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INHALT

01. Die Pressemitteilung

02. Die Ausstellung

03. Die Serien

04. Biografische Angaben

05. Die Publikation HÉROÏNES

06. Begleitprogramm

07. Praktische Informationen

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01. Die Pressemitteilung

Vom 13. Dezember 2019 bis 16. August 2020 sind im Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle die Freiburger Künstlerin Isabelle Pilloud und ihr Projekt «HÉROïNES» zu Gast. Dabei geht es um die «Condition féminine», die Situation von Frauen, mit denen sie auf fünf Reisen durch vier Kontinente zusammentraf. Neben der Schweiz besuchte sie dank des Mobilitätsstipendiums für das künstlerische Schaffen des Staats Freiburg Buenos Aires, London, Japan, Marokko und Kanada.

Die Künstlerin möchte von jenen sprechen, die manchmal Dramen erleben, um sie jedoch nicht als Opfer, sondern als inspirierende Frauen zu zeigen. Dafür suchte sie Frauen, die dazu beitragen, die Welt zu verbessern. So traf sie Estela de Carlotto, die historische Präsidentin der Grossmütter der Plaza de Mayo in Buenos Aires, die darum kämpfen, die unter der Militärdiktatur entführten Kinder wiederzufinden. Sie verfolgte auch das Engagement von Malala Yousafzai, der Ikone der Verteidigung des Rechts auf Bildung für Mädchen in ihrer Heimat Pakistan.

Die «Weltkarte der Heldinnen», welche die Ausstellung eröffnet, präsentiert sich als partizipatives Werk. Die Besucher*innen sind eingeladen, an dem Ort, wo sich «ihre» Heldin befindet, eine Perle anzunähen; zugleich können sie auch die Geschichte dieser Heldin erzählen. Etwa fünfzig Gemälde, Druckgrafiken und Installationen, die in sechs Serien unterteilt sind, bilden den Rest der Ausstellung. Porträts, Kleider, Boxhandschuhe und Schals sind Sinnbilder für diese kämpfenden Frauen, die Situation der Frau und des Menschen im Allgemeinen sowie den Ausdruck von Freiheit oder Unfreiheit.

Die Ausstellung zeigt einen Teil der von Isabelle Pilloud seit Beginn des Zyklus im Jahr 2015 realisierten Arbeit.

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02. Die Ausstellung

Die Ausstellung «HÉROÏNES» bespielt die beiden Geschosse des Espace Jean Tinguely – Niki de Saint-Phalle, indem sie die Gemälde, Druckgrafiken und Installationen der Künstlerin Isabelle Pilloud zur Schau stellt. Pillouds künstlerischer Ansatz ist mit der «Condition féminine» verknüpft: Wer sind die Frauen? Was machen sie? Sind sie glücklich? Wohin gehen sie? Fragen, die ihrer Arbeit zugrunde liegen. Eine Landkarte eröffnet die Ausstellung: die «Weltkarte der Heldinnen». «Es ist ein Work in Progress und eine partizipative Arbeit für das Publikum», betont Isabelle Pilloud. «Mit meiner Mutter und meiner Tante stickte ich die fünf Kontinente auf eine ungrundierte Malleinwand. Die Besucher*innen sind eingeladen, eine Perle an dem Ort anzunähen, wo sich ‘ihre’ Heldin befindet. Sie können ein Zeugnis hinterlegen, das die Geschichte dieser Heldin erzählt. Das Ziel ist, dass die Weltkarte dank der zahllosen Perlen zu leuchten beginnt! Als würden Scheinwerfer auf die Lebensgeschichten bekannter oder weniger bekannter, doch stets inspirierender Frauen gerichtet. Ob sie nun im Heute leben oder von der Geschichte vergessen wurden, allen sind ihr Mut, ihre Originalität oder ihre Intelligenz gemeinsam.» Parallel dazu zeigt Isabelle Pilloud Gemälde, Druckgrafiken und Installationen, die auf den gesammelten Aussagen beruhen. «Die Technik wird mir vom Thema vorgegeben, sie ist Mittel, nicht Ziel», erklärt die Künstlerin: Grafik auf Japanpapier, darüber Frottage und Schrift; Acryl auf Wellpappe mit gekratzten Konturen oder Scherenschnitte. Die Ausstellung ist in sechs Serien unterteilt: Nationalheldinnen, Baustellen-Besuche, «Pussy Hat», Collagen, Schuhporträts und «Sie griffen zu den Waffen». Einige Begegnungen oder Aussagen sind in mehreren Serien anzutreffen. Leitmotive wie die Boxhandschuhe erscheinen ebenfalls immer wieder und figurieren zudem auf einem langen Wandteppich, der zwischen den Geschossen des Espace hängt.

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03. Die Serien

«Sie griffen zu den Waffen»

In dieser Serie von Grossformaten, ausgeführt mit Tinte auf befeuchtetem Papier, kommt zum Beispiel Yaé Niijima vor, eine Japanerin, die, als Samurai gekleidet, Säbel und Gewehr trägt, um die Unabhängigkeit ihrer Stadt Aizuwakamatsu zu verteidigen. Oder Niki de Saint-Phalle, die mit einer Flinte bewaffnet ist und auf ihre Dämonen schiesst (ihre berühmten «Schiessbilder»), oder auch Sadaf Rahimi, eine junge Boxerin aus Afghanistan. Ebenfalls vertreten sind Malala Yousafzai, die den Friedensnobelpreis für ihr Engagement zugunsten der Schulbildung von Mädchen in Pakistan erhielt, und die englische Suffragette Emmeline Pankhurst, die mit Hämmern marschierte. Nicht zu vergessen Estela de Carlotto, die historische Präsidentin der Grossmütter der Plaza de Mayo in Buenos Aires, die sich bemühen, mit Persönlichkeiten aus aller Welt die unter der Militärdiktatur entführten Kinder wiederzufinden; sie tragen einen weissen Schal als Symbol für die verschwundenen Babys.

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«Pussy Hat»

Inspiriert von der Strickmütze, die amerikanische Frauen als Reaktion auf Trumps erniedrigende Äusserungen über das weibliche Geschlecht tragen, wurde der «Pussy Hat» zum Sinnbild für die Kämpfe und Proteste von Frauen in aller Welt. Isabelle Pilloud fügte auf ihrem Pussyhat die Initialen der Frauen hinzu, denen sie im marokkanischen Atlas begegnete. «Indem ich ihn an allen Orten trage, die sie sicher nie aufsuchen werden, nehme ich sie stets mit, zu Demonstrationen, ins Wahllokal, ins Museum, zur Schule, ins Kino, um engagierte Filme zu sehen, zu Treffen mit Persönlichkeiten wie dem Herzchirurgen René Prêtre ...»

Baustellen-Besuche «Begonnen vor fünf Jahren, ist meine Arbeit weiterhin hochaktuell», stellt Isabelle Pilloud fest. Wie sie geltend macht, ist die Situation der Frau im marokkanischen Atlas wie in Kanada, Buenos Aires oder Japan eine Baustelle. Diese Serie besteht aus kleinformatigen Arbeiten, die eine auf verschiedene Unterlagen wie Karten, Pläne usw. platzierte Silhouette zeigen, flankiert von einem grossen Schatten, der sich durch Stufenleitern bewegt.

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Nationalheldinnen Diese Sektion bietet eine Fotoserie – Cyanotypien (Eisenblaudrucke) – von Frauen, die weit über ihr eigenes Land hinaus inspirierend gewirkt haben oder immer noch wirken wie Mutter Teresa, die Japanerin Sadako Ogata oder die Amerikanerin Rosa Parks. Weniger bekannt ist Olympe Rittener, die 1862 in Payerne geboren wurde, obwohl sie ein unglaubliches Schicksal hatte. Nach Literaturstudien begab sie sich nach Krasnojarks in Sibirien, um Französisch in einer reichen Familie von Minenbesitzern zu unterrichten. Eine atemberaubende sechswöchige Reise per Zug, Schiff, Pferdefuhrwerk und Heuwagen.

Scherenschnitte Die Serie zeigt in einer Vitrine etwa fünfzig kleine Scherenschnitte, die auf Gold- oder Silberpapier geklebt sind, in der Art der Papiere, die gewöhnlich von Buddhisten für das Wohl ihrer verstorbenen Vorfahren verbrannt werden.

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Schuhporträts Die Künstlerin «zoomte» auf die Beine und Füsse der Frauen in ihrer Umgebung, nachdem sie diese gebeten hatte, mit ihren Lieblingsschuhen zu posieren, um Acrylzeichnungen mit gekratzten Konturen auf Wellpappe anzufertigen. «Eine Frau enthüllt viel von sich durch ihre Schuhe», erklärt Isabelle Pilloud.

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04. Biografische Angaben

Isabelle Pilloud wurde am 12. Juli 1963 geboren.

Nach dem Besuch des Lehrerseminars erhielt sie ein Lehrdiplom in Kunstpädagogik an der Universität Bern (1990). Von 1990 bis 2002 war sie Schülerin und Gefährtin des jurassischen Malers Yves Voirol. Von 1996 bis 2007 lebte und arbeitete sie in Berlin, hauptsächlich als Stadtführerin (Brotberuf). Die aussergewöhnliche Kulturszene der Stadt sowie die Rolle Berlins in der Geschichte der expressionistischen Malerei und Druckgrafik zogen die Künstlerin besonders an.

Seit 2007 lebt und arbeitet Isabelle Pilloud in Freiburg, hält sich aber gleichzeitig regelmässig in Berlin auf. Neben der Malerei war sie als Kunstvermittlerin am MAHF tätig, bevor sie sich dem Kunstunterricht an der Fachmittelschule Freiburg (FMSF) zuwandte.

Isabelle Pillouds Arbeiten werden regelmässig in der Schweiz, in Berlin und in den Ländern ausgestellt, in die sie ihr Projekt «HÉROïNES» gebracht hat.

Sie ist Mitglied der Vereinigungen CHARLATAN und VISARTE.

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05. Publikation «HÉROÏNES»

Am 12.12.2019, dem Tag der Vernissage, erscheint termingerecht das Buch «HÉROÏNES» im Verlag Faim de Siècle als zweiter Band von dessen Collection ART. Es zeigt Pillouds Work in Progress als Ganzes, von den Anfängen über die Reisen bis zu den begleitenden Werken, und enthält zwei wichtige Texte der Sozio-Semiologin Loïse Bilat und des Kunsthistorikers Walter Tschopp, der sich wie folgt über diese Arbeit äussert:

"In einer Zeit der nationalistischen Rückzüge hat Isabelle Pilloud beschlossen, die Welt zu bereisen, auf der Suche nach bemerkenswerten Frauen, über die sie sprechen möchte und über die sie sprechen muss. Sie trifft sie, sie teilt einen Teil ihres Lebens mit ihnen, beschreibt, schlägt vor, zeichnet, malt. Ihr Projekt ist nicht nur ein Kunstprojekt. Transdisziplinär integriert es die Soziologie und die Politik in seinen künstlerischen Ansatz. Nach den Erfahrungen der abstrakten Kunst und des Minimalismus des vergangenen Jahrhunderts, sind die Künstler in das Alltagsleben zurückgekehrt. Sie wenden den Alltag ab, verklären ihn oder werfen ihn in den Abgrund... HÉROINES ist ein großartiges Projekt, das die Künstlerin bei ihren Recherchen bis ans Ende der Welt geführt hat.“

Héroïnes Editions Faim de Siècle Format: 160 x 210 Anzahl Seiten: 112 Anzahl Abbildungen und Fotos: 160 Texte: Walter Tschopp – Loïse Bilat – Isabelle Pilloud Verkaufspreis: CHF 30.–

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06. Begleitprogramm

Donnerstag, 12.12.2019, 18.30 Uhr, Vernissage in Anwesenheit der Künstlerin So 15.12. 2019, 16.00 Uhr, öffentliche Führung mit Isabelle Pilloud & Caroline Schuster Cordone (F/D) Mi 18.12.2019, 18.30 Uhr, Führung für die Freunde des MAHF & Espace mit Isabelle Pilloud & Caroline Schuster Cordone (F) Di 21.01.2020, 17.30 Uhr, Führung für Lehrpersonen mit Isabelle Pilloud & Claire Boin (F/D) Do 5.3.2020, 18.30 Uhr, « Conférence sur les femmes qui s’engagent dans le monde», Vortrag von Manon Schick, Direktorin von Amnesty International Schweiz (F) So 8.03.2020, 11.00–12.00 Uhr, Apéro für alle zum Weltfrauentag mit einer künstlerisch-poetisch engagierten partizipativen Aktion Di 12.05.2020. 18.30 Uhr: Vortrag/Entdeckung am Dienstag: «Le tableau qui saigne ou La petite cathédrale», über ein Schiessbild von Niki de Saint Phalle, mit Caroline Schuster Cordone (F) So 17.5.2020, 16.00 Uhr, öffentliche Führung mit Loïse Bilat (Semiologin) & Isabelle Pilloud Sa 6.06.2020: siehe Programm der Museumsnacht So 16.08.2020, 16.00 Uhr: Finissage: Künstleraustausch zum Projekt «terra-terre» mit Isabelle Pilloud und acht Kunstschaffenden. Moderation: Walter Tschopp Workshop Vein’art (mit der Unterstützung der Freunde des MAHF/Espace) Mi 18.03.2020, 14.00–15.30 Uhr & So 3.05.2020, 14.00–15.30 Uhr mit unseren Kunstvermittlerinnen

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07. Praktische Informationen

Die Ausstellung findet vom 13. Dezember 2019 bis zum 16. August 2020 statt.

Adresse

Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle

Murtengasse 2, CH-1700 Freiburg

Tel.: 026 305 51 40

www.mahf.ch

Öffnungszeiten

Mi–So 11.00–18.00 Uhr / Do 11.00–20.00 Uhr / Mo und Di geschlossen

Eintrittspreise

Erwachsene: CHF 7.– / AHV, Studierende, Gruppen: CHF 5.–

Von einer Lehrperson begleitete Schulklassen, bis 16 Jahre, AMS, ICOM, Freunde des

Museums: kostenlos.

Gruppen

Führungen (CHF 150.– + Eintritt)

Reservierung: 026 305 51 40

Auskünfte für Medien

Claudine Dubois, Presseverantwortliche

Tel.: 079 503 51 62 / E-Mail: [email protected]

Caroline Schuster Cordone, Vizedirektorin MAHF/Espace

Tel.: 026 305 51 40 / E-Mail: [email protected]

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08. Pressefotos und Copyright

Isabelle Pilloud Boxing for freedom (Sadaf Rahimi), 2016 Öl auf Leinwand © Isabelle Pilloud

Isabelle Pilloud Weltkarte de Heldinnen (Detail), ab 2015 – work in proress

Stickerei, Perlen, Bänder, Druck © Primula Bosshard

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Isabelle Pilloud Emmeline, 2019 Zeichnung und Collage © Primula Bosshard

Isabelle Pilloud Güner, 2019 Tinter und Fettkreide auf Wellpappe © Isabelle Pilloud

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Isabelle Pilloud Kleine Hommagen für grosse Damen, 2017–2019 Tinte und Fettkreide auf Pappe © Isabelle Pilloud

Isabelle Pilloud Besuch der Baustelle in Aizuwakamatsu, Bezirk Fukushima, 2018–2019 Druck auf Plänen © Isabelle Pilloud