Process Analytical Technology (PAT) Aktueller Stand · 6. GMP-Gesprächskreis PAT-9 .3 206 4/ 5 1....
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6. GMP-Gesprächskreis
Process Analytical Technology (PAT) Aktueller Stand
Dr. Petra Rempe – Bezirksregierung Münster
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Gliederung
1. Definition2. Grundvoraussetzungen für PAT-Applikationen3. Elemente und Werkzeuge4. Auswirkungen und Chancen5. Aktivitäten der Behörden6. Zusammenfassung und Ausblick
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1. Definition
PAT ist ein System für:
• Die Gestaltung, das Analysieren und die Kontrolle der Herstellung • Zeitnahe Messung (on-line, in-line, at-line)• Kritische Betrachtung gegenüber Qualität und Leistungsmerkmalen• Die Betrachtung der Rohstoffe und Zwischenprodukte sowie der
Prozesse
Ziel: Sicherung der Produktqualität durch Verständnis und Kontrolle der Herstellprozesse
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1. Definition (EMEA)
Process Analytical Technology (PAT) is a system for designing, analysing, and controlling manufacturing through timely measurements of critical quality and performance attributes of raw and
in-process materials and processes with the goal of ensuring final product quality.
This definition is taken from FDA's recently finalised guideline and will be used by European regulators to avoid confusion. "
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2. Grundvoraussetzungen
• Die Technologie muss verstanden und beherrscht werden
• Die Methode muss sorgfältig validiert werden �große Anzahl von Proben/Prozessen zur Auswertung �
• Hoher Zeit ggf. Personal-/Materialaufwand � hohe Investitionskosten
• Return on Investment ???
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3. Elemente und Werkzeuge
PAT � Prozessverständnis
Multivariante Datenanalyse
(MVA)
Prozess-kontrolle Design of
Experiments (DOE) Statistik
Chemometrische On-Line-
Messungen
Prozessregelung
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3. Elemente und WerkzeugeProzessabhängig sind alle Analysenmethoden einsetzbar, die derzeit in pharm. Praxis Verwendung finden, z.B.:
– Vibrationsspektroskopie (NIR, Raman)– UV-VIS– NMR– MS– Fluoreszens-Messungen– Bildgebende Verfahren
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Knowledge-Space
Design-Space
Control-Space
3. Elemente und Werkzeuge
“Sammlung chargen-spezifischer Informationen, die zeigen, dass die Charge innerhalb des Design-Spaces des Produkt hergestellt wurde”
Process Signature
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4. Auswirkungen und Chancen
Prozess 1
Zwischen-produkt
Prozess 2 Prozess 3
Bulkware Fertig-produkt
Ausgangs-stoffe
Traditionell: produktorientierte Analytik nach Prozessende im Labor
Neu: Anwendung Prozessanalytischer Technologien
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4. Auswirkungen und ChancenTraditionelles Vorgehen
• Prozess wird entwickelt, „eingefroren“ und validiert anhand von drei Handelschargen
• Prozessabsicherung durch SOP´s, Schulung etc.
• Nachträgliche Qualitätskontrolle durch Off-line-Untersuchung von Produkten im Labor
PAT-Vorgehen
• On-/In-line-Analyse des Prozesses in Echtzeit, flexible Reaktion auf Bedingungen
• PAT-Daten ermöglichen– statistisch basierte Prozess-
steuerung/-regelung– Multivariante Auswertung
und so Verständnis kom-plexer Zusammenhänge
• Produktfreigabe ohne Off-line-Tests in Echtzeit möglich
=> Der Prozess ist eine Black-box => Der Prozess wird verstanden
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4. Auswirkungen und Chancen
PAT verursacht einen Paradigmenwandel!
Besseres Verständnis des Prozessdesigns
Qualität wird zwangsläufig in das Arzneimittel eingebaut
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4. Mögliche Auswirkungen• Verkürzung der Produktionszeiten durch Online-Überprüfung von
Qualitätsparametern
• Verhinderung/Verringerung von Ausschüssen und Wiederaufarbeitungen
• Möglichkeit der Echtzeitfreigabe
• Senkung der Lagerzeiten /-bestände
• Zunehmende Automatisierung zur Verbesserung des Arbeitsschutzes und Verringerung menschlicher Fehlerquellen
• Kontinuierliche Verbesserung von Leistungs- und Anpassungsfähigkeit der Prozesse
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4. Mögliche AuswirkungenAber: PAT-Anwendungen produzieren beträchtliche Datenmengen.
Es muss u.a. geregelt werden:• Wie die Daten (analytisch-apparativ) gewonnen werden• Wie Daten manipulationssicher gespeichert werden• Wie Daten weiterverarbeitet werden (z.B. statistische Methoden)• Wie Ergebnisse nachvollziehbar bewertet werden
PAT-Systeme sind weitestgehend computergestützt. Es gelten die Anforderungen des Anhanges 11 zum EG-GMP-Leitfaden.
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4. Chancen für die PAT-Anwender
• Flexiblere Gestaltung des Arzneimittelmodells (Zulassung)
• Mehr Sicherheit und Information bei der Kontrolle von Ausgangsstoffen
• Verbesserung des Verständnisses für Prozessabläufe undWechselwirkungen zwischen Stoffqualität und Prozessparametern
• (möglicherweise) Vorhersehbarkeit von Änderungen und Abweichungen
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5. Aktivitäten der Behörden - EMEA
• November 2003:Gründung einer PAT-Arbeitsgruppe aus 4 Assessoren und 4 GMP-Inspektoren; Beobachter: EDQM
regelmäßige Sitzungen der Arbeitsgruppe in der EMEA (letzte Sitzung: Feb. 2006)
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5. Aktivitäten der Behörden – EMEAGenerelle Ziele der PAT-Arbeitsgruppe
• Die PAT-Arbeitsgruppe dient dem Dialog und Erfahrungsaustausch zwischen Quality Working Party (QWP) und Ad hoc Group of GMP-Inspection Services
• Sie soll für Europa ein harmonisiertes Zulassungs- und Inspektionsverfahren in Bezug auf die Bewertung von PAT-Anwendungen erarbeiten
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5. Aktivitäten der Behörden – EMEASpezifische Ziele der PAT-Arbeitsgruppe
• Bewertung des bestehenden EU-Regelwerkes in Hinblick auf die Auswirkungen von PAT-Anwendungen
• Prüfung/Bewertung von PAT-Modell-Zulassungen• Prüfung/Bewertung von PAT-Guidelines anderer Organisationen• Erarbeitung von Verfahren zur Zulassungsbewertung und Inspektion
für PAT-Anwendungen• Dialog mit der Industrie
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5. Aktivitäten der Behörden - BRD• Juli 2005:
– Aufnahme des Themas in das Arbeitsprogramm der EFG 10• Firmenbesuche zu PAT-Applikationen• Schulungsmaßnahmen
• Dezember 2005:
– Bildung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe EFG 10/BfArM zur Definition der Schnittstellen Zulassung/Überwachung
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6. ZusammenfassungWas ist PAT?
Ohne PAT:
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6. Zusammenfassung
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Mit PAT
6. Zusammenfassung
6. GMP-GesprächskreisPAT-9.3.2006 22/25
6. Zusammenfassung
Wird PAT in Europa zum verbindlichen Standard erhoben?Nein
Werden neue Regularien zum Thema PAT kommen?Möglicherweise
Wird das PAT-Konzept die Pharmaproduktion verändern?Ja
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Literatur• Note for guidance on Parametric release (CPMP/QWP/3015/99) Quelle:
http://www.emea.eu.int/pdfs/human/qwp/301599en.pdf• Anhang 17 zum EG-GMP-Leitfaden „Parametrische Freigabe“ Quelle:
http://pharmacos.eudra.org/F2/eudralex/vol-4/home.htm• Note for guidance on development pharmaceuticals (CPMP/QWP/155/96);
Quelle: http://www.emea.eu.int/pdfs/human/qwp/015596en.pdf• Note for guidance on Near infrared spectroscopy (CPMP/QWP/3309/01);
Quelle: http://www.emea.eu.int/pdfs/human/qwp/330901en.pdf• Draft Guideline ICH Q8 „Pharmaceutical Development“ Quelle:
http://www.emea.eu.int/pdfs/human/ich/16706804en.pdf• Guidance for Industry PAT — A Framework for Innovative Pharmaceutical
Development, Manufacturing, and Quality Assurance; Quelle: http://www.fda.gov/cder/guidance/6419fnl.htm