Postille 03-2014

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Komm, folge mir nach! So hieß unsere Freizeitlosung der Sommerlager in diesem Jahr, die mindestens jeden Morgen von allen Teilnehmern gemeinsam ausgesprochen wurde. Auch wenn man in diesem Jahr nicht im Zelt- oder Kohtenlager dabei war — vielen ist diese Losung noch aus vergangenen Jahren bekannt. Wie oft und von wie vielen Kindern und Mitarbeitern wurde diese Losung insgesamt in all den Jahren gesprochen? Und vielleicht kommt Dir beim Lesen dieser Zeilen die Erinnerung an eine Freizeit, ein Sommerlager hoch, wo diese Losung auch Dich in und durch den Tag begleitet hat? Jede Nachfolge beginnt mit unserem ersten Schritt. Und gerade dieser erste Schritt ist oft der schwierigste. Für Petrus war es ein echter Glaubensschritt, seinen alten Beruf als Fischer hinter sich zu lassen und mit Jesus fortan durchs Land zu ziehen. Seine neue Aufgabe „Menschenfischer“ war ihm anfangs sicherlich noch nicht vollkommen klar und diesen Prediger mit Namen Jesus kannte er kaum. Trotzdem lässt er sich auf diesen Jesus ein. Warum? Vielleicht weil er tief im Inneren spürte, dass er diesem Jesus sein Leben anvertrauen kann. Ob er den Berufswechsel je bereut hat? Nein, dies wird weder überliefert, noch kann ich es mir vorstellen. Auch in unseren Sommerfreizeiten wurden auf die Aufforderung „Komm, folge mir nach“ erste Schritte gegangen: Es gab Halstuchprüfungen und Entscheidungen für Jesus Christus. Das ermutigt mich stark, und ich danke allen für den Einsatz in diesem Sommer: als Mitarbeiter in der Küche oder im Programmbereich, als Aufbauhelfer oder als Beter von Zuhause. Lasst uns immer die Aufforderung und Einladung von Jesus aussprechen und dann: Mit Jesus Christus – mutig voran! Herzlich Postille 3/2014 Komm, folge mir nach! Lagerlosung 2014

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Mitarbeiterzeitschrift der bündischen Jugendarbeit im CVJM-Westbund e.

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Komm, folge mir nach!So hieß unsere Freizeitlosung der Sommerlager in diesem Jahr, die mindestens jeden Morgen von allen Teilnehmern gemeinsam ausgesprochen wurde.

Auch wenn man in diesem Jahr nicht im Zelt- oder Kohtenlager dabei war — vielen ist diese Losung noch aus vergangenen Jahren bekannt. Wie oft und von wie vielen Kindern und Mitarbeitern wurde diese Losung insgesamt in all den Jahren gesprochen? Und vielleicht kommt Dir beim Lesen dieser Zeilen die Erinnerung an eine Freizeit, ein Sommerlager hoch, wo diese Losung auch Dich in und durch den Tag begleitet hat?

Jede Nachfolge beginnt mit unserem ersten Schritt. Und gerade dieser erste Schritt ist oft der schwierigste. Für Petrus war es ein echter Glaubensschritt, seinen alten Beruf als Fischer hinter sich zu lassen und mit Jesus fortan durchs Land zu ziehen. Seine neue Aufgabe „Menschenfischer“ war ihm anfangs sicherlich noch nicht vollkommen klar und diesen Prediger mit Namen Jesus kannte er kaum. Trotzdem lässt er sich auf diesen Jesus ein. Warum? Vielleicht weil er tief im Inneren spürte, dass er diesem Jesus sein Leben anvertrauen kann. Ob er den Berufswechsel je bereut hat? Nein, dies wird weder überliefert, noch kann ich es mir vorstellen.

Auch in unseren Sommerfreizeiten wurden auf die Aufforderung „Komm, folge mir nach“ erste Schritte gegangen: Es gab Halstuchprüfungen und Entscheidungen für Jesus Christus. Das ermutigt mich stark, und ich danke allen für den Einsatz in diesem Sommer: als Mitarbeiter in der Küche oder im Programmbereich, als Aufbauhelfer oder als Beter von Zuhause.

Lasst uns immer die Aufforderung und Einladung von Jesus aussprechen und dann:Mit Jesus Christus – mutig voran!

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Komm, folge mir nach!Es ist still in meinem Zimmer. Ruhe ist eingekehrt. Das erste Mal nach einer intensiven und vollen Sommerzeit. Mein Zimmer im Gästehaus der Abtei Münsterschwarzach ist für die kommende Woche mein Zuhause auf Zeit. Die Woche, die vor mir und den Mitarbeitenden von „Follow Me“ liegt, stellt für mich den Abschluss des Sommers dar. Und gleichzeitig einen Übergang in das nächste Quartal.

„Follow Me“ — Folge mir nach. Das sagt Jesus. „Komm, folge mir nach!“, das haben auch in diesem Sommer eine Vielzahl von jungen Menschen in unseren Freizeiten und Lagern jeden Morgen am Lagerkreuz gerufen. Diese Freizeitlosung hat uns miteinander verbunden. Verbunden über die Zeltlagerplätze im Norden und Südwesten Deutschlands bis hin nach Ungarn.

Ich hatte das Privileg in diesem Jahr wieder unsere Zeltlager besuchen zu dürfen. Gerne möchte ich die Ruhe in meinem Klosterzimmer nutzen, um euch gedanklich mit auf die Reise durch sieben Zeltlager zu nehmen. Eine Reise mit vielen wertvollen Begegnungen, mit engagierten Menschen, fröhlichen Kindern und Bewahrung bei Spiel und Sturm.

„Ihr Ziel befindet sich in einer nur beschränkt befahrbaren Zone“ Treffender als diese Ansage meines Navigationsgerätes kann man wohl nicht die Abgeschiedenheit, die Ruhe und das Eingebettet-Sein unserer Zeltlagerplätze in die Natur beschreiben. Viele unserer Zeltlagerplätze in diesem Jahr lagen malerisch schön, in der Nähe eines Waldes, an einem Bach oder auf einem Berg. Es ist die Abgeschiedenheit, die dieses „Zuhause auf Zeit“ besonders machen. Aber nicht nur die Natur, die Ruhe und der einfache Lebensstil kennzeichnen unsere Freizeiten. Auch die Umstellung der Uhr auf „Lagerzeit“ — die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt — leistet einen Beitrag dazu, dass unsere Zeltlager ein Eintauchen in eine andere Welt ermöglichen. Eine Mitarbeiterin fasst es treffend zusammen „Hier gibt es weder WhatsApp noch Internet. Das hilft ungemein, sich auf die Kinder einzulassen“.

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„Sie haben ihr Ziel erreicht“So war es häufig, dass ich morgens früh, noch vor dem Wecken und Aufstehen der Teilnehmer, den Lagerplatz in friedlicher Ruhe vor mir fand. Die Schuhe ausgezogen und barfuß gehend beginnt auch hier der Sommer für mich. Im Küchenzelt sitzt der Lagerleiter bereits und bereitet Kaffee für seine Mitarbeiter vor. Nach einer Woche Zeltfreizeit sind viele Energien bereits aufgebraucht. Da braucht es neben einer Dosis Zuspruch mit einem Wort der Bibel dann eben auch einen Schluck Koffein. Es ist bezeichnend für mich, dass hier (junge) Mitarbeiter zusammen kommen, sich engagieren und ihre Kraft bereits früh am Morgen, noch bevor die Teilnehmer geweckt werden, aus der gemeinsamen Konzentration auf Gottes Wort ziehen. 

Ein neuer Tag beginntGestärkt durch die Gemeinschaft und das Auftanken bei Gott werden die Teilnehmer durch Posaunen- und Trompetenklänge geweckt. Rasch regt sich das Lager. Die Teilnehmer kommen aus ihren Zelten gestürmt, manche nur halb wach, stellen sich am Lagerkreuz auf und grüßen sich beim Fahnenappell mit dem Freizeitlied und der -losung. Im Zeltlager von Torben Rogge aus dem CVJM-Kreisverband Oberberg wird den Teilnehmern Gottes Segen für den Tag zugesprochen, bevor es zum Frühsport und Waschen geht. Die anschließende Stille Zeit, bei der die Jungschaler gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter den Tagestext aus der Bibel lesen, versammelt nun auch diese Kleingruppe im Gebet und dem Austausch zu spannenden Geschichten aus der Bibel. Währenddessen schmieren in der Küche fleißige Hände mehrere Schokoladen- und Marmeladenbrote, bereiten Müsli und Kakao vor und sorgen sich um das leibliche Wohl der Kinder. Beeindruckend, wenn — wie im Zeltlager von Christian Reifert — nur eine fleißige Küchenmitarbeiterin dies alles in der Frühe für die Kinder organisiert. 

Ordnung muss sein Nach dem stärkenden Frühstück sind die Jungscharler mit dem Aufräumen ihrer Zelte beschäftigt. Es ist erstaunlich, mit welchem Einsatz sich — insbesondere Jungen — für das „große Reinemachen“ engagieren. Die Bettstelle wird geräumt, von Gras befreit, die Schlafsäcke werden gelüftet und im Anschluss fein säuberlich und dekorativ zusammengelegt. Der Einsatz um das „schönste Zelt der Freizeit“ wird reichlich belohnt: Die Zeltmannschaft, die die meisten Punkte durch einen unabhängigen Mitarbeiter erhalten hat, bekommt am Ende der Freizeit eine Medaille und Urkunde. So manch eine Mutter wird Zuhause über diese Auszeichnung ihres Kindes staunen!

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Komm, folge mir nach - Mit Jesus unterwegsEs ist ein besonderes Privileg als Gast in unseren Zeltlagern eine Bibelarbeit zu halten. Jeden morgen befassen sich die Jungscharler mit einer Geschichte aus dem Neuen Testament. In altersgerechten Gruppen erfahren sie durch Theaterstücke, Anspiele, Geschichten und Beispiele der Mitarbeiter von Gottes Liebe zu uns Menschen. Jan, der zum ersten mal als Teilnehmer eines unserer Zeltlager besuchte, sagt dazu: „Wir lesen zu Hause nicht so oft in der Bibel. Deshalb waren die Bibelgeschichten für mich teils unbekannt. Jetzt kenne ich mehr.“ Dass dieses „mehr“ vor allem durch den Einsatz der (ehrenamtlichen) Mitarbeiter erleb- und erfahrbar wird, zeigt das Beispiel aus einem Jungen-Ritterlager. Bei der Geschichte von Johannes dem Täufer hatte ein Mitarbeiter doch tatsächlich Speise-Heuschrecken im Internet eingekauft, diese mit Honig verfeinert und angebraten und den Jungen auf diese Weise die biblische Erzählung „schmackhaft“ gemacht! Für mich war die Bibelarbeitszeit die besondere Chance, den Kindern Gott nahe zu bringen und sie zu ermutigen ein Leben mit Gott an ihrer Seite zu gestalten. Froh bin ich, dass auch Max Hamsch in diesem Jahr wieder die Chance hatte bei einzelnen Zeltlagern — wie dem Jungen-Ritterlager von Peter Meiners — auf Jesus hinzuweisen: für Mitarbeiter wie Teilnehmer ein lebendiger Zeuge Gottes.

Sport ist Mord„Sport ist Mord“ – so sagt der Volksmund. Für unsere Zeltlager ist das dennoch kein Grund auf die körperliche Bewegung zu verzichten. Vielmehr ist der ganzheitliche Ansatz des CVJM, den jungen Menschen an Leib, Geist und Seele in gleicher Weise zu dienen, die Grundlage unserer Arbeit. Und so spielen die Jungscharler Indiaca, Völkerball, schießen sich mit Einmachgummis ab, üben sich im Baseball, Frisbee oder Fußball, beim CVJM-Hockey oder im Wasserbomben-Katapult-Weitschuss, Mega-Pfeil und Jugger. In der Zelt-Gemeinschaft Siege und Niederlagen zu durchstehen schweißt zusammen. Wie schön, wenn die Teilnehmer hier ihren Schulalltag vergessen können und sich ganz dem (kindlichen) Spiel hingeben können. 

Into the wildAm Nachmittag geht es in die Natur: Der Wald ruft. Beim Burgenkampf im Zeltlager von Gregor Wirth spielen die beiden Ritterorden der Schwertbrüder und des Deutschen Ordens gegeneinander. Zwei Stunden lang versuchen die Jungscharler ihre Burgen-Fahne zu verteidigen, schleichen sich an, kämpfen um Lebensbändchen und taktieren. Als ich bei Ulrich Rink im Zeltlager bin, sind die beiden Orden gerade unterwegs zum Zwei-Tages-Spiel. Zwei Tage lang tauchen sie ein in ein Abenteuer-Spiel, verpflegen sich im Wald, bauen ein Floß und versuchen einen Schatz im See zu bergen. Abenteuer pur!

Vorbilder für mein LebenNach den ereignisreichen Nachmittagsprogrammen treffen sich die Jungscharler wieder am Lagerkreuz und hören Geschichten aus dem Leben eines Christen, der ein Vorbild für uns in unserem Leben sein kann. Spannend, wie auf diese Weise CVJM-Geschichte lebendig wird: Friedrich von Schlümbach, Eberhard von Rothkirch und Johannes Busch — Zeugen, die unser Leben bereichern. Was für strahlende Augen einen anblicken, wenn es Vorbilder zu entdecken gibt, die in ihrem Leben den Glauben ganz praktisch haben werden lassen.

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„Abends aber dann am Lagerfeuer“Wenn die Abendkühle langsam den Lagerplatz erreicht und die Dämmerung einsetzt, sitzen die Jungscharler am wärmenden Lagerfeuer. Das gemeinsame Singen schweißt zusammen. Als Höhepunkte des Abends gibt es im Mädchenzeltlager von Anke Weidmann den Sänger- und Erzählerwettstreit. Ich bin begeistert mit welchem rhetorischen Geschick, welcher sprachlichen Spannung und welchem kindlichem Humor die Mädchen ihre Geschichten erzählen, gar schauspielerisch vortragen. Gleiches gilt für den Sängerwettstreit. Es gehört schon eine große Portion Mut dazu, vor einer Gruppe Gleichaltriger ein Lied vorzutragen. Wissend, dass dies von den Mitarbeitenden bewertet wird und am Ende der Freizeit eine Medaille für die Gewinnerinnen als Preis wartet. Helle, klare und engelsgleiche Stimmen tönen über den Lagerplatz und der Jubel der begeisterten Zuhörerinnen schallt frenetisch in den Nachthimmel. Zum Abschluss wird die spannende Fort-setzungsgeschichte von einem Mitarbeiter erzählt. Hier tauchen die Teilnehmer Abend für Abend in eine andere Welt ein, lassen ihre Phantasie spielen und träumen sich in ferne Abenteuer.

Abend ward, bald kommt die Nacht Bevor die Teilnehmer müde aber erfüllt in ihre Schlafsäcke schlüpfen, erinnert ein Mitarbeiter nochmals an einen Kerngedanken aus der Bibelarbeit. Was ist mir wichtig geworden? Wo hat Gott mich angesprochen und was möchte ich euch an guten Wünschen mit in die Nacht geben? In der Zeltgemeinschaft beten die Mitarbeiter zum Tagesabschluss mit ihren Teilnehmern. Im Zeltlager von Hannah Holka kommt eine Mitarbeiterin freudestrahlend zur Mitarbeiterrunde: „Mein Bienenkorb brummt“. Ich schaue irritiert auf, frage nach und lasse mir erklären, dass der „Bienenkorb“ die Gebets-gemeinschaft mit den Teilnehmerinnen ist und, dass nun, nach einer Woche Zeltlager, die ersten Mädchen damit begonnen haben, ihr eigenes Gebet zu „brummen“. Wie schön, wenn auf diese Weise die Kinder im Glauben erste Schritte tun können. 

Geistliche Gemeinschaft als Kennzeichen der MitarbeiterWährend die Nachtwache still den Lagerplatz bewacht, treffen sich die Mitarbeiter zum Tagesrückblick und zur Gebetsge-meinschaft in der Mitarbeiterrunde. Hier ist der Ort, an dem eine ganz besondere Gemeinschaft spürbar ist: Die Gemeinschaft von Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich in ihren Dienst im Zeltlager berufen wissen und gemeinsam im Gebet vor Gott treten. Im Mädchen-Ritterzeltlager konnten wir gemeinsam das Abendmahl feiern, denn gerade diese geschwisterliche Gemeinschaft braucht immer wieder Vergebung untereinander. Was für ein Segen, solch engagierte und motivierte Menschen zu haben, die sich „ganz für Jesus und die uns anvertrauten Mädchen und Jungen“ einsetzen. Ein Freizeitleiter drückt es so aus: „Ich glaub’ bei den Mitarbeitern ist der Zusammenhalt gewachsen über die Zeit. Wenn wir gemeinsam durch die Höhen und Tiefen des Lagers gehen, wird die Gemeinschaft gestärkt. Die Bruderschaft wächst zusammen.“

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Hallo Sandra, sag doch erstmal, wer du bist und was du grade machst. Ich heiße Sandra Wehnert, bin 22 Jahre jung und studiere derzeit an der CVJM Hochschule

Religions- und Gemeindepädagogik und Soziale Arbeit. Im Zuge dieses Studiums darf ich ein Praktikum machen, welches ich beim CVJM-Westbund absolvieren darf.

Was sind denn deine Aufgaben in diesem Praktikum? / Was hast du schon alles erlebt?Bisher durfte ich einige Zeltlager besuchen und eines der Zeltlager des Westbundes

als Mitarbeiter begleiten. Toll fand ich, wie alle das selbe Grundkonzept haben, jedoch ganz individuell prägen und jedes Mitarbeiterteam eine eigene Dynamik hat.

Was siehst du als Besonderheit bei den Lagern des Westbundes?Besonders beeindruckend finde ich, wie viel Zeit die Ehrenamtlichen investieren, nicht nur,

was die Kinder sehen, sondern auch bei den Vorbereitungen und den Besprechungen.

Was werden deine nächsten Aufgaben sein?  Ich werde einen genauen Einblick in das Leben eines Hauptamtlichen bekommen. Sitzungen,

Besprechungen und Einsätze bei Mitarbeitern und Kindern stehen unter anderem auf dem Plan.

Was erwartest du noch von deinem Praktikum? Ich möchte viele Dinge lernen. Ich möchte sehen, wo sich die Theorie des Studiums mit

der Praxis verbindet. Ich möchte Aufgaben erledigen, die mich herausfordern, etwas Neues für mich sind und bei denen ich lerne und trotzdem Spaß habe.

Ich freue mich, dass ich etwas, woran ich Spaß habe, zu meinem Beruf machen kann.

Abenteuer pur – Gemeinschaft hautnah – Glaube liveEs sind drei Dinge, die unsere bündische Jugendarbeit im CVJM-Westbund kennzeichnen: Abenteuer pur – Gemeinschaft hautnah und Glaube live. Neben dem klassischen Tagesablauf gibt es eine Vielzahl von besonderen Angeboten, die es ebenso wert wären, erzählt zu werden: Der Ritternachmittag, der Lagerüberfall mit Polizeieinsatz, die 20 km Tageswanderung zur Wewelsburg oder nach Frankreich sowie der Tag, an dem die Teilnehmer ihr eigenes Mittagessen — ein Suppenhuhn — selbst auf der Feuerstelle zubereiten. Gleichwohl schaffen Worte nicht, diese Erlebnisse zu beschreiben, insbesondere dann, wenn dies die dritte Dimension „Glaube live“ betrifft: Ein Gebetsabend, bei dem die Teilnehmer auf spielerische Weise mit- und füreinander beten, muss „erlebt“ werden. Eine Halstuchprüfung, bei der der Mitarbeiter ein tiefes seelsorgerisches Gespräch mit einem Teilnehmer hat, kann die Bedeutung für den Jungen nur erahnen lassen. Und dass Teilnehmer in unseren Freizeiten ihr Leben Gott ganz persönlich und ernsthaft anvertrauen, gehört zu den großen Wundern, die wir im Gebet von Gott erbeten haben. Wie schön, dass der Ruf Jesu „komm, folge mir nach“ auch in diesem Jahr gilt und Menschen in die Nachfolge gerufen hat.

Germo Zimmermann

Ich fahre gerne auf Zeltlager mit, weil ich etwas zurückgeben möchte, was mir die Gemeinschaft unter den Leuten, die hier auf dem Lager mitarbeiten immer wieder gegeben haben: Ich hab dort Familie erfahren, Bruderschaft. Eine Geborgenheit, die über eine normale Freundschaft auch hinausgehen kann.

Marc, Mitarbeiter

Ich fand eindrücklich bei der Tageswanderung, da sind wir in eine Burgruine gegangen. Da gab es auch eine Führung und wir sind in den Turm gegangen. 25 Meter in die Höhe. Das war cool.

Jan, Teilnehmer

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Das diesjährige CVJM-Mädchenkohtenlager in Thalfang stand unter der Lagerlosung: „Was wir nun selbst gesehen und gehört haben, das geben wir euch weiter, damit ihr mit uns im Glauben verbunden seid." (Joh. 1,3). Dieses Jahr haben 17 Mädels und 9 Mitarbeiter ein aufregendes Kohtenlager erlebt. Damit ihr euch vorstellen könnt, was wir in den 14 Tagen so erlebt haben, wurde eine Statistik erstellt. Hier könnt ihr verschiedene Themen erkennen, die uns im Lager beschäftigt und wir benötigt haben: Klopapier 1305,6 Meter Nutella 4600 Gramm Krümmeltee 132 Liter Tagesdurchschnittstemperatur 23° Tag, 12° Nacht Schlafdefizit der Mitarbeiter 1416 Minuten Knicklichter 72 Stück gewanderte Kilometer 807,5 km mitgebrachtes Gepäck über 1 Tonne WhatsApp Nachrichten 331 Nachrichten nasse Socken 212 Socken Wartezeit am Lagerkreuz 1428 Minuten Singen 1052 Minuten lackierte Fußnägel 230 Nägel Gequatsche der Mädels 2942 Minuten Augenringe der Mitarbeiter insgesamt 333 cm Stunden Gemeinschaft 8736 Stunden

Die Zeit im Kohtenlager ist trotz häufigem Regen schnell vergangen, so dass bei vielen Mädchen Zuhause ein Gefühl des „Lagerlochs“ entstanden ist. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr und hoffen die Statis-tiken noch steigern zu können. Die Bibelarbeiten mit dem Thema „Entscheidungen mit Gott“ haben uns durchs Kohtenlager begleitet. Deshalb haben wir unsere schönste Statistik für den Schluss aufgehoben: getroffene Entscheidungen auf dem CVJM-Mädchenkohtenlager 29.123

Des Weiteren haben die Mädchen bei dem Programmpunkt „Waldlauf“ eine tolle Aufgabe erfüllt. Sie sollten zwei biblische Geschichten vermischen und neu aufschreiben. Die beste Geschichte findet ihr hier:

Es begab sich aber zu der Zeit, da Salomon König in Athen war. Da wurde Saulus dadurch bekehrt, dass er Gott zusah, wie er mit Adam den ersten Menschen schuf. Kurz darauf begab er sich auf seine erste Missionsreise. Da das Wetter jedoch bald schlechter wurde, ging er auf den Himalaya, weil alle Flüsse und Meere über die Ufer traten. Von dort oben sah er voll geflasht, wie Mose die Arche baute und machte davon direkt mehrere Fotos. Unter anderem ein Selfie mit Mose im Hintergrund. Er war sein größter Fan und followte ihn schon seit Jahren auf Twitter. Per WhatsApp schickte er das Selfie an Nehemia, seinen besten Freund. Der rief auch sofort zurück:"Wow, krass, Alter! Ich würde Mose auch so gerne in Reality sehen. Aber ich bin gerade voll mit dem Mauerbau beschäftigt." Das Wasser stieg weiter und zum Glück wurde Mose rechtzeitig fertig, so dass er noch alle Leute der Bibel einsammeln und retten konnte. Deshalb hören wir noch heute von Ihnen. Und wenn Saulus nicht gestorben ist, so sitzt er noch heute auf dem Himalaya und wartet darauf, die Friedenstaube wieder zu sehen.

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„Bunt, bunter, bündisch“ — zweite Amtsperiode startet 2015Seit fast fünf Jahren setzen sich neben vielen ehrenamtlich Engagierten in unseren Freizeiten und Schulungen, treuen Beterinnen und Betern in Bibelkreisen und Gemeinden auch 68 Spenderinnen und Spender für die hauptamtliche Begleitung unserer bündischen Jugendarbeit durch Germo Zimmermann ein. Dankbar sind wir für diese dreifache Unterstützung! Denn ohne ehrenamtliches Engagement, ohne Gebet und ohne die finanziellen Ressourcen kann unsere Arbeit nicht bestehen. Darin zeigt sich Gottes Segen, dass wir Menschen haben, denen die bündische Jugendarbeit — und damit die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen — am Herzen liegen.

Nach Entschluss im Fachausschuss für bündische Jugendarbeit und mit der freundlichen Unterstützung durch den Vorstand des CVJM-Westbundes im Frühjahr 2014 freuen wir uns auf eine neue zweite Phase ab 2015. Dabei kennzeichnen drei Veränderungen diese zweite Phase von „bunt-bunter-bündisch“:

Starterprojekt: Der inhaltliche Fokus der neuen bündischen Projektsekretär-Stelle ab 2015 liegt auf der Gründung von bündischen Jungschargruppen. Ziel ist es, innerhalb von 5 Jahren 5 neue Gruppen zu gründen.Einhundert Prozent:Wir streben eine volle Stelle, verteilt auf zwei Hauptamtliche mit je 50% im Norden und Süden des CVJM-Westbundes, an, um eine regionale Anbindung und eine Begleitung vor Ort zu ermöglichen.Frischer Wind:Germo Zimmermann wird — wie bereits in der letzten Ausgabe der Postille angekündigt — unsere Stelle bis zum Ende diesen Jahres ausfüllen und steht danach nicht mehr als hauptamtlicher Mitarbeiter für die bündische Jugendarbeit zur Verfügung. Wir freuen uns auf „frischen Wind“ durch andere begabte Hauptamtliche.

Damit dieses Vorhaben gelingt, haben wir in einem Arbeitskreis „Starterprojekt“ ein Konzept zur Gründung neuer bündischer Jungschargruppen entwickelt. Dieses sieht eine enge Verzahnung von ehrenamtlichen Starterteams und den bündischen Hauptamtlichen vor. Denn ohne engagierte Ehrenamtliche hat unsere Arbeit keine Zukunft. Weitere Informationen erreichen euch nach dem Weiße-Steifen-Treffen im September, da wir uns von diesem Treffen und einem Gespräch mit dem Gesamtvorstand des CVJM-Westbundes weites Impulse und Anregungen erhoffen.

Bis dahin möchten wir euch um eure Unterstützung im Gebet bitten. Konkret sind dies drei Gebetsanliegen:

Bitte betet für geeignete Nachfolgerinnen und Nachfolger von Germo Zimmermann, die ein Herz für unsere Arbeit und die uns anvertrauten Jungen und Mädchen haben.Bitte betet für Unterstützer unserer Arbeit, die im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten unser Vorhaben, bündische Jungscharen zu gründen, unterstützen.Bitte betet für weitere Geschwister, die unsere Arbeit im Gebet begleiten. Darauf sind wir angewiesen.

Martin Hamsch und Germo Zimmermann

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Kohtenlager in UngarnZwei Kohtenlager – je zwei Wochen und je Ungarn. Zu Gast bei unseren Brüdern des KIE (ungar. CVJM).

Vieles einfach wieder einfach machen – back to the roots: waschen im Bach, mitten im nirgendwo und ganz für sich.

Einfach machen führt dann auch zu den eigenen Ursprüngen: Gemeinschaft und Glaube erleben.

Davon ein paar Eindrücke in Bildern.

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Follow Me – die 2. Basiswoche im Kloster Münsterschwarzach„Eine intensive Gemeinschaft in klösterlicher Atmosphäre mit wertvollen Impulsen für ein werteorientiertes Leadership“. So könnte man die Basiswoche von Follow Me, dem werteorientierten Leadership-Programm für junge Erwachsene im CVJM-Westbund, prägnant zusammenfassen. Und gleichzeitig treffen diese kurzen Worte doch nicht die Vielfalt und Tiefe, die in der Abtei Münsterschwarzach entstanden ist. Begleitet durch die Benediktinermönche des Klosters und unterstützt durch hochkarätige Referentinnen und Referenten, konnten zwölf junge Leiterinnen und Leiter intensiv an ihrer Persönlichkeit, ihren Visionen, Zielen und Werten arbeiten. Gleichzeitig konnten wichtige Handwerkszeuge für die Praxis der Jugendarbeit vermittelt werden.

Durch Dr. Joachim Schlaeper (Unternehmensberater), Ulrike Bunz (persolog-Trainerin, xpand-Stiftung) und Joachim Fuhrländer (Unternehmer) als externe Referenten und ein Team des erlebnispädagogischen Instituts der CVJM-Hochschule in Kassel, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine qualitative Ausbildung für ihre Leitungsaufgaben erhalten.

Nun steht die Projektphase von Follow Me auf dem Programm. Begleitet durch ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren wird intensiv an zwölf spannenen Projekten gearbeitet — von der Gründung eines Jugendkreises, eines Mitarbeiterkreises oder eines Studentenhauskreises über eine Ringvorlesung an der Universität bis hin zu einer Pilgerfreizeit für junge Erwachsene stehen Projektideen im Raum, die positiv in die Gesellschaft wirken werden.

Weitere Informationen zu Follow Me findet ihr unter www.follow-me-leadership.de

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Follow Me – the Second OneIch sitze im Zug. Eine leise Jazz-Posaune vertreibt die üblichen Zuggeräusche und gleichzeitig das Gefühl von Eile. Ich bin erschöpft, müde und gleichzeitig bin ich aufgekratzt und voller Zuversicht für die Zukunft. Vor mir liegt ein klares Ziel: zu Hause.

Wer ich bin? Ich bin eine der 12. Ich bin Teil eines Gan-zen. Ich bin stolz, denn ich bin Mitglied der 2. „Follow Me“ Generation. Hinter mir liegt eine Woche in einem Kloster, einem echten, mit Morgengesängen (die ich verschlief) und richtigen Mönchen (mit Kutten und so).

Der erste Morgen, den wir miteinander verbrachten, war kein Morgen. Wir trafen uns um 7:15 mit Pater Paul – oder war´s Richard? Wie auch immer – er forderte uns auf zu einem Spaziergang der Achtsamkeit. Sehen, hören, riechen. Geh langsam.

Die Sonne ging auf. Ich stand da und sah Chris´ schwarze Silhouette gegen den großen Feuerball, der sich aus den Nebenschwaden erhob. Der erste Morgen den wir miteinander verbrachten, war kein Morgen. Er war eine Verheißung. Eine Verheißung, die besagte, dass wir 12 uns auf einen Weg begeben werden, dessen Verlauf im Nebel liegt, der still ist, tief und wunderschön.

Wie soll ich diesen Weg für euch beschreiben? Wie kann ich euch sagen, was sieben Tage verändern können? Wie Worte dafür finden, wie tief ich empfand, als es sich begab, dass einer der 12 sich öffnete und uns von dem Kahlschlag in seinem Lebensbaum berichtete? Dafür, wie ich mich fühlte, als ich meinen letzten, bedeutsamen Pfeil verschoss? Oder als einer das Lied seines Herzens spielte nach über einem Jahr musikalischer Stummheit? Im Schutz der Dämmrigkeit der Krypta und der wohlklingenden, anerkennenden, heiligen Stille danach.Ich habe in dieser Woche Worte gefunden für große Träume. Ich habe Worte gefunden für meine Vision.

Und während die Weinberge und Hai-ne nun an mir vorbeiziehen kann ich nicht in Worte fassen, welche furiosen Erfahrungen wir gemacht haben. Dafür sind 2400 Zeichen einfach zu wenig. Doch eines will ich loswerden. Nach sehr langer Zeit weiß ich endlich wie-der, was es bedeutet, wenn Gott uns seinen Frieden gibt. Ich weiß wieder, wie es ist, wenn man vollkommen mit sich verbunden ist. Mit anderen. Ich weiß allerdings nicht, wie ich denen danken soll, die das für uns möglich gemacht haben. Die Zeit, Geld, Material und ihre eigenen Bedürfnisse für uns geopfert oder zurückgestellt haben. Es gibt Dinge, für die finde selbst ich keine Worte. Aber, um die Sache rund zu machen (und damit spreche ich [denke ich] im Namen aller): Vielen Dank!

Almut Holmer, Teilnehmerin der 2. Basiswoche

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Kurz und bündisch:

Jungschar Kongress 2015, Pfingsten, 22.-25.05.2015Im kommenden Jahr feiern die CVJM-Jungscharen in Deutschland ihren 100. Geburtstag. Das muss gefeiert werden!Wir laden als CVJM-Westbund herzlich zum Jungschar-Mitarbeitenden-Kongress nach Wuppertal ein. Als bündische Jugendarbeit sind wir mit Jurte und Zelt vor Ort. Seid dabei!Anmeldung ab 01.11.2014 unterwww.jungschar-kongress.de

Bündisch im InternetAuf Facebook – hier erfährst Du regelmässig, was gerade in der bündischen Welt geschieht, Germo den ganzen Tag macht oder wer eigentlich wen liked. https://www.facebook.com/CVJMBuendisch/

Und hier gibt es auch die nächsten Termine https://www.facebook.com/CVJMBuendisch/events

Und passend dazu unser Instagram Feed für noch mehr Bilder von unseren Veranstaltungen http://instagram.com/cvjmbuendisch

Mailings aus unserer Arbeit an die Freunde der bündischen Jugendarbeit: Für alle, die weiter mit unserer Arbeit verbunden sein wollen und gerne über die Postille informiert werden. Hier kann man sich anmelden: http://www.cvjm-westbund.de/freunde-der-buendischen-jugendarbeit

Praxis für die Gruppenarbeit: Informationen, Spielideen und alles, was man für die Jungschar und die Lager braucht, all das gibt es auf http://www.jungschar.biz

Mitarbeiterwochenenden — unsere Mitarbeitenden werden begleitet in ihrer Mitarbeit durch die Mitarbeiterkurse (für die südliche Region des Westbundes) und nun auch wieder durch die wiederbelebten Mitarbeiterwochenenden im Norden (West- und Ostwestfalen, Lippe und auch sonst ist jeder willkommen). Die Termine der Mitarbeiterkurse findest du im Urlaubslotsen (Online zu finden unter: http://tinyurl.com/Urlaubslotse-2014 ).Die Termine der anderen drei Mitarbeiterwochenenden sind:

1. November 2014 (ab 11 bis 18:30 Uhr) im Johannes Busch Haus, Münster. 22. bis 23. November 2014 (Beginn 14 Uhr und Ende am nächsten Tag um 14 Uhr)im Gemeindezentrum Haupensiek, Löhne. 17. bis 18. Januar 2015 (Beginn 14 Uhr und Ende am nächsten Tag um 14 Uhr)in der Kirche in Sundern.

Mehr Infos bei Klaus Volmer ( [email protected] ).

Herausgeber ist der Fachausschuss für bündische Jugendarbeit im CVJM-WestbundCVJM-Westbund e. V. - Bundeshöhe 6 - 42285 Wuppertal

Die Redaktion freut sich über Post — e-mail: [email protected]

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