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Praktikumsleitfaden Arzneistoffanalytik unter besonderer Berücksichtigung der Arzneibücher (Qualitätskontrolle und -sicherung bei Arzneistoffen) 5. Semester – SS 07

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Praktikumsleitfaden

Arzneistoffanalytik unter besonderer Berücksichtigung der

Arzneibücher (Qualitätskontrolle

und -sicherung bei Arzneistoffen)

5. Semester – SS 07

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Inhalt1 Semesterablauf........................................................................................................................31.1 Termine....................................................................................................................................31.2 Zeitplan des Praktikums..........................................................................................................42 Praktikumsablauf und Bewertung...........................................................................................53 Kurzvortrag.............................................................................................................................74 Praktikumsstoff.......................................................................................................................84.1 Identität....................................................................................................................................84.2 Reinheit...................................................................................................................................84.3 Fett- und Wachskennzahlen.....................................................................................................84.4 Gehalt......................................................................................................................................84.5 Redoxtitrationen......................................................................................................................94.6 Argentometrie .........................................................................................................................94.7 Gaschromatographie .............................................................................................................104.8 HPLC.....................................................................................................................................104.9 Photometrie...........................................................................................................................104.10 IR-Spektroskopie...................................................................................................................104.11 Gesamtmonographie .............................................................................................................105 Analysen und Bewertungsschema.........................................................................................116 Sondervorschriften und Terminanalysen...............................................................................136.1 Validierung............................................................................................................................136.2 Elektrometrie – Terminanalyse .............................................................................................156.3 Acidimetrie – Wasserfreie Titrationen...................................................................................156.4 Fettkennzahlen......................................................................................................................156.5 Photometrie...........................................................................................................................166.6 Dünnschichtchromatographie und IR-Analyse.....................................................................166.7 Identitätsreaktionen auf funktionelle Gruppen......................................................................166.8 Monographien.......................................................................................................................187 Anhang..................................................................................................................................207.1 Entsorgungsrichtlinien...........................................................................................................207.2 Versuchsauswertung Methodenvergleich Ibuprofen-Gehalt: HPLC (USP) mit Acidimetrie

(EuAB)..................................................................................................................................21

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1 Semesterablauf 3/21

1 Semesterablauf

1.1 Termine⇨Beachten Sie auch die aktuellen Aushänge am schwarzen Brett!

EinführungsveranstaltungMontag, 02.04.07, 13 Uhr s.t., großer HS (gemeinsam mit der Pharm. Biologie)

SeminareMittwochs ab 04.04.07 bis 25.04.07, 14 Uhr s.t. gr. Hörsaal: Gehaltsbestimmungsmethoden

Mittwoch 02.05.07 14 Uhr s.t., gr. Hörsaal: theoretische Aufgabe (Referate)

Mittwoch 09.05.07 11 Uhr s.t., gr. Hörsaal: theoretische Aufgabe (Referate)

Mittwoch 16.05.07 14 Uhr s.t., gr. Hörsaal: theoretische Aufgabe (Referate)

Mittwoch 23.05.07 Identitätsreaktionen (Teil I)

Freitags ab 08.06.07 bis 15.06.07, 10-12 Uhr c.t., kleiner Hörsaal: Identitätsreaktionen (Teil II/III)

Freitags ab 22.06.07 bis 06.07.07, 10-12 Uhr c.t., kleiner Hörsaal: Monographien

PraktikumzeitMontag – Freitag von 13.00 - 18.30 Uhr

11.06.07 13 Uhr gr.HS Sicherheitsbelehrung, anschl. Saalführung und Platzübergabe (2. OG)

10.07.07 10 Uhr c.t. Platzabgabe1

Klausur16.07.07 um 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr im Hörsaal C1, Chemie. Voraussetzung für die Teilnahme

an der Abschluß-Klausur ist das erfolgreich beendete Praktikum (Bestehensgrenze der Klausur:

min. 50% der mgl. Punkte). Nachschreibklausur ist am 08.10.07 um 11:30 Uhr bis 13:30 Uhr im

gr. u. kl. HS des Instituts für Pharmazeutische u. Med. Chemie

Kolloquium (mündliche Zwischenprüfung)22.06.07 um 13 Uhr s.t. bis 18:30 Uhr. Das Kolloquium findet als Einzelprüfung über ca. 15 min

bei den Praktikumsbetreuern statt. Prüfungsstoff sind alle Themen, die vor dem Kolloq im Prak-

tikum bearbeitet wurden. D. h. die Abschnitte Fettkennzahlen, Gehaltsbestimmungsmethoden,

UV, IR, HPLC inkl. Durchführung, Strukturformeln aller bis dahin besprochenen Arzneistoffe,

Verwendung der Arzneistoffe. Kolloquiumsstoff ist in der Stoffliste besonders gekennzeichnet.

1 Am Semesterende muss privates Eigentum aus dem Praktikumsplatz und auch aus dem institutseigenen Spind ent-fernt werden. Nicht geleerte Spinde werden in den Semesterferien geöffnet und der Inhalt wird entfernt. Die Lage-rung von Chemikalien in den Spinden ist nicht zulässig.

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1 Semesterablauf 4/21

Bei Nichtbestehen erfolgt das erste Wiederholungskolloquium nach spätestens drei Tagen beim

jeweiligen Assistenten. Wird auch das erste Wiederholungskolloquium nicht bestanden, erfolgt

das zweite Wiederholungskolloquium bei Prof. Dr. K. Müller (ebenfalls etwa nach 2 - 3 Tagen).

Bei endgültigem Nichtbestehen muß das Praktikum inkl. dazugehöriger Seminare und Referate

wiederholt werden.

1.2 Zeitplan des PraktikumsIn Tabelle 1 ist der detaillierte Praktikumszeitplan abgedruckt.

Zeitraum Abschnitt Analysen Tage

11.06. Platzübergabe 1

12.06 acidimetrische Titration 1 1

13. u. 14.06. Redoxtitrationen 2 2

15.06. Wasserfreie Titration 1 1

18. u. 19.06. Photometrie und Reagenzienherstellung (vgl. Kapitel 6.6 und 6.7)

1 2

20. u. 21.06. Rh: Iodzahl 1 2

22.06. Kolloqium 1

25.-26.06. DC-AnalgetikaIdentität funktioneller Gruppen

2 2

27.-28.06. ValidierungIRReagenzienherstellung (vgl. Kapitel 6.8.1)

2 2

29.06.-05.07. Monographien 2 5

06. u. 09.07. Nachkochtage 2

10.07.10 Uhr c.t.

Reinigung des Laboratoriums, Platzabgabe und Entsorgung der Abfälle

1

Tabelle 1: Zeitplan

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2 Praktikumsablauf und Bewertung 5/21

2 Praktikumsablauf und BewertungDie Praktikumsversuche sind theoretisch vorzubereiten. Die Kenntnis über die Versuche, die

durchgeführt werden, wird überprüft („Platzkolloq“). Nicht vorbereitete Versuche dürfen nicht

durchgeführt werden und sind ggf. an den Nachkochtagen zu wiederholen. Beachten Sie auch die

Sicherheits- und Entsorgungsvorschriften.

Aus der Stoffliste des 5. Semesters werden einige Arzneistoffe praktisch bearbeitet (siehe Analy-

senplan). Wenn in diesem Skript keine besonderen Angaben zu finden sind, gilt das Europäische

Arzneibuch in der aktuellen Ausgabe, welches im Assistentenraum und in der Bibliothek einzuse-

hen ist.

Die Korrektur der Analysenwerte erfolgt anhand einer Bewertungstabelle, vgl. Kapitel 5 auf Sei-

te 11. Im Praktikum müssen für Analysen mit quantitativer Bestimmung insgesamt 17 Punkte er-

reicht werden.

Bei Falschansage einer quantitativen Analyse kann dieselbe Analyse noch einmal bearbeitet

werden. Bei jeder quantitativen Analyse kann man also zweimal ansagen. Ist auch die zweite An-

sage falsch (0 Pkt.), muss eine B-Analyse angefordert werden. Die quantitativen Analysen müssen

gegebenenfalls so oft wiederholt werden, bis der gefundene Analysenwert innerhalb der äußersten

Fehlergrenze (mind. 1 Punkt) liegt und die Mindestpunktzahl erreicht ist.

Mit den Analysen sollten immer Standards bestimmt werden, die im Praktikum vorhanden sind.

Sollte keine Standardsubstanz mehr vorhanden sein, stellen Sie das Gefäß in die Analysenkisten,

damit die Analysenaufgabe die Substanz nachliefern kann. Es ist nicht möglich während des Prak-

tikums Standardsubstanzen zu besorgen! Daneben sollte man zur Verbesserung des Ergebnisses

einen Blindversuch durchführen.

Wird mit Abschluss des regulären Praktikumspensums die erforderliche Mindestpunktzahl

von 17 Punkten nicht erreicht, müssen weitere quantitative Analysen durchgeführt werden (sog.

Nachkochanalysen), bis 17 Punkte erreicht sind. Hier gilt ebenfalls, daß pro Analyse nur zwei An-

sagen möglich sind. Die Analysenanforderung ist zusätzlich mit „Nachkochanalyse“ zu beschrif-

ten.

r/f-Analysen und MonografienEinige Bestimmungen (gekennzeichnet mit r/f im Analysenplan) werden mit „richtig“ oder

„falsch“ bewertet. In diesen Fällen ist eine Analyse erst dann abgeschlossen, wenn sie mit

„richtig“ bewertet wird. Bei der Aufgabe „DC der Analgetika“ darf pro Analyse zweimal ange-

sagt, bei den Identitätsreaktionen auf funktionelle Gruppen nur einmal angesagt werden.

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2 Praktikumsablauf und Bewertung 6/21

Die Bewertung der einzelnen Prüfungen für Identität und Reinheit bei den Monographien erfolgt

mit ,,richtig“ oder ,,falsch“. Ist eine Prüfung mit „falsch“ bewertet, wird nur der Teil der Prüfung

mit neuer Analysensubstanz wiederholt, der falsch war – bspw. bei Reinheit nur Schwermetalle.

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3 Kurzvortrag 7/21

3 KurzvortragEs werden in Dreier- bis Fünfergruppen einige ausgewählte Quellen (Bücher, CD-ROMs, Websei-

ten) für wissenschaftliche Informationsbeschaffung und allgemeine Themen aus dem EuAB be-

arbeitet. Das Medium wird in einem ca. 20minütigen Vortrag dem Semester vorgestellt. Es sind

für diesen Vortrag Folien anzufertigen und den Assistenten als Datei auszuhändigen.

Neben Computer-Präsentationen oder Tageslichtprojektorvorträgen können und sollten CD-

ROMs und Internetseiten im Hörsaal direkt beispielhaft vorgeführt werden. Ebenso können aus

Büchern Beispiele direkt über einen Projektor präsentiert werden. Eine Liste der Themen und der

Termine hängt am schwarzen Brett gegenüber der Analysenausgabe aus. Bitte frühzeitig Rück-

sprache mit dem betreuenden Assistenten halten.

Die Kurzvorträge sind als Seminarbestandteil Teil des Praktikums und somit klausurrelevant.

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4 Praktikumsstoff 8/21

4 PraktikumsstoffGenerell werden grundlegende theoretische Hintergründe zu bereits bekannten analytischen und

chemischen Inhalten vorausgesetzt (Grundstudium). Zum Praktikumsstoff gehören allgemeine

Grundlagen zur Qualitätskontrolle bzw. die Kenntnis übergeordneter Qualitätsstandards (z. B. aus

Gesetzen, internationalen Richtlinien, vgl. 5. Sem QMS-Seminar). Ferner der Inhalt der Seminare

und Kurzvorträge.

ArzneistofflisteMit * gekennzeichnete AS werden im Praktikum bearbeitet. Kursiv geschriebene Themen und

Arzneistoffe sind Teil des Kolloquiums.

4.1 Identität(Steroidhormone per DC)*Analgetika per DC, Acetylsalicylsäure, Coffein, Metamizol, Paracetamol, Phenazon, Phenyl-butazon, Propyphenazon sowie Diclofenac (vgl. S. 16)*Ausgewählte funktionelle Gruppen (vgl. S. 16)

4.2 Reinheit*Promethazinhydrochlorid per DCWasserbestimmung (Karl-Fischer-Methode)*Allgemeine Reinheitsprüfungen des EuAB (z. B. Schmelzpunkt, Schwermetalle)Gesamter organischer KohlenstoffFreier FormaldehydBlei in ZuckernNickel in PolyolenAluminium und Calcium in Impfstoffen

4.3 Fett- und WachskennzahlenSäurezahl*IodzahlHydroxylzahlPeroxidzahlVerseifungszahl Unverseifbare Anteile

4.4 Gehalt

4.4.1 Acidimetrie mit wässrigen Titrationslösungen

AcetylsalicylsäureBusulfanEthinylestradiol

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4 Praktikumsstoff 9/21

*Tolbutamid*Ibuprofen*Promethazinhydrochlorid nur von einer Hälfte des SemestersTheophyllinTolbutamid

4.4.2 Acidimetrie als Titrationen im wasserfreien Milieu

Direkte Titration der ArzneistoffeBufexamacCoffeinFluorouracilNitrazepamPhenobarbital*Propyphenazon (s. Sondervorschrift S. 15!)

Titration von Salzen der ArzneistoffeChininsulfatChloroquinphosphatMorphinhydrochloridThiaminnitrat

4.4.3 Acidimetrie als Titrationen im Mehrphasensystem

Hydromorphonhydrochlorid (DAB)

4.5 RedoxtitrationenBeachten Sie die Hinweise zur Stärkelösung im Abschnitt „6.4 Fettkennzahlen“ auf Seite 15

4.5.1 Iodometrie

AcetylcysteinAscorbinsäureCetrimid*GlycerolMetamizol-Na

4.5.2 Bromometrie

*Isoniazid

4.5.3 Cerimetrie

Nifedipin

4.5.4 Nitritometrie

*Benzocain (s. Sondervorschrift) nur von einer Hälfte des Semesters

4.6 Argentometrie Cyclophosphamid

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4 Praktikumsstoff 10/21

IotalaminsäureMetrifonat

4.7 Gaschromatographie α-Tocopherol (Gehaltsbestimmung)Gehalt nach Derivatisierung (als Beispiel Lincomycin – Silylierung)

4.8 HPLC*Ibuprofen (USP)ColecalciferolMethotrexat

4.9 Photometrie*ChloramphenicolFolsäureRiboflavin

4.10 IR-Spektroskopie*Einzelstoffidentifizierung (Monografiesubstanzen und Coffein). Zur Identifizierung der Spektren kann auch der AB-Kommentar herangezogen werden (Praktikum vorhanden)

4.11 Gesamtmonographie zwei Monografien pro Student*Acetylsalicylsäure (NT 2000)*Ascorbinsäure*Citronensäure-Monohydrat*Ibuprofen*Isoniazid*Lidocainhydrochlorid *Metamizol-Natrium*Phenytoin (Nachtrag zum EuAB, Gehalt s. Sondervorschrift)*Promethazinhydrochlorid*Sulfadiazin*Tolbutamid*Tryptophan

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5 Analysen und Bewertungsschema 11/21

5 Analysen und Bewertungsschema

Allgemeine HinweiseDie Analysenhefte werden in den dafür vorgesehenen Fächern im Praktikumssaal abgegeben. Es

wird von 14:00 bis 15:00 Uhr und von 17:00 bis 18:00 Uhr korrigiert. Letzter

Abgabetermin ist 18:00 Uhr. Danach abgegebene Hefte werden am folgenden Praktikumstag

nachgesehen. Pro Abgabetermin kann jeweils nur einmal abgegeben werden, d.h. Abgabe ma-

ximal zweimal pro Tag!

Es können maximal zwei Analysen gleichzeitig angefordert werden. Ausnahmen sind Termin-

analysen, die zusätzlich bearbeitet werden.

Bei der Identifizierung funktioneller Gruppen können Sie alle drei Teilaufgaben auf einmal an-

fordern.

Ist eine quantitative Analyse mit 0 Punkten bewertet worden, muss die gleiche Analyse wieder-

holt werden. Es wird keine Nachsubstanz ausgegeben, teilen Sie sich die Analysensubstanz ein!

Ist auch die zweite Ansage falsch, wird eine neue Analyse angefordert, für die das entsprechende

gilt. Der Gehalt bei den Monographien darf maximal 6 % vom Sollgehalt abweichen.

Punkteschema der quantitativen Analysen

X XX XXX I II IIIFehler bis 1 % 2 % 3 % 4 2 1Fehler bis 2 % 3 % 5 % 3 2 1Fehler bis 3 % 5 % 7 % 2 1 1Fehler bis 5 % 7 % 10 % 1 1 1

I: erste Analyse (erste und zweite Ansage), II: zweite Analyse, erste Ansage III: weitere Abgaben

AnalysenanforderungAchten Sie auf die ordnungsgemäß Beschriftung und die richtige Auswahl der Analysengefäße

(Aushang im Praktikum und nachfolgende Tabelle) .

✗ Merke: Abweichend beschriftete Anforderungen werden nicht ausgegeben. Es steht dann also

für den Praktikumstag keine Analyse zur Verfügung! Beachten Sie bitte folgende Informa-

tionen:

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5 Analysen und Bewertungsschema 12/21

Substanz Gefäß Beschriftung der Gefäße Angabe in Schlüssel

Tolbutamid B

Glycerol WE

Isoniazid B

Propyphenazon B

Iodzahl WE

Chloramphenicol B

Promethazin/Benzocain, B

Vorname NameSubstanz

%

%

%

%

IZ

%

%

X

XX

X

X

XXX

X

XX/X

Validierung Ibuprofen B Name Student 1Name Student 2

Ibuprofen

Protokoll r/f

IR WG Vorname NameIR

Protokoll r/f

Identifizierung von Analgetika WG Vorname Name Analgetika r/f

Identitätsreaktionen fkt. Gruppen

WG Vorname NameIdentität 1-3

fkt. Grp r/f

Monographien: Identität/Reinheit

WG Vorname NameMonographiesubstanz

qualitativ

Monographien: Gehalt WG Vorname NameMonographiesubstanz

quantitativ

Formblatt nach

ApBetrO

r/f

r/f

WG: Wägeglas, B: Becherglas, WE: Weithalserlenmeyerkolben

Bei Nachkochanalysen ist die Analysenanforderung zusätzlich mit „Nachkochanalyse“ zu be-

schriften. (s. Kap. 2 auf Seite 5)

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6 Sondervorschriften und Terminanalysen 13/21

6 Sondervorschriften und TerminanalysenBei den Aufgaben „Validierung-HPLC“, „Elektrometrie“ und „Benzocain“ handelt es sich um

Terminanalysen.

Die Termine der HPLC- und Elektrometrieanalysen werden über den gesamten Praktikumszeit-

raum verteilt (s. gesonderten Aushang).

6.1 ValidierungEs wird im Praktikum ein Methodenvergleich für die Gehaltsbestimmung von Ibuprofen nach

USP (HPLC) und EuAB (Acidimetrie) durchgeführt. Die HPLC-Bestimmung findet als Termin-

analyse statt, für die acidimetrische Bestimmung ist ein Zweitagesblock vorgesehen.

6.1.1 Ibuprofen-HPLC (modifiziert nach USP) – Terminanalyse

Pro HPLC-Gerät wird von zwei Gruppen zu Beginn des Praktikums eine Kalibriergerade erstellt.

Mobile Phase:Aus Kaliumdihydrogenphosphat (KH2PO4 p.a. Merck; MW = 136.09) wird 1 l einer 20 mM Lö-

sung hergestellt, welche mit ortho-Phosphorsäure (85 % p.A., Baker) auf pH 3 eingestellt wird

(ca. 2-4 Tropfen). Der Puffer wird mit Acetonitril gemischt (ACN/Puffer 60/40, v/v). Das Puffer-

Acetonitril-Gemisch wird mittels Vakuumfiltration von Partikeln befreit (Durapore Scheibenfilter,

hydrophil, 0,65 µm PVDF, Durchmesser 47 mm)

HPLC-System:LiChrosorb RP18, 5 µm, 250 x 4,6 mm; Flussrate: 1,5 ml/min, Detektion: UV (233 nm)

Kalibrierung: Die ersten Gruppen führen die Kalibration durch, die der Rest der Studenten für die Auswertung

benutzen kann.

300 mg Ibuprofen (genau gewogen) werden in einen 25 ml Messkolben gegeben und in Metha-

nol gelöst. Es wird dann mit Methanol auf 25 ml aufgefüllt (12 g/l). Von dieser Stammlösung

werden jeweils 100, 250, 500, 750, 1000 und 1250 µl in einen 20 ml Messkolben pipettiert. Dazu

wird jeweils 1000 µl der Lösung des internen Standards (Valerophenon 2 g/l in MeCN) gegeben

und mit Fließmittel auf 20 ml aufgefüllt.

Von dieser ersten Verdünnung wird jeweils 1,0 ml in einen 10 ml Messkolben einpipettiert, und

es wird wieder mit Fließmittel auf 10 ml aufgefüllt.

Die sechs Kalibrierlösungen werden je dreimal ins HPLC-System injiziert. Es erfolgt dann eine

Auswertung mit der Auftragung der Flächenquotienten Ibuprofen/interner Standard gegen die

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6 Sondervorschriften und Terminanalysen 14/21

Konzentration (tatsächliche Einwaage berücksichtigen). Dazu verwendet man am besten eine Ex-

cel-Vorlage.

HPLC-Analyse Ibuprofen (modifiziert nach USP)450 mg Ibuprofen werden abgewogen und in einem 50 ml Messkolben in Methanol gelöst. Heben

Sie den Rest der Analyse für die acidimetrische Bestimmung auf! Es wird dann mit Methanol auf

50 ml aufgefüllt. Von dieser Lösung wird 1000 µl in einen 20 ml Meßkolben pipettiert, dazu wird

1000 µl der Lösung des internen Standards gegeben (Valerophenon 2 g/l), und es wird mit Fließ-

mittel auf 20 ml aufgefüllt. Von der 1. Verdünnung wird 1,0 ml in einen 10 ml Meßkolben pi-

pettiert, und es wird wieder mit Fließmittel auf 10 ml aufgefüllt. Diese Lösung wird sechsmal

chromatographiert. Die Auswertung erfolgt über eine Kalibriergerade die zu Anfang des Prak-

tikums erstellt wurde (Quotient Peakfläche Ibuprofen / Peakfläche interner Standard vs. Kon-

zentration Ibuprofen).

6.1.2 Acidimetrie – Ibuprofen (EuAB)

Zur acidimetrischen Bestimmung nach EuAB werden pro Zweiergruppe jeweils sechs Einwaagen

aus dem Gefäß, aus dem auch die Probe für die HPLC-Bestimmung entnommen wird, erstellt.

6.1.3 Protokoll

Die beiden Methoden sollen in einem abschließenden Protokoll hinsichtlich der Präzision und der

Richtigkeit verglichen werden. Gehen Sie dabei auf die für das auszufüllende Formblatt (letzte

Seite im Skript, bitte heraustrennen und keine Skripten abgeben) benötigten Größen ein und erklä-

ren Sie deren Bedeutung in bezug auf die durchgeführten Versuche. Vergleichen und bewerten Sie

die Methoden anhand der statistischen Ergebnisse.

6.1.4 Statistische Auswertung – HPLC - Acidimetrie

F-Test (Vergleich der Varianzen)

F = s12/s22 (s1 > s2); Fberechnet sollte kleiner FTabelle sein (Tabelle s. Rücker, Neugebauer,

Willems; Instrumentelle Pharmazeutische Analytik, 3. Auflage 2001,

S. 18)

t-Test (Vergleich der Mittelwerte)

t-Test-Calculator bei www.graphpad.com

unpaired t-test, enter mean, SD and N

mean: Mittelwert aus N Gehalten (aus den N HPLC-Läufen bzw. den 6 Titrationen errechnet)

SD: entsprechende Standardabweichung, N: Probenzahl

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6 Sondervorschriften und Terminanalysen 15/21

6.2 Elektrometrie – Terminanalyse Zu Praktikumsbeginn melden Sie sich bitte bei den diensthabenden Assistenten!

Die Analysen Promethazin-HCl und Benzocain werden als Terminanalysen durchgeführt. Die

Gruppeneinteilung und die Termine können dem gesonderten Aushang entnommen werden. Es

wird von jedem/jeder Studierenden nur eine dieser Analysen praktisch durchgeführt. Machen Sie

sich auch mit dem praktischen Ablauf der jeweils anderen Analyse vertraut. Zu Beginn der Auf-

gabe erfolgt ein kurzes Gruppenkolloquium.

Benzocain - SondervorschriftFür die nitritometrische Bestimmung von Benzocain muß die Natriumnitrit-Maßlösung (0,1 mol/l)

nach EuAB hergestellt und gegen Benzocain-Reinsubstanz (und nicht gegen Sulfanilamid) einge-

stellt werden. Dies übernimmt die erste Gruppe. Neben der Einstellung des Faktors bearbeitet

diese Gruppe gemeinsam eine Analyse. Der berechnete Faktor wird deutlich lesbar auf der Vor-

ratsflasche angebracht. Die erreichte Punktzahl für die erste Analyse gilt für alle Mitglieder der

ersten Gruppe.

✗ Bitte Vorsicht beim Umgang mit der nicht ganz billigen Bürettenapparatur!

6.3 Acidimetrie – Wasserfreie TitrationenAlle wasserfreien Titrationen müssen unter den Abzügen durchgeführt werden. Titrieren Sie nur

mit geeignetem Spritzschutz! Für die Entsorgung stehen Spezialtonnen zur Verfügung.

Am besten werden unter den freien Abzügen je zwei Büretten installiert, die dann für den jewei-

ligen Praktikumstag dort hängen bleiben, damit zügig nacheinander titriert werden kann. Es er-

folgt eine gesonderte Termineinteilung.

Propyphenazon – Sondervorschrift Etwa 0,500 g Substanz, genau gewogen, werden in einer Mischung von 10 ml wasserfreier Essig-

säure R (EuAB) und 10 ml Acetanhydrid R (EuAB) gelöst. Nach Zusatz von 2 ml Dioxan R

(EuAB) und 0,15 ml Naphtholbenzein-Lösung R (EuAB) wird die Bestimmung mit Perchlorsäure

(0,1 mol/l) durchgeführt. 1 ml Perchlorsäure entspricht 23,03 mg Propyphenazon.

6.4 Fettkennzahlen

Iodzahl – Sondervorschrift Einwaage: 0,25 g für Iodzahl. Die Bestimmung wird nach EuAB durchgeführt, aber es wird bei

der Bestimmung der Iodzahl das vorgeschriebene Chloroform durch Toluol ersetzt.

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6 Sondervorschriften und Terminanalysen 16/21

✗ Hinweis. Als Stärkelösung wird statt der vorgeschriebenen Lösung die Stärkelösung, iodid-

freie R des EuAB verwendet (d.h. ohne Zusatz von Quecksilberiodid). Gleiches gilt für den Ab-

schnitt Redoxtitrationen.

6.5 PhotometrieEinteilung und Zeitplan hängen zum Arbeitsabschnitt aus. Die Analysen sollten rechtzeitig vorbe-

reitet sein, so daß zu der angegebenen Zeit mit den Messungen begonnen werden kann. Die Pho-

tometer mit dazugehöriger Bedienungsanweisung befinden sich im 3.Stock. Die Geräte sollten 30

min vor der ersten Messung eingeschaltet werden! Die Berechnungsmethode des Analysenge-

haltes ist nicht vorgeschrieben. Seien Sie kreativ!

6.6 Dünnschichtchromatographie und IR-AnalyseIn diesem Arbeitsabschnitt werden zwei Analysen bearbeitet: eine DC-Aufgabe und die Identität

eines Reinstoffes per IR.

DC der AnalgetikaArbeitsvorschrift: Identifizierung von Analgetika, s. Pharmazeutische Zeitung, 137 (1992), 4188

Die Vergleichssubstanzen sind jeweils zu Praktikumsbeginn bei den diensthabenden Assistenten

abzuholen und spätestens am Ende des Praktikumstages wieder abzugeben. In den Schraubde-

ckelgläsern werden keine Vergleichslösungen angesetzt. Die Herstellung der Fließmittelge-

mische erfolgt unter dem Abzug. Für eine große DC-Kammer benötigt man 20 - 30 ml Fließmittel,

für die kleinen Kammern nicht mehr als 10 ml.

Es sind eine bis drei der folgenden Substanzen enthalten: Acetylsalicylsäure, Coffein, Metami-

zol, Paracetamol, Phenazon, Phenylbutazon, Propyphenazon, Diclofenac

IR-AnalyseEine Reinsubstanz soll mittels IR identifiziert werden soll. Es handelt sich dabei um eine der Sub-

stanzen, die auch als Monographieanalyse ausgegeben werden sowie Coffein. Es soll ein IR-Spek-

trum aufgenommen werden (Gerät im 3. OG). Anhand eines Vergleichsspektrums / des EuAB-

Kommentares (im Praktikum vorhanden) ist die Substanz zu identifizieren.

✗ wesentliche IR-Absorptionsbanden sind zu benennen.

6.7 Identitätsreaktionen auf funktionelle GruppenDie für diesen Arbeitsabschnitt benötigten Lösungen und Reagenzien werden boxweise für das

ganze Semester hergestellt (Einteilung hängt im Praktikum aus). Rechnen Sie eine Versuchszahl

von etwa viermal der Studentenzahl im Semester für die Ansatzmenge. Benötigte Substanzen

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6 Sondervorschriften und Terminanalysen 17/21

stehen im Reagenzienregal bereit. Die Reagenzien werden ordnungsgemäß (Gefahrensymbole

etc.) beschriftet. Eventuell müssen noch zusätzlich PET-Flaschen / Deckel etc in der Glasausgabe

gekauft werden. Es ist jeweils eine Substanz in der Analyse enthalten, die aber ggfs. mehrere posi-

tive Nachweise ergeben kann (z. B. Coffein-Natriumsalicylat).

✗ Geben Sie nur die Stoffgruppe / Funktionelle Gruppe im Analysenheft an. Nicht die Substanz,

die Sie vermuten.

✗ Xanthine und Sulfathiazol können auch einen positiven Alkaloidnachweis ergeben, die Lösung

ist nur etwas schwächer gefärbt. Reduzierende Zucker ergeben auch einen (schwach) positiven

Barbituratnachweis. Xanthine und Sulfathiazol reagieren ebenfalls positiv auf Barbiturate. Auch

bei den Farbreaktionen sollten man immer Vergleiche mit den Vergleichssubstanzen

durchführen.

Substanzliste Stoffgruppe

p-Aminosalicylsäure-Na prim. arom. Amine / Salicylat

Sulfathiazol Prim. arom. Amine

Benzocain Prim. arom. Amine

Citronensäure Citrat

Natriumcitrat Citrat

Theobromin Xanthin

Theophyllin Xanthin

Coffein Xanthin

Coffein-Natriumbenzoat Xanthin / Benzoat

Coffein-Natriumsalicylat Xanthin / Salicylat

Barbitursäure Barbiturate

Diethylbarbitursäure Barbiturate

Hexobarbital Barbiturate

Phenobarbital Barbiturate

Methylphenobarbital Barbiturate

Fruktose reduz. Substanzen

Glucose reduz. Substanzen

Lactose reduz. Substanzen

Natriumbenzoat Benzoat

Natriumsalicylat Salicylat

Salicylsäure Salicylat

Atropinsulfat Alkaloid

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6 Sondervorschriften und Terminanalysen 18/21

Papaverin Alkaloid

Chininhydrochlorid Alkaloid

Weinsäure Tartrat

Gruppeneinteilung für die Reagenzienherstellung hängt im Saal aus.

6.8 MonographienIn diesem Arbeitsabschnitt sollen zwei Monographien des EuAB aus der folgenden Auswahl ex-

emplarisch bearbeitet werden. Der jeweilige Arzneistoff bzw. Hilfsstoff wird in zwei getrennten

Analysengefäßen angefordert, die mit „qualitativ“ für Identität und Reinheit und ,,quantitativ“ be-

schriftet werden.

Es müssen jeweils Identität, Reinheit und Gehalt geprüft werden. Welche der Identitäts- bzw.

Reinheitsprüfungen durchgeführt werden, ist im Folgenden angegeben. Die Ergebnisse sind als

Protokoll auf einem Formblatt nach ApBetrO festzuhalten (Kopierexemplare werden ausgegeben).

Die Herstellung der Reagenzien erfolgt gruppenweise während des Abschnitts „Validierung, IR“ –

bitte nach Aushang der Monographienzuteilung selbständig Gruppen bilden. Die Bewertung der

einzelnen Prüfungen erfolgt mit ,,richtig“ oder ,,falsch“. Ist eine Prüfung mit falsch bewertet wird

diese Prüfung mit neuer Analysensubstanz wiederholt.

6.8.1 Monografie-Analytik

Beachten Sie folgende Hinweise

✗ Es ist auf dem Formblatt kurz zu beschreiben, welche Prüfungen wie durchgeführt wurden und

was das Ergebnis dieser Prüfungen ist. Es ist zu vermerken, ob die Substanz den Vorschriften

des Arzneibuches entspricht oder nicht.

✗ Schwermetalle: bei Angabe Methode C,D oder E im EuAB muß Methode A verwendet werden,

achten Sie jedoch darauf, die Konzentration Ihrer Blei-Lösung anzupassen. Der Nachweis er-

fordert viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen . . .

✗ Acetylsalicylsäure: bei der Indigo-Reaktion tritt der Farbumschlag nach Blau bei Ansäuern mit

HCl u. U. nicht ein.

✗ Ascorbinsäure: Prüfung D; der Niederschlag kann eher beige als grau sein

✗ Metamizol-Natrium: Prüfung B, die Färbung kann auch gelbrot statt rot sein, Prüfung C:

nehmen Sie evtl. etwas mehr Analysensubstanz

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6 Sondervorschriften und Terminanalysen 19/21

Substanzliste und Aufgaben

Acetylsalicylsäure Id. : B, C, D (s. Anmerkungen)Rh.: Salicylsäure (nach EuAB 1997, Schwermetalle

Ascorbinsäure Id.: A, C, D; A1%1cm (243 nm) = 545 - 585; (s. u.)Rh.: Oxalsäure, Schwermetalle

Citronensäure, MonohydratId.: A, C (Abzug)Rh.: Oxalsäure, Sulfat, Schwermetalle

IbuprofenIdentität = A, CReinheit = Opt. Drehung, HPLC auf verwandte Substanzen

IsoniazidId.: A, CRh.: pH-Wert, Hydrazin und verwandte Substanzen, Schwermetalle

Lidocain-Hydrochlorid Id.: A, ERh.: Aussehen der Lösung, pH-Wert, 2,6-Dimethylanilin (im Messzylinder), Schwermetalle

Metamizol-Natrium Id.: A, B, C (s. u.)Rh.: sauer oder alkalisch reagierende Substanzen, fremde Substanzen (per DC nach DAB 9 – im Praktikum vorh.), Sulfat, Schwermetalle

Phenytoin Id.: B, CRh.: sauer od. alkalisch reagierende Substanzen, verwandte Substanzen, Schwer-metalleGehalt: 0.500 g Substanz werden in 40 ml Dimethylformamid gelöst. Nach Zusatz von 0.2 ml Thymolphthalein RN 2 wird mit NaOH (0,1 mol/l) bis zum Farbumschlag nach hellblau titriert. 1 ml NaOH entspricht 25,23 mg Phenytoin.

Promethazin-HydrochloridId.: C, DRh.: verwandte Substanzen, pH-Wert, Schwermetalle: Prüfung B

SulfadiazinId.. A, DRh.: sauer reagierende Substanzen, Schwermetalle

TolbutamidId.: A, B, A1%1cm (228 nm) = 480-520UV bei 258, 263, 275 nm (Spektrum)Rh.: Aussehen der Lösung, pH-Wert, Schwermetalle

TryptophanId.: B, DReinheit: DC mit Ninhydrin nachweisbare Substanzen, Schwermetalle, Sulfat

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7 Anhang 20/21

7 Anhang

7.1 Entsorgungsrichtlinien➢ halogenierte und nicht-halogenierte organische Lösungsmittel

☑ 10 L Metallkanister, möglichst wenig Wasser

➢ Schwermetalle, v. a. Ce, Pb

☑ 30 L Kunststoffkanister „Konzentrate, metallsalzhaltig“

➢ Lösemittel/Wassergemische

☑ 30 L Kunststoffkanister „Wässerige pharmazeutische Abfälle“ z. B. DMF/Wasser

Abfälle

➢ Abfälle der HPLC-Aufgabe

☑ 30 L Kunststoffkanister „Acetonitril/Wassergemische 6:4“

➢ Perchlorsäure

☑ 30 L Kunststoffkanister „Perchlorsäurehaltige Abfälle“

➢ Feststoffe

☑ Feststofftonne Analysenreste

☑ Feststofftonne Filterpapiere

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7.2 Versuchsauswertung Methodenvergleich Ibuprofen-Gehalt: HPLC (USP) mit Acidimetrie (EuAB)

Gleichung: Wahrer Wert [%]:

Einwaage [mg]

Fläche Fläche I.S. Fl./Fl. I.S. Konz. [µg/ml] Gehalt [%] MittelwertGehalt [%]

Varianz Richtigkeit (WFR) [%]

SDGehalt Srel [%]

Einwaage [mg]

Titrationsvol. [ml]

Gehalt [%]

MittelwertGehalt [%]

Varianz Richtigkeit(WFR) [%]

F-Test t-Test

SD Gehalt Srel [%]

● Werte eintragen, Einzelgehalte, Mittelwert und Srel berechnen. Ergebnis vorlegen, wahren Wert erfragen und eintragen

● Übrige Werte berechnen

● Protokoll und Diskussion erfolgen handschriftlich und leserlich auf einem gesonderten Zettel. Der formale Aufbau eines Protokolls ist zu be-

rücksichtigen. Erklären Sie auch die Bedeutung der statistischen Begriffe in bezug auf die durchgeführten Experimente.