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Beschwerden erwünscht! Das Beschwerdemanagement als präventive Maßnahme im Kinderschutz Die Johanniter-Unfall-Hilfe Kindertageseinrichtungen Fachtagung LVR März 2015, Sylvia Steinhauer-Lisicki 1

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Beschwerden erwünscht!

Das Beschwerdemanagement als

präventive Maßnahme im Kinderschutz

Die Johanniter-Unfall-Hilfe Kindertageseinrichtungen

Fachtagung LVR März 2015, Sylvia Steinhauer-Lisicki 1

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1. Teil – Theoretischer Input

Definition

Pädagogische Hintergründe – Janus Korczak

Rechtliche Grundlagen

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Austausch

Inhalte

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2. Teil – Informationen aus der Praxis

Mitarbeitendenebene

Wie kann die Implementierung im Team gelingen?

Was benötige ich dazu?

Was sind erste Schritte/ mögliche Stolpersteine?

Ebene der Kinder

Vorstellung des Beschwerdemanagements für Kinder in der

der Johanniter-Kindertageseinrichtung Übach-Palenberg

Inhalte

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Beschwerde: Klage, mit der man sich (an höherer Stelle)

über jemanden, etwas beschwert (Duden)

Management (engl. manage): etwas handhaben, (mit

etwas) zurechtkommen, etwas bewältigen, fertigbringen

Die konkrete Organisation von Aufgaben und Abläufen

Definition Beschwerdemanagement

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Beschwerde bedeutet hier im engeren Sinne, dass sich

durch die Beschwerde an eine Person oder Instanz eine

Abhilfe des Problems erhofft wird

Eine Beschwerde ist in jedem Fall ein unerfülltes Bedürfnis

Jemand, der sich beklagt, möchte kathartische

Erleichterung, zwischenmenschliche Rückversicherung

(Empathie, Verstehen, Mitgefühl, Beipflichten und

Parteinahme), Selbstvergewisserung und Erklärung für seine

Situation

Psychologische Definition der Klage/der

Beschwerde

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Janusz Korczak 1878/79-1942

1912 gründet er ein Waisenhaus im Warschau, 1919 das

zweite

Er hält Vorlesungen zu Kindererziehung, arbeitet als

Jugendgerichts-Gutachter und setzt sich für die Rechte des

„Proletariats auf kleinen Füßen“ ein

1926 ruft er die erste öffentliche Zeitung von Kindern für

Kinder ins Leben

Pädagogische Hintergründe – Janusz Korczak

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Korczaks Erziehungskonzept kann als „Pädagogik der

Achtung“ definiert werden (F. Beiner, 2012)

Das Recht des Kindes auf Achtung und Respektierung

seiner Würde steht im Vordergrund

In seinen Waisenhäusern richtet er Organe einer

parlamentarischen Selbstverwaltung ein

Dort ist das Recht des Kindes auf Partizipation hinterlegt und

in institutionellen Gremien verankert ( Parlament,

Kollegialgericht, Selbstverwaltungsrat…)

Dies bedeutet Meinungs- und Pressefreiheit, Verwaltung mit

Mitsprachemöglichkeiten, Fixierung von Rechten und

Pflichten und eine unabhängige Rechtsprechung und

Konflikte-Bearbeitung

Pädagogische Hintergründe – Janusz Korczak

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Erziehung kann nur gelingen, wenn Kinder eine liebevolle

Zuwendung erfahren und Erziehungspersonen ein ehrliches

Interesse an ihnen zeigen und Verständnis für den

schwierigen Prozess des Wachsens und Entwickelns haben

Das Kind hat ein Recht darauf, eigene Erfahrungen machen

zu können und als individueller Mensch mit all seinen

Schwächen und Stärken angenommen und geachtet zu

werden

Daher müssen ihm Möglichkeiten der Mitsprache und Klage

eingeräumt werden

Dazu werden klare Strukturen und Regeln benötigt, an

deren Aushandlung Kinder angemessen beteiligt werden

sollen

Pädagogische Hintergründe – Janusz Korczak

Pädagogik der Achtung! Kernsätze

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Wurde am 20. November 1989 auf der UN-

Generalversammlung verabschiedet und am 5. April 1992

Rechtliche Grundlagen – UN

Kinderrechtskonvention

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Wurde am 20. November 1989 von der UN-

Generalversammlung verabschiedet und am 26. Januar

1990 von der Bundesrepublik unterzeichnet. Am 5. April

1992 in Kraft getreten

Artikel 12, Absatz 1: „Die Vertragsstaaten sichern dem Kind,

das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht

zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden

Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksichtigen die

Meinung des Kindes angemessen und entsprechend

seinem Alter und seiner Reife.“

Rechtliche Grundlagen – UN

Kinderrechtskonvention

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KKG (Gesetz zur Kooperation und Information im

Kinderschutz) – Frühe Hilfen:

Kinder- und Jugendhilfegesetz KJHG (SGB VIII)

Rechtliche Grundlagen

Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes

von Kindern und Jugendlichen -

Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG)

seit 1. Januar 2012 in Kraft, Artikelgesetz

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Kinderschutz und staatliche Mitverantwortung

Informationen der Eltern über Unterstützungsangebote in

Fragen der Kindesentwicklung

Rahmenbedingungen für verbindliche Netzwerkstrukturen

im Kinderschutz

Beratung und Übermittlung von Informationen bei

Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung

Rechtliche Grundlagen

Bundeskinderschutzgesetz

KKG (Gesetz zur Kooperation und Information im

Kinderschutz) – Frühe Hilfen:

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§8 Rechtsanspruch für Kinder und Jugendliche auf

Beratung

§8 a Konkretisierung des Schutzauftrages

§8 b Fachliche Beratung und Begleitung zum Schutz von

Kindern und Jugendlichen

§16 Stärkere Fokussierung auf Frühe Hilfen

§45 Neugestaltung des Erlaubnisvorbehalts für den

Betrieb von Einrichtungen

§47 Erweiterung der Meldepflichten

§72 a Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter

Personen

§79 a Auftrag zur Qualitätsentwicklung

§99 Verbesserung der Statistik zum Kinderschutz

Rechtliche Grundlagen

Bundeskinderschutzgesetz

Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII)

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Frühkindliche Bildung §13,6 Die Bildungs- und

Erziehungsarbeit wirkt darauf hin, Kinder zur

gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe zu befähigen.

Daher sollen Kinder ihrem Alter, ihrem Entwicklungsstand

und ihren Bedürfnissen entsprechend bei der Gestaltung

des Alltags in der Kindertageseinrichtung […] mitwirken. Sie

sind vom pädagogischen Personal bei allen sie betreffenden

Angelegenheiten alters- und entwicklungsgerecht zu

beteiligen. Zum Wohl der Kinder und zur Sicherung ihrer

Rechte sind in Tageseinrichtungen geeignete Verfahren der

Beteiligung und die Möglichkeit der Beschwerde in

persönlichen Angelegenheiten vorzusehen und zu

praktizieren.

Rechtliche Grundlagen – KiBiz

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Was löst der Begriff „Beschwerde“ bei mir aus?

Welche positiven Erfahrungen habe ich persönlich mit

diesem Thema gemacht?

Persönlicher Austausch in 2-er Gruppen

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„Der Begriff „Resilienz“ bezieht sich auf die Beobachtung,

dass es Kinder gibt, die entgegen aller Wahrscheinlichkeit

extrem ungünstige Lebensbedingungen meistern. Er

bezeichnet eine psychische Widerstandsfähigkeit

gegenüber biologischen, psychologischen und

psychosozialen Entwicklungsrisiken.“ (Klaus Sarimski,

2013)

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Resilienzforschung

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Langzeitforschungen definieren personale, familiäre und

soziale Ressourcen, die als Resilienzfaktoren benannt

werden

Personale Ressourcen der Kinder (K. Sarimski):

Positives Temperament, die soziale Unterstützung und

Aufmerksamkeit bei den Betreuungspersonen hervorruft

Problemlösefähigkeiten

Selbstwirksamkeitsüberzeugungen

Realitätsnahes und positives Selbstkonzept

Fähigkeit zur Selbstregulation und Impulskontrolle

Aktives und flexibles Bemühen um die Bewältigung von

Anforderungen

Optimistische, zuversichtliche Lebenseinstellung

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Resilienzforschung

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Soziale Ressourcen :

Mindestens eine stabile, verlässliche Bezugsperson, die

Sicherheit, Vertrauen und Autonomie fördert und als

positives Rollenmodell fungiert

Gute Bewältigungsfähigkeiten der Eltern in

Belastungssituationen

Wertschätzendes und unterstützendes Klima in den

Bildungsinstitutionen (Kindergarten und Schule als „zweites

Zuhause“)

Dosierte soziale Verantwortlichkeiten und individuell

angemessene Leistungsanforderungen

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Resilienzforschung

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Zentrale Schutzfaktoren (familiäre Ressourcen) :

Sichere Bindung

Positive Beziehung zu mindestens einem Elternteil

Positive Erziehungshaltung der Eltern

Klare Aufstellung von Regeln und Grenzen

Andere Erwachsene als positives Rollenmodell

Freundschaftsbeziehungen zu Gleichaltrigen

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Resilienzforschung

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Risikofaktoren (Mannheimer Längsschnittsudie, 2000)

Niedriges Bildungsniveau der Eltern

Beengte Wohnverhältnisse

Psychische Störungen eines Elternteils

Anamnestische Belastung der Eltern

Disharmonische Partnerschaft

Frühe Elternschaft

Ein-Eltern-Familien

Unerwünschte Schwangerschaft

Mangelnde soziale Integration und Unterstützung

Ausgeprägte chronische Schwierigkeiten

Mangelnde Belastungsfähigkeiten der Eltern

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Resilienzforschung

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Resilienz entwickelt sich aus Beziehungserfahrungen:

Aufmerksamkeit

Ermutigung und Ansprechbarkeit von Bezugspersonen

Soziale Modelle, die ein angemessenes

Bewältigungshandeln zeigen

Altersgemäße Entwicklungsanreize und

Herausforderungen, die die Erfahrung der eigenen

Wirksamkeit unterstützen

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Resilienzforschung

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Forschungsbefunde machen deutlich, dass der

entscheidende Ansatzpunkt eine sichere Bindung und eine

entwicklungsfördernde Eltern-Kind-Beziehung im frühen

Kindesalter ist

Eine Unterstützung im außerfamiliären Kontext einer

Kindertageseinrichtung oder Schule kann diesen

Lernprozess ergänzen, negative Auswirkungen

dysfunktionaler früher Eltern-Kind-Beziehungen jedoch nur

im begrenztem Maße kompensieren

Die Förderung stabiler Eltern-Kind-Beziehungen werden

dadurch zum zentralen Ansatz für frühe Interventionen

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Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Resilienzforschung

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Kauai Studie (u.a. Werner & Smith, 2001) – Untersucht

wurden Einflussfaktoren biologischer und psychosozialer

Risikiofaktoren, kritische Lebensereignisse und

Schutzfaktoren im Hinblick auf die kindliche Entwicklung.

Die Untersuchung begann bei schwangeren Müttern und

umfasste den gesamten Jahrgang aller Kinder, die 1955

geboren wurden. Die Studie umfasste einen Zeitraum von

32 Jahren und hat die Entwicklung zu fünf Zeitpunkten

erfasst (1,2,10 und 18 Jahre).

1/3 der Kinder, die unter risikoreichen Bedingungen

aufwuchsen, wurde selbständige und erfolgreiche

Erwachsene

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Resilienzforschung

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In Ypsilanti wurden 123 Kinder aus afroamerikanischen

Familien in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe wurde in

einer qualitativ hochwertigen Kindertagesstätte betreut, für

die Eltern standen Beratungsangebote zur Verfügung, wie

sie die Entwicklung ihrer Kinder fördern können. Die andere

Gruppe diente als Kontrollgruppe. Untersuchungen fanden

im Alter von 3 bis 11 Jahren jährlich, dann von 14 bis 15, 19

und 27 Jahren statt. Im Alter von 27 Jahren hatten 71 % der

Kinder, die am Vorschulprogramm teilgenommen hatten,

einen Schulabschluss (54%). 59 % hatten in den letzten 10

Jahren staatliche Hilfen in Anspruch genommen (80 %). 7%

waren straffällig geworden (35 %). 40 % der Frauen waren

verheiratet (8%)

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Perry-Preschool-Projekt (u.a. Schweinhart, 1993) :

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Den wichtigsten Effekt aus diesem Programm sahen die

Autoren in der Ausbildung von Grundhaltungen, „ die den

Kindern die positive Auseinandersetzung mit

Herausforderungen in ihrem Leben erleichterten.“

Als Nebeneffekt wurde errechnet, dass jeder Dollar, den

man 1962 investiert hatte, einen Ertrag von 17 Dollar

erbracht hat

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Perry-Preschool-Projekt (u.a. Schweinhart, 1993) :

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„Die allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung als weitere

personale Ressource wird als stabiles

Persönlichkeitsmerkmal verstanden und bezeichnet die

generelle Überzeugung, selbst über die notwendige

Kompetenz zu verfügen, mit Anforderungen umgehen zu

können. In verschiedenen Studien konnte ein

Zusammenhang zwischen hoher

Selbstwirksamkeitserwartung und weniger Depression,

Angst und Hilflosigkeit nachgewiesen werden.“

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung und –

schutz, 2007, Robert Koch-Institut

Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KIGGS) :

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Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband, Homepage

2015:

Kinder Haben Rechte!

Das Recht auf kindgerechte Entwicklung

Das Recht auf gute Versorgung

Das Recht auf Schutz vor seelischer und körperlicher

Gewalt

Das Recht auf Mitbestimmung

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

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DJI, Impulse 3/2011(Missbrauch verhindern), Heinz

Kindler:

„Die Hauptziele sind, Kinder über sexuellen Missbrauch zu

informieren, mit ihnen Möglichkeiten zu besprechen, wie

gefährliche Situationen erkannt, vermieden und eventuell

beendet werden können, um sie zu ermutigen,

Missbrauchserlebnisse so lange Bezugspersonen

gegenüber anzusprechen, bis sie Hilfe erfahren. Vor allem

neuere Präventionskonzepte verfolgen zusätzlich das Ziel,

Kinder in ihrem generellen Selbstvertrauen und in einem

positiven, selbstbestimmten Körpererleben zu bestärken.“

Über die Wirksamkeit der Schutzkonzepte besteht allerdings

erheblicher Forschungsbedarf

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

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Zartbitter- Bausteine präventiver Strukturen in

Institutionen (Enders, 2010):

Transparente Gestaltung institutioneller Strukturen

Institutionelle Regeln

Partizipation

Beschwerdemanagement

Präventionsangebote für Kinder, Mütter und Väter

(Information statt Abschreckung und Verbote,

Widerstandskraft stärken, Grenzachtende Normen

vorgeben, klare Grenzen setzen)

Information/Fortbildung Mitarbeitende

Dienstanweisungen

Verfahrensregelungen

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

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Dr. Miriam K. Damrow (FH Düsseldorf, Bielefeld - Pädagogik,

kindliche Sexualität und Kinderschutz):

„Prävention sexuellen Missbrauchs ist ohne entsprechende

Sexualerziehung/Sexualaufklärung/Sexualpädagogik

unmöglich.“

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

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Gemeinsam aktiv für Rechte von Kindern und

Jugendlichen (Stadt Langenfeld und Stadt Monheim am

Rhein)

Einsichtnahme in polizeiliche Führungszeugnisse für ehren-

und hauptamtlich Tätige

Risikoanalyse des eigenen Arbeitsfeldes

Entwicklung von Verhaltensregeln zur Vermeidung von

Grenzverletzungen

Erarbeitung von Beschwerdewegen für Kinder,

Jugendliche und Eltern

Vorgehen im Verdachtsfall/Notfallplan

Information an Mitarbeitende und alle Kinder, Jugendlichen

und Eltern

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

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Gemeinsam aktiv für Rechte von Kindern und

Jugendlichen (Stadt Langenfeld und Stadt Monheim am

Rhein) – weitere Präventionsmaßnahmen

Fortbildung, Qualifizierung, fachlicher Austausch

Sexualpädagogische Konzepte und Angebote

Verankerung von Standards

Informationsveranstaltungen

Strukturierte Beteiligungsformen für Kinder und

Jugendliche

Schutzkonzepte – Forschungen - Ergebnisse

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Was hat ein Qualitätsmanagementsystem in

Kindertageseinrichtungen mit Kinderschutz zu tun?

Welche Vorteile bringen den Mitarbeitenden in

Kindertageseinrichtungen Qualitätsmanagementsysteme?

Qualitätsentwicklung und

Beschwerdemanagement – zwei Reizwörter in

der pädagogischen Arbeit

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Literaturangaben: Sarimski, K: Soziale Risiken im frühen Kindesalter- Grundlagen und frühe Interventionen,

Verlag Hogrefe, 2013

Kindler, H.: In DJI Impulse 3/2011: Missbrauch verhindern. Zur Prävention sexueller

Gewalt an Mädchen und Jungen: Ergebnisse und Anregungen aus der Forschung

Kißgen, R. und Heinen, N.: Frühe Risiken und Frühe Hilfen – Grundlagen, Diagnostik,

Prävention, Verlag: Klett-Cotta, 2010

Schubert-Suffrian, F. und Regner, M. In Kindergarten heute 9/2013: „Voll unfair“ –Ein

Beschwerdeverfahren für Kinder entwickeln

Schubert-Suffrian, F. und Regner, M. : In Kindergarten heute praxis kompakt:

Beschwerdeverfahren für Kinder, 2014

Schubert-Suffrian, F., Regner, M. und Saggau, M.: In Kindergarten heute spot: so geht´s –

Partizipation in der KiTa, 2009

Leitner, B.: In Betrifft KINDER 10/14: Kinderkonferenz, Meckerstuhl und offene Themen

Leitner, B.: In Betrifft KINDER 11-12/14: „Kein Kind darf beschämt werden“ Ein Gespräch

zu gelebtem Kinderrecht

TPS: Leben, Lernen und Arbeiten in der Kita 8/2010: Teilhabe, Einfluss, Mitbestimmung –

Kinder mischen sich ein

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