Praesentation woessmann reflexionen
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Ludger Wößmannifo Zentrum für Bildungsökonomik Ludwig-Maximilians-Universität München
Das Wissenskapital der Nationen Deutschland im internationalen Bildungsvergleich
Je höher die Schülerkompetenzen, desto höher das Wirtschaftswachstum
Zusammenhang zwischen Schüler-
leistungen und Pro-Kopf-Wirtschafts-
wachstum (1960 bis 2000) nach
Herausrechnung weiterer Einfluss-
faktoren. Hanushek/Wößmann (2015),
The Knowledge Capital of Nations.
DEU
27,9%
24,1%
23,5%
22,8%
22,5%
21,7%
19,3%
19,1%
18,4%
18,3%
17,9%
17,9%
17,9%
17,8%
17,4%
14,9%
14,2%
13,8%
13,7%
13,2%
12,7%
12,4%
12,1%
0 5% 15%10% 20% 25%
USAIrland
DeutschlandSpanien
GroßbritannienSüdkorea
KanadaPolenJapan
NiederlandeSlowakei
ÖsterreichEstland
Int. DurchschnittFrankreich
BelgienFinnland
ZypernDänemark
ItalienNorwegen
TschechienSchweden
Je höher die Kompetenzen, desto höher das Einkommen
Durchschnittlicher Anstieg des Brutto-
erwerbseinkommens je Arbeitsstunde
(in Prozent) pro Anstieg der alltags-
mathematischen PIAAC-Kompetenz
um eine Standardabweichung, nach
Berücksichtigung des Einflusses von
Erfahrung und Geschlecht, 35-bis-54-
jährige abhängig Beschäftigte in
Vollzeit. Quelle: Hanushek/Schwerdt/
Wiederhold/Wößmann (EER 2015).
1 Kompetenzstufe
650 Euro pro Monat
Arbeitslosenrate nach höchstem Bildungsabschluss, in Prozent, 2014. Quelle: IAB (2015).
2,6
4,9
19,9
0 5 10 15 20
ohne
Berufsabschluss
Lehre/Fachschule
(Fach-)Hochschule
Je höher der Bildungsabschluss, desto geringer die Gefahr arbeitslos zu werden
Früher war alles besser
„Die Bundesrepublik steht in der vergleichenden Schulstatistikam untersten Ende der europäischen Länder.“Georg Picht(Bildungs-forscher,
)1964
20.9.1974
Die Zeit
???
Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler in PISA
Testergebnis im PISA-Lesetest in ausgewählten Ländern
OECD
Deutschland
USA
Österreich
Schweden
Finnland
Polen
Schweiz
460
480
500
520
540
2000 2003 2006 2009 2012
Leistungsentwicklung der Schülerinnen und Schüler in PISA
Testergebnis im PISA-Lesetest in ausgewählten Ländern
Abhängigkeit der Schülerleistungen vom familiären Hintergrund
Geschätzte Stärke des
Einflusses des familiären
Hintergrundes (ESCS) auf die
PISA-Mathematikleistungen
(sozialer Gradient).
Quelle: Prenzel et al. (2013).
PIS
A-M
ath
em
atikle
istu
ng
Kumulierte Bildungsausgaben pro Schüler (US-$, PPP)
Kein Zusammenhang zwischen Ausgaben und Ergebnissen
Reformen für bessere Schülerleistungen
1. Vergleichbare Zwischen- und Abschluss-Prüfungen
2. Selbständigkeit für öffentliche Schulen
3. Wettbewerb durch Schulen in freier Trägerschaft
4. Verringerte Gliederung des Schulsystems
5. Wettbewerb der Bundesländer um die beste Politik
Externe Abschlussprüfungen führen zu weit besseren Schülerleistungen
Leistungen im PISA-E-2003-Mathematiktest
in Bundesländern mit und ohne externe
Abschlussprüfungen (Zentralabitur)Länder ohne externe
Abschlussprüfungen
Länder mit externen
Abschlussprüfungen
Standards extern überprüfen und den Weg dorthin den Schulen überlassen
Math test
score
Leistungsunterschied im
Verhältnis zur niedrigsten
Ergebniskategorie, nach
Herausrechnung zahlreicher
weiterer Einflussfaktoren.
Nein
Ja
Nein
Ja
55.5
76.2
23.7
0.00
10
20
30
40
50
60
70
80
Externe
Abschluss-
prüfungSelbständige Entscheidung
der Schule über Lehrergehälter
Die Schüler lernen am meisten, wenn die Schulen öffentlich finanziert, aber privat geleitet werden
Staatliche
Finanzierung
Die beiden Prozentwerte entsprechen jeweils dem 1. und 9. Dezil der Variable. Leistungsunterschied im Verhältnis
zur niedrigsten Ergebniskategorie, nach Herausrechnung zahlreicher weiterer Einflussfaktoren.
Freie
Trägerschaft
0%
60%
55%
100%
33,9
70,9
0,0
36,9
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Kanada
Frankreich
Deutschland
Island
Lettland
Kanada
Tschech. Rep.
Tschech. Rep.Frankreich
Deutschland
Griechenland
Griechenland
Hongkong
Hongkong
UngarnUngarn
Island
Italien
Italien
Lettland
Niederlande
Niederlande
Neuseeland
NeuseelandNorwegen
Norwegen
Russland
Russland
Slovak. Rep.Slovak. Rep.
Schweden
Schweden
Türkei
Türkei
USA
USA
-15.0
-10.0
-5.0
0.0
5.0
10.0
15.0
20.0
PISA 2003 (Sekundarschule)
Standardabweichung
Mehrgliedrigkeit und Ungleichheit– IGLU und PISA –
Mehrgliedrig
Eingliedrig
3/3
3/3
Ungleichheit
Kanada
Frankreich
Deutschland
Island
Lettland
Kanada
Tschech. Rep.
Tschech. Rep.Frankreich
Deutschland
Griechenland
Griechenland
Hongkong
Hongkong
UngarnUngarn
Island
Italien
Italien
Lettland
Niederlande
Niederlande
Neuseeland
NeuseelandNorwegen
Norwegen
Russland
Russland
Slovak. Rep.Slovak. Rep.
Schweden
Schweden
Türkei
Türkei
USA
USA
-15.0
-10.0
-5.0
0.0
5.0
10.0
15.0
20.0
IGLU (Grundschule) PISA 2003 (Sekundarschule)
Standardabweichung
Mehrgliedrigkeit und Ungleichheit– IGLU und PISA –
1
2
3
4
1
2
3
4
5
6
Mehrgliedrig
Eingliedrig
Veränderung:
1. Deutschland 0,71
2. Griechenland 0,30
3. Tschech. Rep. 0,25
4. Italien 0,22
5. Schweden 0,21
6. Lettland 0,12
7. Niederlande 0,11
8. Frankreich 0,09
9. Russland 0,08
10. Ungarn 0,04
11. Island -0,07
12. Slovak. Rep. -0,08
13. Hongkong -0,13
14. Norwegen -0,14
15. USA -0,27
16. Kanada -0,32
17. Neuseeland -0,50
18. Türkei -0,63
Ungleichheit
Leistungsniveau und -veränderung der Bundesländer im PISA-E-Test, 2000-2006
Durchschnittliche Leistungen
im PISA-E-Lesetest 2000
sowie Leistungsveränderung
bis 2006.
Neue Herausforderungen: Bildungschancen für Flüchtlingskinder
• Schnell in täglichen sprachlichen Austausch mit Kindern ohne Migrationshintergrund kommen
– Grundschule:
• Sofort in normale Regelklassen
• Begleitende Sprach- und Unterstützungsmaßnahmen
– Weiterführende Schulen:
• Kurze Phase gezielten Spracherwerbs in Vorbereitungsklassen
• Keinesfalls Dauerzustand
• Gleichmäßige regionale Verteilung
– Gettoisierung vermeiden – dann: überfordert nicht
• Bei 1 Million bleibenden Flüchtlingen:
• ~1 zusätzliches Flüchtlingskind auf 2 Schulklassen/Kitagruppen
Integration der Flüchtlinge: Für eine realistische Politik
• Bildung als Schlüssel zur Integration
– Spracherwerb und berufliche Qualifikationen
• Bildungsniveau der Flüchtlinge
– Hinweise auf im Durchschnitt eher niedriges Bildungsniveau
Bei uns ausbilden?
– Selbst nach Spracherwerb: viele werden Unterrichtsgeschehen kaum folgen können, oft fehlt Ausbildungsreife für hiesige Betriebe
• Maßnahmen zur Integration
1. Sprachkurse
2. Schulpflicht bis 21 Jahre
3. Ausbildungsbegleiter
4. Ein- bis zweijährige teilqualifizierende Ausbildungen
5. Arbeitsmarkthemmnisse abbauen
Das Wissenskapital der Nationen Deutschland im internationalen Bildungsvergleich
• Bildungsleistungen sind zentral für Wohlstand
• International: positiver Trend, aber Luft nach oben
• Reformen für bessere Schülerleistungen
1. Vergleichbare Zwischen- und Abschluss-Prüfungen
2. Selbständigkeit für öffentliche Schulen
3. Wettbewerb durch Schulen in freier Trägerschaft
4. Verringerte Gliederung des Schulsystems
5. Wettbewerb der Bundesländer um die beste Politik