Presseheft - · PDF filewaffen-Bewegung, dem Beatles-Haarschnitt, von Rock ’n’...

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ARSENAL Filmverleih präsentiert

Der Traum(Originaltitel: Drømmen)Ein Film von Niels Arden OplevMit Bent Mejding, Anders W. Berthelsen, Jens Jørn Spottag,Anne-Grethe Bjarug Riis u.a.Dänemark/Großbritannien 2005, 105 Min., 35mm 1:1,85,Dolby SRDDeutsche Fassung

PREISE: Berlinale 2006: Gläserner Bär des KinderfilmfestsDänischer Filmpreis: 6 Auszeichnungen mit dem dänischen Filmpreis Robert in den Kategorien Bester Spielfilm, Beste Regie, Bestes Drehbuch, BesterNebendarsteller und Bester Schnitt, Bestes KostümbildInternationales Kinder- & Jugendfilmfestival Zlín 2006:Publikumspreis, Bester Jugendfilm, Don Quixote PreisCarrousel International du Film 2006, Kanada:Bester Film, Bester SchauspielerCinekid Film Award 2006 Amsterdam:Bester FilmChicago International Children’s Film Festival 2006:Kinderjurypreis Bester Jugendfilm

Eine Produktion von ZENTROPA ENTERTAINMENTS11 APSin Koproduktion mit NAO3 LTD / SIGMAIII FILMS LTD und in Verbindung mit TV 2/DANMARK, FILMFYN mit Unterstützung durch das DANISH FILM INSTITUTE, NORDISK FILM- & TV FOND

Eine offizielle Koproduktion von Dänemark und England in Übereinstimmung mit der EUROPEAN CONVENTION FOR CINEMA CO-PRODUKTION ©2005 ZENTROPAENTERTAINMENTS11 APS

Verleih gefördert durch das MEDIA-Programm der Europäischen Union

Ab 24. Mai 2007 im Kino

Inhalt

Nach den Sommerferien1969, die der 13-jährige

Frits gebannt und fasziniertvon den Ideen Martin LutherKings vor dem Fernseher ver-bracht hat, kommt er in eineneue Schule. Dort schaltetund waltet der autoritäreSchulleiter Lindum Svendsen,der sich nicht um das Verbotkörperlicher Bestrafungschert. Als Frits vom Direktorbeinahe ein Ohr abgerissenwird, verstärkt sich in ihm derWiderstand und die Rebellion,motiviert von Martin LutherKings Vorstellungen von ei-nem besseren Leben undgrößerer Gerechtigkeit. Unter-stützt von dem jungen, unkon-ventionellen Lehrer FreddieSvale und seinen Eltern Stineund Peder, die jedoch auchalle ihre Probleme haben,nimmt Frits den Widerstandgegen den Schulleiter auf ...

Der preisgekrönte Familien-film ist eindrucksvoll gespielt,einfühlsam inszeniert und ent-hält eine Fülle an freudigenund schmerzlichen Momenten.

Inhaltsangabe

Im Jahr 1969 erfährt dieBürgerrechtsbewegung

um Martin Luther King auch in Europa großen Widerhall. Es ist die Zeit der Anti-Atom-waffen-Bewegung, demBeatles-Haarschnitt, von Rock ’n’ Roll und Rebellion.

Frits Vater Peder ist Bauer und respektiertes Mitgliedder lokalen Gemeinde, seine Frau Stine arbeitet alsKrankenschwester an der Schule. Gemeinsam mit Fritsund dessen Schwestern Ellen und Hanne leben sie einharmonisches und liebevolles Familienleben – das je-doch jäh durch eine Krankheit des Vaters aus den Fugengerät.

An seiner neuen weiterführenden Schule wird Frits ge-meinsam mit seinen Klassenkameraden vom SchulleiterLindum Svendsen willkommen geheißen. Der strengeSvendsen wehrt sich gegen jede fortschrittliche Ent-wicklung, ist Anhänger von Ordnung, körperlicher ,,Züch-tigung“ – und ihr Klassenlehrer. Aus Lehrermangelkommt jedoch der junge Lehrer Freddie Svale an dieSchule und wird Frits Lehrer für Dänisch und Gesang. Er bringt nicht nur ganz frisch das Diplom der Kopen-hagener Hochschule mit aufs Land, sondern auch eineneue Pädagogik und die unkonventionellen Ideen dieserZeit. Dieser junge, langhaarige Lehrer passt augen-scheinlich nicht zum Rest des Kollegiums. Doch dieSchülerInnen lieben ihn. Nicht zuletzt Frits, der in seinerKlasse selbst ein rebellischer Außenseiter ist. Er wird

von Mitschülern aufgezogen, aber wehrt sich dagegen,unterdrückt zu werden. Er schwimmt weiterhin gegenden Strom. Im Gegensatz zu seinen Mitschülern verfolgter begierig die Nachrichten über die Bürgerrechtsbewe-gung Martin Luther Kings, über die Demonstrationenund den Wunsch nach einer besseren und gerechterenGesellschaft.

Eines Tages wird Frits wegen einer Dummheit soschwer vom Schulleiter bestraft, dass er sich ver-

ängstigt und mit stark blutendem Ohr in der Toilette ver-steckt. Dort findet ihn Freddie, der ihn schockiert nachHause bringt. Der Lehrer überzeugt Frits Eltern davon,gegen den Schulleiter vorzugehen und eine juristischeUntersuchung zu fordern. Doch im Schulrat der kleinenGemeinde besitzt der Schulleiter großen Einfluss. Stineverliert unter einem Vorwand ihre Anstellung als Schul-krankenschwester und Frits wird mit Zustimmung desKollegiums in die Klasse besonders leistungsschwacherJugendlicher gesteckt.

Aber Frits, der nach seinem Vorbild Luther King mittler-weile seinen Namen zu Martin geändert hat, hört nichtauf, sich für ihr Recht einzusetzen – unterstützt von sei-nen Eltern und Großeltern. Sie verlieren bis zum Schlussnicht die Hoffnung, dass sich die Gerechtigkeit durch-setzen wird.

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Der Regisseurüber seinen Film

A ls ich im Jahr 2004 in-mitten von 250 laut-

starken Kindern im Schulhofvon Ærøskøbing stand fühlteich mich in eine lange ver-gangene Zeit zurückversetzt.Damals stand ich selber imSchulhof und feierte eine Frei-heit, die wir gerade gewonnenhatten. Das war ein seltsamesund intensives Erlebnis – ichmusste zwei Mal schlucken,bevor ich die Szene drehenkonnte.

Es war fantastisch, nochmals die Atmosphäre des Jah-res 1969 hervorzurufen, denn es ist ein Jahr, das michselbst sehr geprägt hat. Man könnte Der Traum einenpersönlichen Film nennen. Meine anderen Filme sindzwar auch persönlich, aber dieser wurde ganz stark vonmeiner Erinnerung an diese Zeit beeinflusst. Ein Großteilder Geschichte und viele Charaktere des Films haben ih-ren Ursprung in tatsächlichen Ereignissen und in Men-schen aus dieser Zeit und aus dem Ort, an dem ich auf-wuchs.

Von Anfang an war mir klar, dass Der Traum fürmich ein sehr wichtiger Film werden würde –

vielleicht ist er sogar der wichtigste. Die Geschichtehat schon lange irgendwo in meinem Kopf existiert, be-vor ich Mitte der 90er Jahre Portland drehte. Zu der Zeitwar ich allerdings noch zu ,,rebellisch“ und ,,provokant“und wollte erst noch einen Film machen, der nicht so,,nett“ wie die übrigen dänischen Filme war. Nun bin ichreifer geworden und sensibler, weshalb Der Traum eineandere Art Film darstellt als Portland oder Chop Chop.

Der Traum ist ein klassisches Stück, das vor allem vonseiner Geschichte, seinen Schauspielern und den Emo-tionen lebt. Kurz zusammengefasst ist es die Geschich-te des 13-jährigen Frits, der, motiviert von der Bürger-rechtsbewegung Martin Luther Kings, den Mut hat,seinen Schulleiter Lindum Svendson wegen Körper-verletzung anzuzeigen. Frits zur Seite stehen sein VaterPeder, seine Mutter Stine und Freddie, ein junger idea-listischer Lehrer, der noch in der Probezeit ist. Ihrgemeinsamer Kampf für Gerechtigkeit erschüttert dieFundamente der ruhigen, ländlichen Gemeinde. Der Mutvieler Menschen wird auf den Prüfstand gestellt wer-den, bevor der Streit gewonnen wird.Im Film spielen vielfältige Gefühle eine Rolle. Manchesind leicht und liebevoll wie die Hitze, die über demAsphalt eines heißen Sommertags wabert. Manchesind kalt und beängstigend wie der Winternebel, dereine gefrorene Landschaft einhüllt. Denn die Liebe derFamilie, die zarte erste Liebe zweier junger Menschenund dieser Sommer, der so warm war, dass man ihnimmer noch in der Seele spüren kann, haben als Ant-wort den Hass einer Person, die über totalitäre Kräfteverfügt. Die Angst vor einem katastrophalen Ende unddavor, den Kampf alleine aufnehmen zu müssen, be-schäftigt die Sinne, während sich die Geschichte ent-wickelt.Viel Vergnügen! Niels Arden Oplev, Mai 2005

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Biographien

Niels Arden Oplev – Drehbuch und Regie

Niels Arden Oplev wurde 1961 in Dänemark geborenund schloss 1989 die Nationale Filmschule Dänemarksmit dem Film Kyndelmisse (1989) und dem Dokumentar-film Hugo fra Himmerland (1987) ab, die ihm vier inter-nationale Auszeichnungen und zwei Nominierungen ein-brachten. Für das Dänische Fernsehen führte Niels Ar-den Oplev Regie bei mehreren Dokumentar- und Kurz-filmen, sowie dem Fernsehfilm En succes (1993). Erdrehte mehrere Episoden verschiedener Serien des däni-schen Fernsehens, zuletzt Der Adler (Ørnen). Er lebteund arbeitete mehrere Jahre in New York und erhieltdort 2005 den Emmy für eine seiner Serien.Sein Spielfilmdebüt Portland (1996) porträtiert kontro-vers die gewalttätige Untergrundszene im nördlichenund ländlichen Teil Dänemarks, lief im Wettbewerb derBerlinale 1996 und wurde von der Presse hochgelobt.Im Jahr 2001 drehte er die verrückte schwarze Komö-die Chop Chop (Fukssvansen) für die Leinwand, die dreidänische Filmpreise erhielt. Mit seinem bislang letztenFilm Der Traum (Drømmen) gewann er den GläsernenBären des Kinderfilmfestes der Berlinale 2006, und wur-de wiederum mit dem Dänischen Filmpreis (Robert) infünf Kategorien (u.a. Bester Film, Beste Regie, BestesDrehbuch) ausgezeichnet.

Filmographie:

2006 Der Traum (Drømmen)2004 Der Adler – Die Spur des Verbrechens

(Ørnen: En krimi-odyssé), TV2003 Forsvar, TV2001 Chop Chop (Fukssvansen)2000 Unit One – Die Spezialisten (Rejseholdet), TV1997 Headbang i Hovedlandet, TV1996 Portland 1992 Nøgen, Kurzfilm

Sisse Graum Jørgensen –Produzentin

Mit Niels Arden Oplevs Chop Chop hatte Sisse GraumJørgensen 2001 ihren Einstand als Produzentin, seitherhat sie mit zahlreichen angesehenen dänischen Regis-seuren zusammen gearbeitet. Für Lone Scherfig produ-zierte sie auf Englisch Wilbur wants to kill himself(2002) und war Ko-Produzentin bei Open Hearts vonSusanne Bier (2002, auch im ARSENAL Filmverleih).Die Zusammenarbeit mit Susanne Bier setzte sie mitBrothers – Zwischen Brüdern (2004) und Nach derHochzeit (2006) fort. Weiterhin produzierte sie ThomasVinterbergs Dear Wendy (2005) und arbeitet derzeit anLone Scherfigs nächstem Projekt.

Janus Dissing Rathke – Frits

Janus Dissing Rathke ist 13 Jahre alt und kommt ausder Nähe von Århus an der Ostküste Dänemarks, wo erdie sechste Klasse besucht. In seiner Freizeit spielt erFußball und Klavier, wenn er nicht gerade Musik hört.Bevor er die Anzeige für das Casting von Der Traum ge-sehen hatte, besaß er keinerlei Schauspielerfahrung.Das hat sich nun gründlich verändert. Aber noch ist erunentschieden, ob er Schauspieler werden will oderdoch lieber Journalist.

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Bent Mejding – Lindum Svendsen

Bent Mejding ist einer der großen Schauspieler Däne-marks und in jeglicher Hinsicht ein unglaublich dynami-scher Mensch am Theater. Neben seiner Arbeit alsSchauspieler war er wiederholt und langjährig als Thea-termanger tätig. Auch auf der Leinwand hat er Spurenhinterlassen, z.B. bei Die Olsenbande sieht rot von1976, Twist & Shout von Bille August (1984), für den erden Dänischen Filmpreis (Robert) als bester Nebendar-steller erhielt, Flickering Lights (auch im ARSENAL Film-verleih) von Anders Thomas Jensen, Italienisch für An-fänger von Lone Scherfig (beide 2000) und zuletzt DaisyDiamond von Simon Staho (2007). Im Fernsehen war erin einer Vielzahl verschiedener Serien zu sehen, so z.B.in den erfolgreichen Serien Matador; Taxa und Unit One– Die Spezialisten.

Anders W. Berthelsen –Freddie Svale

Anders W. Berthelsen ist seit seinem Abschluss an derDänischen Theaterschule im Jahr 1994 sehr beschäftigtund hat sowohl am Theater als auch im Fernsehen oderauf der Leinwand viele Erfolge gefeiert. Sein Spielfilm-debüt hatte er 1996 in Portland von Niels Arden Oplev.Es folgten Rollen in Mifune (1999, Regie: Søren Kragh-Jacobsen), Italienisch für Anfänger und Das Gewichtdes Wassers von Kathryn Bigelow (beide 2000). Nach einer Nebenrolle in Kletter-Ida (2004, Regie: HansFabian Wullenweber) konzentrierte er sich auf seineHauptrolle im preisgekrönten King’s Game von NikolajArcel (2004). Daneben spielt er zwei sehr populäre Cha-raktere in den erfolgreichen dänischen Serien Taxa undKrøniken. Zuletzt stand er wieder für Nikolaj Arcel (DeFortabte sjæles ø, 2007) und Hans Fabian Wullenweber(Cecilie, 2007) vor der Kamera.

Jens Jørn Spottag – Frits Vater Peder

Jens Jørn Spottag hat sowohl am Theater als auch inwichtigen Leinwand- und Fernsehproduktionen dieGrundlage für seine Karriere gelegt. Zu seinen Spielfil-men zählen Gnadenlose Verführung von Susanne Bier(1997), Idioten von Lars von Trier (1998), King’s Gamevon Nikolaj Arcel, Inkasso von Lasse Spang Olsen undSilkevejen von Jytte Rex (alle 2004).Er spielte die Hauptrolle in dem Oscar®-nominiertenKurzfilm Ernst und das Licht (1996) sowie in Wahlnacht(1998), beide von Anders Thomas Jensen. Danebenwar er in einer Vielzahl von Fernsehproduktionen prä-sent.

Anne-Grethe Bjarup Riis –Frits Mutter Stine

Anne-Grethe Bjarup Riis ist in vielen Theater- und Re-vue-Produktionen aufgetreten. Auf der Leinwand warsie präsent in Cafe Hector von Lotte Svendsen (1996),Idioten von Lars von Trier (1998), Love at first hiccoughvon Tomas Villum Jensen (1999) und in den Hauptrollenvon Halalabad Blues von Helle Ryslinge (2002) undVeninder von Charlotte Sachs Bostrup (2005). Zuletztspielte sie in I was a Swiss Banker von Thomas Imbach(2007), der auf der Berlinale 2007 zu sehen war. Auch den Fernsehzuschauern ist sie durch ihre Rollen inFinn’sk Fjersyn; The Hotel und Emma’s Dilemma wohl-bekannt.

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Hintergrund-informationen

Martin Luther King, jr.

Martin Luther King, jr. (* 15. Januar 1929 in At-lanta, Georgia; 4. April 1968 in Memphis, Ten-

nessee) war Baptistenpastor und Bürgerrechtler. Erzählt zu den wichtigsten Vertretern im Kampf gegen dieweltweite Unterdrückung der Schwarzen und für sozialeGerechtigkeit. Am 28. August 1963 demonstriertenmehr als 250.000 Menschen friedlich im “March onWashington for Jobs and Freedom”, auch um die Bür-gerrechts-Gesetzgebung Präsident Kennedys zu unter-stützen. Hier hielt King seine wohl bekannteste Rede “I have a dream” (s.u.). 1964 erhielt Martin Luther Kingden Friedensnobelpreis. King, der immer die Gewaltlo-sigkeit predigte, wurde dreimal tätlich angegriffen, über-lebte mindestens ein Bombenattentatund wurde zwischen 1955 und 1968mehr als 30 Mal inhaftiert. Am 4. April1968 wurde er in Memphis, Ten-nessee erschossen.

Die Rolle MartinLuther Kings inner-halb der Bürger-rechtsbewegungin den USA

Bevor King sich ausschließlichfür Bürgerrechte engagierte,

setzte sich vor allem die National As-sociation for the Advancement of Colo-red People (NAACP) für die Rechteder schwarzen Minderheit ein.Mit dem Erfolg des “Montgomery BusBoycotts” im Jahr 1956 nahm der Ein-fluss Kings auf die Bürgerrechtsbewe-gung und die Wirkung seiner Person auf die schwarzeBevölkerung stark zu. War er zuvor hauptsächlich alsPfarrer tätig gewesen, reiste er in den folgenden Jahrenmit Unterbrechungen durch die gesamten USA und hieltunzählige Reden. Die Erfolge in Birmingham, die Durchsetzung des CivilRights Act 1964 und die Ehrung mit dem Friedensnobel-preis machten King zum größten Führer des gewaltlo-sen Protestes für die Gleichberechtigung der Schwar-zen. In diesen Jahren verlor auch die NAACP stark anBedeutung.Es gab aber sowohl Kritik an der Führungsrolle, die Kingeinnahm, als auch an seinem Prinzip, ausschließlich ge-waltfrei zu protestieren. So gründete sich 1960 das Stu-

dent Nonviolent Coordinating Committee (SNCC), dasdie Funktion Kings in der landesweiten Bewegung kon-struktiv kritisierte. 1964 wurde von Malcolm X die Orga-nization of Afro-American Unity (OAAU) ins Leben ge-rufen. In seiner Rede am Gründungstag rief er offen zurBeilegung der ausschließlich gewaltfreien Strategienauf und distanzierte sich damit deutlich von King. Nachdem Tod von Malcolm X 1965 löste sich die OAAU je-doch auf.1966 formierte sich die Black Panther Party, die weni-ger durch Massenproteste als durch Hilfsleistungen fürschwarze Bedürftige versuchte, soziale Ungerechtig-keiten auszugleichen. Außerdem trat sie für ,,SchwarzenNationalismus“ und das ausdrückliche Recht ein, sichselbst zu verteidigen, und grenzte sich damit vom Pazi-fismus- und Toleranzdenken Kings ab. Dann wurde aufInitiative von Carmichael 1966 auch noch die lose sepa-ratistische Black Power-Bewegung ins Leben gerufen,die eine Vereinigung aller Schwarzen und die Bewah-rung von ,,Schwarzer Kultur“ anstrebte.

Vor allem durch solche Gruppierungen hatten Kings Idea-le und Protestaktionen im Norden der USA einen schwe-ren Stand. Hinzu kam, dass er erst 1966 begann, De-monstrationen im nördlichen Chicago zu organisieren.Trotzdem blieb er für viele bis zu seinem Tod die unum-strittene Führungsfigur des gewaltfreien Widerstands.

Durch das Attentat 1968 auf King, den gestiege-nen Druck von Seiten des FBI (vor allem auf die

Black Panther Bewegung) und die politischen Zuge-ständnisse erlahmte nach 1970 die Bürgerrechtsbewe-gung in den USA. Das SNCC löste sich 1970 auf, unddie Black Panther zeigten sich ab 1981 nicht mehröffentlich. Die NAACP sowie die Southern Christian Lea-dership Conference (SCLC) bestehen noch heute.

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I Have a Dream” (engl. ,,Ich habe einen Traum“) istder Titel einer berühmten Rede von Martin Luther

King jr., die er anlässlich der großen Protestkundgebung“March on Washington for Jobs and Freedom” am 28.August 1963 vor mehr als 250.000 Menschen hielt.King benutzte seine Rede als negative Hommage aufden geplatzten bzw. für eine Minderheit (beispielsweisedie afroamerikanische Bevölkerung der USA) unerreich-baren American Dream, um damit auf die Missständeder schwarzen Bevölkerung aufmerksam zu machen.Auszug:”I have a dream that one day this nation will rise up andlive out the true meaning of its creed: ,We hold thesetruths to be self-evident: that all men are created equal.‘I have a dream that one day on the red hills of Georgiathe sons of former slaves and the sons of former slave-owners will be able to sit down together at a table ofbrotherhood.I have a dream that one day even the state of Missis-sippi, a desert state, sweltering with the heat of in-justice and sweltering with the heat of oppression, willbe transformed into an oasis of freedom and justice.I have a dream that my four little children will one daylive in a nation where they will not be judged by thecolor of their skin but by the content of their character.I have a dream today.”

,,Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages dieseNation erheben wird und die wahre Bedeutung ihresGlaubensbekenntnis ausleben wird: Für uns soll alsselbstverständlich gelten: ,Alle Menschen sind alsgleich geschaffen.‘Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den rotenHügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und dieSöhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch derBrüderlichkeit sitzen können.Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages selbst derStaat Mississippi, ein Wüstenstaat, der in der Hitze derUngerechtigkeit und Unterdrückung verschmachtet, ineine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit verwandelt.Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder ei-nes Tages in einer Nation leben werden, in der man sienicht nach ihrer Hautfarbe, sondern allein nach ihremCharakter beurteilt.Ich habe einen Traum, heute!“

Körperstrafen in der (schu-lischen) Kindererziehung

A ls Strafmethode nicht nur in der schulischenKindererziehung waren Körperstrafen in abge-

milderter Form das wohl beliebteste Erziehungsmittelbis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Diese Körper-strafen wurden in der Regel mit der flachen Hand, ei-nem dünnen Rohrstock oder einem Lineal auf den Po,im Schulmilieu oft auch auf die ausgestreckte Hand desKindes gegeben (so genannte ,,Tatzen“). Andere häufiggebrauchte Körperstrafen waren die Ohrfeige, die Kopf-nuss, das Ziehen an den Haaren oder Ohren, oder dasKnienlassen des Kindes auf einem dreikantigen Holz-scheit.

Die körperliche Züchtigung von Kindern und Heranwach-senden war in Westdeutschland in (insbesondere hand-werklichen) Ausbildungsverhältnissen bis etwa 1960und an Grundschulen bis etwa 1970 weit verbreitet.Auch die Übertragung des Züchtigungsrechts an Dritte(etwa an Nachhilfelehrer) war bis etwa 1970 sozial ak-zeptiert und nicht unüblich.

In den meisten Staaten Europas hat sich jedoch seitetwa dem Ende des Zweiten Weltkriegs, vor allem in

den 1960er/1970er Jahren und gestützt durch neue psy-chologische Erkenntnisse, die neue öffentliche Meinungdurchgesetzt, dass Körperstrafen schädlich für die Ent-wicklung des Kindes sind und nicht mehr angewendetwerden sollen. In der DDR wurden Körperstrafen an denSchulen 1949 abgeschafft, 1973 auch in der Bundes-republik Deutschland. Jedoch erklärte noch 1979 dasBayerische Oberste Landesgericht, dass ,,im Gebiet desFreistaates Bayern (...) ein gewohnheitsrechtlichesZüchtigungsrecht“ besteht. 1980 wurde die Prügelstrafein Schulen auch in Bayern abgeschafft.

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In den meisten europäischen Ländern ist die Prügel-strafe in Schulen per Gesetz aufgehoben worden, in

Großbritannien beispielsweise 1986. In den USA sindnoch immer Körperstrafen an den Schulen in ungefährder Hälfte aller US-amerikanischen Bundesstaaten er-laubt, werden aber praktisch nur noch in den ehemali-gen Südstaaten angewandt. Diese werden in der Regelmit einem speziellen Holzpaddel (“Paddle”) oder auchmit einem Lederriemen auf das Gesäß des Schülers ge-geben (“paddling”/”lashing”). In den betroffenen Bun-desstaaten obliegt es dem jeweiligen Schulbezirk dieZulässigkeit, Anlässe, Umfang und Durchführungsrege-lungen für körperliche Bestrafungen festzulegen. In derVergangenheit haben wiederholt Schulangestellte ihreStellung verloren da sie gegen die entsprechenden Vor-schriften verstießen.

Im Bereich der familiären oder elterlichen Kinder-erziehung sind Körperstrafen mittlerweile in mehrerenLändern Europas per Gesetz verboten. So wurden inSchweden bereits 1979 Körperstrafen als Erziehungs-mittel grundsätzlich illegalisiert. Dem Beispiel Schwe-dens folgten seither mehrere andere (v. a. europäische)Staaten, darunter die Schweiz, Island, Finnland, Däne-mark, Norwegen, Österreich, Italien, Zypern, Kroatien,Israel und Litauen.

Mit Änderung des § 1631 Abs. 2 BGB habenauch in Deutschland Kinder seit dem 6. No-

vember 2000 ein Anrecht auf gewaltfreie Erziehung, dasheißt, auch Demütigungen sind verboten. Damit wurdedas bis dahin bestehende ,,elterliche Züchtigungsrecht“aufgehoben. Körperliche oder seelische Misshandlun-gen von Kindern in der Erziehung hingegen sind inDeutschland bereits seit 1998 verboten. In Großbritannien wurde ein Anhang zum britischenKinderschutzgesetz der Eltern, welches das Schlagenihrer Kinder generell verbieten sollte, im Jahr 2004 abgelehnt. Ein weiterer Antrag, der das Schlagen vonKindern unter Hinterlassung sichtbarer Spuren verbie-tet, wurde hingegen angenommen und trat im Januar2005 in Kraft. Im Januar 2006 forderten die vier Kinder-beauftragten Großbritanniens ein totales Verbot von Gewalt in der Kindererziehung; diese Forderung wurdejedoch von der Regierung Tony Blairs abgelehnt.

Entsprechende Gesetzesinitiativen in den USA sind imVerlauf der vergangenen Jahrzehnte immer wieder ge-scheitert. Seit Anfang der 1990er Jahre gründeten sichdort Elterninitiativen die einem Verbot elterlicher Züchti-gung entgegen traten.

Cast & Crew

CastSchulleiter Lindum Svendsen BENT MEJDINGFreddie Svale . . . . . . . . . . . . ANDERS W. BERTHELSENFrits Vater Peder . . . . . . . . . . JENS JØRN SPOTTAGFrits Mutter Stine . . . . . . . . . ANNE-GRETHE BJARUP RIISInternatsleiter . . . . . . . . . . . . PETER HESSE OVERGAARDIben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SARAH JUEL WERNERFrits Johansen . . . . . . . . . . . JANUS DISSING RATHKEFrits Großvater . . . . . . . . . . . GYRD LØFQVISTFrits Großmutter . . . . . . . . . . ELIN REIMERLehrer Olsen . . . . . . . . . . . . . STEEN STIG LOMMERArzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KURT RAVN

CrewRegie . . . . . . . . . . . . . . . . . . NIELS ARDEN OPLEVDrehbuch . . . . . . . . . . . . . . . NIELS ARDEN OPLEV & . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STEEN BILLE

Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . LARS VESTERGAARD, dffSchnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . SØREN B. EBBETonschnitt . . . . . . . . . . . . . . . PETER SCHULTZSzenenbild . . . . . . . . . . . . . . SØREN SKJÆRKostümbild . . . . . . . . . . . . . . MANON RASMUSSENMusik . . . . . . . . . . . . . . . . . . JACOB GROTHHerstellungsleitung . . . . . . . KAREN BENTZONAusführende Produzenten . . PETER GARDE & . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PETER AALBÆK

Produzenten . . . . . . . . . . . . . SISSE GRAUM JØRGENSENSzenenfotos . . . . . . . . . . . . . OLE KRAGH-JACOBSEN &. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . THOMAS PETRI

Redaktion: Julius Windhorst & Trudie JorasGestaltung: Uli Gleis

Verleih:Arsenal FilmverleihHintere Grabenstr. 2072070 TübingenTel.: 07071-92 96 0Fax: 07071-92 96 [email protected]

Ausführliches Pressematerial steht demnächst unterwww.arsenalfilm.de zum Download bereit.

Presse:public insightAsamstr. 481541 MünchenTel.: 089-48 99 71 88Fax: 089-48 99 71 [email protected]

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