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:Leute Im All Ein Asteroid trägt den Namen von Zahnmediziner Ulli Lotzmann All in Personalia: Dienstjubiäen, Berufungen, Geburtstage und mehr Preise & Personalia: 2016

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Frühjahr/Sommer 2015

ISSN 1616-1807 Philipps-Universität Marburg und Marburger Universitätsbund e.V.

Wissenschaft im SchutzraumBraucht die Forschung Grenzen?

Räume voller LebenVerbund forschte zwölf Jahre lang zum Aufbau von Zellen

Bilder statt WorteKamerapreisträger Edward Lachman im Gespräch

Impfstoff gegen Ebola in SichtDer Test eines Vakzins gegen die Seuche zeigt erste Erfolge. Die Labor-untersuchungen finden in der Marburger Virologie statt – unter strengstenSicherheitsvorkehrungen.

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Im AllEin Asteroid trägt den Namen von Zahnmediziner Ulli Lotzmann

All inPersonalia: Dienstjubiäen, Berufungen, Geburtstage und mehr

Preise & Personalia: 2016

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www.kunst-braucht-raum.de„Ja! Ich beteilige mich.“

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Ein Nachtmahr mit Folgen..........................4Werner Busch nahm den Richard Hamann-Preis ent-gegen

Im aufrechten Gang..........5Carlo Strenger hielt dieChristian Wolff-Vorlesung

auf dem Platz.....................6Bronze für Fußballerinnen Bild und Bindung...............7Heisenbergprofessurenim All..................................8Ulrich Lotzmann berät NASAaus erster Hand...............10Richter Landau tritt abgegen den Strom.............11Ausstellung zum Geburtstag

Ehrungen, Ernennungen

preiseJubiläen, Berufungen

persönlichEinstieg

portalZum Schluss

perspektiveAlte Bekannte....................2 Das Marburger Universi-tätsarchiv präsentiert einen Online-Professorenkatalog

klingt ungewöhnlich.......12Unichor stellte CD vor

Impressum.......................12

InhaltUni: Leute 2016

Ehrungen, ErnennungenEinstieg

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Die Reihe der Ahnen ist lang und illuster. Doch wer kennt sie schon alle? Und wo mit der Suche beginnen? Das ist nun ganz ein-fach: Seit Juli dieses Jahres ist der Marbur-ger Professorenkatalog online. Ein Mam-mutwerk: Auf der Website sind bis dato die Biographien von 835 Professoren versam-melt, die zwischen 1527 und 1910 in Mar-burg lehrten. Und es geht weiter: „Wir sind

Professorenkatalog online

Alte Bekanntejetzt dabei, die Jahre ab 1911 zu erfassen“, sagt Carsten Lind vom Universitätsarchiv.

Erarbeitet wurde das Online-Kompendi-um vom Archiv der Philipps-Universität ge-meinsam mit dem Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde. Die Grund-lage dafür bildete der 1927 erschiene erste Band des Catalogus Professorum Academiae Marburgensis von Franz Gundlach.

Neben biographischen Lebensdaten gibt die Seite Aufschluss über akademische Qua-lifikationen und berufliche Stationen der Professoren, als Extra werden zudem famili-äre Verbindungen aufgeführt. Die Recher-chemöglichkeiten sind vielfältig: Möglich ist die Suche nach Namen, Fakultäten oder Zeitabschnitten. Als weiteres Plus enthält je-der Artikel Hinweise oder Links zu Quellen und Literatur.

Da die Auflistung vorläufig im Jahr 1910 endet, sind bis dato tatsächlich nur Professoren erfasst: Die erste Professorin an der Philipps-Universität, die Germanistin Luise Berthold, trat 1930 ihr Amt an.

Uni:Leute 2016 stellt eine kleine Aus-wahl von Professoren vor.

>> Ellen Thun

Philosoph und Hexentheoretiker

Rudolf Goclenius d.Ä. Von heute aus betrachtet hat Rudolph Goclenius der Ältere (1547-1628) durchaus auch sinistre Züge: Als so genannter Hexentheore-tiker analysierte er die Tatbestände der Gotteslästerung und des Teufelspaktes und trug so zur Legitimation der neuzeitlichen He-xenprozesse bei. In erster Linie aber lehrte er ab 1581 Logik und Mathematik und ab 1603 Logik und Ethik an der Philipps-Univer-sität. Geboren als Rudolf Göckel in Korbach, hatte er, einer akade-mischen Mode folgend, seinen Namen in das lateinische Goclenius geändert. Der Gelehrte hatte maßgeblichen Einfluss auf die Ent-wicklung der Marburger Universität und auch wenn er heute kaum noch bekannt ist, war sein Ruhm zu Lebzeiten doch be-trächtlich und zog viele Studenten an. Goclenius beriet den Land-grafen Moritz von Hessen und 1618 sandte ihn dieser gemeinsam mit drei Theologen zur Dordrechter Synode.

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Ein Astronom und Physiker mit eigener Sternwarte

Christian Ludwig GerlingDen Himmel über Marburg erforschte Christian Ludwig Gerling (1788 - 1864): Von 1817 bis zu seinem Tode wirkte er als Professor für Mathematik, Astronomie und Physik an der Philipps-Universität und war erster Direktor des Mathematisch-physikalischen Instituts. Als Leiter und Organisator der „Kurhessischen Triangulierung“ führte er 1822 im Auftrag des Kurfürsten in Kassel die erste präzise Landvermessung in Hessen durch. Im Turm seines neuen Instituts-gebäudes am Renthof richtete Gerling 1841 eine Sternwarte ein. Dort führte er mit seinen Studenten zur Verbesserung der Sternen-karten astronomische Beobachtungen der Mondbahn sowie der Ko-meten- und Asteroidenbahnen durch.

Der Begründer der vergleichenden Pathologie

Karl Friedrich Heusinger Er schrieb Medizingeschichte: Der Mediziner Karl Friedrich Heusinger (1792 - 1883) begründete 1848 als führender Medizinhistoriker Deutschlands die erste medizinhistorisch-wissenschaftliche Fachzeit-schrift Janus. In Marburg war der Anatom, Physiologe, Medizinhistori-ker und Pathologe von 1829 an als Professor für praktische Medizin und Pathologie sowie als Direktor der Universitätsklinik tätig. Der Be-gründer der vergleichenden Pathologie korrespondierte mit bedeuten-den Zeitgenossen, unter anderem mit Charles Darwin. 1872 wurde er in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.

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Was verbindet Frankenstein mit der „Marquise von O“? Die Antwort lautet: Johann Heinrich Füssli, besser gesagt, sein 1781 entstandenes Gemälde „Der Nachtmahr“, ein Sinnbild der „Schwarzen Romantik“. Füsslis Kunstwerk stand im Zentrum von Werner Buschs Festvortrag am 24. November in der Alten Aula, als der Berliner Kunsthistoriker den Richard Hamann-Preis der Philipps-Universität entgegen nahm.

Busch unterhielt die rund 200 Gäste der Ver-anstaltung mit einer facettenreichen Interpretati-on des Gemäldes und stellte Bezüge zu litera-

rischen Werken und zum Film her, etwa zu Eric Rohmers Verfilmung der„Maquise von O“ (1976). In einer zentralen Einstellung des Films inszenierte Rohmer ein Tableau, das dem Füssli-Bild 1:1 entspricht. Überraschend präsentierte Busch eine Filmszene aus James Whales legendärer Frankenstein-Verfilmung von 1931: Auch hier das Motiv der „Schönen im wehrlosen Zustand“.

Das Pathos dieses Motivs sei vor allem in England häufig ins Lächerliche gezogen worden, erläuterte Busch und belegte dies mit zahlreichen Karikaturen. Nach der Rezeptionsgeschichte des Bildes verblüffte Busch am En-de seines Vortrags mit „biographischen Enthüllungen“: Der Schlüssel zu Füsslis Motivation für dieses Gemälde befinde sich auf der Rückseite: Dort malte Füssli das Por-trät von Anna Landolt, in die er unglücklich verliebt gewe-sen sei. Auf der Vorderseite, in der Darstellung des „Nachtmahr“, bei der ein Kobold auf der schlafenden Schönen sitzt, stelle Füssli seinen eigenen Wunsch nach Besitzergreifung dar, befand der Kunsthistoriker.

Mary Shelley übrigens, die Autorin von Frankenstein, war die Tochter von Mary Wollstonecraft. Und diese wie-derum verband eine unglückliche Jugendliebe mit – ge-nau: Johann Heinrich Füssli.

>> Ellen Thun / Andrea Ruppel

Ein Nachtmahr mit FolgenRichard Hamann-Preis für Kunstgeschichte ging an Werner Busch

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Der Marburger Zahnmediziner Profes-sor Dr. Roland Frankenberger (Abtei-lung für Zahnerhaltung) wurde gemein-sam mit seinem Gießener Kollegen Pro-fessor Dr. Norbert Krämer (Abteilung für Kinderzahnheilkunde) am 8. Oktober in Leipzig mit dem Publikationspreis der Deutschen Gesellschaft für restaurative und regenerative Zahnerhaltung ausge-zeichnet.

Der Frauenförderpreis 2016 der Phi-lipps-Universität Marburg wurde an die Politik-Studentin Aygün Habibova und die Biologin Professorin Dr. Renate Renkawitz-Pohl verliehen. Habibova,

die bis Anfang 2016 Politikwissenschaf-ten in Marburg studierte, wird für ihr persönliches Engagement für Frauen-förderung und Anti-Diskriminierung ge-ehrt. Renkawitz-Pohl, langjährige Pro-fessorin für „Spezielle Zoologie“ in Marburg, erhielt die Auszeichnung für ihre vorbildliche Mitarbeiterinnen- und Nachwuchsförderung.

Dr. Heiko Grönitz vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Phi-lipps-Universität hat den mit 1.000 Euro dotierten Wolfgang-Wetzel-Preis der Deutschen Statistischen Gesellschaft erhalten.

Preise, Ehrungen, Ernennungen

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Der Marburger Mediziner Professor Dr. Holger Garn hat den „DGAKI-For-schungspreis 2016“ erhalten. Die Deut-sche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) zeich-net Garn für Arbeiten aus, in denen er einen neuartigen Wirkstoff gegen Aller-gien erforscht hat. Mit der Ehrung ist ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro verbunden, das in diesem Jahr auf Garn und die Münchner Allergologin Dr. Bian-ca Schaub aufgeteilt wurde.

Dr. Brajesh Pratap Kaistha wurde mit dem Von Behring-Röntgen-Nachwuchs-preis ausgezeichnet. Er erhält den Preis

für seine Arbeiten, die wesentliche neue Erkenntnisse zur Entstehung und der Entwicklung von Pankreaskarzino-men liefern. Der 36-Jährige ist seit 2011 als Postdoktorand im Forschungs-bereich der Klinik für Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechsel der Philipps-Universität tätig.

Das interdisziplinäre studentische iGEM-Team der Philipps-Universität hat beim internationalen „igem“-Wettbe-werb für Synthetische Biologie in Bo-ston/USA eine Silbermedaille errungen. Das Team aus Studierenden der Biolo-gie, Chemie, Physik und Medienwissen-

schaften wurde vom Marburger Zen-trum Synmikro unterstützt.

Der Marburger Psychologe Professor Dr. Gerhard Stemmler erhielt die Eh-renmitgliedschaft der Deutschen Ge-sellschaft für Psychologie (DGP).

Die Marburger Gynäkologin Professo-rin Dr. Birgit Arabin (Geburtshilfe und Perinatalmedizin) erhielt die Ehrendok-torwürde der Pierre and Marie Curie University in Paris. Sie nahm die Aus-zeichnung im Oktober im Rahmen einer Festveranstaltung an der Sorbonne in Paris entgegen.

Die Aula der Alten Universität ist bre-chend voll, als Carlo Strenger am 28. Oktober die diesjährige Christian-Wolff-Vorlesung hält. „Carlo Strenger ist je-mand, der auf vielen Feldern unterwegs ist, von der Philosophie zur Psychologie und Psychoanalyse bis zur politischen Theorie“, stellt der Marburger Philoso-phieprofessor Winfried Schröder den Redner des Abends vor.

„Der populistische Angriff auf die Aufklärung und die Krise Europas“ hat-te Strenger seine Vorlesung überschrie-ben. Vor allem das Erstarken rechtspo-pulistischer Bewegungen in Europa und den USA gefährde die westliche Frei-heit, betont Strenger zu Beginn seiner Rede. Eine weitere Gefahr macht der Philosoph aber auch an ganz anderer Stelle aus: die Ideologie der politischen Korrektheit. Diese verletze ein grundle-gendes Prinzip der Aufklärung, nämlich, dass nichts und niemand über Kritik er-haben sein dürfe. Mittlerweile seien viele Linke und Liberale durch das Dik-tum der politischen Korrektheit ge-lähmt. „Die Verteidigung unserer Kultur wurde an die Rechte outgesourct“, sagt Strenger. Ein gefährlicher Zustand, fin-det er, denn damit spiele man den Rechtspopulisten in die Hände und er-mögliche es ihnen, sich als Retter einer freiheitlichen Gesellschaft auszugeben.

Wie aber kann der Westen seine Werte und Lebensweisen verteidigen, ohne gleichzeitig seine Ideale zu verra-ten?, fragt Strecker und fordert: „Euro-

Im aufrechten GangCarlo Strenger hielt die Christian Wolff-Vorlesung 2016

pa muss sich auf die Prinzipien der Auf-klärung zurückbesinnen.“ Dazu gehöre der Geist der Kritik, die Ablehnung je-der willkürlichen Autorität und ein „auf-rechter Gang“.

Als Alternative zur politischen Kor-rektheit hat der Philosoph den Gegen-entwurf einer „zivilisierten Verachtung“ entwickelt. Diese Haltung erlaube es, Glaubens- und Lebensformen zu kriti-sieren, oder gar zu verachten, wenn man sie aus substanziellen Gründen für irrational, unmoralisch oder unmensch-lich hält. Aus psychologischer Sicht sei die „zivilisierte Verachtung“ wesentlich authentischer als die politische Korrekt-heit, konstatiert Strenger.

Als Grundbedingung für eine „zivili-sierte Verachtung“ fordert er allerdings die Einhaltung zweier Prinzipien: „Das Prinzip der Menschlichkeit, nach dem man Meinungen, aber nicht Men-schen verachten darf, und das Prin-zip der verantwort-lichen Meinungs-bildung, nach dem Meinungen mög-lichst gut zu be-gründen sind.“

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Der 1958 geborene schweize-risch-israelische Psychologe und Philosoph Carlo Strenger gilt als einer der originellsten gegenwär-tigen Theoretiker der Psychoanaly-se und als pointierter Kolummnist. Carlo Strenger ist Professor für Philosophie an der Universität Tel Aviv. Zuletzt erschien von ihm im Suhrkamp Verlag der vielbeachte-te Essay „Zivilisierte Verachtung – Eine Anleitung zur Verteidigung unserer Freiheit“.

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Ehrungen

Das Marburger Institut für Romanische Phi-lologie veranstaltete im September im histo-rischen Rathaussaal ein sprachwissenschaft-liches Symposium zu Ehren von Professo-rin Dr. Isabell Zollna. Anlass war der 60. Geburtstag der Marburger Romanistin.

Der Marburger Anglist Professor Dr. Jür-gen Handke sprach im September im Deut-schen Bundestag vor den Abgeordneten der SPD-Fraktion und 350 Gästen über digitale Hochschullehre.

Professorin Dr. Erika Baum wurde am 26. Oktober 2016 feierlich in den Ruhestand ver-

abschiedet. Die Ärztin war die erste Profes-sorin für Allgemeinmedizin an der Philipps-Universität. Baum hatte ihre Professur 1990 angetreten, davor war sie bereits zwei Jahre lang Vertretungsprofessorin gewesen. Baum steht für eine enge Verzahnung von For-schung und Praxis sowie für ein hohes En-gagement in der Lehre. Sie hat wesentlichen Anteil am Aufbau der Marburger Allgemein-medizin und prägte sie über 26 Jahre lang.

Der Marburger Historiker Marco Izzi, Dokto-rand bei Professor Dr. Benedikt Stuchtey, hat ein Vollstipendium der Gerda Henkel Stiftung erhalten. Er arbeitet über das The-ma „Die imperiale Vision der radikalen Rech-ten in Italien (1896-1923)“.

Ernennungen I Abschiede

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Tor! Die Frauenfußballerinnen der Philipps-Universität holten sich im Juli bei den europäischen Hoch-schulsport-Spielen in Zagreb/Rijeka die Bronzemedaille. Das Marburger Team hatte im vergangenen Jahr die deutsche Hochschulmeisterschaft gewonnen und sich damit für die „European Universities Games 2016“ qualifiziert. Insgesamt dreizehn Auswahlmann-schaften standen im Turnier. In einem spannenden Match um den

dritten Platz besiegte das Marburger Team die Ural Federal Univer-sity aus Russland mit 2:1. Damit konnten die Spielerinnen erstmals auf internationaler Ebe-ne eine Medaille ge-winnen. „Dass unsere

Marburgerinnen die Rückreise mit einer Bronzemedaille um den Hals antreten würden, hätten wir nie er-wartet“, sagen die Trainer Fabian Dirks und Konstantin Burmann. Als wäre das noch nicht genug, wurde Spielführerin Greta Budde auch noch als beste Spielerin des Tur-niers ausgezeichnet.

>> Ellen Thun

oben: Grund zum Jubeln hatten die Mar-burger Fußballerinnen und ihre Trainer in Zagreb. Im Juni hatte das Team außerdem bereits den zweiten Platz bei den Deut-schen Hochschulmeisterschaften belegt.

unten: Spielführerin Greta Budde genießt den Erfolg der Marburger Mannschaft.

auf dem PlatzMarburger Fußballerinnen holen Bronze

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Die Marburger Alttestamentlerin Pro-fessorin Dr. Christl M. Maier wurde in die Kammer für Theologie, die Neu-testamentlerin Professorin Dr. Ange-la Standhartinger in die Kammer für Migration und Integration der Evange-lischen Kirche in Deutschland (EKD) berufen. Insgesamt sieben interdiszipli-när mit Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft besetzte Kammern bereiten Grundsatztexte und Stellung-nahmen für den Rat der EKD vor.

Der Marburger Neurophysiker Profes-sor Dr. Frank Bremmer wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskon-ferenz (GWK) als Experte in das Aus-

Die Philipps-Universität erhält zwei neue Heisenberg-Profes-suren: Peter Kolb (links) hat eine Professur für Pharmazeu-tische Chemie und Benjamin Straube (rechts) für Translatio-nale Bildgebung in der Medizin übernommen – beide geför-dert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Peter Kolbs Forschungsfeld ist die computergestützte Wirkstofffindung für Arzneimittel. Der Chemiker macht sich auf die Suche nach Liganden, das sind Moleküle, die die Ak-tivität von Proteinen, an die sie binden, verändern können. Die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von solchen Liganden – und letztlich von Medikamenten – hängen davon ab, wie und mit welchen Proteinen sie interagieren. Kleine Verände-rungen in den Proteinbindetaschen können dazu führen, dass die Bindung eines Wirkstoffs unmöglich wird und es zu Wirk-stoffresistenzen kommt. Zusammen mit seinem Team durch-

wahlgremium für das Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissen-schaftlichen Nachwuchses berufen. Ziel des Programms ist es, die Karrie-rewege für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Universitäten plan-barer und transparenter zu gestalten.

Sharon Brunke, Jura-Studentin der Philipps-Universität, gab mit ihrer Stammzellen-Spende einer Blutkrebs-Patientin eine neue Lebenschance. Da-für zeichnete Vizepräsidentin für Studi-um und Lehre Professorin Dr. Evelyn Korn sie am 7. Dezember 2016 mit ei-ner Urkunde der Deutschen Knochen-markspenderdatei (DKMS) aus.

sucht Kolb Datenbanken von existierenden Molekülen nach passgenauen Liganden für bestimmte Bindetaschen.

Benjamin Straube verbindet neurowissenschaftliche Grundlagenforschung über Handlungs- und Wahrnehmungs-prozesse mit der Erforschung psychiatrischer Erkrankungen. Ein wichtiges Instrument ist dabei die translationale Bildge-bung. Die Erkenntnisse aus Straubes Forschung sollen lang-fristig für eine verbesserte Diagnostik und Behandlung ge-nutzt werden. So sind beispielsweise die Symptome der Schizophrenie – Halluzinationen oder Ich-Störungen – zumin-dest teilweise auf eine gestörte Handlungs-Wahrnehmungs-Kopplung zurückzuführen. „Das Themengebiet ist sehr rele-vant, weil die neuralen Grundlagen dieser Beeinträchtigungen noch unzureichend verstanden sind“, erklärt Straube.

>> Andrea Ruppel

Das Heisenberg-Pro-gramm der DfG för-dert exzellente Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich für die Berufung auf eine unbefristete Professur qualifiziert haben. Die Heisen-berg-Professuren wer-den über fünf Jahre gefördert. Vorausset-zung für die Förderung ist, dass die Profes-suren eine strukturelle Weiterentwicklung für die Universität darstel-len und nach der För-derphase in den regu-lären Etat überführt werden.

Verstorben

Am 15. Oktober 2016 verstarb der Marburger Mathematiker Professor Dr. Alexander Dressler im Alter von 81 Jahren. Der 1935 geborene Wissen-schaftler forschte und lehrte von 1973 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 am Fachbereich Mathematik und Informatik. Sein wissenschaftliches In-teresse galt insbesondere der analy-tischen Zahlentheorie und der Analysis; eine Begeisterung für die Technik so-wie für das Klavierspiel hat ihn zeitle-bens begleitet. Bis ins hohe Alter war er mathematisch interessiert und dem Fachbereich verbunden.

Bild und BindungPeter Kolb und Benjamin Straube erhalten Heisenberg-Professuren

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Dienstjubiläen

25/4040jährige Dienstjubiläen

Ellen Becker Zentr. Medizinische BibliothekChristel Braun Fachbereich Fremdsprach-liche PhilologienUrsula Dannemann UniversitätsbibliothekIlona Debus Fachbereich Germanistik und KunstwissenschaftenDieter Giebel Botanischer GartenErnst Heinzmann Dezernat IV, BauwesenManfred Hofmann Dezernat II B, Personal-abteilungDagmar Kloss Fachbereich Chemie Barbara Ponitz-Ouahioune Universitätsbi-bliothekReinhard Resinek Fachbereich MedizinDaniela Schönecker Dezernat IIB

25jährige Dienstjubiläen

Harald Balz Fachbereich MedizinProf. Dr. Sergei Baranovski Fachbereich PhysikProf. Dr. Thomas Bauer Fachbereich Ma-thematik und InformatikMarie-Luise Beppler-Lie SprachenzentrumWalter Born Fachbereich MedizinHubert Böttner Dezernat IV B, Liegen-schaftenAnke Brugmann UniversitätsbibliothekAndrea Burkhardt Dezernat IV BauwesenProf. Dr. Stephan Dahlke Fachbereich Ma-thematik und InformatikRegine Erler Dezernat IIB, Wirtschaftsver-waltung Zentrum für Lehrerbildung

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oben: Astronaut Buzz Aldrin bei der ersten Mondlandung 1969

rechts: Ulrich Lotzmann mit dem Original-Raumanzug von Buzz Aldrin. Die Apollo-Missionen sind Ulrich Lotzmanns große Leidenschaft. Seit Jahren schreibt der Marburger Zahn-mediziner darüber im Online-Journal der amerikanischen Welt-raumagentur NASA.

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Emma Esser Fachbereich PharmazieAngelika Filmer Fachbereich MedizinSabine Fischer Fachbereich MedizinProf. Dr. Sabine Veronika Föllinger Fachbereich Fremdsprachliche Philolo-gienDr. Wolfgang Form Zentrum für KriegsverbrecherprozesseJutta Gade Fachbereich BiologieAndreas Göbeler Fachbereich Medi-zinAntje Grzeschiczek Fachbereich Me-dizinPD Dr. Jens Güdde Fachbereich Phy-sikBettina Happel Zentrum für Synthe-tischeMikrobiologie

Annette Hehenkamp Fachbereich MedizinLydia Heinbächer Fachbereich Mathe-matik und InformatikJutta Hennen Fachbereich ChemieBettina Höck UniversitätsbibliothekProf. Dr. Sigrid Aloisia Hofer-Hinnen Fachbereich Germanistik und Kunst-wissenschaftenChristian Kammler Fachbereich Erzie-hungswissenschaftenProf. Dr. Christoph Kampmann Fach-bereich Geschichte und Kulturwissen-schaftenProf. Dr. Christina Kauschke Fachbe-reich Germanistik und Kunstwissen-schaften

Bettina Keller Fachbereich MedizinProf. Dr. Ralf Ernst Kinscherf Fach-bereich Medizin, Anatomie und Zellbio-logieProf. Dr. Christian Siegfried Klein-schmidt Fachbereich Geschichte und KulturwissenschaftenIna Klinge Fachbereich MedizinProf. Dr. Christine Knabe-Ducheyne Fachbereich MedizinHeike Lang-Henkel Pharmazeutische ChemieHeike Laukel Fachbereich Rechtswis-senschaftenGabriele Nau Fachbereich Wirt-schaftswissenschaftenHelga Naumann Fachbereich Medizin

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Kann man ihn sehen? Natürlich nicht. Der Asteroid ist ungefähr fünf oder zehn Kilometer groß. Mit unbewaff-netem Auge ist er von der Erde aus nicht zu entdecken, aber er ist da. Irgendwo da oben zieht er seine Kreise, immer und immer wieder, rast er durch die eisige Kälte des Weltraums, von der Sonne in eine exzentrische Um-laufbahn gezwungen. Nur sein Name klingt so gewöhn-lich, dass es schon wieder außergewöhnlich ist: „ulli-lotzmann“. Der Namensgeber arbeitet an der Uni Mar-burg. Wie kommt man zu der Ehre, dass ein Kleinplanet nach einem benannt wird? „Man kann es nicht beantra-gen“, sagt Ulrich Lotz-mann, „und schon gar nicht kaufen.“

Das 90cm-Spiegel-teleskop des Steward-Observatorium späht vom Gipfelplateau des 2095 Meter hohen Kitt Peaks in der Sonora-Wüste Arizonas den Himmel aus, immer auf der Suche nach Asteroiden, die der Erde zu nahe kommen könnten. Am 28. Dezember 1995 entdeckt der Berufsastronom James Scotti ein unbekanntes Himmelsobjekt.

Es ist dasselbe Jahr, in dem Ulrich Lotzmann seine Professur an der Philipps-Universität antritt. Er leitet seit 1996 die Abteilung für Orofaziale Prothetik und Funkti-onslehre an der Marburger Zahnklinik. Dass er auch als Raumfahrt-Experte anerkannt ist, verdankt sich einer ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigung: Der gebürtige Niedersachse befasst sich mit technologischen As-pekten der Apollo-Mondmissionen. Er veröffentlicht zahlreiche Beiträge in einem Online-Journal der amerika-nischen Weltraumagentur NASA, das als die wissen-schaftliche Hauptquelle für alles gilt, was die Erkundung des Mondes durch die Apollo-Missionen betrifft. Als Anerkennung seiner bisherigen Leistungen entschied die Internationale Astronomische Union (IAU) im vergan-genen Mai, den Asteroiden 16724 künftig nach dem Marburger Zahnmediziner zu benennen.

Wie wird man zu einem Raumfahrt-Experten, der so sehr geschätzt wird, dass man einen Himmelskörper nach ihm benennt? Die insgesamt sechs Mondlan-dungen seit 1969 „führten zu einem unglaublichen Me-dienhype“, erinnert sich Lotzmann, der dies als Halb-wüchsiger miterlebte. „Je intensiver man sich damit be-schäftigt, welche Hindernisse damals überwunden wer-den mussten, desto unwahrscheinlicher erscheint das Ganze heute.“ Als der Zahnmediziner sich habilitierte, reiste er häufig als Gastwissenschaftler in die USA. „Ich habe die Gelegenheiten genutzt, um dort die großen Sternwarten zu besichtigen“, erzählt Lotzmann. Bei ei-

ner dieser Reisen lernte er den Apollo-Astronauten Alan Bean kennen, mit dem ihn mittlerweile eine enge Freundschaft verbin-det. Bean war im No-vember 1969 bei der zweiten Mondlandung dabei und betrat als

vierter Mensch den Mond.Als im Nachlass von Neil Armstrong, dem ersten

Menschen auf dem Mond, Artefakte auftauchten, war Lotzmann einer der ersten, der sie im Smithsonian Insti-tut hinsichtlich ihrer Herkunft und Verwendung begut-achten konnte. Er trug entscheidend dazu bei, sie als Artefakte der Apollo 11-Landefähre zu identifizieren.

Wenn in der Zukunft bemannte Langzeitmissionen zum Mond oder Mars unterwegs sind, wird die zahnme-dizinische Versorgung der Crew, insbesondere in zahn-medizinischen Notfallsituation, eine Rolle spielen, sagt Lotzmann voraus. Mit Kollegen aus Österreich arbeitet er bereits an Konzepten für computergestützte Fernbe-handlungen.

Übrigens: Eine Kollision mit ullilotzmann steht auf ab-sehbare Zeit nicht zu befürchten. Der Asteroid kreuzt die Bahn des Mars, aber nicht die der Erde.

>> Johannes Scholten

im All Der Marburger Zahnmediziner Ulrich Lotzmann berät die Nasa

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Dr. Brigitte Niggemeyer Fachbereich Me-dizinUlrich Ostendorf UniversitätsmuseumAnnette Otterbach Bildarchiv Foto Mar-burgProf. Dr. Martin Peper Fachbereich Psycho-logieMarion Peter Fachbereich MedizinJoachim Pfeif Dezernat IV LiegenschaftenProf. Dr. Erich Poppe Fachbereich Fremd-sprachliche PhilologienDr. Wolfgang Ratzka Hochschulrechenzen-trumBarbara Reinhardt Fachbereich MedizinHarald Schäfer Dezernat IV A, Klima- und LüftungstechnikStella Maris Schenk Fachbereich Chemie

Jörg Schmidt Fachbereich Medizin, Institut für VirologieProf. Dr. Wolfgang Seitter Fachbereich Er-ziehungswissenschaftenGabriella Stauch Fachbereich MedizinRenate Stegerhoff-Raab Universitätsbiblio-thekKarin Stuhlert Studienkolleg MittelhessenGábor Szerencsi Fachbereich Biologie, TierphysiologieBeate Trusheim Fachbereich MedizinYvonne Ullrich Fachbereich ChemiePetra Unverzagt Fachbereich MedizinWalter Vollmer Fachbereich MedizinProf. Dr. Johannes Wertenbruch Fachbe-reich RechtswissenschaftenTanja Weygand Fachbereich Medizin

Dienstjubiläen

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Bodenständig, gesellig, konservativ, klug – diese Kennzeichnungen verwenden die Medien, wenn sie über Herbert Landau schreiben. Im Sommer schied der Spitzenjurist und Marburger Honorarprofessor aus dem Bundesverfassungsgericht aus, um in den Ruhestand zu gehen.

Der Siegerländer legte eine außergewöhnliche Karriere hin: In der Bäckerei seiner Eltern legte er die Gesellenprüfung ab, machte dann aber einen rasanten Aufstieg als Jurist und in der Politik. Zunächst stu-dierte Landau Sozialarbeit und war in der Jugendarbeit tätig; anschlie-ßend absolvierte er sein rechtswissenschaftliches Studium in Gießen, arbeitete unter anderem als Richter und Staatsanwalt, brachte es bis zum Leitenden Oberstaatsanwalt und – zunächst – zum Richter am Bundesgerichtshof. Die Politik wurde auf ihn aufmerksam, seit der Hessische Justizminister ihn als persönlichen Referenten in sein Res-sort holte, wo er später, in den Jahren 1999-2005, als Staatssekretär wirkte.

Die Förderung durch den früheren hessischen Justizminister Karl-Heinz Koch und später durch dessen Sohn, den hessischen Minister-präsidenten Roland Koch, hat Landau dankbar vermerkt. Zugleich war seine hervorragende fachliche Qualifikation immer unbestritten, auch bei Vertretern anderer politischer Parteien. Im Jahr 2005 wählte der Bundesrat das CDU-Mitglied zum Richter des Bundesverfassungsge-richts, dessen Zweitem Senat er seitdem angehörte. Zu den Entschei-dungen, an denen er beteiligt war, gehörten Urteile zur Sicherungsver-wahrung, zum Deal im Strafprozess sowie zum kirchlichen Arbeitsver-hältnis. Seine Wertorientierung kam unter anderem zur Geltung, als er seine Ablehnung einer steuerlichen Gleichstellung gleichgeschlechtli-cher Lebenspartnerschaften in einem Sondervotum begründete.

Seit dem Jahr 2006 ist Landau der Philipps-Universität als Honorar-professor verbunden – von ihm lernten die Studierenden seit-dem Verfassungs-recht aus erster Hand. Kaum im Ru-hestand, übernahm der 68-Jährige im

Oktober den Vorsitz einer Expertenkommission, die aufklären soll, was bei der Fahndung nach dem Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr in Sachsen schiefgelaufen ist und wie es zu dessen Selbstmord in der U-Haft kam. Langweilig wird Landau sicher nicht – zuhause warten ne-ben seiner Ehefrau ja auch noch fünf Enkel von fünf Kindern.

>> Johannes Scholten

aus erster HandHonorarprofessor Herbert Landau verließ Bundesverfassungsgericht

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Alles andere als linientreu präsen-tierte sich Ende Oktober die Aus-stellung „outside the line“ in der Marburger LOG Gallery. Die Schau war eine Hommage an die Marburger Kunstgeschichtspro-fessorin Sigrid Hofer (rechts im Bild). Mitarbeiter und Lehrende des Kunstgeschichtlichen Insti-tuts hatten ihr die Austellung zum 60. Geburtstag geschenkt. Hofer forscht seit 2002 unter anderem zur informellen Malerei und initi-ierte 2008 den Arbeitskreis „Kunst in der DDR“. Die ge-zeigten Fotos, Gemälde und Gra-phiken gaben einen Eindruck da-von, dass es abseits des staatlich ver-ordneten „So-zialistischen Realismus“ ei-ne subversive Kunstszene in der DDR gab.

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Berufungen

angetretenAngenommene Berufungen

Prof. Dr. Jens Puschke Strafrecht und Strafprozessrecht Prof. Dr. Constantin Willems Bürgerliches und Römisches RechtProf. Dr. Alexander Becker Systematische und Theoretische PhilosophieProf. Dr. Martin Schröder Soziologie der Wirtschaft und Arbeit Prof. Dr. Malte Dominik Krüger Systematische Theologie und Religionsphilo-sophie Prof. Dr. Inken Schmidt-Voges Geschichte der Frühen Neuzeit Prof. Dr. Dominik Heider Bioinformatik

gegen den StromAusstellung von DDR-Kunst zu Ehren von Sigrid Hofer

Prof. Dr. Thomas Surowiec Numerik und Optimierung Prof. Dr. Elke Pogge von Strandmann Experimentelle TumorforschungProf. Dr. Carina Peter GeographiedidaktikProf. Dr. Max Geraedts Versorgungsforschung u. Klinische Epidemio-logieProf. Dr. Stefanie Weber Pädiatrische Nephrologie und Transplantati-onsnephrologieProf. Dr. Guido Seitz KinderchirurgieProf. Dr. Eva-Lotta Brakemeier Stiftungsprofessur für Psychotherapiefor-schung

Ingrid Rieken, langjährige Frau-enbeauftragte der Philipps-Uni-versität, wurde am 29. Novem-ber feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Sie hatte das Amt von 2008 an gemeinsam mit ihrer Kollegin Silke Lorch-Göllner ausgeübt. Während die-ser Zeit hat sich Rieken insbe-sondere für Genderkompetenz in der Lehre, in Schule und

Hochschule stark gemacht. Außerdem initiierte sie an der Philipps-Universität die Einrichtung von jährlichen MINT-Schools für naturwis-senschaftlich interessierte Schülerinnen. Rieken stu-dierte Politik, Soziologie und Geschichte auf Lehramt. Nach der Promotion an der Universität Hildesheim war sie zunächst als Frauenbeauftragte der Stadt Rehburg-Loccum und später in der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung in Hannover tätig. Ihre Nachfolgerin im Amt ist Nina Schumacher. >> ar

mint und mehrDie Frauenbeauftragte Ingrid Rieken wurde verabschiedet

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Uni:Leute 2016

impressum

Klingt außergewöhnlichSchon mal gehört? Unbekannte, ja ver-gessene Komponisten präsentiert der Unichor Marburg auf seiner ersten Profi-CD: etwa expressive Werke des Spätro-mantikers Wilhelm Berger, aber auch Zeitgenössisches. Etliche der vorgestellten Kompositionen sind bisher noch nie auf Tonträgern veröffentlicht worden – sogar ein Werk von Johannes Brahms ist dabei. „...wie liegt die Welt so schön!“ Preis 12,- Euro Bezug über www.unichor-marburg.de

Zeitgenössisches. Etliche der vorgestellten

Uni:Leute 2016 erscheint als Beilage zum Marburger Unijournal, Ausgabe Winter 2016/17 (ISSN 1616-1807)

Herausgeberin: Die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg

Redaktion: Ellen Thun (et), Johannes Scholten (js, verantwortlich)Mitarbeit: Andrea Ruppel (ar), Matthias Fejes (mf)

Die in den Beiträgen geäußerten Meinungen spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der Redaktion wider

Kontakt: Tel. 06421/28-26118,Fax 06421/28-28903E-Mail: [email protected]

Umschlagfotos: Bildarchiv Foto Marburg, NASA, Philipps-Universität, Sigrid Popp, ZFH

Grafik: M.MEDIA, [email protected]: Silber Druck oHG, [email protected]: 8.000

Erscheinungsweise: Uni:Leute erscheint einmal jährlich

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RAUMPATE IM KUNSTMUSEUM

Stabstelle „Fundraising und Alumni-Service“ Philipps-Universität Marburg │ Biegenstraße 10 │ 35032 Marburg Tel. 06421 / 28 – 25037www.kunst-braucht-raum.de

Von der Archäologin bis zum Sachbearbeiter in der Zentralverwal-tung, vom Mathematiker bis zur Biologie-AG: Uni-Mitarbeiter/-in-nen können jetzt eine Raumpatenscha­ übernehmen. Das Ziel: Marburgs einziges Museum für Bildende Kunst von innen zu sanie-ren und barrierefrei zu gestalten.

Wir suchen: 500 Raumpat/-innen, die je 100 Euro spenden. Mit dem Geld wird der 61 m² große „Philipps-Raum“ saniert. Auch Abteilun-gen, Arbeitsgruppen oder Institute können mitmachen – und ge-meinsam spenden.

Zum Dank gibt es eine dekorative Urkunde, eine Namenstafel mit allen Unterstützer/-innen und ein Fest im Museum, wenn alle 500 Raumpat/-innen gewonnen sind.

So geht`s: 100 Euro auf das Spendenkonto überweisen. Verwendungszweck: 87003045 Kunstmuseum/Philipps-Raum.Über den Online-Spendenbutton: www.kunst-braucht-raum.de, un-ter „Nachrichten“ „Philipps-Raum“ eingeben.

Spendenquittungen benötigt das Finanzamt erst ab 200 Euro. Wir stellen sie gerne aus, benötigen dafür die Adresse per Mail [email protected]

Herzlichen Dank!

500 Uni-Angestellte und Marburg-Alumni kön-nen jetzt gemeinsam eine Raumpatenscha� überneh-men: für den Philipps-Raum.

MARBURG WERDEN!

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Beilage zum Marburger Unijournal ISSN 1616-1807Winter 2016/17

Sehr gutes Betreuungsverhältnis

An unserem Fachbereich finden Sie ein familiäres Umfeld vor. Schnell werden Sie zu Lehrenden und Kommilitonen Kontakte knüpfen. Mit Ihren Fragen undProblemen können Sie sich jederzeit an die Fachschaftoder die Dozenten wenden.

Möglichkeit der Schwerpunktbildung

In Marburg haben Sie die Möglichkeit, durch einenWahlschwerpunkt bereits während des Studiums eineinterdisziplinäre Ausrichtung zu erlangen. Etwa ein Drittel Ihrer Studienzeit verbringen Sie mit Kursen ausIhrem gewählten Schwerpunkt: Allgemeine Physik, Materialwissenschaften, Informatik oder Biologie.

„Andere Städte haben eine Universität, Marburg ist eine Universität“

Sie finden in Marburg eine sehenswerte, historischeUmgebung mit vielen Kneipen, Restaurants und Frei-zeiteinrichtungen vor. Ein breit gefächertes Sportan -gebot der Universität fördert die Kontaktaufnahmeunter den Studierenden aller Fachbereiche. Die Studien- zeit in Marburg ist eine tolle Zeit!

DESHALB MARBURG! KONTAKTZulassungsbeschränkung: keineStudiendauer: 6 SemesterStudiengebühr: keine

Ausführliche Informationen zum Studiengang:www.uni-marburg.de/fb13/studium

Falls Sie konkrete Fragen haben, schreiben Sie eine Email an:[email protected]

Fachbereich Physik

Bachelor of SciencePhysik studieren in Marburg