Postille 01-2014

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Liebe Schwestern und Brüder! Wenn man eine Aufgabe abgibt, die man lange Jahre gehabt hat, dann kommt die Schlussphase dieser Zeit, in der man alles zum letzten Mal in dieser Funktion tut. In dieser Situation bin ich in meiner Funktion des Vorsitzenden im Fachausschuss für Bündische Jugendarbeit im CVJM-Westbund. Das letzte Vorwort für den Lotsen, das letzte für die Postille. Im neuen Jahr beginnt im März die nächste Amtszeit des Fachausschusses, dem ich dann nicht mehr angehöre. Mit mir beendet Claudia Stühmeier diese Tätigkeit, der ich an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement danken möchte. Danken möchte ich an dieser Stelle den Geschwistern, die beim Bruderschaftstreffen zusammen mit den Schwestern in unserer Lindenmühle einen tollen, vielfältigen und kreativen Abend für mich organisiert haben. Ich bin reich beschenkt aus „unserer Mühle“ zurückgekommen. Ich bleibe der Arbeit als Leiter eines Jungscharsommerlagers und der Jungenhäuptlingsfreizeit im Herbst erhalten. Und auch sonst bleibe ich der bündischen Idee tätig verbunden. Alles das, was mich zu dieser Thematik bewegt, hier niederzuschreiben, sprengt den Rahmen eines Vorwortes und das möchte ich nicht tun. Vielleicht tauche ich ja mal wieder mit einer Kolumne in einer der nächsten Postillen auf und äußere meine „bündischen Nachtgedanken“ ; ) Trotzdem bewegt mich das Wort „Abschied“ in diesen Tagen und Wochen nicht nur, weil wir uns in diesen letzten Wochen des Kirchenjahres mit Sterben, Trauer und Tod, aber auch mit dem Erinnern an die Verstorbenen beschäftigen und auseinandersetzen, sondern auch weil wir einen „Vollblutjungscharmann“ gehen lassen mussten. Reinhold Lang aus Kaub ist in diesem Jahr überraschend gestorben. Ein guter Nachruf in der Mühlenpost, den wir hier nachdrucken, ist dazu entstanden, Max Hamsch hat einige gute Worte bei unserem Bruderschaftstreffen über Reinhold Lang gesagt und ein paar Gedanken möchte ich anschließen. Ich lernte Reinhold Lang, als ich Jungscharler war, bei einem der Gaujungschartage kennen. Später hat mir einer meiner Jungscharkollegen „gesteckt“: Das ist der Reinhold aus dem Buch „Die Taler von der Brunnenburg“. Ich war beeindruckt, so einen berühmten Mann getroffen und kennen gelernt zu haben. Es blieb aber nicht bei den Begegnungen mit Reinhold in der Jungscharzeit. Auch als Mitarbeiter hatte ich viele Gelegenheiten, ihn zu treffen und mit ihm Veranstaltungen zu planen. Ich war begeistert von seiner Begeisterung für die Sache Jesu und dem Elan, mit dem er zu Werke ging. Seine blitzenden Augen sehe ich vor mir, wenn er eine seiner Ideen für die Arbeit entwickelte und weiterspann und uns im Vorbereitungsteam mit hineinnahm und begeisterte. Vom ihm habe ich lernen dürfen, was es heißt „sein Herz an die Angel zu hängen“ und mit Herzblut Jungschararbeit zu machen. Wenn ich mit Gruppen in der Elsenburg zu Gast war, hatte er immer einen guten Rat zur Programmgestaltung oder bot uns alle Unterstützung an, damit unser Aufenthalt in der Elsenburg unvergesslich wurde. Ich bin froh, mit Reinhold ein Stück Weg gegangen und im Dienst gewesen zu sein. Ich freue mich, dass er nun bei seinem Herrn Jesus ist und erleben darf, was er geglaubt und ihn ein Leben lang getragen hat. Mit diesen nachdenklichen Worten möchte ich mein letztes Vorwort schließen und euch alle grüßen: Gott befohlen! Jungscharler — Mit Jesus Christus mutig voran! Häuptlinge — In Treue fest! Jungenschaft —Alle Zeit zum Dienst bereit! Euer Postille 1/2014

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Mitarbeiterzeitschrift der bündischen Jugendarbeit im CVJM-Westbund e.V.

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Liebe Schwestern und Brüder!Wenn man eine Aufgabe abgibt, die man lange Jahre gehabt hat, dann kommt die Schlussphase dieser Zeit, in der man alles zum letzten Mal in dieser Funktion tut. In dieser Situation bin ich in meiner Funktion des Vorsitzenden im Fachausschuss für Bündische Jugendarbeit im CVJM-Westbund. Das letzte Vorwort für den Lotsen, das letzte für die Postille. Im neuen Jahr beginnt im März die nächste Amtszeit des Fachausschusses, dem ich dann nicht mehr angehöre. Mit mir beendet Claudia Stühmeier diese Tätigkeit, der ich an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement danken möchte. Danken möchte ich an dieser Stelle den Geschwistern, die beim Bruderschaftstreffen zusammen mit den Schwestern in unserer Lindenmühle einen tollen, vielfältigen und kreativen Abend für mich organisiert haben. Ich bin reich beschenkt aus „unserer Mühle“ zurückgekommen. Ich bleibe der Arbeit als Leiter eines Jungscharsommerlagers und der Jungenhäuptlingsfreizeit im Herbst erhalten. Und auch sonst bleibe ich der bündischen Idee tätig verbunden. Alles das, was mich zu dieser Thematik bewegt, hier niederzuschreiben, sprengt den Rahmen eines Vorwortes und das möchte ich nicht tun. Vielleicht tauche ich ja mal wieder mit einer Kolumne in einer der nächsten Postillen auf und äußere meine „bündischen Nachtgedanken“ ; ) Trotzdem bewegt mich das Wort „Abschied“ in diesen Tagen und Wochen nicht nur, weil wir uns in diesen letzten Wochen des Kirchenjahres mit Sterben, Trauer und Tod, aber auch mit dem Erinnern an die Verstorbenen beschäftigen und auseinandersetzen, sondern auch weil wir einen „Vollblutjungscharmann“ gehen lassen mussten. Reinhold Lang aus Kaub ist in diesem Jahr überraschend gestorben. Ein guter Nachruf in der Mühlenpost, den wir hier nachdrucken, ist dazu entstanden, Max Hamsch hat einige gute Worte bei unserem Bruderschaftstreffen über Reinhold Lang gesagt und ein paar Gedanken möchte ich anschließen. Ich lernte Reinhold Lang, als ich Jungscharler war, bei einem der Gaujungschartage kennen. Später hat mir einer meiner Jungscharkollegen „gesteckt“: Das ist der Reinhold aus dem Buch „Die Taler von der Brunnenburg“. Ich war beeindruckt, so einen berühmten Mann getroffen und kennen gelernt zu haben. Es blieb aber nicht bei den Begegnungen mit Reinhold in der Jungscharzeit. Auch als Mitarbeiter hatte ich viele Gelegenheiten, ihn zu treffen und mit ihm Veranstaltungen zu planen. Ich war begeistert von seiner Begeisterung für die Sache Jesu und dem Elan, mit dem er zu Werke ging. Seine blitzenden Augen sehe ich vor mir, wenn er eine seiner Ideen für die Arbeit entwickelte und weiterspann und uns im Vorbereitungsteam mit hineinnahm und begeisterte. Vom ihm habe ich lernen dürfen, was es heißt „sein Herz an die Angel zu hängen“ und mit Herzblut Jungschararbeit zu machen. Wenn ich mit Gruppen in der Elsenburg zu Gast war, hatte er immer einen guten Rat zur Programmgestaltung oder bot uns alle Unterstützung an, damit unser Aufenthalt in der Elsenburg unvergesslich wurde. Ich bin froh, mit Reinhold ein Stück Weg gegangen und im Dienst gewesen zu sein. Ich freue mich, dass er nun bei seinem Herrn Jesus ist und erleben darf, was er geglaubt und ihn ein Leben lang getragen hat. Mit diesen nachdenklichen Worten möchte ich mein letztes Vorwort schließen und euch alle grüßen: Gott befohlen! Jungscharler — Mit Jesus Christus mutig voran! Häuptlinge — In Treue fest! Jungenschaft —Alle Zeit zum Dienst bereit!Euer

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20 Jahre Tappancs In 2014 feiern wir Jubiläum:

20 Jahre sind wir verbunden mit unseren Freunden aus Ungarn.

Anfangs bei uns als Teilnehmer und dann als

Mitarbeiter dabei, gibt es inzwischen nun seit vielen Jahren die eigenständige

grüne Arbeit in Ungarn. Hiervon berichten unsere ungarischen Brüder und

Schwestern nebenstehend in unserer Postille. Wer den

kompletten Bericht lesen will, findet diesen unter:http://tinyurl.com/n58cp74

Und 2014 feiern wir dann Jubiläum: Am ersten Mai-

Wochenende in der Lindenmühle. Nähere

Informationen hierzu gibt es bei Johannes Hamsch:

[email protected]

Bericht aus Ungarn 2013Im Januar 2013 hat der ungarische Fachausschuss Tappancs eine neue Sekretärin (Zsófia Kapi-Szabó) für folgende Aufgaben berufen:

Unterstützung der Tappancs Gruppen: Anfang 2013 gab es 4 aktive Gruppen. Da im Sommer mehrere neue Teilnehmer die Tappancs Zeltlager besucht haben, wurde danach abgesprochen, dass auch in verschiedenen Städten Ungarns Gruppenarbeit gestartet werden könnte. Es sieht so aus, dass Tappancs in 4 Zentren von Ungarn aktiver sein kann: in Budapest; im Westen in Sopron; im Süden in Baja oder Pécs; und im Osten in Miskolc. So wurde nun schon ein Tappancs-Programm in Sopron gestartet. Die erste Stunde war am 8. November für Jugendliche aus Sopron, Győr und Mosonmagyaróvár. In Miskolc ist geplant, Anfang nächsten Jahres die Gruppenarbeit zu starten. Außerdem ist noch Békéscsaba (wo ein aktiver KIE ist) ein potenzieller Partner für Tappancs Gruppenarbeit.Unterstützung der Mitarbeiter-Arbeit:Mitarbeiter-Hilfe „HELP!”: Zur Unterstützung der Gruppenarbeit wurde Ende Sommer eine Ausgabe ausgearbeitet (nach dem Modell der deutschen „Mitarbeiterhilfe”), in der Ideen zu Andachten, Kulturtipps (Bücher, Filmtipps, Theater, Ausstellung, Programm-Ideen) und Spielen gesammelt wurden rund um das Thema „HELP!” (aufgrund des Themas des Mädchen-Kohtenlagers im Sommer 2013). Die Andachten beschäftigen sich mit dem barmherzigen Samariter und den Propheten (unter dem Titel: „Hilfe! Ich bin ein Prophet.”).Arbeit an jungen Mitarbeitenden (16-20 Jahre): Unser Ziel ist es schon früh Jugendlichen Aufgaben und Arbeit bei uns zu geben. Aus diesem Grund wurde im April 2013 ein Abend-Programm für aktive (und nicht-aktive) Tappancs Mitarbeiter in Budapest organisiert. Aus der Hauptstadt und aus dem Lande kamen auch viele „alte” Tappancs in der PinCE (Zentrum des KIE in Budapest) zusammen, so dass etwa 30 Leute anwesend waren. Unser Ziel ist es hier ein Forum zu bieten, sich zu treffen und Erlebnisse oder eventuelle Probleme untereinander besprechen zu können.Unterstützung und Hilfe bei den nationalen Programmen von KIE: Auf dem KIE Tag in der großen Tiefebene (Békéscsaba, 8.6. 2013) haben wir Tappancs Anfang Juni Wettbewerbe und Spiele für Kinder und Jugendliche organisiert. Während des recht imposanten Programms (fast 100 Teilnehmer aus Städten und Dörfern Ost-Ungarns, meistens aus verschiedenen KIE-Gruppen) haben wir mit ca. 40 Kinder gespielt und ihnen Tappancs vorgestellt.KRUMPLI (Balatongyörök, 13-15 Oktober 2013) ist DAS Wochenende, an dem alle KIE-Gruppen teilnehmen. Es wird jedes Jahr in Sóvár, Anfang Oktober organisiert. Wir haben Spiel-Workshops und Aktivitäten für Jugendliche mitgebracht und das Nachmittagsprogramm am Samstag geplant.Die Konzeption zur Werbung für Tappancs 2013 kann in den folgenden Punkten zusammengefasst werden: Unterstützung der Tappancs-Gruppenarbeit durch die kostenlose Mitarbeiter-Hilfe („HELP!” s.o.); ein Programm-Kalender (nach Vorbild des Urlaubslotsen); ein facebook-Profil für die Tappancs; Eltern-Nachmittage, an denen Eltern unserer Teilnehmer unseren Verein und die Mitarbeiter kennenlernen können.Dazu haben wir uns der Ausgabe der KIE Zeitschrift in Békéscsaba angeschlossen („Mutató”, übersetzt „Zeiger” oder „Kompass”– in ihrem Heft können wir über unsere Programme berichten oder wir schreiben Andachten http://www.kie.hu/bekescsaba/sites/default/files/tizenkilenc.pdf ).

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Daneben haben wir einen Kooperations-Vertrag mit dem Magazin Fish and Chips seit Juni 2013. Dieses ist ein viermal jährlich veröffentlichtes, ungarnweit verbreitetes christliches Magazin für Jugendliche. In dem können wir auch über unsere Programme und unser Tappancs-Leben berichten.

Wie in jedem Jahr haben die Tappancs auch in 2013 wieder viele Freizeiten angeboten:

Teilnahme an der HFZ (5 Teilnehmer und 2 Mitarbeiter)Freizeit für Jungs (zwischen 10-14 Jahren), 5.-15. Juli, HéregFreizeit für Mädels (zwischen 10-14), 15.-25. Juli, HéregKohtenlager für Mädels (zwischen 15-18), 25.-28. Juli, HéregTeilnahme an dem Mädchenlager, 20.7.-2.8., Pottenstein/ Deutschland (7 Teilnehmer und 2 Mitarbeiter)Teilnahme am Ördögkatlan Festival (ungarisches Kultur-Festival, 8 Mitarbeiter haben 3 Kohten mitgebracht und Nachmittagsprogramme für Kinder organisiert)Teilnahme am YMCA Europe Festival, 4.-10.8., PragNachtreffen für Tappancs-Freizeit-Teilnehmer, 13.-15.9., Csobánka (mit 40 Teilnehmern, mehrere neue dabei)Häuptlingsfreizeit und Häuptlingsprüfung, 29.10.-3.11., Sóvár – Balatongyörök (50 Teilnehmer)

Nicht geplant, aber von Gott als Geschenk wurde uns die Möglichkeit gegeben, unsere Tappancs-Zeltlager im Rahmen des ungarischen Erzsébet-Programms anzubieten. Dieses Programm ist ungarnweit bekannt und wird vom Staat finanziell stark unterstützt. Teilnehmer dieser Programme können für 7 Euro an einem Programm (z.B. an unseren Lagern) teilnehmen. Dank dieser Möglichkeit konnten 2013 mehr als 60 Teilnehmer (darunter 50%, die von Tappancs noch nichts gehört hatten) mit uns auf die Freizeiten fahren.

Nachwort in die ZukunftAm Ende dieses Berichtes will ich einen wesentlichen Punkt betonen. Wir haben ein Ziel, dass wir uns vor etwa 5 Jahren gesetzt haben, endlich erreicht: Die Arbeit in unseren verschiedenen Programmen an die neue Generation (die jetzt 22-25 Jahre jung sind) weiterzugeben. So haben dieses Jahr Mitarbeiter, die bisher vielleicht nicht in führender Position waren, die Leitung verschiedener Programme übernommen.Noch zu erwähnen ist, dass wir konzentriert Möglichkeiten suchen, wie man die Nachricht unserer Arbeit weitergeben kann — und wir haben auch viel gefunden. Ich persönlich bin stolz darauf, dass wir vor dem Neuen nicht weggelaufen sind, sondern (mutig voran) neue Möglichkeiten in diesem sehen. „Unterstützung” ist hier ein gutes Wort (existiert aber im Ungarischen so nicht) — der Tappancs Sekretär in Ungarn unterstützt, motiviert und hilft, wenn Hilfe gebraucht wird.Ich bedanke mich im Namen aller Tappancs für die Unterstützung, für die Begegnungen, Gebete und Freunde aus Deutschland.Wir beten mit Euch und gehen mit Jesus Christus weiter mutig voran. Gott segne unsere gemeinsame Arbeit!

Zsófia Kapi-Szabówww.kie.hu/tappancs

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Ora et labora – bete und arbeiteWas sonst könnte sich hinter einer Woche Seminar in einem benediktinischen Kloster verbergen? Allzu konkrete Vorstellungen, was mich bei Follow Me erwarten würde, hatte ich tatsächlich nicht. Was genau stellt man sich denn auch unter einem Leadership-Programm vor? Zwar kam der benediktinische Grundsatz „ora et labora“ anteilig in der Seminarwoche vor, doch Follow Me wurde noch sehr viel mehr mit Leben gefüllt.Schon die Einladung für Follow Me ließ mich gespannt sein. Ein Leadership-Programm für Mitarbei-tende in der christlichen Jugendarbeit, die in irgendeiner Form Verantwortung übernehmen wollen. Ein super Thema; gerade für Leute, die sich ehrenamtlich engagieren. Und wer glaubt, dass die Thematik trocken oder theoretisch sei, der irrt sich. Denn bei Follow Me geht es nicht nur um irgend-welche Modelle oder Theorien zu Führungsstilen, sondern auch um mich persönlich. Und gerade das hat Follow Me meiner Meinung nach so wertvoll gemacht. Angefangen wird nämlich bei mir selbst. Dazu haben wir uns der Metapher eines Lebensbaumes bedient. Wo komme ich her, wo sind meine Wurzeln? Was oder wer hat mir im Leben Wachstumsschübe gegeben? Wo bringe ich Frucht? Und wo habe ich vielleicht Verletzungen erfahren? Alles in allem: Was hat mich also zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin? Diese Erkenntnisse durften wir in Kleingruppen teilen (in unseren soge-nannten „huddles“). Jeden Tag haben wir uns in dieser festen Gruppenkonstellation getroffen und konnten uns so intensiver über die erarbeiteten Themen austauschen. Und obwohl wir uns teilweise fremd waren und es thematisch schnell persönlich wurde und unter die Oberfläche ging, habe ich diese Zeiten als besonders wertvoll erfahren. Denn hier hatten wir die Möglichkeit, uns ohne großar-tige Ablenkung (und in überschaubarer Gruppengröße) mitzuteilen, auszutauschen, herauszufordern und besser kennen zu lernen. Von der Frage „Wo komme ich her?“ ging es dann weiter zu den Fragen nach den eigenen Stärken, nach Identität und Werten. Und auch hier blieb es nicht bei der Theorie. Einsatz und Verhalten bei Gruppenaufgaben durften wir auch direkt in der Praxis testen. Und da haben wir mit dem Bewältigen der Aufgaben nicht nur ein themenbezogenes Fazit ziehen können, sondern auch als Gruppe viel Spaß daran gehabt. Natürlich wurde es mit dem Thema „Leiterschaft“ auch irgendwann konkreter. Ein Film wurde kritisch unter diesem Aspekt beäugt, eine christliche Persönlichkeit mit Leitungsaufgaben durfte mit unseren Fragen gelöchert werden und dann kamen

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sie natürlich doch noch: Theorien und Modelle über Leiterschaft und Führungsstile. Dass diese Dinge mich persönlich aber so herausfordern und mir Denkanstöße geben würden, hätte ich im vornherein nicht vermutet. Denn hier wurde es tatsächlich konkreter: Wie investiere ich meine Zeit und wofür? Wo kann und will ich mich einbringen und etwas verändern? Und damit es nicht nur bei diesen Fragen oder Überlegungen bleibt, haben wir uns alle Gedanken gemacht, was wir denn tatsächlich tun wollen. Uns wurde Mut gemacht ein Projekt zu überlegen, bei dem wir Verantwortung übernehmen, bei dem wir das Gelernte umsetzen können und an dem wir persönlich wachsen können. Heute, einige Wochen nach Follow Me, bin ich nach wie vor begeistert von der „Gesamtheit“ dieses Leadership-Programmes. Allein vom Aufbau her ist Follow Me eine runde Sache. Doch es lebt davon „mittendrin UND dabei“ zu sein, um diese persönlichen Erfahrungen zu machen. In dieser Woche durfte ich mir Zeit nehmen, um mir Gedanken um mich, meine Mitarbeitertätigkeit, meine Ziele im Leben zu machen. Ich habe bemer-kenswerte Leute kennengelernt, habe Bekanntschaften geschlossen, habe mich heraus-fordern lassen. Ich hatte Zeit mit Gott, hatte Zeiten der Stille und des Nachdenkens, hatte Zeiten des Lachens. Wir haben Gemeinschaft erlebt — ob bei den Mahlzeiten, bei den praktischen Aufgaben oder bei abendlicher Runde in der Kloster-Pinte. Und das Tollste an der Sache ist: es ist noch nicht zu Ende! Momentan stellt sich jeder von uns der Herausforderung sein Projekt zu planen, anzugehen und umzusetzen. Dabei haben wir sogar die Unterstützung von Mentoren, die wir für diese Zeit an die Hand bekommen haben. Es bleibt also definitiv nicht bei der Theorie stehen. Follow Me hat nämlich den Anspruch, nicht nur im Rückblick eine tolle Erfahrung wert zu sein, sondern auch mit Vorausblick etwas zu verändern. Diese Investition in Mitarbeiter der christlichen Jugendarbeit hat mich beeindruckt und motiviert auch selbst tätig zu werden. Jetzt kann ich es kaum erwarten, am Follow Me-Nachtreffen all die wertgeschätzten Menschen wiederzusehen, von ihnen zu hören, was sie nach der Seminarwoche erlebt haben und ihnen zu berichten, wie ich mein Projekt umgesetzt habe und Wachstum erleben konnte.

Tabea Trapp

Follow Me! Nachfolgend die Infos in Kürze:‣ Leadership Programm für Mitarbeitende

zwischen 20 und 25 Jahren

‣ Inhalt: Persönlichkeit, Glaubensbild und Führungsinstrumente

‣ Nächste Workshopwoche 30.8.-6.9.2014

‣ Zusammenarbeit mit anderen Bereichen des CVJM, der CVJM-Hochschule und externen Vereinen und Beratern

Bist du dabei ? ‣ Hast du Mitarbeitende im Auge, für die

das Programm passen würde ?

‣ Willst du unterstützen und hast Erfahrung in den Bereichen Training, Führung, Seelsorge oder Mentoring ?

Kontakt: Dietrich ([email protected]) oder Germo ([email protected]) freuen sich auf eine Email

Mehr Infos unter:http://www.follow-me-leadership.de

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Am 12.07.2013 nahm Gott, unser Herr,

Reinhold Langkurz vor Vollendung des 73. Lebensjahres zu sich in sein Reich.

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Epheser 2, 19

Am 12.07.2013 ist völlig unerwartet Reinhold Lang gestorben. In unserem Kreisverband konnte man ihn sicherlich als „Institution“ bezeichnen. Egal ob in seinem Heimatverein in Kaub, im Kreisvorstand oder in der Lindenmühle – überall war er anzutreffen und tätig. Sein Handeln und auch sein Reden war geprägt von der Liebe Gottes, Verbundenheit zu Gottes Schöpfung und der Zuversicht, letztendlich im Reich Gottes eine Wohnung zu finden.

Ich persönlich bin ihm als Neunjähriger zum ersten Mal begegnet – während seiner Tätigkeit in der Drogerie in Nastätten leitete er die Jungenjungschar in Nastätten. Seiner Hartnäckigkeit, seiner Begeisterung und seinem Nachgehen habe ich es zu verdanken, dass ich im CVJM verwurzelte und im Laufe der Zeit auch seine Glaubenshoffnung mit ihm teilte. Aufgrund der gleichen Interessen verloren wir uns nie richtig aus den Augen – wir begegneten uns immer wieder – im Kreisverband, im Dekanat und auch privat.

Als mich die Todesnachricht erreichte, fiel mir eine für ihn vielleicht typische Begebenheit ein. Im Sommer 2008 machten wir mit 8 Personen eine Hochgebirgswandertour in Südtirol. Am zweiten Tag hatten wir nach unserer Mittagspause noch einen Anstieg von ca. 1.000 Höhenmetern zur Stettiner Hütte, die zwar recht bald zu sehen war, aber einfach nicht näher kommen wollte. Jeder versuchte sein richtiges Tempo zu finden, der eine etwas langsamer, der andere etwas schneller. In gewissen Intervallen warteten wir aufeinander und rasteten gemeinsam. Wir waren noch nicht lange unterwegs, da überholten uns zwei oder drei Mountainbiker ganz langsam. Das gefiel Reinhold gar nicht. Er gab die Parole aus: „Wir kommen vor denen oben an!“ und sprang wie ein junger Hirsch hinter den Bikern her. Zwei von uns konnten ihm folgen und ihn begleiten, wir anderen kämpften uns langsam aber sicher den Berg hoch. Reinhold und seine Begleiter schafften es tatsächlich, vor den Bikern die Stettiner Hütte zu erreichen. Als wir anderen etwa eine halbe Stunde später ankamen, erwarteten uns schon frische Getränke.

Jetzt ist Reinhold mir schon wieder vorausgegangen. Und ich denke und hoffe, ich habe noch ein gutes Stück Weg vor mir. Am liebsten würde ich ihm nachrufen: „Richte schon mal alles her, ich komme – aber es kann noch ein bisschen dauern.“

Sigi Burdinski

Nachruf

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Stefan HubertMeine Begeisterung an der bündischen Jugendarbeit ist: Kindern in der Gemeinschaft den Glauben an Jesus Christus zu vermitteln. Gemeinsam mit den Kindern Natur erleben. Tolle Gemeinschaft über alle Suppenteller hinaus!Aus beruflichen Gründen habe ich derzeit leider nicht viel Zeit, mich in die Jugendarbeit in unserem Ortsverein CVJM-Thalfang einzubringen. Wenn es die Zeit zulässt begleite und unterstütze ich meine Frau bei der Jungscharleitung. Ich bin 1. Vorsitzender unseres Vereins. Außerdem bin ich im KV-Vorstand des KV Saar-Trier tätig. Gemeinsam mit meiner

Frau organisiere ich jährliche Jungscharwochenenden unseres KV´s.Seit 3 Jahren bin ich Mitarbeiter im Ritterlager und, wenn es meine Zeit zulässt, gerne als Mitarbeiter in den HFZs dabei. Bundesthing als Ideengeber: wir möchten die erste bündische Familienfreizeit planen und begleiten.Mein Lieblings-Bibelvers: Psalm 119 — hier ist die Anleitung zum christlichen Leben gegeben. Wenn ich nicht als Bündischer unterwegs bin, bin ich Ehemann, Familienvater von einem Sohn (17) und zwei Töch-tern (14 u. 7) und geprüfter Meister für Bäderbetriebe (Bademeister?) und arbeite in unserem Thalfanger Hallenbad.

Torben Gerhardt (21) An der bündischen Arbeit begeistert mich vieles. Neben dem grundsätzlichen System mit Hemd und Halstuch haben mich besonders die Sommerlager begeistert. Ob als Teilnehmer oder Mitarbeiter war es immer etwas ganz Besonderes für mich und ich hoffe, dass ich auch in Zukunft die Möglichkeit habe mitzufahren. Die Jungscharar-beit bietet mir immer ein recht direktes Feedback von Teilnehmern und Mitarbeitern und stellt einen mit neuen Cha-rakteren oft vor einige Herausforderungen. Alles in allem finde ich es persönlich und pädagogisch immer großartig zu sehen wie die Arbeit läuft und sich entwickelt. Aktuell arbeite ich in der Jungen-Jungschar in Drespe mit. Mein Lieblings-Bibelvers steht in Matthäus 28, 20a: „Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.” Der Vers begleitet und begeistert mich schon eine ganze Weile. Ich habe ihn mir als Konfirmations-spruch ausgesucht und ihn ein wenig zu meiner Lebenseinstellung gemacht. Egal wie mies es mir auch geht, Jesus ist immer da um auf mich zu achten und mir bei zu stehen. Dieser Gedanke, nicht allein zu sein egal wie es aussieht, hat mich immer fasziniert und mir in meinem Leben viel Kraft gegeben. Deshalb ist er mein Lieblingsvers.Wenn ich nicht als "Bündischer" unterwegs bin, studiere ich Rechtswissenschaften (Jura) an der Universität Bonn. Ich mache gerne Musik und spiele auch mal das eine oder andere Videospiel.

Magdalena Tropp„Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein?“ (1.Mose 18,14)Ich habe durch die Jungschar selbst Jesus kennengelernt und die Gemeinschaft unter Christen erleben dürfen. Es hat mein Leben verändert, gerettet. Es ist so wertvoll, immer weiter Kindern von dem zu erzählen, was wir mit Gott erlebt haben und was sie mit ihm gewinnen. Sie zu ermutigen, zu stärken, herauszufordern, zu rüsten und zu lieben motiviert mich immer wieder zu dieser Arbeit.Vor einer Woche habe ich mit zwei engagierten Mädels begonnen, eine Mini-Jungschar für Mädchen und Jungs in Münster-Wolbeck aufzubauen. Außerdem darf ich seit zwei Jahren auf die Münsteraner Ordensfreizeit im Herbst mitfahren.Nachdem ich gerade mein Studium in Physikalischer Ozeanographie (ausgefallen, ich weiß ;-) ) beendet habe, überbrücke ich die Zeit bis zu meinem Mutterschutz mit einem Praktikum beim NABU.

Neue weiße Streifen 2013

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Kurz und bündisch:Der Urlaubslotse 2014 ist da und kann bei Germo ( [email protected] ) bestellt werden. Online ist er zu finden unter: http://tinyurl.com/Urlaubslotse-2014

Die Einladungen zu unseren einzelnen Freizeiten gibt es auch online auf http://www.cvjm-buendisch.de

Die nächsten Freizeiten zum Einladen und fürs Gebet: 29.12.2013-5.1.2014 Jungen-HFZ (Günter Reinschmidt)

28.12.2013-1.1.2014 Jungenschafts-Silvesterfreizeit (F. Strunk)

28.12.2013-2.1.2014 Mädchenschafts-Silvesterfrz. (D. Trapp)

28.2.-3.3.2014: Tage echter Freude Mädchen-JS (S. Wehnert)

28.2.-3.3.2014: Tage echter Freude Jungen-JS (Martin Hamsch)

28.2.-3.3.2014: Tage echter Freude Jungenschaft (H. Stein)

28.2.-3.3.2014: Tage echter Freude Mädchenschaft (D. Trapp)

Zum Schluss ein Willkommen: Herzlich Willkommen, Noam — und Grüsse an die frischgebackenen Eltern Ilka und Germo.Euch Dreien alles Gute und Gottes Segen.

Herausgeber ist der Fachausschuss für bündische Jugendarbeit im CVJM-WestbundKontakt zur Redaktion: über Christian Reifert, Gartenweg 1, 35216 Biedenkopf

Tel.:06461-924619; Fax:06461-74337; e-mail: [email protected]

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Timo KorsmeierWas begeistert dich an der bündischen Jugendarbeit? — Jesus! So darf man ja immer antworten :-) Außerdem ist mir von Anfang an positiv aufgefallen, dass bei der — im Gegensatz zu anderen Freizeiten —

recht hohen Mitarbeiterzahl Zeit für den einzelnen Teilnehmer ist.

Wo bist du derzeit engagiert? Auf dem Kohtenlager und im CVJM Lemgo.

Was ist dein Lieblings-Bibelvers und warum? „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.” Psalm 23, 3Wenn es dunkel oder sogar finster ist, kann man nicht vorausschauen. In solchen Situationen in meinem Leben hat dieser Bibelvers eine beruhigende Wirkung. Dass Gott bei mir ist, erfahre ich immer wieder.

Was machst du, wenn du nicht als Bündischer unterwegs bist? Ich habe Mechatroniker gelernt und Elektrotechnik studiert und arbeite nun in einem Industriebetrieb, wo ich Produktionsanlagen baue und instand halte.

Alexandra RolfAn der bündischen Jugendarbeit begeistert mich, dass viele Kids aus den unterschiedlichsten Konfessionen zusammenkommen und wir gemeinsam einen Ort haben, an dem wir den EINEN Gott kennenlernen können. Den Gott, der mich liebt, egal ob ich römisch-katholisch, evangelisch oder charismatisch "bin". Momentan bin ich wegen Studium und Arbeit nur noch auf Sommer- und Osterfreizeiten engagiert (LL: Shahram Lang und Anke Weidmann), vorher war ich im Christlichen Zentrum Wiesbaden zuständig für die jugendlichen Jungscharleiter.Mein Lieblings-Bibelvers ist Josua 1,9: „Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!" Dieser Vers gibt mir Mut in den Herausforderungen meines Lebens. Es ist egal, wo ich hingehe, selbst wenn es ein Ort ist, an den nicht unbedingt Gott selbst mich geführt hat: Er ist dennoch da und schützt mich. Ich brauche mich nicht zu fürchten. In meinem Leben neben dem CVJM studiere ich Soziale Arbeit in Frankfurt, wo ich auch mit meinem Mann wohne. Nebenbei arbeite ich in einem Heim für minderjährige Flüchtlinge ...uuund ich spiele für mein Leben gern Handball.