Potsdamer Rundschau, Ausgabe September 2008

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SPD-Filmparty / Bürgerhaus am Schlaatz Freitag, 26. September / ab 18 Uhr Bratwurst ab 20 Uhr KEINOHRHASEN mit Til Schweiger und Nora Tschirner Eintritt frei! Münte is back Vor den Sommerferien habe ich mir gewünscht, dass die SPD in Berlin das schafft, was wir im Frühjahr in Potsdam gemacht haben: einen ruhigen, kollegialen Generationswechsel zu organisieren und dann geradeaus weiter zu laufen. Wie das so ist im Leben, sind nicht alle Wünsche in Erfüllung gegangen. Ruhig war es bei Leibe nicht, als Kurt Beck zurücktrat. Aber: Die notwendigen Entscheidungen sind zum richtigen Zeitpunkt getroffen worden: Unser Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist Kanzlerkandidat und Franz Müntefering wird den Laden zusammenhalten – und dass er das diesmal sehr lange machen wird, da bin ich mir mit vielen anderen in meiner Partei sicher. Dieses Team gibt uns Sozialdemokraten neuen Schwung. Bereits am Tag danach gab es bei uns in Brandenburg neue Eintritte. Vielleicht können Sie, liebe Potsdamerinnen und Potsdamer, ja die Hoffnungen teilen, die wir in Steinmeier und Müntefering setzen. Wir sind jedenfalls guten Mutes für die Wahlen Ende des Monats und darüber hinaus! Kai Weber ist stellvertretender Vorsitzender der Potsdamer SPD potsdamer rundschau Nr. 7 · September 2008 www.potsdamer-rundschau.de Sozialdemokratische Zeitung für die Landeshauptstadt links & bündig Klara Geywitz ist SPD-Landesvize Unter dem Motto „Für das ganze Land!“ hat die SPD Brandenburg auf ihrem Lan- desparteitag in Königs Wuster- hausen am 31. August den Kommunalwahlkampf eröffnet und große Geschlossenheit demonstriert. In seiner von viel Applaus begleiteten Rede be- tonte Landesvorsitzender Matt- hias Platzeck die großen Erfolge der Sozialdemokraten für Bran- denburg seit Gründung des Landes vor 18 Jahren. Im An- schluss wurde Matthias Platzeck mit 91,9 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Als seine Stellvertreterin wurde Dr. Martina Münch ebenfalls in ihrem Amt bestätigt. Die Potsdamer Landtagsabgeord- nete und Stadtverordnete Klara Geywitz wurde als neue Stell- vertreterin gewählt. Die Brandenburger SPD geht mit so vielen Kandidaten in die diesjährigen Kommunalwahlen wie nie zuvor. Mehr als 3.500 Personen kämpfen für die SPD um Mandate in den Gemein- devertretungen und Kreista- gen. Allein für die 14 Kreistage und die Parlamente der vier kreisfreien Städte hat die SPD mehr als 1.100 Bewerber auf- gestellt. Lafontaine fälscht Geschichte Klaus Ness, SPD-Generalsekre- tär erklärte zu den Äußerungen des Vorsitzenden der Linkspartei Oskar Lafontaine zur Zwangs- vereinigung von KPD und SPD zur SED: „Mit seiner Ge- schichtsfälschung im Zusam- menhang mit der Zwangsver- einigung von KPD und SPD zur SED hat Oskar Lafontaine seiner Partei in Brandenburg einen Bärendienst erwiesen. Dass aus- gerechnet Lafontaine tausende Sozialdemokraten verhöhnt, die im Gefolge der Zwangsvereini- gung eingesperrt wurden und körperlich gelitten haben, ist unerträglich. Für die Branden- burger Linke, die sich seit 1990 erkennbar darum bemüht hat, eine kritische Aufarbeitung ihrer eigenen SED-Geschichte vorzunehmen, ist das ein Schlag ins Kontor. Die Zeit, in der die Linke in Brandenburg darauf verweisen konnte, ihre eigene Geschichte kritisch zu hinter- fragen, ist damit offensichtlich vorbei. Nach Lafontaines Äu- ßerungen frage ich mich, ob er sich bei seinem nächsten Auftritt in Brandenburg dazu versteigt, den Arbeiteraufstand vom 17. Juni in der DDR als CIA-gesteuerten Putschversuch zu diffamieren." Die SPD-Spitzenkandidaten zur Kommunalwahl auf dem neuen Großflächenplakat: Andrea Wicklein, Christian Seidel, Mike Schubert, Jann Jakobs und Klara Geywitz (v.l.n.r.)

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Sozialdemokratische Zeitung für die Landeshauptstadt Potsdam.

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SPD-Filmparty / Bürgerhaus am SchlaatzFreitag, 26. September / ab 18 Uhr Bratwurstab 20 Uhr KEINOHRHASEN mit Til Schweiger und Nora TschirnerEintritt frei!

Münte is back

Vor den Sommerferien habeich mir gewünscht, dass dieSPD in Berlin das schafft, waswir im Frühjahr in Potsdamgemacht haben: einen ruhigen,kollegialen Generationswechselzu organisieren und danngeradeaus weiter zu laufen.Wie das so ist im Leben, sindnicht alle Wünsche inErfüllung gegangen. Ruhig wares bei Leibe nicht, als KurtBeck zurücktrat. Aber: Dienotwendigen Entscheidungensind zum richtigen Zeitpunktgetroffen worden: UnserAußenminister Frank-WalterSteinmeier ist Kanzlerkandidatund Franz Müntefering wirdden Laden zusammenhalten –und dass er das diesmal sehrlange machen wird, da bin ichmir mit vielen anderen inmeiner Partei sicher. DiesesTeam gibt unsSozialdemokraten neuenSchwung. Bereits am Tagdanach gab es bei uns inBrandenburg neue Eintritte. Vielleicht können Sie, liebePotsdamerinnen undPotsdamer, ja die Hoffnungenteilen, die wir in Steinmeierund Müntefering setzen. Wirsind jedenfalls guten Mutes fürdie Wahlen Ende des Monatsund darüber hinaus!

Kai Weberist stellvertretender Vorsitzenderder Potsdamer SPD

potsdamerrundschau

Nr. 7 · September 2008

www.potsdamer-rundschau.de

Sozialdemokratische Zeitungfür die Landeshauptstadt

l i nk s & bünd i g

Klara Geywitz istSPD-Landesvize

Unter dem Motto „Für dasganze Land!“ hat die SPDBrandenburg auf ihrem Lan-desparteitag in Königs Wuster-hausen am 31. August denKommunalwahlkampf eröffnetund große Geschlossenheitdemonstriert. In seiner von vielApplaus begleiteten Rede be-tonte Landesvorsitzender Matt-hias Platzeck die großen Erfolgeder Sozialdemokraten für Bran-denburg seit Gründung desLandes vor 18 Jahren. Im An-schluss wurde Matthias Platzeckmit 91,9 Prozent der Stimmenin seinem Amt bestätigt. Alsseine Stellvertreterin wurde Dr.

Martina Münch ebenfalls inihrem Amt bestätigt. DiePotsdamer Landtagsabgeord-nete und Stadtverordnete KlaraGeywitz wurde als neue Stell-vertreterin gewählt.Die Brandenburger SPD gehtmit so vielen Kandidaten in diediesjährigen Kommunalwahlenwie nie zuvor. Mehr als 3.500Personen kämpfen für die SPDum Mandate in den Gemein-devertretungen und Kreista-gen. Allein für die 14 Kreistageund die Parlamente der vierkreisfreien Städte hat die SPDmehr als 1.100 Bewerber auf-gestellt.

Lafontaine fälschtGeschichte

Klaus Ness, SPD-Generalsekre-tär erklärte zu den Äußerungendes Vorsitzenden der LinksparteiOskar Lafontaine zur Zwangs-vereinigung von KPD und SPDzur SED: „Mit seiner Ge-schichtsfälschung im Zusam-menhang mit der Zwangsver-einigung von KPD und SPD zurSED hat Oskar Lafontaine seinerPartei in Brandenburg einenBärendienst erwiesen. Dass aus-gerechnet Lafontaine tausendeSozialdemokraten verhöhnt, dieim Gefolge der Zwangsvereini-gung eingesperrt wurden undkörperlich gelitten haben, istunerträglich. Für die Branden-

burger Linke, die sich seit 1990erkennbar darum bemüht hat,eine kritische Aufarbeitungihrer eigenen SED-Geschichtevorzunehmen, ist das ein Schlagins Kontor. Die Zeit, in der dieLinke in Brandenburg daraufverweisen konnte, ihre eigeneGeschichte kritisch zu hinter-fragen, ist damit offensichtlichvorbei. Nach Lafontaines Äu-ßerungen frage ich mich, ob ersich bei seinem nächstenAuftritt in Brandenburg dazuversteigt, den Arbeiteraufstandvom 17. Juni in der DDR alsCIA-gesteuerten Putschversuchzu diffamieren."

Die SPD-Spitzenkandidaten zur Kommunalwahl auf dem neuen Großflächenplakat:Andrea Wicklein, Christian Seidel, Mike Schubert, Jann Jakobs und Klara Geywitz (v.l.n.r.)

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Impressumpotsdamer rundschauSozialdemokratische Zeitung für dieLandeshauptstadt · seit 1994Neue Folge Nr. 36 · September 2008

Herausgeber Mike Schubert

RedaktionKai Weber (v.i.S.d.P.), Florian EngelsAlleestraße 9, 14469 PotsdamTelefon 0331 – 73098 301Telefax 0331 – 73098 501Mail: [email protected]

Bildnachweissofern nicht anders angegebenEngels, Krause, Pietras, Woellner, Archiv,Privat

DruckMärkische Verlags- undDruck-Gesellschaft mbH PotsdamPotsdamer Rundschau im Internetwww.potsdamer-rundschau.de

Auflage 50.000 Exemplare

e d i t o r i a l Neuer Stadtteil am BahnhofSPD setzt Stadtspaziergänge mit RAW-Besuch fort

Das Umfeld des Hauptbahn-hofs entwickelt sich rasant.Davon konnten sich amSamstag mehr als 50 Potsda-merinnen und Potsdamer über-zeugen. Auf Einladung vonSPD-Spitzenkandidat MikeSchubert konnten sie aus ersterHand den Stand der Bauarbei-ten und Planungen des RAW-Geländes und der Nuthewiesenzwischen Zentrum-Ost unddem Bahnhof kennen lernen.Geführt von Berko Dibowski(Unternehmensgruppe Sem-melhaack) besichtigten dieAnwohner, darunter viele ehe-malige RAW-Arbeiter, die alteSchmiede und die unterDenkmalschutz stehende NeueHalle. Dibowski zufolge sollenbereits Ende 2009 zu einerQuadratmeter-Kaltmiete vonsieben bis zehn Euro die erstender 704 Ein- und Zweiraum-wohnungen, zu denen auch 400Stellplätze gehören, bezugsfer-tig sein.Gleichzeitig entstehen nördlichder Bahntrasse Terrassenhäuser,so dass die Entwicklung derNuthewiesen in Gang kommenkann. Mike Schubert: „AmBahnhof entsteht ein ganzneuer Stadtteil. Er wird die alte

Mitte mit Teltower Vorstadtund Zentrum-Ost verbinden.“Die Entwicklung des Areals umden Bahnhof war zentrales Zielim letzten SPD-Kommunal-wahlprogramm. Es wurden da-zu viele Anträge in der Stadt-verordnetenversammlung ein-gebracht. Schubert: „Wir sinddeutlich vorangekommen.“An der Begehung nahm auch

Oberbürgermeister Jann Jakobsteil. Er ging auf die angekündig-te Ansiedlung der ErhardAutomotive ein. Er versprach,„dass die Stadt alles tun wird,damit die Ansiedlung in Pots-dam möglichst schnell realisiertwerden kann.“ Die geplanteManufaktur zeige, „dass Pots-dam für Unternehmen sehrattraktiv ist. Ich gehe davon aus,

dass durch die entstandeneDynamik auch für die Flächenan der Friedrich-List-Straßeneben dem Bahnhof ein Inves-tor gefunden werden kann.“Auch zukünftig will sich dieSPD der Entwicklung derTeltower und Templiner Vor-stadt widmen. Dabei wird esauch darum gehen, beliebteWohnviertel wie die „KolonieDaheim“ in die neu entstehen-den Strukturen zu integrieren.Till Meyer, Stadtverordneten-kandidat und SPD-Ortsver-einsvorsitzender Potsdam-Südwohnt selbst in der Friedrich-Engels-Straße: „Noch ist nichtalles getan. Die ganze südlicheInnenstadt entwickelt sich:Vom Schlaatzweg über denBrauhausberg bis zur Speicher-stadt. Wir als SPD werdendafür Sorge tragen, gewachseneSiedlungsstrukturen nicht zubeschädigen, aber die Wohn-viertel noch lebens- und lie-benswerter zu machen.“

S T A D T P O L I T I K Nr. 7 · September 2008

Berko Dibowski, Mike Schubert, Till Meyer und Jann Jakobs auf dem RAW-Gelände

Wahlkampf undGewalt:Zweck heiligt nichtjedes Mittel

Mit der Dauer des Wahlkampfsnehmen bedauerlicherweiseauch die unbedachten Äuße-rungen einiger Kandidaten zu.Frei nach dem Motto „derZweck heiligt die Mittel“ wer-den Jugendliche von Kandida-ten, die unsere Stadt regierenwollen, leichtfertig zumRechtsbruch aufgerufen. DassNils Naber von Bündnis 90 /Die Grünen mit der Äußerung„Ihr wisst, was ihr wollt, alsonehmt es euch“ auf derDiskussionsveranstaltung zurZukunft des Spartacus zurHausbesetzung aufruft, istnicht einfach nur unbedacht,sondern Aufforderung zumHausfriedensbruch. Dies kannin Deutschland mit bis zueinem Jahr Freiheitsentzug be-straft werden. Und wenn Her-bert Schlomm, Kandidat derLinken, illegale Graffiti als„berechtigten Protest“ gut-heißt, toleriert er damit Sach-beschädigungen, die eineStraftat sind und mit Freiheits-strafe bis zu zwei Jahren odermit einer Geldstrafe bestraftwerden. Zumal ich nicht glau-be, dass die Wähler der LinkenFreunde von beschmiertenHäuserwänden sind. Doch waspassiert, wenn wirklich jemanddiese Vorschläge in die Tatumsetzt? Es ist bestimmt keinBeitrag zur Verbesserung unse-res Zusammenlebens, wennsolche Aussagen getätigt wer-den, nur um damit wen auchimmer zu beeindrucken. DerZweck heiligt nicht jedesMittel.

Mike Schubert

Ampel für Sacrow-Paretzer KanalAndrea Wicklein und Klara Geywitz für politische LösungDie Pläne für den Ausbau desSacrow-Paretzer-Kanals mit ei-ner Verbreiterung von bis zu 8Metern am Nordufer sollenüberarbeitet werden. Das for-dern die SPD-Kommunal-,Landes- und BundespolitikerKlara Geywitz, Andrea Wick-lein und Günter Baaske. Sie tre-ten gemeinsam für eine Ampel-lösung an den Engstellen ein.Dadurch könnte der erheblicheAusbau mit seinen starkenEingriffen in die Natur- undKulturlandschaft vermiedenwerden. Es gehe auch darum,die Verschwendung von Steu-ergeldern zu verhindern. Gey-witz und Wicklein: „Bereits seitvielen Jahren sagt die Pots-damer SPD klar ‘Nein!’ zu die-sen Ausbauplänen“.Auf der Fahrrad- und Eisen-bahnbrücke bei Marquardt wur-den die drei Politiker im Detailvon der städtischen Baubeige-ordneten Dr. Elke von Kuick-Frenz über die aktuellen Pla-nungen und die ausliegendenUnterlagen zum Planfeststel-lungsbeschluss informiert. An-wohner nutzten die Gelegen-

heit und protestierten gegen dieAusbaupläne.Andrea Wicklein, Bundestags-abgeordnete: „Wir könntenNaturzerstörung vermeidenund einige zehn MillionenEuro sparen. Diesen großenAusbau braucht niemand! Wiein der Vergangenheit werde ichmich auch künftig für eineÄnderung der Pläne einsetzen.Ich führe dazu Gespräche mitdem Bundesverkehrsministeri-um und Haushaltsexperten.“Klara Geywitz, PotsdamerStadtverordnete und Mitglieddes Landtags: „Das Projektwürde erheblich in die gewach-sene Kultur- und Naturland-schaft zwischen Schlänitzseeund Jungfernsee eingreifen.

Wir brauchen eine politischeLösung auf Bundesebene. EinStopp der Planungen wäre einSchritt nach vorn.“Laut einer Prognose im Auftragdes Bundesverkehrsministeri-ums ist in der Region Berlin-Brandenburg mit einem sinken-den Güterverkehr von rund 7Mio. Gütertonnen im Jahr 2004auf nur noch 5,5, Mio.Gütertonnen im Jahr 2025 zurechnen.Günter Baaske, SPD-Fraktions-chef im Landtag: „Sollten sichgroße Schiffe begegnen, könnensie dank Ampelschaltung vorden Kanaleinfahren warten. Wirdürfen hier kein Steuergeld ver-schwenden, das wir an andererStelle dringend benötigen.“

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I M G E S P R Ä C H 3Nr. 7 · September 2008

„Hohe Wahlbeteiligung –Rechte raus“

Oberbürgermeister Jann Jakobs und SPD-Vorsitzender Mike Schubertim RUNDSCHAU-Interview

Potsdamer Rundschau: Sieschauen auf fünf gemeinsameJahre zurück, die für die SPDin Potsdam nach dem Wahler-gebnis von 2003 nicht immerleicht waren. Wie ist ihr Fazitder letzten Jahre?Mike Schubert: Trotz unsererschwierigen Ausgangsbedin-gungen nach der letzten Kom-munalwahl, mit einer kleinerenFraktion und noch mehr ver-schiedenen Gruppierungen imStadtparlament, ziehe ich einpositives Fazit. Wir habenmehr Anträge als in den Jahrenzuvor gestellt und durchge-bracht. Es ist uns in den mei-sten Fällen gelungen gemein-sam mit Jann Jakobs fürMehrheiten zu sorgen. Wirkonnten unser Profil wiederschärfen. Jann Jakobs: Die SPD-Fraktion hat schwere Jahrehinter sich. Dass zwei Frak-tionsmitglieder gegangen sind,ist höchstens quantitativ einVerlust. Und sind wir mal ehr-lich – es ist mit 35 Jahren nichtselbstverständlich, sich eineklare Position als Fraktionschefzu erkämpfen. Das ist MikeSchubert gelungen. Und dasmerkt man vor allem an derpolitischen sehr viel klarerenProfilierung der Fraktion undder ganzen SPD in Potsdam.

Da musste ich mich als Verwal-tungschef auch so mancher Aus-einandersetzung stellen. Aberwenn es drauf ankommt, stehenSPD-Oberbürgermeister, Frak-tion und Partei zueinander.Potsdamer Rundschau: Wiesehen Sie die Entwicklung derletzten Jahre in der Landes-hauptstadt Potsdam?Jann Jakobs: Die Stadt wächstseit Jahren kontinuierlich. Dasliegt nicht nur an den hohenZuzügen. Nein, besonders freueich mich auch darüber, dassimmer weniger Menschen weg-ziehen. Das ist ein klares Be-kenntnis der Menschen fürdiese Stadt und ihre positiveEntwicklung.Mike Schubert: Hinzu kommt,dass durch die steigendenGeburtenzahlen – ich bin selbstin diesem Jahr Vater geworden– immer mehr Kinder inPotsdam leben. In der Stadt hatman das Gefühl auf Schritt undTritt junge Eltern mit Kinder-wagen zu sehen. Das macht aberauch die Herausforderungen fürdie kommenden Jahre aus.Potsdamer Rundschau: Wel-che sind das?Mike Schubert: Wir müssendas Kita-Netz nicht nur erhal-ten, sondern ausbauen, denSanierungsstau an Schulen auchmit Hilfe von privaten Finan-

zierungen abbauen und dafürsorgen, dass Kinder und Ju-gendliche Orte haben an denenSie ihre Freizeit gestalten kön-nen.Jann Jakobs: Dazu müssenganz aktuell Einrichtungen wiedas Waschhaus und der Linden-park erhalten bleiben und dieInnenstadt braucht einen Er-satzstandort für einen Jugend-club.Potsdamer Rundschau: HerrJakobs, teilen Sie die Einschät-zung, dass Potsdam in den letz-ten Jahren einen wirtschaftli-chen Aufschwung erlebt hat?Jann Jakobs: Das ist offensicht-lich so. Unsere wirtschaftlicheEntwicklung kann sich sehenlassen. Seit 2003 gibt es 2.000Gewerbebetriebe mehr in Pots-dam. Insgesamt 11.000 aktuell.2003 hatten wir noch einedurchschnittliche Arbeitslosig-keit von fast 13%. Ende Augustwaren es 8,2%. Unsere Techno-logie- und Gründerzentren sind– kaum eröffnet – auch schonwieder gut vermietet. Und ausden kleinen Starterfirmen wirdmit dieser Hilfe auch nicht sel-ten ein eigenständiger Betrieb,der Arbeitsplätze schafft undmehr Platz braucht. Wir wer-den dazu die entsprechendenFlächen – u .a. in Golm – schaf-fen.

Potsdamer Rundschau: AberWachstum und Veränderungverlangt manchmal der Bevöl-kerung sehr viel ab?Jann Jakobs: Potsdam hat einSpannungsverhältnis durch seinWachstum. Aus meiner Sichtwird die Integrationsleistungder Potsdamerinnen und Pots-damer zu wenig gewürdigt.Eine solch rasante Veränderungder eigenen Stadt ohne großeBrüche zu meistern ist eineLeistung.Mike Schubert: Aber manmuss daran arbeiten, dieseSpannungsverhältnisse abzu-bauen und darf sie nicht poli-tisch missbrauchen, wie dies dieFraktion die Linke versucht.Vor lauter Populismus kannman bei der Linken-Fraktionmanchmal kaum noch eineLinie erkennen. Ein Beispiel:Die Linke fordert mehr günsti-ge Wohnungen. Das fordernwir auch. Und im gleichenAtemzug stimmt sie dagegen,die wenigen städtischen Grund-stücke dann dafür auch nutzenzu können. Potsdamer Rundschau: Wasist ihr Ziel für den 28. Septem-ber 2008, den Tag der Kom-munalwahl?Mike Schubert Ich habe dreiWünsche: Dass möglichst vielePotsdamer zur Wahl gehen.

Denn das neue Stadtparlamentsoll durch eine starke Wahl-beteiligung legitimiert sein.Dies erhöht – Wunsch zwei –auch die Chance, dass die rech-ten Extremisten draußen blei-ben. Wunsch drei: Dass wirdiesmal deutlich besser ab-schneiden und die Scharte vonvor fünf Jahren wett machen.Jann Jakobs braucht eine starkeFraktion an seiner Seite, damitder Dauerstreit und die ständi-gen Blockade, die es seit derOberbürgermeisterwahl durchden damals unterlegenenKandidaten der Linksparteigibt, endlich aufhören. Dafürtritt der Oberbürgermeister mituns als SPD gemeinsam an undich bin ihm persönlich dankbar,dass er dies tut, obwohl derPosten des Oberbürgermeistersnicht zu Wahl steht. Aber nurmit einer starken SPD an derSeite des Oberbürgermeisterskann verhindert werden, dassalle Vorschläge von Jann Jakobsdurch die Linke aus Wahl-kampfgründen torpediert wer-den.Jann Jakobs: Zuerst einmalhoffe ich, dass keine rechstex-treme Partei mehr im Potsd-amer Stadtparlament vertretenist. Potsdam ist die Stadt derToleranz, da ist für intolerantes,menschenverachtendes Gedan-kengut kein Platz. Für die neueStadtverordnetenversammlungwünsche ich mir klare Verhält-nisse, eine starke SPD-Fraktionund ein der Kommunalpolitikangemessenes Arbeiten undWirken. Kein Parlamentsgetue,keine Marathonsitzungen, kei-ne sinnlosen Beauftragungen anden OB, sich doch bitte darumzu kümmern, dass es am kom-menden Sonntag nicht regnet.

Bürgersprechstundemit Andrea Wickleinam SPD-Infostand

18. September15 – 17 UhrKeplerplatz / Stern

Jann Jakobs ist seit 2002 Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert ist seit 2005 Vorsitzender der Potsdamer SPD-Fraktion

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Dr. Manja Orlowski istKandidatin zurStadtverordnetenversammlung

Potsdam West ist für michnicht nur ein Wohnort, sondernLebensgefühl. Das Straßenbildist von Kindern, kleinen Läden,vielen Vereinen und gemütli-chen Kiezkneipen undRestaurants geprägt. Immermehr Menschen zieht es hier-her. Das freut mich. Gleichzei-

I H R E N A C H B A R N

OB Jann Jakobsgegen Schließung desTelekom-Service-CentersDie Deutsche Telekom AG beab-sichtigt deutschlandweit in 39Städten Service Center zu schlie-ßen. Betroffen vom Konzern-umbau der Telekom ist auch derStandort Potsdam mit 133 Be-schäftigten. Für Oberbürger-meister Jann Jakobs sind dieangeführten betriebswirtschaftli-chen Gründe der DeutschenTelekom AG zur Erklärung ihrerStandortpolitik in Potsdam nichtüberzeugend. Jakobs hatte sich inGesprächen mit dem Betriebsratund der Gewerkschaft über dieSituation informiert. „Ich würdees begrüßen, wenn die DeutscheTelekom von ihren angekündig-ten Absichten im Interesse derBeschäftigten und der Aufrecht-erhaltung der Berufsausbildungin Potsdam absieht“, sagte derOberbürgermeister. Gewerk-schaft und Oberbürgermeistervereinbarten regelmäßige engeKontakte über die Entwicklungvor Ort. Jann Jakobs wird sichebenfalls mit der Geschäftsfüh-rung vor Ort in Verbindung set-zen.

4 Nr. 7 · September 2008

kur z & bünd i gDer Potsdamer Westen –

familienfreundlich und lebendigvon Dr. Manja Orlowski

Bildungs-Vielfaltin der Innenstadt

von Klara Geywitz

verkaufen, ist damit vom Tisch.Und das ist gut so!– Durch den Ausbau der Rosa-Luxemburg-Schule kann dieunter Platznot leidende Dortu-schule entlastet werden.– Die Eisenhartschule soll mitdem Helmholtz-Gymnasiumzu einem Campus entwickeltwerden. Wir wollen, dass daswichtige Innenstadt-Projektüber ein ÖPP-Verfahren finan-ziert wird (Bau durch Private).Bis Jahresende muss dazu sei-tens der Stadt Klarheit herr-schen. Ein Anfang ist immerhingetan: Moderne Containerhaben inzwischen auf dem Hofdie alten Baracken aus den50-er Jahren ersetzt.– Ab dem Schuljahr 2011/12wird es eine neue Grundschulean der Pappelallee geben.Damit gibt es künftig ausrei-chend Platz für unsere Schul-kinder in Potsdams Mitte undNorden.Wir wollen eine Schulent-wicklungsplanung, die auf dieWünsche der Eltern und dieUnterschiedlichkeit der Kindereingeht. Die staatlichen Schu-len müssen unterschiedlichepädagogische Konzepte anbie-ten – so wie Einsenhart undRosa-Luxemburg. Die Angebo-te für den sonderpädagogischenFörderbedarf dürfen nicht ver-ringert werden. Die Schul-wege müssen sicher und dürfennicht zu lang sein, denn „kurzeBeine brauchen kurze Wege“.So wird „Gute Schule“ einMarkenzeichen für Potsdam.

Klara Geywitz istStadtverordnete undLandtagsabgeordnete

Potsdam kann sich glücklichschätzen: Immer mehr Kinderleben in unserer Stadt. Und dasist schön – fordert von uns aberauch, für sie das Beste zu lei-sten. Das heißt: Sehr gute Be-treuung in Qualität und Quan-tität. Deshalb brauchen wirweitere Kita-, Hort- undSchulangebote. Deshalb mussder Betreuungsschlüssel in denKitas gesenkt werden.Die von uns beantragte undjetzt vorgestellte „IntegrierteSchul- und Hortentwicklungs-planung“ ist dafür eine guteBasis, denn das bedeutet:– Die stark nachgefragte Rosa-Luxemburg-Schule an derFreundschaftsinsel soll dreizü-gig ausgebaut werden. Mit dembenachbarten Gebäude (frühe-re „Inselschule“) soll ein inner-städtischer Hort- und Schul-campus entstehen. Das ent-spricht auch den Wünschen derdortigen Eltern und wird vonder SPD klar unterstützt. DerAntrag der CDU, die „Insel“ zu

tig ist es ein Grund mehr, sichfür diesen bunten Stadtteil zuengagieren.Konkret: Für die Knirpse undzukünftigen Schulanfängerbrauchen wir mehr Plätze inKitas und Schulen, die Kinderund Jugendlichen müssen sichauf unseren Bolz- und Sport-plätzen oder in einem gut aus-gestatteten Jugendclub „austo-ben“ dürfen. Jung und Alt soll-ten eine gemeinsame Anlauf-stelle in unserem Stadtteil vor-finden – ob für sportlicheAktivitäten, einem Lesecafèoder Kontaktbörse. Deshalbengagiere ich mich in derInitiative zur Gründung einesLokalen Bündnisses für Fami-lien im Nordwesten und imStadtteilnetzwerk für einBürgerhaus. Denn ein familien-freundliches und lebendigesUmfeld macht aus einemWohnort ein Lebensgefühl.

Die Schule „Am Priesterweg“soll Stadtteilschule werden.Eltern und Kinder sollen in derSchule zusammenfinden, auchnach dem Unterricht. So sollein soziales Zentrum fürDrewitz entstehen. „Es ist

Schule 20 wirdStadtteilschule

wichtig, dass es im Stadtteileinen Platz gibt, an dem dieMenschen zusammenkommenund so eine Identität mit ihremStadtteil entwickeln können“,sagt David Kolesnyk, der bis2002 selbst die Priesterweg-schule besuchte und nun für dieStadtverordnetenversammlungkandidiert. Durch das Konzeptder Stadtteilschule soll es derSchule ermöglicht werden, bes-ser auf die Veränderungen imStadtteil zu reagieren. „DieVielfalt in Drewitz sollte alsBereicherung gesehen werden.Drewitz ist mehr als nur einWohnquartier. Mit der Stadt-teilschule sehe ich Drewitzdabei auf einem guten Weg“, soKolesnyk.

David Kolesnyk ist Kandidatzur Stadtverordnetenversammlung

Dr. Christian Seidel istStadtverordneter undVorsitzender derBauausschusses. Er kandiadierterneut im Wahlkreis II –Potsdam-West für dieStadtverordnetenversammlung

Mit zwei großen Universitäts-und Institutsstandorten istPotsdams Westen ein Schwer-punkt im Profil als Stadt derWissenschaften und For-schung, was sich auch in derBevölkerungsentwicklung wi-derspiegelt. Wir setzen unsdafür ein, dass das vorhande-ne Potential optimal genutztund die Infrastruktur weiterverbessert wird. Wir unter-stützen weiterhin Bürger-

initiativen, die sich für dieAufwertung des Wohnumfel-des einsetzen.Ein attraktiver öffentlicherNahverkehr ist notwendig,um die Verkehrsbelastungnicht wachsen zu lassen.Ebenso setzen wir uns für diezügige Verbesserung derBedingungen für Fahrrad-fahrer ein, insbesondere fürdie Schließung der Lücken inteilweise bereits vorhandenenFahrradrouten wie z.B. in derLenne-str./Hans-Sachs-Str.oder in Golm. Hohe Prioritäthat der Lückenschluß desUferweges zwischen derPirschheide und der Innen-stadt. Die Verkehrsbelastung(Lärm und Feinstaub) durchdie Zeppelinstraße muss drin-gend reduziert werden. Es istsehr ärgerlich, dass sich dieLinksfraktion geweigert hat,konkret etwas dagegen zutun. Ein erster wichtigerSchritt: Endlich wird es einenFahrradweg geben; der jetzi-ge Zustand ist unzumutbar.Das Trampflaster muss drin-gend weg und durch Asphaltersetzt werden, denn es istLärmterror für die Anwohner.

Potsdams Entwicklung imWesten – die Landeshauptstadt

schärft ihr Profilvon Dr. Christian Seidel

In den vergangenen Wochenhängten viele SPD-Unterstüt-zer und -Kandidaten – hierFlorian Engels und JirkaWitschak am Platz der Einheit– Plakate zur Kommunalwahl.Jitschak: „Wir wollen einemöglichst hohe Wahlbeteili-gung. Mit unseren Plakatenwerben wir für unsere Spitzen-kandidatin Klara Geywitz, aberwir wollen auch auf die The-men der SPD aufmerksam mac-hen: Gute Bildung für alle,Kampf für Mindestlöhne, Fa-milienfreundlichkeit, Umwelt-schutz auch durch mehr Rad-wege und für Toleranz stattFremdenhass“

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U N S E R E K A N D I D A T E N 5Nr. 7 · September 2008

kur z & bünd i g

Potsdamer Rundschau: FrauWicklein, Sie kandidieren alsBundestagsabgeordnete erneutfür die Stadtverordnetenver-sammlung. Warum eigentlich?Andrea Wicklein: Potsdam istmeine Heimat. Ich bin in Ba-belsberg geboren und wohneim Musikerviertel. Als Bundes-tagsabgeordnete engagiere ichmich oft für kommunale The-men, letztens zum Beispiel fürdie Post in Babelsberg. Kom-munalpolitik und Bundespoli-tik sind häufig miteinander ver-knüpft. So habe ich mich er-folgreich für eine neue Hartz-IV-Verordnung eingesetzt, wo-durch die Bereitstellung vonSchulessen nicht mehr auf denRegelsatz angerechnet wird.Das hat die neue PotsdamerSatzung zum kostengünstigenSchulessen erst möglich ge-macht. Potsdamer Rundschau: ImJahr 2005 hatten Sie ihr Stadt-verordnetenmandat jedoch we-gen der hohen Arbeitsbelas-tung in Berlin zurückgegeben.Andrea Wicklein: Ja, in derTat ist es manchmal schwer,alle Aufgaben unter einen Hutzu bekommen. Jedoch, dasStadtverordnetenmandat istnun mal ein Ehrenamt. AlleStadtverordneten üben nebendem Mandat einen Beruf aus.Es gibt manchmal Situationen,wo man sich eindeutig für denBeruf entscheiden muss. Dasgeht nicht nur mir so. Nachder vorgezogenen Bundestags-wahl 2005 musste ich einenerkrankten stellvertretendenVorsitzenden der SPD-Bun-destagsfraktion vertreten undhatte gerade die Leitung derArbeitsgruppe Aufbau Ostübernommen. Außerdemwechselte ich vom Bildungs- inden Wirtschaftsausschuss desBundestages. Das Personalpro-blem ist heute gelöst, in meineneuen Arbeitsgebiete habe ichmich eingearbeitet. Da kannich es mir erlauben, mich nochstärker für Potsdam zu enga-gieren.Potsdamer Rundschau: Washaben Sie sich für die Stadt-verordnetenversammlung vor-genommen?Andrea Wicklein: Ich kandi-diere im Wahlkreis 5 für dasMusikerviertel, den Stern,Drewitz und das Kirchsteig-feld, also für mein direktesWohnumfeld. Da gibt es vielzu tun. Wir wollen die

Parforceheide zum Erholungs-wald machen, wollen dasUmfeld des Bahnhofes Me-dienstadt schöner und funktio-naler gestalten, wir wollen denLärmschutz im Stadtteil ver-bessern. Ich würde mich freu-en, wenn wir zwischen demMusikerviertel und Steinstü-cken einen befestigten und be-leuchteten Weg durch dasGehölz bekommen. Es gehtmir außerdem um eine nochtransparentere, bürgerfreundli-chere Verwaltung. Vieles kannnoch besser organisiert wer-den.Potsdamer Rundschau: AlsBundestagsabgeordnete habenSie einen Draufblick auf dieStadt. Was wünschen Sie sichfür Potsdam insgesamt?Andrea Wicklein: …weiterhineine so positive Entwicklung.Potsdam ist wieder „die Perle“vor den Toren Berlins, eineattraktive Stadt mit einerhohen Anziehungskraft undeiner beispielhaften Integra-tionsfähigkeit gegenüber denzahlreichen Neubürgern. Den-noch dürfen wir uns nicht aufden Erfolgen ausruhen: Pots-dam braucht bezahlbarenWohnraum, auch für die jun-gen Menschen, die bei uns stu-dieren. Ich wünsche mir, dasssich Potsdam weiterhin mitAugenmaß für die einzigartigeKulturlandschaft einsetzt.Auch liegt mir am Herzen, dassalle Stadt- und Ortsteile an derpositiven Entwicklung teilha-ben und sich Jung und Alt wohl

fühlen. Das bürgerschaftlicheEngagement muss gefördertund koordiniert werden. Wiesinnvoll es ist, sehe ich alsVorsitzende des Sekiz e.V.Nicht zuletzt muss die wirt-schaftliche Entwicklung derStadt weiter vorangebrachtwerden. Potsdamer Rundschau: Pots-dam braucht eine bessereWirtschaftspolitik?Andrea Wicklein: Potsdam hatsich in den vergangenen Jahrenhervorragend entwickelt. VieleKolleginnen und Kollegen imBundestag gratulieren mir zumeinem schönen Wahlkreis.Trotzdem muss natürlich auchPotsdam darauf achten, seinewirtschaftlichen Potentialenoch optimaler zu nutzen.Dabei können wir auf einen rei-chen Schatz an Hochschulenund viele exzellente Wissen-schaftsinstitute zurückgreifen.Die entstandenen Technologie-zentren und die weitereEntwicklung des Wissen-schaftsparks in Golm eröffnenneue Perspektiven für dieWirtschaft und für Arbeits-plätze. Regionale Wirtschafts-politik ist ein Schwerpunktmeiner Aufgaben in der SPD-Bundestagsfraktion und daerstaunt es mich manchmal,dass in Potsdam nicht nochintensiver über Wirtschaftsför-derung diskutiert wird. In ande-ren Regionen sind Wirtschaftund Arbeit dagegen ThemaNummer 1. Auch Potsdam istkein Selbstläufer und benötigt

Einsatz für PotsdamAndrea Wicklein tritt für die Stadtverordnetenversammlung anund ist neue stellvertretende Vorsitzende der Potsdamer SPD

immer wieder neue Ideen undneue Impulse.Potsdamer Rundschau: Ne-ben ihrer Kandidatur für dieStadtverordnetenversammlungwurden Sie im Mai zur stellver-tretenden Potsdamer SPD-Vorsitzenden gewählt. Ist dieSPD für die Kommunalwahlgut aufgestellt?Andrea Wicklein: Potsdambraucht eine starke SPD-Fraktion, damit endlich Schlussist mit dem Kuddelmuddel. Mitden von uns nominierten 72Kandidaten für die Stadtver-ordnetenversammlung kann dasgelingen. Dazu kommen dieAktiven in den neuen Ortstei-len. Die Kandidaten kommenaus allen Teilen der Stadt undsind hoch motiviert. Ich freuemich, dass auch viele Jüngeredabei sind. Unser Programmgreift die wichtigen ThemenPotsdams auf und alle Vor-schläge sind auch realistisch.Wir versprechen nichts, was wirnicht halten können. Ich glau-be, dass die Entwicklung Pots-dams ein Beweis dafür ist, dassdie SPD die Stadt seit 1990 mitAugenmaß regiert. Aber nichtsist so gut, als dass es nicht nochbesser werden kann.

Ihre Nachbarn, unsere Kandidaten in Potsdams

sonnigem Süden: Denis Newiak, Janina Löbel,

Nadja Libbertz, Till Meyer (v.l.n.r.) mit

Jann Jakobs.

EINE MOLLE ZISCHEN!

Einladung zur 5. Sommerradtour des

Ortsvereins Potsdam Süd

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Jann Jakobs

radeln wir am 19. September um 16 Uhr von der

Waldstadt-Bibliothek durch die Ravensberge zum

Forsthaus Templin. Schwingen Sie sich auf Ihr Rad

und kommen Sie mit. Gemeinsam am Tisch, bei

Bier und Fassbrause, diskutieren wir mit Jann

Jakobs, wie es wann in Potsdam weitergeht. Übri-

gens: Sozialdemokraten radeln auch bei schlechtem

Wetter! Antritt in die Pedale: 15.30 Uh

r

Busbahnhof am Hauptbahnhof, 16.00 Uhr

Waldstadt-Bibliothek.

Linke drückt sich umeigene Voschläge zumThema VerkehrDer SPD-Vorsitzende MikeSchubert fordert die Linke auf,endlich eigene Vorstellungenzur Verkehrsführung zu benen-nen, statt immer nur Lösungenvon anderen zu fordern oderdiese zu kritisieren. Die SPDhabe öffentlich Varianten fürdie Verkehrsführung am Brau-hausberg genannt. Dies gelteim Übrigen auch für andereBereiche der Verkehrspolitik.So bleiben die Aussagen füreine Verkehrsführung in derInnenstadt im Kommunalwahl-programm der Linken äußerstvage. Die Linke drücke sich umeine klare Aussage zu denVerkehrsproblemen von Pots-dam. Während die SPD sichmit dem Vorschlag für die„kleine ISES“ der Diskussionstelle, bleibe die Linke wahr-scheinlich aus Furcht vor be-troffenen Anwohnern bei All-gemeinplätzen. Im Wahlpro-gramm fordert die Linkspartei:„die Führung des innenstadt-fremden Verkehrs um den City-bereich herum“, ohne einenkonkreten Vorschlag, wie siedies machen will. „Ich forderedie Linke auf, den Bürgern zuerklären, wie sie innenstadt-fremden Verkehr um denCitybereich führen will“, soSchubert.

Andrea Wicklein: Bundestagsabgeordnete seit 2002

Page 6: Potsdamer Rundschau, Ausgabe September 2008

I H R E N A C H B A R N6 Nr. 7 · September 2008

Lindenpark mussbleiben

Sybille Uhlig ist Vorsitzende derJusos Potsdam und Kandidatinzur Stadtverordnetenversamm-lung

Anfang Juli 2008 wurde deut-lich, dass die verschiedenenMaßnahmen zur Rettung desfinanziell angeschlagenen Lin-denpark e.V. vergeblich waren.Der Träger des traditionellenJugend- und Veranstaltungs-zentrums in Babelsberg mussteaufgrund eines zu hoch gewor-denen Schuldenbergs Insolvenzanmelden. In Potsdam ist die Bestürzunggroß, denn das Veranstaltungs-haus ist bei zahlreichen Kon-zert- und Partygängern weitüber die Stadtgrenzen hinausbekannt. Die geleistete Jugend-und Sozialarbeit ist wichtig fürdie gesamte Stadt. Aber auchdie Angebote für Familien undKinder erfreuen sich großerBeliebtheit. Deshalb muss derLindenpark bleiben!Oberbürgermeister Jann Jakobshat zugesagt, dass das Pro-gramm des Vereins zunächstweitergeführt wird. Klar istaber auch, dass eine neue, zu-kunftsfeste Lösung für denWeiterbetrieb des Veranstal-tungszentrums in Babelsbergnotwendig ist. Es muss einneuer Träger gefunden werden,dem es gelingt, die bisherigenAngebote weiterzuführen undgleichzeitig das Haus wirt-schaftlich zu betreiben. Grund-lage dafür sollte ein von allenBeteiligten entwickeltes Kon-zept sein, indem künftig Ju-gend- und Soziokultur in Pots-dam definiert wird. Genausowichtig ist aber auch, dass dieHöhe der bisherigen Förder-gelder überprüft und gegebe-nenfalls aufgestockt wird. Die Unterstützung eines neuenBetreibers des Lindenparkssollte aber nicht nur durch dieStadt Potsdam und ihre kom-munalpolitischen Akteure er-folgen. Mindestens genausowichtig ist die Mitarbeit unddas Engagement der Haupt-nutzer des Lindenparks: denJugendlichen selbst. Dann kannein erfolgreicher Neubeginn ander Stahnsdorfer Straße gelin-gen.

Jug endku l tu r

Mit durchschnittlich 41,6 Jahrenist Potsdam nach Mainz (40,6) undKiel (41,1) die drittjüngste Landes-hauptstadt. Viele junge Familienziehen zu uns an die Havel. Fast10.000 Menschen allein letztesJahr – nur München wächst nochschneller! Das sind gute Nach-richten, die zeigen, wie attraktivunsere Heimat ist. Till Meyer,Ortsvereinsvorsitzender Wald-stadt-Schlaatz erklärt: „Gleichzei-tig gibt es Straßenzüge, in denenüberwiegend ältere Potsdamer-innen und Potsdamer leben. Fürdiese Jahrgänge will ich alsStadtverordneter ab dem 28.September Politik machen.“Essen auf Rädern und abgesenkteBordsteine hält Meyer für zuwenig: „Durch den Austausch mitjungen Menschen bleiben Älterejung!“ Er will deshalb Kontaktezwischen Kitas und Senioren sowieSchulen und Senioren herstellen.„Von meiner 88-jährigen Groß-mutter habe ich auch die Idee derSpaziergangs-Paten aufgegriffen.Sich mal eine Stunde Zeit nehmen,

gemeinsam auf einer Bank sitzenund erzählen ist so wichtig.“ Meyer zufolge soll die Stadtver-waltung generationenübergrei-fender arbeiten, beispielsweiseein mobiles Büro der Stadtver-waltung anbieten, damit mannicht mehr bis zum Stadthausmuss. Ab Herbst soll ein neuerstädtischer Fachbereich Familieviele Initiativen starten: Bei-spielsweise die Nachbarschafts-hilfe aktiv fördern. Denn zehnProzent der Potsdamer könnensich laut Umfrage vorstellen,ehrenamtlich älteren Menschenzu helfen. Till Meyer: „Ich willmit dem Seniorenbeirat zusam-menarbeiten und das aus 30Akteuren bestehende Netzwerk„Älter werden in Potsdam“ un-terstützen. Als 31-jähriger Mannhabe ich dafür Kraft und Ideen.“Und dann zitiert er den Erfinderder Glühbirne, Thomas AlvaEdison: „Wenn wir alles täten,wozu wir imstande sind, würdenwir uns wahrscheinlich selbst inErstaunen versetzen.“

Till Meyer verbindet„Alt“ und „Jung“

Auch mal den Einkaufsbeutel hochtragen oder beim Putzen helfen,indem man die schweren Möbel verrückt: Till Meyer (li.) macht sich beiOberbürgermeister Jann Jakobs für Senioren stark

Seit März 2008 bin ich stolzeund glückliche Besitzerin einesKleingartens in der Sparte„Unverzagt Nord e.V.“ Und esist sofort zu spüren und zu erle-ben: Unsere Gartenspartenhaben eine wunderbare sozialeFunktion. Das Leben miteinan-der funktioniert, es gibt Näheund gegenseitige Unterstüt-zung. Sie sind Orte desZusammenseins und sind fürviele Familien – ob jung oder

alt – als Orte der Erholungwunderschöner Ausgleich zumstressigen Alltag. Die Spartenbringen die Generationen überden Gartenzaun wieder insGespräch und nicht zuletzt prä-gen sie das Stadtbild Potsdamsals grüne Stadt. Dieses Kleinodmöchte ich pflegen – nicht nurals Privatperson. Als Inhaberin der Kinderbe-treuungsagentur Filii bin ichmit den Sorgen und Nöten derFamilien bestens vertraut. Ne-ben Fragen der Betreuung gehtes auch häufig um eine sinnvol-le Freizeitbeschäftigung für dieKleinen. Und wo wäre diesebesser zu organisieren als ineinem Garten, der die Neugierder Kinder anregt, wo dieBesitzer sich über dieAltersgrenzen hinweg umein-ander kümmern und ihreFreizeit in einer der schönstenStädte des Landes verbringenkönnen?

Potsdam grüne Lungenjung halten

von Christina Wolf

Christina Wolf ist Kandidatinzur Stadtverordnetenversammlung

Mit Herz und Seele ist DenisNewiak Potsdamer. „Ich willhier nicht wegziehen“, so der 19-jährige Waldstädter. „Zu sehrhabe ich die Mischung aus Idylleund Großstadt lieb gewonnen.“Als Stadtverordnetenkandidatwill Newiak sich insbesonderefür seinen fast komplett sanier-ten Heimatkiez zwischen Ca-puther Heuweg und Zum Kahle-berg einsetzen. Als Anwohnerweiß der Abiturient des Hum-boldt-Gymnasiums, wie schweres manche Familien haben.Newiak: „Bezahlbarer Wohn-raum, Familienförderung und

gute Sozialarbeit sind mir wich-tig. Viele Menschen brauchenHilfe und Unterstützung.“Auch die gerechte Verteilungder Kita-Plätze soll endlichumgesetzt werden. „Stolz binich auf den neuen Bürgertreffin der Mehrzweckhalle desKäthe-Kollwitz-Heims“, soNewiak. Der Multifunktions-saal stehe nicht nur den Senio-ren der Arbeiterwohlfahrt(AWO), sondern allen 12.000Waldstädtern offen. Fazit desKandidaten: „Die Waldstadtmacht sich. Hier lässt es sichleben!“

Denis Newiak: Mit Herzund Seele Waldstädter

Seit 1990 mache ich mit großerFreude Politik in und fürPotsdam. Obwohl ich die Chanceauf den Titel „Alterspräsidentin“hätte: Wie seit 1990 bleiben dieThemen Bildung, Jugend undSport meine Arbeitsfelder. Seitzehn Jahren bin ich fast ununter-brochen Mitglied des Jugend-hilfeausschusses. Ob Angeboteim Lindenpark oder Waschhaus,Sanierung von Kitas oder derenNeubau sind Auf-gaben, die ichmit meinen Erfah-rungen voran-bringen möchte. Das ThemaBildung steht als große sozialeFrage des 21. Jahrhunderts voruns. Obwohl in Potsdam auf die-sem Gebiet viel getan wurde,müssen wir uns weiter dafür ein-

setzen, dass gleiche Bildungsvor-aussetzungen für alle KinderPriorität erhält. In der letztenWahlperiode war ich auchMitglied des Tierheimbeirates.Ein neues Tierheim für Potsdamist von den Stadtverordnetenbeschlossen worden. Das mussumgesetzt werden – möglichstzentral und in Verbindung mitanderen Angeboten. Arbeit fürPotsdam macht glücklich – und„Glücklich alt werden“ ist einSatz aus dem SPD-Programmzur Kommunalwahl. Deshalb istfür mich klar – und altersbedingtliegt es auf der Hand – michbesonders für die Senioren einzu-setzen. Sie brauchen Platz undStimme in der Politik.

Neues Tierheim für Potsdamvon Hannelore Knoblich

Hannelore Knoblich ist Stadtverordnete. Ihre Hunde Snow und Bailysind ständige Begleiter.

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Nr. 7 · September 2008 7

kur z & bünd i g

Die Gemeindegebietsreform2003 hat die Stadt Potsdamnicht nur größer und facetten-reicher gemacht – sondern dieStadtpolitik auch um die Mög-lichkeit örtlicher Mitbestim-mung durch Ortsbeiräte berei-chert. Die Beiräte sind präsentund treten für die Interessenihrer Orte ein und präsentierensich keineswegs als harmloseGartenzwerge aus PotsdamsVorgarten. Die Ortsbeiräte ge-währleisten neben demokrati-scher Mitbestimmung „vorOrt“ eine wichtige Vernetzungörtlicher Akteure und sinddamit wirksames Scharnier zwi-schen Stadtpolitik, Verwaltungund bürgerschaftlichem Enga-gement. Deshalb unterstützen

Verantwortung für Potsdam zuübernehmen, dafür habe ichmich entschieden. Das bedeutet,sich einmischen und engagieren,vor allem aber aufeinander zuge-hen, miteinander reden.Aufgaben, denen ich mein spe-zielles Augenmerk widmenwerde, sind eine behutsame

Nach anfänglich zähem Starthat die Diskussion zur Neu-auflage des Potsdamer Tole-ranzedikts inzwischen Fahrtaufgenommen. Vielen in derStadt wird bewusst, dass es umkeine akademische Diskussionim Elfenbeinturm geht, son-dern um ganz konkretenUmgang miteinander in unse-rer Stadt.Ein Beispiel, das sich in derDiskussion mit der TourismusMarketing Gesellschaft Bran-denburg (TMB) und Pots-damer Tourismus-Kollegenergab: Toleranz-Check in derGastronomie, denn wir wolltenkein bloßes Bekenntnis zurToleranz, das wäre der berühm-te „weiße Schimmel“, der einbißchen wiehert, aber nichtsvoranbringt. Ich freue mich, dass TMB undPotsdamer Kollegen diese inunserem Betrieb entwickelteIdee unterstützten. Es geht umkonkrete Punkte: Wie ist es umdie Toleranz in unseren Betrie-ben bestellt? Erkennen wir

U N S E R E K A N D I D A T E N

Der tiefere Sinn desLebens liegt imMiteinander

Zu einem ungewöhnlichenSommerfest hatten die Pots-damer Sozialdemokraten am18. August 100 engagierteEhrenamtliche eingeladen, ummit Ministerpräsident MatthiasPlatzeck, der Landtagsabge-ordneten Klara Geywitz, derBundestagsabgeordneten An-drea Wicklein, dem PotsdamerSPD-Vorsitzenden Mike Schu-bert und vielen Kandidaten zurStadtverordnetenversammlungeine Schiffsrundfahrt zu unter-nehmen. Und alle waren siegekommen: Wolfgang Pusch-mann vom Seniorenbeiratebenso wie Helga Hefti von derBürgerinitiative Am Stern,Christa Höhnow von der AWOebenso wie Jürgen Happich vonLok Potsdam. Sportvereinewaren ebenso vertreten wieKirchen und Träger derJugendhilfe.Bei Wasser, Bier und Wein undeinem rustikalem Buffet schip-perte man die Havel auf und ab,zwischen NeustädterHavelbucht, Grieb-nitzsee undSacrow, sprach über Gott unddie Welt, das Wetter – undPolitik. Matthias Platzeck, dervon Tisch zu Tisch die direkteAnsprache suchte und fand,lobte in seiner Begrüßungsrededas andauernde Engagementder vielen Ehrenamtlichen inPotsdam. Ohne sie seiPotsdams soziale, sportlicheund kulturelle Vielfalt, ohne siesei Potsdam nicht vorstellbar.Platzeck erinnerte dabei an diemahnenden Worte RegineHildebrandts, dass der tiefereSinn des Lebens imMiteinander liege – die Aktivenin den Vereinen und Verbändenwürden danach handeln.Nach drei interessanten undanregenden Stunden fuhr dasSchiff der Weißen Flotte„Belvedere“ wieder in denHafen ein Politik undEhrenamt – man war sich nähergekommen, viele wollen diebegonnenen Gespräche fort-führen. Der Dialog derPotsdamer Sozialdemokratenmit den Bürgerinnen undBürgern geht weiter.

Rassismus im Umgang unsererMitarbeiter untereinander undwas tun wir dagegen? Verhaltenwir uns selber tolerant? Wiereagieren wir, wenn radikaleSprüche geklopft werden?Haben wir Mut, mit klarerLinie einzuschreiten? Alles Fragen, die wir nichtübergehen können. Im Touris-mus arbeiten Menschen ausvielen Nationen und mit ver-schiedenen sozialen Hinter-gründen. Eine Mischung, diezu Spannungen führen kann.Aus diesen Fragen wurde dieIdee vom Toleranz-Check ge-boren. Zusammen mit denMachern des Potsdamer Tole-ranzediktes soll ein Check ent-wickelt werden, der– intolerantes Verhalten in – unseren Betrieben aufdeckt,– Hilfestellungen zur Einübung– von Toleranz bietet,– nach Außen ein positives– Signal der Bekämpfung von– Intoleranz setzt.Dieser in Deutschland einmali-ge Check soll Bestandteil derAusbildung zum „Qualitäts-Coach“ im Rahmen derService-Qualität Brandenburgwerden und kann auch einBewertungskriterium für dieVergabe des Siegels „Potsda-mer Gastlichkeit“ sein.So hoffe ich, zusammen mitmöglichst vielen Kollegen ausder Potsdamer Tourismus-branche, eine ganz konkreteIdee aus dem Toleranzediktzum Erfolg zu führen. Toleranzist dann für uns kein „weißerSchimmel“ mehr, sondern einealltägliche Herausforderung inunseren Betrieben.

Toleranz-Check in derGastronomievon Arndt Gilka-Bötzow

Arndt Gilka-Bötzow istBetreiber des „Kleinen Schlosses“im Park Babelsberg undKandidat zurStadtverordnetenversammlung

Stadtentwicklung und verträgli-ches Bauen. Das bedeutet, Bauenund Verdichtung nicht um jedenPreis, bezahlbaren Wohnraumund Lebensräume für alleAltersgruppen. Um dieseAufgaben bewältigen zu können,sind Jugend und Alter als gleich-berechtigte Partner im Lebendieser Stadt zu verstehen. Dazusind Freiräume und Verständnisfür die Jugend zu sichern aberauch älteren Menschen Stimmeund Gehör zu verschaffen. Ichwerde weiterhin auf den Bürgerzugehen, mit dem Bürger spre-chen und mich einsetzen.

Rudi Wiggert, Kandidat zurStadtverordnetenversammlung

Rudi Wiggert: Miteinanderreden und Lösungen finden!

Für denPotsdamer Norden!

von Birgit Morgenroth

Birgit Morgenrothist Journalistin und Kandidatinzur Stadtverordnetenversammlung

Potsdams Norden, Groß-Glienicke ist meine Heimat.Drei Themenfelder sind mirbesonders wichtig:1. Gute Familienpolitik solltebezahlbare und qualitätsvolleKita- und Hortplätze mit mehrals „ausreichenden“ Erzieher-stellen beinhalten und dieSchulen sollen nicht nur äußer-lich schön sein und technisch

Ortsbeiräte – keineGartenzwerge aus

Potsdams Vorgarten

wir die Arbeit der Ortsbeiräteund stehen für die Stärkungihrer Kompetenzen. Die Orts-teile brauchen eine an derBevölkerungsstruktur und denörtlichen Erfordernissen ausge-richtete Finanzausstattung fürInvestitionen, damit einegleichmäßige Entwicklung von„Stadt und Land“ gewährleistetist. Die Ortsbeiräte brauchenaber auch Gelder, um das örtli-che Gemeinschaftsleben zuunterstützen – vom Dorffestüber Kinderaktionen bis zumFußballturnier. Denn unsereOrtsteile sollen lebendig sein.Dafür setzen wir uns ein.

Marcus Krause, Kandidat zurStadtverordnetenversammlung

funktionieren, sondern sich vorallem durch gute pädagogischeKonzepte und engagierte Leh-rer auszeichnen. Dafür werdeich mich einsetzen. Gerade imPotsdamer Norden, mit denvielen Neubaugebieten in Neu-Fahrland, Fahrland, Bornsted-ter Feld oder Groß Glienickebesteht hier noch Bedarf. 2. Ein gutes öffentliches Ver-kehrs- und Radwegenetz; esentlastet auch diejenigen, dieauf das Auto angewiesen sind.Eine dichte Verkehrsanbindungist besonders wichtig für dieKinder und Jugendlichen in denneuen Ortsteilen, sowohl zurSchule, Uni wie auch für dieFreizeitgestaltung am Wochen-ende und abends. 3. Potsdam ist eine Wasserstadt– Wasser ist Lebensqualität:Seen und Uferwege gehörenallen und müssen für allezugänglich bleiben.

Page 8: Potsdamer Rundschau, Ausgabe September 2008

A U F E I N E N B L I C K

Susanne Melior MdL

BürgerbüroPotsdamer Straße 5514552 MichendorfTel.: 033205 - 255 72Fax: 033205 - 255 73eMail: Susanne.Melior@

t-online.de

Andrea Wicklein MdB

BürgerbüroRegine-Hildebrandt-HausAlleestraße 914469 PotsdamTel.: 0331 - 73 098 100Fax: 0331 - 73 098 102eMail: andrea.wicklein@

wk.bundestag.de

Matthias Platzeck MdL

BürgerbüroBürgerhaus Am SchlaatzSchilfhof 2814478 PotsdamTel.: 0331 - 620 16 66Fax: 0331 - 620 16 65eMail: wahlkreis@

matthias-platzeck.de

Klara Geywitz MdL

BürgerbüroRegine-Hildebrandt-HausAlleestraße 914469 PotsdamTel.: 0331 - 73 098 300Fax: 0331 - 73 098 302eMail: wahlkreis@

klara-geywitz.de

SPD-Stadtfraktion PotsdamVerantwortung für die ganze Stadt.

Telefon 0331 - 289 30 50, Telefax 289 30 57Mail: [email protected]

8 Nr. 7 · September 2008

Norbert Glante MdEP

BürgerbüroAlleestraße 914469 PotsdamTel.: 0331 – 73098 400Fax: 0331 – 73098 402eMail: [email protected]

www.glante.de

Nulldrei in der ErfolgsspurErfolgreicher Saisonauftakt für die Kicker vom Park Babelsberg

Babelsberg 03 kann wiederErfolge feiern. Nachdem dasEnde der letzten Saison etwasholprig geriet, verlief der Startder neuen Spielzeit mehr alsvielversprechend. In der Ligasind die Kicker vom Park nochungeschlagen und auch dieHürden im Landespokal wur-den ohne Probleme genommen.Die beiden Heimspiele in derLiga gegen Lübeck und Mag-deburg konnten siegreich ge-staltet werden. Gegen Lübeckreichte ein 1:0. Der selbster-nannte Staffelfavorit Magde-burg wurde mit 2:0 bezwungen.Wenn es im spielerischen Be-reich auch noch da und dortetwas zu verbessern gibt, sogeben die Ergebnisse Anlass zugrößerem Optimismus. Das Un-

Von Olympia zurück im Liga-Alltag: Auch Babett Peter konntedie Heimspielniederlage nicht ver-hindern.

verlor Nulldrei bei diesemSpiel kurz vor Schluss nocheinen der bisher bestenAkteure durch eine Rote Karte.Denis Weidlich zählte bisher,neben dem neuen TorwartUnger, zu den positiven Über-raschungen. Er wird beim Aus-wärtsspiel in Cottbus (14.09.)ebenso fehlen wie beim Flut-licht-Spiel am 19.09. im heimi-schen Karl-Liebknecht-Sta-dion. Es ist dennoch auf weite-re Erfolge von Nulldrei zu hof-fen.Auf den ersten Sieg wartetdagegen Turbine Potsdam. Vorknapp 1.300 Zuschauern gabes, vor allem aufgrund der eige-nen mangelnden Chancenver-wertung, ein 0:3 gegen BayernMünchen. Christian Maaß

Fahrland – erfolgreichePolitik fortsetzen

Claus Wartenberg tritt erneutals Ortsbürgermeister und Stadtverordneter an

Mit der Eingemeindung vonFahrland und anderer Ortenach Potsdam im Oktober2003 hat sich in den letztenJahren viel verändert, derOrtsbeirat hat viel angepackt.Da der Ortsbürgermeister auchMitglied der Stadtverordneten-versammlung ist, ließen sichviele Probleme auf dem kleinenDienstweg regeln.Die Fertigstellung des Geh-weges an der MarquardterStraße und der Erschließungs-straße im Wohngebiet „An derJubelitz“ wurden gemeinsammit der Stadtverwaltung gemei-stert. Es ist gelungen, den Kin-dergarten baulich für einezusätzliche Gruppe zu erwei-tern. Hierfür wurden über200.000 Euro investiert. Zu-sätzliche Betreuungsangebotedurch Tagesmütter konntenüber den Trägerverein geschaf-fen werden. Unser Ziel bleibt,im Baugebiet „Eisbergstücke“einen neuen Kindergarten ein-zurichten.Die Regenbogenschule ist alsGrundschule mit Ganztagsan-gebot gesichert. Die erfolgrei-che Arbeit des Jugendhausesdes Treffpunkt Fahrland e.V.kann weitergeführt werden.Der Trägerverein hat mit derÜbernahme des Kindergartensund des Hortes sein Arbeitsfeldsinnvoll erweitert, was insbe-sondere durch die verantwortliche

leuchtung ist dies bereits ge-lungen. Das denkmalgeschütz-te Gutshaus wird als Hoch-zeitshotel mit Standesamtsicher ein Impulsgeber sein.Dies ist auch von den in derKasernenanlage geplanten er-heblichen Investitionen zuerwarten, die dort in den näch-sten 20 Jahren ausgeführt wer-den. Dadurch wird es für dasromantisch gelegene Kramp-nitz einen weiteren Zuwachs anLebensqualität geben.Die schöne Kulturlandschaft,deren Erhalt die naturnaheLandwirtschaft sichert, dieunberührte Natur, deren Er-halt durch die Sielmannstiftunggarantiert wird, Reit- undWassersportmöglichkeiten indirekter Nachbarschaft zumWohnen und zugleich kurzeWege zu den Angeboten imZentrum Potsdams kennzeich-nen Fahrland. Aber sicher gibtes noch viele Verbesserungs-möglichkeiten. Die Ortsbei-ratsmitglieder nehmen Anre-gungen gerne auf. Auch dieVereine freuen sich über neueMitglieder mit Ideen undTatkraft. Helfen Sie mit unse-ren Ortsteil weiter zu entwik-keln! Helfen Sie mit, ihn auchzukünftig lebens- und liebens-wert zu gestalten. Es gibt dafürviele Möglichkeiten. Wir freu-en uns auf Sie!

Claus Wartenberg

Einbindung der Jugendlichen indie Arbeit im Jugendhaus mög-lich wurde. Hier ist die Zusam-menarbeit mit der Stadtverwal-tung ausgezeichnet.Auch die wirtschaftlich undstädtebaulich notwendige Er-richtung der in den Baugebieten„Eisbergstücke“ und „Am Up-stallgraben“ geplanten Wohn-häuser ist durch den Verkauf derFlächen gesichert und gehtsichtbar voran. Dringend not-wendig ist jedoch, dass derInvestor weitere Dienstleis-tungs- und Versorgungseinrich-tungen herstellt. Sie sind pla-nungsrechtlich bereits gesichert.Er muss loslegen!Der Fuß- und Radwegebau imDorfkern Fahrland und zurSchule ist für uns ein klares Zielfür die nächste Wahlperiode.Auch der Zustand der Dorfstra-ße in Kartzow muss verbessertwerden, ohne die Anwohnerüber Gebühr zu belasten. Beider Sanierung der Straßenbe-

entschieden in Wilhelmshaven,dem aktuellen Tabellenführer,ist ebenfalls als Erfolg zu werten,konnte doch ein 0:1-Rückstandaufgeholt werden. Allerdings