Praxis Journal - onkologie-rubanov.de fileOb ein verdächtiger Gewebeknoten wirklich von Krebs...

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Praxis Journal Nur für unsere Patienten, nicht zur Weitergabe bestimmt. Diagnose S. 2 Biopsie – Lebendes Gewebe betrachten. Besteht der Ver- dacht, dass Blutzellen sich zu Krebszellen entwickelt haben, muss eine Knochen- marksprobe untersucht werden Nachrichten aus der Praxis S.3 Neue Mitarbeiterinnen stellen sich vor Ernährung S.4 Gesunde Ernährung allein verhindert keine Krebserkrankung Stichwort S.6 Blut – Ein ganz besonderer Saft. Blutzellen haben nur eine begrenzte Lebensdauer Nachgefragt S.7 Wie kann ich selbst bestim- men bis zum Schluss? Was geschieht, wenn ich nicht mehr selbst entscheiden kann? Kurz berichtet S.8 Ruf nach mehr Psycho- onkologie – Psychologische Beratung für Brustkrebs- patientinnen im Internet Impressum Liebe Patientin, lieber Patient, natürlich haben Sie schon bemerkt, dass auf un- serer Etage größere Umbaumaßnahmen im Gang sind. Und vielleicht hat auch der eine oder die andere von Ihnen schon in Erfahrung ge- bracht, weshalb diese Bauarbeiten durchgeführt werden: Zum 1. Januar 2008 findet die schon seit langem geplante Zusammenlegung der gastroentero- logischen Praxis Dr. Hill mit unserer Praxis- gemeinschaft statt. Hierfür entstehen zwei zusätzliche Arztzimmer, ein neues Labor mit zwei Arbeitsplätzen, ein Studiensekretariat für zwei Mitarbeiterinnen, ein Ultraschall- und ein Endoskopieraum mit jeweils mehr Platz für die Anmeldung und die Aufwachzone, ein neues Personalzimmer und weitere Therapieräume, die neben Liegestühlen auch mit Betten ausge- stattet sein werden. Nach Abschluss der Bauar- beiten bieten wir damit 13 bis 14 Patienten einen ungestörten und komfortablen Aufenthalt in unserer tagesklinischen Einrichtung an. Die Eröffnung der neuen, größeren Praxis- gemeinschaft ermöglicht eine Erweiterung des diagnostischen und therapeutischen Spektrums. Mit unserem Praxisteam, dem nach der Zu- sammenlegung drei Fachärzte und über 20 kompetente Mitarbeiterinnen angehören wer- den, können wir Sie dann noch umfassender betreuen. Wir sind gerne für Sie da! Ihr Praxisteam Dr. Oleg Rubanov und Dr. Ralf Halle Dr. med. Oleg Rubanov · Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie, Facharzt für Palliativmedizin Dr. med. Ralf Halle · Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, Proktologie und Hepatologie Lohstr. 4 · 31785 Hameln Tel.05151 / 40 66 66 · Fax 05151 / 40 66 670 e-mail: [email protected] www.onkologie-rubanov.de Sprechstunden Mo, Di, Do 8 – 18 Uhr, Mi 8 – 12 Uhr, Fr 8 – 15 Uhr Zusätzliche Praxisangebote Ernährungsberatung, Psychoonkologische Beratung Seit Juli 2006 haben wir auch eine Zweigpraxis im Krankenhaus St. Georg, Bombergallee 8, 31812 Bad Pyrmont PraxisJournal 07 | November 2007 Inhalt Seit 1. April 2007 ist Herr Dr. Rainer Schnee als haus- ärztlich tätiger Internist in einer Gemeinschaftspraxis mit Frau Dr. Raapke-Kurb- juhn und Herrn Joachim Heinemann niedergelassen. Der gebürtige Hamelner studierte Medizin in Göttingen, wo er auch seine AiP-Zeit in der Universitäts-Kinderklinik absolvierte. Die Facharztausbildung zum Internisten erfolgte anschließend in Bielefeld, wobei die Schwerpunkte in den Bereichen Gastro- enterologie, Nephrologie und Hämato- logie / Onkologie lagen. Von Januar 2006 bis zum Früh- jahr 2007 arbeitete Herr Dr. Schnee als Oberarzt in der internistischen Abteilung des Krankenhauses Lindenbrunn in Coppenbrügge, wo er die Zusatzqualifikation Geriatrie, Altersheilkunde, erwarb. Neben seiner 5-köpfigen Familie sind Gar- tenarbeit und vor allem Sport seine bevor- zugten Hobbys. Im weiten Feld der Sport- medizin soll auch ein zukünftiger beruf- licher Schwerpunkt liegen. Zwei fröhliche Bauarbeiter Dr. med. Rainer Schnee – neuer Partner in der Praxis Kurbjuhn

Transcript of Praxis Journal - onkologie-rubanov.de fileOb ein verdächtiger Gewebeknoten wirklich von Krebs...

PraxisJournalNur für unsere Patienten, nicht zur Weitergabe bestimmt.

Diagnose S. 2Biopsie – Lebendes Gewebebetrachten. Besteht der Ver-dacht, dass Blutzellen sichzu Krebszellen entwickelthaben, muss eine Knochen-marksprobe untersucht werden

Nachrichten aus der Praxis S.3Neue Mitarbeiterinnen stellensich vor

Ernährung S.4Gesunde Ernährung alleinverhindert keineKrebserkrankung

Stichwort S.6Blut – Ein ganz besondererSaft. Blutzellen haben nureine begrenzte Lebensdauer

Nachgefragt S.7Wie kann ich selbst bestim-men bis zum Schluss? Wasgeschieht, wenn ich nichtmehr selbst entscheidenkann?

Kurz berichtet S.8Ruf nach mehr Psycho-onkologie – PsychologischeBeratung für Brustkrebs-patientinnen im InternetImpressum

Liebe Patientin, lieber Patient,natürlich haben Sie schon bemerkt, dass auf un-serer Etage größere Umbaumaßnahmen imGang sind. Und vielleicht hat auch der eine oderdie andere von Ihnen schon in Erfahrung ge-bracht, weshalb diese Bauarbeiten durchgeführtwerden:

Zum 1. Januar 2008 findet die schon seit langemgeplante Zusammenlegung der gastroentero-logischen Praxis Dr. Hill mit unserer Praxis-gemeinschaft statt. Hierfür entstehen zweizusätzliche Arztzimmer, ein neues Labor mitzwei Arbeitsplätzen, ein Studiensekretariat fürzwei Mitarbeiterinnen, ein Ultraschall- und einEndoskopieraum mit jeweils mehr Platz für dieAnmeldung und die Aufwachzone, ein neuesPersonalzimmer und weitere Therapieräume,

die neben Liegestühlen auch mit Betten ausge-stattet sein werden. Nach Abschluss der Bauar-beiten bieten wir damit 13 bis 14 Patienten einenungestörten und komfortablen Aufenthalt inunserer tagesklinischen Einrichtung an.

Die Eröffnung der neuen, größeren Praxis-gemeinschaft ermöglicht eine Erweiterung desdiagnostischen und therapeutischen Spektrums.Mit unserem Praxisteam, dem nach der Zu-sammenlegung drei Fachärzte und über 20kompetente Mitarbeiterinnen angehören wer-den, können wir Sie dann noch umfassenderbetreuen. Wir sind gerne für Sie da!

Ihr Praxisteam Dr. Oleg Rubanov und Dr. Ralf Halle

Dr. med. Oleg Rubanov · Facharzt für Innere Medizin,Hämatologie und Onkologie, Facharzt für Palliativmedizin

Dr. med. Ralf Halle · Facharzt für Innere Medizin undGastroenterologie, Proktologie und Hepatologie

Lohstr. 4 · 31785 HamelnTel.05151 / 40 66 66 · Fax 05151 / 40 66 670e-mail: [email protected]

Sprechstunden Mo, Di, Do 8 – 18 Uhr, Mi 8 – 12 Uhr, Fr 8 – 15 Uhr

Zusätzliche PraxisangeboteErnährungsberatung, Psychoonkologische Beratung

Seit Juli 2006 haben wir auch eine Zweigpraxis imKrankenhaus St. Georg, Bombergallee 8, 31812 Bad Pyrmont

PraxisJournal 07 | November 2007

Inhalt

Seit 1. April 2007 ist Herr Dr. Rainer Schnee als haus-ärztlich tätiger Internist ineiner Gemeinschaftspraxismit Frau Dr. Raapke-Kurb-juhn und Herrn JoachimHeinemann niedergelassen.

Der gebürtige Hamelner studierte Medizinin Göttingen, wo er auch seine AiP-Zeit inder Universitäts-Kinderklinik absolvierte.Die Facharztausbildung zum Internisten erfolgte anschließend in Bielefeld, wobeidie Schwerpunkte in den Bereichen Gastro-enterologie, Nephrologie und Hämato-

logie / Onkologie lagen. VonJanuar 2006 bis zum Früh-jahr 2007 arbeitete Herr Dr.Schnee als Oberarzt in derinternistischen Abteilung desKrankenhauses Lindenbrunnin Coppenbrügge, wo er dieZusatzqualifikation Geriatrie,

Altersheilkunde, erwarb.

Neben seiner 5-köpfigen Familie sind Gar-tenarbeit und vor allem Sport seine bevor-zugten Hobbys. Im weiten Feld der Sport-medizin soll auch ein zukünftiger beruf-licher Schwerpunkt liegen.

Zwei fröhliche Bauarbeiter

Dr. med. Rainer Schnee – neuer Partner in der Praxis Kurbjuhn

Ob ein verdächtiger Gewebeknotenwirklich von Krebs befallen ist odernicht, lässt sich mit letzter Sicherheit oftnur anhand einer Gewebeprobe feststel-len. Sie wird im Rahmen einer Biopsieentnommen. Das Wort stammt aus demGriechischen und bedeutet soviel wie„lebend betrachten“.

KnochenmarksbiopsieImmer dann, wenn Blutzellen im Verdachtstehen, sich zu Krebszellen entwickelt zuhaben, wie das bei einer Leukämie oder beieinem malignen Lymphom der Fall ist,muss eine Knochenmarksprobe untersuchtwerden. Denn im Knochenmark entstehenletztlich alle unsere Blutzellen, rote undweiße Blutkörperchen ebenso wie die fürdie Blutgerinnung wichtigen Blutplätt-chen. Besonders reich an Mark sind dieEnden der langen Röhrenknochen anOberarm und Oberschenkel sowie das

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Lebendes Gewebe

betrachten

Brustbein und der Beckenknochen. DieKnochenmarkspunktion wird meist amBeckenknochen, selten am Brustbeindurchgeführt, denn der obere Becken-kamm liegt selbst bei korpulenteren Per-sonen fast direkt unter der Haut.

Die StanzeZunächst wird dazu eine etwa 2-Euro-Stück große Fläche örtlich betäubt. An-schließend führt der Arzt eine Hohlnadelvon etwa zwei Millimeter Durchmesser einund stanzt eine zylinderförmige Gewebe-probe aus dem Knochenmark; daher auchder Name „Stanzbiopsie“. Diese Stanzewird für verschiedene Untersuchungen anein spezialisiertes Labor weitergeschickt.Falls der Verdacht auf eine Leukämie be-steht, führt der Arzt zusätzlich eine so ge-nannte Knochenmarkspunktion durch. Mit einer dünneren Hohlnadel entnimmter durch den Stanzenkanal noch einigeMilliliter Mark aus dem Knochen. DieseKnochenmarksprobe wird in der Praxisunter dem Mikroskop untersucht. Kno-chenmarksbiopsie und -punktion dauernzusammen etwa eine Viertelstunde. Man-che Patienten bezeichnen die Punktion alsschmerzhaft, die meisten beurteilen sie alsgut verträglich.

Entnahme von RückenmarksflüssigkeitBestimmte Krankheiten des Blutes könnenüber die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit,den Liquor cerebrospinalis, auch auf dieHirnhäute übergreifen. Deshalb ist esmanchmal notwendig, auch den Liquorauf verdächtige Zellen hin zu untersuchen.

Der durch das Innere der Wirbelsäule ver-laufende Rückenmarkskanal und alleHohlräume im Gehirn, die so genanntenHirnventrikel, sind mit Liquor gefüllt. Beider Probenentnahme sitzt der Patient ent-weder vornüber gebeugt oder liegt in derSeitenlage. Mit einer sehr feinen und lan-gen Hohlnadel sticht der untersuchendeArzt zwischen dem dritten und viertenLendenwirbel in den Rückenmarkskanal.Bei dieser Prozedur ist in der Regel keineBetäubung erforderlich.

Die Liquorentnahme, genauer: der Flüs-sigkeitsverlust, wird von den Hirnhäutenregistriert – leichte Kopfschmerzen könnendie Folge sein. Aus diesem Grund ist nachder Liquorentnahme eine zwei- bis drei-stündige Bettruhe empfehlenswert.

LymphknotenbiopsieBei Verdacht auf ein malignes Lymphommuss das Gewebe eines dauerhaft ge-schwollenen Lymphknotens genau unter-sucht werden. Die Technik der Probenent-nahme hängt von der genauen Lage desLymphknotens ab. Liegt der vergrößerteLymphknoten oberflächlich, wird er meistbei örtlicher Betäubung als Ganzes her-ausgeschnitten. Handelt es sich um einentiefer gelegenen Lymphknoten, wird miteiner Hohlnadel oft nur ein Teil des ver-dächtigen Gewebes entnommen.

Mikroskopie und mehrDas Gewebematerial können Fachleuteunter dem Mikroskop beurteilen. Sie ach-ten vor allem auf charakteristische Ge-staltveränderungen und darauf, ob „ver-dächtige“ Zellen besonders zahlreich sindoder sich an bestimmten Orten häufen.

Neben der mikroskopischen Untersu-chung kommen heute auch so genannteimmunhistochemische Methoden zur An-wendung. So kann man zum Beispiel eineKnochenmarksprobe mit im Labor herge-stellten Antikörpern mischen. Antikörpersind in der Lage, verdächtige Zellen mitbestimmten Eigenschaften zweifelsfrei zuerkennen. Damit lassen sich Tumorzellenfast immer eindeutig charakterisieren undder behandelnde Arzt kann ein passge-naues Konzept zur Behandlung seines Pa-tienten entwickeln.

Diagnose

Biopsie

Knochenmark wird vorrangig durch Punktionaus dem Beckenkamm gewonnen

PraxisJournal3

Mein Name ist Gabriela Schöbel, ich binam 4.5.1958 in Göttingen geboren. MeineKindheit habe ich mit meiner Familie

in Eimbeckhausen amDeister verlebt. Ichhabe jetzt einen Mannund zwei Kinder (20und 18), dazu kom-men eine Enkelin (2)und der Familien-hund.

Als gelernte Kran-kenschwester arbeite ich nach einem Prak-tikum in der Praxisgemeinschaft nun alsfest angestellte Mitarbeiterin überwiegendim Labor und Infusionsbereich.

In meiner Freizeit unterstütze ich als ech-ter Familienmensch gern meinen Mannund meine Kinder bei ihren ehrenamt-lichen Aktivitäten. Und wenn ich mich malso richtig entspannen will, mache ich mitmeinem Enkelkind einen schönen Spa-ziergang. Ansonsten lebe ich gemäß mei-nem Motto: „Man muss immer das Besteaus der Situation machen.“

Mein Name ist Jeanette Leopold, gebo-ren bin ich 1982 in Herford. Gespielt undgelernt habe ich zunächst in Exter, späterin Porta Westfalica. Meine Ausbildung zurArzthelferin habe ich in einer Privatklinikfür Gastroenterologie und Proktologie er-halten. Dazu gehörte neben der Assistenzbei ambulanten Operationen auch die Intensivpflege im Wachkomabereich.

Während meiner an-schließenden Tätigkeitin einer gastroentero-logischen Praxis inMünster absolvierte icheine Weiterbildung zurEndoskopie-Fachassis-tentin und Hygienebe-raterin.

Zurück in meiner Heimat bewarb ich micherfolgreich um eine Stelle in der Praxisge-meinschaft Dr. Halle/Dr. Rubanov, wo ichnun das Praxisteam bei der Versorgungund Betreuung der Patienten in der Endo-skopieabteilung unterstütze.

Mein Name ist Cinja Staretzek. Ich wurdeam 7.5.1990 in Hameln geboren undwohne mit meiner Familie und einem ver-schmusten Kater in Bakede, einem Ortsteilvon Bad Münder.

Nach der Realschulebesuchte ich biszum Frühsommerdiesen Jahres dieElisabeth-Selbert-Schule, eine einjäh-rige Berufsfach-schule für Sozial-

pflege. Im August2007 habe ich meine Ausbildung zur Me-dizinischen Fachangestellten begonnen.Zur Zeit arbeite ich überwiegend im Laborund an der Anmeldung, werde aber imRahmen meiner „Lehre“ auch alle anderenAbteilungen unserer Praxis durchlaufen.

In meiner Freizeit gehe ich gerne mitFreunden ins Kino oder tanzen.

Ein kleines Geschenk …Als einer unserer Patienten, Herr FritzChristoffer, erfuhr, dass er an Krebs er-krankt war, war nicht nur er geschockt,sondern auch und in besonderem Maßeseine Enkeltochter Emily Atkinson. Umihren über alles geliebten Opa zu unter-

stützen, ihm beizustehen in der schwerenZeit und ihn aufzubauen, hat sie täglich einpaar Zeilen für ihn geschrieben oder etwasgezeichnet. Daraus ist ein kleines Büchleinentstanden, aus dem wir gerne ein paarSeiten hier abbilden.

Neue Mitarbeiterinnen stellen sich vorN a c h r i c h t e n a u s u n s e r e r P r a x i s

Wie wirksam ist gesunde Ernährung ?

Der Einfluss einer gesunden Ernährungauf die Entstehung von Krebs wird allge-mein überschätzt. So lautet, kurz zu-sammengefasst, das Fazit mehrerer Stu-dien, die vor wenigen Monaten in re-nommierten medizinischen Fachzeit-schriften veröffentlicht worden sind.

Wie kommen solche Untersuchungsergeb-nisse zustande? Um es gleich vorwegzu-nehmen: Eine ausgewogene Ernährung ge-hört zu einem gesunden Lebensstil unbe-dingt dazu; auch fleischarm und ballast-stoffreich sollte sie sein. Mit den Studienlässt sich allerdings nicht nachweisen, dasseine ausgewogene Ernährung allein in derLage ist, die Entstehung von Krebs zu ver-hindern.

Wie wirken Obst und Gemüse auf Brustkrebs?Das gilt ganz konkret offenbar für Brust-krebs. Eine europäische Forschergruppehat dazu mehr als 280.000 Frauen zwischen25 und 70 nach ihren Ernährungsgewohn-heiten befragt und sie anschließend imDurchschnitt mehr als fünf Jahre lang be-obachtet. Es stellte sich heraus, dass Obstund Gemüse im Ernährungsplan keinerleiAuswirkungen auf das Entstehen vonBrustkrebs hatten.

Rotes Fleisch und DarmkrebsDass ungesundes Ernährungsverhaltendas Darmkrebsrisiko fördern kann, habendagegen Forscher der US-amerikanischenKrebsgesellschaft nachgewiesen. Sie be-fragten insgesamt knapp 150.000 Erwach-sene zwischen 50 und 74 nach ihremFleischkonsum und beobachteten bis zu 20Jahre lang, inwieweit der Genuss vonRind- und Schweinefleisch die Entstehungvon Darmkrebs begünstigte. Das Ergebnis:Wer lange Zeit täglich rotes Fleisch zu sichnimmt, erhöht sein Risiko um 50 Prozent,wer täglich mehr als 60 Gramm (Frauen)oder 90 Gramm (Männer) Fleisch isst, er-

höht sein Darmkrebsrisiko um 70 Prozent.Allerdings könnten auch diese Rück-schlüsse letztlich übereilt sein; denn strenggenommen belegen die Studien nur, dasszwei Merkmale – beispielsweise Krebs undhoher Fleischkonsum – innerhalb einerGruppe gleichzeitig vorkommen. Dass daseine (hoher Fleischkonsum) die Ursachedes anderen (Krebserkrankung) ist, istdamit allerdings nicht bewiesen.

Bringt der Klapperstorch die Kinder?Dazu ein anderes Beispiel: In den 1960erJahren sank die Geburtenrate in Deutsch-land dramatisch. Zeitgleich ging auch dieZahl der Störche hierzulande drastisch zu-rück. Kaum jemand wird daraus aberschließen, dass der Klapperstorch die Kin-der bringt. Vielmehr war die Einführungder hormonellen Verhütungspille für denGeburtenrückgang verantwortlich.

Welche Schlussfolgerung ist also zu zie-hen? Jedes Ergebnis einer Ernährungs-studie ist genau so gut wie die bei ihr an-gewandte Untersuchungsmethode. Bis vorwenigen Jahren waren so genannte Fall-Kontrollstudien in den Ernährungswissen-schaften gang und gäbe. Darin werden bei-spielsweise Krebskranke mit Gesundenverglichen. Die Forscher befragen beideGruppen nach ihren Lebensgewohnheitenund suchen nach Unterschieden, die dasKrankheitsgeschehen erklären könnten.Unter anderem werden die Erkranktenaufgefordert, zu beschreiben, wie sie sichernährt haben, als sie noch nicht krank ge-wesen sind.

Eine derartige Rückschau ist schon für Ge-sunde schwierig, und Krebspatienten – soeine allgemeine Erfahrung – beurteilen ihreErnährung rückblickend sehr viel schlech-ter als sie tatsächlich gewesen ist. Damitwird (vermeintlich) schlechte Ernährungin einen ursächlichen Zusammenhang mit

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der Krankheitsentstehung gebracht. ImUmkehrschluss gilt dann die gesunde Er-nährung als krebsverhindernd.

Prospektive KohortenstudienDie Erkenntnis, dass die Entstehung vonKrebs nicht allein mit der Ernährung zuverhindern ist, stammt aus den metho-disch besseren so genannten prospektivenKohortenstudien. Zu einem bestimmtenZeitpunkt werden Gruppen (Kohorten)gebildet, deren Mitglieder sich nur im Ess-verhalten unterscheiden, in Bezug aufAlter, Gewicht und Lebensgewohnheitenaber möglichst gleich sind. Anschließendwerden die Gruppenmitglieder über Jahrebeobachtet. Die Forscher protokollierenaufgetretene Krankheiten und setzen siemit der Ernährung in Beziehung.

Wenn die Gruppen wirklich so eingeteiltsind, dass sie sich ausschließlich in Bezugauf ihre Essgewohnheiten unterscheiden,dann ist die Wahrscheinlichkeit recht groß,dass die aufgetretenen Krankheiten auf dieUnterschiede in den Essgewohnheiten zu-rückzuführen sind. Prospektive Kohorten-

studien sind methodisch zwar besser alsFall-Kontrollstudien, tatsächlich nachzu-weisen ist ein ursächlicher Zusammen-hang mit ihnen allerdings nicht (wie dasKlapperstorch-Beispiel belegt).

InterventionsstudienAm liebsten würden Ernährungswissen-schaftler ihre Erkenntnisse ausschließlichmit Interventionsstudien gewinnen. In sol-chen Untersuchungen erhält die eine Stu-diengruppe bestimmte – möglicherweisevor Krebs schützende – Lebensmittel, dieandere Gruppe eben nicht. Prinzipiell aufdieselbe Weise werden neue Arzneimittel-kandidaten geprüft. Lebensmittel abersind sehr viel komplexer zusammenge-setzt. Außerdem wird man kaum Men-schen finden, die bereit sind, jahrelang aufmöglicherweise gesundheitsförderndeLebensmittel zu verzichten. Interventions-studien sind in den Ernährungswissen-schaften deshalb recht selten.

Gesund und genussvoll essenWas bedeutet all das ganz praktisch fürKrebspatienten? Sie sollten sich nicht ver-unsichern lassen. Obst und Gemüse sindsehr gesund. Eine gesunde Ernährung al-lein beugt einer Krebserkrankung zwarnicht vor. Aber Menschen, die einen insge-samt gesunden Lebensstil pflegen – sichausreichend bewegen, ausgewogen ernäh-ren, regelmäßig für geistige Entspannungsorgen –, tun das Beste für sich und ihreGesundheit.

Im Übrigen ist gesunde Ernährung mehrals das sklavische Einhalten von diäteti-schen Vorschriften oder das zwanghafteStudium von Nährwerttabellen. Wichtig istin erster Linie, dass Sie Ihr Essen genießen.Laden Sie Freunde ein, machen Sie ausjedem Essen eine kleine Zeremonie, pro-bieren Sie andere Zubereitungsarten undGewürze aus, entdecken Sie neue Gerich-te und Leibspeisen.

PraxisJournal

Wichtig ist, dass Sie Ihr Essen genießen.

Laden Sie Freunde ein, machen Sie aus jedem

Essen eine kleine Zeremonie,

probieren Sie andere Zubereitungsarten und

Gewürze aus, entdecken Sie neue Gerichte und

Leibspeisen.

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Schon für Mephistopheles in GoethesFaust war Blut ein „ganz besondererSaft”. Es versorgt das Gewebe mit Sauer-stoff, entsorgt Kohlendioxid und Stoff-wechselschlacken und beeinflusst dieKörpertemperatur. Hier lesen Sie, wieBlut entsteht.

Blut: Wasser, Eiweiß, ZellenBlut ist dicker als Wasser: In dieser Volks-weisheit steckt mehr Wahrheit als man gemeinhin annimmt. Denn in der un-vorstellbar kleinen Menge von einemMillionstel Liter Blut tummeln sich meh-rere Millionen Blutzellen. Die meistenhaben nur eine begrenzte Lebensdauer.Pro Sekunde müssen etwa zwei Millionenaussortiert und wieder ersetzt werden.Den notwendigen Nachschub liefert das sogenannte blutbildende System im Kno-chenmark: Jede Minute produziert es etwa160 Millionen rote und mehr als 100 Milli-onen weiße Blutkörperchen.

Die roten Blutkörperchen, auch Erythro-zyten genannt, transportieren Sauerstoffvon den Lungen zu jeder einzelnen Kör-perzelle, und die weißen Blutkörperchen(Leukozythen) benötigen wir für unsereImmunabwehr. Auch die für die Blutstil-lung und -gerinnung notwendigen Blut-plättchen (Thrombozyten) entstehen imKnochenmark, und zwar etwa 30 Millio-nen pro Minute.

Multitalente im KnochenmarkErythrozyten, Leukozyten und Thrombo-zyten haben im Knochenmark einen ge-

meinsamen zellulären Ursprung. Sie alleentwickeln sich aus den so genannten blut-bildenden Stammzellen oder kurz Blut-stammzellen. Wegen ihrer Vielseitigkeitwerden sie auch als pluripotent – alles kön-nend – bezeichnet. Stammzellen vermeh-ren sich – wie andere Zellen auch – durchZellteilung, aber: Die beiden entstehendenTochterzellen entwickeln sich jeweils ineine andere Richtung. Die eine wird wie-der eine pluripotente Stammzelle, die an-dere beginnt einen mehrere Tage dauern-den Reifeprozess, den Fachleute als Diffe-renzierung bezeichnen. Sie verlieren ihre„Alles-Könner-Eigenschaft“ und entwi-ckeln sich zu einer spezialisierten Blutzel-le.

Fähren für den SauerstoffDie Spezialität roter Blutkörperchen siehtman dem Blut mit bloßem Auge an: dierote Farbe. Sie stammt von einem Eiweiß-molekül, dem Hämoglobin, mit dem jedesrote Blutkörperchen vollgestopft ist. Es istin der Lage, Sauerstoff oder Kohlendioxidan sich zu binden und wieder abzugeben.Dank dieser Eigenschaft des Hämoglobinswirkt jedes rote Blutkörperchenwie eine Fähre, die Sauerstoffvon der Lunge in die Ge-webe und Kohlendioxidvon den Geweben in dieLunge transportiert.

Plättchen bildenPfropfenDie Thrombozyten reifen über dasZwischenstadium der so genannten Kno-chenmarksriesenzellen (Megakaryozyten).Jede dieser Riesenzellen schnürt etwa 4.000bis 5.000 flache, kernlose Blutplättchen ab,die anschließend aus dem Knochenmarkins Blut auswandern. Diese Plättchen oderThrombozyten prüfen ständig, ob dieWände der Blutgefäße intakt sind odernicht. Sobald eine Gefäßverletzung auftritt,sammeln sie sich am Ort der Verletzung,

bilden einen Pfropf und leiten so die Blut-stillung beziehungsweise Blutgerinnungein.

Spezialisten mit HilfspersonalDie komplexeste Entwicklung durchlaufendie weißen Blutkörperchen, die Leukozy-ten. Während der Differenzierung reifenzunächst zwei Zelltypen heran: die lym-phatischen und die myeloischen Vorläu-ferzellen.

Aus lymphatischen Vorläuferzellen entwi-ckeln sich die Spezialisten der Immunab-wehr: die B- und T-Lymphozyten. Diemeisten befinden sich in Lymphknoten, inden Rachenmandeln und in den Schleim-häuten des Magendarmtraktes, immer aufder Suche nach Infektionserregern. Die B-Lymphozyten reifen im Knochenmark(engl. bone marrow) heran und sind für dieProduktion von Antikörpern zuständig.Die T-Lymphozyten absolvieren ihren letz-ten Reifungsschritt in der Thymusdrüsehinter dem Brustbein und steuern die Ab-wehrreaktion oder können sich auch selbstzu spezialisierten Killerzellen entwickeln.

Aus myeloischen Vorläuferzellen ent-wickeln sich die sozusagen ausfüh-renden Organe der Immunabwehr,beispielsweise die großen Fress-zellen (Makrophagen) und die

kleinen (neutrophile Granulozy-ten). Alles, was die Lymphozyten

zur Vernichtung freigegeben haben,verleiben sie sich ein und machen es un-schädlich.

Mephisto hatte RechtSeit Goethes Tagen wissen wir sehr vielmehr über Blut, und wir wissen auch, dassMephisto Recht hatte; denn Störungen inder Blutbildung bedrohen unsere Gesund-heit, beispielsweise in Form von Immun-schwächekrankheiten, Leukämien oderLymphdrüsenkrebs.

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Blut: Ein ganz besonderer Saft

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PraxisJournal

Patienten sind keine Ärzte. Trotzdemhaben sie ein Recht darauf, (mit) zu be-stimmen, wie sie behandelt werden. Spe-ziell Krebspatienten haben häufig auchgenaue Vorstellungen davon, wie sie ster-ben wollen. Wie kann man als Patientmitbestimmen bis zum Schluss? Wirhaben die wichtigsten Fragen zu diesemThema gesammelt und beantwortet.

� Ich verstehe nicht halb so viel vonKrebs wie Sie. Trotzdem möchte ich beimeiner Behandlung mitbestimmen. In-wieweit ist das überhaupt möglich?Ich schätze es sehr, dass Sie sich aktiv mitIhrer Behandlung auseinandersetzen. Ichsehe meine Aufgabe darin, Ihnen die the-rapeutischen Möglichkeiten aufzuzeigen,Sie über mögliche Komplikationen zuunterrichten und Sie an der konkreten Be-handlungsentscheidung immer wieder zubeteiligen.

� Das klingt so, als wäre die Be-handlung nur von meinen Wünschenabhängig. Ich bin davon ausgegangen,dass zu jeder Krankheit Therapiestan-dards existieren, die einzuhalten sind.Sie meinen wahrscheinlich die Behand-lungs-Leitlinien. Ja, die gibt es natürlich,und damit soll sichergestellt werden, dassdie Therapie nach dem höchstmöglichenQualitätsstandard durchgeführt wird.Aber Leitlinien sind für Ärzte da. Wenn Sieals Patient eine bestimmte Therapie ableh-nen oder eine andere bevorzugen, dannhabe ich als Arzt das letztlich zu respek-tieren, egal, was dazu in den Leitliniensteht.

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� Was mir wirklich auf der Seele brennt:Wenn ich an meiner Krankheit sterbensollte, dann möchte ich das zu Hause tunund nicht in einer Klinik. Geht das?Auch in diesem Fall werde ich so weit wiemöglich auf Ihre Wünsche eingehen.

� Das klingt aber noch ein bisschenallgemein.Ganz konkret kann ich mich darum küm-mern, dass zunächst ein Familiengesprächstattfindet. Daran teilnehmen sollten Sie alsPatient, Ihre Angehörigen und ich als be-handelnder Arzt.

� Was wird dann konkret besprochen?Jeder sagt das, was er erwartet und leistenkann; die gegenseitigen Erwartungen spie-len eine große Rolle. Wenn sich alle einigsind und die räumlichen Voraussetzungenstimmen, geht es nur noch darum, alles sozu organisieren, dass die Beteiligten sichnicht überfordern.

� Was meinen Sie damit?Pflegende Angehörige sollten mindestenseinmal, besser zweimal in der Woche vollvon der Pflege entlastet werden. Sie als Pa-tient und Ihre Angehörigen sollten sich dasRecht zugestehen, offen über die Situationzu reden. Wenn einer sich falsch behandeltoder überfordert fühlt, muss er das deut-lich sagen können. Sie können sich jeder-zeit in eine Klinik einweisen lassen, wennSie das wollen. Als Ihr behandelnder Arztbin ich deshalb zumindest telefonisch fürSie immer erreichbar.

� Was ist Ihrer Erfahrung nach dasWichtigste, das man den Angehörigensagen muss?Man muss als Arzt behutsam erklären, wiedas Sterben abläuft. Denn nur selten trifftman auf Angehörige, die schon mal einenSterbenden begleitet haben.

Wie kann ich selbst bestimmen bis zum Schluss?

� Wenn ich zum Beispiel keine Che-motherapie will, muss ich dann nicht be-fürchten, dass Sie in gewisser Weiseverärgert sind, weil ich Sie in Ihrem ärzt-lichen Handlungsspielraum einschrän-ke?Nein, ganz und gar nicht. Ich schätze mün-dige Patienten; ich weise sie aber auch aus-drücklich auf mögliche Risiken ihrer Ent-scheidungen hin. Wenn sie dann trotzdembei ihrer Entscheidung bleiben, respektiereich das.

� Gesetzt den Fall, ich habe mich ur-sprünglich gegen eine Chemotherapieentschieden und im Behandlungsverlaufstellt sich heraus, dass nur eine solcheTherapie mein Leben verlängern könnte:Würden Sie mich dann darauf hinwei-sen?Ja, selbstverständlich. Sie müssen über-haupt nicht befürchten, dass ich Ihnenirgendwelche Therapiemöglichkeiten vor-enthalte, nur weil Sie sich irgendwann maldagegen entschieden haben. Meine Aufga-be ist es wie gesagt, Ihnen zu jedem Zeit-punkt der Behandlung immer wieder neudie Chance zu geben, sich für oder gegenetwas zu entscheiden.

� Und wenn ich mich nicht mehr inder Lage fühle zu entscheiden, was tunSie dann?Dann ist mein ärztliches Selbstverständniseinschließlich der schon genannten Thera-pie-Leitlinien Grundlage meines Han-delns. Außerdem kenne ich meine Patien-ten ziemlich genau, weiß also in vielen Fäl-len, welche von mehreren Alternativen sievermutlich wählen würden. Einige meinerPatienten überlassen ganz bewusst mir alleTherapie-Entscheidungen. Das ist möglichund legitim. Trotzdem versuche ich immerwieder – ganz behutsam – ihre Wünscheherauszufinden.

Nachgefragt

Fragen an Dr. Rubanov

PraxisJournal8

Ruf nach mehrPsychoonkologie

Etwa jeder dritte Krebs-patient leidet an einerpsychischen Begleiter-krankung, jeder vierte

benötigt eine Therapie. So lautet das Fazit vonProfessor Reinhold Schwarz und seinen Kolle-gen von der Uniklinik Leipzig. Bei ihrer Unter-suchung an nahezu 700 Krebskranken ergabensich Angst- oder Belastungsstörungen sowieDepressionen und Suchterkrankungen alshäufigste psychische Begleiterkrankungen(BMBF-Newsletter 33, 2007, 4). Besondershoch war das Risiko psychischer Erkrankun-gen bei jungen Frauen mit Krebs. Psychischstark belastend waren auch Krebserkrankun-gen für Eltern mit Kindern unter 18 Jahren:Ihr Risiko für eine Angst- oder Belastungs-störung war fünffach erhöht.

Die psychische Belastung mindere nicht nurdie Lebensqualität, so die Forscher, sondernbeeinträchtige den Therapieerfolg und verlän-gere die Liegezeiten in der Klinik. "Die psycho-onkologische Mitbehandlung der Patientenmuss in die Krebstherapie integriert werden",fordert Schwarz. So könne ein optimaler The-rapieverlauf sowohl unter medizinischen alsauch ökonomischen Gesichtspunkten gewähr-leistet werden. Quelle: Ärztezeitung

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Das Menschenmögliche tun.

Psychologische Beratung für Brustkrebspatientinnen im Internet

Das Institut für Medizinische Psychologie ander Universität Tübingen bietet im Rahmeneiner wissenschaftlichen Studie im Interneteine kostenlose Plattform an, die betroffenenBrustkrebspatientinnen die Möglichkeit gebensoll, sich anonym per E-Mail psychoonko-logisch beraten zu lassen. Das Hilfsangebotrichtet sich an Patientinnen, die zusätzlich zuihrer medizinischen Behandlung eine psycho-logische Unterstützung in Anspruch nehmenmöchten. Teilnehmen können alle Patientin-nen, unabhängig von ihrem Alter, der Krank-heitsphase oder der Behandlungssituation.

Betroffene können sich mit einem psychoon-kologisch erfahrenen Psychologen austau-schen, der bei der allgemeinen Krankheits-bewältigung, aber auch in Stress- und Kon-fliktsituationen helfen kann. Im Mittelpunktsteht die Vermittlung von Techniken zur Be-wältigung von psychischen und physischen Be-lastungen wie Veränderungen des Körperbil-des, Übelkeit, Schmerzen und Stress oder auchder Umgang mit Angehörigen und Kindern.Mehr Informationen und die Möglichkeit zurAnmeldung finden sich auf der Webseite desProjekts unter www.fob.uni-tuebingen.de

Quelle: Pressemitteilung der Eberhard-Karls-Univer-

sität Tübingen

N e u e s a u s d e r F o r s c h u n g

Kurz berichtet© 2007, LUKON GmbH

Chefredaktion:Dr. med. Oleg Rubanov, Dr. med. Ralf Halle

Grafik-Design, Illustration: Charlotte Schmitz

Druck: DigitalDruckHilden GmbH

Impressum

Prognose von Krebspatienten in Europa verbessert

Die Überlebenschancen von Krebspatientensind seit Anfang der 1990er Jahre in Europadeutlich gestiegen. Im Vergleich zu den USAschneidet Europa allerdings schlechter ab. Sobeträgt die Fünf-Jahres-Überlebensrate beimProstata-Krebs in den USA 99 Prozent, inEuropa liegt sie dagegen derzeit nur bei 78Prozent (Lancet Oncology online). Auch beikrebskranken Frauen sind die Unterschiededeutlich, wenn auch geringer: Hier betragendie Fünf-Jahres-Überlebensraten bezogen aufalle Krebserkrankungen 56 Prozent (Europa)und 63 Prozent (USA). Die Unterschiede zwi-schen Europa und den USA führten deutscheForscher früher schon auf eine bessere Beteili-gung an Früherkennungsmaßnahmen zurück.

Ein positives Ergebnis für deutsche Krebs-patienten ist hervorzuheben: Die Fünf-Jahres-Überlebensraten von 50 Prozent bei Männernund 59 Prozent bei Frauen liegen über demeuropäischen Mittel.

Quellen: Deutsche Presseagentur (dpa)/Ärztezeitung