diesemKreis der Studierenden eine Einführung in dieImmunologie vorangestellt wird, um allenTeilnehmenden ein Grundverständnis für dieInteraktionen der Psyche mit dem neuronalen,endokrinologischen und immunologischen System zuvermitteln.

Das Organisationskomitee konnte schon eineKonferenz an der Universität Innsbruck im September2016: „Psychoneuroimmunologe im Lauf des Lebens– Aufbruch zu einer neuen Medizin“ (ChristianSchubert / Kurt S. Zänker, Organisatoren) miterleben.

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Sie haben die Atmosphäre und Begeisterung derTeilnehmer gespürt, vor dem Konstrukt der PNI, füreinen neuen Aufbruch in der Medizin zu werben –mehr Menschlichkeit des Wortes dort zu be- undumzusetzen, wo die durchaus notwendigeApparatemedizin keinen alleinigen Heilsansprucherheben kann.

In diesem Sinn wünsche ich der PNI Autumn School2017 die Fortführung der Begeisterung und eineVerführung zur Neugier, Attribute, die einige schonerleben durften, und dass am Ende neueProtagonisten für die PNI gewonnen werden, dieFragen zu Körper, Geist und Seele für einehoffnungsvolle Zukunft unserer Patienten in einerpersonalisierten Medizin beantworten wollen.

Mit freundlichen Grüßen,

Prof. Kurt S. Zänker

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Grußwort PD Dr.med. Friedrich EdelhäuserÜber die Autumn School zurPsychoneuroimmunologie vom 16. – 19. November2017 an der Universität Witten/Herdecke freue ichmich wirklich außerordentlich. Und dass die Initiativeganz allein von Studierenden ausging und gestaltetwird, freut mich noch mehr! Die Psychoneu-roimmunologie ist ein aufstrebendes,interdisziplinäres Forschungsfeld, das Brückenschlägt zwischen der überkommenen Aufspaltung undgetrennten Behandlung von Bewusstsein undkörperlichen Aspekten des Menschen. Sie bildet mitihrem Ansatz Wege und Möglichkeiten aus, diecartesianische Spaltung in der Forschung zum Leib-Seele-Interaktionismus zu überwinden. DieseZugänge werden helfen, zunehmend ein Verständnisfür die Wirkungen psychischer Zustände wie Freude,Trauer, Schmerz, Verbundenheit, Empathie usw. aufkörperliche Prozesse in Gesundheit und Krankheit zuentwickeln, wie auch die Rückwirkungen körperlicherVeränderungen auf psychische Zustände verstehenzu lernen. Mit der durch herausragende Rednerinnenund Redner besetzten Tagung ist es dem studenti-schen Organisationsteam gelungen, auf einenwesentlichen Baustein für den Forschungs-schwerpunkt „Integrative und personalisierte /

personenzentrierte Gesundheitsversorgung“ derFakultät für Gesundheit unserer Universitäthinzuweisen und als Konzept in die Diskussion ein-zubringen. Die Universität versucht mit ihremForschungsschwerpunkt Patientinnen und Patientennicht nur als molekularbiologische Varianten sondernumfassend als Individuen im Gesamtzusammenhangihrer biologischen, psychologischen, geistigen,sozialen, ökonomischen, kulturellen und spirituellenDimensionen zu erfassen. DiePsychoneuroimmunologie kann für dieses Vorhabeneinen wesentlichen Beitrag liefern, bringt sie dochindividuelle Bewusstseinszustände aufnachvollziehbar rationale Art und Weise mitbiologischen Veränderungen im Immunsystem unddarüber hinaus in den allgemeinen Körpervorgängenin Beziehung.

Selbst als Student an der UWH vor fast 30 Jahrenhaben wir uns in den vorklinischen und klinischenFächern auch die Beschäftigung mit der in dieser Zeiterstmalig thematisierten Psychoneuroimmunologiegewünscht. Dies war damals nicht möglich. Dass jetztaus einer studentischen Initiative dieser Ansatz so

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profund in unsere Fakultät getragen wird, freut michaußerordentlich und ist in allen Belangen nur zuunterstützen. Das tun wir auch vom Integrierten Be-gleitstudium Anthroposophische Medizin (IBAM) aus.Wir wünschen dieser Tagung und den sich darausund aus der Psychoneuroimmunologie eröffnendenneuen Möglichkeiten für eine die Individualität desPatienten voll umfänglich in die Behandlungeinbeziehenden Ansatz zum Verständnis vonKrankheiten und deren Überwindung ein wunderbaresGelingen, spannende Referate, fruchtbareDiskussionen und in der Folge noch vieleFortsetzungen!

In der Hoffnung auf eine zukünftig zu gewinnendeIndividualmedizin,

mit herzlichem Gruß

Friedrich Edelhäuserfür das Team IBAM

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Organisationsteam VorstellungWir sind sieben Medizinstudierende im klinischenStudienabschnitt, die sich vor zwei Jahren im Rahmeneiner studentischen PNI-Arbeitsgruppe zusammengefunden haben.

Nach Journal Clubs und Kongressbesuchen ist dieAutumn School unser aktuelles Projekt. Sie gibt unsdie Möglichkeit, für mehr Menschen einen Kontaktzum faszinierenden Gebiet der PNI zu ermöglichenund damit letztlich zu einer Entwicklung in der Medizinbeizutragen, die uns alle bewegt – eine Medizin, dienaturwissenschaftlich fundiert ist und in der zeitgleichder Patient in seiner Individualität als Menschgesehen wird.

Dass ihr an diesem Wochenende gemeinsam mit denDozenten und uns in die Welt der PNI eintaucht, dasfreut uns sehr. Wir hoffen, dass wir am Ende alle einbisschen klüger, inspiriert und erinnert an das wasuns in unserer (zukünftigen) Tätigkeit wichtig ist,wieder nach Hause gehen.

Hanna, Lea, Rebecca, Jonas, Julius, Fuad und Moritz

Bild oben von links: Prof. Zänker, Hanna Sommer, Lea Bengel, Rebecca Büttner, Jonas Klingberg, Julius Breu

Rechtes Bild von links: Fuad Moayed, Moritz Binder

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Psychoneuroimmunologie (PNI) Was ist das?Die Psychoneuroimmunologie (PNI) ist ein noch rechtjunges Forschungsfeld, welches sich derzeit inintensiver Entwicklung befindet. Die PNI beschäftigtsich mit Interaktionen zwischen Psyche, Gehirn undImmunsystem.

Dabei bewegt sich die PNI zwischen den BereichenImmunologie, Psychosomatik und Psychologie,Neurowissenschaften, Neurologie undNeuroendokrinologie, hat aber auch Verknüpfungenzu den Sozialwissenschaften, der Philosophie und derTheologie. Ein weiterer Schwerpunkt diesesForschungsfeldes ist die Untersuchung bidirektionalerWechselwirkungen von Psyche, Immun- undNervensystem auf Krankheitsentstehung und denVerlauf von Krankheiten.

So ist es Anspruch der PNI, einen umfassenden Blickfür Gesundheit und Heilung zu implementieren. Zielist die naturwissenschaftlich fundierte Verbindungphysischer, psychischer, sozialer und auch spirituellerAspekte in der Behandlung von Kranken, sowie dieIntegration neuer Ansätze in der Prävention. Die PNIversteht sich ausdrücklich als interdisziplinäres Fach.

Eine kleine Sammlung von Audios und Videos rundim die PNI gibt es hier:

https://pni-witten.de/psychoneuroimmunologie/

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Immunologie Wichtige Begriffe von A bis ZAntikörper sind Proteine, die als Reaktion auf Antigene (s.u.) gebildet werden, um diese zu binden und unschädlich zu machen. Je nach Antigentyp und Stadium der Entzündung sind verschiedene Subtypen (Klassen) von Antikörpern im Blut auffindbar.

Antigen ist jede Substanz, die spezifisch mit einem Antikörper bindet. Meist sind Antigene Oberflächenbestandteile von Bakterien oder Viren, es können aber auch einzelne Proteine sein. Merke: ANTIGEN = ANTIkörper GENerierend

B-Zelle produzieren Antikörper. Sie sind Teil der weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) und wichtigster Teil des adaptiven Immunsystems (s.u.).

Chemokine sind chemische Lockstoffe, die von Zellen freigesetzt werden und an entfernte Stelle anderen Zellen Nachrichten übermitteln können.

DC steht für Dendritische Zelle Hauptaufgabe von DCs ist die Aktivierung von T-Zellen. DC’s gehört zu den Antigen-Präsentierenden-Zellen.

Entzündung siehe Inflammation

Epitop Ort an einem Antigen, an welchen ein Antikörper spezifisch andockt. Ein Antigen kann viele (gleiche) Epitope besitzen.

Erythrozyt die „roten Blutkörperchen“ enthalten das rot aussehende Hämoglobin. Hauptaufgabe ist der Transport von Sauerstoff.

GALT Gut-Associated-Lymphatic-Tissue, lymphatisches Gewebe im Magen-Darm-Trakt.

Hämatopoese siehe Blutbildung

Immunsystem Komplexes Netzwerk aus verschiedenen Zell- und Organtypen, das die Erkennung, Markierung und Entfernung von potentiell schädlichen Substanzen koordiniert. Außerdem kontrolliert das Immunsystem die Erkennung und Beseitigung von fehlerhaften, körpereigenen Zellen.

Inflammation heißt deutsch Entzündung. Körpereigne Reaktion auf potentiell schädliche Reize. Typische Entzündungszeichen sind: Rötung (Rubor), Überwärmung (Calor), Schwellung (Tumor), Schmerz (Dolor) und Funktionseinschränkung (functio laesa).

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Immunglobuline siehe Antikörper

Infektion Eintritt von Mikroorganismen in einem Organismus sowie ihre Absiedlung und Vermehrung.

Interferon siehe Zytokin

Hämatopoese Bildung differenzierter Blutzellen aus Stammzellen.

Komplementsystem System aus verschiedenen Proteinen, das zur unspezifischen Markierung und Elemination zellulärer Antigene (meist Bakterien) beiträgt.

Knochenmark Weiches markiges Inneres der Knochen, in dem sich die Blutzellen aus Stammzellen entwickeln.

Kreuzreaktion kommt vor, wenn verschiedene Antigene ähnliche Epitope tragen. Ein spezifischer Antikörper kann dadurch an unterschiedliche Antigene binden.

Leukozyten die weißen Blutkörperchen; sie umfassen Lymphozyten, Monozyten (Vorläufer der Makrophagen) und Granulozyten.

Lymphatische Organe sind Organe, in denen sich Lymphozyten vermehren und differenzieren.

Primär: Thymus und Knochenmark, hier findet die Vermehrung und Reifung von Immunzellen statt.

Sekundär: Lymphfollikel, Lymphknoten und Milz. Hier findet Antigenkontakt und klonaleVermehrung von Lymphozyten statt.

Lymphknoten sind Stützpunkte, an denen sich Immunzellen sammeln. Sie sind durch Lymphgefäße miteinander verbunden; Bildungsort von Antikörpern.

Lymphozyten gehören zu den„weiße Blutkörperchen“ und sind immunaktive, kernhaltige Zellen des menschlichen Blutes. Leukozyten besitzen kein Hämoglobin und erscheine deshalb im Vergleich zu Erythrozyten „weiß“.

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Makrophagen entwickeln sich aus Monozyten. Als Antigen-präsentierende Zellen (APC) prozessieren sie phagozytierte Pathogene zu Peptidfragmenten, welche sie mit Hilfe von MHC-II-Molekülen auf die Zelloberfläche präsentieren. Die Antigen-MHC-II Komplexe werden durch T-Helferzellen erkannt, die daraufhin die Produktion spezifischer Antikörper auslösen. Zusätzlich schütten die Makrophagen bei Aktivierung Zytokine aus, wodurch die Immunreaktion verstärkt wird.

Mastzellen kommen nur in Geweben wie z.B. Haut oder Schleimhaut vor. Bei einer Infektion setzen sie Zytokine und Granula frei, mit denen sie gefüllt sind, frei.

MHC steht für Major Histocompatibiltiy Complex. MHC ist ein Oberflächenprotein, das zur Präsentation bestimmter Antigen-Fragmente und damit Kommunikation zwischen Immunzellen dient.

NK-Zellen „Natürliche Killerzellen“, Lymphozyten mit toxischen Inhaltsstoffen, die andere Zellen in den Zelltod führen können. NK-Zellen erkennen vor allem virusinfizierte und körpereigenen, entartete Zellen.

Opsonisierung Markierung und „schmackhaft machen“ von zellulären Antigenen durch das Komplementsystem.

Pathogene sind Substanzen und (Mikro-) Organismen, die Krankheiten auslösen können.

Phagozyten Immunzellen, die Mikroorganismen fressen und prozessieren können

Peyer-Plaque Ansammlung von Lymphfollikeln in der Schleimhaut des Ileum (einem Abschnitt des Dünndarms).

Pattern-Recognition-Receptor (PRR) Vielzahl unterschiedlicher Rezeptoren auf Immunzellen, die Pathogene anhand von charakteristischen Mustern erkennen und dadurch von den Immunzellen gebunden werden können. Toll-like Rezeptoren (TLR) gehören auch zu den PRRs.

Regulatorische T-Zellen verhindern als Teil des erworbenen Immunsystems eine überschießende Immunreaktion und erhöht damit die Selbstoleranzdes Immunsystems.

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Thymus Primär lymphatisches Organ, in dem die Ausreifung und Differenzierung der T-Zellen stattfindet.

T-Helfer-Zellen helfen B-Zellen bei der Produktion von Antikörpern und erhöhen die Fähigkeit von Makrophagen, Pathogene oder mit Pathogenen befallene Zellen zu fressen.

T-Killer-Zellen zerstören Zellen, die von Viren infiziert wurden.

Zytokine sind von Immunzellen gebildete regulatorische Proteine, die das Immunsystem durch die Regulierung von Wachstum und Differenzierung der Zellen steuern.

Übrigens: Im Netz gibt es mittlerweile verschiedenstenaturwissenschaftliche Themen in Videos leichtverständlich aufbereitet. Direkt zu einer PlaylisteVideos zum Immunsystem gelangt man über denfolgenden Link:

https://goo.gl/dmvVZW

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Einführung PNI 16.11.17, 16 Uhr, ChristopherushofLässt sich biopsychosoziale Komplexität in derPsychoneuroimmunologie erforschen?

Die Psychoneuroimmunologie (PNI) markiert denÜbergang vom biomedizinischen zumbiopsychosozialen Paradigma. Basale Konzepte wiedie "gemeinsame biochemische Sprache" (Blalock),das "immunoneuroendokrine Netzwerk" (Besedovsky)und "Sickness behavior" (Dantzer) zeugen von derKomplexität der PNI. Überdies muss davonausgegangen werden, dass typisch menschlichePhänomene wie die subjektive Bedeutung vonErlebtem und unbewusste Prozesse (Psychodynamik)zu den Kernthemen der PNI gehören. Die derzeitvorherrschende biomedizinisch geprägteForschungsmethodik der PNI, die den Mensch alsMaschine sieht (u.a. Prä-post-Design, RCT,standardisierte Methoden), stößt hier aber an ihreGrenzen. Insbesondere Metanalysen gängiger PNI-Fragestellungen verweisen auf ausgeprägteErgebnisinkonsistenzen und damit möglicherweiseauf ein Versagen des prädominierendenbiomedizinischen Forschungszugangs. Wir haben mitdem Konzept der integrativen Einzelfallforschungeinen Forschungsansatz entwickelt, der es erlaubt,mittels

angemessener Berücksichtigung vonLebensphänomenen wie Dynamik und subjektiverBedeutung im Alltag der untersuchten Person,komplexe Phänomene der PNI (u.a. psychoimmuneZeitverzögerungen, biphasische Reaktionsmuster,psychoimmune Wirkrichtungen im Alltag) abzubilden.Sowohl der Zugang einer biopsychosozialenForschung als auch die damit zu erzielendenErgebnisse unterscheiden sich fundamental vonbiomedizinischen Forschungsprinzipien.

Prof. Christian Schubert, Universität Innsbruck: Arzt, Psychologe, Psychotherapeut. Seit 1995 Leiter des Labors für Psychoneuroimmunologie der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie Innsbruck. Seit 2003 Leiter der Arbeitsgruppe „Psychoneuroimmunologie“ des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM). Herausgeber des Lehrbuchs „Psychoneuroimmu-nologie und Psychotherapie“ (Schattauer 2015).

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Neuroevolution 17.11.17, 17 Uhr, FEZPsychoneuroimmunologie & Neuroevolution/Alter

Stress und auch Alter haben Einfluss auf unsereneuronalen Systeme. Langfristiger Stress führt zueiner Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (kurz HHN-Achse) und somitunter anderem zu einer Immunsupression über dieAusschüttung von Glucocorticoiden (z.B. Cortisol) unddie Ausschüttung entzündungsfördernder Zytokineüber Mikroglia (Mikroglia Priming). Altern hat ebenfallsimmunologische Effekte (beispielsweiseVeränderungen in den Umbauprozessen derZellmembranen) und führt nicht selten zuEntzündungsprozessen im Gehirn, weshalb auchteilweise von „Inflammageing“, also entzündlichemAltern gesprochen wird. Alle genannten Prozesseführen in ihrem Wechselspiel zu einer Schädigungdes neuronalen Systems über die Zeit. Auf Grunddieses Zusammenspiels scheinen, laut neusterForschung, Demenz, Depression undneurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson engzusammenzuhängen. Stress spielt in diesem Fall dieRolle des Verstärkers und erhöht das Risiko fürDemenz und neurodegenerative Erkrankungen.

Prof. Dr. Pasquale Calabrese, Universität Basel: PhD in Psychologie und medizinische Habilitation in experimenteller Neurologie und medizinischer Neuropsychologie. Ausbildung zum Verhaltenstherapeut und Diplom in präventiver Medizin. Seit 1995 Leiter der Neuropsychologie und Verhaltensneurologie des Universitätsklinikums Bochum. Seit 2011 Professor in der Fakultät für Psychologie an der Universität Basel.

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Körperliche Aktivität 18.11.17, 10 Uhr, FEZPsychoneuroimmunologie & körperliche Aktivität

Viele Innere Erkrankungen gehen mit einersystemischen Entzündung einher, deren Folgen sichin verschiedenen Organen und Gewebenmanifestieren. Je nach Progression der lokalenEntzündungsherde können sich Folgeerkrankungenund damit Komorbiditäten manifestieren. Auch dasGehirn nimmt dabei Entzündungssignale auf, derenFolge neuroinflammatorische Prozesse sind. Diesekönnen Verhalten, Kognition und Emotionensignifikant beeinflussen und psychischeKomorbiditäten induzieren. Körperliche Aktivität wirktanti-inflammatorisch und beeinflusst dadurch daslokale und systemische Entzündungsgeschehen.Dabei interagieren Aktivität und Sport auch mit demGehirn und beeinflussen die Kognition undpsychische Gesundheit.

Prof. Dr. Karsten Krüger, Leibniz Universität Hannover: 2015 Habilitation mit dem Titel „Immunologische Aspekte der Adaptation an Belastung und Training“, Erwerb der Bezeichnung „Privatdozent“ und der Lehrbefugnis (venia legendi) für das Fachgebiet Sportwissenschaft/Sportbiologie. 2015-2017 Akademischer Rat, Institut für Sportwissenschaften, Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit 2017 Professor für Sport und Gesundheit an der Leibniz Universität Hannover

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Schlaf 19.11.17, 14 Uhr, FEZPsychoneuroimmunologie & Schlaf

Nicht nur in der Neurowissenschaft sondern auch inder PNI wird sich mit der Frage nach derNotwendigkeit von erholsamem Schlaf beschäftigt.Schlaf hat allgemein drei Haupteffekte: die Förderungvon Wachstum, neuronale Regeneration undKonsolidierung von Gedächtnisinhalten sowieEinwirkung auf Entzündungsprozesse. Vereinfachtkann Schlaf in sogenannten Slow-Wave-, Tief- undREM-Schlaf (Rapid-Eye-Movement-Schlaf) einteiltwerden. Während der der Slow-Wave-Schlaf vorallem regenerative Wirkungen zu haben scheint,finden im REM-Schlaf neuronale Verarbeitungen undTräume statt. Besonders entscheidend ist die Wirkungvon Schlaf auf neuronale und kognitive Prozesse. Soerreicht der Liquor nur im Schlaf tiefe Gehirnschichtenund kann dort Abbauprodukte abtransportieren.Ebenso werden im Schlaf Zytokine wie TNF undInterleukin-1 ausgeschüttet, die antientzündlichwirken. Schlaf fördert also Heilungsprozesse undstärkt das Immunsystem. Umgekehrt führtSchlafentzug zu einer deutlichen Schwächung desImmunsystems. Probanden, die nach einer Hepatitis-A-Impfung in der Folgenacht nicht schlafen durften,

zeigten noch ein Jahr nach der Impfung niedrigereAntikörper-Titer als Probanden der Kontrollgruppe, dieregelgerecht schlafen durften.

PD Dr. med. Tanja Lange, Universität Lübeck: Ärztin, über 20 Jahre Grundlagenforschung zu Wechselbeziehungen zwischen Schlaf, 24-Stundenrhythmen und dem Immunsystem, zum Teil im Forschungsverbund mit der Universität Tübingen. Seit 2015 Ausbildung in der Klinik für Rheumatologie in Lübeck und Patientenbezogene Forschung zu psychoneuroimmunologischen Aspekten bei Autoimmunerkrankungen.

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Pränatale Programmierung 19.11.17, 12 Uhr, FEZPNI & pränatale Programmierung

Die fetale Programmierung beschreibt dieGrundannahme, dass ein Fetus als biologischesSystem, der sich entwicklungsbedingt sehr schnellverändert, besonders vulnerabel für Einflüsse ist. Soentwickeln sich pro Minute 250.000 Neurone, diewährend der Schwangerschaft zahlreichenEinflussfaktoren ausgesetzt sind. DieseEinflussfaktoren beeinflussen somit die Physiologiedes Fetus. Dies sind zum einen Umweltgifte undBestandteile der Ernährung, aber in besonderem Maßauch der Stress der Mutter während derSchwangerschaft. Die Stressübertragung auf denFetus geschieht zum einen über eine Anregung desplazentaren CRH (Corticotropin-releasing Hormone)durch mütterliches Cortisol, als auch über direktentransplazentaren Cortisol-Transfer. In der Folgeverändert sich die fetale Umwelt und damitEntwicklung, auch auf physiologischer Ebene. Sokonnten Assoziationen zwischen dem psychischenStress der jeweiligen Mütter während derSchwangerschaft und Veränderung derHypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse(HHNA), Insulinresistenz, Immunfunktion und

Gedächtnisleitung bei jungen Erwachsenen gefundenwerden. Diese und weitere Erkenntnisse auf demGebiet der fetalen Programmierung bieten folglichganz neue Ansatzpunkte für Interventionen undpräventive Maßnahmen.

Prof. Sonja Entringer, CharitéBerlin: Psychologin, Promotion in Psychobiologie an der Universität Trier. Forschung als Postdoc an der University of California, Irvine (USA). 2010 Berufung zum AssistantProfessor an der University ofCalifornia, Irvine (USA). Seit September 2013 W-2 Professorin am Institut für Medizinische Psychologie der Charité sowie Leitung der AG Psychobiologische Methoden. Außerdem Professorin imDepartment of Pediatrics, Development, Health and Disease Research Program an der University of California, Irvine.

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Sponsoren Vielen Dank!Unsere Förderer und Sponsoren tragen wesentlichdazu bei, dass die PNI Autumn School stattfindenkann.

Wir sind froh, von diesen Förderern undSponsoren unterstützt zu werden und dankenIhnen sehr!

Mehr über die Arbeit und Angebote der einzelnenStiftungen, Vereine und Unternehmen erfahrt ihr überdie Verlinkungen auf unserer Seite:

https://pni-witten.de/sponsoren

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Weiteres Was sonst noch wichtig istTeilnahmebescheinigung

Am Sonntag werden die Teilnahmebescheinigungenfür alle externen Teilnehmenden und Mitarbeitendeder UW/H ausliegen. Bitte denkt daran eurepersönliche Bescheinigung aus dem Stapel und mitnach Hause zu nehmen.

Stufu-Bescheinigung für Studierende der UW/H

Für die Teilnahme von Freitag bis Sonntag könnt ihreine Teilnahmebescheinigung erhalten. Bitte tragteuch dazu in die Unterschriftenlisten ein, die bei denSeminaren ausliegen werden, ein. Zur Erlangung desScheins ist die Anwesenheit an allen Veranstaltungenvon Freitag bis Samstag notwendig.

Verpflegung

Es wird in den meisten Pausen Kaffee, Tee und etwaszu Knabbern geben, und am Samstagmittag einwarmes Mittagessen geben.

Impressum

Verein zur Förderung von Lehre und Forschung in derAnthroposophischen Medizin e.V.

Vereinsregister Bochum VR 10993

Vorstand: Dr. Friedrich Edelhäuser, Dr. ChristianScheffer, Diethard Tauschel

Anschrift:c/o Universität Witten / HerdeckeAlfred Herrhausen Str. 5058448 Witten

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Nach der PNI Autumn School Wie geht es weiter?Zunächst laden wir euch ein in nächster Zeit nocheinmal auf pni-witten.de/info vorbei zu schauen. Fallses Folien oder Fotos von der Tagung gibt, werdendiese dort zum Download bereit stehen.

Außerdem weisen wir auf den von unseremSchirmherren Prof. Zänker und Redner Prof. Schubertausgerichteten Kongress „Psychoneuroimmunologieim Lauf des Lebens“ vom 14. – 16.09.2018 inInnsbruck hin. Eine Ankündigung findet ihr hier:https://goo.gl/ZZvcZx

Zu Guter Letzt laden wir euch ein, dazu beizutragen,dass die PNI an der UW/H fortbesteht! Wir, dasOrganisationsteam, haben in den letzten zwei Jahrenim „Wittener Untergrund“ unseren Arbeitskreisorganisiert. Die Autumn School ist nun unserAbschiedsprojekt, da wir uns uns in den Endzügenunseres Studiums befinden. Wenn ihr nach derTagung genauso interessiert an und begeistert vonder PNI seid wie wir, dann schreibt uns: [email protected]. Wir werden euch dann vernetzen und werweiß: vielleicht wird es dann eine weitere PNI AutumnSchool geben?!

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Freie Seiten für Notizen

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Geländeübersicht Wo ist was?

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Zeitplan Wann ist was?

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www.pn i -w i t ten .de