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Prof. Dr. Hendrik Jürges wird Stiftungsprofessor für Gesund- heitsökonomie und -management • BKG-Interview Das BKG bei der „Einstieg Abi“ in Dortmund • BKG persönlich Der BKG News Service informiert Sie regelmäßig über Trends im Gesundheitsmanagement, News und aktuelle Projekte des BKG. Hinweise zum Abonnieren, zum Ändern Ihrer Mailadresse und zum Abbestellen finden Sie am Ende dieses News Service. Empfehlen Sie den BKG News Service: Senden Sie ihn an Ihre Kolleginnen und Kollegen weiter. Alle bisherigen Meldungen finden Sie in unserem News-Archiv auf unserer BKG-Homepage. news service 2/2010 Prof. Dr. Hendrik Jürges wird Stiftungsprofessor für Gesundheitsökonomie und -management am BKG Die bundesweit erste Stiftungspro- fessur „Gesundheitsökonomie und -management“ am Bergischen Kom- petenzzentrum für Gesundheitsma- nagement und Public Health (BKG) der Bergischen Universität Wupper- tal wird mit Prof. Dr. Hendrik Jürges besetzt. Der 42-Jährige leitet bislang den Forschungsbereich Gesundheit am Mannheimer Forschungsinstitut „Ökonomie und demographischer Wandel“ (MEA) an der Universität Mannheim und gilt als ausgewie- sener Fachmann für empirische Gesundheitsökonomik. Prof. Jür- ges hat ein umfangreiches wissen- schaftliches Werk vorgelegt, das neben der Gesundheitsökonomie auch Themen der Arbeitsmarkt- und Bildungsökonomie und der Familienforschung abdeckt. Er ist zudem Experte für Methodenfragen und Umfrageforschung. Im letz- ten Handelsblatt-Ranking, bei dem 1.700 deutschsprachige Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachgebiets Volkswirtschafts- lehre untersucht wurden, belegte Prof. Jürges in der Kategorie „ak- tuelle Forschungsleistungen“ eine TOP-100-Platzierung. Jürges steht zudem für international ausgerichte- te und vernetzte Forschung: Im Rah- men des SHARE-Projekts (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe), das von der Europäischen Union und dem U.S. National Institu- te on Ageing unterstützt wurde, ging Jürges unter volkswirtschaftlichen Aspekten der Frage nach, wie Men- schen in Europa altern. Prof. Rainer Wieland, Vorstandsvor- sitzender des BKG, zeigte sich mit dem Ergebnis des Berufungsverfah- rens überaus zufrieden: „Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Jürges ei- nen hochkarätigen Experten für die Bergische Universität Wuppertal gewinnen konnten. Das zeigt, dass wir mit dem BKG für hochwertige Lehre und Forschung offenbar genau die rich- tigen Rahmenbedingun- gen bieten.“ Das neue Bergische Kompetenzzentrum für Gesundheitsmanagement und Public Health an der Uni Wuppertal setzt auf renommierten Experten ISPOR – BKG bei internationaler Tagung in Prag • Aktuelles Forschungsvorhaben „Compliance“ Gesundheit am Arbeitsplatz – das BKG macht es vor Das BKG ist umgezogen 1 Prof. Dr. Hendrik Jürges

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• Prof. Dr. Hendrik Jürges wird Stiftungsprofessor für Gesund- heitsökonomie und -management

• BKG-Interview

• Das BKG bei der „Einstieg Abi“ in Dortmund

• BKG persönlich

Der BKG News Service informiert Sie regelmäßig über Trends im Gesundheitsmanagement, News und aktuelle Projekte des BKG. Hinweise zum Abonnieren, zum Ändern Ihrer Mailadresse und zum Abbestellen finden Sie am Ende dieses News Service. Empfehlen Sie den BKG News Service: Senden Sie ihn an Ihre Kolleginnen und Kollegen weiter. Alle bisherigen Meldungen finden Sie in unserem News-Archiv auf unserer BKG-Homepage.

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2/2010

Prof. Dr. Hendrik Jürges wird Stiftungsprofessor für Gesundheitsökonomie und -management am BKG

Die bundesweit erste Stiftungspro-fessur „Gesundheitsökonomie und -management“ am Bergischen Kom-petenzzentrum für Gesundheitsma-nagement und Public Health (BKG) der Bergischen Universität Wupper-tal wird mit Prof. Dr. Hendrik Jürges besetzt. Der 42-Jährige leitet bislang den Forschungsbereich Gesundheit am Mannheimer Forschungsinstitut „Ökonomie und demographischer Wandel“ (MEA) an der Universität Mannheim und gilt als ausgewie-sener Fachmann für empirische Gesundheitsökonomik. Prof. Jür-ges hat ein umfangreiches wissen-schaftliches Werk vorgelegt, das neben der Gesundheitsökonomie auch Themen der Arbeitsmarkt- und Bildungsökonomie und der Familienforschung abdeckt. Er ist zudem Experte für Methodenfragen und Umfrageforschung. Im letz-

ten Handelsblatt-Ranking, bei dem 1.700 deutschsprachige Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachgebiets Volkswirtschafts-lehre untersucht wurden, belegte Prof. Jürges in der Kategorie „ak-tuelle Forschungsleistungen“ eine TOP-100-Platzierung. Jürges steht zudem für international ausgerichte-te und vernetzte Forschung: Im Rah-men des SHARE-Projekts (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe), das von der Europäischen Union und dem U.S. National Institu-te on Ageing unterstützt wurde, ging Jürges unter volkswirtschaftlichen Aspekten der Frage nach, wie Men-schen in Europa altern.Prof. Rainer Wieland, Vorstandsvor-sitzender des BKG, zeigte sich mit dem Ergebnis des Berufungsverfah-rens überaus zufrieden: „Wir freuen uns, dass wir mit Prof. Jürges ei-nen hochkarätigen Experten für die

Bergische Universität Wuppertal gewinnen konnten. Das zeigt, dass wir mit dem BKG für hochwertige

Lehre und Forschung offenbar genau die rich-tigen Rahmenbedingun-gen bieten.“

Das neue Bergische Kompetenzzentrum für Gesundheitsmanagement und Public Health an der Uni Wuppertal setzt auf renommierten Experten

• ISPOR – BKG bei internationaler Tagung in Prag

• Aktuelles Forschungsvorhaben „Compliance“

• Gesundheit am Arbeitsplatz – das BKG macht es vor

• Das BKG ist umgezogen

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Prof. Dr. Hendrik Jürges

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BKG-Interview mit Prof. Dr. Hendrik Jürges

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Das BKG bei der „Einstieg Abi“ in DortmundAm 10. und 11. September findet die Abiturientenmesse „Einstieg Abi“ erstmalig in Dortmund (Westfalen-hallen, Halle 6) statt. Das BKG wur-de von der Bergischen Universität Wuppertal dazu eingeladen, ein Teil des Messestandes zu werden und das vielfältige Fächerangebot der BUW zu repräsentieren. An beiden Tagen wird das BKG je-

weils mit Prof. Dr. Juliane Köberlein, Junior-Professorin am BKG, und Co-rinna Schaffert, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, vertreten sein, die den Schülern und ihren Eltern Rede und Antwort stehen. Der Andrang könnte groß werden, denn insgesamt wer-den bei der Einstieg Abi rund 13.000 Besucher erwartet. Das BKG erhofft sich von der Teilnahme an der Abitu-

rientenmesse den Bekanntheitsgrad des neuen Studiengangs „Gesund-heitsökonomie und Gesundheitsma-nagement“ weiter zu steigern und junge Menschen von den breit ge-fächerten und politisch aktuellen In-halten des Studiums zu begeistern. Einige Impressionen von der Mes-se werden Sie an dieser Stelle im nächsten Newsletter finden.

Herr Prof. Jürges, können Sie uns kurz Ihren Werdegang skizzieren?Prof. Jürges: Nach dem Studium der VWL, Soziologie und Statistik in Köln und Dublin habe ich mich im Jahr 2000 an der Universität Dort-mund promoviert und im Jahr 2006 an der Universität Mannheim habi-litiert. Hier war ich auch seit 2002 Forschungsbereichsleiter am Mann-heimer Forschungsinstitut Ökono-mie und Demographischer Wandel (MEA) im Forschungsbereich „Ge-sundheit und Leben“. Außerdem bin ich zurzeit als stellvertretender Koor-dinator des Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe tätig, einer interdisziplinären Altersstudie in 15 europäischen Ländern, die auch un-ter dem Kürzel „SHARE“ bekannt ist. Es ist das größte jemals durch die EU finanzierte sozialwissenschaftli-che Forschungsprojekt.

Was hat Sie besonders an der BKG-Stiftungsprofessur gereizt?Prof. Jürges: Zunächst ganz ein-fach: Die Möglichkeit etwas Neues aufzubauen. Dabei sind mir vor al-lem drei Ziele wichtig, für die ich mich am BKG engagieren werde: Erstens die nachhaltige Verbesserung der Versorgungsqualität und Wirtschaft-lichkeit der Gesundheitsversorgung in der Region, zweitens die weitere Profilierung der BUW als regiona-les und nationales Kompetenzzen-

trum „Gesundheit“ und als echte Beratungskompetenz für Fragen der Politik und Praxis. Und drittens die internationale Profilierung als inno-vativer Forschungsstandort. Diese Ziele möchte ich gemeinsam mit den Mitarbeitern des BKG auf verschie-dene Arten erreichen: Zusammenar-beit mit regionalen Stakeholdern im Bereich der Gesundheit; der Wissen-stransfer zwischen Wissenschaft, Leistungserbringern, Versicherern und Politik; die wissenschaftsbasier-te Beratung von Akteuren; die Ent-wicklung innovativer Forschungs-ansätze aus dem Zusammenspiel bzw. der Zusammenarbeit von regi-onaler Wissenschaft und regionalen Akteuren heraus und schließlich die wissenschaftliche Begleitforschung von Maßnahmen in verschiedenen Praxisfeldern – idealerweise „von Anfang an“.

Welchen Themengebieten haben Sie sich rückblickend besonders gewidmet?Prof. Jürges: Alle meine For-schungsarbeiten sind empirisch, sie basieren also auf ökonometrischer Auswertung von Individualdaten. Hier gibt es verschiedene Themen, für die ich mich besonders interes-siert habe. Beispielsweise die Iden-tifikation kausaler Effekte von Bil-dung auf Gesundheit, die Anreize im Gesundheitswesen und Quality

of Care, also die Qualität ärztlicher Versorgung, Soziale Ungleichheit in Gesundheit, international und in-tersubjektiv vergleichende Gesund-heitsmessung, Determinanten der Gesundheit von Kindern oder De-terminanten von Erwerbsunfähigkeit und Frühverrentung.

Welche Fragestellungen wollen Sie im BKG künftig in den Fokus Ihrer Arbeit rücken?Prof. Jürges: Dazu gehören insbe-sondere die eben genannten The-men, denn hier gibt es noch eine Menge zu forschen. Zudem möchte ich den Fokus auf die langfristigen ökonomischen und gesundheitlichen Folgen (früh-)kindlicher Lebensbe-dingungen legen, die Determinanten und Auswirkungen von Gesundheits-wissen („health literacy“) weiter be-leuchten und nicht zuletzt Gesund-heitssystemforschung betreiben.

Und zum Schluss: Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten bzw. in Ihrer Freizeit?Prof. Jürges: Ich mache leiden-schaftlich gerne Musik, spiele Bass und Gitarre. Ich spiele gerne mit meinem Sohn, mag das Reisen und gehe – wenn Zeit ist – auch mit Ver-gnügen ins Kino. Demnächst komme ich hoffentlich auch wieder dazu, mehr Sport zu treiben.

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BKG persönlich

Alles im GriffSusanne Müller ist zuständig für die Büro-Organisation im BKG

Prag ist Ausrichtungsort der diesjährigen ISPOR

BKG im November bei internationaler Tagung in Prag

Eine Neugründung wie im Fall der Entstehung des BKG ist immer auch organisatorisch eine Herausforde-rung. Um die Arbeitsabläufe eines Instituts optimal zu koordinieren, ist ein professionelles Zeit- und Büro-management unerlässlich. Diese wichtige Aufgabe übernimmt am BKG Susanne Müller, sie ist dort zu-ständig für alle administrativen und organisatorischen Aufgaben. Bereits seit 2005 arbeitet sie bei Pro-fessor Rainer Wieland am Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsy-chologie an der Bergischen Univer-

sität Wuppertal. Susanne Müller ist am BKG buchstäblich Mitarbeiterin der ersten Stunde: Seit Anbeginn der Gründungsphase des BKG war sie an der Entwicklungsgeschichte beteiligt, sie übernahm beispielswei-se die Organisation der Sitzungen des BKG-Gründungskreises von Au-gust 2008 bis zur Eröffnung im Juli 2009. Auch an der Organisation und Ausgestaltung des BKG-Netzwerkes war sie maßgeblich beteiligt. Persönlich erreichen Sie Susanne Müller auf dem Campus Grifflenberg im Gebäude S, Raum 12.09, tele-

fonisch steht sie unter (0202) 439 -3718 zur Verfügung, oder senden Sie eine E-Mail an [email protected].

Im November wird das BKG zum ersten Mal mit Forschungsergebnis-sen auf einer internationalen Tagung vertreten sein. Gleich zwei Abstracts von Juliane Köberlein, Junior-Professorin am BKG, die sie im Juni bei der Inter-

national Society For Pharmacoe-conomics and Outcomes Research (ISPOR) eingereicht hatte, wurden für die Vorstellung im Rahmen einer Poster-Session akzeptiert. Der jähr-liche europäische Kongress der IS-POR wird in diesem Jahr vom 6. bis 9. November in Prag stattfinden. Ihrem bisherigen Forschungs-schwerpunkt „Allergische Rhinitis“ ist Prof. Juliane Köberlein hierbei treu geblieben und hat Berechnun-gen an einer Datenbank mit 120.000 Patientendatensätzen durchgeführt. Das Ziel der Analysen war es, Risi-kofaktoren für das Nichtansprechen auf eine leitliniengerechte Therapie zu identifizieren und somit die beste-henden Behandlungsleitlinien nach-haltig zu stärken.

Das entwi-ckelte Vor-hersage-modell für Therapie-Responder wurde in Kooperation mit Jarek Kra-jewski, Junior-Professor und Leiter des Arbeitsbereichs „Methoden der Wirtschaftspsychologie/Experimen-telle Wirtschaftspsychologie“, me-thodisch optimiert.

Eindrücke des Kongresses, sowie die Vorstellung der konkreten For-schungsergebnisse finden Sie nach der Tagung im ersten Newsletter 2011.

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Aktuelles ForschungsvorhabenAllergologie – das BKG forscht in Sachen Compliance bei Patienten mit allergischer Rhinitis

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Die allergische Rhinitis (Heuschnup-fen) ist mit einer derzeitigen Lebens-zeitprävalenz von 13 bis 24 Prozent eine der häufigsten allergischen Erkrankungen. Untersuchungen an-hand repräsentativer Bevölkerungs-stichproben belegen, dass sich ihre kumulative Prävalenz in den vergan-genen 10 Jahren fast verdoppelt hat und offenbar auch weiterhin steigen wird. Einigkeit besteht darüber, dass die Prävalenz häufig unterschätzt wird, da Betroffene die allergische Rhini-tis als eine nicht schwerwiegende Erkrankung empfinden und viele Pa-tienten aufgrund der bestehenden Möglichkeiten zur Selbstmedikation undiagnostiziert bleiben. Trotz der erheblichen Auswirkungen durch Folgeerkrankungen wie Asthma, chronische Nasennebenhöhlenent-zündung, Beeinträchtigungen der Lebensqualität und des Leistungs-vermögens sowie die damit verbun-denen Folgen für die Gesellschaft, wird die allergische Rhinitis selbst bei einem Arztbesuch oft unzurei-chend diagnostiziert und therapiert.

Bei 40 Prozent der Heuschnupfen-patienten findet sich eine bronchi-ale Hyperreaktion als Vorstufe zum Asthma. Bei 30 Prozent der Pati-enten entwickelt sich im Laufe von zehn Jahren aus der oft banalisierten Rhinitis ein Asthma bronchiale. Um den Auswirkungen der Erkran-kung auf das Wohlbefinden, der eingeschränkten Arbeits- und Leis-tungsfähigkeit der Patienten sowie den sozio-ökonomischen Folgen entgegen zu wirken, wurden allein im letzten Jahrzehnt zahlreiche Leitlini-en zur Behandlung der allergischen Rhinitis entwickelt und modifiziert. Sie sollen dem praktisch tätigen Arzt helfen, für den individuellen Patien-ten die optimale, Erfolg versprechen-de Behandlung aus einer Vielzahl von Therapiemöglichkeiten auszu-wählen.

Ein Fünftel aller Patienten ver-spürt trotz Leitlinientherapie keine Besserung

Viele Rhinitis-Patienten erhoffen sich von modernen medikamentö-sen Therapien zum einen die symp-tomatische Verbesserung, aber auch eine Steigerung ihres Wohl-

befindens sowie der Arbeits- und Leistungsfähigkeit. Jedoch

demonstrieren aktuel-le Studien, dass ein nicht unerheblicher Teil von bis zu 20 Prozent der Pati-enten trotz adäqua-

ter Leitlinientherapie auch nach einer Be-

handlung symptomatisch bleibt und keine ausrei-chende Verbesserung der Symptome erlebt. Eigene Untersuchungen des BKG

aus dem Juni 2010 an einem 77.000 Patienten umfassenden Kollektiv er-gaben sogar eine Non-Responder Rate von 19,3 bis 28 Prozent. Hier-bei erwies sich die mangelnde The-rapietreue der Patienten als stärkste Einflussgröße für das unzureichen-de Ansprechen auf die Behandlung. Ebenso zeigen Untersuchungen zu anderen Erkrankungen wie z.B. Hy-pertonie, dass nicht die Unwirksam-keit der Medikamente die Ursache für den Misserfolg der Behandlung darstellt, sondern die geringe Com-pliance der Patienten und somit die geringe Übereinstimmung zwischen dem Alltagsverhalten und dem medi-zinisch erwünschten Verhalten. Spe-ziell bei chronischen Erkrankungen mit dauerhafter Behandlung oder Er-krankungen mit geringer subjektiver Symptomatik bzw. als nicht lebens-bedrohlich wahrgenommenen Be-schwerden treten erhebliche Compli-ance-Probleme auf.

Compliance – kooperatives Ver-halten des Patienten im Fokus

Eine klare und einheitliche Definiti-on des Begriffs „Compliance“ exis-tiert derzeit noch nicht, wodurch sich in den letzten Jahren in der Literatur verschiedener medizini-scher Fachdisziplinen unterschied-liche Ausdrücke geprägt haben:

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Therapietreue, Adherence, Fideli-ty, Maintenance, Accordance, Con-cordance, Alliance, Selbstmanage-ment und Empowerment. Faktoren, welche die Compliance der Betrof-fenen beeinflussen können, wurden bisher ebenso noch nicht hinrei-chend untersucht. Dieser Herausfor-derung stellt sich das BKG in einem aktuellen Forschungsvorhaben. Im Rahmen der Evaluation wird unter anderem untersucht, wie hoch die Compliance bei Patienten mit aller-gischer Rhinitis im Praxisalltag un-ter verschiedenen Therapien ist und welche Faktoren die aktive Mitarbeit des Patienten fördern oder hemmen. In Kooperation mit Herrn Dr. Hans-Jochen Sieber der Stallergenes GmbH & Co. KG und Herrn Prof. Dr. Ralph Mösges aus dem Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie der Uniklinik Köln wurden bereits mehr als 120.000 Patientendaten aus verschiedenen Anwendungsbeobachtungen für die

Realisierung des Projekts zusam-mengetragen. Als Basis der Aus-wertungen werden bewusst Daten aus verschiedenen Anwendungsbe-obachtungen und Versorgungsfor-schungsstudien herangezogen, um die im Versorgungsalltag bestehen-

den Wirkzusammenhänge und Stär-ken zu quantifizieren. Ausblick: Erste Ergebnisse des Projekts werden im vierten Quartal 2010 erwartet und sollen sowohl na-tional als auch international vorge-stellt werden.

Gesundheit am Arbeitsplatz – das BKG macht es vor

Ein durchschnittlicher Büroangestell-ter sitzt an rund 220 Tagen im Jahr bis zu acht Stunden täglich an sei-nem Schreibtisch – in den rund 40 Jahren seines Arbeitslebens macht das insgesamt ganze neun Jahre.Der Hochschulsport der Bergischen Universität Wuppertal bietet mit dem „Pausen-Express“ ein 15-minütiges Kurzprogramm an, das mobil macht. Mit Flexibar, Theraband und Co. werden Entspannung, Bewegung und Fitness an ein bis zwei Tagen in der Woche direkt an den Arbeitsplatz gebracht. Da das betriebliche Gesundheitsma-nagement eines der Forschungsfel-der des Bergischen Kompetenzzen-trums für Gesundheitsmanagement

und Public Health ist, wollen die Kol-legen am Institut in punkto gesunder Arbeitsgestaltung natürlich eine Vor-bildfunktion erfüllen und sobald die Kapazität des „Pausen-Expresses“ es erlaubt, in das Programm einstei-gen.Falls auch Sie Interesse haben, die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter aktiv zu fördern, wenden Sie sich gerne an das BKG und wir überlegen uns im Rahmen eines Forschungspro-jektes gemeinsame Strategien, das vorhandene Potenzial Ihres Teams langfristig effektiv umzusetzen.

Der Pausen-Express am BKG

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Das BKG ist umgezogenEnde Juni hat das Bergische Kompetenzzentrum für Gesundheitsmanagement und Public Health neue Räum-lichkeiten am Campus Freudenberg bezogen.

Mit Hinblick auf die Vergrößerung des BKG durch Stiftungsprofessor Hen-drik Jürges und seine wissenschaftli-chen Mitarbeiter wurden am Campus Freudenberg beste infrastrukturelle Voraussetzungen für eine erfolgrei-che Arbeit geschaffen. In der ersten Etage des Gebäudes FN stehen dem BKG neben fünf Büros ein komplett ausgestatteter Besprechungsraum zur Verfügung. Das überaus komfor-table Parkplatzangebot rings um das Gebäude gewährleistet, dass För-derer, Freunde und Projektpartner ebenso wie Studenten dem BKG zu jeder Zeit problemlos einen Besuch abstatten können.

Die neuen Kontaktdaten:

Die Sprechstunde zur Studienbera-tung findet nun ebenfalls in den neu-en Räumen statt. Studieninteressier-te können sich mittwochs in der Zeit von 9:00 Uhr bis 10:30 Uhr im Raum FN.01.06 beraten lassen.

Die neuen Telefonnummern der BKG-Mitarbeiter entnehmen Sie bitte derHomepage www.gesundheit.uni-wuppertal.de.

Bergisches Kompetenzzentrumfür Gesundheitsmanagement und Public Health

Rainer-Gruenter-Str. 21Campus Freudenberg, FN.01

42119 Wuppertal

Tel.: (0202) 439 1390Fax: (0202) 439 1384

E-Mail: [email protected]

Impressum

Verantwortlich: BKG-Marketing, Dr. Mathias Brandstädter, Bergisches Kompetenzzentrum für Gesund-heitsmanagement und Public Health, Rainer-Gruenter-Str. 21, Campus Freudenberg,FN.01, 42119 Wuppertal.

Kostenloses Abo E-Mail an: [email protected]. Bei Änderung Ihrer E-Mail-Adresse, Anregun-gen oder Fragen senden Sie eine E-Mail an [email protected].

Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsmanagement und Public Health (BKG) der Bergischen Universität Wuppertal

Institutsleitung:Prof. Dr. Rainer Wieland (Vorstandsvorsitzender)Prof. Dr. Kerstin Schneider (Stellv. Vorsitzende)Prof. Dr. Hendrik Jürges (Barmenia Stiftungsprofessur, Mitglied des Vorstands)Prof. Dr. Jürgen Freiwald (Mitglied des Vorstands)

www.gesundheit.uni-wuppertal.dewww.publichealth.uni-wuppertal.de