PROF DR.-ING M. THEWES · | 1 MASTERARBEIT Erschütterungen aus Baubetrieb B.Sc. Nadine Depta...
Transcript of PROF DR.-ING M. THEWES · | 1 MASTERARBEIT Erschütterungen aus Baubetrieb B.Sc. Nadine Depta...
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MASTERARBEIT
Erschütterungen aus Baubetrieb
B.Sc. Nadine Depta
Matrikelnummer: 108 011 252242
Betreuer: Prof. Dr. –Ing. Markus Thewes (1.Prüfer) Ruhr-Universität Bochum (TLB)
Ing. Zdenek Zizka M.Sc. Ruhr-Universität Bochum (TLB)
Dr. Ing. Lars Röchter Ing. Büro Dipl. –Ing. H. Vössing
Eingereicht: Bochum, den 02.12.2017
LEHRSTUHL FÜR TUNNELBAU, LEITUNGSBAU UND BAUBETRIEB
PROF. DR.-ING. M. THEWES
EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
Name, Vorname: Depta, Nadine
Matrikelnummer: 108 011 252 242
Titel der Arbeit:
Erschütterungen aus Baubetrieb
Hiermit erkläre ich Eides statt, dass ich die vorliegende Masterarbeit selbstständig und ohne
fremde Hilfe verfasst, keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet
habe. Ich erkläre weiterhin, dass ich alles gedanklich, inhaltlich oder wörtlich von anderen
Übernommene (z.B. aus Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Lexika, Internet, usw.) als solches
kenntlich gemacht, d.h. die jeweilige Herkunft im Text oder in den Anmerkungen belegt habe.
Dies gilt gegebenenfalls auch für Tabellen, Skizzen, Zeichnungen, bildliche Darstellungen
usw. Ich nehme zur Kenntnis, dass die nachgewiesene Unterlassung der Herkunftsangabe als
versuchte Täuschung bzw. Plagiat („geistiger Diebstahl“) gewertet wird. Unkenntnis der in der
Wissenschaft gebräuchlichen Regeln gilt nicht als Entlastung. Darüber hinaus versichere ich,
dass diese Arbeit in gleicher oder ähnlicher Form bislang an keiner Stelle eingereicht worden
ist.
Nadine Depta
Bochum, den 02.12.2017
DANKSAGUNG
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich bei der Anfertigung dieser Mas-
terarbeit unterstützt haben.
An erster Stelle danke ich dem Lehrstuhl für Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb der Fa-
kultät Bauingenieurwesen an der Ruhr-Universität Bochum und dem Ingenieurbüro Dipl. – Ing.
H. Vössing (Niederlassung Tunnelbau, Düsseldorf) für die Kooperation zur Betreuung dieser
Masterarbeit.
Allen voran danke ich Herrn Professor Dr.-Ing. Markus Thewes für die Einwilligung, diese pra-
xisorientierte Masterarbeit an seinem Institut anzufertigen.
Mein besonderer Dank gilt meinen beiden Betreuern M. Sc. Zdenek Zizka und Dr.-Ing. Lars
Röchter, die mir bei allen Fragen zur Seite standen und immer eine gute Rückmeldung gaben.
Des Weiteren danke ich Herrn Harpf und Herrn Fischer vom Ingenieurbüro Dipl. –Ing. H. Vös-
sing für die zur Verfügung gestellten Messdaten, ohne die diese Arbeit nicht hätte verfasst
werden können. Herr Fischer konnte mir aufgrund seines großen Erfahrungsspektrums in der
Thematik Rammarbeiten immer weiterhelfen.
Zutiefst zu Dank verpflichtet bin ich meinen Eltern und meiner Schwester, die mich nicht nur
während der Masterarbeit, sondern auch während meines gesamten Studiums tatkräftigt un-
terstützt und ermutigt haben.
| I
INHALT
ABBILDUNGSVERZEICHNIS .......................................................................................................... IV
TABELLENVERZEICHNIS ............................................................................................................. VII
ABKÜRZUNGEN UND FORMELZEICHEN......................................................................................... IX
1 EINLEITUNG .......................................................................................................................... 1
1.1 Ausgangssituation ................................................................................................................ 1
1.2 Zielsetzung............................................................................................................................. 1
1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit ............................................................................ 1
2 WELLENAUSBREITUNG ......................................................................................................... 3
2.1 Wellenausbreitung im elastischen Halbraum ................................................................... 3
2.2 Kompressionswelle ............................................................................................................... 4
2.3 Scherwelle ............................................................................................................................. 5
2.4 Rayleigh-Welle ...................................................................................................................... 7
2.5 Love-Welle ............................................................................................................................. 8
2.6 Dämpfungsarten ................................................................................................................... 8
3 MESSUNG UND BEURTEILUNG VON ERSCHÜTTERUNGEN ..................................................... 11
3.1 Messgeräte .......................................................................................................................... 11
3.2 Messorte............................................................................................................................... 12
3.3 Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden ..................................................................... 13
3.3.1 Beurteilung der Erschütterungsimmissionen auf Menschen .................................... 14
3.3.2 Näherungsverfahren zur Ermittlung der Beurteilungsgrößen .................................. 19
3.4 Einwirkungen auf bauliche Anlagen ................................................................................. 20
3.4.1 Beurteilung der Erschütterungsimmissionen auf bauliche Anlagen ........................ 21
4 ERSCHÜTTERUNGEN AUS DEM ALLGEMEINEN BAUBETRIEB ................................................ 24
4.1 Rechnerische Charakterisierung der Erschütterungen ................................................. 24
5 ERSCHÜTTERUNGEN AUS SCHILDVORTRIEB ........................................................................ 29
5.1 Wellenausbreitung im Baugrund ...................................................................................... 29
5.2 Prognosemodelle für den Schildvortrieb ......................................................................... 30
5.2.1 Analyse der Prognosemodelle ...................................................................................... 31
5.3 Erschütterungen im Vortriebsprojekt Karlsruhe ............................................................. 34
| II
5.4 Zusammenfassung Erschütterungen aus Schildvortrieb .............................................. 36
6 ERSCHÜTTERUNGEN AUS SPRENGVORTRIEB ...................................................................... 38
6.1 Wellenausbreitung im Baugrund ...................................................................................... 38
6.2 Prognosemodelle Sprengerschütterungen ..................................................................... 39
6.3 Methodik zur Prognosedurchführung .............................................................................. 45
6.4 Projekt Steinbühltunnel ...................................................................................................... 47
6.4.1 Messkonzept Steinbühltunnel ....................................................................................... 48
6.4.2 Erschütterungsprognose Steinbühltunnel ................................................................... 50
6.4.3 Vergleich Prognose mit gemessenen Schwinggeschwindigkeiten ......................... 51
6.4.4 Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2 / -3 ................... 56
6.5 Projekt Obermaiselstein ..................................................................................................... 60
6.5.1 Messkonzept Tunnel Obermaiselstein ........................................................................ 60
6.5.2 Erschütterungsprognose Tunnel Obermaiselstein .................................................... 61
6.5.3 Vergleich Prognose mit gemessenen Schwinggeschwindigkeiten ......................... 66
6.5.4 Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2/ -3 .................... 70
6.6 Vergleich Steinbühltunnel und Tunnel Obermaiselstein ............................................... 71
6.7 Projekt Petersbergtunnel ................................................................................................... 72
6.7.1 Messkonzept Petersbergtunnel .................................................................................... 73
6.7.2 Erschütterungsprognose Petersbergtunnel ................................................................ 73
6.7.3 Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2/ -3 .................... 76
6.7.4 Erschütterungsüberwachung Petersbergtunnel ......................................................... 78
6.8 Zusammenfassung Erschütterungen aus Sprengvortrieb ............................................ 80
7 ERSCHÜTTERUNGEN AUS RAMMARBEITEN .......................................................................... 82
7.1 Wellenausbreitung im Baugrund ...................................................................................... 82
7.2 Prognosemodelle für Rammerschütterungen im Freifeld ............................................. 83
7.3 Projektbeschreibung ........................................................................................................... 88
7.3.1 Beschreibung der Ramm- und Vibrationsgeräte ........................................................ 89
7.3.2 Messdaten Neu Isenburg und Köln-Eigelstein ........................................................... 90
7.3.3 Vergleich der Prognosemodelle mit den Messwerten ............................................... 94
7.3.4 Auswertung Prognose Freifeld ..................................................................................... 97
7.4 PrognoseModelle Rammerschütterungen Fundament ................................................. 99
7.4.1 Messdaten Frankfurt am Main/ Ratsweg .................................................................. 100
7.4.2 Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2/ -3 .................. 101
7.4.3 Vergleich Prognosemodelle und Messwerte ............................................................ 102
7.4.4 Auswertung Prognosegleichung Fundament ........................................................... 105
| III
7.4.5 Übertragungsfaktor Fundament - Obergeschoss .................................................... 106
7.5 Zusammenfassung Rammarbeiten ................................................................................ 107
7.6 Prognosemodelle für das Nah- und Fernfeld ............................................................... 108
8 FAZIT UND AUSBLICK ......................................................................................................... 111
LITERATURVERZEICHNIS .............................................................................................................. V
ANHANG ........................................................................................................................................ X
ANHANG A: STEINBÜHLTUNNEL ........................................................................................................... X
ANHANG B: TUNNEL OBERMAISELSTEIN ............................................................................................ XXVI
ANHANG C: PETERSBERGTUNNEL ..................................................................................................... XLIV
ANHANG D: RAMMARBEITEN- VERGLEICH DER PROGNOSEMODELLE ....................................................... XLVII
ANHANG E: OBER- UND UNTERGRENZEN ...........................................................................................LVIII
ANHANG F – VERGLEICH PROGNOSEMODELLE FUNDAMENTGESCHWINDIGKEITEN .......................................... LXII
ANHANG G – PROGNOSEMODELLE NAH- UND FERNFELD ....................................................................... LXIV
| IV
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Wellenausbreitung von der Quelle zum Empfänger [1] ........................................... 3
Abbildung 2: Ausbreitungsrichtung der Raum- und Oberflächenwellen [90] ............................... 4
Abbildung 3: Darstellung einer Kompressionswelle [1] .................................................................. 4
Abbildung 4: Darstellung einer Scherwelle [1] ................................................................................. 6
Abbildung 5: Rayleigh-Welle [1] ......................................................................................................... 7
Abbildung 6: Wellenreflexion an Schichtgrenzen [73] .................................................................... 8
Abbildung 7: Ausbreitungsverhalten Love-Welle [60] ..................................................................... 8
Abbildung 8: Wellenausbreitung am Kreisfundament (Punktquelle) [31] ..................................... 9
Abbildung 9: Ermittlung der Taktmaximal KBFTi ............................................................................. 15
Abbildung 10:Beurteilung der Erschütterungsimmissionen mod. nach [25] .............................. 17
Abbildung 11: Nah- und Fernfeld [58] ............................................................................................. 25
Abbildung 12: Geometrische Abnahme der Schwingungsamplitude mit der Entfernung [24] 27
Abbildung 13: Wellenentstehung infolge eines Schildvortriebes erweitert nach [44] ............... 30
Abbildung 14: Typisches Erschütterungs-Spektrum EPB-Schild im Lockergestein [71] ......... 32
Abbildung 15: Typische Schwinggeschwindigkeitskurve eines EPB-Schildes [71].................. 32
Abbildung 16: Prognostizierte Schwinggeschwindigkeiten nach Godio et. al. [43] .................. 33
Abbildung 17: Schwinggeschwindigkeiten infolge Tunnelvortriebsarbeiten, erweitert nach [43]
............................................................................................................................................................... 34
Abbildung 18: gemessene Schwinggeschwindigkeiten der Messstelle CST01 [39] ................ 35
Abbildung 19: Wellenausbreitung infolge Sprengung erweitert nach [80] ................................. 39
Abbildung 20: Vergleich der empirischen Modelle für 5 kg Lademenge .................................... 42
Abbildung 21: Vergleich der empirischen Modelle zwischen 100 m und 300 m Entfernung .. 43
Abbildung 22: Vergleich der empirischen Modelle für 20 kg Lademenge ................................. 44
Abbildung 23: Bestimmung der maximal anzusetzenden Lademenge je Zündzeitstufe ......... 46
Abbildung 24: Geologie beim Boßler- und Steinbühltunnel [21] ................................................. 47
Abbildung 25: Untersuchte Immissionsorte [29] ............................................................................ 49
Abbildung 26: Erschütterungsprognose für 12 kg Lademenge je Zündzeitstufe ...................... 51
Abbildung 27: Auszug Bauablaufplan erweitert nach [17] ............................................................ 52
Abbildung 28: Vergleich Prognose mit gemessenen Fundament-Schwinggeschwindigkeiten
............................................................................................................................................................... 54
| V
Abbildung 29: Prognose infolge veränderter k-Werte ................................................................... 56
Abbildung 30: Beurteilung gemäß DIN 4150-3 [26] ...................................................................... 57
Abbildung 31: Beurteilung gemäß DIN 4150-3 [26] ...................................................................... 58
Abbildung 32: Immissionsorte Obermaiselstein [29] ..................................................................... 61
Abbildung 33: Erschütterungsprognose für 2,5 kg Lademenge- Strosse .................................. 62
Abbildung 34: Erschütterungsprognose für 1,67 kg Lademenge- Kalotte ................................. 63
Abbildung 35: Erschütterungsprognose II für 2,5 kg Lademenge- Strosse ............................... 65
Abbildung 36: Erschütterungsprognose II für 1,67 kg Lademenge- Kalotte .............................. 66
Abbildung 37: Vergleich Prognose mit gemessenen Schwinggeschwindigkeiten- Kalotte ..... 68
Abbildung 38: Vergleich der Prognose- und gemessenen Erschütterungs-Werte ................... 69
Abbildung 39: Beurteilung gemäß DIN 4150-3 [26] ...................................................................... 71
Abbildung 40: Örtliche Situation Petersbergtunnel [61] ................................................................ 73
Abbildung 41: Vergleich der Erschütterungsprognosen ............................................................... 75
Abbildung 42: Zoom Abbildung 58 zwischen 0 und 60 m Entfernung ........................................ 75
Abbildung 43: Erschütterungsprognose Petersbergtunne ........................................................... 76
Abbildung 44: Messstellen für die Erschütterungsüberwachung Petersbergtunnel [61] ......... 78
Abbildung 45: Positionen der Messstellen Petersbergtunnel ...................................................... 79
Abbildung 46: Erschütterungsprognose Freifeld nach Koch für 300 g Lademenge ................. 80
Abbildung 47: Wellenausbreitung infolge Rammarbeiten erweitert nach [10] .......................... 83
Abbildung 48: Messdaten Schnellschlagbär SB 270 .................................................................... 91
Abbildung 49: Messdaten Schnellschlagbär VR 40 ...................................................................... 91
Abbildung 50: Messdaten halbautomatischer Rammbär MRB 270 ............................................ 91
Abbildung 51: Messdaten Dieselbär D22........................................................................................ 91
Abbildung 52: Messdaten Cordes-Hydraulik Rammbär ............................................................... 91
Abbildung 53: Messdaten Vibrationsgerät MVB 44-30 ................................................................. 91
Abbildung 54: Messdaten Vibrationsgerät MS 26D ...................................................................... 92
Abbildung 55: Köln-Eigelstein: MSB 270 ........................................................................................ 93
Abbildung 56: Köln- Eigelstein: D 12 ............................................................................................... 93
Abbildung 57: Messdaten Köln- Eigelstein: Dieselbär Delmag D 22 .......................................... 93
Abbildung 58: Messdaten Köln-Eigelstein: Cordes Hydraulikbär ................................................ 93
Abbildung 59: Exemplarischer Vergleich der Prognosegleichungen .......................................... 95
Abbildung 60: Neu Isenburg- Empirisch ermittelte Ober- und Untergrenze Menck SB 270 ... 96
Abbildung 61: Frankfurt am Main- Messdaten Fundamentschwinggeschwindigkeiten ......... 100
Abbildung 62: Beurteilung der Messwerte gemäß DIN 4150-2 und 4150-3 ............................ 102
Abbildung 63: MRB 270- Vergleich Prognosegleichungen mit Messdaten ............................. 103
Abbildung 64: D22 - Vergleich Prognosegleichungen mit Messdaten ..................................... 103
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Abbildung 65: MVB 44-30 - Vergleich Prognosegleichungen mit Messdaten ......................... 104
Abbildung 66: Schwinggeschwindigkeiten am Gebäude infolge Rammarbeiten [83] ............ 106
Abbildung 67: Vergleich kalibrierte Prognosewerte mit den Messungen bei 8 m Rammtiefe
............................................................................................................................................................. 110
| VII
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Typische Werte der Scherwellengeschwindigkeit [81] ................................................. 7
Tabelle 2: Zusammenstellung der Abstrahlungsdämpfungen mod. nach [20] ............................ 9
Tabelle 3: Ausstattung eines Schwingungsmessers mod. nach [27] ......................................... 12
Tabelle 4: Vertrauensgrenzen der gerätebedingten Messabweichung mod.nach [28] ........... 12
Tabelle 5: Wahrnehmungsstärken des Menschen auf Erschütterungen mod. nach [20] ........ 14
Tabelle 6: Anhaltswerte Beurteilung Erschütterungen in Wohnungen modifiziert nach [25] .. 18
Tabelle 7: Anhaltswerte bei Baumaßnahmen (außer Sprengungen) modifiziert nach [25] .... 18
Tabelle 8: Erfahrungswerte cF für Erschütterungseinwirkungen modifiziert nach [25]............ 20
Tabelle 9: Anhaltswerte zur Beurteilung kurzzeitiger Erschütterungen auf Gebäude nach [26]
............................................................................................................................................................... 22
Tabelle 10: Anhaltswerte Beurteilung massiver Bauteile und unterirdischer Bauwerke [26] .. 22
Tabelle 11: Anhaltswerte zur Beurteilung von erdverlegten Rohrleitungen mod. nach [26] ... 23
Tabelle 12: Anhaltswerte Beurteilung Dauererschütterungen auf Gebäude mod. nach [26] . 23
Tabelle 13: Sprengtechnisch ermittelte Parameter mod. nach [80] ............................................ 41
Tabelle 14: Messergebnisse IO 09 und IO 10 ................................................................................ 52
Tabelle 15: Gemessene Vektorsummen der Immissionsorte 09 und 10 ................................... 53
Tabelle 16: Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen der Immissionsorte 09 und 10 ...... 57
Tabelle 17: Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen aller Immissionsorte ....................... 59
Tabelle 18: Randbedingungen zur Ermittlung der Lademenge je Zündzeitstufe ..................... 61
Tabelle 19: Erschütterungsmessungen infolge Probesprengungen [67] ................................... 63
Tabelle 20: k-Wert infolge Probesprengungen .............................................................................. 63
Tabelle 21: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten [66] ............................................................ 67
Tabelle 22: Vergleich Prognosen mit gemessenen Vektorsummen ........................................... 68
Tabelle 23: Beurteilung der prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten ................................. 70
Tabelle 24: Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen infolge Erschütterungsprognosen 77
Tabelle 25: Empirisch ermittelte Abklingkoeffizienten [59] ........................................................... 84
Tabelle 26: Aus Praxisversuchen kalibrierter k-Wert Quelle ....................................................... 85
Tabelle 27: Übersicht über die verwendeten Geräte [69] ............................................................. 89
Tabelle 28: Bodenparameter Neu Isenburg ................................................................................... 90
Tabelle 29: Bodenparameter Köln-Eigelstein ................................................................................. 92
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Tabelle 30: Unter- und Obergrenzen für den empirischen Parameter k (Formel 7.3) ............. 97
Tabelle 31: Empfehlungen für den empirischen Beiwert k ........................................................... 99
Tabelle 32: Prognosegleichungen für Fundamentgeschwindigkeiten [2] .................................. 99
Tabelle 33: Parameter für die Beurteilung gemäß DIN 4150-2 [25] ......................................... 101
Tabelle 34: Kalibrierte k-Werte für Fundamentgeschwindigkeiten ........................................... 104
Tabelle 35: Empfehlungen für den empirischen Beiwert k für Fundamentgeschwindigkeiten
............................................................................................................................................................. 105
Tabelle 36: Kalibrierte Kennwerte .................................................................................................. 110
Abkürzungen und Formelzeichen
| IX
ABKÜRZUNGEN UND FORMELZEICHEN
α Abklingkoeffizient für Absorption
bzgl. Bezüglich
bzw. beziehungsweise
c Wellengeschwindigkeit [m/s]
ca. circa
cs, cT Scher- bzw. Transversalwellengeschwindigkeit [m/s]
cp, cK Primär- bzw. Kompressionswellengeschwindigkeit [m/s]
mm Millimeter
d. h. das heißt
D Durchmesser [cm]
DIN Deutsches Institut für Normungen
E Elastizitätsmodul [kN/m2]
G Schubmodul [kN/m2]
g Erdbeschleunigung [cm/s2]
i.d.R. in der Regel
kg Kilogramm
m Meter
min Minute
s Sekunde
u.a. unter anderem
vgl. vergleiche
z.B. zum Beispiel
ρ Dichte [g/cm3]
𝜆 Wellenlänge
Ao oberer Anhaltswert für KBFmax
Au unterer Anhalswert für KBFmax
Ar Anhaltswert für KBFTr
c Wellenausbreitungsgeschwindigkeit
D Dämpfungsgrad
f Frequenz
fmg maßgebende Frequenz
KBF bewertete Schwingstärke
KBFmax maximale bewertete Schwingstärke
KBFTi Taktmaximalwert des i.-ten Taktes
KBFTm Taktmaximal-Effektivwert
KBFTr Beurteilungs-Schwingstärke
M statisches Moment Vibrationsgerät [Nm]
n Exponent der geometrischen Dämpfung; Anzahl der Stockwerke
n Drehzahl Vibrationsgerät [1/min]
N Anzahl der Abtastwerte; Anzahl der Takte
P Antriebsleistung Vibrationsramme [kW]
Abkürzungen und Formelzeichen
| X
R Abstand von der Erschütterungsquelle
R1 Bezugsabstand, legt den Übergang zwischen Nah- und Fernfeld fest
τ Zeitkonstante
t0,i Startzeit des i.-ten Taktes
t0,m Startzeit der Mittelung
t0,M Startzeit der Messung
T Periodendauer, Taktdauer
Te Einwirkungszeit
Tm Mittelungsdauer
TM Messdauer
Tr Beurteilungszeit
ξ Integrationsvariable
v Geschwindigkeit, Wellengeschwindigkeit
vL Ausbreitungsgeschwindigkeit der Longitudinalwellen
vP Ausbreitungsgeschwindigkeit der P-Wellen
vR Ausbreitungsgeschwindigkeit der R-Wellen
vS Ausbreitungsgeschwindigkeit der S-Wellen
v(t) unbewertetes Signal, Schnellesignal, Schwinggeschwindigkeit
x,y horizontale Richtungen
z vertikale Richtung
z.B. zum Beispiel
| 1
1 EINLEITUNG
1.1 Ausgangssituation
Erschütterungen aus Baubetrieb können Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden sowie auf
bauliche Anlagen zur Folge haben. Bei dauerhaft wachsender Infrastruktur wird das Augen-
merk vermehrt darauf gelegt, die physiologische Belastung des Menschen zu verringern und
den Lebensraum weniger zu strapazieren. Je nach Einwirkungsort und -stärke können Gebäu-
deschäden aufkommen und technische Geräte beeinflusst werden. Aufgrund der wirtschaftli-
chen Vorgaben fallen die Zeitfenster der Bauausführung immer kleiner aus. Die Folge ist, dass
mehr Geräte eingesetzt werden, die größer und schwerer sind sowie eine größere Nennleis-
tung besitzen. Zusammen mit Erschütterungen aus Verkehr und Lärm stellt dies häufig einen
kritischen Aspekt im Rahmen von Genehmigungsverfahren großer, innerstädtischer Infrastruk-
turprojekte dar.
Eine Vermeidung von Erschütterungen beim Baubetrieb ist nicht realisierbar. Daher ist sowohl
die Prognose als auch die Beurteilung dieser Erschütterungen von Relevanz. Die Beurteilung
der Erschütterungen erfolgt nach DIN 4150-2 und DIN 4150-3. Für die Prognose von Erschüt-
terungen existieren bereits einige Ansätze auf Grundlage der DIN 4150-1. Viele empirische
Modelle basieren auf Annahmen und empirischen Ansätzen und erlauben somit eine grobe
Abschätzung der Auswirkungen. Aus diesem Grund ist es essentiell, die Prognosemodelle
anhand von Auswertungen der Dokumentationen in der Praxis weiterzuentwickeln. Eine reali-
tätsnahe Aussage über die zu erwartenden Erschütterungen kann bereits in der Vorplanung
den Planungsprozess verbessern sowie den Kosten- und Zeitfaktor optimieren.
1.2 Zielsetzung
Ziel dieser Masterarbeit ist die Erstellung von Erschütterungsprognosen für zukünftige Bau-
projekte. Anhand von Erschütterungsmessdaten aus der Literatur und aus vorliegenden, pro-
jektspezifischen Erfahrungen sollen bereits existierende Ansätze kalibriert und ausgewertet
werden, um darauf aufbauend eine Klassifizierung nach speziellen Randbedingungen zu er-
stellen. Für vorhandene Prognosemodelle erfolgt die Untersuchung der Herleitung aus den
Grundlagen der Wellenausbreitung. Die Schwerpunkte werden auf den Sprengvortrieb, den
maschinellen Tunnelvortrieb sowie auf Rammarbeiten gelegt. Weitergehend werden anhand
dieser Erarbeitungen Empfehlungen für zukünftige Projekte gegeben.
1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
Zu Beginn dieser Ausarbeitung werden die Grundlagen der Wellenausbreitung im elastischen
Halbraum und die unterschiedlichen Dämpfungsarten im Boden beschrieben.
1 Einleitung
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Anschließend wird die Methode von Erschütterungsmessungen erklärt. Die Einwirkungen auf
Menschen in Gebäuden werden gemäß DIN 4150-2 dargestellt. Dabei wird das Beurteilungs-
verfahren, nach dem die eintretenden Erschütterungen kategorisiert und eingeteilt werden,
aufgeführt und das „Näherungsverfahren zur Ermittlung der Beurteilungsgröße“ beschrieben.
Auf Grundlage der DIN 4150-3 werden die Erschütterungseinwirkungen auf bauliche Anlagen
sowie das zugehörige Beurteilungsverfahren erläutert. Im Weiteren werden Prognosemodelle
nach DIN 4150-1 analysiert.
Hinsichtlich der resultierenden Erschütterungen aus dem Schildvortrieb wird ein Überblick über
vorhandenen Prognosemodelle gegeben. Auf Grundlage eines Tunnelvortrieb-Projektes wer-
den Erschütterungsausbreitungen im Boden untersucht und die Erschütterungseinwirkungen
infolge des Bauverfahrens ausgewertet.
Die Erschütterungsuntersuchung infolge Sprengvortrieb erfolgt auf Grundlage von Prognose-
modellen, die anhand von realen Projekten auf ihre Wirksamkeit hin untersucht und dessen
empirische Beiwerte kalibriert werden. Darüber hinaus wird die Einhaltung der DIN-Normen
geprüft. Abschließend erfolgt eine Beurteilung der Prognosesicherheit von Erschütterungen
und der Anwendungsrelevanz der Prognosemodelle.
Die Prognosemodelle der Rammarbeiten sowie die Erschütterungsausbreitungen werden mit-
tels realer Projekte, aus denen Messdaten hervorgehen, untersucht. Daraufhin werden Emp-
fehlungen für Klassifizierungen gegeben.
Im Rahmen dieser Masterarbeit werden in der Schlussbetrachtung die wesentlichen Erkennt-
nisse zusammengefasst und ein Ausblick für weitergehende Betrachtungen und Weiterent-
wicklungen der Prognoseverfahren gegeben.
| 3
2 WELLENAUSBREITUNG
Bei Erschütterungen breitet sich die von der Erschütterungsquelle in den Untergrund eingelei-
tete Schwingungsenergie im Boden aus. Dies erfolgt durch verschiedene Wellenformen als
Freifeldschwingung. Da durch Wellenausbreitungen Gebäude zu Resonanzschwingungen an-
geregt werden können, sind Erschütterungen auch in größeren Entfernungen noch wahrnehm-
bar. Es können Raumwellen, wie Kompressions- und Scherwellen sowie Oberflächenwellen,
in Form von Rayleigh-Wellen und Love-Wellen, auftreten. Je nach Quellenart und Energieein-
leitung werden die Wellen unterschiedlich stark angeregt. Des Weiteren ist davon auszugehen,
dass oberflächennahe Quellen vorwiegend Oberflächenwellen erzeugen und unterirdische,
tiefliegende Quellen hauptsächlich Raumwellen hervorrufen.[73]
2.1 WELLENAUSBREITUNG IM ELASTISCHEN HALBRAUM
Bei der Definition der Wellenausbreitung wird das Gesamtsystem, bestehend aus Erschütte-
rungsquelle, Übertragungsweg und betroffenem Objekt, beurteilt. Die einzelnen Unterteilun-
gen werden auch Emission, Transmission und Immission genannt. Die Emission beschreibt
die Feder bzw. den Dämpfer an der Quelle. Die Transmission wird als Übertragungsstrecke
von der Quelle zum Empfänger definiert, die Immission ist die Feder bzw. der Dämpfer am
Empfänger [1]. Abbildung 1 stellt schematisch die Wellenausbreitung von der Quelle zum
Empfänger dar.
Abbildung 1: Wellenausbreitung von der Quelle zum Empfänger [1]
Erschütterungen breiten sich durch unterschiedliche Medien und in verschiedenen Richtungen
aus. Die Wellenausbreitung wird sowohl durch den Boden und das Wasser (mechanische
Wellen), als auch durch die Luft (elektromagnetische Wellen) übertragen.
Die benötigten Beurteilungsgrößen der Wellenausbreitung sind die Ausbreitungsgeschwindig-
keit, auch Schwinggeschwindigkeit genannt, und die Dämpfung, welche je nach Bodenart und
Grundwasser unterschiedliche Werte annehmen.
2 Wellenausbreitung
| 4
Bei einer Anregung an der Oberfläche wird die Wellenausbreitung im Boden durch zwei Arten
von Wellen verursacht. Zum einen können Raumwellen, welche sich halbkugelförmig über die
Breite und Tiefe ausbreiten, zum anderen können Oberflächenwellen auftreten. Das Merkmal
der Oberflächenwellen ist die Ausbreitung in horizontaler Richtung mit beschränkter Tiefenwir-
kung. [90]
Abbildung 2: Ausbreitungsrichtung der Raum- und Oberflächenwellen [90]
Im Folgenden werden die vorhandenen Wellenarten mit zugehöriger Dämpfung näher erläu-
tert. Dabei wird Bezug auf die Raumwellen sowie die Oberflächenwellen genommen und auf
die entsprechenden Gleichungen eingegangen.
2.2 KOMPRESSIONSWELLE
Bei dem Durchgang einer Kompressionswelle, auch Longitudinalwelle oder P-Welle genannt,
durch ein Medium, werden Volumenelemente komprimiert und gedehnt. Die Partikel schwin-
gen während dieses Vorgangs in Ausbreitungsrichtung (vgl. Abbildung 3) [1].
Abbildung 3: Darstellung einer Kompressionswelle [1]
Für die Herleitung der Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Welle werden zunächst die Span-
nungs- und Verformungsgleichungen in einem elastischen Medium eines dreidimensionalen
Elements benötigt. Diese werden wie folgt definiert [90]:
𝜌
𝜕2𝑢𝑥
𝜕𝑡2= (𝜆 + 𝐺)
𝜕𝜀
𝜕𝑥+ 𝐺∇2𝑢𝑥 (2.1)
𝜌
𝜕2𝑢𝑦
𝜕𝑡2= (𝜆 + 𝐺)
𝜕𝜀
𝜕𝑦+ 𝐺∇2𝑢𝑦 (2.2)
𝜌
𝜕2𝑢𝑧
𝜕𝑡2= (𝜆 + 𝐺)
𝜕𝜀
𝜕𝑧+ 𝐺∇2𝑢𝑧 (2.3)
2 Wellenausbreitung
| 5
mit
𝜀 = 𝜀𝑥 + 𝜀𝑦 + 𝜀𝑧 (2.4)
Werden die Gleichungen (2.1), (2.2), und (2.3) nach der jeweiligen Richtungskomponente ab-
geleitet, ergeben sich folgende Terme:
𝜌
𝜕2
𝜕𝑡2(
𝜕𝑢𝑥
𝜕𝑥) = (𝜆 + 𝐺)
𝜕2𝜀
𝜕𝑥2+ 𝐺∇2 (
𝜕𝑢𝑥
𝜕𝑥) (2.5)
𝜌
𝜕2
𝜕𝑡2 (𝜕𝑢𝑦
𝜕𝑦) = (𝜆 + 𝐺)
𝜕2𝜀
𝜕𝑦2
+ 𝐺∇2 (𝜕𝑢𝑦
𝜕𝑦)
(2.6)
𝜌
𝜕2
𝜕𝑡2(
𝜕𝑢𝑧
𝜕𝑧) = (𝜆 + 𝐺)
𝜕2𝜀
𝜕𝑧2+ 𝐺∇2 (
𝜕𝑢𝑧
𝜕𝑧) (2.7)
Die anschließende Aufsummierung der Ableitungsterme führt zu folgender Gleichung:
𝜌
𝜕2
𝜕𝑡2 (𝜕𝑢𝑥
𝜕𝑥+
𝜕𝑢𝑦
𝜕𝑦+
𝜕𝑢𝑧
𝜕𝑧) = (𝜆 + 𝐺) (
𝜕2𝜀
𝜕𝑥2+
𝜕2𝜀
𝜕𝑦2+
𝜕2𝜀
𝜕𝑧2) + 𝐺∇2 (𝜕𝑢𝑥
𝜕𝑥+
𝜕𝑢𝑦
𝜕𝑦+
𝜕𝑢𝑧
𝜕𝑧) (2.8)
Durch Ersetzen von Operatoren durch den Laplace-Operator und die Dehnungsbeziehungen
wird folgender Ausdruck erhalten:
𝜌
𝜕2𝜀
𝜕𝑡2= (𝜆 + 𝐺)∇2𝜀 + 𝐺∇2𝜀 = (𝜆 + 2𝐺)∇2𝜀 (2.9)
𝜌
𝜕2𝜀
𝜕𝑡2=
(𝜆 + 𝐺)
𝜌∇2𝜀 = 𝑐𝑝
2∇2𝜀 (2.10)
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle wird mittels Gleichung (2.11) berechnet:
𝑐𝑝 = 𝑣𝑝 = √(𝜆 + 2𝐺)
𝜌= √
𝐸
𝜌 (2.11)
Dabei ist
𝜆 Wellenlänge [m]
E Elastizitätsmodul [kN/m2]
𝜌 Dichte des Bodens inklusive Porenwasser
G Schubmodul mit: G=E/2(1+ν).
2.3 SCHERWELLE
Die Scherwelle ist eine Raumwelle, bei der die Schwingung senkrecht zur Ausbreitungsrich-
tung entsteht (vgl. Abbildung 4).
2 Wellenausbreitung
| 6
Abbildung 4: Darstellung einer Scherwelle [1]
Werden die Gleichungen (2.2) und (2.3) nach der zugehörigen Scherrichtung abgeleitet, erge-
ben sich folgende Ausdrücke:
𝜌
𝜕2
𝜕𝑡2 (𝜕𝑢𝑦
𝜕𝑧) = (𝜆 + 𝐺)
𝜕2𝜀
(𝜕𝑦)(𝜕𝑧)+ 𝐺∇2 (
𝜕𝑢𝑦
𝜕𝑧) (2.12)
𝜌
𝜕2
𝜕𝑡2(
𝜕𝑢𝑧
𝜕𝑦) = (𝜆 + 𝐺)
𝜕2𝜀
(𝜕𝑦)(𝜕𝑧)+ 𝐺∇2 (
𝜕𝑢𝑧
𝜕𝑦) (2.13)
𝜌
𝜕2
𝜕𝑡2 (𝜕𝑢𝑧
𝜕𝑦−
𝜕𝑢𝑦
𝜕𝑧) = 𝐺∇2 (
𝜕𝑢𝑧
𝜕𝑦−
𝜕𝑢𝑦
𝜕𝑧) (2.14)
Da bei der Scherwelle die Rotation um die x-Achse zum Einsatz kommt, wird folgende Glei-
chung benötigt:
𝜔𝑥 =
1
2(
𝜕𝑢𝑧
𝜕𝑦−
𝜕𝑢𝑦
𝜕𝑧) (2.15)
Mit Hilfe von Gleichung (2.15) wird Gleichung (2.14) umgeformt:
𝜌
𝜕2𝜔𝑥
𝜕𝑡2= 𝐺∇2𝜔𝑥 (2.16)
𝜕2𝜔𝑥
𝜕𝑡2=
𝐺
𝜌∇2𝜔𝑥 = 𝑐𝑠
2∇2𝜔𝑥 (2.17)
Die Scherwellengeschwindigkeit lautet:
𝑐𝑆 = √𝐺
𝜌 (2.18)
Simultan zu der Rotation um die x-Achse, werden die Gleichungen in den Abhängigkeiten von
den Rotationen um die y- und z-Achse hergeleitet.
Tabelle 1 gibt Scherwellengeschwindigkeiten für kleine Scheramplituden (γ0 ≤ 10 -5) in Abhän-
gigkeit des Materials an.
2 Wellenausbreitung
| 7
Tabelle 1: Typische Werte der Scherwellengeschwindigkeit [81]
Material cs [m/s]
Weicher Ton, lockerer Sand ≤150
Mittelsteifer Ton 250
Steifer Ton, dichter Sand 350
Harter Ton, sehr dichter Sand 450
Weicher Fels 600
Verwitterter Fels 1000
Fels >1500
2.4 RAYLEIGH-WELLE
Rayleigh-Wellen, auch R-Welle genannt, beschreiben Oberflächenwellen. Diese weisen keine
Spannungen auf der Halbraumoberfläche auf, d.h., dass die Normal- und Schubspannungen
gleich Null sind. Des Weiteren besitzen die R-Wellen in vertikaler Richtung eine größere
Amplitudenverschiebung als in horizontaler. Abbildung 5 stellt die Rayleigh-Welle und den Ver-
schiebungspfad der Partikel dar. [48]
Abbildung 5: Rayleigh-Welle [1]
Bei Oberflächenwellen nimmt der Einfluss mit der Tiefe rapide ab. Das bedeutet, dass sich der
Hauptbetrag der Energie ca. auf die Tiefe von einer Wellenlänge 𝜆R beschränkt. Beim Errei-
chen dieser Tiefe beträgt der Amplitudenwert 1/5 der Oberflächenamplitude.
Für die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Lockergestein wird vR=0,97vs angenommen. Dies
wird wie folgt abgeleitet [81]:
𝑐𝑅 ≈ 𝑐𝑆
0,862 + 1,14 𝜈
1 + 𝜈 (2.19)
Dabei ist:
cS Ausbreitungsgeschwindigkeit der Scherwelle
ν Poissonszahl
Der Hauptanteil der eingeleiteten Energie wird von der Rayleighwelle an der Oberfläche wei-
tergeleitet. Des Weiteren entwickelt die R-Welle mit wachsender Entfernung die geringste
Amplitudenabnahme, weshalb die Oberflächenwellen gegenüber den Raumwellen bei größe-
ren Entfernungen dominieren [31].
2 Wellenausbreitung
| 8
2.5 LOVE-WELLE
Handelt es sich bei dem Baugrund um einen geschichteten elastischen Halbraum, so treten,
wie in Abbildung 6 dargestellt, Reflexionen und Refraktionen an den Schichtgrenzen auf.
Abbildung 6: Wellenreflexion an Schichtgrenzen [73]
Gelangt eine Welle an die Oberfläche, d.h. an den Übergang von Boden zur Luft, wird diese
vollständig reflektiert. Bei einer vermehrten Wiederholung resultieren Love- Wellen. Die Love-
Welle wird durch eine Oberflächenwelle charakterisiert und entsteht, wenn die oberste Schicht
eine kleinere Scherwellengeschwindigkeit als die darunterliegende Schicht aufweist. Der Wert
der Ausbreitungsgeschwindigkeit wird durch den Bereich der ersten beiden oberen Schichten
definiert. Die einzelnen Partikel der Welle werden überwiegend horizontal verschoben (Abbil-
dung 7) [60].
Abbildung 7: Ausbreitungsverhalten Love-Welle [60]
Nach [3] führen geringe Schichtungen im Boden, d.h. ähnliche Steifigkeiten des Bodens, er-
fahrungsgemäß zu geringen Amplitudenvergrößerungen. Aus diesem Grund werden die Re-
flexions- und Refraktionsbetrachtung näherungsweise vernachlässigt.
2.6 DÄMPFUNGSARTEN
Abbildung 8 stellt die Wellenausbreitung an einem Kreisfundament einschließlich Übertra-
gungsverlusten dar. Die Kompressionswelle (P-Welle) und Scherwelle (S-Welle) strahlen in
den unter dem Kreisfundament liegendem Halbraum ab und durchlaufen immer größere Ku-
gelflächen. Die Rayleighwelle emittiert in den Boden mit beschränkter Tiefe und durchläuft
eine zylinderförmige Fläche. Abbildung 8 bildet die Amplitude in der Entfernung r und die damit
2 Wellenausbreitung
| 9
zusammenhängende geometrische Dämpfung ab. Der Vorgang der geometrischen Dämpfung
beschreibt die Verteilung der in den Boden eingeleiteten Energie auf eine, in Abhängigkeit von
der Entfernung, größer werdende Fläche. Die geometrische Dämpfung der Raumwellen im
Vollraum wird bei Punktquellen mit r--1 und die der Rayleighwellen mit r-0,5 vorausgesetzt. Da
die emittierte Energie einer Welle proportional zum Quadrat der Amplitude ist. Das Verhältnis
vom Umfang zur Fläche des Kreises bzw. der Halbkugel dividiert durch die Entfernung der
Amplitude, stellt den Wert der geometrischen Dämpfung dar. An der Oberfläche des Hal-
braums beträgt die Amplitudenabnahme der Raumwelle r--2. Im Vergleich zum Vollraum wer-
den die Kompressions- und Schwerwellen an der Oberfläche stärker gedämpft. Bei der Ra-
yleighwelle beträgt der Wert der geometrischen Dämpfung r-0,5 und ist kleiner im Vergleich zur
Raumwelle. [31]
Abbildung 8: Wellenausbreitung am Kreisfundament (Punktquelle) [31]
Tabelle 2 listet die geometrischen Abstrahlungsdämpfungen in Abhängigkeit von der Erregung
und Quellenart auf. Für impulsartige Erregung wird der Exponent n um 0,5 erhöht. Bei einer
Linienquelle ist eine Reduktion des gleichen Wertes zu erkennen.
Tabelle 2: Zusammenstellung der Abstrahlungsdämpfungen mod. nach [20]
Anregung
Wellentyp
Vollraum Oberfläche Halbraum
P-, S-Welle P-, S-Welle R-Welle
Harmonische Erregung
Punktquelle 1,0 2,0 0,5
Linienquelle 0,5 1,5 0
Impulsartige Erregung
Punktquelle 1,5 2,5 1,0
Linienquelle 1,0 2,0 0,5
Die zweite Art der Dämpfung ist die materielle Dämpfung. Diese beschreibt den Energieverlust
infolge innerer Reibung zwischen den Kornpartikeln.
Ausgehend von einer frei gedämpften Schwingung eines Ein-Massen-Schwingers, spezifiziert
der folgende Term die Dämpfung [72]:
2 Wellenausbreitung
| 10
𝑣 = 𝑣0𝑠𝑖𝑛2𝜋𝑓𝑡 ∗ 𝑒−2𝜋𝑓𝐷𝑡 (2.20)
Nach Umwandlung der viskosen Dämpfung, wird für die Abminderung im idealen Halbraum
mit Betrachtung der Materialdämpfung folgender Ansatz herangezogen:
𝑣 = 𝑣0 (
𝑟0
𝑟)
𝑛(𝑓)
𝑒(−
2𝜋𝑓𝐷𝑣𝐵
)(𝑟−𝑟0) (2.21)
Der Exponent r-n(f) definiert die geometrische Dämpfung und der zweite Term die Material-
dämpfung. Aufgrund der Frequenzabhängigkeit der Materialdämpfung steigt diese mit zuneh-
mender Frequenz. Daraus resultierend klingen hohe Frequenzen schneller ab und tiefe Fre-
quenzen werden noch in größeren Entfernungen wahrgenommen.
Eine weitere Amplitudenminderung findet beim Übergang vom Übertragungsmedium zum
Empfänger (Boden auf Bauwerk) statt. Die Übertragung ist in diesem Bereich ebenfalls stark
frequenzabhängig.
| 11
3 MESSUNG UND BEURTEILUNG VON ERSCHÜTTERUNGEN
In Kapitel 3 werden die Messgeräte für die Erschütterungsaufzeichnung sowie die Messorte
vorgestellt. Anschließend werden die Beurteilungen von Erschütterungseinwirkungen behan-
delt. Dabei wird auf die Erschütterungseinwirkungen auf Menschen in Gebäuden gemäß DIN
4150-2 sowie auf die Einwirkungen auf bauliche Anlagen nach DIN 4150-3 eingegangen.
3.1 Messgeräte
Messgeräte für Erschütterungen sind nach DIN 45669-1 [27] und DIN 45669-2 [28] genormt.
Zur Ermittlung von Schwinggeschwindigkeiten wird ein Schwingungsmesser verwendet, der je
nach Anwendungsziel über zusätzliche Registrier- und Speichergeräte verfügt. Schwingungs-
messer messen „mechanische Schwingungen (Erschütterungen, Vibrationen), die auf Ge-
bäude und / oder Menschen in Gebäuden einwirken“. Die Messgröße für mechanische
Schwingungen ist die Schwingbeschleunigung in mm/s2. Durch Integration der Schwingbe-
schleunigung berechnet das Messgerät die Schwinggeschwindigkeit in mm/s oder durch Dop-
pelintegration den Schwingweg in mm. Die Schwingbeschleunigung ist demnach die Rate, mit
der sich die Schwinggeschwindigkeit pro Zeiteinheit ändert und die Schwinggeschwindigkeit
ist die Geschwindigkeit, mit der ein Medium in Bezug auf seine Ruhelage bewegt wird. Die
Messung kann an der Quelle selbst (Emissionsort), beim Ausbreitungsweg sowie beim Emp-
fänger (Immissionsort) durchgeführt werden. Das Messgerät gibt den zeitlichen Verlauf der
Schwinggeschwindigkeit v (t) in vertikaler sowie in beiden horizontalen Richtungen aus. Die
Messorte werden je nach Messzweck unterteilt. Wenn beispielsweise eine Beurteilung der
Einwirkung auf Gebäude notwendig ist, kann am Gebäudefundament, an tragenden Bauteilen
im Obergeschoss und ggf. an gefährdeten Bauwerksteilen gemessen werden. Bei der Erschüt-
terungsbeurteilung von Menschen in Gebäuden wird i.d.R. an verschiedenen Geschossde-
cken gemessen. Des Weiteren kann eine Einwirkungsprognose auf noch zu errichtende Ge-
bäude erfolgen. In diesem Fall werden als Messorte das Freifeld oder Fundamente von be-
nachbarten Gebäuden gewählt. [27] [28]
Das Messgerät beinhaltet Sensoren, die entweder als linearisierte Geophone oder zur Be-
schleunigungsaufnahme dienen. Tabelle 11 listet die Ausgabegrößen eines Schwingungs-
messers sowie die verschiedenen Ausstattungsvarianten auf.
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 12
Tabelle 3: Ausstattung eines Schwingungsmessers mod. nach [27]
Ausstattung
Ausgabe-größe
A Für die Einwirkungen von
Schwingungen auf Gebäude und auf Menschen in Gebäuden
B Nur für Einwirkung von
Schwingungen auf Men-schen in Gebäuden
C Nur für Einwirkung von Schwingungen
auf Gebäude
v(t) an Signalausgängen an Signalausgängen an Signalausgän-
gen
|v|max im Anzeigeteil - im Anzeigeteil
|vB|max im Anzeigeteil - im Anzeigeteil
KBF(t) im Anzeigeteil im Anzeigeteil -
KBFmax im Anzeigeteil im Anzeigeteil -
KBFTm im Anzeigeteil im Anzeigeteil -
Tm im Anzeigeteil im Anzeigeteil -
TM im Anzeigeteil - im Anzeigeteil
Gerätebedingte Messabweichungen können bei einzelnen Anzeigegrößen gemäß Tabelle 4
erwartet werden.
Tabelle 4: Vertrauensgrenzen der gerätebedingten Messabweichung mod.nach [28]
Messwerte Vertrauensgrenze
Klasse 1 [%] Klasse 2 [%]
Effektivwertbasierte Messwerte 15 25
Spitzenwerte 20 35
3.2 Messorte
Die in der Beurteilung ins Gewicht fallenden Messorte sind die, bei denen kritische Schwin-
gungen auftreten können. Bei Erschütterungseinwirkungen auf Gebäude sind i.d.R. Gebäu-
defundamente sowie Außenmauern ausschlaggebend. Im Gegensatz dazu wird bei empfind-
lichen Anlagen auf dem Fußboden in unmittelbarer Nähe zu der Anlage gemessen. Für die
Beurteilung von Menschen in Gebäuden ist die Fußboden-Mitte im Obergeschoss ausschlag-
gebend, da in diesem Bereich die stärksten Schwingungen auf den Menschen einwirken. [41]
Messung am Gebäudefundament
Bei einer Messung am Gebäudefundament sollte der Schwingungsmesser nicht höher als
0,5 m über der Erdreichoberkante liegen und am Außenfundament angebracht werden, da in
diesem Bereich die kürzeste Entfernung zur Schwingungsquelle vorliegt. [28]
Messung in den Gebäudegeschossen
Bei der Messung in den Gebäudegeschossen sollte an der Stelle mit den am stärksten zu
erwartenden Schwingungen gemessen werden. Die größten horizontalen Deckenschwingun-
gen treten in Deckenfeldmitte auf. Ein geeigneter Messort für die Bestimmung der horizontalen
Schwingungen ist eine obere Ebene des Gebäudes. Bevorzugt in der Nähe der tragenden
Wände, Türdurchgänge oder in Fensternischen. [28]
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 13
Messung am Erdreich
Die Messung am Erdreich erfolgt in der Nähe der Erschütterungsquelle bzw. auf dem Ausbrei-
tungsweg und sollte einen vorab festgelegten Abstand aufweisen. Es ist zu beachten, dass
vorhandene Störkörper oder Bodenschichtungen mit unterschiedlichen dynamischen Boden-
eigenschaften einen erheblichen Einfluss auf die Bodenschwingungen ausüben können. [28]
Messung an Rohrleitungen
Messungen an Rohrleitungen sind in der Regel mit einem hohen Aufwand verbunden, da erd-
verlegte Rohrleitungen freigelegt werden müssen. Aus diesem Grund wird empfohlen, die
Messung ersatzweise an der Erdoberfläche über der Rohrleitung zu vollziehen. Erfahrungsge-
mäß sind die gemessenen Schwingungen an der Oberfläche größer und dienen als guter Re-
ferenzwert. Befindet sich die Erschütterungsquelle dicht neben den Rohrleitungen, ist eine
Messung im freigelegten Bereich essentiell. Für die Auswertung werden die Schwingge-
schwindigkeiten in den drei Richtungskomponenten x, y und z gemessen, wobei eine der ho-
rizontalen Messrichtungen parallel zur Rohrachse ausgerichtet sein soll. [24]
3.3 Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden
Gemäß des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) [14] sollten Menschen so wenig
wahrnehmbaren Erschütterungen wie möglich ausgesetzt sein. Primär sind die Wirkungen auf
Menschen Belästigungen. Eine vollkommene Vermeidung von Erschütterungen während des
Baubetriebs ist nur selten zu realisieren. Bei kurzen Bauzeiten ist die Toleranzgrenze des
Menschen höher, wohingegen bei längeren Bauzeiten Immissionen kleinstmöglich gehalten
werden sollten. [25]
Die Wahrnehmung der Erschütterung des Menschen wird in zwei Kategorien unterteilt. Dem
Ausmaß der Erschütterungsbelastung und den individuellen Wahrnehmungen des Menschen
[25].
Zur ersten Kategorie zählen folgende Faktoren:
die Größe (Stärke) der auftretenden Erschütterungen;
die Frequenz;
die Einwirkungsdauer;
die Häufigkeit sowie Tageszeit des Auftretens und die Auffälligkeit (Überraschungsef-
fekt);
die Art und die Betriebsweise der Erschütterungsquelle.
Zur individuellen Wahrnehmung des Menschen gehören folgende Punkte:
der Gesundheitszustand (physisch, psychisch),
die Tätigkeit während der Erschütterungsbelastung
der Grad der Gewöhnung;
die Einstellung zum Erschütterungserzeuger;
die Erwartungshaltung in Bezug auf ungestörtes Wohnen, die unter Umständen von
der Art des Wohngebietes (Wohnumfeld) abhängig ist;
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 14
die Sekundäreffekte.
Grundsätzlich wird die Empfindungsstärke des Menschen anhand der Schwinggeschwindig-
keit abgeleitet. Tabelle 5 stellt den unterschiedlichen Empfindungsstärken die zugehörigen
Schwinggeschwindigkeiten gegenüber.
Tabelle 5: Wahrnehmungsstärken des Menschen auf Erschütterungen mod. nach [20]
Empfindungsstärke Schwinggeschwindigkeit [mm/s]
Spürbar 0,2 – 0,5
Bemerkbar 0,5 – 1,0
Unangenehm 1,0 – 2,0
Störend 2,0 – 3,0
Ggf. beanstandbar 3,0 – 5,0
Die Wahrnehmungen nach Tabelle 5 dienen im folgenden Kapitel als Beurteilungsgrundlage
von Erschütterungsimmissionen.
3.3.1 Beurteilung der Erschütterungsimmissionen auf Menschen
Die Beurteilung von Erschütterungseinwirkungen auf Menschen in Gebäuden erfolgt gemäß
DIN 4150-2. Unterschieden werden eine maximal bewertete Schwingstärke KBFmax als Maxi-
malwertkriterium und eine Beurteilungs-Schwingstärke KBFTr als Mittelwertkriterium. Bei der
Beurteilung von Erschütterungseinwirkungen sind Belästigungen überwiegend auszuschlie-
ßen, wenn eine Einhaltung der Richtwerte gemäß DIN 4150-2 stattfindet. Für die Wahl der
Anhaltswerte wird eine Differenzierung in die folgenden Gruppierungen vorgenommen [25]:
Einwirkungsorte
Baumaßnahmen
Tageszeiten.
Die maximal bewertete Schwingstärke für die drei Richtungskomponenten x, y und z wird
messtechnisch ermittelt und der größte Zahlenwert identifiziert. Anschließend wird dieser für
die Beurteilung verwendet. In der Regel erfährt ein Bauwerk die maximale Schwingungsein-
wirkung in der Mitte einer Gebäudedecke (horizontal). Bei der vertikalen Komponente der Ge-
bäudedecke treten die höchsten Schwingungen auch an anderen Stellen auf.
DIN 4150-2 [25] umfasst Erschütterungseinwirkungen im Frequenzbereich von 1 Hz bis 80 Hz.
Frequenzen oberhalb von 80 Hz liefern keinen nennenswerten Beitrag zur Wahrnehmung der
Erschütterungen und werden nicht weiter betrachtet. Bei niedrigen Frequenzen (< 10 Hz) wird
die KB-Bewertung verwendet, die näherungsweise durch eine Filterfunktion beschrieben wird.
|𝐻𝐾𝐵(𝑓)| =
1
√1 + (𝑓0𝑓
)2
(3.1)
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 15
Dabei ist:
f0 5,6 Hz (Grenzfrequenz des Hochpasses)
f Frequenz in Hz.
Mit Hilfe der gemessenen Schwinggeschwindigkeit v(t) wird das frequenzbewertete Erschüt-
terungssignal KB(t) berechnet:
𝐾𝐵(𝑡) = 𝑣(𝑡) ∗ |𝐻𝐾𝐵| (3.2)
Ableitend von dem frequenzbewerteten Erschütterungssignal (Gleichung 3.2), wird der glei-
tende Effektivwert des frequenzbewerteten Erschütterungssignals KBF(t) bestimmt:
𝐾𝐵𝐹(𝑡) = √1
𝜏 ∫ 𝑒−
𝑡−𝜉𝜏
𝑡
𝜉=0
∗ 𝐾𝐵2(𝜉)𝑑𝜉 (3.3)
𝜉 ist die Integrationsvariable und τ = 0,125 s eine Zeitkonstante. Gleichung (3.3) beschreibt zu
jedem Zeitpunkt t die zurückliegenden Signalanteile mit zeitlich exponentiell abklingendem
Gewicht. Die maximal bewertete Schwingstärke KBFmax ist der Maximalwert von KBF(t), der
während der Beurteilungszeit erreicht wird.
Die zweite Beurteilungsgröße KBFTr ist die Beurteilungs-Schwingstärke. Diese bezieht sich auf
Einwirkungen von täglich kurzer Dauer und differenziert zwischen Einwirkungen innerhalb so-
wie außerhalb der Ruhezeiten. Für die Ermittlung von KBFTr wird zunächst der Taktmaximal-
Effektivwert KBFTm ermittelt:
𝐾𝐵𝐹𝑇𝑚 = √1
𝑁∑ 𝐾𝐵𝐹𝑇𝑖
2
𝑁
𝑖=1
(3.4)
mit:
N Anzahl der Takte
KBFTi Taktmaximalwerte
Zur Ermittlung der Taktmaximalwerte werden die Zeiten während der Erschütterungen in Teil-
abschnitte von 30 s unterteilt (vgl. Abbildung 9). KBFTm ist der quadratische Mittelwert aus den
jeweiligen maximalen KBFi-Werten der Teilabschnitte KBFTi. Taktmaximalwerte
KB FTi < 0,1 werden auf 0 gesetzt, da die Erschütterungen in diesem Bereich kaum wahrnehm-
bar sind.
Abbildung 9: Ermittlung der Taktmaximal KBFTi
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 16
Die Beurteilungs-Schwinggröße (außerhalb von Ruhezeiten) wird mit Gleichung (3.5) ermittelt:
𝐾𝐵𝐹𝑇𝑟 = 𝐾𝐵𝐹𝑇𝑚√𝑇𝑒
𝑇𝑟 (3.5)
mit
Te tatsächliche Einwirkungszeit
Tr Beurteilungszeit mit tagsüber Tr=16 h und nachts Tr= 8 h
Bei einer Kombination von Erschütterungen innerhalb und außerhalb der Ruhezeiten, wird
Gleichung (3.6) verwendet:
𝐾𝐵𝐹𝑇𝑟 = √1
𝑇𝑟(𝑇𝑒1 ∗ 𝐾𝐵𝐹𝑇𝑚1
2 + 2 ∗ 𝑇𝑒2 ∗ 𝐾𝐵𝐹𝑇𝑚22 (3.6)
dabei ist
Tr Beurteilungszeit;
Te1 Einwirkungszeit außerhalb von Ruhezeiten;
Te2 Einwirkungszeit während der Ruhezeiten;
KBFTm1 Taktmaximal-Effektivwert außerhalb der Ruhezeiten;
KBFTm2 Taktmaximal-Effektivwert während der Ruhezeiten.
Während der Ruhezeit werden die Zeiten mit dem Faktor zwei gewichtet, da in diesem Zeit-
raum Erschütterungen als störend empfunden werden.
Die Erschütterungseinwirkung auf den Menschen in Gebäuden wird in Abbildung 10 detaillier-
ter erläutert.
Die Beurteilungsgrößen werden in Beziehung zu den Anhaltswerten Au, Ao und Ar gesetzt. Die
Anhaltswerte sind abhängig von dem Einwirkungsort, der Zeit und den Erfahrungen. Ist die
maximal bewertete Schwingstärke kleiner oder gleich dem unteren Anhaltswert Au, werden die
Anforderungen der Norm eingehalten. Im Falle einer Überschreitung von Au, wird die maximal
bewertete Schwingstärke dem oberen Anhaltswert Ao gegenüber gestellt. Ist der Wert von
KBFmax größer als Ao, werden die Anforderungen der Norm nicht eingehalten. Ist KBFmax kleiner
oder gleich Ao, wird folglich geprüft ob das Szenario seltene Einwirkungen greift. Bei einer
seltenen Einwirkung werden die Anforderungen der Norm eingehalten. Handelt es sich um
häufige Einwirkungen, findet eine Begutachtung von KBFTr statt. Ist KBFTr kleiner oder gleich
Ar, so werden die Anforderungen der Norm erfüllt. Bei einer Überschreitung des Wertes ist die
Norm nicht eingehalten.
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 17
Abbildung 10:Beurteilung der Erschütterungsimmissionen mod. nach [25]
Tabelle 6 stellt die Anhaltswerte Au, Ao und Ar in Abhängigkeit vom Einwirkungsort und der
Einwirkungszeit dar.
Beurteilungsgrößen:
KBFmax, KBFTr
Anhaltswerte:
Au, Ao, Ar
KBFmax≤Au?
KBFmax ≤Ao?
seltene Einwirkungen?
KBFTr≤Ar?
KBFTr ermitteln!
Anforderungen der Norm sind nicht
eingehalten?
Anforderungen der Norm sind
eingehalten!
Ja
Ja
Ja
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 18
Tabelle 6: Anhaltswerte Beurteilung Erschütterungen in Wohnungen modifiziert nach [25]
Zeile Einwirkungsort Tags Nachts
Au Ao Ar Au Ao Ar
1 Einwirkungsorte, in deren Umgebung nur ge-werbliche Anlagen und ggf. ausnahmsweise Wohnungen für Inhaber und Leiter der Betriebe sowie für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen untergebracht sind (vgl. Industriegebiete BauNVO, § 9).
0,4 6 0,2 0,3 0,6 0,1
5
2 Einwirkungsorte, in deren Umgebung vorwie-gend gewerbliche Anlagen untergebracht sind (vgl. Gewerbegebiete BauNVO, § 8).
0,3 0,6 0,15 0,2 0,4 0,1
3 Einwirkungsorte, in deren Umgebung weder vor-wiegend gewerbliche Anlagen noch vorwiegend Wohnungen untergebracht sind (vgl. Kernge-biete BauNVO, § 7, Mischgebiete BauNVO, § 6, Dorfgebiete BauNVO, § 5).
0,2 5 0,1 0,15 0,3 0,0
7
4 Einwirkungsorte, in deren Umgebung vorwie-gend oder ausschließlich Wohnungen unterge-bracht sind (vgl. reines Wohngebiet BauNVO, § 3, allgemeine Wohngebiete BauNVO, § 4, Klein-siedlungsgebiete BauNVO, § 2).
0,15 3 0,07 0,1 0,2 0,0
5
5 Besonders schutzbedürftige Einwirkungsorte, z.B. in Krankenhäusern, Kurkliniken, soweit sie in dafür angewiesenen Sondergebieten liegen.
0,1 3 0,05 0,1 0,15 0,0
5
Bei Erschütterungen durch Baumaßnahmen erfolgt die Beurteilung gemäß Abbildung 10. An-
stelle der Richtwerte aus Tabelle 6, werden die Baumaßnahmen (tagsüber) nach dem Beläs-
tigungsgrad eingestuft und mit den Werten gemäß Tabelle 7 verglichen. Die Tabelle gibt An-
gaben über einen Zeitraum von 78 Tagen. Bei einem Zeitraum > 78 Tage wird die Periode
individuell beurteilt. Für auftretende Erschütterungen in der Nacht gelten die Werte aus Tabelle
6. Eine Sonderregelung gibt es dabei bei den selten auftretenden, kurzzeitigen Erschütterun-
gen, wie z.B. Baustellensprengungen. Als Bewertungskriterium wird nur der Vergleich von
KBFmax und A0 aus Tabelle 6 herangezogen. Eine Sonderregelung wird durch Erschütterungs-
einwirkungen infolge Sprengungen definiert, da Werte bis A0 = 8 zugelassen sind. Geringere
Anhaltswerte sind anzustreben.
Tabelle 7: Anhaltswerte bei Baumaßnahmen (außer Sprengungen) modifiziert nach [25]
Dauer D ≤ 1 Tag 6 Tage < D ≤ 26 Tage 26 Tage < D ≤ 78 Tage
Spalte 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Anhaltswerte Au A0 Ar Au A0 Ar Au A0 Ar
Stufe I 0,8 5 0,4 0,4 5 0,3 0,3 5 0,2
Stufe II 1,2 5 0,8 0,8 5 0,6 0,6 5 0,4
Stufe III 1,6 5 1,2 1,5 5 1,0 0,8 5 0,6
Für Gewerbe- und Industriegebiete gilt Ao=6
Grundlage für die Einstufung sind Prognose- oder Erfahrungswerte. Die einzelnen Stufen wer-
den wie folgt definiert [25]:
Stufe I: „bei einer Unterschreitung ist nicht mit erheblichen Belästigungen zu rechnen“
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 19
Stufe II: „bei einer Unterschreitung ist nicht mit erheblichen Belästigungen zu rechnen,
falls Maßnahmen zur Minderung erheblicher Belästigungen veranlasst wurden. Bei zu-
nehmender Überschreitung steigt auch das Risiko von wachsenden Belästigungen.
Werden Anhaltswerte erwartet, die oberhalb der Anhaltswerte von Stufe II liegen, muss
überprüft werden, ob erschütterungsärmere Verfahren angewendet werden können“.
Stufe III: „bei einer Überschreitung der Anhaltswerte, sind die Belästigungen unzumut-
bar. In diesem Fall sind besondere Maßnahmen notwendig“.
3.3.2 Näherungsverfahren zur Ermittlung der Beurteilungsgrößen
Bei der Registrierung des unbewerteten Signals v(t) werden näherungsweise die Beurteilungs-
größen KBFmax und KBFTr bestimmt. Die Ermittlung der Werte mittels Näherung kann erfolgen,
wenn [25]:
Fall 1: der Frequenzbereich von unter 2 Hz bis über 80 Hz liegt
Fall 2: bei einer höheren unteren Grenzfrequenz im Signal keine Anteile der gegebe-
nen unteren Grenzfrequenz enthalten sind. Die Grenzfrequenz bildet sich dabei
aus Dämpfung und Eigenfrequenz.
Für die Ermittlung des KB-bewerteten Signals, müssen der Maximalwert von v(t) sowie die
Frequenz f aus den Aufzeichnungen gegeben sein. In diesem Fall werden mit Gleichung (3.7):
𝐾𝐵 =
1
√2∗
𝑣𝑚𝑎𝑥
√1 + (𝑓𝑜𝑓
)2
(3.7)
das bewertete Signal und folglich der Schätzwert für den gleitenden Effektivwert KB*Fmax mit
Gleichung (3.8):
𝐾𝐵𝐹𝑚𝑎𝑥
∗ = 𝐾𝐵 ∗ 𝑐𝐹 (3.8)
ermittelt. cF besitzt für unterschiedliche Einwirkungsarten einen mittleren Erfahrungswert, bei
dem Abweichungen von etwa ± 15 % auftreten können (Tabelle 8).
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 20
Tabelle 8: Erfahrungswerte cF für Erschütterungseinwirkungen modifiziert nach [25]
Zeile Kurzbeschreibung der Einwirkungsart cF
1 Harmonische Schwingungen mit geringen Verzerrungen (z.B. Sägewerke in großer Entfernung oder bei wesentlicher Resonanzbeteiligung)
0,9
2 Wie Zeile 1, jedoch stärker verzerrt- mehr als etwa 20 % Verzerrungen (z.B. Sägewerke in enger Nachbarschaft, wenn noch mehrere Oberschwingungen vorhanden sind)
0,8
3 Stochastische Schwingungen und periodische Vorgänge mit Schwebungen
a) Resonanzbeteiligung (z.B. Webereien, Rammen, gemessen auf mit-schwingenden Wohnungsfußböden);
b) Ohne Resonanzbeteiligung (z.B. auf nicht unterkellerten Wohnungs-fußböden)
0,8
0,7
4 Einzelereignisse kurzer Dauer a) Mit Resonanzbeteiligung b) Ohne Resonanzbeteiligung
0,8 0,6
- Die Einordnung einer Messung in eine dieser Klassen sollte nach dem Bild der Schwin-gungsaufzeichnung erfolgen. Die genannten Beispiele sollten nur eine Orientierung geben, in welchen Situationen die einzelnen Klassen der Erschütterungseinwirkung häufig anzu-treffen sind.
- Die Werte für cF sind mittlere Erfahrungswerte. Abweichungen von etwa ± 15 % können auftreten.
Bei Erschütterungsprognosen, die im Vorfeld einer Bauausführung durchgeführt werden, kann
das Näherungsverfahren herangezogen werden. Mit Hilfe der Formeln (3.7) und (3.8) wird die
maximal zulässige Schwinggeschwindigkeit rückgerechnet. Für die Berechnung wird die am
ungünstigsten wirkende Frequenz von 30 Hz verwendet, die i.d.R. der Deckeneigenfrequenz
eines ein- bis zwei-geschossigen Gebäudes entspricht. [62]
3.4 Einwirkungen auf bauliche Anlagen
Im Vergleich zu den Erschütterungseinwirkungen auf Menschen ist die Reaktion auf Bauwerke
in der Regel unempfindlich. Dennoch auftretende Schäden sind oftmals sehr teuer oder sogar
irreparabel. Durch dynamische Einflüsse auf den Baugrund, werden Erschütterungen auf be-
nachbarte bauliche Anlagen übertragen, welche wiederrum Schäden an Bauwerken auslösen.
So können z.B. Schäden wie Risse im Putz oder Brüche von Fensterscheiben auftreten. Mit
Schäden, die die Tragstruktur beeinträchtigen, ist nur bei sehr starken Erschütterungen zu
rechnen. [84]
Eine Beschädigung von Gebäuden hängt von zwei Faktoren ab. Zum einen ist die Auswirkung
von der Erschütterung selbst und zum anderen vom Gebäude abhängig. Bei den Erschütte-
rungen müssen u.a. die Intensität, die Erschütterungsart und der Frequenzinhalt betrachtet
werden, wohingegen bei einem Gebäude, der Bautyp und die Baumaterialien im Vordergrund
stehen. Falls ein Tragwerk einen Spannungszustand nahe der Bruchspannung besitzt, können
bereits bei sehr geringen Erschütterungen Risse entstehen [1]. Allerdings können diese im
Laufe der Jahre ohnehin auftreten. Ebenfalls können vorhandene und wenig wahrnehmbare
Haarrisse durch Erschütterungseinwirkungen vergrößert und dadurch sichtbar werden. Aus
diesen Gründen werden Schäden an Bauwerken, die mit einer Einhaltung der Normen einher-
gehen, individuell beurteilt. [26]
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 21
3.4.1 Beurteilung der Erschütterungsimmissionen auf bauliche Anlagen
Für die Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen auf bauliche Anlagen ist die DIN 4150-3
[26] heranzuzuziehen. Bei Einhaltung der in der Norm angegebenen Richtwerte sind mögliche
Schäden an Bauwerken auszuschließen. Die Richtwerte sind in verschiedene Bauanlagen
gruppiert. So werden Industriegebäude, Wohngebäude und besonders empfindliche und unter
Denkmalschutz stehende Gebäude unterschieden und mit der Beurteilungsgröße „maximale
Schwinggeschwindigkeit eines Bauteils“ verglichen. Weiter differenziert die DIN 4150 -3 zwei
Szenarien, kurzzeitige Erschütterungseinwirkungen und Dauererschütterungen. Kurzzeitige
Erschütterungen beschreiben eine Erschütterungshäufigkeit, die nicht ausreicht, um Material-
ermüdungserscheinungen am Gebäude hervorzurufen. Ebenfalls treten keine wesentlichen
Vergrößerungen der Schwingungen durch Resonanzerscheinungen auf. Dauererschütterun-
gen rufen Ermüdungserscheinungen und eine Vergrößerung der Schwingungen in der be-
troffenen Struktur hervor.
Bei der Beurteilung von Erschütterungen an Gebäuden werden Messungen durchgeführt. Zum
einen die Messung der horizontalen Schwinggeschwindigkeit in der obersten Deckenebene,
wobei der größere Wert der beiden horizontalen Messwerte maßgebend ist. Bei diesem Mess-
vorgang wird das Bauwerk im Fundamentbereich angeregt und die maximale horizontale
Schwinggeschwindigkeit aufgenommen. Der Anhaltswert der Decken in z-Richtung wird bei
allen Frequenzen mit 20 mm/s angesetzt. Zum anderen kann bei kurzzeitigen Erschütterungen
eine Messung am Gebäudefundament erfolgen. Es wird die maximale Schwinggeschwindig-
keit in allen drei Raumrichtungen gemessen und der größte Wert für die Beurteilung verwen-
det. Die gemessenen Werte werden anschließend mit Tabelle 9 verglichen. Es werden Richt-
werte in Abhängigkeit von der Gebäudeart und den jeweiligen Frequenzen angegeben. [26]
Mit Einhaltung der Richtwerte nach DIN 4150-3 [26], ist erfahrungsgemäß davon auszugehen,
dass keine schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des BImSchG [14] vorliegen. Werden
dennoch Schäden am Bauwerk gesichtet, sind diese auf andere Ursachen zurückzuführen.
Weitere Untersuchungen sind lediglich bei einer deutlichen Überschreitung der Anhaltswerte
notwendig. Bei den Gebäudearten nach Tabelle 9 ist eine Verminderung des Gebrauchswer-
tes auch bei leichten Schäden, z.B. bei Rissen, gegeben. [26]
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 22
Tabelle 9: Anhaltswerte zur Beurteilung kurzzeitiger Erschütterungen auf Gebäude nach [26]
Gebäudeart
Anhaltswerte für vi,max in mm/s
Fundament, alle Rich-tungen, i= x, y, z
Frequenzen
Oberste De-ckenebene, horizontal,
i= x, y
Decken, vertikal,
i= z
1 Hz bis
10 Hz
10 Hz bis
50 Hz
50 Hz bis
100 Hz
Alle Frequenzen
Alle Frequen-
zen
Spalte Zeile
1 2 3 4 5 6
1
Gewerblich genutzte Bau-ten, Industriebauten und ähnlich strukturierte Bau-ten
20 20 bis
40 40 bis
50 40 20
2
Wohngebäude und in ih-rer Konstruktion und/ oder Nutzung gleichartige Bau-ten
5 5 bis 15
15 bis 20
15 20
3
Bauten, die wegen ihrer besonderen Erschütte-rungsempfindlichkeit nicht denen nach Zeile 1 und Zeile 2 entsprechen und besonders erhaltenswert (z.B. unter Denkmal-schutz stehend) sind
3 3 bis 8 8 bis 10
8 20
Anmerkung: - Auch bei Einhaltung der Anhaltswerte nach Zeile 1, Spalten 2 bis 5 können leichte Schäden
nicht ausgeschlossen werden. - Bei Frequenzen über 100 Hz dürfen mindestens die Anhaltswerte für 100 Hz angesetzt wer-
den
Beurteilung von massiven Bauteilen und unterirdischen Bauwerken
Sind die Auskleidungen in einem Zustand nach heutigem Stand der Technik, können Anhalts-
werte gemäß Tabelle 10 herangezogen werden. Dabei handelt es sich um die Beurteilung von
kurzzeitigen Erschütterungen auf die Auskleidung von unterirdischen Hohlräumen. Somit
ergibt sich z.B. für ein Ingenieurbauwerk aus Mauerwerk ein Anhaltswert von 40 mm/s.
Tabelle 10: Anhaltswerte Beurteilung massiver Bauteile und unterirdischer Bauwerke [26]
Zeile Baustoffe der Auskleidung Anhaltswerte für vi,max in mm/s rechtwinklig zur Auskleidungsfläche
1 Stahl- und Spritzbeton, Tübbing 80
2 Beton, Naturstein 60
3 Mauerwerk 40
3 Messung und Beurteilung von Erschütterungen
| 23
Beurteilung von erdverlegten Rohrleitungen
Bei erdverlegten Rohrleitungen erfolgt die Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen ge-
mäß Tabelle 11.
Tabelle 11: Anhaltswerte zur Beurteilung von erdverlegten Rohrleitungen mod. nach [26]
Zeile Leitungsbaustoffe Anhaltswerte für vi,max in mm/s auf der Rohrleitung
1 Stahl, geschweißt 100
2 Steinzeug, Beton, Stahlbeton, Spannbe-ton, Metall mit oder ohne Flansche
80
3 Mauerwerk, Kunststoff, Drainagerohre 50
Liegen Leitungen vor, die nach heutigem Stand der Technik hergestellt und verlegt wurden,
können die Anhaltswerte der Tabelle 11 herangezogen werden. In einem anderen Fall sind
gesonderte Überlegungen notwendig. Befinden sich Hausanschlussleitungen in einem Ab-
stand von 2 m zu dem zugehörigen Bauwerk, können die Anhaltswerte für das Fundament des
Bauwerks verwendet werden. [26]
Bei Dauererschütterungen wird ebenfalls in der obersten Deckenebene gemessen. Für die
Beurteilung ist der größere Wert der beiden maximalen horizontalen Schwinggeschwindigkei-
ten maßgebend. Je nach Gebäudeart und Messstelle wird der gemessene Wert mit den Richt-
werten von Tabelle 12 verglichen:
Tabelle 12: Anhaltswerte Beurteilung Dauererschütterungen auf Gebäude mod. nach [26]
Gebäudeart Anhaltswerte für vi,max in mm/s
Oberste Decken-ebene, horizontal, alle Frequenzen
Decken, vertikal, alle Frequenzen
Spalte Zeile 1 2 3
1 Gewerblich genutzte Bauten, Industrie-bauten und ähnlich strukturierte Bauten
10 10
2 Wohngebäude und in ihrer Konstruktion und/ oder Nutzung gleichartige Bauten
5 10
3 Bauten, die wegen ihrer besonderen Er-schütterungsempfindlichkeit nicht denen nach Zeile 1 und 2 entsprechen und be-sonders erhaltenswert (z.B. unter Denk-malschutz stehend) sind
2,5 10
Anmerkung: Auch bei Einhaltung der Anhaltswerte nach Zeile 1, Spalte 2 können leichte Schäden nicht ausgeschlossen werden.
Bei erdverlegten Rohrleitungen, die infolge Dauererschütterungen angeregt werden, kann Ta-
belle 11 für kurzzeitige Erschütterungen herangezogen und auf 50 % abgemindert werden.
| 24
4 ERSCHÜTTERUNGEN AUS DEM ALLGEMEINEN BAUBETRIEB
Gemäß DIN 4150-1 [24] werden Erschütterungen als „mechanische Schwingungen fester Kör-
per mit potentiell schädigender oder belästigender Wirkung“ definiert. Erschütterungen können
aufgrund verschiedener Ursachen auftreten. Darunter fallen zum Beispiel Erschütterungen
durch technische Anlagen, schwere Lastkraftwagen, ober- oder unterirdischen Schienen- und
Straßenverkehr sowie Bautätigkeiten. Folgen von Erschütterungen können schädliche Um-
welteinwirkungen, Bauschäden, Belästigungswirkungen des Menschen und Einflüsse auf
technische Geräte sein.
Für die weitere Ausarbeitung werden unterschiedliche Einwirkungszeiten von Erschütterungen
aus Baubetrieben betrachtet [83]:
Kurzzeitige, einmalige Erschütterungen (z.B. Einzelimpulse wie Sprengarbeiten und
Rammarbeiten),
Länger andauernde Erschütterungen (z.B. Schildvortrieb und Vibrationsrammung),
Ständig auftretende Erschütterungen (z.B. Produktionsmaschinen),
Erschütterungen infolge Straßen- und Schienenverkehr.
Die untersuchten Baubetriebe beschränken sich in dieser Ausarbeitung auf die Erschütte-
rungswirkung des Schildvortriebes, des Sprengvortriebes sowie der Rammarbeiten. Dadurch
werden kurzzeitige, einmalige Erschütterungen und länger andauernde Erschütterungen ge-
prüft.
Kapitel 4 führt die Prognosegleichungen auf Grundlage der DIN 4150-1 [24] auf. Weitere The-
orien aus der Literatur werden im speziellen in den Kapiteln 5.2, 6.2 und 7.2 in Verbindung mit
den einzelnen Baubetrieben diskutiert.
4.1 Rechnerische Charakterisierung der Erschütterungen
Für die Ermittlung der Schwinggeschwindigkeiten werden nach DIN 4150-1 [24] empirische
Gleichungen und Gesetzmäßigkeiten betrachtet, die auf theoretischen Grundlagen und expe-
rimentellen Daten beruhen. Zwar besteht für eine Erschütterungsprognose auch die Möglich-
keit eine Ausbreitungsberechnung mittels Finite-Elemente-Programm zu erstellen, diese wird
wegen der teilweise fehlenden Kenndaten sowie des größeren Kostenaufwandes nicht in Be-
tracht gezogen. [82]
Für die rechnerische Ermittlung der Schwinggeschwindigkeit, ist eine Charakterisierung der
Erschütterungsquelle nötig. Im Quellenbereich wird die eingeleitete Energie in Abhängigkeit
von der Quelle und dem unmittelbar angrenzenden Übertragungsmedium bestimmt. Folgende
Informationen werden benötigt [24]:
4 Erschütterungen aus dem allgemeinen Baubetrieb
| 25
„Quellentyp geometrisch
Quellentyp zeitlich (vorübergehend oder dauernd)
Häufigkeit der Emission
Frequenzverteilung
Einwirkungsbereich (räumlich)
Zeitliche Beeinflussbarkeit“.
Mittels dieser Faktoren wird analysiert, wie viel Energie ausgehend von der Quelle in das Über-
tragungsmedium abgegeben wird, welche Auswirkungen die Materialdämpfung auf die me-
chanische Energie hat und wie die Verteilung der abgestrahlten Energie auf die einzelnen
Wellenarten ist.
Die Schwinggeschwindigkeit ermöglicht eine Prognose der Erschütterungen und sowohl die
Beurteilung der Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden [25], als auch die Beurteilung der
Einwirkungen auf bauliche Anlagen [vgl. Kapitel 3][26]. Für die Anwendung der Prognosemo-
delle wird zunächst ein Bezugsabstand R1 benötigt, welcher den Übergang vom Nahfeld zum
Fernfeld definiert (vgl. Abbildung 11). Das Nahfeld wird als Vorgang im Boden in unmittelbarer
Nähe der Erschütterungsquelle definiert, wohingegen das Fernfeld den Bereich der Wellen-
ausbreitung umfasst.
Gleichung (4.1) ermöglich die Berechnung eines Bezugsabstandes infolge einer Oberflä-
chenanregung [24].
𝑅1 =
𝑎
2+ 𝜆 (4.1)
Dabei ist:
a Abmessung der Erschütterungsquelle parallel zur Ausbreitungsrichtung, in m;
𝜆R Wellenlänge der Oberflächenwelle, in m (𝜆=c/f).
Abbildung 11: Nah- und Fernfeld [58]
Bei einer Erregung im Vollraum ist die Grenze zwischen Nah- und Fernfeld etwa vom 0,5- bis
1,0-fachen der Wellenlänge der S-Welle.
Da die Bestimmung der Grenzen zwischen Nah- und Fernfeld aufgrund vieler Schätzwerte
schwierig ist, wird in der Literatur [4] [65] bei einigen Baubetrieben ein fester Wert für diesen
Übergang gesetzt. Ein Beispiel ist der Übergang vom Nah- zum Fernbereich infolge Spreng-
arbeiten. Eine Entfernung von 100 m wird als Festwert angenommen. Die Autoren Cenek und
4 Erschütterungen aus dem allgemeinen Baubetrieb
| 26
Sutherland [56] definieren den Übergang vom Nah- zum Fernfeld infolge einer Oberflächenan-
regung durch Rammarbeiten zwischen 6 m und 12 m, wohingegen Attewell und Farmer ([4],
S. 26-29) eine Entfernung von 10 m festlegten.
Zur Erläuterung der Wellenausbreitung im Fernbereich wird das von Mintrop [54] ermittelte
Abnahmegesetz für die flächenhafte Ausbreitung der Schwinggeschwindigkeiten in einem ho-
mogenen, elastischen Halbraum verwendet. Grundlage der Gleichung (4.2) ist die Betrachtung
einer freien gedämpften Schwingung eines Ein-Massen-Schwingers [vgl. Kapitel 2.6]. Die in
den Boden weitergeleiteten Schwingungen nehmen mit zunehmender Entfernung von der
Quelle ab. Die Amplitudenabnahme ist durch die geometrische Dämpfung und die Material-
dämpfung des Bodens charakterisiert [13]. Zur Vereinfachung wird von der Betrachtung der
Oberflächenwelle ausgegangen, da die Energie der Kompressions- und Scherwellen aufgrund
der Ausbreitungsform stark vermindert wird. Näherungsweise wird im Fernbereich die Ab-
nahme der Amplitude der Schwinggeschwindigkeit mit zunehmendem Abstand von der Quelle
wie folgt festgelegt [54]:
𝜈 = 𝜈1 (
𝑅
𝑅1)
−𝑛
e−α(R−R1) (4.2)
mit:
𝜈 Amplitude der Schwinggeschwindigkeit, in mm/s;
𝜈1 Amplitude der Schwinggeschwindigkeit, in mm/s in der Entfernung R1;
R1 Bezugsabstand, in m;
R Entfernung von der Quelle, in m;
n Exponent der geometrischen Dämpfung;
α Abklingkoeffizient, in m-1, α≈2πD/𝜆 oder auch α=ρπf;
D Dämpfungsgrad;
𝜆 maßgebende Wellenlänge, in m, 𝜆=c/f;
c Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle, in m/s;
f Frequenz der Wellenerschütterung, in Hz.
Der Term exp[-α(R-R1)] beschreibt die Amplitudenreduzierung durch die Materialdämpfung.
Die Materialdämpfung ist abhängig vom, im α enthaltenen Dämpfungsgrad D, der die „Struktur
des Bodens“, den „statischen Druckzustand des Bodens“, sowie der „dynamischen Verfor-
mungsamplitude“ und somit die Frequenz beinhaltet. [24]
Mit dem Term R-n wird die geometrische Dämpfung definiert. Der Exponent n ist abhängig von
drei Faktoren, dem geometrischen Quellentyp, dem zeitlichen Quellentyp und der Wellenart.
Der geometrische Quellentyp besteht entweder aus einer Punktquelle (PQ) oder einer Linien-
quelle (LQ). Beim zeitlichen Quellentyp wird zwischen harmonisch / stationär (HS) oder im-
pulsförmig (I) differenziert. Für die Wellenart wird zwischen Raumwelle (R) und Oberflächen-
welle (O) unterschieden. Der Wert des Exponenten n kann aus Tabelle 2 abgelesen werden
[20].
In Abhängigkeit dieser Faktoren kann folglich die normierte Schwinggeschwindigkeit in Abhän-
gigkeit von der Entfernung in Abbildung 12 abgelesen werden.
4 Erschütterungen aus dem allgemeinen Baubetrieb
| 27
Abbildung 12: Geometrische Abnahme der Schwingungsamplitude mit der Entfernung [24]
Ist der Boden stark geschichtet, sind Bebauungen oder Geländesprünge vorhanden, oder wir-
ken mehrere Erschütterungsquellen zusammen, dann ist lokal mit Abweichungen vom Expo-
nenten n zu rechnen. In diesen Fällen dienen die Werte nur als Anhaltspunkt und können nicht
ohne weitere Festlegungen verwendet werden. [24]
Gemäß DIN 4150-1 [24] gelten die „angegebenen Näherungsbeziehungen“ für das Nahfeld-
nicht. Aus diesem Grund sind für Erschütterungsprognosen „besondere rechnerische oder ex-
perimentelle Untersuchungen erforderlich“. Weitere Erläuterungen zum Thema „Schwingge-
schwindigkeiten im Nahfeld infolge eines Bauverfahrens“ werden in den Kapiteln 6.2 und 7.2
aufgeführt.
Wellenanregungen aus Einzelereignissen (vgl. S. 22) können durch Sprengungen sowie fal-
lende Massen beschrieben werden. Diese werden dadurch definiert, dass die Einzelereignisse
zeitlich so voneinander getrennt sind, dass „die Wirkungen zweier aufeinander folgender Er-
eignisse nicht mehr zusammentreffen können oder an dem betrachtenden Ort nur einmal auf-
treten“.
Gemäß DIN 4150-1 [24] wird die Prognosegleichung für Sprengerschütterungen im Fernfeld
beschrieben durch:
𝜈𝑚𝑎𝑥 = 𝑘 (
𝐿
𝐿0)
𝑏
(𝑅
𝑅0)
−𝑚
(4.3)
mit:
𝜈max Maximalwert der Schwinggeschwindigkeit im Freifeld, in mm/s;
L Lademenge des Sprengstoffs, in kg je Zündzeitstufe;
L0 (Bezugsgröße), 1 kg;
R Entfernung zur Sprengstelle, in m;
R0 (Bezugsgröße), 1 m;
k ein Beiwert, in mm/s, empirisch ermittelt (z.B. durch Probesprengungen);
4 Erschütterungen aus dem allgemeinen Baubetrieb
| 28
b, m empirisch ermittelte Kennzahlen, (mit m: geometrischer Dämpfungsexponent; b: mate-
rieller Dämpfungsexponent).
Eine ausführliche Analyse dieses Prognosemodells erfolgt in Kapitel 6.2.
Für fallende Massen, die z.B. zur Baugrundverbesserung benötigt werden oder durch fallende
Massen infolge Abbrucharbeiten entstehen, kann die Schwinggeschwindigkeit durch Glei-
chung (4.4) nachgewiesen werden [24]:
𝜈𝑚𝑎𝑥 = 𝑘 (
𝐸
𝐸0)
0,5
(𝑅
𝑅0)
−𝑚
(4.4)
Dabei ist:
𝜈max Maximalwert der Schwinggeschwindigkeit im Freifeld, in mm/s;
E die Fallenergie (E=Gh), in kJ;
E0 (Bezugsgröße), 1 kJ;
R Entfernung zur Sprengstelle, in m;
R0 (Bezugsgröße), 1 m;
k ein Beiwert, in mm/s, empirisch ermittelt;
m empirisch ermittelte Kennzahlen, (mit m: geometrischer Dämpfungsexponent; b: mate-
rieller Dämpfungsexponent).
Die Gleichung (4.4) kann nach Achmus [2] verwendet werden, wenn für Gleichung (4.2) kein
Referenzwert 𝜈1 vorliegt. Die von der Erschütterungsquelle eingeleitete Energie kann als Be-
zugswert verwendet werden, da diese dem Quadrat der Geschwindigkeitsamplitude proporti-
onal ist (E≈ v2).
Sowohl die Gleichung zur Prognose der Sprengerschütterungen (4.3), als auch die Gleichung
zur Berechnung der Schwinggeschwindigkeiten durch fallende Massen (4.4), kann durch die
allgemeine Gleichung der Amplitudenabnahme (4.2) beschrieben werden. Alle drei Gleichun-
gen implizieren mit dem Term R-n bzw. R-m die geometrische Dämpfung. Die materielle Dämp-
fung wird in der Gleichung (4.2) durch exp[-α(R-R1)] demonstriert, wohingegen bei der Glei-
chung (4.3) diese durch Lb definiert ist. Zuzüglich wird der empirische Geschwindigkeits-Bei-
wert k verwendet. In Gleichung (4.2) wird dies bereits durch den Messwert v1 berücksichtigt.
| 29
5 ERSCHÜTTERUNGEN AUS SCHILDVORTRIEB
In Kapitel 5 wird der Fokus auf Erschütterungen infolge Schildvortrieb, auf Grundlage einer
internationalen Literaturrecherche, gelegt. Bislang existieren kaum Studien mit dieser Thema-
tik. Allerdings gewinnen Erschütterungsprognosen, insbesondere im innerstädtischen Raum,
immer mehr an Bedeutung. Besonders Belästigungen der Menschen sowie Beschädigungen
von Gebäuden und Auswirkungen auf schwingungsempfindliche Geräte sollen vermieden
bzw. reduziert werden. Aus diesen Gründen ist eine Vorhersage von Schwinggeschwindigkei-
ten nicht nur wünschenswert, sondern auch oft eine Voraussetzung für innerstädtische Tun-
nelbauprojekte.
Im Folgenden wird unter dem Aspekt „Schildvortrieb“ die resultierende Wellenausbreitung im
Baugrund vorgestellt. Anschließend werden die vorhandenen Prognosegleichungen erläutert,
analysiert und die aufgetretenen Erschütterungen eines Tunnelbauprojektes in Karlsruhe de-
monstriert.
5.1 WELLENAUSBREITUNG IM BAUGRUND
Das Bauverfahren „Schildvortrieb“ löst Wellen im Baugrund aus. Der Schildvortrieb erzeugt
eine harmonische Erregung, die durch eine Punktquelle resultiert. Je nach Gegebenheit des
rotierenden Schneidkopfes und der Überdeckung, kann die induzierte Wellenausbreitung do-
minierend durch Raumwellen beschrieben werden. Die Oberflächenwellen sind während des
Schildvortriebes vernachlässigbar. Lediglich im Freifeld können Oberflächenwellen berück-
sichtigt werden. Die Erläuterung wird in Abbildung 13 gegeben. Die Raumwellen breiten sich
ausgehend vom Schneidkopf aus. Mit zunehmender Entfernung wird die Schwinggeschwin-
digkeit geometrisch sowie materiell gedämpft. Die Erregung eines Gebäudefundamentes er-
folgt direkt aus dem darunter liegenden Baugrund und wird somit durch die Raumwellen er-
zeugt. Die Schwinggeschwindigkeiten, die aus der harmonischen Erregung an der Oberfläche
ankommen, sind sehr gering zu erwarten, da diese im Vorfeld gedämpft werden. [12]
5 Erschütterungen aus Schildvortrieb
| 30
Abbildung 13: Wellenentstehung infolge eines Schildvortriebes erweitert nach [44]
5.2 PROGNOSEMODELLE FÜR DEN SCHILDVORTRIEB
Erschütterungen, die während des Tunnelbaus entstehen, resultieren entweder aus der Vor-
triebsmethode oder aus den zugehörigen Bautätigkeiten wie dem Bohren (z.B. für Sprengboh-
rungen), dem Baustellenbetrieb sowie bei der Herstellung von Tunnelauskleidungen, wie dem
Einbau von Tübbingen. [12]
Die Erschütterungsausbreitung, die von einer Schildmaschine im Boden ausgeht, kann mittels
Finite Elemente bzw. vereinfachten empirischen Modellen vorhergesagt werden. Die genauen
Schwingungsemissionen der TVM sind aufgrund fehlender Angaben zu empirischen Kennwer-
ten erschwert prognostizierbar, müssen häufig gemessen und darauf aufbauend kalibriert wer-
den.
In der Literatur [43] [71] sind zwei Prognosemodelle für die zu erwartenden Erschütterungen
vorhanden. Zum einen die Prognosegleichung nach Speakman und Lyons [71] und zum an-
deren die im TRL Report 429 [43] zitierte Gleichung nach Godio et al.
Speakman und Lyons [71] demonstrieren folgende Gleichung (5.1) zur Ermittlung der
Schwinggeschwindigkeit:
𝑃𝑃𝑉 =
𝐾
𝑑𝑒−𝛼𝑑
(5.1)
Dabei ist:
PPV Schwinggeschwindigkeit, in mm/s;
K Orts- und maschinenspezifischer Parameter, in mm/s;
d Abstand von der Quelle (1/d: geometrische Ausbreitung der Wellen);
5 Erschütterungen aus Schildvortrieb
| 31
α Dämpfungsfaktor, in m-1.
Die Gleichung (5.1) bezieht sich auf die dominante Vibrationsfrequenz für eine gegebene Tun-
nelvortriebsmaschine, die in der Herleitung des Dämpfungsfaktors α, durch α=𝜌πf, enthalten
ist. Es werden sowohl die Auswirkungen der geometrischen (d-1) als auch der materiellen
Dämpfung (e-αd) berücksichtigt. Demnach basiert das Prognosemodell (5.1) auf der Gleichung
der Amplitudenminderung nach DIN 4150-1 (vgl. Kapitel 4.1, Formel (4.2)).
Der Faktor 1 der geometrischen Dämpfung (d-1) wird aus dem Exponenten n hergeleitet, was
der geometrischen Dämpfung von Raumwellen im Vollraum und einer harmonisch erregenden
Punktquelle gemäß Tabelle 2 entspricht. Die geometrische Amplitudenabnahme wird durch
die Verminderung der Energiedichte mit wachsender Entfernung von der Erschütterungsquelle
hervorgerufen. Wohingegen die materielle Dämpfung den Energieverlust infolge innerer Rei-
bung zwischen den Kornpartikeln beschreibt.
Die Schwingungsausbreitung wird auf Basis von bereits gemessenen Schwinggeschwindig-
keiten ermittelt. Werden Schwinggeschwindigkeiten an mindestens zwei Stellen mit unter-
schiedlichen Abständen gemessen, können die ortsspezifischen Operatoren α und K wie folgt
bestimmt werden [71]:
𝛼 =−ln (
𝑣2𝑑2𝑣1𝑑1
)
(𝑑2 − 𝑑1)
(5.2)
mit m-1 und
𝐾 =
𝑣1𝑑1
𝑒−𝛼𝑑1
(5.3)
mit mm/s. Dabei sind v1 und v2 gemessene Schwinggeschwindigkeiten an der Oberfläche im
Abstand von d1 und d2.
Einen anderen Ansatz verfolgten Hiller und Crabb im Jahr 2000 [43] zur Erstellung einer Prog-
nose, zu durch Schildmaschinen ausgelösten Erschütterungen. Die zitierte Gleichung (5.4)
nach Godio et al. (1992) beschreibt die maximal reduzierte Schwinggeschwindigkeit zwischen
einem Abstand von 10 m und 100 m.
𝑣𝑟𝑒𝑠 ≤
180
𝑟1,3
(5.4)
Der Parameter r ist der kürzeste Abstand von der Erschütterungsquelle zum Messort [m] und
vres beinhaltet die resultierende Schwinggeschwindigkeit in mm/s. Die Herleitung der zitierten
Gleichung (5.4) ist aufgrund von fehlender Literatur unbekannt. Es lässt sich vermuten, dass
mit dem Term r-1,3 die geometrische Dämpfung enthalten ist und der Wert 180 als empirischer
Anhaltswert definiert wurde.
5.2.1 Analyse der Prognosemodelle
Speakman und Lyons [71] beschreiben, dass mit jedem Bewegungszyklus der TVM eine ge-
ringe Energiemenge der erzeugten Bodenwelle erforderlich ist, um Reibung und andere ent-
gegengesetzte Kräfte zu überwinden. Dieser Vorgang heißt Materialdämpfung. Die Dämpfung
5 Erschütterungen aus Schildvortrieb
| 32
der Energie wird durch eine Funktion des Verlustes pro Zyklus beschrieben. Diese ist von der
dominanten Frequenz abhängig, die mit zunehmender Entfernung von der Quelle abklingt. Die
dominante Frequenz variiert mir der Art der Maschine und dem vorhandenen Baugrund. Aus
diesem Grund ist eine geotechnische Prüfung vor Ort essentiell, damit die Bodenschwingge-
schwindigkeiten im weiteren Verlauf prognostizierbar sind. Abbildung 14 stellt ein typisch ver-
tikales Erschütterungs-Spektrum eines EPB-Schildes mit dem Durchmesser von 12,4 m im
Lockergestein dar. Da die Schwinggeschwindigkeiten von einer externen Firma gemessen
wurden, können die PPV-Werte nicht eingesehen werden.
Abbildung 14: Typisches Erschütterungs-Spektrum EPB-Schild im Lockergestein [71]
Darüber hinaus wird in der Veröffentlichung von Speakman und Lyons [71] eine typische
Schwinggeschwindigkeitskurve in Abhängigkeit von der Entfernung abgebildet (vgl. Abbildung
15). Der Kurvenverlauf wurde ausgehend von den Gleichungen (5.1) bis (5.3) und an der
Oberfläche gemessenen Schwinggeschwindigkeiten ermittelt.
Abbildung 15: Typische Schwinggeschwindigkeitskurve eines EPB-Schildes [71]
Das Prognosemodell nach Speakman und Lyons [71] erlaubt keine Vorprognose der zu er-
wartenden Schwinggeschwindigkeiten infolge eines Schildvortriebes. Eine Kalibrierung der
Schwinggeschwindigkeiten ist lediglich auf Grundlage von Erschütterungsmessungen mölich.
Aus diesem Grund kann das Modell nach Speakman und Lyons nur parallel zum Schildvortrieb
verwendet werden und gibt im Vorfeld keine Auskunft über die zu erwartenden Erschütterun-
gen.
5 Erschütterungen aus Schildvortrieb
| 33
Die von Hiller und Crabb [43] zitierte Gleichung (5.4) ist von einer Auswertung mit wenigen
Versuchsauswertungen, d.h. einem begrenzten Materialbereich, abgeleitet worden. Die Auto-
ren [43] zeigten, dass sich Erschütterungen infolge Schildvortrieb vor allem durch die Bau-
grundverhältnisse unterscheiden (vgl. Abbildung 17). Aus diesem Grund ist die Gleichung (5.4)
nicht auf alle Schildmaschinen und Bodengegebenheiten anwendbar.
Zur Bestätigung dieser Aussage wird in Abbildung 16 die Schwinggeschwindigkeitskurve ge-
mäß Gleichung (5.4) dargestellt. Die y-Achse bildet die Schwinggeschwindigkeit in mm/s ab,
wohingegen auf die x-Achse die Entfernung in Metern reproduziert wird.
Abbildung 16: Prognostizierte Schwinggeschwindigkeiten nach Godio et. al. [43]
Abbildung 16 ist zu entnehmen, dass mit zunehmender Entfernung zur Erschütterungsquelle
eine kontinuierliche Reduzierung der Schwinggeschwindigkeit vorliegt. Bei 1 m Entfernung ist
die maximal zu erwartende Schwinggeschwindigkeit mit 180 mm/s zu verzeichnen. Die als
störend empfindende Stärke des Menschen (vgl. Tabelle 5) wird ab einer Entfernung von 32 m
erreicht. Zwischen 93 m und 188 m sind die Werte der Schwinggeschwindigkeiten zwischen
0,2 mm/s und 0,5 mm/s, d.h. gemäß Tabelle 5 sind die Erschütterungen für den Menschen
nicht mehr wahrnehmbar. Der Vergleich mit der kalibrierten Prognose aus Abbildung 15 zeigt,
dass die Schwinggeschwindigkeiten nach Speakman und Lyons [71] wesentlich geringer sind.
Als Beispiel dient die Schwinggeschwindigkeit bei 20 m Entfernung. Nach Abbildung 15 liegt
bei dieser Entfernung eine Schwinggeschwindigkeit von ungefähr 0,27 mm/s vor, wohingegen
der Wert bei Abbildung 16 3,7 mm/s ist. Dieser Vergleich verdeutlicht, dass die zitierte Prog-
nosegleichung (5.4) nach Godio et.al. [43] für einen EPB-Vortrieb auf der sicheren Seite liegt.
Dennoch definiert Godio et.al. die Ergebnisse der Gleichung (5.4) als Obergrenze. Unter-
schiedliche Baugrundverhältnisse sowie Schildmaschinen werden nicht unterschieden. Aus
diesem Grund sollte das Prognosemodell (5.4) höchstens als grobe Näherung verwendet wer-
den.
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4
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0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Prognosemodell nach Godio et. al.
Prognose
5 Erschütterungen aus Schildvortrieb
| 34
Des Weiteren stellen Hiller und Crabb [43] im TRL Report 429 eine Abbildung der maximalen
Schwinggeschwindigkeit infolge Tunnelvortriebsarbeiten vor (vgl. Abbildung 17). Ausgehend
von bisherigen Studien wurden verschiedene Baugrundverhältnisse untersucht und bewertet.
Abbildung 17: Schwinggeschwindigkeiten infolge Tunnelvortriebsarbeiten, erweitert nach [43]
Die Vortriebsarbeiten mittels Schildvortrieb weisen maximale Schwinggeschwindigkeiten un-
terhalb der in den DIN 4150-3 empfohlenen minimalen Grenzen auf. Bei erschütterungsemp-
findlichen Gebäuden beträgt der Anhaltswert 3 mm/s und bei Wohngebäuden 5 mm/s (vgl.
Tabelle 9). Darüber hinaus liegt eine Korrelation zwischen dem Baugrund und dem Erschütte-
rungsniveau vor. Tunnelvortriebe in Ton bzw. Sand und Ton erzeugen die geringsten Schwing-
geschwindigkeiten, wohingegen bei Fels die höchsten Erschütterungswerte zu verzeichnen
sind. [43]
5.3 ERSCHÜTTERUNGEN IM VORTRIEBSPROJEKT KARLSRUHE
Grund et. al. [39] untersuchten in dem Bericht „Ground motion relations while TBM drilling in
unconsolidated sediments“ die von einem Hydroschild ausgelösten Erschütterungen. Ausge-
hend von der Erstellung eines Stadttunnels in Karlsruhe, welcher einen Durchmesser von
9,30 m umfasst, wurden die Schwinggeschwindigkeiten gemessen. Die Erschütterungsüber-
wachung, bestehend aus sieben seismologischen Systemen (CST01- CST07: sechs Stand-
orte in Kellereien, eine Freifeldstation), wurde im Zeitraum von Oktober 2014 bis Februar 2015
vollzogen. Der U-Bahn-Tunnel hat eine Länge von 3 km, die Überdeckungen betragen zwi-
Anhaltswert DIN 4150-3, Zeile 3
Anhaltswert DIN 4150-3, Zeile 2
5 Erschütterungen aus Schildvortrieb
| 35
schen 6 m und 20 m. Der Baugrund des Projektes besteht aus kiesigen- und sandigen Sedi-
menten. Während des Schildvortriebes fand der Verkehr an der Oberfläche regulär statt. Auf-
grund von nahegelegenen historischen Gebäuden wurde die Überwachung der TVM-induzier-
ten Erschütterungen angeordnet.
Der Vortrieb mittels Hydroschild zeichnet sich durch zwei sich wiederholende Phasen aus [5].
In der ersten Phase erfolgt der eigentliche Vortrieb des Tunnels mittels Schneidrad. Bei ca. 2
m Fortschritt (in Karlsruhe ca. 30 min) wird Phase 1 gestoppt. In Phase 2 werden die Tüb-
bingsegmente eingebaut (20-30 min), auch als Ringbau bezeichnet.
Grund et.al. [39] dokumentieren, dass die während des Tunnelvortriebs gemessenen Signale
nicht eindeutig einzustufen sind. Beispielsweise können die vorbeifahrenden Straßenbahnen
nicht von der Schildmaschine unterschieden werden. Dies untermauert Abbildung 18 des
7- Tage Zeitfensters mit kontinuierlicher Bodenbewegungsaufzeichnung. Die Darstellung zeigt
die Schwinggeschwindigkeitswerte in mm/s in Abhängigkeit von der Zeit der Station CST 01
der vertikalen Komponente z. Der Startzeitpunkt des Tunnelvortriebs ist der Punkt A.
Abbildung 18: gemessene Schwinggeschwindigkeiten der Messstelle CST01 [39]
In Abbildung 18 ist die Häufigkeit der Ausschläge am Tag im Vergleich zur Nacht deutlich
größer. Mit dem Start der TVM am 5. Messtag überschritten die Schwinggeschwindigkeiten
für einen kurzen Zeitraum die permanenten Hintergrunderschütterungen. Nach dem Start des
Schildvortriebes sind in Bezug auf die Amplituden keine großen Veränderungen mehr sichtbar.
Es findet eine Überlagerung der TVM erzeugten Signale und Störsignale statt. D.h., dass die
größten Amplitudenwerte eher durch das Passieren von Zügen, Straßenbahnen oder Perso-
nenverkehr zustande kommen. Die größten aufgenommenen Schwinggeschwindigkeiten wur-
den an der Messstelle CST01 mit 0,8 mm/s dokumentiert.
Aufgrund der Messungen an Station CST07 konnten die erzeugten Frequenzen des Hydro-
schildes ausgewertet werden. Vor dem Start der Schildmaschine werden Frequenzen zwi-
schen 1 Hz und 80 Hz induziert. Diese werden hauptsächlich durch das Einschalten verschie-
dener Motoren und Maschinen für den Vortriebsprozess verursacht. In der Einschaltphase
werden im Frequenzbereich von 5 und 25 Hz größere Schwinggeschwindigkeiten als bei hö-
heren Frequenzen bis 80 Hz erzeugt. Es wurden höhere Schwinggeschwindigkeiten im Zu-
sammenhang mit tieferen Frequenzen gemessen. [39]
Die Auswertung ergibt, dass höhere Amplitudenwerte beispielsweise durch Straßenbahnen
oder Eisenbahnverkehr erzeugt wurden als beim Durchfahren der TVM. Die im Zeitraum ge-
messenen Schwinggeschwindigkeits-Werte liegen unterhalb der Anhaltswerte der
5 Erschütterungen aus Schildvortrieb
| 36
DIN 4150- 3. Aus diesem Grund sind keine Schäden an Gebäuden infolge eines Schildvortrie-
bes zu erwarten. Speziell im Projekt Karlsruhe zeigte die Untersuchung, dass der innerstädti-
sche Vortrieb in Karlsruhe mittels Hydroschild nicht zu Störungen der Infrastruktur, Schädigun-
gen der Gebäude und Belästigungen der Menschen führte. [39]
5.4 ZUSAMMENFASSUNG ERSCHÜTTERUNGEN AUS SCHILDVORTRIEB
Die Auswertung des Kapitels 5 konnte zeigen, dass eine Realisierung von Erschütterungs-
prognosen nur als grobe Näherung möglich ist. Mittels der in [43] zitierten Gleichung (5.4) nach
Godio et. al. kann eine Obergrenze für alle Schildvortriebe unabhängig von der Geologie be-
stimmt werden. Durch den Vergleich der erzeugten Erschütterungen eines EPB-Schildes (Ka-
pitel 5.2.1) sowie eines Hydroschildes (Kapitel 5.3) stellten sich bereits in geringen Entfernun-
gen keine für den Menschen belästigenden Schwinggeschwindigkeiten heraus. Aus diesem
Grund erwies sich die Erschütterungsprognose mittels Gleichung (5.4) als auf der sicheren
Seite liegend.
Eine genauere Erschütterungsprognose kann auf Grundlage von Speakman und Lyons [71]
und zum Vortrieb zeitgleichen Schwinggeschwindigkeitsmessungen erfolgen. Liegen mindes-
tens zwei Probemessungen in unterschiedlichen Entfernungen vor, können die weiter zu er-
wartenden Schwinggeschwindigkeiten mittels Gleichung (5.1) berechnet werden. Eine Vor-
abeinschätzung der Erschütterungen infolge eines Schildvortriebes ist auf Basis dieses Prog-
nosemodells nicht möglich. Im Vorfeld getroffene Aussagen über die zu erwartenden Schwing-
geschwindigkeiten können demnach nur auf Grundlage von Erfahrungswerten aus in der Ver-
gangenheit durchgeführten Projekten realisiert werden.
Zusammenfassend ergibt die Auswertung nach Kapitel 5, dass der Schildvortrieb ein erschüt-
terungsarmes Bauverfahren ist. Eine Verminderung der bestimmungsgemäßen Nutzbarkeit
der Gebäude und Belästigungen der Menschen sind nicht zu erwarten. Spürbare Schwingge-
schwindigkeiten können lediglich beim Anfahren der Schildmaschine auftreten. Des Weiteren
werden mit den geringsten Erschütterungen in Tonböden und sandig- tönigen Böden gerech-
net. Bei der Durchfahrt durch Kalkstein werden mittelmäßige Erschütterungen hervorgerufen,
wohingegen bei Fels (harten Gesteinen) die größten Erschütterungswerte auftreten.
Besonders bei einem Schildvortrieb im innerstädtischen Bereich ist zu empfehlen die zu er-
wartende Erschütterungssituation im Vorfeld abzuschätzen. Liegen beispielsweise nur geringe
Überdeckungen der TVM vor, ist es sinnvoll erschütterungsmindernde Maßnahmen zu ergrei-
fen. Demnach ist es ratsam die Wartungsschicht in der Nacht durchzuführen, da die empfoh-
lenen Anhaltswerte der DIN 4150-2 [25] (vgl. Tabelle 6) wesentlich geringer sind als am Tag.
Darüber hinaus ist eine Reduzierung des Anpressdrucks im Bohrkopf möglich. Da aus dieser
Maßnahme ein vermindertes Vortriebstempo resultiert, wird die Lösung nur selten in Betracht
gezogen.
Die Erschütterungen aus Schildvortrieb obliegen einem weiteren Forschungsbedarf. Mittels
der Dokumentation von Erschütterungsmessdaten realer Projekte kann das Prognosemodell
nach Speakman und Lyons [71] weiter ausgearbeitet werden. Es empfiehlt sich empirische
5 Erschütterungen aus Schildvortrieb
| 37
Beiwerte für die Parameter K und α zu ermitteln. Eine Klassifizierung in Geologie, Vortriebs-
maschine, Maschinendurchmesser und Überdeckung ist ratsam.
| 38
6 ERSCHÜTTERUNGEN AUS SPRENGVORTRIEB
Sprengvortriebe werden vor allem bei Felsgesteinen mit mittlerer bis hoher Festigkeit einge-
setzt. Form und Größe der Querschnitte sind individuell wählbar und im Vergleich zu Teil-
schnitt- oder Tunnelbohrmaschinen kann die Wahl des Sprengens bei bestimmten Geologien
wirtschaftlicher sein. Eine weitere Baumaßnahme, die häufig mittels Sprengverfahren realisiert
wird, ist das Sprengen zur Querschnittsaufweitung. Viele Tunnel entsprechen heutzutage im
Querschnitt nicht mehr den Anforderungen des modernen Bahnbetriebs. Die hohen Geschwin-
digkeiten der Züge sowie die erhöhten Sicherheitsstandards erfordern eine Sanierung der Tun-
nel, welche häufig durch Sprengarbeiten ermöglicht werden.
Bei Sprengungen Über- oder Untertage sind Erschütterungen unvermeidbar. I.d.R. dauern die
Erschütterungen nur wenige Sekunden an und resultieren aus punktförmigen, impulsartigen
Quellen. Bestehen Sprengungen aus mehreren räumlich und zeitlich getrennten Zündzeitstu-
fen, finden Überlagerungen der Erschütterungen der Einzelladungen statt. Somit werden die
Emissionsstärke und der Einwirkungsbereich vor allem durch die Größe der Lademenge und
die Art der Sprengung bestimmt. Die ausschlaggebende Größe zur Bestimmung der Erschüt-
terungen ist die Lademenge. Die Abschlagslängen, die Bohrlochanzahl und die Ladungsmen-
gen werden in Abhängigkeit von der Querschnittsgröße und Gebirgsbeschaffenheit ermittelt.
Bei Baumaßnahmen, die infolge Sprengungen realisiert werden, sind die Erschütterungen bei
Entfernungen > 400 m häufig vernachlässigbar. [24]
Im Folgenden wird auf die Wellenausbreitung im Baugrund infolge des Sprengvortriebes ein-
gegangen. Anschließend werden Prognosegleichungen der Schwinggeschwindigkeiten vor-
gestellt und anhand von Messdaten realer Projekte validiert. Eine Beurteilung über die Ver-
trauenswürdigkeit und Reproduzierbarkeit der Prognosemodelle erfolgt einhergehend mit dem
Vergleich der Anhaltswerte der DIN Normen.
6.1 WELLENAUSBREITUNG IM BAUGRUND
Das Bauverfahren Sprengvortrieb impliziert Erschütterungen, die aus einer impulsartig erreg-
ten Punktquelle resultieren. Die Wellenausbreitung wird zum einen durch die Raumwellen (P-
und S-Wellen) und zum anderen durch die Oberflächenwellen (R-Wellen) bestimmt (vgl. Ab-
bildung 19). Dabei werden die Ausbreitung und der Frequenzinhalt durch die örtlichen geolo-
gischen Verhältnisse beeinflusst. Im Nahbereich der Sprengung dominieren im Baugrund sehr
hoch frequentierte Raumwellen mit großen Amplitudenwerten. Im Fernfeld lassen sich höher
frequentierte Raumwellen und niederfrequente Oberflächenwellen erkennen [24]. Das heißt,
dass mit zunehmender Entfernung von der Emissionsquelle die Raumwellen aufgrund der ma-
teriellen Dämpfung eine Reduzierung der Frequenzen mit einer einhergehenden Minderung
der Schwinggeschwindigkeiten erfahren. Da Oberflächenwellen im Vergleich zu den Raum-
wellen schwächer gedämpft werden, sind diese in größeren Entfernungen maßgebend.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 39
Abbildung 19: Wellenausbreitung infolge Sprengung erweitert nach [80]
Des Weiteren wird gemäß DIN 4150-1 [24] definiert, dass je größer die Anregungsfrequenzen
auf ein Bauwerk sind, desto unschädlicher sind hohe Schwinggeschwindigkeiten für dieses.
Wenn die Anregungsfrequenz den gleichen Wert wie die Eigenfrequenz des Gebäudes hat,
kann dies eine Amplitudenvergrößerung zur Folge haben. Im Mittel liegen die Gebäude(eigen)-
Frequenzen bei < 10 Hz. Bei einem ein- bis zweigeschossigen Bauwerk beträgt die Eigenfre-
quenz ca. 15 Hz. Ein zehnstöckiges Gebäude hat etwa eine Eigenfrequenz von 1 Hz, wohin-
gegen bei einem dreißig stöckigen Gebäude im Mittel 0,3 Hz zu erwarten sind. [26]
6.2 PROGNOSEMODELLE SPRENGERSCHÜTTERUNGEN
Erschütterungen aus Sprengvortrieb werden durch Anregungen aus Einzelereignissen hervor-
gerufen. Die Einzelereignisse werden in der Regel nach wenigen Sekunden aufgezeichnet und
sind zeitlich voneinander getrennt. Eine organisatorische Beeinflussung, wie beispielsweise
die Einhaltung von Sprengzeiten, kann ebenfalls stattfinden.
Für die Erschütterungen aus Sprengvortrieb existieren empirische Modelle, die im Vorfeld eine
Einschätzung der zu erwartenden Erschütterungen geben sollen. Im Folgenden werden die
Prognosegleichungen vorgestellt, die als Unterscheidungsmerkmal abweichende Entfer-
nungsbereiche besitzen. Der Übergang vom Nahfeld zum Fernfeld wird bei Sprengungen mit
einem Wert von 100 m festgelegt [64].
Die Koch´sche Formel wird für den Nahbereich definiert [22]:
𝜈 = 𝐾𝐿0,5𝑅−1 (6.1)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 40
mit:
v Schwinggeschwindigkeit [mm/s];
K empirischer Beiwert, in mm/s, durch Probesprengungen (Anhaltswert K=100);
L Lademenge je Zündzeitstufe [kg];
R Entfernung zur Sprengstelle, in m;
Gleichung (6.1) beschreibt das Zusammenwirken von geometrischer und materieller Dämp-
fung, was zur Amplitudenabnahme führt. Die geometrische Amplitudenabnahme wird durch
den Term R-1 konkretisiert, welcher sich von den Angaben einer impulsartig erregten Punkt-
quelle ableitet (vgl. Tabelle 2). Im Vergleich wird der Energieverlust infolge innerer Reibung
(materielle Dämpfung) durch den Term L0,5 determiniert.
Der Parameter K präzisiert einen Übertragungsfaktor (empirischer Beiwert in mm/s), welcher
durch die folgenden Gegebenheiten beeinflusst wird [24]:
Ausbildung und Schichtung, Kluftscharen, Störungen des Gebirges;
Festigkeit und Dichte des Gesteins;
Wechsel der Geologie;
Wassergehalt des Gebirges;
Gründung der Gebäude.
Gemäß Schmücker [61] weist die Koch´sche Formel (Gl. 6.1) für den Nahbereich (< 100 m)
eine gute Prognosesicherheit auf. Als empirischer Beiwert wird 100 angenommen, sofern
keine Messwerte des Gebirges vorliegen.
Die zweite Gleichung (6.2) prognostiziert Sprengerschütterungen im Fernfeld (> 100 m). Als
maßgebliche Wellenart wirkt die Oberflächenwelle. Bereits in Kapitel 4.1 wurde Bezug auf die
in der DIN 4150-1 [24] vorgestellte empirische Gleichung (4.3) genommen. Mittels der Abhän-
gigkeit der Lademenge und den Entfernungen, wird Gleichung (6.2) definiert:
𝜈𝑚𝑎𝑥 = 𝑘 (
𝐿
𝐿0)
𝑏
(𝑅
𝑅0)
−𝑚
(6.2)
mit:
𝜈max Maximalwert der Schwinggeschwindigkeit im Freifeld, in mm/s;
L Lademenge des Sprengstoffs, in kg je Zündzeitstufe;
L0 (Bezugsgröße), 1 kg
R Entfernung zur Sprengstelle, in m;
R0 (Bezugsgröße), 1 m
k ein Beiwert, in mm/s, empirisch ermittelt (z.B. durch Probesprengungen);
b, m empirisch ermittelte Kennzahlen, (mit m: geometrischer Dämpfungsexponent, b: mate-
rieller Dämpfungsexponent).
Eine vereinfachte Schreibweise ist folgende:
𝜈𝑚𝑎𝑥 = 𝑘𝐿𝑏𝑅−𝑚 (6.3)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 41
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) [11] empfiehlt zwei Progno-
segleichungen auf Grundlage der Autoren Dr. Lüdeling und Dr. Hinzen. Ausgehend von Glei-
chung (6.2) wurden empirische Parameter für Schichtgesteine/ Sedimentgesteine (Glei-
chung 6.4) und kristalline Hartgesteine (Gleichung 6.5) ermittelt.
𝜈 = 969𝐿0,59𝑅−1,52 (6.4)
Unter Sedimentgesteinen wird die Entwicklung der Gesteine infolge Ablagerungen verstan-
den. Diese werden in klastische, chemische und biogene Sedimente unterteilt. Zu den klasti-
schen Sedimentgesteinen zählen beispielsweise Tonsteine, Schluffsteine sowie Sandsteine,
zu den chemischen und biogenen Sedimenten u.a. Kalksteine, Kalkmergel sowie Dolomite
[50].
𝜈 = 206𝐿0,8𝑅−1,3 (6.5)
Kristalline Hartgesteine, z.B. Granit, besitzen eine hohe Dichte und Tragfähigkeit, die durch
die Kristallisation einer Schmelze entsteht. Zu den kristallinen Hartgesteinen zählen magmati-
sche, wie plutonische und vulkanische Gesteine sowie metamorphe Gesteine [34].
Gemäß Gleichung (6.3) können sowohl die Parameter nach Koch, als auch nach Lüdeling
durch die Variablen m, b und k beschrieben werden.
Diese empirischen Parameter werden in Abhängigkeit von verschiedenen Felsarten für Glei-
chung (6.2) (Fernfeld) in Tabelle 13 aufgelistet.
Tabelle 13: Sprengtechnisch ermittelte Parameter mod. nach [80]
Fels k [mm/s] b [-] m [-] Quelle
Granit 2133 0,4 2,2 Wittke und Kiehl (1999)
Dolomit 1740 0,45 2,0 Wittke und Kiehl (1999)
Molasse 1497 0,6 (geschätzt) 1,72 WBI
Schiefer 2500 0,65 1,7 Gattermann (2005)
Muschelkalk 676 1,14 1,63 WBI
Kalkstein 840 0,6 (geschätzt) 1,57 WBI
Sedimentgesteine 969 0,59 1,52 Lüdeling und Hinzen (1986)
Kristalline Hartge-steine
206 0,8 1,3 Lüdeling und Hinzen (1986)
Die Parameter k, b und m werden anhand von Probesprengungen empirisch ermittelt oder mit
Erfahrungswerten abgestimmt. Der Exponent m gibt die geometrische Dämpfung im Boden
an. Wird für den Parameter m ein Wert größer 1,5 angesetzt, wird eine stärkere Verminderung
der Energiedichte mit wachsender Entfernung von der Erschütterungsquelle hervorgerufen,
was zu einer Minimierung der Schwinggeschwindigkeiten führt. Gemäß der Grundlagen der
Wellenausbreitung (vgl. Kapitel 2) wird die geometrische Dämpfung einer Raumwelle an der
Oberfläche infolge einer impulsartig erregten Punktquelle mit dem Wert 2,5 definiert. Bei den
empirischen Beiwerten gemäß Tabelle 13 wird ein kleinerer Beiwert m (zwischen 1,3 und 2,2)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 42
angegeben, was einer schwächeren geometrischen Dämpfung entlang der Oberfläche ent-
spricht.
Die Kennzahl b beschreibt den Energieverlust infolge innerer Reibung zwischen den Kornpar-
tikeln (materielle Dämpfung). Je höher die Kennzahl b, desto geringer ist die materielle Dämp-
fung. Gemäß Tabelle 13 ist der Wert der materiellen Dämpfung im Mittel 0,65. Resultierend
werden im Vergleich zu Lockergestein (vgl. Kapitel 7) größere materielle Dämpfungen erhalten
(=1). D.h. dass Festgestein die Schwingungsausbreitung mit zunehmender Entfernung schnel-
ler dämpft, als Lockergestein.
Bei dem empirisch ermittelten Geschwindigkeitsbeiwert k resultieren größere Schwingge-
schwindigkeiten aus einem größer angesetzten k-Wert. In der Literatur [80] (vgl. Tabelle 13)
werden Erfahrungswerte für b zwischen 0,4 und 1,14 und für m zwischen 1,3 und 2,2 definiert.
Ausgehend von Gleichung (6.1) wird der kleinste Wert der geometrischen Dämpfung mit m=1
zusammengefasst.
In Anbindung an die sprengtechnisch ermittelten Parameter werden in Abbildung 20 die er-
rechneten Schwinggeschwindigkeiten gegenüber der Entfernung zum Sprengort für 5 kg La-
demenge je Zündzeitstufe aufgezeigt.
Abbildung 20: Vergleich der empirischen Modelle für 5 kg Lademenge
Die Schwinggeschwindigkeiten im Fernfeld unterscheiden sich gering voneinander. Gesteins-
arten wie Granit und Dolomit weisen die geringsten Amplitudenwerte auf, Muschelkalk sowie
kristalline Hartgesteine und Schiefer die höchsten. Im Nahfeld ist die Variation der Amplituden
vergleichsweise höher. Mit Schwinggeschwindigkeiten zwischen 747 mm/s und 7117 mm/s,
bei einem Meter Entfernung, sind die Amplitudenwerte für 5 kg Lademenge überdimensioniert.
Im Gegensatz dazu wird durch die Koch´sche Formel (6.1) eine Schwinggeschwindigkeit von
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gg
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win
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keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Prognostizierte Schwinggeschwindigkeiten für 5 kg Lademenge
Koch Nahbereich
Sedimentgesteine (Lüdeling)
krist. Hartgesteine (Lüdeling)
Granit (Wittke)
Dolomit (Wittke)
Molasse (WBI)
Schiefer (Gattermann)
Muschelkalk (WBI)
Kalkstein (WBI)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 43
224 mm/s bei einem Meter Entfernung prognostiziert, was einem realistischen Schwingge-
schwindigkeitswert entspricht. Da alle empirischen Werte, mit Ausnahme von Koch, für den
Fernbereich definiert sind (vgl. Gl. (6.2)) wird in Abbildung 21 der Bereich zwischen 100 m und
300 m ausgehend von Abbildung 20 näher untersucht.
Abbildung 21: Vergleich der empirischen Modelle zwischen 100 m und 300 m Entfernung
Es ist zu erkennen, dass sich die Schwinggeschwindigkeitskurven für Dolomit mit 0,36 mm/s
und Granit mit 0,16 mm/s bei 100 m Entfernung von den anderen Schwingkurven (zwischen
1,43 mm/s und 2,83 mm/s) unterscheiden. Somit erfahren die Felsarten Granit und Dolomit
die größte materielle Dämpfung im Boden, Schiefer die geringste.
Je größer die anzusetzende Lademenge, desto größer sind die Abweichungen der einzelnen
Schwinggeschwindigkeitswerte. Bei einer Lademenge von 20 kg je Zündzeitstufe, ab einer
Entfernung von 101 m, werden beispielsweise maximale Abweichungen von ± 10 mm/s regis-
triert (vgl. Abbildung 22).
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100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300
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gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Vergleich der Literatur
Koch NahbereichSedimentgesteine (Lüdeling)krist. Hartgesteine (Lüdeling)Granit (Wittke)Dolomit (Wittke)Molasse (WBI)Schiefer (Gattermann)Muschelkalk (WBI)Kalkstein (WBI)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 44
Abbildung 22: Vergleich der empirischen Modelle für 20 kg Lademenge
Zusammenfassend kann gefolgert werden, dass die sprengtechnisch ermittelten Parameter
im Fernfeld bei einem gebirgsschonenden Sprengverfahren, mit Ausnahme der empirischen
Beiwerte für Granit und Dolomit, minimal variieren. Bei Lademengen bis ca. 20 kg ist die Dif-
ferenz zwischen den Amplituden geringer als bei Lademengen > 20 kg.
Beim Vollausbruch eines Querschnitts infolge des Tunnelvortriebs wird oft ein gebirgsscho-
nendes Sprengverfahren verwendet. I.d.R. werden Lademengen < 20 kg je Zündzeitstufe an-
gesetzt (vgl. Kapitel 6.4). Die Querschnittsaufweitung bei Tunnelsanierungen wird häufig mit
kleineren Lademengen < 5 kg durchgeführt (vgl. Kapitel 6.5. und 6.7). Aus diesen Gründen
wird im weiteren Verlauf dieser Auswertung eine Unterteilung der einzelnen Gesteinsarten
vernachlässigt. Damit eine auf der sicheren Seite liegende Erschütterungsprognose ausgear-
beitet werden kann, wird sich in dieser Ausarbeitung für den empirischen Datensatz der Sedi-
mentgesteine entschieden. Durch die Geologie der Sedimentgesteine können mehrere Ge-
steinsarten, z.B. Kalkstein, Dolomit, zusammen definiert werden. Des Weiteren erfolgt eine
Erschütterungsprognose, die bei allen untersuchten Projekten (vgl. Kapitel 6.4 ff.) durch die
Geologie der Sedimentgesteine beschrieben werden kann.
Eine Klassifizierung in Nah- und Fernfeld ist zu empfehlen. Dabei scheint im Nahbereich die
Koch´sche Formel (6.1) zielführend. Für das Fernfeld und einer kleinen Lademenge (< 20 kg)
kann die Gleichung (6.4) nach Lüdeling für Sedimentgesteine angesetzt werden. Ab einer La-
demenge > 20 kg erscheint eine Unterteilung in Sedimentgesteine und kristalline Hartgesteine
ausreichend. Darüber hinaus wird mittels Koch´scher Formel (6.1) und Gleichung (6.4) die
materielle Dämpfung im Festgestein gut zusammengefasst. Da Festgestein die Erschütterun-
gen mit zunehmender Entfernung schneller dämpft als Lockergestein erscheint für die materi-
elle Dämpfung der Wert von 0,5 (Gl. 6.1) und 0,59 (6.4) realistisch. Im Nahfeld wird die
Schwinggeschwindigkeit durch den kleineren Wert b schneller gedämpft, da mit großer Wahr-
scheinlichkeit überwiegend festeres Gestein vorhanden ist. Entlang des Ausbreitungsweges
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[m
m/s
]
Entfernung [m]
Prognostizierte Schwinggeschwindigkeiten für 20 kg Lademenge
Koch NahbereichSedimentgesteine (Lüdeling)krist. Hartgesteine (Lüdeling)Granit (Wittke)Dolomit (Wittke)Molasse (WBI)Schiefer (Gattermann)Muschelkalk (WBI)Kalkstein (WBI)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 45
sind Veränderungen der Festigkeiten sehr wahrscheinlich. In den oberen Schichten bzw. mit
zunehmender Entfernung zur Sprengstelle liegen überwiegend Böden geringerer Festigkeiten
vor. Bezüglich der geometrischen Dämpfung im Nahfeld ist ein Dämpfungsexponent m=1 zu
wählen, da dies der gewählten geometrischen Dämpfung gemäß Tabelle 2 entspricht. Für das
Fernfeld werden entgegen der Grundlagen der Wellenausbreitung kleinere Dämpfungsexpo-
nenten angenommen. Anstatt einem Wert von 2,5 (Dämpfung der Raumwelle an der Oberflä-
che) wird gemäß Tabelle 13 im Mittel 1,7 angesetzt. Somit ist die materielle Dämpfung von
1,52 der Sedimentgesteine ebenfalls auf der sicheren Seite liegend.
6.3 METHODIK ZUR PROGNOSEDURCHFÜHRUNG
In den folgenden Kapiteln werden drei Tunnelbrauprojekte aufgeführt. Zum einen der Stein-
bühltunnel und zum anderen der Tunnel Obermaiselstein sowie Petersbergtunnel. Der Stein-
bühltunnel wird durch ein Vollausbruch mittels Sprengverfahren realisiert. Beim Tunnel Ober-
maiselstein sowie Petersbergtunnel erfolgt bei den vorhandenen Tunneln eine Querschnitts-
aufweitung infolge Sprengvortrieb.
Bevor eine Untersuchung der Prognosen durchgeführt werden kann, wird die maximal anzu-
setzende Lademenge je Zündzeitstufe auf Grundlage des Näherungsverfahrens zur Erschüt-
terungsbeurteilung (vgl. Kapitel 3.3.2) und einer erstellten Lademengen-Abstandstabelle er-
mittelt.
Beim Heranziehen der Lademengen-Abstands-Tabelle werden vier Randbedingungen (Über-
höhungsfaktor; k-Wert; nächstgelegenes Gebäude) benötigt. Auf Basis der vorhandenen Ge-
ologie wird das jeweilige Prognosemodell gewählt. Dabei werden die k-Werte nach Koch und
Lüdeling empfohlen. Gegebenenfalls ist eine Beaufschlagung von 20 % Sicherheit anzuneh-
men, um die Schwankungsbreite der Werte abzudecken. Die Sicherheit wird bei einer Vorab-
Prognose eingeplant, wenn, wie im Projekt Steinbühltunnel, eine hohe Lademenge je Zünd-
zeitstufe verwendet wird. Aus der Tabelle kann die maximal zulässige Lademenge je Zünd-
zeitstufe in jeder Entfernung am Tag und in der Nacht abgelesen werden (vgl. Abbildung 23).
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 46
Abbildung 23: Bestimmung der maximal anzusetzenden Lademenge je Zündzeitstufe
Nach der Ermittlung der maximal zulässigen Lademengen je Zündzeitstufen werden diese mit
den sprengtechnischen Gutachten aller Projekte verglichen. Es erfolgt eine Prognose der zu
erwartenden Schwinggeschwindigkeiten mit den in den Projekten gewählten Lademengen.
Im Anschluss werden die prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten mit den Messwerten
verglichen und kalibriert. Durch die Kalibrierung wird gleichzeitig die Wellenausbreitung im Bo-
den sowie der Übertragungsfaktor Freifeld-Fundament berücksichtigt. Somit werden Verände-
rungen der Frequenzen z.B. infolge eines Wechsels der Geologie berücksichtigt. Erfolgen Pro-
bemessungen am Gebäudefundament und in Deckenmitte des Obergeschosses, kann der
Überhöhungsfaktor Ü bestimmt werden. Des Weiteren können Aussagen darüber getroffen
werden, welche dominierenden Frequenzen am Immissionsort eintreffen.
Lademengen- Abstandstabelle (auf Grundlage DIN 4150-2)
𝐾𝐵𝐹𝑚𝑎𝑥∗ = 𝐾𝐵 ∗ 𝑐𝐹 ⬚
auflösen nach KB
KB*Fmax = 8 (Tag)
KB*Fmax = 0,3 (Nacht)
für Baustellensprengungen unabhängig von der Sprenganzahl
cF= 0,6 für Einzelereignisse kurzer Dauer ohne Resonanzbeteiligung (cF= 0,8 mit Resonanzbeteiligung)
𝐾𝐵 =1
2∗
𝑣𝑚𝑎𝑥
1 +𝑓0𝑓
2
auflösen nach vmax
(vmax,zul,OG)
f0= 5,6 Hz Betriebsfrequenz des Hochpasses
f= 30 Hz typische Deckenfrequenz, stellt den Höchstwert von Messungen in der Praxis dar
vmax, zul,Fundament= vmax,zul,OG / Ü
Ü = Überhöhungsfaktor ca. 3-5
- Ü=3: vmax,zul,Fundament = 6,4 (Tag)
vmax,zul,Fundament = 0,24 (Nacht)
- Ü=4: vmax,zul,Fundament = 4,8 (Tag)
vmax,zul,Fundament = 0,18 (Nacht)
- Ü=5: vmax,zul,Fundament = 3,8 (Tag)
vmax,zul,Fundament = 0,14 (Nacht)
Nahfeld (Koch):
𝑣𝑚𝑎𝑥 = 𝑘 ∗𝐿
𝑅
Fernfeld:
(Lüdeling)
𝑣𝑚𝑎𝑥 = 𝑘 ∗ 𝐿𝑏
∗ 𝑅−𝑚
Einsetzen der minimalen Entfernung des am nächsten gelegenen Gebäu-des, bei dem Menschen betroffen sind. Auflösen nach L Ergebnis= max. zul. Lademenge je Zünd-zeitstufe
I. II. III..
IV.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 47
Anschließend wird geprüft, ob die Richtwerte der DIN 4150-2 und 4150-3 an den jeweiligen
Entfernungen der Gebäude eingehalten werden. Falls eine Unterschreitung der Richtwerte
vorliegt, ist nicht mit Belästigungen der Menschen sowie Bauwerksschäden zu rechnen. Im
Falle einer Überschreitung der Richtwerte, sollten Maßnahmen ergriffen werden. Maßnahmen
können eine Reduzierung der Lademenge, Erhöhung der Bohrlochanzahl, Veränderung der
Sprengtechnik oder ähnliches sein. Zur Vorbeugung der Richtlinienüberschreitung können
Orte für eine Erschütterungsüberwachung festgelegt und ein Informationskonzept für Anwoh-
ner in der näheren Umgebung ausgearbeitet werden. Bei der Beurteilung der Erschütterungs-
einwirkungen infolge einer Vorabprognose wird vom worst-case-Szenario ausgegangen. Es
werden Anhaltswerte nach DIN 4150-2 und DIN 4150-3 für eine Immissionsfrequenz < 10 Hz
für das Gebäudefundament ausgewählt. Im Falle des Obergeschosses wird eine Frequenz
von ungefähr 30 Hz angenommen, was in etwa der Deckeneigenfrequenz des Gebäudes ent-
spricht.
6.4 PROJEKT STEINBÜHLTUNNEL
Der Steinbühltunnel gehört zum Projektabschnitt „Albaufstieg“ der Neubaustrecke Wendlin-
gen-Ulm und umfasst zwei eingleisige Röhren. Mit einer Länge von 4.847 m liegt der Tunnel
südöstlich des Filstals. [88]
Die Geologie des Albaufstiegs ist der Abbildung 24 zu entnehmen. Neben dem Steinbühltunnel
(rechter Tunnelabschnitt) ist das Filstal sowie der Boßlertunnel (linker Tunnelabschnitt) zu er-
kennen.
Abbildung 24: Geologie beim Boßler- und Steinbühltunnel [21]
Die signifikanten Geologien, die den Steinbühltunnel umgeben, sind das Braunjura sowie
Weißjura, welches sich oberhalb des Braunjuras befindet. Die dominierenden Gesteinsarten
sind Kalksteine, eine geschichtete Folge aus mergeligen und kalkigen Gesteinen sowie be-
reichsweise Dolomite. Es ist mit Verkarstungen zu rechnen. Die Gesteine des Weißjura fallen
in die Kategorie der Sedimentgesteine.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 48
6.4.1 Messkonzept Steinbühltunnel
Entlang der Vortriebsstrecke sind Abschnitte vorhanden, bei denen die Sprengerschütterun-
gen Auswirkungen auf bauliche Anlagen und Menschen in Gebäuden haben können. In der
Abbildung 25 sind, neben dem Tunnelverlauf, alle zu untersuchenden Immissionsorte gekenn-
zeichnet. Ausgehend vom spreng- und immissionstechnischen Gutachten Teil 2 des Spreng-
ingenieurs Dipl.-Ing. Guido Schmücker sowie des TBU Ingenieurbüros [63], werden in dieser
Ausarbeitung 11 Orte gewählt, die Entfernungen von bis zu ca. 525 m aufweisen. Bei jedem
Immissionsort wird jeweils die minimale (räumliche) Entfernung zum Steinbühltunnel unter-
sucht. Die Immissionsortbezeichnung wird aus dem Gutachten Steinbühltunnel, Teil 2 [63]
übernommen und mit der „Lehnbrücke“ als einen weiteren Immissionsort ergänzt.
Die Immissionsorte und Entfernungen werden wie folgt bestimmt:
IO 06: Wohnhaus am Ortsausgang Hohenstadt horizontal ca. 330 m
räumlich ca. 345 m
IO 07: Campingplatz Waldpark Hohenstadt horizontal ca. 280 m
räumlich ca. 297 m
IO 08: Ortsrandlage Oberdrackenstein horizontal ca. 370 m
räumlich ca. 383 m
IO 09: Steinbruch Staudenmaier (direkte Unterf.) vertikal ca. 45 m
horizontal ca. 160 m
IO 10: Wohnhaus, (Wiesensteigerstraße 80) horizontal ca. 520 m
räumlich ca. 525 m
IO 12: Kölleshof, Wohnhaus horizontal ca. 280 m
räumlich ca. 307 m
IO 13: Gehöft mit Wohnhaus; westl. der Eselhöfe horizontal ca. 290 m
räumlich ca. 181 m
IO 14: Direkte Unterfahrung Eselhöfe vertikal ca. 85 m
IO 15: Todsburger Höhle, bei km 48,90 horizontal ca. 140 m
räumlich ca. 172 m
IO 16: Todsburger Schacht, bei km 48,75 horizontal ca. 270 m
räumlich ca. 288 m
IO 19: Lehnbrücke räumlich ca. 39 m.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 49
Die geographische Position der einzelnen Immissionsorte wird in Abbildung 25 mittels Google
Earth zusammengefasst.
Abbildung 25: Untersuchte Immissionsorte [29]
Ergänzend zu den aufgeführten Immissionsorten ist es laut der 3. SprengV § 1 Abs. 1 [11]
essentiell, besonders schutzwürdige Gebäude und Anlagen, wie Krankenhäuser und Kinder-
gärten, im Umkreis von 1.000 m zu untersuchen. Folgende Anlagen sind zu erwähnen [63]:
IO 20: Kindergarten/ Schule Ortschaft Mühlhausen ca. 930 m
IO 21: Volkshochschule oberes Filstal ca. 840 m
IO 22: Kindertagespflege Kinderstüble Mühlhausen ca. 815 m
IO 23: Sportanlage Ortschaft Wiesensteig ca. 580 m.
Aufgrund der großen Entfernungen (> 400 m) ist davon auszugehen, dass die Fühlbarkeits-
schwelle bei den schutzwürdigen Anlagen nicht erreicht wird, dennoch ist die Untersuchung
dieser schutzwürdigen Gebäude obligatorisch.
Im weiteren Verlauf der Erschütterungsauswertung des Steinbühltunnels (Kapitel 6.4) wird zu-
nächst überprüft, welche maximale Lademenge angesetzt werden darf und welche maximale
Lademenge je Zündzeitstufe gemäß des Spreng- und immissionstechnischen Gutachtens [63]
empfohlen wird. Im Weiteren wird auf Grundlage der maximal zulässigen Lademenge je Zünd-
zeitstufe eine Erschütterungsprognose erstellt. Die prognostizierten Schwinggeschwindigkei-
ten werden daraufhin mit den Messwerten des IOs 09 und IOs 10 verglichen und ausgewertet.
Anschließend erfolgt auf Grundlage der Erkenntnisse der beiden Immissionsorte IO 09 und 10
eine Beurteilung der im Messkonzept aufgelisteten Immissionsorte (vgl. Kapitel 6.4.1) gemäß
DIN 4150-2 und DIN 4150-3.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 50
6.4.2 Erschütterungsprognose Steinbühltunnel
In diesem Kapitel wird überprüft, welche maximale Lademenge je Zündzeitstufe angesetzt
werden darf. Ausgehend von der Erschütterungsrichtlinie DIN 4150-2 [25] und der Einhaltung
des Anhaltswertes von A0= 8 bei Baustellensprengungen, wird eine maximal zulässige
Schwinggeschwindigkeit für angrenzende Gebäudefundamente ermittelt. In der Nacht muss
der Anhaltswert von A0= 0,3 eingehalten werden. Als Grundlage dient eine typische Decken(ei-
gen)Frequenz von 30 Hz, die den Höchstwert von Messungen in der Praxis darstellt. Diese
liegt nahe der Eigenfrequenz von herkömmlichen Betondecken [26]. Die zulässige Schwing-
geschwindigkeit wird gemäß Gleichung (3.7) und (3.8) ermittelt. Mittels der Konstanten cF von
0,6 (Einzelereignisse kurzer Dauer ohne Resonanzbeteiligung) und einem Überhöhungsfaktor
von 3 wird eine maximal zulässige Schwinggeschwindigkeit von 6,4 mm/s für das Fundament
berechnet. In Deckenebene beträgt die maximal zulässige Schwinggeschwindigkeit
19,2 mm/s. Nachts ist am Gebäudefundament eine Schwinggeschwindigkeit von 0,24 mm/s
und in Deckenmitte von 0,72 mm/s zulässig. Der Überhöhungsfaktor von 3 ergibt für Wohnge-
bäude mit ein bis zwei Geschosshöhen in stabiler Bauweise einen erfahrungsgemäß üblichen
Wert. Die maximal zulässige Lademenge wird ausgehend von den zulässigen Schwingge-
schwindigkeiten und dem Immissionsort in nächster Entfernung zu den Sprengungen gewählt.
Laut Lademengen-Abstandstabelle (vgl. Anhang A) und der Entfernung von 85 m des Immis-
sionsortes 14 ist am Tag eine maximale Lademenge je Zündzeitstufe von 29,54 kg zulässig.
In der Nacht ist in der Entfernung von 85 m eine Lademenge von 0,04 kg genehmigt, was in
diesem Abschnitt zu einem Nachtsprengverbot führt. Da der Tunnel eine Länge von 4.847 m
aufweist und alle Gebäude nicht in unmittelbarer Nähe zueinander liegen, kann speziell in der
Nacht je nach Vortriebslage eine unterschiedliche Lademenge angesetzt werden.
Gemäß des Spreng- und immissionstechnischen Gutachtens [63] wird eine zusätzliche Sicher-
heit von 20 % berücksichtigt, die die Schwankungsbreite der Werte abdeckt. Unter Berück-
sichtigung der Sicherheit wird in der Entfernung von 85 m die maximal zulässige Lademenge
je Zündzeitstufe auf 20,51 kg reduziert. Da im Projekt Steinbühltunnel gebirgsschonend ge-
sprengt werden soll, wird seitens Engineering Service Schmücker [63] tagsüber eine Lade-
menge je Zündzeitstufe von max. 12 kg empfohlen. In der Nacht werden in der Nähe der ein-
zelnen Ortschaften wesentlich kleinere Lademengen angesetzt. Diese variieren zwischen 0
und 4,17 kg max. Lademenge je Zündzeitstufe und gehen an der Stelle IO 14 mit einem Nacht-
sprengverbot einher (vgl. Anhang A). Die maximal anzusetzenden Lademengen wurden auf
Grundlage der DIN 4150-2 [25] und einer maximal zulässigen Schwinggeschwindigkeit von
0,24 mm/s am Gebäudefundament und 0,72 mm/s in Deckenmitte des OG hergeleitet und in
Anhang A aufgelistet.
Auf Grundlage der empfohlenen 12 kg Lademenge am Tag werden in Abbildung 26 prognos-
tizierte Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Entfernung aufgezeigt. Dabei wer-
den die Schwinggeschwindigkeiten im Nahbereich mittels Koch´scher Formel (6.1) und einem
k-Wert von 120 (20 % Sicherheit) berechnet. Im Fernfeld erfolgt die Prognose mit Hilfe von
Gleichung (6.4) nach Lüdeling für Sedimentgesteine und einem k-Wert von 1.162,8 (20 % Si-
cherheit). Darüber hinaus bildet Abbildung 26 die maximal zulässigen Schwinggeschwindig-
keiten gemäß DIN 4150-2 [25] ab.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 51
Abbildung 26: Erschütterungsprognose für 12 kg Lademenge je Zündzeitstufe
Der Wert der prognostizierten Schwinggeschwindigkeit sinkt mit zunehmender Entfernung. In
unmittelbarer Nähe der Sprengung, d.h. bei 1 m, beträgt der Amplitudenwert 416 mm/s. Mit
vergrößerter Entfernung nimmt die Schwinggeschwindigkeit rapide ab und beträgt bei 5 m
Entfernung nur noch 83 mm/s. Beim Übergang vom Nahfeld zum Fernfeld, ist die Schwingge-
schwindigkeit 4 mm/s. Anhand der maximal zulässigen Schwinggeschwindigkeiten kann ent-
nommen werden, dass Menschen in Wohngebäuden ab einer Entfernung von 70 m nicht von
den Sprengerschütterungen belästigt werden. Da vor der definierten 70 m Entfernung nur Im-
missionsorte vorhanden sind (IO 09 und IO 19) bei denen Menschen nicht direkt betroffen sind
und somit keine Beurteilung gemäß DIN 4150-2 [25] notwendig ist, ist die Anhaltung Norm
gegeben.
Die einzelnen prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten für die Nacht werden in dieser Aus-
arbeitung nicht aufgezeigt. Für 26 verschiedene Tunnelstationen sind unterschiedliche max.
Lademengen anzusetzen. Aus diesem Grund ist eine Darstellung der Schwinggeschwindig-
keiten mit zunehmender Entfernung nicht zielführend. Darüber hinaus liegen keine Messwerte
im Nachtzeitraum vor, die zur weiteren Begutachtung verwendet werden können. Da die ma-
ximalen Lademengen auf Grundlage der DIN 4150-2 [25] hergeleitet wurden, ist eine Einhal-
tung der Anhaltswerte gewährleistet. Demnach finden im Folgenden der Prognosen- Vergleich
mit den Messwerten sowie die Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen am Tag statt.
6.4.3 Vergleich Prognose mit gemessenen Schwinggeschwindigkeiten
Als Auftraggeber delegierte die ARGE Tunnel Albaufstieg (ATA) eine erschütterungstechni-
sche Beweissicherung an die IFB Eigenschenk GmbH, Degendorf. Anhand der durchgeführ-
ten Erschütterungsmessungen sollen die Erschütterungseinwirkungen auf Gebäude und Men-
schen in Gebäuden beurteilt und ggf. Maßnahmen gezogen werden. [61]
0
3
6
9
12
15
18
21
24
27
30
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Erschütterungsprognose für 12 kg Lademenge
Koch FundamentLüdeling FundamentKoch OGLüdeling OG
IO 19 IO 06IO 14 IO 07 IO 08
IO 18 IO 16IO 15
IO 10
IO 12IO 09
IO 13
vmax,zul,Fundament
(60 m / 6,4 mm/s)
(70 m / 19,2 mm/s)
vmax,zul,OG
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 52
Aus den Aufzeichnungen können Messdaten an den Immissionsorten 09 „Steinbruch“ und 10
„Wiesensteigerstraße 80“, aus drei verschiedenen Zeiträumen entnommen werden. Insgesamt
werden Erschütterungsmessdaten für die km 51.0 bis 50.0, für den Zeitraum von Anfang Sep-
tember 2014 bis Ende Januar 2015, zusammengetragen. Der Immissionsort 09 verläuft ent-
lang km 50.8 bis 50.6. Laut Bauablaufplan (vgl. Abbildung 27) wurde der Steinbruch ab Mitte
Oktober unterfahren. Die kürzeste Entfernung der Messstelle „Wiesensteigerstraße 80“ ist bei
der Kilometrierung 50.5, welche Mitte Dezember erreicht wurde. Es ist davon auszugehen,
dass die höchsten Erschütterungen zwischen km 50.8 und km 50.6 sowie km 50.5 aufgenom-
men wurden.
Im Projekt Steinbühltunnel erfolgten nur Messungen an den beiden Immissionsorten 09 und
10. Da der Immissionsort 09 den geringsten und IO 10 den größten Abstand zur Emissions-
quelle hat, können Rückschlüsse auf die anderen Immissionsorte gezogen werden.
Abbildung 27: Auszug Bauablaufplan erweitert nach [17]
Die Messergebnisse beziehen sich auf die maximale Geschwindigkeit vi [mm/s] inklusive der
maßgebenden Frequenz f [Hz] der Immissionsorte 09 und 10. Beim Immissionsort „Stein-
bruch“ wurde im Freifeld gemessen, wohingegen das Geophon am Immissionsort „Wiesen-
steigerstraße 80“ am Gebäudefundament im Keller platziert war. Tabelle 14 stellt die maximal
gemessenen Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Messrichtung in den jeweili-
gen Zeiträumen dar.
Tabelle 14: Messergebnisse IO 09 und IO 10
Immi-ssonsort
Datum Uhr-zeit
vimax. [mm/s]
Frequenz [Hz]
Messrich-tung
IO 09 19.09.2014 14:17 1,30 nicht datiert x
IO 09 05.09.2014 14:03 1,26 nicht datiert y
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 53
IO 09 05.09.2014 14:03 2,04 nicht datiert z
IO 10 21.09.2014 18:37 1,504 25 x
IO 10 06.08.2014 9:52 1,896 17,97 y
IO 10 21.09.2014 18:37 1,855 25 z
IO 09 13.10.2014 11:01 12,728 22,6 x
IO 09 13.10.2014 11:01 8,073 0 y
IO 09 13.10.2014 10:59 6,932 106,74 z
IO 10 11.12.2014 19:43 3,621 64,06 x
IO 10 11.12.2014 19:43 3,512 64,06 y
IO 10 22.12.2014 17:49 1,530 36,33 z
IO 10 23.01.2015 13:10 2,296 110,16 x
IO 10 20.01.2015 09:30 1,226 17,97 y
IO 10 20.01.2015 09:30 1,245 17,97 z
Die aufgeführte Vermutung, dass die größten Schwinggeschwindigkeiten im Oktober bzw. De-
zember zu erwarten sind, wird anhand der Messergebnisse bestätigt. Für die Beurteilung der
Erschütterungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2 und DIN 4150-3 [25] [26] wird jeweils die ma-
ximal aufgenommene, richtungsbezogene Schwinggeschwindigkeit herangezogen (vgl. Kapi-
tel 6.4.4).
Damit die Übereinstimmung der prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten mit den tatsäch-
lichen Erschütterungen ausgewertet werden kann, wird der räumliche Vektor der Schwingge-
schwindigkeit benötigt. Dieser wird bei den Erschütterungsmessungen vom Messgerät aufge-
zeichnet. Der räumliche Vektor wird auch Vektorsumme genannt und als „Wurzel aus der
Quadratsumme der drei Richtungskomponenten berechnet“. Tabelle 15 basiert auf den Er-
schütterungsaufzeichnungen der Immissionsorte 09 im Oktober 2014 und IO 10 im Dezember
2014 und gibt jeweils den Maximal- und Mittelwert an.
Tabelle 15: Gemessene Vektorsummen der Immissionsorte 09 und 10
Immissionsort 09- Steinbruch
vsum
Maximalwert 13,604
Mittelwert 5,852
Immissionsort 10- Wiesensteigerstraße 80
Maximalwert 4,793
Mittelwert 0,707
Auf Grundlage der Vektorsummen werden in Abbildung 28 die Messergebnisse den prognos-
tizierten Schwinggeschwindigkeiten gegenübergestellt. Ausgehend von dem maximal aufge-
nommenen, räumlichen Amplitudenwert sowie dem Mittelwert der Messergebnisse, kann der
Vergleich mit der Prognose im Freifeld bzw. am Gebäudefundament aufgestellt werden. Ein
prozentualer Fehlerindikator der Spitzenwerte von ± 20 % wird eingeplant.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 54
Abbildung 28: Vergleich Prognose mit gemessenen Fundament-Schwinggeschwindigkeiten
Der Vergleich der Prognose mit den gemessenen Amplituden zeigt, dass die maximal gemes-
senen Schwinggeschwindigkeiten höher als die prognostizierten Werte sind. Mit ca. 4,5 mm/s
Differenz wird in beiden Fällen die maximale Schwinggeschwindigkeit unterschätzt. Die Mittel-
werte der Prognose sind vergleichbar zu den gemessenen Werten. Lediglich beim Immission-
sort 10 liegt der gemessene Wert mit 0,337 mm/s über dem prognostizierten Amplitudenwert.
Es gibt einige Erklärungen dafür, warum die maximal gemessenen Schwinggeschwindigkeiten
nicht mit einer einhergehenden Prognosebetrachtung abgedeckt werden konnten. Einige
Gründe dafür sind:
Ausreißer (infolge Messfehler, Messungenauigkeit, ...);
Witterungsbedingt (Wind; gefrorener Boden, etc. Beeinflussung der Messung);
Veränderung der Geologie (unterschiedliche Dämpfungen, Hohlräume ….);
Andere Eigenfrequenz des Gebäudes bzw. ankommende Frequenz;
Gebäudefundament „anders“: Übertragungsfaktor Freifeld - Fundament höher (≠ 1).
Zum einen kann es sich bei der Maximalwertbetrachtung um einen Ausreißer handeln. Bei der
näheren Betrachtung der gemessenen Schwinggeschwindigkeiten des IO 09 fällt auf, dass
von 33 Messungen 2 Messungen über einem Wert von 9,24 mm/s liegen, was dem Progno-
sewert entspricht. Da der maximal gemessene Wert kein Einzelfall ist und mit einer prozentu-
alen Abweichung von 32,1% der nächst kleinere Messwert dokumentiert wurde, ist beim Im-
missionsort 09 nicht von einem Ausreißer auszugehen. Darüber hinaus ist eine Schwingge-
schwindigkeit von 14 mm/s mit einer geringen Entfernung von 45 m realistisch. Unter Berück-
sichtigung des Fehlerindikators (- 20%) kann sogar von einer realitätsnahen Prognose gespro-
chen werden. Beim Immissionsort 10 ist davon auszugehen, dass es sich bei einer Schwing-
geschwindigkeit von 5 mm/s um einen Ausreißer handelt. Von 158 Messdaten ist die räumliche
Schwinggeschwindigkeit von 5 mm/s mit großer Abweichung der größte Wert. Vier gemessene
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Erschütterungsprognose für 12 kg Lademenge
Koch
Lüdeling
Max
MW
IO 19 IO 06IO 14 IO 07 IO 08
IO 18 IO 16IO 15
IO 10
IO 12
IO 13
IO 09
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 55
Schwinggeschwindigkeiten liegen zwischen 2,5 und 2,0 mm/s und alle anderen Messwerte
sind mit < 2,0 mm/s aufgenommen worden.
Des Weiteren sind Unterschiede bei den Frequenzen zu erkennen. Beim Immissionsort IO 09
sind im Mittel Frequenzen von 76 Hz aufgetreten. Beim Immissionsort IO 10 werden im Mittel
Frequenzen von 20 Hz aufgezeichnet. Zum Erstellen der Prognose wird der schlechteste Fre-
quenzwert < 10 Hz ausgewählt. Für die Bestimmung der max. Lademenge je Zündzeitstufe
wird das worst-case-Szenario von ≤ 10 Hz am Fundament bzw. ≈ 30 Hz für die Deckenmitte
im obersten Geschoss betrachtet. Die auf der sicheren Seite anzusetzenden Frequenzen ent-
sprechen ungefähr der Eigenfrequenz des Gebäudefundamentes bzw. der Deckenebene. So-
mit wird bei der Erstellung der Prognose die im schlimmsten Fall auftretenden Frequenzen
berücksichtigt. Diese können dann mit den kleinsten Anhaltswerten beurteilt werden. Die Mes-
sergebnisse zeigen jedoch höhere Frequenzen, die wiederrum mit höheren Anhaltswerten ver-
glichen werden können.
Weitere Veränderungen der Schwinggeschwindigkeiten können durch unterschiedliche Witte-
rungsverhältnisse oder einer Veränderung der Geologie beschrieben werden. Für die Erstel-
lung der Prognose wird vereinfacht die Geologie Sedimentgestein angenommen. Schichtun-
gen, Wasserverhältnisse und ein Wechsel der Geologie werden vernachlässigt. Im nahen Um-
feld der Sprengung trifft dies auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu. Bei größeren Entfer-
nungen, wie z.B. bei 525 m, ist davon auszugehen, dass sich die Geologie und die einzelnen
Schichtungen unterscheiden. Diese Veränderung hat einen Einfluss auf die Materialdämpfung.
Somit wird die Wellenausbreitung zu Beginn im felsigen Boden stark gedämpft. Durch einen
Wechsel der Geologie zum weicheren Boden werden Erschütterungen wieder weiter und bes-
ser transportiert. Da die größten Werte der Schwingungsmessungen im Zeitraum von Oktober
bis Dezember auftraten, wird vermutet, dass höhere Schwinggeschwindigkeiten auch infolge
eines höheren Windaufkommens resultieren.
Die Prognose in Abbildung 29 wird im Folgenden auf Grundlage des maximalen Messwertes
(IO 09) und des Mittelwertes (IO 10) angepasst. Dabei werden die Messungen als „Probe-
sprengungen“ angesehen und ein neuer k-Wert kalibriert. Für die Betrachtung des Nahfeldes
wird ausgehend vom IO 09 ein k= 177 mittels Koch´scher Formel (Gl. 7.1) konfiguriert. Für den
Fernbereich wird auf Grundlage der Gleichung (7.2) nach Lüdeling für Sedimentgesteine ein
k= 2.225 ermittelt.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 56
Abbildung 29: Prognose infolge veränderter k-Werte
Die neue Prognose kann für die Bewertung der anderen Immissionsorte (vgl. Kapitel 6.4.1)
herangezogen werden, da die Entfernung des Immissionsortes 09 den geringsten Abstand
des Messkonzeptes repräsentiert und IO 10 den größten Abstand aufweist. Somit sind alle
Abstände der Immissionsorte 06 bis 16 abgedeckt (IO 06 bis IO 16).
6.4.4 Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2 / -3
In dem Kapitel 6.4.4 erfolgt eine Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen auf Menschen
in Gebäuden und baulichen Anlagen. Dabei werden zum einen die maximalen richtungsbezo-
genen Messwerte der Immissionsorte 09 und 10 mit den Anhaltswerten der DIN 4150-2 und
4150-3 verglichen und beurteilt. Zum anderen werden die Richtwerte der Norm mit den im
Kapitel 6.4.3 neu prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten an den Immissionsorten 06, 07,
08, 12 – 23 beurteilt.
Tabelle 16 führt die Kenndaten der beiden Immissionsorte „Steinbruch“ und „Wiesensteiger-
straße 80“ auf. Der Steinbruch liegt in einem gewerblich genutzten Gebiet, bei dem nicht von
einer Beeinträchtigung der Menschen auszugehen ist. Das Wohngebäude in der Wiesenstei-
gerstraße 80 ist gemäß DIN 4150-3 [26] in Zeile 2 einzuordnen. In diesem Wohngebäude kann
eine Belästigung der Menschen infolge Erschütterungen auftreten. In Tabelle 16 wird die ma-
ximal zulässige Schwinggeschwindigkeit von 6,4 mm/s für den schlechtesten Fall von < 10 Hz
aufgelistet.
0
3
6
9
12
15
18
21
24
27
30
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Erschütterungsprognose für 12 kg Lademenge
KochLüdelingKoch OGLüdeling OGMaxMW
IO 19 IO 06IO 14 IO 07 IO 08
IO 18 IO 16IO 15
IO 10
IO 12
IO 13
IO 09
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 57
Tabelle 16: Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen der Immissionsorte 09 und 10
IO Bezeichnung Messort Einordnung in Zeile 4150-3
Anhaltswert nach DIN
4150-3 [mm/s]
Anhaltswert nach DIN
4150-2 [mm/s]
Gemessenes max. v
[mm/s]
IO 09 Steinbruch Freifeld 1 20 – 40 (fx= 22,6 Hz)
- 12,728 (x)
IO 10 Wiesenstei-ger-straße 80
Fundament 2 15 – 20 (fz= 64,06
Hz)
6,4 3,621 (z)
Aus Tabelle 16 geht hervor, dass bei den hier betrachteten Immissionsorten die Anhaltswerte
am Tag eingehalten werden. Bei Immissionsort 10 ist bei der gemessenen Frequenz von
64,04 Hz eine maximale Schwinggeschwindigkeit von 18,9 mm/s am Tag zulässig (vgl. An-
hang A). Nach dem aktuellen Stand ist nicht mit einer Verminderung der bestimmungsgemä-
ßen Nutzbarkeit der Gebäude zu rechnen und Belästigungen der Menschen sind nicht zu er-
warten.
Unterstützend werden in Abbildung 30 alle gemessenen Schwinggeschwindigkeiten des IO 09
im Zeitraum vom 01.10.2014 bis zum 31.12.2014 mit den Anhaltswerten der DIN 4150-3 ge-
genübergestellt.
Abbildung 30: Beurteilung gemäß DIN 4150-3 [26]
Äquivalent dazu stellt Abbildung 31 die Messwerte im Zeitraum vom 01.10.2014 bis zum
31.12.2014 für den Immissionsort 10 dar.
Gemäß Tabelle 9 und der Einordnung der Anhaltswerte in Zeile 1 bzw. 2, kann eine sichere
Einhaltung der DIN 4150-3 bestätigt werden. Somit werden im gesamten Zeitraum die Anhalts-
werte der DIN eingehalten und mit Schäden an Gebäuden (IO 10) oder des Steinbruchs (IO
09) ist nicht zu rechnen.
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
0 20 40 60 80 100 120 140 160
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 09: 01.10.14 - 31.12.14
Peak-1
Peak- 2
Peak-3
Anhaltswerte Zeile 1
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 58
Abbildung 31: Beurteilung gemäß DIN 4150-3 [26]
Tabelle 17 wird zur Analyse der Anhaltswerte am Tag an unterschiedlichen Immissionsorten
verwendet. Darauf basierend erfolgt eine Beurteilung der prognostizierten Schwinggeschwin-
digkeiten der Immissionsorte 06 bis 23.
Im ersten Schritt werden die Immissionsorte der Gebäudeklassifizierung gemäß Tabelle 9 zu-
geteilt. Immissionsorte, die in Wohngebäuden, Ortschaften oder Campingplätzen liegen, wer-
den der Kategorie „Zeile 2“ der Tabelle 9 zugeordnet. Der Immissionsort Lehnbrücke fällt in
die Klassifizierung eines Massivbauwerkes (Tabelle 10, Zeile 3). In der dritten Spalte der Ta-
belle 17 sind die Anhaltswerte der Schwinggeschwindigkeiten von Gebäudefundamenten des
worst-case-Szenarios für Frequenzen < 10 Hz aufgelistet. In der vierten Spalte werden die
Schwinggeschwindigkeiten im Obergeschoss der Deckenmitte aufgeführt. Hier wird davon
ausgegangen, dass die signifikanten Schwinggeschwindigkeiten in horizontaler Richtung auf-
treten, weshalb die entsprechenden Anhaltswerte gewählt werden. Spalten 5 und 6 beurteilen
die Anhaltswerte der Schwinggeschwindigkeiten nach DIN 4150-2. Die Bestimmung der zu-
lässigen Schwinggeschwindigkeiten wird detaillierter in Kapitel 6.4.2 erläutert. Die auf Basis
der DIN Normen [25] [26] gewählten Anhaltswerte werden mit den prognostizierten räumlichen
Schwinggeschwindigkeiten verglichen. Die aufgeführten Prognosewerte werden der neuen
Prognose mit den überhöhten k-Werten aus Abbildung 29 entnommen. Unterschreiten die
prognostizierten Werte die Anhaltswerte der Normen, sind die Felder der Tabelle grün hinter-
legt. Bei einer Überschreitung sind die Felder rot markiert.
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 10: 01.10.14 - 31.12.14
Peak-1
Peak- 2
Peak-3
Anhaltswerte Zeile 2
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 59
Tabelle 17: Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen aller Immissionsorte
IO Bezeichnung Anhaltswert DIN 4150-3
Fund.(<10Hz) [mm/s]
Anhaltswert DIN 4150-3 OG (i=x,y)
[mm/s]
Anhaltswert DIN 4150-2
Fund. [mm/s]
Anhaltswert nach DIN
4150-2 OG [mm/s]
Progn. v
Fund. [mm/s]
Progn. v
OG [mm/s]
IO 06
Wohnhaus Ho-henstadt
Tab.9 Zeile 2
5 15 6,4 19,2 1,34 4,01
IO 07
Campingplatz Hohenstadt
Tab. 9 Zeile 2
5 - 6,4 - 1,68 -
IO 08
Ortsrandlage Oberdracken-stein
Tab. 9 Zeile 2
5 15 6,4 19,2 1,14 1,43
IO 12
Wohnhaus Köl-leshof
Tab. 9 Zeile 2
5 15 6,4 19,2 1,60 4,79
IO 13
Wohnhaus Esel-höfe
Tab. 9 Zeile 2
5 15 6,4 19,2 3,57 10,70
IO 14
Ortschaft Eselhöfe
Tab. 9 Zeile 2
5 15 6,4 19,2 7,21 21,64
IO 15
Todsburger Höhle
Tab. 9 Zeile 1
20 - - - 3,86 -
IO 16
Todsburger Schacht
Tab. 9 Zeile 1
20 - - - 1,76 -
IO 19
Lehnbrücke Tab. 10 Zeile 3
40 - - - 15,72 -
IO 20
Kindergarten Mühlhausen
Tab. 9 Zeile 3
3 8 6,4 19,2 0,30 0,89
IO 21
Volkshoch-schule Filstal
Tab. 9 Zeile 3
3 8 6,4 19,2 0,35 1,04
IO 22
Kindertages-pflege Mühlhau-sen
Tab. 9 Zeile 3
3 8 6,4 19,2 0,36 1,09
IO 23
Sportanlage Wiesensteig
Tab. 9 Zeile 3
3 8 6,4 19,2 0,61 1,82
Fast alle in Tabelle 17 aufgelisteten Anhaltswerte der DIN 4150-2 und DIN 4150-3 werden
eingehalten. Lediglich die Unterfahrung der Ortschaft Eselhöfe (IO 14) erscheint grenzwertig.
Da jedoch die Dokumentation der Messdaten des Immissionsortes 09 zeigten, dass im Mittel
eine Frequenz von 76 Hz bei einer Entfernung von 45 m gemessen wurde, wird in dieser Aus-
arbeitung angenommen, dass beim IO 14 in der Entfernung von 85 m die Frequenz mindes-
tens > 10 Hz ist. Unter Berücksichtigung der Messwerte wird für die Frequenz ein Wert von
20 Hz gewählt. Für die Beurteilung des IO 14 nach DIN 4150-3 können folglich die Anhalts-
werte gemäß Zeile 2 der Tabelle 9 herangezogen werden. Mit Anhaltswerten von 5 bis
15 mm/s liegt die prognostizierte Schwinggeschwindigkeit dann im Wertebereich der Richt-
werte am Fundament. Da der Anhaltswert für das Obergeschoss gemäß DIN 4150-3 gilt und
dieser überschritten wird, wird in dieser Ausarbeitung zunächst empfohlen Probesprengungen
mit einer kleineren Lademenge anzusetzen oder sogar die Lademenge bei Sprengungen im
Bereich des IO 14 durchgehend zu reduzieren.
Um eine vertrauenswürdige Prognose im Falle des Immissionsortes 14 zu tätigen, müssen
zusätzliche Aspekte berücksichtigt werden. Die Prognose wurde ausgehend von einem maxi-
mal gemessenen Wert und einem ca. 1 km entfernten Immissionsort kalibriert. Infolgedessen
wird zunächst eine Probesprengung empfohlen. Die Probesprengung kann mit einer maxima-
len Lademenge je Zündzeitstufe von 5,7 kg erfolgen, da dies eine prognostizierte Schwingge-
schwindigkeit von 4,97 mm/s zur Folge hat (vgl. Lademengen-Abstandstabelle Anhang A).
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 60
Weitere Möglichkeiten zur Reduzierung der Schwinggeschwindigkeiten sind die Änderung der
Zündtechnik oder Vergrößerung der Bohrlochanzahl. Auf Grundlage der Probesprengung
kann die Wellenausbreitung in der Umgebung des Immissionsortes besser beurteilt und, falls
nötig, eine Veränderung der Lademenge oder Zündtechnik angesetzt werden. Des Weiteren
sollten die Umgebungsfaktoren des IO 14 detaillierter analysiert werden. In diesem Zusam-
menhang wird überprüft, ob Gebäude direkt unterfahren werden und ob die angegebene Ent-
fernung exakt genug ist. In vielen Fällen reicht eine ausführliche Aufklärung der betroffenen
Menschen mit einem einhergehenden Nachtsprengverbot aus, um trotz nicht erfüllter oder
grenzwertiger Richtwerte ein solches Vorhaben realisieren zu können.
Die Immissionsorte 15 und 16 halten zwar die Anhaltswerte der Normen ein, ungeachtet des-
sen sind begrenzte Schwinggeschwindigkeiten planfestgestellt worden. Die begrenzte Lade-
menge je Zündzeitstufe beträgt im Sommer 10 kg und im Winter 6,8 kg. Zusätzlich werden als
Vorsichtsmaßnahme der Todsburger Schacht sowie die Todsburger Höhle während der Vor-
triebssprengungen für Besucher geschlossen. [63]
6.5 PROJEKT OBERMAISELSTEIN
Die Ausbaumaßnahmen der Kreisstraße OA 9 sind in 21 Bauabschnitte gegliedert. Im Bauab-
schnitt VIII erfolgt eine Aufweitung des Lichtraumprofils des Tunnels Obermaiselstein. Der
Tunnel ist ca. 65 m lang und gehört zur Kategorie Querschnittsaufweitung infolge Sprengung.
Durch eine Verbreiterung des Querschnittes soll der Gegenverkehr ermöglicht werden. Da die
Fahrbahnbreite ca. 4,6 m, die Tunnelbreite ca. 5,7 m und die Höhe 3,8 m sind, sind Kraftfahr-
zeuge nur mit begrenzter Größe und Masse zulässig. Die Durchfahrt von hohen LKWs ist
dementsprechend nicht gestattet. [62]
Die Querschnittsaufweitung erfolgt mittels gebirgsschonenden und profilgenauen Sprengens
sowie einer Unterteilung in Kalotte (Abschlagslängen 1,0 - 1,5 m) und Strosse (Abschlagslän-
gen 2,0 - 3,0 m). Die vorhandene Gesteinsart wird in die Kategorie der Sedimentgesteine ein-
gestuft, da vorwiegend Dolomitgesteine mit einer hohen Festigkeit vorliegen. [67]
6.5.1 Messkonzept Tunnel Obermaiselstein
Insgesamt werden vier Immissionsorte in der näheren Umgebung des Tunnels untersucht [67]:
IO 01: Achweg 4, Geschäftsgebäude (Garten- und Ziermöbel) ca. 81 m
IO 02: Wohn- und Geschäftshaus Burgschrofenweg 26 ca. 67 m
IO 03: Wohnhaus Burgschrofenweg 27 ca. 55 m
IO 04: Brücke über die Schönberger Ach ca. 22 m.
Abbildung 32 stellt die Einwirkungsorte in unmittelbarer Nähe zum Tunnel Obermaiselstein
dar.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 61
Abbildung 32: Immissionsorte Obermaiselstein [29]
Besonders schutzbedürftige Gebäude und Anlagen, die sich in einem Umkreis bis zu 1.000 m
befinden, werden im Projekt Obermaiselstein nicht berücksichtigt. Dies ist aufgrund eines ge-
birgsschonenden Sprengverfahrens nicht notwendig, da davon auszugehen ist, dass die Fühl-
barkeitsschwelle nur in einem geringen Radius von ca. 400 m liegt [24].
6.5.2 Erschütterungsprognose Tunnel Obermaiselstein
Zunächst wird überprüft, welche maximale Lademenge je Zündzeitstufe für das Projekt Ober-
maiselstein angewendet werden darf. Als Basis dient das Verfahren der Abbildung 23, welches
mit dem am nächsten gelegenen Gebäude durchgeführt wird. Aufgrund eines Nachtspreng-
verbots im Projekt entfällt die Betrachtung der Sprengerschütterungen in der Nacht. Unter Ver-
wendung der folgenden Randbedingungen (vgl. Tabelle 18) beträgt die maximal anzusetzende
Lademenge gemäß Lademengen-Abstandstabelle 6,96 kg (vgl. Anhang B).
Tabelle 18: Randbedingungen zur Ermittlung der Lademenge je Zündzeitstufe
Parameter Wert
KB*Fmax 8 (Tag) f0 5,6 Hz f 30 Hz cF 0,6 Überhöhungsfaktor Ü 4
vmax,zul,OG 19,2 mm / s vmax,zul,Fundament 4,8 mm / s
Koch´sche Formel: k 100
Formel nach Lüdeling für Sedimentgesteine:
k 969 m 1,52 b 0,59
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 62
Das Gutachten von Engineering Service Schmücker [67], ausgestellt am 04. Mai 2016, emp-
fiehlt die Durchführung der Sprengung mit einer maximal anzusetzenden Lademenge von zu-
nächst 2,5 kg für die Strosse sowie 1,67 kg für die Kalotte.
Die Prognoseerstellung erfolgt im Rahmen dieser Masterarbeit auf Grundlage dieser Empfeh-
lung. Die zu erwartenden Schwinggeschwindigkeiten am Gebäudefundament sowie im Ober-
geschoss der Deckenmitte werden in Abbildung 33 für die Strosse dargestellt. Des Weiteren
werden die maximal zulässigen Geschwindigkeiten am Gebäudefundament und im Oberge-
schoss gemäß DIN 4150-2 [25] gekennzeichnet.
Abbildung 33: Erschütterungsprognose für 2,5 kg Lademenge- Strosse
Es ist zu erkennen, dass bei Gebäuden ab einer Entfernung von 43 m die Anforderungen der
DIN 4150-2 [25] eingehalten werden.
In Ergänzung bildet Abbildung 34 die prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten ausgehend
von der Sprengung der Kalotte und 1,67 kg Lademenge ab. Mit einer Lademenge von 1,67 kg
je Zündzeitstufe befinden sich Gebäude ab einer Entfernung von 40 m im Anforderungsbereich
der DIN 4150-2 [25].
0
5
10
15
20
25
30
35
40
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Erschütterungsprognose I für 2,5 kg Lademenge - Strosse
Koch Fundament
Lüdeling Fundament
Koch OG
Lüdeling OG
IO 02
IO 03
IO 04
IO 01
vmax,zul,OG
vmax,zul,Fundament
(35 m / 19,2 mm/s)
(43 m / 4,8 mm/s)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 63
Abbildung 34: Erschütterungsprognose für 1,67 kg Lademenge- Kalotte
Das Projekt Tunnel Obermaiselstein basiert auf einer durch Probesprengungen ausgewählten
Sprengtechnik. Aus diesem Grund fließen im weiteren Verlauf die Ergebnisse der Probespren-
gungen in die Prognoseerstellung ein.
Für die Probesprengungen, die in unmittelbarer Nähe zum Tunnel Obermaiselstein durchge-
führt wurden, ist eine maximale Lademenge je Zündzeitstufe von 1,20 kg und eine Bohrlochan-
zahl von 20 Stück festgelegt worden. Des Weiteren sind elektrische Kurzzeitzünder mit Zeit-
stufen von 1 bis 20 ausgewählt worden. Während der Probesprengung sind Erschütterungs-
messungen an den Immissionsorten 02 und 03 an den Gebäudefundamenten aufgenommen
worden [67]. Die folgende Tabelle 19 stellt die maximal gemessenen Schwinggeschwindigkei-
ten in Abhängigkeit von der Frequenz dar.
Tabelle 19: Erschütterungsmessungen infolge Probesprengungen [67]
Immissionsorte Max-Wert [mm/s] Frequenz [Hz] Entfernung [m]
IO 02, Burgschrofenweg 26 2,5 27,4 67,0
IO 03, Burgschrofenweg 27 2,5 26,0 55,0
Anhand der Messergebnisse kann mittels Koch´scher Formel (Formel (6.1)) der Parameter k
hergeleitet werden (vgl. Tabelle 20).
Tabelle 20: k-Wert infolge Probesprengungen
IO k (Koch)
IO 02 153
IO 03 126
0
5
10
15
20
25
30
35
40
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Erschütterungsprognose I für 1,67 kg Lademenge- Kalotte
Koch Fundament
Lüdeling Fundament
Koch OG
Lüdeling OG
IO 02
IO 03
IO 04
IO 01
(38 m / 19,2 mm/s)
(40 m / 4,8 mm/s)
vmax,zul, OG
vmax,zul, Fundament
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 64
Ausgehend von den kalibrierten k-Werten wird erneut die maximale Lademenge je Zünd-
zeitstufe ermittelt. Dafür wird zunächst gemäß DIN 4150-3 [26] die Schwinggeschwindigkeit
vmax,zul,Fundament mit einem Überhöhungsfaktor von 4 (Deckenebene- Fundament) hergeleitet
(siehe Kapitel 6.2). Das Ergebnis wird aus der Lademengen- Abstandstabelle an der jeweiligen
Entfernung abgelesen (vgl. Anhang B). Somit resultiert am IO 02 eine maximale Lademenge
von 4,41 kg und am Immissionsort 03 von 4,38 kg. Eine maximale Lademenge je Zündzeitstufe
< 4,38 kg ist demnach zu empfehlen.
Gemäß der gutachterlichen Stellungnahme von Engineering Service Schmücker [67] wird eine
maximale Lademenge von Lmax= 4,76 kg ermittelt. Unter anderem ist diese Abweichung auf
die noch damals angenommene, fehlerhafte Entfernung des IO 02 von 55 m zurückzuführen.
In der Stellungnahme wird dennoch empfohlen, die maximale Lademenge auf 2,5 kg zu redu-
zieren. Die maximale Lademenge wird wie folgt begründet:
„Zur Beurteilung stand nur eine Sprengung mit nur zwei Erschütterungsmessergebnis-
sen zur Verfügung.
Es wurden nur Messergebnisse am Gebäudefundament und nicht im Obergeschoss
der Gebäude ermittelt, so dass der Bezug nur rechnerisch und nicht anhand von Mess-
werten (auch gemäß DIN 4150 Teil 2) hergestellt werden konnte.
Alle drei Immissionsobjekte (IO 01 – IO 03) und das Gebäude in der Passstr. 5 liegen
innerhalb des bereits deutlich von 300 m (Regelsprengbereich) auf 100 m verkürzten
Sprengbereichs. Je größer die Bohrlochladung ist, desto mehr Zusatzmaßnahmen
müssen zur Steinflugvermeidung getroffen werden, die unter anderem auch eine Ver-
größerung des Endbesatzbereichs betreffen.“
Im Zuge des profilgenauen und gebirgsschonenden Sprengverfahrens erfolgen die Auswei-
tungsarbeiten mit insgesamt 65 Sprengungen und einer Unterteilung des Gesamtquerschnit-
tes in Kalotte und Strosse. Die sprengtechnische Planung impliziert für die Kalotte ca. 78 Bohr-
löcher mit einer maximalen Lademenge von Lmax Kalotte= 1,67 kg, und für die Strosse ca. 45
Bohrlöcher mit Lmax Strosse= 2,50 kg. Des Weiteren wird ein nichtelektrisches Zündsystem mit
Zeitstufen 0 bis 90 und dem Sprengstoff „Emelux 2 Plus“ unter Verwendung einer
Sprengschnur ausgewählt. [67]
Aus diesem Grund wird zur Erstellung der Erschütterungsprognose von einer maximalen La-
demenge je Zündzeitstufe von 2,5 kg für die Strosse ausgegangen. Abbildung 35 stellt die
prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten dar. Im Nahbereich (≤ 100 m) wird die Koch´sche
Formel, mit dem durch Probesprengungen kalibrierten Parameter k = 126 mm/s (+ 26 %), ver-
wendet. Im Fernbereich gilt Gleichung (6.4) nach Lüdeling für Sedimentgesteine und einem
kalibrierten Parameter k = 1221 mm/s (+ 26%). Es ist anzumerken, dass in der Gutachterlichen
Stellungnahme von Engineering Service Schmücker [67] ein k-Wert von 914 mm/s kalibriert
wurde. Da diese Herleitung nicht nachvollziehbar ist, wird in der weiteren Untersuchung der
kalibrierte Wert von 1221 mm/s angesetzt.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 65
Abbildung 35: Erschütterungsprognose II für 2,5 kg Lademenge- Strosse
Bei der Betrachtung des Kurvenverlaufs ist eine kontinuierliche Abnahme der Schwingge-
schwindigkeiten zu erkennen. Bei einem Meter beträgt der Amplitudenwert am Gebäudefun-
dament 199 mm/s. Nach 100 m Entfernung fällt dieser um den Faktor 100 auf 2 mm/s. Des
Weiteren bildet die Abbildung 36 die zu untersuchenden Immissionsorte in unmittelbarer Nähe
zum Tunnel Obermaiselstein ab. Nach einer Entfernung von 22 m (IO 04) ist eine Schwingge-
schwindigkeit von 9 mm/s am Fundament verzeichnet. Im weiteren Verlauf fällt der Amplitu-
denwert bei 81 m (IO 01) auf 2,5 mm/s. Bei einer Entfernung von 374 m beträgt der Wert der
Schwinggeschwindigkeit 0,20 mm/s, d.h. er liegt unter der Spürbarkeitsgrenze des Menschen
(vgl. Tabelle 5). Im Vergleich zu den vorherigen Erschütterungsprognosen (vgl. Abbildung 33
und Abbildung 34), unterscheiden sich die Werte der Schwinggeschwindigkeiten nur minimal.
In Abbildung 35 sind auf Grundlage von DIN 4150-2 [25] ab einer Entfernung der Gebäude
von 42 m, die Anhaltswerte der Normen eingehalten. Da der Immissionsort 04 eine Massiv-
brücke beschreibt und Menschen nicht direkt betroffen sind, muss an dieser Stelle keine Be-
urteilung gemäß DIN 4150-2 [25] erfolgen.
Abbildung 36 stellt den prognostizierten Kurvenverlauf der Schwinggeschwindigkeiten der Ka-
lotte für eine Lademenge von 1,67 kg dar. Ab einer Entfernung der Gebäude von 34 m sind
die Anforderungen der DIN 4150-2 [25] eingehalten.
0
5
10
15
20
25
30
35
40
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Erschütterungsprognose II für 2,5 kg Lademenge- Strosse
Koch Fundament
Lüdeling Fundament
Koch OG
Lüdeling OG
IO 02
IO 03
IO 04
IO 01
vmax, zul, OG
vmax, zul,Fundament
( 42 m / 19,2 mm/s)
(42 m / 4,8 mm/s)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 66
Abbildung 36: Erschütterungsprognose II für 1,67 kg Lademenge- Kalotte
6.5.3 Vergleich Prognose mit gemessenen Schwinggeschwindigkeiten
Während der Sprengarbeiten sind an den Immissionsorten IO 01, IO 02 und IO 03 Erschütte-
rungsimmissionen gemessen worden. Da der Immissionsort 04 ein Massivbauwerk beschreibt,
der nur die Erfüllung von hohen Anhaltswerten gemäß DIN 4150-3 [26] einhalten muss, wur-
den an diesem IO keine Messungen durchgeführt.
Die gemessenen Schwinggeschwindigkeiten werden richtungsbezogen und unter Angabe des
Maximalwertes sowie des Mittelwertes und der zugehörigen Frequenz in Tabelle 21 aufgelis-
tet. Durch die Einstellung des Trigger Level-Aufnahmemodus wurden alle ankommenden
Schwinggeschwindigkeiten < 0,50 mm/s nicht dokumentiert. Die Schwinggeschwindigkeiten
< 0,50 mm/s am Gebäudefundament können infolgedessen nicht in die Auswertung aufge-
nommen werden. Im Bereich des Obergeschosses ist der Wert des Trigger-Levels 2,0 mm/s.
Für die weitere Betrachtung werden die in Tabelle 21 aufgeführten Schwinggeschwindigkeiten
verwendet.
0
5
10
15
20
25
30
35
40
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Erschütterungsprognose für II 1,67 kg Lademenge- Kalotte
Koch Fundament
Lüdeling Fundament
Koch OG
Lüdeling OG
IO 02
IO 03
IO 04
IO 01
vmax,zul,OG
vmax,zul,Fundament
(34 m / 19,2 mm/s)
(34 m / 4,8 mm/s)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 67
Tabelle 21: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten [66]
IO 01: Aichweg 4 Fundament (81 m)
Kalotte vx
[mm/s] fx
[Hz] vy
[mm/s] fy
[Hz] vz
[mm/s] fz
[Hz]
Maximalwert 0,785 9,1 0,804 180,1 1,249 62,1
Mittelwert 0,595 18,7 0,361 21,5 0,434 23,2
Strosse
Maximalwert 1,486 11 0,851 8,9 0,972 29
Mittelwert 0,832 10,5 0,528 11,0 0,660 25,0
IO 02: Burgschroffenweg 26 Fundament (67 m)
Kalotte
Maximalwert 0,602 16,6 0,592 9,2 0,855 14,6
Mittelwert 0,438 19,3 0,439 20,1 0,673 20,9
Strosse
Maximalwert 1,434 16,7 1,266 10,6 2,056 15,1
Mittelwert 0,851 11,9 0,761 12,0 1,188 21,3
IO 03: Burgschrofenweg 27 Fundament (55 m)
Kalotte
Maximalwert 2,064 22,1 2,195 49,6 2,383 18,2
Mittelwert 1,064 16,5 0,897 30,0 1,303 20,4
Strosse
Maximalwert 3,565 24,7 2,999 13,8 5,435 21,2
Mittelwert 1,910 20,6 1,884 24,2 2,517 28,5
IO 03: Burgschrofenweg 27 OG (55 m)
Kalotte
Maximalwert 5,15 22,2 3,905 50,3 4,679 21,7
Mittelwert 2,613 28,9 2,570 45,2 3,181 35,6
Strosse
Maximalwert 11,330 22,3 9,073 27,6 12,241 49,3
Mittelwert 5,341 28,592 5,578 38,368 6,592 37,352
Da die Prognose in Abhängigkeit von der minimalen, räumlichen Entfernung erfolgt, muss zu-
nächst die Vektorsumme der gemessenen Schwinggeschwindigkeiten bestimmt werden. In
der Tabelle 22 werden die prognostizierten Werte den Vektorsummen gegenübergestellt.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 68
Tabelle 22: Vergleich Prognosen mit gemessenen Vektorsummen
IO 01: Aichweg 4 Fundament (81 m)
Kalotte Strosse
vsum vprog vsum vprog
Maximalwert 1,553 2,01
1,790 2,46
Mittelwert 0,847 1,210
IO 02: Burgschroffenweg 26 Fundament (67 m)
Maximalwert 1,168 2,43
2,563 2,97
Mittelwert 0,921 1,673
IO 03: Burgschrofenweg 27 Fundament (55 m)
Maximalwert 3,763 2,96
7,118 3,62
Mittelwert 1,944 3,709
IO 03: Burgschrofenweg 27 OG (55 m)
Maximalwert 7,789 11,84
17,905 14,49
Mittelwert 4,911 10,385
Abbildung 37 und Abbildung 38 stellen die Prognosen den Messwerten gegenüber. Der dun-
kelblaue Kurvenverlauf bildet die prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten am Fundament
im Nahbereich mittels Koch´scher Formel, der hellblaue Kurvenverlauf die prognostizierten
Werte für die Geschossdecke ab. Die Verläufe unterscheiden sich durch einen Überhöhungs-
faktor von 4, ausgehend vom Fundament. Die maximal gemessenen Schwinggeschwindigkei-
ten sowie der Mittelwert der Immissionsorte IO 01 bis IO 03 werden in den jeweiligen Entfer-
nungen abgebildet. Die hellorangenen Messpunkte definieren die maximal gemessenen
Schwinggeschwindigkeiten in Deckenmitte des Obergeschosses und die dunklen die im Ge-
bäudefundament. Die grünen Messpunkte beschreiben die jeweiligen Mittelwerte im Oberge-
schoss (hellgrün) und am Gebäudefundament (dunkelgrün).
Abbildung 37: Vergleich Prognose mit gemessenen Schwinggeschwindigkeiten- Kalotte
0
5
10
15
20
25
30
35
40
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Erschütterungsprognose II für 1,67kg Lademenge- Kalotte
Koch Fundament
Koch OG
Max Fundament
MW Fundament
Max OG
MW OG
IO 02
IO 03
IO 04
IO 01
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 69
Abbildung 38: Vergleich der Prognose- und gemessenen Erschütterungs-Werte
Der Vergleich zeigt, dass die maximal gemessenen Schwinggeschwindigkeiten der Immissi-
onsorte 01 und 02 gering von den prognostizierten Werten abweichen. Lediglich die maximal
gemessenen Schwinggeschwindigkeiten (Fundament und OG) am Immissionsort 03 über-
schreiten den Prognosewert. Alle ermittelten Mittelwerte liegen unterhalb bzw. im Bereich der
prognostizierten Werte. Aufgrund der eingesetzten Messtechnik wird eine Messtoleranz von
+/- 20 % um die dargestellten Spitzenwerte angenommen. Unter Berücksichtigung dieses Si-
cherheitsfaktors liegt der Immissionsort 03 ebenfalls im prognostizierten Schwinggeschwindig-
keitsbereich der Strosse (Prozentuale Abweichung Maximum Fundament: 36,8 %; OG: 4,7%).
Die maximal gemessenen Schwinggeschwindigkeiten sind Extremwerte, die aus nur einer
Messung stammen und kein reproduzierbares Ergebnis darstellen. Infolgedessen wird eine
Auswertung auf Basis der Mittelwerte durchgeführt. Der Vollständigkeitshalber werden mögli-
che Ursachen für die Ausreißer am Immissionsort 03 aufgeführt.
Innerhalb des Messzeitraumes von 5 Wochen lagen unterschiedliche Witterungsver-
hältnisse vor. Diese können die Ausbreitungsbedingungen für die Erschütterungen im
Erdreich beeinflussen.
Die tatsächlich durchgeführten Sprengungen erfolgten mit einer max. Lademenge von
2,0 kg. Im Vergleich wird bei den Probesprengungen mit 1,2 kg Lademenge eine Fre-
quenz von 26 Hz gemessen. Mit einer Erhöhung der Lademenge werden höhere Fre-
quenzen sowie Schwinggeschwindigkeiten gemessen.
Veränderungen der Geologie sind nicht möglich, da die Probesprengungen und -mes-
sungen im IO 03 erfolgten.
Anhand der Messwerte konnte nachgewiesen werden, dass der Überhöhungsfaktor von 4 zu
hoch angesetzt worden ist. Für die weitere Beurteilung wird für die Überhöhung der Faktor 3
0
5
10
15
20
25
30
35
40
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung [m]
Erschütterungsprognose II für 2,5 kg Lademenge - Strosse
Koch FundamentKoch OGMax FundamentMW FundamentMax OGMW OG
IO 02
IO 03
IO 04IO 01
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 70
verwendet. Die Reduzierung des Überhöhungsfaktors auf den Faktor 3 hat folgende Auswir-
kungen auf die Prognose:
Erhöhung der maximal zulässigen Lademenge von zuvor 4,38 kg auf 7,79 kg (irrele-
vant, da auf 2,5 kg begrenzt)
Gemäß DIN 4150-2 max. zul. v von 4,8 mm/s auf 6,4 mm/s erhöht
Reduzierung der prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten im Obergeschoss um
1/3.
6.5.4 Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2/ -3
Tabelle 23 stellt die jeweiligen Messorte dar. Gemäß DIN 4150-3 [26] werden die gewählten
Anhaltswerte aufgeführt und mit den Messungen verglichen. In Bezug auf DIN 4150-2 [25]
erfolgt die Gegenüberstellung mit den max. zulässigen Schwinggeschwindigkeiten für den
schlechtesten Fall von < 10 Hz. Eine Ausnahme bildet der Immissionsort IO 04 ab. In diesem
Fall handelt es sich um ein Brückenbauwerk, bei dem der Bezug auf Menschen in Gebäuden
nicht notwendig ist. Des Weiteren entfällt die Betrachtung der Richtwerte in der Nacht, da im
Projekt Tunnel Obermaiselstein nur am Tag gesprengt wurde. Die Beurteilung der Erschütte-
rungseinwirkungen wird hier nur in Bezug auf die Strosse durchgeführt. Die von der Kalotte
ausgelösten Schwinggeschwindigkeiten werden durch diesen Vergleich aufgrund der kleine-
ren Lademenge mit abgedeckt.
Tabelle 23: Beurteilung der prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten
IO Bezeichnung Messort Einord-
nung in
DIN 4150-3
(Zeile)
Anhaltswert
nach DIN
4150-3
[mm/s]
Anhalts-
wert nach
DIN 4150-2
[mm/s]
Gemes-
senes
max. v
[mm/s]
IO 01 Achweg 4 Fundament Tab.7
Zeile 1
20 – 40
(fx= 11,0 Hz)
6,4 1,486
(x)
IO 02 Burgschrofenweg
26
Fundament Tab.7
Zeile 2
5 – 15
(fz= 15,1 Hz)
6,4 2,056
(z)
IO 02 Burgschrofenweg
26
OG, Mitte Tab.7
Zeile 2
20
(alle Freq.)
19,2 -
IO 03 Burgschrofenweg
27
Fundament Tab.7
Zeile 2
5 – 15
(fz= 21,2 Hz)
6,4 5,435
(z)
IO 03 Burgschrofenweg
27
OG, Mitte Tab.7
Zeile2
15
(alle Freq.)
19,2 12,241
(z)
IO 04 Brückenbauwerk Fundament Tab. 10
Zeile 3
40 - -
Die Auswertung der Tabelle 23 zeigt, dass die Anhaltswerte nach DIN 4150-2 [25] und 4150-
3 [26] sicher eingehalten werden (grüne Felder).
Exemplarisch werden in Abbildung 39 die Messwerte des Obergeschosses des IO 03 abge-
bildet und mit den Anhaltswerten der DIN 4150-3 verglichen. Weitere Gegenüberstellungen
sind im Anhang B vorzufinden.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 71
Abbildung 39: Beurteilung gemäß DIN 4150-3 [26]
Abbildung 39 bestätigt die Aussage, dass die Anhaltswerte der DIN 4150-3 [26] eingehalten
werden.
6.6 VERGLEICH STEINBÜHLTUNNEL UND TUNNEL OBERMAISELSTEIN
Die Projekte des Steinbühltunnels und Tunnels Obermaiselstein unterscheiden sich in der Art
des Sprengausbruchs. Der Vortrieb des Steinbühltunnels wird durch einen Vollausbruch mit-
tels Sprengverfahren realisiert. Beim bereits vorhandenen Tunnel Obermaiselstein erfolgt eine
durch Sprengung angesetzte Querschnittsaufweitung.
Die Prognose des Tunnels Obermaiselstein stimmt mit den gemessenen Schwinggeschwin-
digkeiten gut überein. Bei der Prognose des Steinbühltunnels sind die Abweichungen höher.
Grund dafür ist, dass die Prognose des Tunnels Obermaiselstein auf Basis von Probespren-
gungen erfolgte, anhand derer der empirische Parameter k kalibriert werden konnte. Des Wei-
teren ist das Projekt Obermaiselstein im Zuge einer Querschnittsaufweitung realisiert worden.
Dies hat zur Folge, dass mit 2,5 kg Lademenge je Zündzeitstufe ein sehr gebirgsschonendes
Sprengverfahren verwendet wurde, was vergleichsweise geringe Erschütterungen auslöst. Bei
kleineren Lademengen treten zwischen Prognose und Messung kleinere Abweichungen auf.
Ein weiterer Grund für die unterschiedlich guten Prognosen kann die Betrachtung der geomet-
rischen Dämpfung sein. Die Wellenausbreitung beim Vollausbruch erfährt im Vergleich zur
Querschnittsaufweitung eine andere geometrische Dämpfung. Da für beide Projekte die glei-
chen empirischen Datensätze angesetzt wurden, konnte eine Variation des geometrischen
Dämpfungsfaktors nicht erfolgen.
Auch die Anpassung des Parameters k, der den Übergang des Freifeldes zum Fundament
darstellt, sowie die Frequenzverteilung berücksichtigt, können Gründe für die realistische
Prognose sein. Beim Steinbühltunnel erfolgt eine Prognose mittels empirischer Werte. Dies
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 03 Strosse: OG
vxvyvz
Anhaltswerte Zeile 2 für vz
Anhaltswerte Zeile 2 für vx und vy
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 72
bedeutet, dass für den Übergang vom Freifeld zum Gebäudefundament der Übertragungsfak-
tor gleich 1 gesetzt wird, da dadurch ein worst-case-Szenario berücksichtigt wird.
Auch die Veränderung der Frequenz beim Tunnel Obermaiselstein wird durch die Probespren-
gung einkalkuliert. Beim Steinbühltunnel werden in der Prognose ankommende Frequenzen
< 10 Hz angenommen, was in der Theorie einer sicheren Beurteilung entspricht. Den Mess-
werten ist jedoch zu entnehmen, dass dominierend Frequenzen > 10 Hz auftreten. Somit kön-
nen auf Grundlage der Messung, größere Anhaltswerte für die Beurteilung herangezogen wer-
den.
Ein weiterer Unterschied ist, dass beim Tunnel Obermaiselstein die nächstgelegenen bauli-
chen Anlagen im Nahbereich (< 100 m) liegen. D.h., dass die Wellenausbreitung vereinfa-
chungshalber durch Raumwellen beschrieben wird. In unmittelbarer Nähe zur Sprengung sind
große Frequenzen vorzufinden, d.h. dass im Nahbereich der Sprengung diese mit mindestens
> 10 Hz anzusetzen sind. Im Vergleich dazu werden beim Steinbühltunnel auch die Oberflä-
chenwellen näherungsweise betrachtet, da sich die meisten baulichen Anlagen im Fernfeld
befinden. Im Fernfeld ist es sehr wahrscheinlich, dass andere Geologien vorzufinden sind,
welche ebenfalls Einflüsse auf die Materialdämpfung haben.
Beide Projekte unterscheiden sich ebenfalls in der Vortriebslänge. Mit einer Vortriebslänge
von ca. 4,85 km ist der Steinbühltunnel im Vergleich zu der Obermaiselstein-Tunnellänge von
65 m viel länger. Dies hat zur Folge, dass beim Steinbühltunnel Veränderungen der Geologien,
Wasserstände, Schichtungen u.v.m. entlang der Tunnelstrecke sehr wahrscheinlich sind.
Demnach kann sich die Wellenausbreitung infolge Erschütterungen oft verändern. Auch der
Wechsel der Witterungen beeinflusst die Schwinggeschwindigkeiten. Da beim Steinbühltunnel
der Sprengvortrieb während eines längeren Zeitraumes von 19 Monaten realisiert worden ist,
sind veränderte Witterungsverhältnisse, beispielsweise gefrorener Boden oder Wind, nicht
auszuschließen. Auch diese können zu veränderten Ergebnissen führen. Diese aufgeführten
Unsicherheitsfaktoren werden bei der Prognose infolge der Vereinfachung nicht weiter berück-
sichtigt.
6.7 PROJEKT PETERSBERGTUNNEL
Das Projekt „Petersbergtunnel“ dient, neben dem Tunnel Obermaiselstein, ebenfalls als Bei-
spiel der Querschnittsaufweitung durch Sprengungen. Der Tunnel ist 368 m lang und liegt in
der Gemeinde Neef im Bereich der Moselmulde in Deutschland. Aufgrund von Tunnelbeschä-
digungen, die sich infolge Mauerwerksausbrüchen, Ablösungen und Rissen im Spritzbeton
sowie Feuchtstellen in der Auskleidung und einer defekten Entwässerung bemerkbar machen,
muss der Tunnel saniert werden. Während der Querschnittsaufweitung bleibt die Bahntrasse
mit Hilfe einer Einhausung in Betrieb. [61]
Der Petersbergtunnel besteht aus zwei Gleisen. In Tunnelmitte liegen die Überdeckungshöhen
bei ca. 95 m und die Querschnittsfläche beträgt ca. 52 m2, wobei die lichte Breite zwischen
7 m und 8,5 m variiert und eine Höhe von 6,5 m über SO vorhanden ist. Die Geologie im
umliegenden Gebiet zeichnet sich durch eine mächtige Schichtenfolge von Sand-, Schluff- und
Tonsteinen aus. Diese zählen zu der Kategorie der Sedimentgesteine. [61]
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 73
Im Folgenden wird detaillierter auf die Umgebung des Petersbergtunnels eingegangen und
durch die Kennzeichnung der wesentlichen Immissionsorte Schwinggeschwindigkeiten prog-
nostiziert. Auf dieser Grundlage werden die Erschütterungseinwirkungen auf den Menschen
in Gebäuden sowie baulichen Anlagen beurteilt. Die Überprüfung der gemessenen Schwing-
geschwindigkeiten ist nicht Gegenstand dieser Masterarbeit, da die Sprengarbeiten erst nach
Beendigung dieser Ausarbeitung geplant sind (voraussichtlich Ende Dezember 2017).
6.7.1 Messkonzept Petersbergtunnel
Im Zuge der Erschütterungsuntersuchung werden 6 Immissionsorte mit den geringsten Ent-
fernungen zum Tunnelportal vorgestellt [61]:
IO 01: Campingplatz räumlich ca. 80 m
IO 02: Petersbergkapelle vertikal ca. 95 m
IO 03: Stützmauern variabel, min. ca. 5 m
IO 04: Trockenmauern variabel, min ca. 5 m
IO 05: Ortschaft Neef räumlich ca. 300 m
IO 06: Ortschaft Eller räumlich ca. 300 m.
Die nachfolgende Abbildung 40 stellt das Nord- sowie Südportal des Petersbergtunnels inklu-
sive der untersuchten Orte dar. Der IO 1 ist am Campingplatz in der Nähe des Südportals und
weist eine Entfernung von ca. 80 m auf. Am weitesten entfernt sind die Ortschaften Neef und
Eller mit ca. 300 m. Die Lagen der Stütz- und Trockenmauern (IO 3, IO 4) können dem Lage-
plan im Anhang entnommen werden. Ein weiterer Untersuchungsort ist die Petersbergkapelle
mit einer Entfernung von ca. 95 m.
Abbildung 40: Örtliche Situation Petersbergtunnel [61]
6.7.2 Erschütterungsprognose Petersbergtunnel
Für die Ermittlung der maximal anzusetzenden Lademenge wird der nächst gelegene Immis-
sionsort bestimmt, an dem Menschen betroffen sein können. Im Falle des Projektes Peters-
bergtunnel ist dies der Immissionsort 01, an dem ebenfalls Wohngebäude vorhanden sind.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 74
Der Campingplatz ist ca. 80 m vom Südportal entfernt. Ausgehend von dem maximal anzuset-
zenden Grenzwert von A0= 8 für Sprengungen, und den bereits definierten Gleichungen (3.7)
und (3.8) wird die Lademenge bei einer maximal zulässigen Schwinggeschwindigkeit am Fun-
dament von 6,4 mm/s und im OG der Deckenmitte von 19,2 mm/s hergeleitet. Die maximale
Lademenge je Zündzeitstufe beträgt 26,16 kg (siehe Anhang C: Lademengen-Abstandstabelle
Petersbergtunnel).
Unter Beachtung der DIN 4150-3 und der Einhaltung der Anhaltswerte, wird zur Bestimmung
der maximalen Lademenge je Zündzeitstufe zusätzlich der Immissionsort 02 „Petersbergka-
pelle“ berücksichtigt. Da die Kapelle in die Kategorie „Bauten, mit besonderer Erschütterungs-
empfindlichkeit“ fällt, ist der Anhaltswert vmax= 3 mm/s zu berücksichtigen. Bei einer maximalen
Lademenge von 8,1 kg beträgt der Wert der Schwinggeschwindigkeit 3,0 mm/s, was die Ein-
haltung der Norm garantiert. Somit muss für das Projekt Petersbergtunnel, bei Vernachlässi-
gung der Trockenmauern, die maximale Lademenge je Zündzeitstufe auf 8,1 kg reduziert wer-
den.
Für die Querschnittsaufweitung des Petersbergtunnels sind weitere Überlegungen nötig. Ein
kritischer Faktor ist, dass in unmittelbarer Nähe zu den Sprengungen Trockenmauern liegen.
Diese befinden sich in unterschiedlichen Entfernungen auf dem Hang des Petersberges und
erfordern eine Minimierung der Lademenge mit einer einhergehenden Hangsicherungsmaß-
nahme. Laut des geotechnischen Gutachtens der gbm Gesellschaft [61] befinden sich die 60
dokumentierten Trockenmauern in einem mäßigen bis schlechten Zustand, der sich durch
Ausbrüche, lose Steine und Fehlstellen bemerkbar macht. Die gbm Gesellschaft empfiehlt ei-
nen Grenz-Richtwert von 1 mm/s. Dieser Richtwert wird für erschütterungsempfindliche Bau-
werke der Tabelle nach Slavik bzw. Bonde u. Rundquist entnommen [61]. Diese Literatur emp-
fiehlt „Grenz-Richtwerte bei Schwingungen infolge Verkehrswirkungen“. Basierend auf dem
Grenz-Richtwert wählt das geotechnische Gutachten der gbm Gesellschaft eine Reduzierung
der Lademenge je Zündzeitstufe auf 300 g. Des Weiteren sollen alle Trockenmauern, die bei
den Sprengungen Schwinggeschwindigkeiten ≥ 2 mm/s erfahren können, konstruktiv gesichert
werden. Trockenmauern, bei denen Schwingungsamplituden zwischen 1 mm/s und 2 mm/s zu
erwarten sind, sollen messtechnisch überwacht werden. Laut des Gutachtens sollen Trocken-
mauern bis zu einer Entfernung von 40 m (v ≥ 1 mm/s) konstruktiv gesichert und zwischen 40
m und 60 m (v ≥ 2 mm/s) überwacht werden. [61]
Darauf aufbauend werden in Abbildung 41 Erschütterungsprognosen verglichen. Zum einen
werden mittels Koch´scher Formel (6.1) und zum anderen mit Hilfe der Formel (6.4) nach Lü-
deling Prognosen dargestellt. Wegen der Beschaffenheit der Geologie wird die Formel für Se-
dimentgesteine angewendet. Die empfohlenen Parameter nach WBI werden in Tabelle 13 auf-
geführt und im Projekt Petersbergtunnel für die Geologie der Kalksteine verwendet (vgl. Ta-
belle 13) [80]. Des Weiteren stellt Abbildung 41 die Ergebnisse des geotechnischen Gutach-
tens der gbm Gesellschaft vor. Der vollständigkeitshalber werden die fehlenden Schwingge-
schwindigkeiten im Bereich > 70 m ergänzt. Die Abbildung stellt die signifikanten Orte in der
Umgebung des Petersbergtunnels dar. Neben den Trockenmauern, die sich überwiegend zwi-
schen 5 m und 60 m Entfernung zu den Sprengstellen befinden, sind der Campingplatz, die
Petersbergkapelle sowie die Ortschaften Neef und Eller aufgeführt.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 75
Abbildung 41: Vergleich der Erschütterungsprognosen
Zur genaueren Abgrenzung der unterschiedlichen Prognoseverläufe stellt Abbildung 42 den
Ausschnitt zwischen 0 m und 60 m Entfernung dar.
Abbildung 42: Zoom Abbildung 58 zwischen 0 und 60 m Entfernung
Der Vergleich aller vier Erschütterungsprognosen zeigt, dass sich die Kurvenverläufe lediglich
im Nahbereich (< 60 m) unterscheiden. Besonders bei den Ergebnissen der Koch´schen For-
mel ist eine Abweichung der Schwinggeschwindigkeitskurve zu erkennen. Die Kurvenverläufe
auf Grundlage von Lüdeling, WBI und dem Gutachten der gbm Gesellschaft divergieren mini-
mal. Lüdeling, WBI und gbm Gesellschaft basieren auf der in der DIN 4150-1 [24] aufgeführten
Gleichung (6.2) und unterscheiden sich nur in den empirisch angesetzten Parametern. Die
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
ite
n [
mm
/s]
Entfernungen [m]
Vergleich Erschütterungsprognosen für 300 g Lademenge
Koch
Lüdeling
WBI
gbm
IO 02
IO 01
IO 03 / 04 IO 05 / 06
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
ite
n [
mm
/s]
Entfernungen [m]
Vergleich Erschütterungsprognosen für 300 g Lademenge- Zoom
Koch
Lüdeling
WBI
gbm
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 76
DIN 4150-1 weist jedoch darauf hin, dass die Prognosegleichung für das Fernfeld (> 100 m)
gute Ergebnisse liefert und im Nahfeld überdimensioniert ist. Im geotechnischen Gutachten
der gbm [61] werden diese Ergebnisse allerdings für das Nahfeld (< 70 m) angesetzt. Für eine
gute Erschütterungsprognose wird daher empfohlen, für den Nahbereich (< 100 m) die Ergeb-
nisse gemäß der Koch´schen Formel (6.1) zu verwenden. Im Fernbereich erzielt die Herleitung
nach Lüdeling realistische Prognosewerte. Aus diesem Grund stellt die Abbildung 43 eine Er-
schütterungsprognose für den Petersbergtunnel ausgehend von der Koch´schen Formel und
der Herleitung nach Lüdeling dar. Des Weiteren werden mittels eines Überhöhungsfaktors von
3 die Schwinggeschwindigkeiten in der Deckenmitte des Obergeschosses prognostiziert und
die maximal zulässige Grenze gemäß DIN 4150-2 [25] aufgezeigt.
Abbildung 43: Erschütterungsprognose Petersbergtunne
Es ist zu entnehmen, dass ab einer Entfernung von 9 m von Menchen in Gebäuden nicht mit
einer Belästigung gemäß DIN 4150-2 [25] zu rechnen ist.
6.7.3 Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2/ -3
Bei dem Projekt Petersbergtunnel sind die signifikanten Stellen bei denen die Sprengerschüt-
terungen Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden haben zum einen der Campingplatz und
zum anderen die Ortschaften Neef und Eller.
Unter Berücksichtigung der Erschütterungseinwirkungen auf bauliche Anlagen, ist die Peters-
bergkapelle in die Kategorie erschütterungsempfindlich einzustufen (Tabelle 7; Zeile 3 [26]),
wohingegen der Campingplatz und die Ortschaften Neef und Eller die Kategorie Wohnge-
bäude repräsentieren (Tabelle 7, Zeile 2 [26]).
Auf Grundlage dieser Einordnungen werden in der folgenden Tabelle die Anhaltswerte der DIN
Normen mit den prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten gegenübergestellt. Die grün hin-
terlegten Felder halten die Anforderungen der Normen ein. Da im Projekt Petersbergtunnel die
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
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0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 320
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
en
[m
m/s
]
Entfernungen [m]
Erschütterungsprognose für 300 g Lademenge
Koch
Lüdeling
Koch OG
Lüdeling OG
IO 02
IO 01IO 03 / 04
IO 05 / 06
vmax,zul,Fundament
vmax,zul,OG
(9 m / 6,4 mm/s)
(9 m / 19,2 mm/s)
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 77
Sprengplanung nur für den Tag erfolgt und Sprengungen somit in der Nacht nicht realisiert
werden, sind die Anhaltswerte für die Nacht nicht weiter zu berücksichtigen. Die ausschlagge-
benden Schwinggeschwindigkeiten sind im Obergeschoss in horizontaler Richtung zu erwar-
ten. Aus diesem Grund erfolgt an dieser Stelle der Vergleich mit dem Anhaltswert „Decken
horizontal“. Die maximal zulässigen Anhaltswerte der DIN 4150-2 wurden bereits im Kapitel
6.7.2 ausgehend von einem A0 = 8 berechnet. Da die Prognose nicht auf Grundlage von Pro-
besprengungen basiert, sind exakte Aussagen über die Wellenausbreitung im Boden mit der
dazugehörigen Frequenz nicht realistisch zu prognostizieren. Aus diesem Grund erfolgt die
Beurteilung mit einer Frequenz < 10 Hz.
Tabelle 24: Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen infolge Erschütterungsprognosen
IO Bezeichnung Ort Einordnung
DIN 4150-3
(Zeile)
Anhaltswert
DIN 4150-3
< 10Hz
[mm/s]
Anhaltswert
nach DIN
4150-2
[mm/s]
Progn. v
[mm/s]
IO 01 Campingplatz Freifeld 2 5 6,8 0,68
IO 02 Petersberg-ka-
pelle
Fundament 3 3 - 0,58
OG 3 8 - 1,41
IO 03 Stützmauern
(5 – 60 m) Freifeld 1 20 -
10,95–
0,91
IO 04 Trockenmau-
ern (5 – 60 m) Freifeld
Gesonderte
Überlegung 2 - 10,95-0,91*
IO 05 Ortschaft Neef Fundament 2 5 6,8 0,08
OG 2 15 19,2 0,25
IO 06 Ortschaft Eller Fundament 2 5 6,8 0,08
OG 2 15 19,2 0,25
* Sicherung der Trockenmauern.
Tabelle 24 zeigt, dass alle Anhaltswerte der DIN deutlich eingehalten werden. Somit sind keine
Beschädigungen an Gebäuden sowie Belästigungen der Menschen zu erwarten. Eine kon-
struktive Sicherung der erschütterungsempfindlichen Trockenmauern muss bis mindestens
28 m erfolgen.
Unter Verwendung der Tabelle 5 und den prognostizierten Schwinggeschwindigkeiten fallen
bei den Ortschaften Neef und Eller die Empfindungsstärke der Erschütterungen in Decken-
mitte unter „spürbar“ (0,2 – 0,5 mm/s). Mit einer prognostizierten Schwinggeschwindigkeit von
0,68 mm/s in der Entfernung des Campingplatzes, ist die Empfindungsstärke in die Kategorie
„bemerkbar“ (0,5 – 1,0 mm/s) einzuordnen. Da die Beurteilungsgröße weit unter dem erlaubten
Anhaltswert liegt, sind bei den Sprengarbeiten keine weiteren Vorsichtmaßnahmen notwendig.
Eine Aufklärung des Campingplatzbesitzers ist ausreichend, um einen Überraschungseffekt
der Anlieger zu vermeiden.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 78
6.7.4 Erschütterungsüberwachung Petersbergtunnel
Nach Analyse der im Messkonzept aufgeführten Immissionsorte (vgl. Kapitel 6.7.1) werden im
Zuge der Sprengarbeiten seitens des geotechnischen Gutachtens der gbm Gesellschaft [61]
eine zusätzliche Erschütterungsüberwachung empfohlen. Dabei werden fünf Messstellen in
unmittelbarer Umgebung des Südportals vorgeschlagen. Weitere Messstellen an den im Ka-
pitel 6.7.1 erwähnten Immissionsorten sind aufgrund der geringen Prognosewerte nicht not-
wendig. Die folgende Abbildung 44 stellt die fünf Messorte, die mittels Geophonen einzurichten
sind, dar:
Abbildung 44: Messstellen für die Erschütterungsüberwachung Petersbergtunnel [61]
Die Messstelle 1 liegt auf einer Felsböschung oder einer Trockenmauer oberhalb des Tunnels.
Die Geophone der Messstellen 2 und 3 sind in unmittelbarer Nähe der Stützmauern zu plat-
zieren. Messstelle 2 wird an der Stützmauer oberhalb des Tunnelportals und Messstelle 3 am
Fuß der Stützmauer am Wirtschaftsweg oberhalb des Portals eingerichtet. Messstelle 4 liegt
an einer Trockenmauer unterhalb des Tunnels und Messstelle 5 an einer Trockenmauer im
Abstand von 30 m vor dem Tunnel.
Da keine näheren Angaben über die exakte Position der Geophone gemacht wurden, wird in
Abbildung 45, ausgehend vom Übersichtsplan „Sicherungsmaßnahmen Trockenmauern und
Felsvorsprünge“, die minimale Entfernung der einzelnen Messstellen bestimmt. Zu sehen sind
zum einen das Südportal an der km-Stelle 54.3+79 mit der in 20 m Entfernung vorhandenen
Anschlagwand des Sprengvortriebes. Zum anderen sind die Entfernungen 10 m, 20 m und
30 m anhand der blauen Linien zu erkennen. Dabei beschreibt die Farbe Dunkelblau den 10 m
Abstand zur Abschlagwand, wohingegen der hellste Blauton die 30 m Entfernung darstellt.
Des Weiteren fassen die grünen Kreise die einzelnen Messstellen zusammen.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 79
Abbildung 45: Positionen der Messstellen Petersbergtunnel
Auf Basis des Übersichtsplans werden näherungsweise die folgenden minimalen Entfernun-
gen bestimmt:
Messstelle 1: ca. 10 m
Messstelle 2: ca. 17 m
Messstelle 3: ca. 25 m
Messstelle 4: ca. 20 m
Messstelle 5: ca. 30 m
Die exakten minimalen Entfernungen sind bei der tatsächlichen Positionierung der einzelnen
Geophone zu bestimmen.
Abbildung 46 stellt nochmals die zu erwartenden Schwinggeschwindigkeiten bis zu einer Ent-
fernung von 40 m dar. Die fünf Messstellen sowie die prognostizierten Schwinggeschwindig-
keiten werden an den jeweiligen Entfernungen gekennzeichnet.
Die Prognose stellt dar, dass die Sicherungsempfehlung seitens gbm Gesellschaft auf der
sicheren Seite liegt. Resultierend aus den Prognosewerten mittels Koch´scher Formel reicht
die konstruktive Sicherung der Trockenmauern bis zu einer Entfernung von 28 m aus. Mit einer
Schwinggeschwindigkeit von 1,96 mm/s wird der Grenz-Richtwert von 2 mm/s an dieser Stelle
unterschritten. Die Überwachung der Trockenmauern während der Sprengungen sollte nur bis
55 m Entfernung erfolgen. Hier ist die prognostizierte Schwinggeschwindigkeit gleich dem
empfohlenen Grenz-Richtwert von 1 mm/s.
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 80
Abbildung 46: Erschütterungsprognose Freifeld nach Koch für 300 g Lademenge
6.8 ZUSAMMENFASSUNG ERSCHÜTTERUNGEN AUS SPRENGVORTRIEB
Die Ausarbeitungen im sechsten Kapitel zeigten, dass aus dem Bauverfahren „Sprengvortrieb“
große Erschütterungen resultieren. Im Nahbereich wird die Wellenausbreitung dominierend
durch Raumwellen beschrieben. Im Gegensatz dazu wird die Wellenausbreitung im Fernfeld
primär durch Oberflächenwellen definiert. Ein Bezug zu den Grundlagen der Wellenausbrei-
tung gemäß Kapitel 2 konnte ausgearbeitet werden.
Es wurde festgestellt, dass die empirischen Prognosemodelle gute Näherungen liefern, wenn
für das Nahfeld die Koch´sche Gleichung (6.1), und für das Fernfeld Gleichung (6.4) nach
Lüdeling angesetzt werden. Vor allem beim Beispiel des Tunnels Obermaiselstein, bei dem
eine Querschnittsaufweitung realisiert wurde, konnten Prognosen mit geringen Abweichungen
zu den Messwerten erzielt werden. Die Prognosen des Vollausbruches des Steinbühltunnels
konnten nur die gemessenen Mittelwerte abdecken. Auf dieser Grundlage ergab sich ein An-
satz, der unterschiedliche geometrische Dämpfungen beim Vollausbruch im Gegensatz zur
Querschnittsaufweitung zugrunde legt. Anlässlich der geringen Projektanzahl konnte für die-
sen Ansatz keine Verallgemeinerung hergeleitet werden.
Zusammenfassend kann gefolgert werden, dass Erschütterungsprognosen im Vorfeld einer
Tunnelvortriebssprengung realitätsnahe Näherungen der zu erwartenden Erschütterungen ge-
ben. Dennoch sollten Erschütterungsprognosen nicht als alleinige Bewertung der zu erwarten-
den Erschütterungen dienen. Besonders wenn in der näheren Umgebung der Sprengungen,
vor allem im Bereich < 400 m, Gebäude vorhanden sind, sollte eine vorherige Beurteilung der
Umgebungssituation erfolgen und ggf. Erschütterungsmessungen durchgeführt werden. Ge-
nerell wird bei einer Vorprognose empfohlen eine Sicherheit von ± 20% einzukalkulieren, um
die Schwankungsbreite der Erschütterungen abzudecken.
0
3
6
9
12
15
18
21
24
27
30
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
ite
n [
mm
/s]
Entfernungen [m]
Erschütterungsprognose im für 300 g Lademenge
Prognose
Messstelle 1 Messstelle 2
Messstelle 4
Messstelle 3 Messstelle 5
5,48 mm/s
3,22 mm/s
2,74 mm/s
2,19 mm/s
1,83 mm/s
6 Erschütterungen aus Sprengvortrieb
| 81
Gegebenheiten wie ein Wechsel der Geologie und Witterungen können den Wert der Ausbrei-
tungsfrequenz beeinflussen, was wiederrum den Wert der Schwinggeschwindigkeit enorm ver-
ändern kann. Des Weiteren ist eine Veränderung der Bohrlochanzahl und Lademenge wäh-
rend des Vortriebes sehr wahrscheinlich, wodurch ebenfalls ungenauere Prognosen entstehen
können.
Dennoch stellt eine Prognose im Vorfeld eine sinnvolle Näherung für die zu erwarteten Er-
schütterungen dar. Im Vorfeld kann z.B. ein Urteil darüber gefällt werden, welche maximale
Lademenge je Zündzeitstufe anzusetzen ist, damit die Anhaltswerte der DIN Normen einge-
halten werden. Steht die Lademenge fest, können die zu erwartenden Schwinggeschwindig-
keiten in Abhängigkeit von der Entfernung prognostiziert werden.
Ein wichtiger Forschungsbedarf zeigt sich in der Unterscheidung zwischen Sprengungen bei
einem Vollausbruch im Vergleich zu einer Querschnittsaufweitung. Damit für den Vollausbruch
in Zukunft bessere Prognosen erstellt werden können, ist die Dokumentation von Erschütte-
rungsmessungen in Zukunft essentiell. Auf dieser Grundlage kann die vorhandene geometri-
sche Dämpfung bei einem Vollausbruch kalibriert und realistische Folgerungen hergeleitet
werden.
| 82
7 ERSCHÜTTERUNGEN AUS RAMMARBEITEN
Rammarbeiten erfolgen häufig beim Eintreiben von Pfählen in den Baugrund. Diese werden
z.B. bei der Errichtung von Baugrubenwänden, bei der Verbreiterung oder Vertiefung von Ka-
nälen und bei der Absicherung von Erdkörpern und Gräben gegen Einsturz gerammt. Im All-
gemeinen wird zwischen zwei Arten von Rammen unterschieden. Zum einen Schlagrammge-
räte, bei denen die in den Boden einzubringenden Pfähle mit wiederholenden Schlägen eines
Schlagbären in den Baugrund getrieben werden. Zum anderen eine Vibrationsramme, bei der
das Rammgut in den Boden vibriert wird.
Da sich Anwohner besonders im innerstädtischen Bereich belästigt fühlen, sollten Erschütte-
rungen durch Rammarbeiten bei der Planung und Durchführung der Baumaßnahmen berück-
sichtigt und bei einer Überschreitung der Richtwerte Maßnahmen, wie die Wahl eines anderen
Rammgerätes, ergriffen werden. Auf größeren Baustellen werden häufig Proberammungen
und Messungen durchgeführt, um die erzeugten Erschütterungen einzuschätzen. Da diese
Vormaßnahmen mit einem erheblichen Kosten- und Zeitfaktor verbunden sind, ist es von Vor-
teil, die Erschütterungen vorher zu prognostizieren. Für die Erschütterungsprognose von
Rammarbeiten existieren unterschiedliche Berechnungsansätze, deren empirische Beiwerte
auf Feldversuchen und Erfahrungswerten basieren.
Im Verlauf dieses Kapitels wird die Wellenausbreitung im Baugrund infolge Rammarbeiten er-
klärt. Anschließend werden die verwendeten Prognoseformeln näher erläutert sowie mittels
realen Messdaten kalibriert und bewertet. Dabei werden zum einen Messdaten aus dem Frei-
feld durch Einsatz von Ramm- und Vibrationsgeräten und zum anderen am Fundament ge-
messene Werte ausgewertet.
7.1 WELLENAUSBREITUNG IM BAUGRUND
Das Einrammen von Pfählen durch Schlagrammgeräte wird durch eine impulsartige Erregung
einer Punktquelle beschrieben. Schlagrammgeräte verursachen i.d.R. kaum Resonanz-
schwingungen, da die Schwingung abklingt, bevor der nächste Schlag erfolgt. Im Vergleich
dazu erzeugen Vibrationsrammen eine harmonische Erregung, die von einer Punktquelle aus-
geht. Folgen einer Vibrationsramme können Resonanzschwingungen bei Nachbarbauten sein
[3].
Da die Pfähle von der Oberfläche aus eingerammt werden, wird die Wellenausbreitung im
Baugrund hauptsächlich durch Oberflächenwellen beschrieben. Die stärksten Schwingungen
werden am Pfahlfuß erzeugt, wodurch sich eine Abhängigkeit zur Rammtiefe ergibt. In unmit-
telbarer Nähe zur Rammstelle aktivieren geringe Rammtiefen die größten Schwinggeschwin-
digkeitswerte. Mit zunehmender Entfernung werden diese aufgrund der geometrischen sowie
materiellen Dämpfung minimiert. Je tiefer der Pfahl, desto mehr wird im Vollraum erregt. Aus
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 83
diesem Grund sind die Schwinggeschwindigkeiten in unmittelbarer Nähe geringer als bei
kleineren Rammtiefen. Mit zunehmender Entfernung wird die Oberflächenwelle bei größeren
Rammtiefen durch das spätere Eintreffen der Kompressionswelle und anschließend der
Scherwelle an der Oberfläche verstärkt. Abbildung 47 stellt die Wellenausbreitung infolge
Rammarbeiten dar.
Abbildung 47: Wellenausbreitung infolge Rammarbeiten erweitert nach [10]
7.2 PROGNOSEMODELLE FÜR RAMMERSCHÜTTERUNGEN IM FREIFELD
Zunächst werden Schwinggeschwindigkeiten im Freifeld betrachtet. Es wird ein Ausbreitungs-
vorgang beschrieben, der nicht von Gebäuden oder anderen Bauwerken gestört und beein-
flusst wird [24].
Speziell für Rammerschütterungen wird Gleichung (7.1) zur Ermittlung von Schwinggeschwin-
digkeiten aufgeführt [24].
𝜈 = 𝜈1 (
𝑅
𝑅1
)−𝑛
𝑒−𝛼(𝑅−𝑅1) (7.1)
mit:
𝜈: Amplitude der Schwinggeschwindigkeit, in mm/s;
𝜈1: Amplitude der Schwinggeschwindigkeit, in mm/s in der Entfernung R1;
R: horizontale Entfernung von Quelle, in m;
n: Exponent, gemäß Tabelle 5;
α: Abklingkoeffizient, in m-1; α≈2πD/𝜆 oder auch α=ρπf.
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 84
Gleichung (7.1) basiert auf der DIN 4150-1 [24] und wird im Kapitel 4.1 näher erläutert. Die
Gleichung (7.1) erstellt eine Prognose für das Fernfeld und beruht auf der Herleitung einer
harmonischen Schwingung im elastisch homogenen Halbraum. In der Realität besteht der
Baugrund aus mehreren Bodenschichten und ist somit inhomogen. Wie in Kapitel 2 beschrie-
ben, kommt es an Schichtgrenzen zu Wellenreflexionen und –refraktionen, was wiederum zu
einer Amplitudenvergrößerung führen kann. Erfahrungsgemäß führen geringe Schichtungen
im Boden, d.h. ähnliche Steifigkeiten des Bodens, zu geringen Amplitudenvergrößerungen.
Aus diesem Grund werden die Reflexions- und Refraktionsbetrachtung näherungsweise ver-
nachlässigt [89]. Des Weiteren wird die geometrische Dämpfung mit der materiellen Dämpfung
verknüpft. Für eine Prognose nach DIN 4150-1 [24] wird ein Richtwert 𝜈1 benötigt, welcher sich
mittels Proberammungen bestimmen lässt.
Für den Abklingkoeffizienten α gibt es in der Literatur bereits zahlreiche empirisch ermittelte
Kennwerte. Auf Grundlage von [59] werden in Tabelle 25 Werte für den Abklingkoeffizienten
α in Abhängigkeit von der Geologie gegeben.
Tabelle 25: Empirisch ermittelte Abklingkoeffizienten [59]
Soil type Attenuation coefficient α (m-1)
Moist clay 0.025 - 0.25
Clayey soil 0.025 - 0.25
Silty clay 0.019 - 0.43
Wet clay 0.31 - 0.5
Loess at natural moisture 0.04 - 0.13
Dry sand 0.007 - 0.070
Dense sand & gravel 0.015 - 0.045
Gravel + sand & silt 0.023 - 0.053
Fine grained sand, water saturated 0.09 - 0,30
Fine grained sand, water saturated & frozen 0.05 - 0,17
Unter Verwendung der empirischen Empfehlungen gemäß [59] für den Abklingkoeffizienten α
lassen sich Aussagen über den Wertebereich der materiellen Dämpfung infolge Gleichung
(7.1) treffen. Mittels Verrechnung von α im Wertebereich 0,007 (kleinster Wert) bis 0,5 (größter
Wert) wird eine materielle Dämpfung < 1,0 erhalten. Wird der Term der materiellen Dämpfung
durch den Wert 1 beschrieben, kann demnach eine auf der sicheren Seite liegende materielle
Dämpfung beschrieben werden.
Für den Fall, dass kein Richtwert für die Amplitude der Schwinggeschwindigkeit in der Entfer-
nung R1 vorliegt, wird die eingeleitete Erschütterungsenergie E (kNm) als Bezugswert verwen-
det. Nach M. Achmus und J. Kaiser [2] wird Formel (7.2) definiert.
𝑣(𝑟) = 𝑘 √𝐸 𝑟−𝑛𝑒−𝛼𝑅𝑟 (7.2)
Der Faktor k beschreibt einen empirischen Wert, der abhängig von Systembedingungen, wie
der Bodenart, dem Gerätetyp und dem Rammgut, ist. Dieser kann entweder durch Erfahrungs-
werte bestimmt oder durch Proberammungen beim Baubetrieb ermittelt werden. Konkrete em-
pirische Werte für den Parameter k sind nach Achmus in der Literatur nicht angegeben. Der
Parameter E definiert eine eingeleitete Erschütterungsenergie, die z.B. infolge eines Schlag-
rammgerätes auftritt. Die Gegenüberstellung der Gleichungen (7.1) und (7.2) zeigt, dass der
Richtwert 𝜈1 (Gl. 7.1) durch den Term k√𝐸 ersetzt wurde. Des Weiteren wird in Gleichung (7.2)
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 85
durch den Term r-n die geometrische Dämpfung und mit 𝑒−𝛼𝑅𝑟 die materielle Dämpfung der
Oberflächenwelle zusammengefasst.
Ein weiteres Prognosemodell wurde im Jahr 1973 von Attewell und Farmer [4] definiert. Für
die Ermittlung der Bodenschwinggeschwindigkeiten wurde Prognosegleichung (7.3) verwen-
det.
ν = 𝐾
√𝐸𝛼
𝑟𝛽 (7.3)
Wie bei Gleichung (7.2) ersetzt der Term k√𝐸 den Richtwert 𝜈1 der Gleichung (7.1). Gemäß
Attewell und Farmer [4] wird die materielle Dämpfung durch den Exponenten α und die geo-
metrische Dämpfung mit rβ beschrieben. Für eine Prognose auf der sicheren Seite setzten
Attewell und Farmer α = β = 1,0. Nach [32] und [33] wird für die Dämpfungsexponenten eben-
falls α = β = 1,0 empfohlen.
Auf Grundlage der Formel (7.3) sind in der Literatur [2] [4] [32] [33] [45] empirische Daten
vorhanden, die für k, α und β aus Praxisversuchen ermittelt wurden (Nr. 3a – 3f). Die kalibrier-
ten k-Werte werden in der folgenden Tabelle 26 in Zusammenhang mit den Klassifizierungen
aufgelistet.
Tabelle 26: Aus Praxisversuchen kalibrierter k-Wert Quelle
Nr. Quelle k-Wert [mm/s] Art
3a Attewell & Farmer
[4]
K= 47,7
α = β = 1,0
Schlagrammung (Abschätzung auf der sicheren
Seite liegend)
3b Funk & Gerasch
[33]
K= 15
α = β = 1,0
Für Schlag- und Vibrationsrammung bei Beton-
pfählen
K= 22
α = β = 1,0 Für Spundbohlen und Stahlträger
3c Eurocode 3 [32] K= 23,7
α = β = 1,0 Vibrationsrammung
Schlagrammung:
K= 15,8
α = β = 1,0 - bei weichem bzw. lockerem Untergrund
K= 23,8
α = β = 1,0
- bei steifen kohäsiven Böden, mitteldicht gela-
gerten körnigen Böden, dichter Auffüllung
K= 31,6
α = β = 1,0 - bei sehr steifem bzw. dichtem Untergrund
3d Whyley & Sarsby [2] 7,9 ≤ K ≥ 47,7
α = β = 1,0
gleicher Ansatz wie bei Eurocode 3, jedoch nach
Steifigkeit (bindige Böden)
3e Heckmann [2] K≤ 47,4
α = β = 1,0
oberer Grenzwert für Schlagrammung; abhängig
von Pfahlimpedanz
3f Ko et. Al. [45] K= 20,6
α = β = 1,0 für Betonpfahlrammung mit Dieselhammer
Werden die empirisch ermittelten Werte für den Parameter k betrachtet, variieren die Werte
für Formel (7.3) zwischen 7,9 und 47,7. Die Variation hängt von Gegebenheiten wie dem
Rammgerät, dem Baugrund und dem Rammgut ab. Bei einem sehr steifen bzw. dichten Boden
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 86
wird ein größerer Wert angenommen als bei einem locker gelagerten Baugrund. Auch die Wahl
der Pfähle hat einen Einfluss. Bei Betonpfählen kann im Vergleich zu Stahlträgern ein kleinerer
Wert gewählt werden.
Für die Prognoseerstellung von Rammarbeiten wird Achmus [2] zufolge vielfach folgende „ver-
einfachte Gleichung für die Auswertung von Messungen oder Erschütterungsprognosen ver-
wendet“ (Gl. 7.4).
𝑣 = 𝐾
√𝐸
𝑟𝑛∗ (7.4)
Anstatt des Richtwerts 𝜈1 der Gleichung 7.1 wird als Bezugswert die eingeleitete Energie mit
dem empirischen Beiwert k angesetzt. Anstatt der Verwendung von zwei Termen für die Be-
schreibung der Dämpfungen, wird mit n* die gemeinsame Wirkung von geometrischer und
materieller Dämpfung zusammengefasst. Nach Achmus [2] wird der Kennwert n* gleich 1 ge-
setzt.
Im Jahr 2000 legten Hiller und Crabb [43] zwei weitere, etwas abgeänderte Prognosegleichun-
gen fest. Zum einen definierten sie Gleichung (7.5):
𝜈 = 𝑘𝑠𝑟
√𝐸
𝑟𝐹1,3 (7.5)
für Schlagrammung.
Dabei ist:
ksr 31,6 mm/s für weiche bzw. lockere Böden;
47,4 mm/s für feste bindige bzw. mitteldichte Böden;
158 mm/s bei Rammung auf Widerstand oder im Fels;
rF minimale Entfernung Pfahlfuß bis Messstelle, in m.
Die Gleichung (7.5) entspricht der Gleichung (7.4) mit einem geometrischen Dämpfungs-Kenn-
wert n*= 1,3. Im Gegensatz zu den Gleichungen (7.1) bis (7.4), bei denen die radiale Entfer-
nung an der Oberfläche essentiell ist, empfehlen Hiller und Crabb [43] die Berücksichtigung
der Rammtiefe mittels minimaler räumlicher Entfernung.
Für Vibrationsrammung wird Gleichung (7.6):
𝜈 =
𝑘𝑣
𝑟𝛽 (7.6)
gemäß Hiller und Crabb [43] mit folgenden Parametern angesetzt:
kv 60 für 50% Überschreitungswahrscheinlichkeit;
266 für 5 % Überschreitungswahrscheinlichkeit;
β 1,4 für Normalbetrieb des Vibrators;
1,2 für (transiente) Durchlaufen tieferer Frequenzen beim Anfahren des Gerätes.
Es fällt auf, dass in Gleichung (7.6) kein Energieanteil √𝐸 mehr enthalten ist.
Die DIN 4150-1 [24] definiert für den Baubetrieb „Fallende Massen“ Gleichung (7.7).
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 87
𝜈𝑚𝑎𝑥 = 𝑘 (
𝐸
𝐸0)
0,5
(𝑅
𝑅0)
−𝑚
(7.7)
Dabei ist:
𝜈max Maximalwert der Schwinggeschwindigkeit im Freifeld, in mm/s;
E die Fallenergie, in kJ;
E0 (Bezugsgröße), 1 kJ;
R Entfernung zur Emissionsstelle, in m;
R0 (Bezugsgröße), 1 m;
k ein Beiwert, in mm/s, empirisch ermittelt;
m empirisch ermittelte Kennzahlen, (mit m: geometrischer Dämpfungsexponent).
Der Vergleich von Gleichung (7.7) mit den Gleichungen (7.1) bis (7.6) zeigt, dass in Gleichung
(7.7) zwar die geometrische Dämpfung mit dem Term (𝑅
𝑅0)
−𝑚enthalten ist, die Materialdämp-
fung jedoch vernachlässigt wurde.
In der DIN 4150-1 [24] werden in Bezug auf den Baubetrieb Rammarbeiten keine Angaben für
eine Prognosegleichung gemacht. Im Anhang der DIN 4150-1 [24] wird lediglich ein Beispiel
von Messungen infolge Rammarbeiten aufgeführt. Die weitere Auswertung in diesem Beispiel
erfolgt auf Grundlage der Gleichung (7.1). Demnach wird in dieser Ausarbeitung vermutet,
dass Gleichung (7.7) nicht für den Baubetrieb Rammarbeiten angesetzt werden kann. Darüber
hinaus wird in Gleichung (7.7) kein Materialdämpfungsterm aufgeführt, was ebenfalls nicht auf
eine Verwendung der Gleichung (7.7) infolge Rammarbeiten schließen lässt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aufgeführten Prognosemodelle (7.1) bis (7.6)
die gemeinsame Wirkung von geometrischer und materieller Dämpfung im Baugrund berück-
sichtigen. Ausgehend von den Grundlagen der Bodendynamik (Ein-Massen-Schwinger, Kapi-
tel 2) wird in den Formeln nach DIN 4150-1 [24] (7.1) und Achmus [2] (7.2) die geometrische
Dämpfung mit dem Faktor r-n beschrieben und die materielle Dämpfung mit e-αr. Die Gleichung
(7.3) impliziert die geometrische Dämpfung mit dem Ausdruck r-β und die materielle Dämpfung
wird durch den Abklingkoeffizienten α zusammengefasst. Mittels der Gleichungen (7.4) bis
(7.6) wird die gemeinsame Wirkung von geometrischer und materieller Dämpfung mit der
Kennzahl n* ausgedrückt.
Mit Ausnahme von Hiller und Crabb [43] (Formel (7.5)) wird in der Literatur [4] [32] [45] emp-
fohlen, für die Entfernung R (oder r), den horizontalen Abstand von der Erschütterungsquelle
zum Empfänger anzuwenden. D.h., dass die Tiefe des eingerammten Pfahls nicht betrachtet
wird und somit der radiale Abstand von der Oberfläche der Erschütterungsquelle in die Be-
rechnung eingeht.
Die verwendeten Prognoseformeln (Gl. 7.1 bis 7.6) und empirischen Beiwerte (Tabelle 26)
basieren, mit Ausnahme von Funk und Gerasch [33], auf einer Näherung der Schwingge-
schwindigkeit im Fernfeld. Im Fernfeld können approximativ die Rayleigh-Wellen betrachtet
werden, da die geometrische Dämpfung der Oberflächenwelle durch die oberflächennahe Aus-
breitung geringer ist als die Dämpfung der Raumwellen. Im Nahfeld ist eine Näherung der
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 88
Erschütterungen schwieriger zu erfassen, da in diesem Bereich alle drei Wellenformen zusam-
men wirken. D.h. die Schwinggeschwindigkeit ist eine Kombination aus der Kompressions-,
Scher- und Rayleighwelle.
Die Gleichungen (7.2) bis (7.5) beinhalten die eingeleitete Erschütterungsenergie des Bauge-
rätes, da Erschütterungen aus Rammarbeiten in Abhängigkeit vom statischen Moment und
der gesamten schwingenden Masse, dem Rammgut, bestimmt werden. Die kinetische Energie
infolge Schlagrammen entspricht gemäß Herstellerangaben der Rammenergie pro Ramm-
schlag. Bei einfachen Freifallhämmern wird die Rammenergie mit Formel (7.8) ermittelt.
𝐸 =
𝑚𝑔ℎ
1000 (7.8)
Dabei ist:
m Masse der frei fallenden Ramme in kg
g Gravitationskraft in m/s2
h Fallhöhe in m.
Beim Vibrationsrammen entspricht die kinetische Energie gemäß Herstellerangaben der Ener-
gie pro Umdrehung. Hier wird der Quotient der Leistung W mit der Betriebsfrequenz f gebildet
(E=W/f) [3].
7.3 PROJEKTBESCHREIBUNG
Zur Beurteilung von Rammarbeiten werden Messdaten aus „Vergleichenden Untersuchungen
über Geräusche und Erschütterungen beim Einsatz schwerer Ramm- und Rüttelgeräte“ her-
angezogen [70]. Dabei handelt es sich um Versuchsdurchführungen, die für den Arbeits- und
Sozialminister des Landes Nordrhein-Westfalen durch die Firma Ph. Holzmann AG im Jahr
1966 vollzogen wurden. Das Untersuchungsprojekt beinhaltet die Orte Neu Isenburg, Köln-
Eigelstein und Frankfurt am Main/ Ratsweg, an denen vergleichende Untersuchungen über
die Geräusche, Boden- sowie Gebäudeerschütterungen mit ausgewählten Ramm- und Vibra-
tionsgeräten in unterschiedlichen Bodenverhältnissen gemacht wurden. [70]
Das Projekt inkludiert eine Variation der Rammgüter. Es wurden folgende Profile eingesetzt:
IPB 300
I 400
Larssen III neu
Larssen UP 104
De Wendel Prof. 6
Die verwendeten Geräte werden in der folgenden Tabelle 27 gelistet.
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 89
Tabelle 27: Übersicht über die verwendeten Geräte [69]
Gerät Art Energie
[kNm]
Schlagzahl
Menck MSB 270 Schnellschlagbär 13,82 130 [1/min]
Demag VR 40 Schnellschlagbär 14,41 125 [1/min]
Menck MRB 270 Halbautomatischer Rammbär 36,76 50 [1/min]
Delmag D22 Dieselbär 53,92 42-60 [1/min]
Delmag D12 Dieselbär 30,59 42-60 [1/min]
Cordes Hydraulik Rammbär 9,81 0-110 [1/min]
Menck MVB 44-30 Vibrationsgerät 1,48 50 [1/sek]
Müller MS 26 D Vibrationsgerät 4,32 25 [1/sek]
7.3.1 Beschreibung der Ramm- und Vibrationsgeräte
Schnellschlagbär
Bei den Schnellschlagbären wird das Rammgut mit wiederholenden Schlägen in den Boden
gerammt. Die dafür notwendige Schlagenergie wird durch die herabfallende Masse des
Schlagbären und die damit verbundene Beschleunigung erzeugt. Das Fallgewicht wird durch
die Kraft des Schnellschlagbären angehoben und im Anschluss auf das Rammgut fallen ge-
lassen. Speziell bei Schnellschlagbären erfolgt eine zweiseitige Beaufschlagung des Schlag-
bären mit dem Energieträger. Durch diese Vorgehensweise wird die hohe Schlagzahl erhalten.
[69]
Halbautomatischer Rammbär
Der halbautomatische Rammbär wird auch als Dampfbär bezeichnet [4]. Ein Zylinder dient als
Schlagkörper, wohingegen der Kolben und die Kolbenstange starr sind. Der Rammbär ist halb-
automatisch, da der steigende Zylinder den Steuerkolben umsteuert, sodass der Dampf, der
zuvor den Zylinder gehoben hat, entspannt und entweicht. Daraufhin fällt der Zylinder und der
Bedienungsmann muss den Steuerkolben betätigen, um den Dampf in den Kolbenraum zu
befördern, sodass der Vorgang erneut beginnen kann. [69]
Dieselbär
Das Hauptmerkmal des Dieselbärs ist die Explosion eines Kraftstoff-Luft-Gemisches, wodurch
der Kolben nach oben befördert wird. Die Explosion entsteht durch den Fall des Kolbens auf
die Schlagplatte. Beim Fall wird das Dieselöl eingespritzt, wohingegen es beim Aufschlag di-
rekt explodiert. [18]
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 90
Hydraulik Rammbär
Ein Hydraulik Rammbär wird ölhydraulisch angetrieben. Der Hohlzylinder wird durch einen
Ölstrom angehoben und anschließend nach unten beschleunigt. Dabei wird der Rammbär mit-
tels Zangen am Rammgut festgehalten und kurz vor dem Aufschlag gelöst. [69]
Vibrationsgeräte
Vibrationsgeräte rütteln das Rammgut mit Hilfe von vertikalen Schwingungen, die durch einen
Vibrator erzeugt werden, in den Boden ein [7]. Die Geräte bestehen aus der Erregerzelle mit
den Antriebsmotoren, einer hydraulischen Spannzange und der Schwingungsdämpfung. Die
hydraulischen Antriebe können je nach Bodenbeschaffenheit angepasst werden. [69]
Ältere Modelle von Vibrationsgeräten zeichnen sich dadurch aus, dass sie den gesamten Fre-
quenzbereich von 0 bis 40 Hz durchlaufen und bei ca. 25 Hz starke Resonanzschwingungen
mit hohen Schwinggeschwindigkeiten hervorrufen. Heutzutage schalten sich die neueren Vib-
rationsgeräte erst nach Erreichen der Arbeitsfrequenz ein und vermeiden somit die maximalen
Erschütterungen. In der Regel sind hohe Arbeitsfrequenzen (f > 35 Hz) günstiger als tiefe.
Grund dafür ist, dass der Resonanzbereich von Geschossdecken in Gebäuden im Allgemei-
nen nicht erreicht wird und dadurch die Schwingamplituden geringere Werte aufweisen [72].
7.3.2 Messdaten Neu Isenburg und Köln-Eigelstein
Bei dem Projekt in Neu- Isenburg sind Erschütterungen im Freifeld gemessen worden, die
beim Einsatz schwerer Ramm- und Rüttelgeräte und bei der Benutzung verschiedener Ramm-
güter auftreten (vgl. S.90-91). Das untersuchte Feld besitzt eine Fläche von 4000 m2 und ist
von Lagerhallen und einem Waldgelände umgeben [70].
Der Baugrund besteht aus einem sehr dicht gelagerten, teilweise steinigen Kiessand. Zur wei-
teren Auswertung werden folgende Bodenparameter (vgl. Tabelle 28) angenommen:
Tabelle 28: Bodenparameter Neu Isenburg
Bodenparameter Wert
Feinkornanteil cU
Innerer Reibungswinkel 𝜑´
Lagerungsdichte
Korngröße
Dichte 𝜌
Wichte γ
Poissonszahl ν
Schubmodul G
Abklingkoeffizient α
<6
45°-50°
D > 0,8
0-32 mm
1,90 t/m3
22 kN/m3
0,30
300 MN/m2
0,045 m-1
Im Folgenden werden die Messdaten des Projektes Neu Isenburg dargestellt. Die Daten wer-
den zwischen 3 und 26 Metern Entfernung zur Erschütterungsquelle, im Abstand von einem
Meter, gemessen. Die y-Achse beschreibt die Schwinggeschwindigkeit in mm/s und die x-
Achse gibt die Entfernung zur Erschütterungsquelle an. Alle Abbildungen beinhalten Verläufe
unterschiedlicher Tiefen [70].
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 91
Abbildung 48: Messdaten Schnellschlagbär SB 270
Abbildung 49: Messdaten Schnellschlagbär VR 40
Abbildung 50: Messdaten halbautomatischer Ramm-bär MRB 270
Abbildung 51: Messdaten Dieselbär D22
Abbildung 52: Messdaten Cordes-Hydraulik Rammbär
Abbildung 53: Messdaten Vibrationsgerät MVB 44-30
0
10
20
30
40
50
0 4 8 12 16 20 24 28
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[mm
/s]
Entfernung [m]
Messdaten Menck MSB 270
3 m
8 m
13 m
0
10
20
30
40
50
0 4 8 12 16 20 24 28
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Messdaten Demag VR 40
3m8 m13 m
0
10
20
30
40
50
0 4 8 12 16 20 24 28
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Messdaten Menck MRB 270
3m
8 m
13 m
0
10
20
30
40
50
0 4 8 12 16 20 24 28
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Messdaten Delmag D 22
3m8 m
13 m
0
10
20
30
40
50
0 4 8 12 16 20 24 28
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Messdaten Cordes
3m8 m13 m
0
10
20
30
40
50
0 4 8 12 16 20 24 28
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]l
Messdaten Menck MVB 44-30
3m8 m13 m
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 92
Der Vergleich der Messdaten zeigt, dass es je nach Rammtiefe Unterschiede in den
Schwinggeschwindigkeiten gibt. Mit Ausnahme des Cordes Hydraulikbären sind die Werte der
Schwinggeschwindigkeiten zu Beginn der Messung (3 m Entfernung) bei 3 m Rammtiefe am
größten. Bis zu einer Entfernung von ca. 8 m fällt der Schwinggeschwindigkeitsverlauf rapide
ab und verläuft im Weiteren mit einer weniger starken Neigung. Ähnliche Verläufe mit zu
Beginn niedrigeren Schwinggeschwindigkeitswerten sind bei den Rammtiefen 8 m und 13 m
zu erkennen. Zwischen 4 m und 16 m schneiden die Schwinggeschwindigkeitskurven den
Kurvenverlauf der 3 m tiefen Rammung und weisen im Weiteren im Vergleich zur 3 m tiefen
Erschütterungskurve größere Schwinggeschwindigkeitswerte auf. Beim Menck MSB 270,
Demag VR 40. Menck MRB 270 und Delmag D 22 und einer Rammtiefe von 13 m sind mit
größerer Entfernung (ab ca. 6 m) die im Vergleich zu den anderen Rammtiefen größten
Schwinggeschwindigkeiten abzulesen.
Der Baugrund des Versuchsortes Köln-Eigelstein besteht aus einem mitteldichten Kiessand.
In der Umgebung des Versuchsortes steht Bebauung an und, wie in Neu Isenburg, wurde im
Freifeld gemessen. Aus der folgenden Tabelle 29 können die angenommenen Bodenparame-
ter entnommen werden:
Tabelle 29: Bodenparameter Köln-Eigelstein
Bodenparameter Wert
Feinkornanteil cU
Innerer Reibungswinkel 𝜑´
Lagerungsdichte
Korngröße
Dichte 𝜌
Poissonszahl ν
Schubmodul G
Abklingkoeffizient α
<6
35°-40°
0,3 ≤ D ≤ 0,5
0-32 mm
1,90 t/m3
0,30
200 MN/m2
0,030 m-1
Die folgenden Abbildungen stellen die gemessenen Schwinggeschwindigkeiten im Freifeld
über die Entfernung dar [70].
Abbildung 54: Messdaten Vibrationsgerät MS 26D
0
10
20
30
40
50
0 4 8 12 16 20 24 28
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Messdaten Müller MS 26D
3m
8 m
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 93
Die Messwerte des Versuchsortes Köln-Eigelstein zeichnen sich in den Abbildungen 55 bis 58
durch je nach Rammtiefe abweichende Schwinggeschwindigkeiten aus. Im Gegensatz zum
Versuchsort Neu Isenburg sind ab einer Entfernung von 3 m die Schwinggeschwindigkeiten
bei 8 m Rammtiefe am größten. Ab einer Entfernung von 15 m ist bei allen
Erschütterungskurven eine Annäherung der drei Kurvenverläufe erkennbar. Mit geringen
Abweichungen verlaufen diese im Weiteren mit ähnlich schwacher Neigung.
Der Vergleich der Messungen des sehr dicht gelagerten Kiessandes in Neu-Isenburg zeigt bei
einer Entfernung von 3 m höhere Schwinggeschwindigkeitswerte, von 50 mm/s bis 11 mm/s,
als beim mitteldicht gelagerten Kiessand in Köln-Eigelstein (34 mm/s bis 10 mm/s). Bei der
Betrachtung der Schwinggeschwindigkeiten in zunehmender Entfernung nähern sich die
Wertebereiche beider Projekte an. Es sind nur geringe Unterschiede zwischen beiden
Untersuchungsorten zu erkennen. Eine Annäherung der Schwinggeschwindigkeitswerte der
unterschiedlichen Rammtiefen ist vorwiegend ab einer Entfernung von 12 m bis 16 m
abzulesen. Des Weiteren liegt der Amplitudenwert bei allen Rammversuchen bei Entfernungen
von 22 m bis 26 m, gemäß Tabelle 5, unter der „störend“ Empfindungsstärke des Menschen.
Dies bedeutet, dass die Schwinggeschwindigkeit ≤ 2 mm/s ist.
Abbildung 55: Köln-Eigelstein: MSB 270
Abbildung 56: Köln- Eigelstein: D 12
Abbildung 57: Messdaten Köln- Eigelstein: Dieselbär
Delmag D 22
Abbildung 58: Messdaten Köln-Eigelstein: Cordes Hyd-
raulikbär
0
10
20
30
40
50
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Messdaten MSB 270
3m8 m11 m
0
10
20
30
40
50
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Messdaten Delmag D 12
3m
8 m
11 m
0
10
20
30
40
50
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Messdaten Delmag D 22
3m8 m11 m
0
10
20
30
40
50
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung [m]
Messdaten Cordes
3m8 m11 m
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 94
Anhand der Interpretation der gemessenen Schwinggeschwindigkeiten können folgende Er-
kenntnisse gezogen werden:
Je kleiner die Schlagzahl (Frequenz) und je höher die emittierte Energie, desto größer
ist die Schwinggeschwindigkeit;
Je höher die Schlagzahl (Frequenz) und je kleiner die emittierte Energie, desto kleiner
ist die Schwinggeschwindigkeit:
Die Verwendung von Rammgeräten mit großen Schlagzahlen weisen mit zunehmen-
der Entfernung kleinere Schwinggeschwindigkeiten als bei kleinen Schlagzahlen auf;
i.d.R erzeugen dichtere Böden im Nahbereich größere Schwinggeschwindigkeiten,
klingen aber mit zunehmender Entfernung schneller ab;
i.d.R. klingen weichere Böden langsamer ab.
7.3.3 Vergleich der Prognosemodelle mit den Messwerten
Ausgehend von den Prognosemodellen (Kapitel 7.2) werden für den Auswertungsteil die em-
pirischen Werte und Prognosemodelle gewählt, die für das Projekt Neu Isenburg und Köln-
Eigelstein passend sind. Im Anschluss werden die Gleichungen, inkl. der empirischen Para-
meter, bewertet, mit den Messdaten verglichen und ggf. für das Projekt angepasst. Auf Grund-
lage dieser Gegenüberstellung können einzelne Aussagen über eine Erschütterungsprognose
getroffen werden, die im besten Falle eine Klassifizierung von Boden, Rammgerät, Rammtiefe
und Stahlprofil gewährleistet.
Exemplarisch wird in Abbildung 59 die Auswertung für den Schnellschlagbären Menck SB 270
dargestellt. Auf der y-Achse sind die Werte der Schwinggeschwindigkeiten in mm/s abgebildet,
die x-Achse zeigt die Entfernung zur Erschütterungsquelle in Metern. Der rote Kurvenverlauf
beschreibt die gemessenen Schwinggeschwindigkeiten bei Rammung in einer Tiefe von 8 m.
Im Vergleich dazu geben die anderen Kurvenverläufe die prognostizierten Werte gemäß der
für dieses Projekt ausgewählten Prognosegleichungen wieder.
Für die Prognosegleichung (7.1) nach DIN 4150-1 [24] wird ein Richtwert aus den gemessenen
Messdaten in der Entfernung von 10 m gewählt. Die weiteren Werte werden anschließend
mittels der Gleichung (7.1) berechnet. Der Abklingkoeffizient α wird aus Tabelle 25 in Abhän-
gigkeit vom Baugrund gewählt. Da für die Gleichung (7.2) nach Achmus [2] keine empirischen
Werte für den Parameter k vorliegen, wird dieser in der Auswertung auf Grundlage der Mess-
daten kalibriert. Die empirischen Parameter für Formel (7.3) können aus Tabelle 26 entnom-
men werden. Je nach Rammgerät, Pfahl oder Bodenbeschaffenheit kann der für dieses Projekt
passende Parameter gewählt werden.
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 95
Abbildung 59: Exemplarischer Vergleich der Prognosegleichungen
Bei der Betrachtung der Kurvenverläufe fällt auf, dass alle Gleichungen, die gemessenen
Messdaten mehr oder minder validieren können. Die Kurvenverläufe der unterschiedlichen
Rammgeräte, der Tiefen und des Untersuchungsortes Köln-Eigelstein ergeben ein vergleich-
bares Bild (vgl. Anhang D). Bei dem Vergleich der Standardabweichungen der einzelnen Kur-
ven zu den Messdaten ist zu entnehmen, dass die Gleichungen nach DIN 4150-1 (7.1) und
Achmus (7.2) die geringsten Abweichungen darstellen. Die Kurvenverläufe wurden auf Grund-
lage der gemessenen Daten kalibriert und ergeben daher gute Prognosewerte.
Im weiteren Verlauf der Auswertung wird ausgehend von Gleichung (7.3) eine Ober- und Un-
tergrenze für die einzelnen Messdaten definiert. Grund dafür ist, dass die in der Literatur ge-
fundenen Autoren ebenfalls mittels Gleichung (7.3) Prognosen vollziehen. Darüber hinaus ist
Gleichung (7.3) nur von einem empirischen Parameter abhängig, wohingegen nach DIN 4150-
1 (Gleichung (7.1)) und Achmus (Gleichung (7.2)) zwei empirische Werte benötigt werden,
bzw. gebunden an einen vorher gemessenen Anhaltwert sind. Die Prognosegleichungen (7.5)
und (7.6) nach Hiller und Crabb [43] können zwar ebenfalls als Grundlage dienen, jedoch
konnten mittels Gleichung (7.3) Ergebnisse mit geringerer Abweichung erzielt werden. Da sich
der empirische Beiwert k bei allen aufgeführten Autoren unterscheidet und immer unterschied-
liche empirische Parameter die Messkurve besser beschreiben, kann kein Autor für die „beste“
Prognose herangezogen werden. Aus diesem Grund werden für jedes eingesetzte Gerät
Ober- und Untergrenzen bestimmt, die die Messergebnisse aller Rammtiefen einfassen. Für
die Koeffizienten α und β wird gemäß der Literatur [4] und um eine Prognose auf der sicheren
Seite zu erlangen der Wert 1 angenommen.
Gleichung (7.3) basiert auf der Herleitung der Schwinggeschwindigkeit im Fernfeld. Da jedoch
der Übergang vom Nahfeld zum Fernfeld im Rahmen der zur Verfügung stehenden Daten
nicht bestimmt werden kann, werden zur Kalibrierung der Ober- und Untergrenzen die
Schwinggeschwindigkeiten des Nahfeldes (ab 3 m) in die Bewertung mit aufgenommen. Ein
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck SB 270 - 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.5Messdaten
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 96
Grund für die fehlende Herleitung der Wellenlänge, die das Ende des Nahfeldes definiert, ist,
dass zur Ermittlung der Wellenlänge die Wellen- Schwinggeschwindigkeit im Boden sowie die
Frequenz benötigt wird, die bei einem einzigen Schlag in den Boden eingeleitet wird. In Bezug
auf die Frequenz des Gerätes sind nur Angaben über die Arbeitsfrequenz, d.h. die maximale
Schlagzahl, vorhanden. Die tatsächlich im Boden vorhandene Frequenz ist demnach schwie-
rig zu ermitteln. Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsfrequenzen der Geräte ist anzuneh-
men, dass sich der Übergang vom Nahfeld zum Fernfeld bei allen Versuchen unterscheidet.
Gemäß einiger Autoren [4] [56] könnte der Übergang vom Nahfeld zum Fernfeld zwischen 6 m
und 12 m vermutet werden.
Die Ober- und Untergrenzen der Abbildung 60 resultieren aus der Betrachtung aller drei Tie-
fen. Es werden die Grenzen ermittelt, die die gemessenen Messdaten einfassen. Die entspre-
chenden empirischen Werte für die Ober- und Untergrenzen können in Tabelle 30 nachgele-
sen werden. Exemplarisch werden in Abbildung 60 die Messdaten mit den kalibrierten Ober-
und Untergrenzen des Schnellschlagbären Menck SB 270 abgebildet. Die ermittelten Kurven-
verläufe aller untersuchten Versuchsgeräte werden im Anhang E dargestellt.
Abbildung 60: Neu Isenburg- Empirisch ermittelte Ober- und Untergrenze Menck SB 270
Die Tabelle 30 stellt auf Grundlage der Abbildungen eine Klassifizierung der eingesetzten Ge-
räte dar. In Abhängigkeit von dem Rammgerät konnten Unter- und Obergrenzen für den em-
pirischen Parameter k ermittelt werden.
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sc
hw
ing
ge
sch
win
dig
ke
it [
mm
/s]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck SB 270 - Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 Untergrenze
Formel 7.3 Obergrenze
Messdaten 3 m Tiefe
Messdaten 8m Tiefe
Messdaten 13m Tiefe
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 97
Tabelle 30: Unter- und Obergrenzen für den empirischen Parameter k (Formel 7.3)
Art Energie Schlagzahl Neu Isenburg Köln-Eigelstein
Schlaggeräte
kNm 1/min 1/sek Unter-grenze
k
Ober-grenze
k
Unter- Grenze
k
Ober- Grenze k
Menck SB 270 Schnellschlagbär 13,82 130 2,17 7,9 45,2 2,3 27,0
Demag VR 40 Schnellschlagbär 14,41 125 2,08 6,1 45,0 - -
Menck MRB 270
Halbautom. Schnellschlagbär
36,76 50 0,83 8,5 29,0 - -
Delmag D22 Dieselbär 53,92 42-60 0,7-1,0 4,5 24,0 6,1 33,0
Cordes Hydraulikbär 9,81 0-110 0-1,8 4,5 25,0 8,7 31,0
Delmag D12
Dieselbär 30,59 42-60 0,7-1,0 -
- 8,0 44,0
Vibrationsgeräte
Menck MVB 44-30 1,48 3000 50 19,0 127,0 - -
Müller MS 26 D (unv. Daten) 4,32 1500 25 25,0 63,0 - -
Der Vergleich der kalibrierten Ober- und Untergrenzen aus Tabelle 30 verdeutlicht, dass je
nach Geologie und Schlagzahl unterschiedliche Grenzwerte abzulesen sind. Große Abwei-
chungen lassen sich beim Einsatz von Schlaggeräten im Gegensatz zu den Vibrationsgeräten
erkennen. Beim sehr dichten Kiessand in Neu Isenburg werden die größten kalibrierten Gren-
zen mittels der Vibrationsgeräte erzeugt. Für den Kennwert k können Grenzen im Wertebe-
reich zwischen 19,0 bis 127,0 angesetzt werden. Mittels der Schnellschlagbären Menck MSB
270 und Demag VR 40 wurden die größten Unter- und Obergrenzen von 6,1 und 45,2 definiert,
wohingegen beim mitteldichten Kiessand in Köln-Eigelstein die kleinsten Grenzen von 2,3 und
27,0 erhalten wurden.
7.3.4 Auswertung Prognose Freifeld
Die Empfehlungen einiger Autoren [33] [45] etc. (vgl. Tabelle 26) bezüglich des empirisch an-
zusetzenden Beiwertes k konnten mit den kalibrierten Ober- und Untergrenzen gemäß Tabelle
30 abgedeckt werden. Vor allem die Definition der Obergrenze für Schlagrammung wurde
durch die Auswertung bestätigt. Nach einigen Autoren [2] [4] wurde die maximale Obergrenze
mit 47,7 herausgearbeitet. Auf Grundlage von Tabelle 30 erhält die maximal kalibrierte Ober-
grenze den Wert 45,2. Somit wird diese Empfehlung bestätigt. Einige Theorien aus der Litera-
tur [32] [33] konnten jedoch nicht bestätigt werden bzw. benötigen eine exaktere Klassifizie-
rung.
Zunächst zeigen die empirischen Beiwerte der Literatur [32], dass zwischen der Geologie un-
terschieden werden muss. Nach Eurocode 3 [32] wird z.B. für einen sehr dichten Boden der
größte Beiwert k von 31,6 verwendet, wohingegen bei einem mitteldichten Boden ein Wert von
23,8 angesetzt wird. Beim Heranziehen von Tabelle 30 kann dies nur unter Verwendung des
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 98
Schnellschlagbären Menck SB 270 bestätigt werden. Unter Verwendung der Rammgeräte Del-
mag D 22 und Cordes werden die größeren kalibrierten k-Werte bei dem mitteldichten
Kiessand ermittelt. Diese Erkenntnis lässt sich vor allem im Zusammenhang mit der Schlag-
zahl und der Rammenergie begründen. Zunächst ist zu erwähnen, dass gemäß Herstelleran-
gaben immer die maximal mögliche Schlagenergie eines Gerätes angegeben wird (vgl. Ta-
belle 30). Je nach Geologie und Rammgut wird jedoch nicht die maximale Energie benötigt.
Zum Beispiel muss bei einem locker gelagerten Boden weniger Energie aufgebracht werden,
um den Pfahl in den Boden zu rammen, als bei einem sehr dicht gelagerten Baugrund. Darüber
hinaus variiert die benötigte Energie je nach Schlagzahl. D.h. je größer die Schlagzahl, desto
geringer ist die benötigte Energie.
Als Beispiel für diese Begründung eignen sich die Dieselbären D 22 und D 12 beim Untersu-
chungsort Köln-Eigelstein. Die Dieselbären zeichnen sich jeweils durch eine andere maximale
Schlagenergie aus. Der Dieselbär D 22 kann eine maximale Schlagenergie von 53,92 kNm
aufbringen, wohingegen Delmag D 12 eine maximale Schlagenergie von 30,59 kNm besitzt.
Trotz der unterschiedlichen Energien, ist die Schlagzahl (Frequenz) der Dieselbären identisch,
was sich wiederrum in dem Schwinggeschwindigkeits-Bereich wiederspiegelt. Es ist demnach
davon auszugehen, dass die tatsächlich emittierte Energie bei den Dieselbären D 22 und D
12 gleich ist. Der Vergleich der beiden Schnellschlagbären Menck MSB 270 und Demag VR
40 stellt ebenfalls den gleichen Schwinggeschwindigkeits-Wertebereich bei ähnlicher Energie
und Schlagzahl dar. Folglich wird vermutet, dass bei gleichbleibender Schlagzahl der Geräte
im gleichen Boden auch die gleiche kinetische Energie eingeleitet wird.
Darüber hinaus zeigen die Mess- sowie Prognosewerte, dass i.d.R. der Wertebereich der
Schwinggeschwindigkeiten bei mitteldichtem Kiessand und größeren Entfernungen höher an-
zusetzen ist als bei einem sehr dicht gelagerten Kiessand. Bei einem dichteren Boden werden
höhere Frequenzen erzeugt, was wiederrum dazu führt, dass mit wachsender Entfernung stär-
kere Dämpfungen vorliegen. Demnach besitzen dichtere Böden zwar zu Beginn eine höhere
Schwinggeschwindigkeit als locker gelagerte Böden, allerdings klingen diese auch schneller
ab. Somit dominieren in größerer Entfernung eher die Schwinggeschwindigkeiten des locker
gelagerten Bodens. Aus diesem Grund lassen sich die größeren Wertebereiche bei den
Rammgeräten Delmag D 22, Cordes und Delmag D 12 herleiten.
Tabelle 31 listet auf Basis dieser Erkenntnisse eine Empfehlung für empirische k-Werte im
Zusammenhang mit dem Baubetrieb Rammarbeiten auf. Es erfolgt eine Klassifizierung in Ge-
ologie, Rammgeräten und Vibrationsgeräten.
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 99
Tabelle 31: Empfehlungen für den empirischen Beiwert k
Art Schlagzahl Mitteldichter Boden Sehr dichter Boden
Schlaggeräte
Schnellschlagbären Menck SB 270, Demag VR 40
≥125 [1/min]
2,3 – 27,0 6,1 – 45,2
Menck MRB 270 (halbautom. Schnellschlagbär) Delmag D12, Del-mag D 22 (Dieselbären), Cordes (Hydraulikbär)
40 – 60 [1/min]
6,1 – 44,0 4,5 – 25,0
Vibrationsgeräte
Menck MVB 44-30, Müller MS 26 D ≥1500 [1/s]
- 19,0 – 127,0
7.4 PROGNOSEMODELLE RAMMERSCHÜTTERUNGEN FUNDAMENT
Für die Ermittlung der Erschütterungseinwirkungen auf ein Gebäudefundament definieren ei-
nige Autoren [2] [86] empirisch ermittelte Prognosegleichungen. Die empirischen Gleichungen
(7.7) bis (7.9) sind in Tabelle 32 angegeben und unterscheiden die Schlagrammung und Vib-
rationsrammung.
Tabelle 32: Prognosegleichungen für Fundamentgeschwindigkeiten [2]
Quelle Formel Parameter
Achmus (für Schlagrammung
mittels Dieselbär) (Achmus &
Kaiser, Prognose von
Bauwerkserschütterungen
infolge Ramm- und
Vibrationsverdichtungsarbeiten,
2005)
ν(r) = 𝑘𝐹
√𝐸
𝑅
(7.7)
für max. Komponente der Fundamentschwinggeschwin-
digkeit
kF=2,45 mit 50% Überschreitungswahrscheinlichkeit;
kF=3,82 mit 2,25% Überschreitungswahrscheinlichkeit
Wieck (für Schlagrammung
Freifallbär) (Wieck, 2003) 𝜈 = 11,07√𝐸
𝑟1,3
(7.8)
Wieck (für Vibrationsrammung)
(Wieck, 2003) ν(r) = 𝑘𝐹
√𝐸
𝑅
(7.9)
kF=7,9 mittlerer Erfahrungswert 50% Überschreitungs-
wahrscheinlichkeit;
kF=18,52 oberer Erwartungswert 2,25% Überschrei-
tungswahrscheinlichkeit
Die in Tabelle 32 aufgeführten Prognosegleichungen sind äquivalent zu den Prognoseglei-
chungen (7.4) und (7.5). Der Term k√𝐸 dient als Bezugswert, der den Richtwert 𝜈1 (Gl. 7.1)
zusammenfassen soll. Der Term R-1 bzw. r-1,3 beschreibt die gemeinsame Wirkung von geometri-
scher und materieller Dämpfung. Des Weiteren wird durch den Parameter k die Wechselwirkung
von Boden auf das Fundament berücksichtigt. Aus diesem Grund ist der empirische Wert k
nicht vergleichbar mit den Empfehlungen für das Freifeld.
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 100
7.4.1 Messdaten Frankfurt am Main/ Ratsweg
Bei dem dritten Untersuchungsort wurden Erschütterungen am Gebäudefundament im Rats-
weg 6 in Frankfurt am Main gemessen [70]. Der Baugrund besteht aus einem sehr steifen
Frankfurter Ton, der mit zunehmender Tiefe fester wird. Ab einer Tiefe von 8 m ist der Bau-
grund bereits halbfest. Der Anteil von Schluff und Ton ist etwa gleich groß. Lediglich bis 5 m
Tiefe befindet sich ein dicht bis sehr dicht gelagerter Kiessand und die oberen 0,6 m sind von
einer starken Auffüllung geprägt. Das unbewohnte Gebäude umfasst 5 Etagen und ist zum
Abbruch vorgesehen, sodass problemlos in unmittelbarer Nähe gerammt werden konnte.
Abbildung 61 stellt die Messergebnisse der einzelnen Rammgeräte dar. Die y-Achse reprä-
sentiert die gemessene Schwinggeschwindigkeit in mm/s, die x-Achse beschreibt die Entfer-
nung von der Rammstelle zum Gebäudefundament in m. Wie im Projekt Neu Isenburg kom-
men die zwei Schnellschlagbären Menck MSB 270 und Demag VR 40 sowie ein halbautoma-
tischer Schnellschlagbär MRB 270, ein Dieselbär D 22 und ein Hydraulikbär Cordes zum Ein-
satz. Als Vibrationsgerät ist der Menck MVB 44-30 vertreten.
Abbildung 61: Frankfurt am Main- Messdaten Fundamentschwinggeschwindigkeiten
Es ist zu erkennen, dass der halbautomatische Rammbär Menck MRB 270 und der Dieselbär
Delmag D 22 die größten Schwinggeschwindigkeitswerte besitzen. Beide Rammgeräte haben
im Vergleich mit 36,76 kNm und 53,92 kNm die höchsten Rammenergien. Im Vergleich sind
die Schwinggeschwindigkeiten infolge des Demag VR 40, MSB 270 und des Hydraulikbären
Cordes mit ca. 50 % kleineren Werten definiert. Gemäß Tabelle 27 weisen die Rammgeräte
eine hohe hohe Schlagzahl und eine relativ kleine maximale Schlagenergie auf. Die kleinsten
Erschütterungen werden somit bei dem Vibrationsgerät MVB 44-30 gemessen.
Die Untersuchung der Messwerte zeigt, dass die Erschütterung am Fundament je nach
Rammgerät und Entfernung zur Erschütterungsquelle variieren. Wie im Freifeld, erzeugen
0
2
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Sc
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mm
/s]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Fankfurt am Main: Messdaten
MRB 270
Delmag D 22
Demag VR 40
MSB 270
Cordes
MVB 44-30
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 101
Rammgeräte mit kleinen Frequenzen und einer hohen Schlagzahl die größten Schwingge-
schwindigkeiten, wohingegen größere Frequenzen mit kleineren Schlagenergien kleinere
Schwinggeschwindigkeits-Werte in zunehmenden Entfernungen nach sich ziehen.
7.4.2 Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2/ -3
Für die Beurteilung der Erschütterungseinwirkungen werden die DIN 4150-2 [25] und 4150-3
[26] herangezogen. Dafür werden die Messwerte mit den Anhaltswerten der Normen vergli-
chen. Da die dokumentierten Messdaten ohne Angaben der Ankommensfrequenzen erfolgten,
werden für die Beurteilung die kleinsten Anhaltswerte berücksichtigt. Diese gehen bei mögli-
chen Gebäudeschäden von einer Frequenz < 10 Hz aus. In Bezug auf die Belästigung der
Menschen, werden eine ankommende Deckenfrequenz von 30 Hz sowie ein Überhöhungs-
faktor von dem Fundament auf das Obergeschoss von 4 angesetzt. Da das untersuchte Ge-
bäude fünf Stockwerke besitzt, ist ein Überhöhungsfaktor von 4 als realistisch anzusehen.
Das untersuchte Gebäude wird gemäß DIN 4150-3 [26] in Tabelle 9, Zeile 2 eingeordnet. Es
fällt in die Kategorie „Wohngebäude“ und impliziert bei einer Frequenz < 10 Hz einen Schwing-
geschwindigkeit von 5 mm/s als Anhaltswert. Für die Herleitung der maximal zulässigen
Schwinggeschwindigkeit nach DIN 4150-2 wird das Näherungsverfahren gemäß Kapitel 3.3.2
verwendet. Unter Berücksichtigung von Tabelle 7 und der Einordnung der Baumaßnahmen
zwischen 26 und 78 Tage, ergeben sich folgende Parameter:
Tabelle 33: Parameter für die Beurteilung gemäß DIN 4150-2 [25]
Parameter Wert
KB*Fmax
cF
Überhöhungsfaktor Ü
KB
vmax,zul,OG
vmax,zul,Fundament
5
0,8 (Tabelle 6, Zeile 3a)
4
5 / 0,8 = 6,25
8,99 mm/s
8,99 / 4 = 2,25 mm/s
Auf dieser Grundlage werden in Abbildung 62 die Messdaten der Versuchsdurchführung in
Frankfurt am Main, mit den Anhaltswerten der Normen gegenübergestellt.
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 102
Abbildung 62: Beurteilung der Messwerte gemäß DIN 4150-2 und 4150-3
Die Gegenüberstellung zeigt, dass Schäden an den Gebäuden nicht zu erwarten sind, wenn
unter Einsatz des MRB 270 und Delmag D 22 ab einer Entfernung von ca. 11 m gerammt wird.
Unter Verwendung des Demag VR 40, MSB 270, Cordes sowie MVB 44-30 ist sogar ab 3 m
Entfernung mit keiner Einflussnahme auf das Gebäude zu rechnen. Mit einer maximal zuläs-
sigen Schwinggeschwindigkeit von 2,25 mm/s ist der Anhaltswert der DIN 4150-2 geringer. In
diesem Fall ist die Schwinggeschwindigkeit die ausschlaggebende Größe, die nicht überschrit-
ten werden sollte. Somit können die einzuhaltenden Abstände zu jedem Rammgerät abgele-
sen werden. Ein Abstand von 16 m zum nächstgelegenen Gebäude sollte unter Verwendung
des MRB 270 und Delmag D22 gewährleistet sein. Beim MSB 270 ist ein Abstand von 9,5 m
notwendig. Das Rammgerät Demag VR 40 sollte in einer Entfernung von 8 m in Betrieb ge-
nommen werden und beim Vibrationsgerät MVB 44-30 wird ein Abstand von mindestens 6 m
benötigt.
7.4.3 Vergleich Prognosemodelle und Messwerte
In der Auswertung werden die gemessenen Schwinggeschwindigkeiten mit den prognostizier-
ten Werten gegenübergestellt. Die einzelnen Prognosen ergeben sich aus den in Tabelle 32
aufgeführten Gleichungen (7.7) bis (7.9) und empirischen Werten. Die Werte gemäß Glei-
chung (7.7) nach Achmus [2] werden für den Dieselbären Delmag D22 eingesetzt, da Achmus
nur Rammarbeiten mittels Dieselhammer definiert. Die empirischen Empfehlung der Gleichung
(7.8) nach Wieck [86] wird mit den Messdaten des MRB 270, Demag VR 40, MSB 270 und
Cordes verglichen. Die Prognosegleichung (7.9) wird für die Messwerte des Vibrationsgerätes
MVB 44 – 30 angesetzt. Darüber hinaus werden auf Grundlage der Gleichung kF√𝐸
𝑅 eigene
empirische Werte für den Parameter k kalibriert. In den Ergebnissen (vgl. Abbildung 63 bis 64)
wird die kalibrierte Geschwindigkeitskurve mit der Bezeichnung „k kalibriert“ angegeben.
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Sc
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/s]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Fankfurt am Main: Messdaten vs. Anhaltswerte
MRB 270Delmag D 22Demag VR 40MSB 270CordesMVB 44-30
Anhaltswerte DIN 4150-2
Anhaltswerte DIN 4150-3, Zeile 2
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 103
Exemplarisch stellen die Abbildungen 62 bis 64 die kalibrierten Kurvenverläufe im Vergleich
zu den Messwerten des Menck MRB 270, Delmag D 22 und MVB 44-30 dar. Weitere Ausar-
beitungen werden im Anhang F aufgeführt.
Abbildung 63: MRB 270- Vergleich Prognosegleichungen mit Messdaten
Abbildung 64: D22 - Vergleich Prognosegleichungen mit Messdaten
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Sc
hw
ing
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dig
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it [
mm
/s]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Fankfurt: Menck MRB 270- Fundamentgeschwindigkeit
k kalibriert
Formel 7.8
Messdaten
0
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30
40
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0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Sc
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it [
mm
/s]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Frankfurt: Delmag D22- Fundamentgeschwindigkeit
k kalibriert
Formel 7.7
Formel 7.8
Messdaten
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 104
Abbildung 65: MVB 44-30 - Vergleich Prognosegleichungen mit Messdaten
Auf Grundlage der kalibrierten k-Werte (vgl. Abbildung 63 bis Abbildung 65) werden in Tabelle
34 die Ergebnisse in Abhängigkeit des Rammgerätes zusammengetragen.
Tabelle 34: Kalibrierte k-Werte für Fundamentgeschwindigkeiten
Gerät Art Energie Schlagzahl
Schlaggeräte kNm 1/min 1/sek kF
Menck MSB 270 Schnellschlagbär 13,82 130 2,17 5,8
Demag VR 40 Schnellschlagbär 14,41 125 2,08 3,6
Menck MRB 270 Halbautom. Schnellschlagbär 36,76 50 0,83 8,2
Delmag D 22 Dieselbär 53,92 42-60 0,7-1,0 6,4
Cordes Hydraulikbär 9,81 0-110 0-1,8 6,9
Vibrationsgeräte
Menck MVB 44-30 Vibrationsgerät 1,48 3000 50 10,8
Es ist zu erkennen, dass für die untersuchten Schlaggeräte Menck MSB 270, Demag VR 40,
Menck MRB 270, Delmag D 22 und Cordes k-Werte zwischen 3,6 und 8,2 angesetzt werden
können. Für das Vibrationsgerät Menck MVB 44-30 wurde in dieser Ausarbeitung der Wert k=
10,8 kalibriert. Dieser Wert liegt zwischen dem mittleren Erfahrungswert von 7,9 und dem obe-
ren Erfahrungswert von 18,52.
Um ein Urteil über die Empfehlungen der Gleichung (7.8) zu fällen, wurde in Anbindung an
dieser Ausarbeitung, der k-Wert gemäß Gleichung (7.8) und den gemessenen Schwingge-
schwindigkeiten kalibriert. Es konnte ermittelt werden, dass bei einem empirischen Beiwert k=
20 alle Messwerte der Schlaggeräte abgedeckt werden. Im Vergleich wird gemäß Gleichung
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mm
/s]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Frankfurt: MVB 44-30 - Fundamentgeschwindigkeit
k kalibriert
Formel 7.9
Messdaten
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 105
(7.8) ein Anhaltswert k= 11,07 empfohlen. Auf Grundlage von Gleichung (7.9), die für Vibrati-
onsgeräte definiert ist, wird der mittlere Erwartungswert mit k= 7,9 und der obere Erwartungs-
wert mit k= 18,52 angesetzt.
7.4.4 Auswertung Prognosegleichung Fundament
Der Vergleich der gemessenen Schwinggeschwindigkeiten im Projekt Frankfurt Ratsweg, bei
dem ein steifer bindiger Boden (Frankfurter Ton) vorlag, mit den Prognosemodellen zeigt, dass
mit der Gleichung (7.8) gute Näherungen zu den gemessenen Schwinggeschwindigkeiten der
Schlaggeräte erzielt werden konnten. Die Untersuchungen in einem bindigen Boden haben
bewiesen, dass mit einer Obergrenze von k= 20 alle Messwerte abgedeckt werden konnten.
Demnach ist zu empfehlen unter Verwendung von Gleichung (7.8) den empirischen Beiwert
von 11,07 auf 20 zu erhöhen.
Darüber hinaus bringt Gleichung (7.9) in Verbindung mit dem Vibrationsgerät Menck MVB 44-
30 realitätsnahe Prognosen. Somit konnte die empirische Empfehlung nach Gleichung (7.9)
und einem oberen k-Grenzwert von 18,52 bestätigt werden.
Im Zuge dieser Ausarbeitung wurden eigene empirische k-Werte auf Grundlage der Gleichung
kF√𝐸
𝑅 ermittelt. Es lassen sich die in Tabelle 35 aufgelisteten Beiwerte für einen bindigen Boden
empfehlen:
Tabelle 35: Empfehlungen für den empirischen Beiwert k für Fundamentgeschwindigkeiten
Schlaggeräte kF
Vibrationsgeräte kF
3,2 – 8,2 10,8
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Prognosegleichungen (7.8) und (7.9) nach
Wieck (Wieck, 2003), mit den empfohlenen empirischen Parametern, gute Näherungen für
Fundamentgeschwindigkeiten liefern. Da die in dieser Ausarbeitung kalibrierten Werte nur mi-
nimale Änderungen zu den Prognosekurven nach Wieck (Gl. 7.8 und 7.9) liefern, reicht eine
Prognose nach Wieck (Gl. 7.8 und 7.9) aus. Mit einer mittleren Standardabweichung von 0,53
mm/s lassen sich gute Erschütterungsprognosen herleiten. In einigen Fällen sind die Progno-
sewerte unterdimensioniert, weshalb eine Beaufschlagung durch einen Sicherheitswert zu
empfehlen ist. Um auf der sicheren Seite zu liegen, kann für Rammgeräte anstatt 11,07 mm/s,
ein kF-Wert von 20 mm/s angesetzt werden. Für Vibrationsgeräte reicht der angesetzte Wert
von 18,52 mm/s aus. Des Weiteren ist der empirische Wert nach Achmus [2] gemäß Gleichung
(7.7) nicht empfehlenswert, da eine so genaue Klassifizierung nicht notwendig ist. Durch Glei-
chung (7.7) werden nur Prognosen für einen Dieselbären gegeben. Da aber in der Auswertung
gezeigt werden konnte, dass eine Klassifizierung nach Schlaggerät und Vibrationsgerät aus-
reicht, kann auf eine Klassifizierung der einzelnen Schlaggeräte verzichtet werden.
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 106
7.4.5 Übertragungsfaktor Fundament - Obergeschoss
Des Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass die vorherigen Auswertungen in Bezug auf das
Freifeld und die Fundamente erfolgten. Allerdings sind innerhalb eines Gebäudes unterschied-
liche Schwinggeschwindigkeiten zu verzeichnen. Abbildung 66 stellt dies anhand eines Bei-
spiels dar. In der Nähe einer Bebauung werden Pfähle in den Baugrund gerammt und die
Schwinggeschwindigkeit an drei verschiedenen Stellen gemessen. Zum einen im Freifeld vor
dem Gebäude, zum anderen am Gebäudefundament und in der Mitte des Fußbodens einer
oberen Geschossebene [83].
Abbildung 66: Schwinggeschwindigkeiten am Gebäude infolge Rammarbeiten [83]
Es ist zu erkennen, dass die Erschütterungsübertragungen vom Boden auf das Gebäude über
die Gebäudegründung erfolgt. Im weiteren Verlauf übertragen sich die Schwingungen über die
Stützen und Wände bis auf die Stockwerksdecken, bei denen die Erschütterungen speziell
Auswirkungen auf den Menschen haben. In dem Beispiel der Abbildung 66 treten die größten
Schwinggeschwindigkeiten in der Mitte des Fußbodens auf, wohingegen die niedrigsten Werte
am Gebäudefundament gemessen werden. Bei der Beurteilung der Erschütterungseinwirkun-
gen auf Gebäude können beide Messorte herangezogen werden. Zum einen an einer oberen
Deckenebene horizontal sowie vertikal und zum anderen am Gebäudefundament. In diesem
Beispiel sind die Schwinggeschwindigkeiten am Fundament geringer als im Freifeld. Ein Grund
dafür ist, dass die ankommenden Oberflächenwellen höhere Frequenzen haben als die der
Eigenfrequenz des Gebäudes. Die Folge ist eine Verminderung der Erschütterungsamplitu-
den. Bei niedrigen Anregungsfrequenzen, die im Bereich der Eigenfrequenz des Gebäudes
liegen, wird ein gleichbleibender Überhöhungsfaktor 1 oder in seltenen Fällen eine Erhöhung
der Schwingungsamplitude angesetzt.
Diese Erkenntnis sollte bei Fundamentprognosen mit einhergehender Beurteilung gemäß der
DIN Normen berücksichtigt werden.
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 107
7.5 ZUSAMMENFASSUNG RAMMARBEITEN
Zusammenfassend konnte herausgearbeitet werden, dass je nach Rammtiefe, Geologie und
Rammgerät die Ergebnisse voneinander abweichen. I.d.R wurden zu Beginn der Messung bei
3 m Rammtiefe die größten Amplitudenwerte aufgezeichnet. Mit zunehmender Entfernung
klingen diese ab. Die Erschütterungen, die aus dem 8 m und 13 m bzw. 11 m tief gerammten
Pfahl ausgegangen sind, haben in nächster Entfernung zur Rammstelle überwiegend niedrige
Werte. Ab einer bestimmten Entfernung (hier zwischen 6 m und 15 m) fand eine
Überschneidung der Schwinggeschwindigkeitskurven statt und die Amplitudenwerte der tiefer
gerammten Pfähle waren im Vergleich zu den 3 m tief gerammten Pfählen größer. Des
Weiteren ist der Verlauf aller drei Messkurven ähnlich. Bis zu einer Entfernung (hier zwischen
6 m und 15 m) fallen die Kurven zunächst stark ab und werden mit zunehmender Entfernung
schwächer gedämpft. Dies konnte mit der materiellen Dämpfung begründet werden. Da infolge
des 3 m tief gerammten Pfahls zunächst größere Frequenzen resultierten, wurden diese mit
zunehmender Entfernung materiell stärker gedämpft. Durch die tiefer gerammten Pfähle
wurden am Pfahlfuß Raumwellen erzeugt, die erst in einer späteren Entfernung an die
Oberfläche gelangen und somit den Wert der Schwinggeschwindigkeit erhöhen (vgl. Abbildung
47). Des Weiteren wurden bei dem mitteldicht gelagerten Kiessand in Köln-Eigelstein in
größerer Entfernung größere Schwinggeschwindigkeitswerte gemessen als beim sehr dicht
gelagerten Kiessand in Neu Isenburg. Grund dafür ist, dass locker gelagerte Böden die einge-
leitete Energie besser und weiter transportieren. Zwar sind zu Beginn der Bauarbeiten höhere
Erschütterungen bei dichtem Baugrund zu erkennen, allerdings klingen diese auch viel schnel-
ler ab. Eine Ausnahme bildet in diesem Fall der Schnellschlagbär Menck MSB 270.
In Anbindung an die Prognosemodelle für das Freifeld und Gebäudefundamente (vgl.
Kapitel 7.2 und 7.4) wird erläutert, warum die Prognosegleichungen aus der Betrachtung des
Ein-Massen-Schwingers und der einhergehenden Amplitudenminderung (vgl. Kapitel 2)
resultieren. Die Auswertung zeigte, dass unter Verwendung der Prognosegleichung (7.1) und
einem gemessenen Anhaltswert 𝑣1̅̅ ̅ realitätsnahe Prognosen erstellt werden konnten. Falls bei
einem Bauprojekt keine Proberammung mit einhergehenden Probemessungen im Freifeld
möglich ist, wird empfohlen Gleichung (7.3) mit der Rammenergie des Schlaggerätes und eine
auf der sicheren Seite liegenden geometrischen und materiellen Dämpfung (α= β= 1)
anzusetzen. Dabei sind bei einer Erschütterungsprognose im Freifeld Klassifizierungen der
Randbedingungen erforderlich.
Es konnte gezeigt werden, dass folgende Randbedingungen Auswirkungen auf die Schwing-
geschwindigkeiten haben:
Bodenbeschaffenheit (z.B. sehr locker bis sehr dicht gelagert; Steifigkeit)
Schlagzahl / Frequenz des Gerätes
Schlagenergie
Rammtiefe
Nahfeld / Fernfeld
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 108
Kleinere Abweichungen werden bei folgenden Variationen erzielt:
Rammgut Unterschiedliche Stahlprofile (Vernachlässigung in diesem Projekt)
Schichtungen im Boden (Vernachlässigung in diesem Projekt).
Der Unterschied beim Einsatz von Betonpfählen und Stahlträgern konnte in diesem Projekt
nicht untersucht werden. Da unterschiedliche Stahlprofile minimale Abweichungen in den
Messdaten ergeben (vgl. Messwerte), ist ebenfalls davon auszugehen, dass der Einsatz von
Betonpfählen die Schwinggeschwindigkeiten verändern können. Diese Vermutung sollte an-
hand von weiteren Versuchsdurchführungen mittels Bohrpfählen überprüft werden.
Gemäß der Auswertungen von Kapitel 7.3 werden demnach die kalibrierten Werte nach Ta-
belle 31 empfohlen, die eine Klassifizierung in Schlaggeräte (hohe vs. mittlere Schlagzahl) und
Vibrationsgeräte zulassen. Des Weiteren wird zwischen einem mitteldichten Boden und einem
sehr dicht gelagerten Boden unterschieden. Obwohl die Rammung im locker gelagerten und
bindigen Böden im Rahmen dieser Ausarbeitung nicht untersucht werden konnte, wird
vermutet, dass für eine Prognose im Freifeld ebenfalls eine Variation des empirisch emittelten
Beiwertes k vorliegt.
Für Prognosen für am Gebäudefundament zu erwartende Schwinggeschwindigkeiten wurde
ausgearbeitet, dass die Prognosegleichung (7.8) nach Wieck [86] realitätsnahe
Erschütterungen prognostiziert. Im Rahmen der Auswertung des Projektes Frankfurt Ratsweg
(bindiger Boden) konnte gezeigt werden, dass eine Klassifizierung in Schlaggeräte und
Vibrationsgeräte ausreicht. Andere Geologien wurden in dieser Auswertung nicht untersucht.
Ferner werden in der Literatur, mit Ausnahme von Funk und Gerasch [33], Empfehlungen für
das Fernfeld gegeben. Die Auswertung der Messdaten hat gezeigt, dass das Nahfeld ebenfalls
mittels einer empirischen Obergrenze prognostiziert werden kann. Zwar liegen die Messdaten
erst ab einer Entfernung von 3 m vor, jedoch konnten mittels der Prognosegleichungen die
Wertebereiche des Nahfeldes abgedeckt werden. Aussagen zwischen 0 m und 3 m Entfer-
nung zur Erschütterungsquelle wurden in diesem Fall nicht getroffen.
Da alle Prognosegleichungen die radiale Entfernung der Erschütterungsquelle zur Immissi-
onsquelle an der Oberfläche beinhalten und die Rammtiefe somit nur durch Ober- und Unter-
grenzen berücksichtigt werden konnte, werden in Kapitel 7.6 weitere Überlegungen aufgeführt.
Dabei wird ein Vergleich der Prognosemodelle des Sprengvortriebes gezogen um präzisere
empirische Beiwerte mit kleineren Wertebereichen zu definieren.
7.6 PROGNOSEMODELLE FÜR DAS NAH- UND FERNFELD
In Kapitel 7.6 wird untersucht, ob die zu erwartenden Schwinggeschwindigkeiten mit einer
Prognosegleichung beschrieben werden können, die im Nahfeld eine andere Dämpfung als im
Fernfeld erfährt. Somit wird eine Gleichung definiert, die im Nahfeld unterschiedliche Parame-
tersätze aufweist als im Fernfeld. Der Grundgedanke ist, dass im Nahfeld der Rammung, auf-
grund der hohen Frequenzen, eine sehr hohe Dämpfung erfolgt. Mit zunehmender Entfernung
sind die Schwinggeschwindigkeiten zwar geringer, erfahren jedoch mit einhergehender Ab-
nahme der Frequenz eine langsamere Dämpfung. D.h., dass eine prognostizierte Schwingge-
schwindigkeit z.B. im Nahfeld gute Näherungen beschreibt, allerdings im Fernfeld die
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 109
Schwinggeschwindigkeiten mit den gleichen empirischen Werten überdimensioniert wäre. Im
Gegensatz dazu könnten die Schwinggeschwindigkeiten im Fernfeld gut prognostiziert wer-
den, im Nahfeld wären diese jedoch unterdimensioniert.
Der Vergleich der Prognosegleichungen der Erschütterungen infolge Sprengarbeiten zeigt,
dass beim Baubetrieb Sprengarbeiten das Nahfeld ebenfalls mit anderen empirischen Werten
beschrieben wird als das Fernfeld.
Aus diesem Grund wird vermutet, dass bei Rammarbeiten mittels Prognosegleichung (7.3)
das Nahfeld mit anderen empirischen Werten beschrieben werden kann, als das Fernfeld.
Im Folgenden wird überprüft, ob auf Basis der Messwerte, kalibrierte Näherungen für das Nah-
feld sowie den Fernbereich bestimmt werden können. Untersucht wird zum einen das Projekt
„Neu Isenburg“, bei dem ein sehr dichter, teilweise steiniger Kiessand den Baugrund bestimmt.
Zum anderen werden die Rammversuche aus dem Projekt „Köln-Eigelstein“ analysiert, bei
denen ein mitteldicht gelagerter Kiessand vorliegt. Ziel ist eine Kalibrierung der Kennwerte, die
alle Messergebnisse einfassen. Auf dieser Grundlage soll für zukünftige Projekte eine über-
schlägige Prognose für Rammarbeiten erstellt werden, die sowohl den Nahbereich als auch
den Fernbereich und im Vergleich zu der Ausarbeitung der Kapitel 7.3 und 7.4, empirische
Beiwerte in einem kleineren Wertebereich definieren. Die Untersuchung des Projektes in
Frankfurt Ratsweg wird aufgrund fehlender Angaben zur Rammtiefe und des geringen Mess-
spektrums vernachlässigt.
Es ist zu erwähnen, dass in der zuvor ausgearbeiteten Auswertung der radiale Abstand ent-
lang der Oberfläche von der Erregungsquelle bis zum Messpunkt verwendet wird. Da in Kapitel
6 Sprengarbeiten der minimalste, räumliche Abstand definiert ist, und die Projekte Neu Isen-
burg und Köln Eigelstein unterschiedliche Erschütterungen je nach Rammtiefe aufweisen, wird
in dieser Erarbeitung ebenfalls der minimale, räumliche Abstand verwendet. Es wird gehofft,
Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Rammtiefe bestimmen zu können.
Problematisch ist der Übergang vom Nahfeld zum Fernfeld. Die Wellenlänge, die den Über-
gang beschreibt, kann aufgrund von fehlenden Geräteangaben nicht berechnet werden. Daher
wird für die Auswertung ein maximaler Übergangswert vom Nahbereich zum Fernbereich bei
15 m radialer Entfernung zur Emissionsquelle angenommen. Generell ist zu beachten, dass
die einzelnen Rammgeräte unterschiedliche Wellenlängen im Boden auslösen. Die Entschei-
dung fällt auf den Übergang bei 15 m, da spätestens in dieser Entfernung eine Veränderung
der Dämpfung erkennbar ist (vgl. Abbildungen 47 bis 58). In einigen Versuchsdurchführungen
ist dieser Übergang bereits eher, zwischen 6 m und 15 m, zu sehen (vgl. Anhang G). Im Nah-
bereich ist eine schnelle Reduzierung der Schwinggeschwindigkeiten zu entnehmen, wohin-
gegen im Fernfeld bei kleineren Schwinggeschwindigkeitswerten eine langsamere Dämpfung
von statten geht.
Für die beiden Projekte „Neu Isenburg“ und „Köln-Eigelstein“ werden folgende empirische
Werte kalibriert (vgl. Tabelle 36). Zwar werden an einigen Versuchsdurchführungen nicht alle
einzelnen Messwerte erreicht, jedoch kann die Mehrzahl der Messkurven durch diese kalib-
rierten Werte abgedeckt werden.
7 Erschütterungen aus Rammarbeiten
| 110
Tabelle 36: Kalibrierte Kennwerte
Feld Neu Isenburg Köln-Eigelstein
Nahfeld k= 70 α= 1,0 β= 1,0
k= 50 α= 1,0 β= 1,0
Fernfeld k= 100 α= 1,0 β= 1,3
k= 80 α= 1,0 β= 1,3
Exemplarisch wird in Abbildung 67 eine Messkurve mit den prognostizierten Werten im Nah-
bereich sowie Fernbereich dargestellt. Weitere Abbildungen sind im Anhang F einzusehen:
Abbildung 67: Vergleich kalibrierte Prognosewerte mit den Messungen bei 8 m Rammtiefe
Abbildung 67 zeigt, dass die Prognosekurven Nah- und Fernfeld die gemessenen Schwingge-
schwindigkeiten gut und mit geringerer Abweichung als nur ausgehend von einem Parameter-
satz beschreiben. Dementsprechend erscheint es sinnvoll für den Nah- und Fernbereich un-
terschiedliche Dämpfungen im Sinne von klassifizierten empirischen Kennwerten anzusetzen.
Abgesehen von einigen Auswertungskurven konnte die Prognose Fernfeld die gemessenen
Schwinggeschwindigkeiten gut beschreiben. Eine Optimierung der Prognose Fernfeld mit ei-
ner genaueren Definition des Überganges zwischen Nah- und Fernfeld wären denkbar.
Zur Bestätigung dieser Vermutung wird empfohlen, weitere Proberammungen durchzuführen
bzw. gemessene Schwinggeschwindigkeiten infolge Rammarbeiten auszuwerten. Dabei sollte
darauf geachtet werden, dass neben den Schwinggeschwindigkeiten, die zugehörigen Ankom-
mensfrequenzen gemessen werden. Darüber hinaus wären für genauere Klassifizierungen
Versuchsdurchführungen in verschiedenen Böden sinnvoll. Im Rahmen des Versuchsprojek-
tes wären Proberammungen mit Erschütterungsmessungen im Freifeld sowie im Gebäude
empfehlenswert. Eine exakte Definition der Entfernungen ist ratsam.
0
5
10
15
20
25
30
35
0 5 10 15 20 25 30
Sc
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ge
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win
dig
ke
it [
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/s]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck SB 270: Vergleich Prognose mit Messung bei 8 m Rammtiefe
8 m Tiefe Messwerte Prognose Nahfeld Prognose Fernfeld
| 111
8 FAZIT UND AUSBLICK
Ziel dieser Masterarbeit war die Herleitung von Erschütterungsprognosen für zukünftige Bau-
projekte. Anhand von drei Bauverfahren sollten bereits existierende, empirische Ansätze kali-
briert, bewertet und klassifiziert werden.
Im zweiten Kapitel wurden zunächst die Grundlagen der Wellenausbreitung im Baugrund unter
Einfluss von zwei Dämpfungsarten erläutert. Die signifikante Gleichung beschreibt das Zusam-
menwirken der geometrischen und der materiellen Dämpfung. Dabei wird die geometrische
Amplitudenabnahme durch eine Verminderung der Energiedichte mit wachsender Entfernung
von der Erschütterungsquelle beschrieben. Die materielle Dämpfung wird als Energieverlust
infolge innerer Reibung zwischen den Kornpartikeln definiert.
In Kapitel drei wurde die Methodik zur Erschütterungsmessung vorgestellt und die Erschütte-
rungseinwirkungen gemäß DIN 4150-2 und DIN 4150-3 aufgeführt. Neben der Belästigung der
Menschen in Gebäuden, wurde der Fokus auf Erschütterungseinwirkungen auf bauliche Anla-
gen gelegt. Die frequenzabhängigen Anhaltswerte, die sich in Einwirkungsort, Einwirkungs-
dauer, Tageszeit und Baumaßnahme klassifizieren lassen, dienten als Grundlage für die in
Kapitel fünf bis sieben untersuchten Baubetriebe. Des Weiteren wurde ein Näherungsverfah-
ren vorgestellt, auf dessen Basis eine maximal zulässige Schwinggeschwindigkeit und Lade-
menge hergeleitet werden konnte, um Belästigungen der Menschen auszuschließen.
Kapitel vier beinhaltet die Untersuchung der Erschütterungen aus dem allgemeinen Baube-
trieb. Unter Verwendung der DIN 4150-1 wurden Prognosemodelle für das Fernfeld aufgeführt.
Unter dem Aspekt „Erschütterungen infolge Schildvortrieb“ wurde in Kapitel fünf die resultie-
rende Wellenausbreitung im Baugrund vorgestellt. Anschließend wurden zwei vorhandene
Prognosemodelle analysiert. Aufgrund von fehlenden empirischen Anhaltswerten ist lediglich
eine Vorprognose der zu erwartenden Erschütterungen nach Godio et. al. möglich, die auf der
sicheren Seite liegt. Werden parallel zum Schildvortrieb Probemessungen gemacht, können
realitätsnahe Schwinggeschwindigkeiten anhand eines Prognosemodells nach Speakman und
Lyons kalibriert werden. Die Untersuchung eines Tunnelbauprojektes in Karlsruhe ergab, dass
der Schildvortrieb ein erschütterungsarmes Bauverfahren ist, mit dessen Einsatz nicht von ei-
ner Verminderung der Gebrauchstauglichkeit von baulichen Anlagen zu rechnen ist. Des Wei-
teren konnte eine Belästigung der Menschen mittels Schildvortrieb ausgeschlossen werden.
Das Bauverfahren „Sprengvortrieb“ wurde in Kapitel fünf bearbeitet. Infolge des Sprengvortrie-
bes, sind im Gegensatz zu anderen Erschütterungsquellen die größten Schwinggeschwindig-
keitswerte und der weiteste Ausbreitungsradius zu verzeichnen. Anhand der Analyse der vor-
handenen Messdaten haben sich zwei Prognosemodelle für die Berechnung der Schwingge-
8 Fazit und Ausblick
| 112
schwindigkeiten bewährt. Zum einen die Koch´sche Formel für den Nahbereich und zum an-
deren die Gleichung nach Lüdeling für Sedimentgesteine im Fernfeld. Beide Prognosemodelle
basieren auf empirischen Kennwerten und können durch das Zusammenwirken von geomet-
rischer und materieller Dämpfung beschrieben werden. Der Vergleich der Messdaten aus zwei
Sprengvortriebs-Projekten verdeutlichte, dass mittels Prognosegleichungen, vor allem bei ei-
ner Querschnittsaufweitung, realitätsnahe Aussagen der auftretenden Erschütterungen ge-
macht werden können. Bei Sprengungen für einen Vollausbruch konnten nur die Mittelwerte
der gemessenen Schwinggeschwindigkeiten gut prognostiziert werden. Es stellte sich ein Un-
terschied zwischen den geometrischen Dämpfungen bei der Querschnittsaufweitung im Ver-
gleich zum Vollausbruch heraus. Unter zusätzlicher Betrachtung von Probesprengungen
konnten Schwinggeschwindigkeiten mit geringen Abweichungen zu den aufgetretenen Er-
schütterungen prognostiziert werden.
Kapitel sieben beinhaltete den Baubetrieb „Rammarbeiten“. Die Wellenausbreitung im Bau-
grund wurde aufgrund der Oberflächenanregung primär durch Oberflächenwellen beschrie-
ben. Zum einen wurde gemäß DIN 4150-1 eine Prognosegleichung vorgestellt, die Schwing-
geschwindigkeiten auf Grundlage von Messwerten kalibriert. Durch diese unterstützenden
Probemessungen waren realitätsnahe Prognosen der auftretenden Erschütterungen realisier-
bar. Zum anderen wurde in einigen Prognosemodellen ein empfohlener empirischer Beiwert
angegeben. Die empirischen Beiwerte stellen Erfahrungswerte dar, die sich je nach Geologie,
Rammgut oder Rammart für die Prognosegleichung unterscheiden. Der Vergleich mit den re-
alen Projektdokumentationen zeigte, dass nicht alle Prognosemodelle die gemessenen
Schwinggeschwindigkeiten bestätigen. Des Weiteren konnte für die Thematik Rammarbeiten
kein vergleichbares Prognosemodell aus der Literatur erschlossen werden. Demnach wurden
im Rahmen dieser Auswertung empirische Beiwerte kalibriert, die eine Klassifizierung in das
eingesetzte Rammgerät, der damit verbundenen emittierten Energie und Frequenz sowie der
Geologie erlaubten. Gleichzeitig wurde der Unterschied zwischen Nahfeld und Fernfeld dar-
gestellt. Aufgrund der verschiedenen Dämpfungen konnten die Schwinggeschwindigkeiten
durch ein Prognosemodell mit zwei empirischen Datensätzen definiert werden.
Die Ausarbeitung dieser Masterarbeit verdeutlicht, dass Erschütterungsprognose- Modelle
gute Ergebnisse liefern. Vorteile der empirischen Modelle sind ein geringer Rechenaufwand,
die Flexibilität der Rechenschritte durch Variierung der Parameter sowie ein geringer Kosten-
faktor. Dadurch sind Erschütterungsprognosen deutlich wirtschaftlicher als dauerhafte Er-
schütterungsmessungen.
Zusammenfassend wurden im Rahmen dieser Masterarbeit empirische Beiwerte für Erschüt-
terungsprognosen unterschiedlicher Baubetriebe hergeleitet und Empfehlungen für zukünftige
Bauprojekte gegeben.
Damit die empirischen Modelle in Zukunft noch präziser und realitätsnaher werden, ist die
Untersuchung und Dokumentation von weiteren Projekten essentiell. Auf dieser Grundlage
können Prognosemodelle zukünftig weiterentwickelt werden. Für die untersuchten Bauverfah-
ren ist folgender Forschungsbedarf notwendig.
8 Fazit und Ausblick
| 113
Für den Schildvortrieb sind Auswertungen von Erschütterungsmessdaten notwendig, um eine
Klassifizierung in vorhandene Geologien, der Art der Vortriebsmaschine, den Maschinen-
durchmesser sowie der Überdeckungen zu erlangen.
Das Bauverfahren des Sprengvortriebs bedarf weiteren Forschungen, die die geometrische
Dämpfung bei einem Vollausbruch im Vergleich zu einer Querschnittsaufweitung untersuchen.
Beim Bauverfahren Rammarbeiten sollten weitere Erschütterungsmessdaten dokumentiert
und analysiert werden, um die resultierenden Schwinggeschwindigkeiten im Nahfeld herzulei-
ten. Das Ansetzen unterschiedlicher Dämpfungen im Nahfeld und Fernfeld sowie eine Klassi-
fizierung in Rammtiefe werden empfohlen.
Abschließend sollten die kalibrierten empirischen Beiwerte sowie Empfehlungen dieser Aus-
arbeitung validiert werden.
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| X
ANHANG
ANHANG A: STEINBÜHLTUNNEL
Tabelle A- 1: Anzusetzende Lademengen im Nachtzeitraum
Tunnelstation km Lademenge je Zündzeitstufe
Beschreibung
51.00 – 50.90 ≤ 1,25 kg Umfahrung Oberdrackenstein
50.90 – 50.85 ≤ 1,66 kg Umfahrung Oberdrackenstein
50.85 – 50.80 ≤ 2,91 kg Umfahrung Oberdrackenstein
50.80 – 50.80 ≤ 3,33 kg Umfahrung Oberdrackenstein
50.80 – 50.75 ≤ 3,74 kg Umfahrung Oberdrackenstein
50.75 – 50.40 ≤ 4,17 kg Umfahrung Oberdrackenstein
50.40 – 50.30 ≤ 2,50 kg Umfahrung IO 12 Kölleshöfe
50.30 – 50.25 ≤ 2,10 kg Umfahrung IO 12 Kölleshöfe
50.25 – 50.20 ≤ 1,66 kg Umfahrung IO 12 Kölleshöfe
50.20 – 50.15 ≤ 1,25 kg Umfahrung IO 12 Kölleshöfe
50.15 – 50.10 ≤ 1,66 kg Umfahrung IO 12 Kölleshöfe
50.10 – 50.00 ≤ 2,50 kg Umfahrung IO 12 Kölleshöfe
50.00 – 49.90 ≤ 3,33 kg Umfahrung IO 12 Kölleshöfe
49.90 – 49.80 ≤ 4,17 kg Umfahrung IO 12 Kölleshöfe
49.80 – 49.75 ≤ 1,25 kg Umfahrung Eselhöfe
49.75 – 49.70 ≤ 0,83 kg Umfahrung Eselhöfe
49.70 – 49.60 ≤ 0,42 kg Umfahrung Eselhöfe
49.60 – 49.05 Nachtsprengverbot Unterfahrung Eselhöfe
48.95 – 48.85 ≤ 0,42 kg Umfahrung Eselhöfe
48.85 – 48.80 ≤ 0,83 kg Umfahrung Eselhöfe
48.85 – 48.80 ≤ 0,83 kg Umfahrung Eselhöfe
48.80 – 48.75 ≤ 1,25 kg Umfahrung Eselhöfe
48.75 – 48.70 ≤ 1,66 kg Umfahrung Eselhöfe
48.70 – 48.65 ≤ 2,10 kg Umfahrung Eselhöfe
48.65 – 48.60 ≤ 2,50 kg Umfahrung Eselhöfe
48.60 – 48.5 + 89 ≤ 2,91 kg Umfahrung Eselhöfe
Tabelle A- 2: Messbericht IO 10 vom 01.07.2014 bis 30.09.2014
Messdaten Erschütterungen- Wiesensteigerstraße 80 (Keller)
Nr. Datum Zeit Dauer Peak-
1 Peak-
2 Peak-
3 V-Sum Freq-1
Freq-2
Freq-3
3 29.07.2014 08:55:39 2,00 0,190 0,236 0,116 0,316 0,78 54,69 63,28
4 29.07.2014 08:55:50 2,32 0,331 0,223 0,258 0,399 47,66 69,53 69,53
5 29.07.2014 08:55:53 3,52 0,453 0,951 0,363 1,090 0,39 69,14 68,36
6 29.07.2014 08:56:05 2,06 0,177 0,251 0,124 0,258 40,63 57,81 66,41
8 29.07.2014 08:56:41 2,01 0,199 0,382 0,094 0,440 40,63 3,91 64,06
9 29.07.2014 08:56:45 4,01 0,129 0,371 0,090 0,379 0,00 0,00 64,45
10 29.07.2014 08:56:50 2,00 0,010 0,188 0,100 0,188 3,13 59,38 60,94
Anhang
| XI
12 29.07.2014 08:58:52 2,05 0,362 0,520 0,329 0,633 42,19 58,59 64,06
13 29.07.2014 08:58:55 2,00 0,137 0,206 0,069 0,219 43,75 0,00 70,31
14 29.07.2014 08:58:59 2,10 0,158 0,384 0,204 0,408 46,88 59,38 61,72
15 29.07.2014 08:59:52 2,14 0,238 0,277 0,150 0,326 43,75 56,25 56,25
16 29.07.2014 08:59:56 4,00 0,059 0,270 0,218 0,288 0,00 0,00 61,72
17 29.07.2014 09:03:03 2,03 0,018 0,116 0,305 0,325 42,97 66,41 76,56
18 29.07.2014 09:04:20 2,01 0,087 0,387 0,101 0,390 40,63 0,00 62,50
20 29.07.2014 14:55:58 2,00 0,206 0,047 0,019 0,207 157,03 0,78 0,78
26 03.08.2014 17:15:49 2,00 0,203 0,260 0,251 0,415 21,09 21,09 21,09
27 03.08.2014 20:15:56 2,00 0,386 0,498 0,482 0,793 14,06 14,06 14,06
28 03.08.2014 22:03:22 2,00 0,502 0,636 0,617 1,018 17,97 17,97 17,97
31 06.08.2014 09:52:46 2,01 1,474 1,896 1,835 3,022 17,97 17,97 17,97
36 10.08.2014 15:05:16 2,00 0,216 0,276 0,268 0,441 14,84 10,94 10,94
38 10.08.2014 21:40:55 2,00 0,235 0,297 0,288 0,476 14,84 14,84 14,84
39 10.08.2014 21:57:23 2,00 0,488 0,631 0,613 1,006 14,06 17,97 17,97
41 12.08.2014 08:10:40 2,00 0,628 0,792 0,771 1,272 17,97 14,06 17,97
42 12.08.2014 08:16:10 2,00 0,200 0,254 0,247 0,407 17,97 17,97 14,06
45 14.08.2014 10:12:15 2,00 0,274 0,351 0,342 0,561 12,50 19,53 19,53
50 18.08.2014 11:50:41 2,01 0,919 1,158 1,142 1,868 14,06 14,06 14,06
52 19.08.2014 09:32:41 2,00 0,231 0,308 0,302 0,490 17,97 14,06 14,06
55 21.08.2014 12:33:21 2,03 0,223 0,116 0,108 0,244 4,69 5,47 4,69
60 25.08.2014 13:09:48 2,50 0,211 0,215 0,159 0,301 4,69 13,28 3,91
62 25.08.2014 20:16:40 2,00 0,216 0,277 0,280 0,449 7,03 50,00 14,06
63 25.08.2014 21:08:13 2,00 0,162 0,210 0,213 0,340 10,94 10,94 10,94
64 26.08.2014 07:20:28 2,00 0,624 0,792 0,800 1,287 10,94 10,94 10,94
66 27.08.2014 09:35:13 2,00 0,350 0,456 0,461 0,737 17,97 14,06 14,06
67 27.08.2014 11:14:09 2,00 0,180 0,235 0,240 0,381 14,06 14,06 14,06
73 01.09.2014 10:15:13 2,00 0,149 0,195 0,198 0,315 7,81 7,03 16,41
75 01.09.2014 21:18:00 2,00 0,474 0,612 0,620 0,992 49,22 35,94 50,00
77 03.09.2014 09:30:24 2,00 0,453 0,585 0,591 0,947 11,72 19,53 53,91
78 03.09.2014 13:06:49 2,00 0,246 0,327 0,331 0,526 10,94 10,94 10,94
79 03.09.2014 13:15:59 2,00 0,372 0,485 0,491 0,784 10,94 10,94 10,94
82 04.09.2014 16:52:59 2,00 0,250 0,325 0,328 0,524 12,50 16,41 16,41
86 08.09.2014 11:02:40 2,00 0,465 0,603 0,611 0,976 25,00 50,00 25,00
88 09.09.2014 10:27:17 2,00 0,158 0,203 0,206 0,330 25,00 25,00 50,00
90 10.09.2014 09:22:47 2,00 0,390 0,508 0,516 0,823 17,97 17,97 17,97
92 11.09.2014 09:26:41 2,00 0,275 0,364 0,369 0,587 10,94 10,94 10,94
97 15.09.2014 10:59:13 2,00 0,693 0,897 0,909 1,453 16,41 35,94 50,00
101 18.09.2014 10:52:39 2,00 0,274 0,357 0,362 0,578 10,94 14,84 14,84
102 18.09.2014 11:17:08 2,17 1,238 1,523 1,554 2,503 18,75 18,75 18,75
105 20.09.2014 13:58:56 3,11 0,454 0,557 0,572 0,919 85,55 17,97 20,70
108 21.09.2014 18:37:51 2,84 1,504 1,821 1,855 3,003 25,00 25,00 25,00
109 22.09.2014 10:48:20 2,00 0,704 0,905 0,916 1,467 10,94 10,94 10,94
111 22.09.2014 18:24:17 2,00 0,158 0,205 0,208 0,332 10,94 10,94 10,94
112 23.09.2014 09:57:51 2,37 0,261 0,133 0,103 0,288 4,69 3,91 3,91
Anhang
| XII
114 24.09.2014 09:15:20 2,00 0,210 0,274 0,278 0,443 14,06 14,06 14,06
116 25.09.2014 15:44:29 2,01 0,223 0,126 0,071 0,235 4,69 8,59 5,47
119 26.09.2014 20:59:03 2,00 0,481 0,609 0,616 0,991 17,97 17,97 17,97
123 29.09.2014 09:05:30 2,00 0,230 0,298 0,301 0,482 16,41 14,06 7,03
124 29.09.2014 11:05:13 2,00 0,255 0,328 0,332 0,532 10,94 10,94 10,94
126 30.09.2014 12:38:13 2,00 0,566 0,738 0,747 1,193 10,94 10,94 10,94
58 Messungen
s mm/s mm/s mm/s mm/s 1/s 1/s 1/s
Maximum 4,01 1,50 1,90 1,86 3,02 157,03 69,53 76,56
Mittelwert 2,16 0,36 0,47 0,43 0,73 21,66 22,22 28,66
Abbildung A- 1: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Frequenz
0,00
0,20
0,40
0,60
0,80
1,00
1,20
1,40
1,60
1,80
2,00
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 10: 01.07.14 - 30.09.14
Peak-1Peak- 2Peak-3
Anhang
| XIII
Abbildung A- 2: Beurteilung der Messwerte gemäß DIN 4150-3
Tabelle A- 3: Messbericht IO 10 vom 02.10.2014 bis 31.12.2014
Messdaten Erschütterungen- Wiesensteigerstraße 80 (Keller)
Nr. Datum Zeit Dauer Peak-
1 Peak-2 Peak-3 V-Sum Freq-1 Freq-2 Freq-3
129 02.10.2014 12:40:19 2,00 0,199 0,260 0,264 0,420 21,09 21,09 21,09
134 06.10.2014 10:03:45 2,01 0,965 1,247 1,264 2,021 17,97 17,97 17,97
136 07.10.2014 11:15:46 2,00 0,152 0,193 0,195 0,314 14,06 14,06 14,06
137 07.10.2014 12:30:23 2,00 0,705 0,910 0,922 1,475 17,19 17,97 50,00
139 08.10.2014 09:51:06 2,00 0,179 0,227 0,230 0,370 14,06 17,97 17,97
140 08.10.2014 11:28:13 2,00 0,224 0,287 0,291 0,466 32,03 32,03 64,06
2 13.10.2014 10:05:43 2,00 0,145 0,193 0,195 0,310 17,97 10,94 17,97
4 13.10.2014 18:57:13 2,00 0,198 0,259 0,262 0,418 14,06 14,06 14,06
7 16.10.2014 09:30:44 2,00 0,179 0,232 0,235 0,376 21,09 10,94 10,94
8 16.10.2014 11:05:17 2,00 0,209 0,272 0,276 0,440 14,06 14,06 14,06
10 17.10.2014 09:40:26 2,00 0,410 0,545 0,553 0,878 14,06 14,06 14,06
11 17.10.2014 09:40:29 2,00 0,243 0,313 0,317 0,508 17,97 17,97 17,97
12 17.10.2014 11:50:04 2,01 0,606 0,788 0,798 1,275 14,06 14,06 14,06
16 20.10.2014 09:11:07 2,26 0,339 0,148 0,149 0,372 4,69 5,47 4,69
20 23.10.2014 12:15:38 2,00 0,339 0,434 0,441 0,705 57,03 16,41 53,91
22 24.10.2014 10:12:41 2,00 0,514 0,663 0,672 1,075 14,06 14,84 50,00
27 27.10.2014 09:30:57 2,00 0,161 0,210 0,212 0,340 21,09 17,97 50,00
28 27.10.2014 09:55:01 2,00 0,264 0,333 0,339 0,544 14,06 14,06 50,00
29 27.10.2014 22:04:33 2,00 0,205 0,268 0,271 0,433 17,97 17,97 17,97
31 28.10.2014 09:44:35 2,00 0,261 0,340 0,345 0,550 14,84 14,84 14,06
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 10: 01.07.14 - 30.09.14
Peak-1
Peak- 2
Peak-3
Anhang
| XIV
33 29.10.2014 10:30:31 2,01 0,867 1,117 1,133 1,812 36,72 35,94 36,72
35 30.10.2014 13:15:04 2,33 0,254 0,138 0,106 0,276 7,03 5,47 6,25
37 31.10.2014 12:10:59 2,00 0,602 0,781 0,793 1,266 50,00 50,00 46,09
39 01.11.2014 15:44:11 2,00 0,231 0,293 0,297 0,477 10,94 10,94 10,94
41 03.11.2014 07:29:35 2,00 0,168 0,219 0,222 0,354 10,94 10,94 10,94
45 05.11.2014 10:03:05 2,01 0,792 1,019 1,034 1,653 16,41 13,28 35,94
47 07.11.2014 09:24:14 2,00 0,220 0,276 0,280 0,450 10,94 10,94 10,94
49 07.11.2014 12:09:45 2,00 0,420 0,543 0,551 0,881 14,84 14,84 14,84
53 10.11.2014 11:53:47 2,00 0,225 0,289 0,296 0,471 14,06 14,06 50,00
54 10.11.2014 14:13:07 2,01 0,879 1,120 1,137 1,822 21,09 17,97 21,09
55 10.11.2014 14:14:51 2,00 0,283 0,365 0,371 0,592 14,06 14,06 14,06
56 11.11.2014 08:32:03 2,00 0,210 0,266 0,270 0,434 14,06 14,06 14,06
57 11.11.2014 08:32:53 2,00 0,209 0,275 0,279 0,444 25,00 25,00 25,00
59 11.11.2014 10:58:46 2,00 0,438 0,553 0,560 0,901 17,97 17,97 17,97
62 13.11.2014 09:37:20 2,01 0,677 0,873 0,886 1,416 13,28 35,16 49,22
63 13.11.2014 12:00:46 2,00 0,362 0,464 0,472 0,754 17,97 17,97 21,09
65 14.11.2014 09:59:09 2,00 0,187 0,244 0,247 0,394 7,03 7,03 14,06
66 14.11.2014 13:18:15 2,01 0,466 0,320 0,058 0,565 148,44 0,78 0,78
71 18.11.2014 10:37:52 2,00 0,186 0,241 0,245 0,391 14,84 14,06 14,06
72 19.11.2014 09:29:43 2,00 0,280 0,371 0,377 0,599 17,97 17,97 17,97
74 19.11.2014 16:33:00 2,00 0,187 0,241 0,245 0,392 12,50 16,41 16,41
76 20.11.2014 09:54:25 2,00 0,249 0,335 0,340 0,539 17,97 17,97 17,97
77 20.11.2014 11:40:48 2,22 0,324 0,140 0,102 0,333 4,69 5,47 3,91
79 20.11.2014 19:57:37 3,97 0,032 0,085 0,011 0,091 0,39 0,00 0,00
80 21.11.2014 09:30:01 2,00 0,455 0,588 0,597 0,954 17,97 17,97 50,00
82 21.11.2014 13:17:12 2,02 0,261 0,689 0,025 0,737 128,91 127,34 0,78
86 24.11.2014 19:52:58 2,00 0,454 0,549 0,562 0,908 50,00 50,00 50,00
87 25.11.2014 09:39:43 2,00 0,151 0,196 0,199 0,318 7,03 7,03 7,03
93 29.11.2014 22:37:42 2,00 0,299 0,387 0,393 0,627 10,94 10,94 10,94
95 30.11.2014 15:58:50 2,00 0,255 0,336 0,341 0,543 21,09 21,09 21,09
97 01.12.2014 10:09:37 2,00 0,267 0,341 0,347 0,555 21,09 21,09 21,09
99 02.12.2014 12:04:13 2,02 0,241 0,145 0,124 0,275 4,69 4,69 4,69
101 03.12.2014 10:05:53 2,00 0,358 0,463 0,471 0,751 53,91 53,91 50,00
102 04.12.2014 09:49:24 2,00 0,180 0,231 0,233 0,374 14,84 10,94 10,94
104 05.12.2014 09:20:23 2,00 0,159 0,204 0,208 0,332 21,09 17,97 17,97
106 05.12.2014 17:08:37 2,04 0,183 0,255 0,078 0,266 153,91 142,19 146,88
107 06.12.2014 09:50:23 2,05 0,327 0,576 0,025 0,662 153,91 146,88 0,78
110 07.12.2014 17:42:42 2,00 0,257 0,331 0,335 0,537 17,97 17,97 17,97
112 08.12.2014 10:11:41 2,00 0,187 0,242 0,246 0,392 17,97 17,97 50,00
113 08.12.2014 11:56:37 2,00 0,304 0,391 0,397 0,635 14,06 17,97 17,97
114 09.12.2014 09:41:24 2,01 0,740 0,945 0,962 1,538 14,84 14,84 14,84
116 09.12.2014 11:26:00 2,00 0,348 0,440 0,448 0,718 17,97 17,97 50,00
118 10.12.2014 14:23:08 2,00 0,466 0,601 0,611 0,975 14,84 14,06 14,06
119 10.12.2014 16:09:33 2,00 0,357 0,458 0,464 0,743 25,00 21,09 25,00
121 11.12.2014 19:43:08 2,07 3,621 3,512 0,949 4,793 64,06 64,06 121,09
123 12.12.2014 11:39:40 2,00 0,206 0,265 0,269 0,430 17,97 17,97 50,00
Anhang
| XV
125 13.12.2014 14:57:40 2,00 0,159 0,197 0,012 0,254 147,66 147,66 0,78
128 15.12.2014 10:36:06 2,00 0,557 0,717 0,728 1,164 14,06 14,06 14,06
129 15.12.2014 11:14:10 2,00 0,547 0,698 0,709 1,135 17,97 17,97 17,97
130 15.12.2014 12:48:21 2,00 0,204 0,265 0,270 0,430 7,03 16,41 7,03
131 15.12.2014 19:40:02 2,47 1,213 1,476 1,508 2,434 10,94 10,94 10,94
133 16.12.2014 11:08:43 2,00 0,175 0,228 0,231 0,369 17,97 17,97 17,97
135 18.12.2014 08:34:20 2,00 0,239 0,309 0,313 0,501 14,06 14,06 14,06
136 18.12.2014 09:49:51 2,01 0,749 0,957 0,970 1,555 17,97 17,97 17,97
141 21.12.2014 20:51:48 2,17 1,164 1,431 1,464 2,355 11,72 11,72 11,72
142 21.12.2014 20:51:50 2,80 0,384 0,477 0,490 0,784 19,92 19,92 50,00
143 22.12.2014 09:27:43 2,00 0,387 0,484 0,490 0,790 10,94 10,94 10,94
145 22.12.2014 11:44:02 2,00 0,226 0,301 0,307 0,486 10,94 10,94 10,94
146 22.12.2014 11:44:28 2,00 0,177 0,224 0,228 0,365 32,03 50,00 32,03
147 22.12.2014 16:07:55 2,00 0,461 0,594 0,604 0,965 17,97 17,97 50,00
148 22.12.2014 17:20:22 2,00 0,032 0,015 0,231 0,234 144,53 25,00 30,47
149 22.12.2014 17:49:50 2,81 1,234 1,497 1,530 2,471 13,67 17,58 36,33
152 24.12.2014 10:26:39 2,06 0,263 0,502 0,033 0,508 125,00 120,31 0,78
153 24.12.2014 10:27:14 2,01 0,231 0,268 0,031 0,329 126,56 149,22 0,00
154 24.12.2014 10:27:17 2,86 0,541 0,276 0,007 0,548 1,56 1,56 50,00
155 24.12.2014 10:27:50 2,01 0,187 0,280 0,010 0,293 150,00 149,22 0,78
159 24.12.2014 10:36:23 2,01 0,217 0,111 0,041 0,245 0,78 0,78 0,78
160 24.12.2014 10:36:27 2,01 0,191 0,094 0,039 0,217 0,78 0,78 25,00
161 24.12.2014 10:36:29 3,03 0,499 0,295 0,106 0,546 0,00 0,00 0,00
162 24.12.2014 10:36:32 2,01 0,127 0,109 0,024 0,146 0,00 0,00 0,00
163 24.12.2014 10:36:34 2,92 0,203 0,106 0,043 0,233 0,00 0,00 0,00
164 24.12.2014 10:36:40 2,00 0,196 0,097 0,037 0,222 0,00 0,00 29,69
165 24.12.2014 10:36:58 3,50 0,596 0,404 0,144 0,694 0,00 0,00 0,00
166 24.12.2014 10:37:03 2,01 0,140 0,128 0,030 0,161 0,78 0,78 25,78
168 24.12.2014 10:37:49 3,42 0,226 0,170 0,056 0,255 0,00 0,00 0,00
169 24.12.2014 10:37:53 8,47 1,048 0,514 0,227 1,114 0,20 0,20 0,20
171 24.12.2014 10:40:31 3,94 0,050 0,022 0,007 0,054 0,00 0,00 0,39
173 24.12.2014 10:42:13 3,26 0,049 0,022 0,002 0,054 0,00 0,00 0,39
175 24.12.2014 10:47:01 4,30 0,050 0,021 0,002 0,054 0,00 0,00 0,00
178 24.12.2014 10:53:10 9,27 0,504 0,423 0,026 0,579 0,00 0,00 0,00
2 24.12.2014 15:20:43 2,00 0,202 0,252 0,252 0,409 87,50 87,50 36,72
5 26.12.2014 15:14:11 2,00 0,603 0,750 0,755 1,223 71,88 50,00 50,00
7 26.12.2014 18:08:05 3,97 0,663 0,623 0,043 0,811 0,00 0,00 142,19
8 26.12.2014 18:08:10 2,11 0,276 0,366 0,013 0,400 79,69 72,66 65,63
11 26.12.2014 18:08:37 8,36 0,469 0,216 0,252 0,546 0,00 0,00 0,00
12 26.12.2014 18:09:45 2,01 0,445 0,151 0,064 0,465 0,78 0,78 0,78
13 26.12.2014 18:09:45 2,01 0,445 0,151 0,064 0,465 0,78 0,78 0,78
14 26.12.2014 18:15:33 2,01 0,435 0,137 0,063 0,459 0,78 0,78 0,78
15 26.12.2014 18:19:02 3,26 0,310 0,131 0,054 0,328 0,00 0,00 0,00
16 26.12.2014 18:20:57 2,01 0,413 0,137 0,060 0,439 0,00 0,00 0,00
17 26.12.2014 18:22:07 4,05 1,112 0,485 0,230 1,191 0,00 0,00 0,00
Anhang
| XVI
18 26.12.2014 18:31:10 2,01 0,358 0,126 0,051 0,379 0,00 0,00 0,00
19 26.12.2014 18:47:01 4,61 0,438 0,247 0,052 0,499 0,00 0,00 0,00
20 26.12.2014 18:51:17 9,02 1,386 0,733 0,280 1,496 0,20 0,20 0,20
21 26.12.2014 18:51:27 2,00 0,146 0,045 0,020 0,148 0,78 0,78 25,00
22 26.12.2014 18:59:31 2,00 0,359 0,460 0,464 0,746 33,59 34,38 50,00
23 26.12.2014 19:05:55 2,03 0,387 0,148 0,060 0,413 0,78 0,78 0,78
24 26.12.2014 19:19:44 3,47 0,512 0,182 0,081 0,542 0,00 0,00 0,00
25 26.12.2014 19:29:23 3,27 0,696 0,241 0,108 0,735 0,00 0,00 0,00
26 26.12.2014 19:38:33 3,31 0,790 0,288 0,119 0,829 0,00 0,00 0,00
27 26.12.2014 19:42:16 4,55 0,819 0,296 0,160 0,854 0,00 0,00 0,00
29 26.12.2014 19:48:27 2,65 0,039 0,021 0,004 0,045 0,39 0,39 0,39
30 26.12.2014 20:36:46 2,03 0,667 0,238 0,099 0,710 0,78 0,78 25,78
31 26.12.2014 21:16:37 3,37 0,763 0,253 0,112 0,803 0,00 0,00 0,00
32 26.12.2014 21:55:57 3,36 0,757 0,270 0,113 0,796 0,00 0,00 0,00
34 26.12.2014 22:36:12 9,46 0,489 0,248 0,020 0,548 0,00 0,00 0,00
35 26.12.2014 23:42:30 8,66 1,194 0,559 0,204 1,318 0,20 0,20 0,20
36 27.12.2014 00:28:06 2,03 0,412 0,156 0,067 0,444 0,78 0,78 26,56
37 27.12.2014 01:58:11 2,03 0,528 0,202 0,083 0,566 0,78 0,78 27,34
38 27.12.2014 03:47:24 2,03 0,513 0,198 0,081 0,550 0,78 0,78 27,34
39 27.12.2014 04:27:16 9,09 1,199 0,552 0,193 1,320 0,20 0,20 0,20
40 27.12.2014 05:42:48 2,03 0,513 0,190 0,078 0,550 0,78 0,78 28,13
41 27.12.2014 08:12:45 2,03 0,489 0,181 0,076 0,524 0,78 0,78 28,91
42 27.12.2014 10:40:44 2,03 0,480 0,181 0,075 0,515 0,78 0,78 28,91
43 27.12.2014 10:54:17 2,00 0,659 0,837 0,847 1,361 14,06 14,06 14,06
45 27.12.2014 13:35:34 2,03 0,545 0,203 0,084 0,584 0,78 0,78 28,91
46 27.12.2014 15:36:45 2,03 0,537 0,201 0,082 0,574 0,78 0,78 28,91
47 27.12.2014 19:59:52 2,02 0,437 0,166 0,066 0,466 0,78 0,78 29,69
48 28.12.2014 00:17:23 2,02 0,456 0,174 0,069 0,486 0,78 0,78 29,69
49 28.12.2014 04:24:24 2,03 0,492 0,185 0,073 0,523 0,78 0,78 30,47
50 28.12.2014 07:49:57 2,02 0,444 0,170 0,067 0,474 0,78 0,78 30,47
51 28.12.2014 08:38:14 3,90 0,485 0,267 0,092 0,498 0,00 0,00 0,00
53 28.12.2014 13:50:51 2,00 0,572 0,726 0,733 1,180 10,94 50,00 10,94
54 28.12.2014 20:02:18 2,00 0,495 0,629 0,636 1,023 17,97 17,97 50,00
55 28.12.2014 21:35:44 2,00 0,380 0,479 0,487 0,782 14,06 14,06 50,00
56 29.12.2014 01:09:50 2,02 0,542 0,203 0,083 0,584 0,78 0,78 32,03
57 29.12.2014 09:10:35 3,09 0,497 0,200 0,081 0,540 0,00 0,00 32,81
59 29.12.2014 14:51:54 9,62 2,056 1,401 0,455 2,124 0,20 0,20 0,20
60 29.12.2014 19:46:07 2,00 0,515 0,651 0,657 1,059 50,00 50,00 14,06
61 29.12.2014 20:08:26 2,00 0,262 0,333 0,338 0,542 10,94 10,94 50,00
62 30.12.2014 00:24:22 2,02 0,477 0,185 0,067 0,503 0,78 0,78 32,03
64 30.12.2014 15:32:18 2,00 0,464 0,587 0,594 0,955 19,53 16,41 19,53
65 31.12.2014 01:21:17 2,02 0,474 0,185 0,068 0,500 0,78 0,78 32,03
66 31.12.2014 07:54:31 2,00 0,267 0,351 0,354 0,565 17,97 17,97 17,97
67 31.12.2014 08:21:37 2,00 0,169 0,216 0,217 0,349 50,00 50,00 14,06
68 31.12.2014 09:58:58 2,02 0,349 0,138 0,051 0,368 0,78 0,78 32,03
70 31.12.2014 14:45:58 2,01 0,973 1,206 1,219 1,971 16,41 21,09 16,41
Anhang
| XVII
71 31.12.2014 20:12:43 2,02 0,352 0,132 0,050 0,378 0,78 0,78 32,03
Anzahl
158 Max 9,62 3,621 3,512 1,53 4,793 153,91 149,22 146,88
Mittelwert 2,596 0,448 0,404 0,315 0,707 20,160 18,437 21,609
Abbildung A- 3: Gemessene Schwinggeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung A- 4: Beurteilung der Messwerte gemäß DIN 4150-3
Tabelle A- 4: Messbericht IO 10 vom 01.01.2015 bis 27.05.2015
Messdaten Erschütterungen- Wiesensteigerstraße 80 (Keller)
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
3,50
4,00
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 10: 01.10.14 - 31.12.14
Peak-1Peak- 2Peak-3
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 10: 01.10.14 - 31.12.14
Peak-1Peak- 2Peak-3
Anhaltswerte Zeile 2
Anhang
| XVIII
Nr. Datum Zeit Dauer Peak-1 Peak-2 Peak-3 V-Sum Freq-1 Freq-2 Freq-
3
74 01.01.2015 16:08:13 2,03 0,499 0,196 0,071 0,525 0,78 0,78 32,03
77 03.01.2015 07:24:06 2,02 0,461 0,176 0,060 0,487 0,78 0,78 32,03
79 03.01.2015 17:31:01 2,00 0,485 0,619 0,624 1,004 17,97 17,97 17,97
81 04.01.2015 11:32:26 2,02 0,491 0,191 0,065 0,519 0,78 0,78 32,03
84 05.01.2015 14:12:25 2,02 0,365 0,143 0,047 0,384 0,78 0,78 32,03
88 07.01.2015 07:49:50 4,47 0,077 0,024 0,024 0,081 0,00 0,00 0,00
90 08.01.2015 07:52:06 2,03 0,478 0,222 0,016 0,503 60,94 117,19 7,03
94 10.01.2015 17:20:41 2,30 0,448 0,655 0,648 1,025 36,72 36,72 36,72
95 10.01.2015 17:21:32 2,16 0,367 0,251 0,021 0,375 74,22 102,34 0,00
97 11.01.2015 18:06:40 2,80 0,394 0,186 0,022 0,395 61,33 119,53 60,94
98 12.01.2015 08:02:27 2,00 0,231 0,286 0,288 0,467 50,00 50,00 28,91
99 12.01.2015 09:34:45 2,01 0,898 1,142 1,155 1,857 17,97 17,97 17,97
101 12.01.2015 17:45:36 2,22 1,700 0,937 0,068 1,790 56,25 51,56 0,00
102 13.01.2015 09:58:53 2,00 0,167 0,217 0,219 0,351 13,28 14,84 17,97
104 13.01.2015 11:37:20 2,00 0,509 0,634 0,639 1,034 14,06 14,06 14,06
105 14.01.2015 10:10:19 2,00 0,230 0,292 0,295 0,474 14,84 14,06 50,00
107 14.01.2015 12:15:38 2,00 0,280 0,356 0,359 0,578 50,00 50,00 14,06
109 15.01.2015 16:28:36 2,07 0,609 0,201 0,037 0,615 39,84 51,56 0,78
110 15.01.2015 16:36:07 2,97 0,517 0,158 0,018 0,518 36,33 84,77 0,00
111 16.01.2015 10:56:43 2,00 0,429 0,540 0,545 0,879 17,97 17,97 17,97
114 17.01.2015 11:53:45 2,00 0,244 0,305 0,308 0,497 50,00 50,00 10,94
115 17.01.2015 22:01:53 2,15 1,236 0,138 0,017 1,243 52,34 94,53 0,00
117 19.01.2015 10:14:59 2,00 0,685 0,863 0,871 1,405 50,00 50,00 33,59
119 19.01.2015 12:06:42 2,00 0,241 0,307 0,310 0,498 25,78 19,53 50,00
120 20.01.2015 09:30:29 2,00 0,971 1,226 1,245 1,999 12,50 17,97 17,97
121 20.01.2015 11:21:08 2,01 0,737 0,928 0,937 1,511 14,06 14,06 10,06
123 20.01.2015 18:20:30 3,27 1,045 0,211 0,037 1,057 52,34 78,52 29,69
125 21.01.2015 07:53:06 3,49 0,406 0,223 0,018 0,413 121,88 0,00 0,00
126 21.01.2015 08:20:38 2,04 0,351 0,207 0,119 0,412 4,69 5,47 4,69
127 21.01.2015 10:05:32 2,00 0,179 0,228 0,229 0,369 50,00 50,00 14,06
130 23.01.2015 09:31:38 2,01 0,693 0,875 0,882 1,422 50,00 17,97 17,97
131 23.01.2015 09:51:19 2,00 0,204 0,260 0,263 0,423 21,88 21,88 21,88
133 23.01.2015 13:10:13 2,21 2,296 1,066 0,056 2,532 110,16 94,53 0,00
134 23.01.2015 18:22:01 2,05 0,690 0,626 0,067 0,923 64,84 104,69 0,00
135 23.01.2015 18:22:12 2,00 0,219 0,076 0,019 0,219 113,28 123,44 14,84
138 25.01.2015 12:55:54 2,16 0,564 0,264 0,018 0,597 114,06 99,22 0,78
139 26.01.2015 07:55:31 2,02 0,259 0,261 0,015 0,366 112,50 116,41 3,13
141 26.01.2015 18:01:21 2,00 0,243 0,311 0,314 0,505 10,94 50,00 10,94
143 26.01.2015 19:04:17 6,32 0,140 0,024 0,003 0,141 0,00 0,00 10,74
144 27.01.2015 09:49:35 2,00 0,226 0,290 0,294 0,470 10,94 10,94 50,00
145 27.01.2015 11:27:03 2,00 0,273 0,347 0,352 0,565 10,94 10,94 10,94
Anhang
| XIX
58 Messungen s mm/s mm/s mm/s mm/s 1/s 1/s 1/s
Maximum 6,32 2,30 1,23 1,25 2,53 121,88 123,44 60,94
Mittelwert 2,31 0,53 0,40 0,28 0,77 39,46 43,75 17,68
Abbildung A- 5: Gemessene Schwinggeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung A- 6: Beurteilung der Messwerte gemäß DIN 4150-3
Tabelle A- 5: Messdaten IO 10 vom 01.01.2015 (Nacht)
Messdaten Erschütterungen- Wiesensteigerstraße 80 (Keller)
Nr. Datum Zeit Dauer Peak-1 Peak-2 Peak-
3 V-Sum Freq-1 Freq-2
Freq-3
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 10: 01.01.15 - 27.01.15
Peak-1
Peak- 2
Peak-3
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 10: 01.01.15 - 27.01.15
Peak-1Peak- 2Peak-3
Anhaltswerte Zeile 2
Anhang
| XX
72 01.01.2015 04:56:09 2,02 0,233 0,153 0,036 0,261 0,78 0,78 32,81
75 02.01.2015 05:26:27 2,02 0,454 0,172 0,062 0,483 0,78 0,78 32,03
82 05.01.2015 04:18:32 2,02 0,462 0,179 0,059 0,487 0,78 0,78 32,03
s mm/s mm/s mm/s mm/s 1/s 1/s 1/s
Maximum 2,02 0,46 0,18 0,06 0,49 0,78 0,78 32,81
Mittelwert 2,02 0,38 0,17 0,05 0,41 0,78 0,78 32,29
Abbildung A- 7: Gemessene Schwinggeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung A- 8: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0,30
0,35
0,40
0,45
0,50
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 10: 01.01.15 - Nacht
Peak-1Peak- 2Peak-3
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 10: 01.01.15 - Nacht
Peak-1Peak- 2Peak-3
Anhang
| XXI
Tabelle A- 6: Messbericht IO 09 vom 01.10.14 bis 31.12.14
Messdaten Erschütterungen- Steinbruch
Nr. Datum Zeit Dauer Peak-1 Peak-2 Peak-3 V-Sum Freq-1 Freq-2 Freq-3
86 13.10.2014 10:36:44 2,03 4,480 3,579 1,214 4,829 25,00 66,41 25,78
87 13.10.2014 10:36:59 2,00 4,557 2,884 1,043 4,974 25,00 78,13 25,00
88 13.10.2014 10:56:37 6,94 8,759 4,736 4,726 9,137 126,17 0,00 0,00
89 13.10.2014 10:57:01 6,78 5,483 3,165 1,196 5,993 109,38 109,38 87,50
90 13.10.2014 10:57:18 5,05 6,870 3,308 1,514 7,347 117,97 69,53 69,53
91 13.10.2014 10:57:26 2,66 5,398 2,798 2,253 5,528 105,86 105,86 99,61
92 13.10.2014 10:57:32 2,72 7,203 4,334 1,629 7,253 108,59 108,59 24,61
93 13.10.2014 10:57:46 5,50 3,626 5,536 2,195 5,707 59,57 82,03 111,72
94 13.10.2014 10:58:05 2,11 5,584 3,283 1,527 5,684 110,16 80,47 100,78
95 13.10.2014 10:59:14 10,47 7,528 7,625 6,932 9,018 0,10 0,10 106,74
96 13.10.2014 11:00:00 4,08 8,356 4,231 3,252 8,784 21,88 102,34 21,88
97 13.10.2014 11:01:13 3,26 10,478 8,073 5,611 12,272 21,88 0,00 149,22
98 13.10.2014 11:01:21 2,79 12,728 6,152 3,516 13,604 22,66 0,00 99,22
99 13.10.2014 13:38:18 2,00 2,336 2,136 4,072 4,171 114,06 103,91 103,91
102 14.10.2014 15:24:35 2,00 4,041 1,597 3,618 4,347 113,28 80,47 89,84
103 14.10.2014 19:11:45 2,00 4,022 1,057 2,229 4,125 113,28 78,91 93,75
104 14.10.2014 22:54:03 2,01 4,193 1,568 3,587 4,333 101,56 79,69 97,66
107 17.10.2014 07:02:40 2,01 3,663 1,561 4,562 4,641 100,78 105,47 91,41
108 17.10.2014 10:58:31 2,00 3,600 2,126 4,502 5,096 100,00 103,91 89,84
115 22.10.2014 20:07:01 2,00 4,589 2,062 2,448 4,939 104,69 82,81 73,44
116 23.10.2014 00:54:24 2,00 4,058 1,250 2,330 4,235 104,69 83,59 101,56
33 23.10.2014 17:20:34 2,00 4,508 1,089 2,542 4,511 107,81 125,78 60,94
34 23.10.2014 19:45:12 2,01 4,906 1,305 3,503 5,214 104,69 77,34 62,50
35 24.11.2014 02:26:23 3,05 4,768 1,134 3,136 4,849 110,94 80,86 86,72
36 24.11.2014 04:26:39 2,01 5,301 1,329 3,321 5,312 101,56 37,50 88,28
37 24.11.2014 07:04:11 2,01 4,521 0,688 1,781 4,527 107,03 121,09 89,06
39 24.11.2014 13:54:26 2,00 4,097 1,073 2,252 4,160 110,16 96,09 92,97
40 24.11.2014 16:28:35 3,07 5,378 1,332 2,577 5,421 107,81 102,73 85,55
41 24.11.2014 18:41:59 2,02 5,300 1,117 2,425 5,344 108,59 103,13 90,63
42 24.11.2014 21:11:25 2,80 4,708 1,249 1,874 4,757 104,30 104,30 90,63
45 27.11.2014 05:12:06 2,00 4,106 2,097 2,309 4,183 103,91 35,16 88,28
66 12.12.2014 14:43:56 2,01 4,159 1,113 0,358 4,254 1,56 0,00 0,00
72 17.12.2014 15:13:03 2,01 4,390 0,315 0,573 4,394 7,03 0,78 8,91
73 17.12.2014 15:18:18 2,02 5,981 1,612 0,077 6,013 6,25 6,25 0,00
Max 12,728 8,073 6,932 13,604 126,17 125,78 149,22
MW 5,402 2,603 2,667 5,852 82,006 70,959 73,749
Anhang
| XXII
Abbildung A- 9: Gemessene Schwinggeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung A- 10: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
0,00
2,00
4,00
6,00
8,00
10,00
12,00
14,00
0 20 40 60 80 100 120 140 160
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 09: 01.10.14 - 31.12.14
Peak-1Peak- 2Peak-3
0
10
20
30
40
50
60
0 20 40 60 80 100 120 140 160
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 09: 01.10.14 - 31.12.14
Peak-1Peak- 2Peak-3
Anhaltswerte Zeile 1
Anhang
| XXIII
Tabelle A- 7: Lademengen- Abstandstabelle Steinbühltunnel
f0 [Hz] 5,6
f [Hz] 30 typische Deckenfreq.
A0 8 DIN 4150-2 K. 6.5.4.2
cf 0,6 Erfahrungsgemäß für Sprengungen
KB*Fmax KB vmax,zul Ü vmax,zul Fundament
Tag 8 13,33333333 19,18188446 3 6,393961486
Nacht 0,3 0,5 0,719320667 3 0,239773556
Koch
Lüdeling Sedimentge-steine
vmax= k*Lb*R-m
k 120 k 1162,8
m 1,52
b 0,59
Entf. Tag Nacht Tag Nacht
L [kg] L [kg] L [kg] L [kg]
1 0,00 0,00 0,00 0,00
2 0,01 0,00 0,00 0,00
3 0,03 0,00 0,00 0,00
4 0,05 0,00 0,01 0,00
5 0,07 0,00 0,01 0,00
6 0,10 0,00 0,01 0,00
7 0,14 0,00 0,02 0,00
8 0,18 0,00 0,03 0,00
9 0,23 0,00 0,04 0,00
10 0,28 0,00 0,06 0,00
11 0,34 0,00 0,07 0,00
12 0,41 0,00 0,09 0,00
13 0,48 0,00 0,11 0,00
14 0,56 0,00 0,13 0,00
15 0,64 0,00 0,16 0,00
16 0,73 0,00 0,19 0,00
17 0,82 0,00 0,22 0,00
18 0,92 0,00 0,25 0,00
19 1,02 0,00 0,29 0,00
20 1,14 0,00 0,33 0,00
21 1,25 0,00 0,38 0,00
22 1,37 0,00 0,42 0,00
23 1,50 0,00 0,48 0,00
24 1,64 0,00 0,53 0,00
25 1,77 0,00 0,59 0,00
26 1,92 0,00 0,65 0,00
vmax=K*√𝐿/R
Anhang
| XXIV
27 2,07 0,00 0,72 0,00
28 2,23 0,00 0,79 0,00
29 2,39 0,00 0,87 0,00
30 2,56 0,00 0,94 0,00
31 2,73 0,00 1,03 0,00
32 2,91 0,00 1,12 0,00
33 3,09 0,00 1,21 0,00
34 3,28 0,00 1,30 0,00
35 3,48 0,00 1,41 0,01
36 3,68 0,01 1,51 0,01
37 3,89 0,01 1,62 0,01
38 4,10 0,01 1,74 0,01
39 4,32 0,01 1,86 0,01
40 4,54 0,01 1,98 0,01
41 4,77 0,01 2,11 0,01
42 5,01 0,01 2,25 0,01
43 5,25 0,01 2,39 0,01
44 5,50 0,01 2,53 0,01
45 5,75 0,01 2,69 0,01
46 6,01 0,01 2,84 0,01
47 6,27 0,01 3,00 0,01
48 6,54 0,01 3,17 0,01
49 6,82 0,01 3,34 0,01
50 7,10 0,01 3,52 0,01
51 7,38 0,01 3,71 0,01
52 7,68 0,01 3,90 0,01
53 7,97 0,01 4,09 0,02
54 8,28 0,01 4,30 0,02
55 8,59 0,01 4,50 0,02
56 8,90 0,01 4,72 0,02
57 9,22 0,01 4,94 0,02
58 9,55 0,01 5,16 0,02
59 9,88 0,01 5,40 0,02
60 10,22 0,01 5,64 0,02
61 10,56 0,01 5,88 0,02
62 10,91 0,02 6,13 0,02
63 11,27 0,02 6,39 0,02
64 11,63 0,02 6,66 0,03
65 12,00 0,02 6,93 0,03
66 12,37 0,02 7,20 0,03
67 12,74 0,02 7,49 0,03
68 13,13 0,02 7,78 0,03
69 13,52 0,02 8,08 0,03
70 13,91 0,02 8,38 0,03
71 14,31 0,02 8,70 0,03
72 14,72 0,02 9,01 0,03
Anhang
| XXV
73 15,13 0,02 9,34 0,04
74 15,55 0,02 9,67 0,04
75 15,97 0,02 10,01 0,04
76 16,40 0,02 10,36 0,04
77 16,83 0,02 10,72 0,04
78 17,27 0,02 11,08 0,04
79 17,72 0,02 11,45 0,04
80 18,17 0,03 11,83 0,05
81 18,63 0,03 12,21 0,05
82 19,09 0,03 12,60 0,05
83 19,56 0,03 13,00 0,05
84 20,03 0,03 13,41 0,05
85 20,51 0,03 13,82 0,05
86 21,00 0,03 14,25 0,05
87 21,49 0,03 14,68 0,06
88 21,99 0,03 15,12 0,06
89 22,49 0,03 15,56 0,06
90 23,00 0,03 16,02 0,06
91 23,51 0,03 16,48 0,06
92 24,03 0,03 16,95 0,06
93 24,56 0,03 17,43 0,07
94 25,09 0,04 17,92 0,07
95 25,62 0,04 18,41 0,07
96 26,16 0,04 18,92 0,07
97 26,71 0,04 19,43 0,07
98 27,27 0,04 19,95 0,08
99 27,83 0,04 20,48 0,08
100 28,39 0,04 21,01 0,08
101 28,96 0,04 21,56 0,08
Anhang
| XXVI
ANHANG B: TUNNEL OBERMAISELSTEIN
Tabelle B- 1: Messdaten IO 03 Fundament- Kalotte
Tunnel Obermaiselstein Erschütterungsimmissionsdaten
Kalotte Schwinggeschwindigkeit Frequenz
IO 03 Messstelle Nr. vx vy vz vsum x y z
IO 03 Fundament 1 0,752 0,428 0,412 0,958 16,60 14,70 22,00
IO 03 Fundament 2 1,049 0,477 0,443 1,235 15,40 15,40 21,80
IO 03 Fundament 3 0,807 0,456 0,383 1,003 15,50 12,40 21,80
IO 03 Fundament 4 0,733 0,667 0,366 1,056 16,00 10,20 22,80
IO 03 Fundament 5 1,314 0,906 0,765 1,770 16,60 12,70 21,00
IO 03 Fundament 6 1,140 0,869 1,229 1,888 14,60 9,00 21,70
IO 03 Fundament 7 0,941 1,024 0,986 1,705 15,60 17,70 19,70
IO 03 Fundament 8 1,357 1,045 0,914 1,941 15,30 50,20 21,30
IO 03 Fundament 9 0,935 0,885 0,770 1,500 15,20 49,20 21,30
IO 03 Fundament 10 1,109 1,200 0,941 1,886 14,80 116,70 21,80
IO 03 Fundament 11 1,084 1,015 1,072 1,832 15,20 54,20 18,40
IO 03 Fundament 12 1,784 1,406 1,407 2,672 15,80 16,70 20,50
IO 03 Fundament 13 1,007 0,923 0,914 1,644 14,30 186,80 19,20
IO 03 Fundament 14 1,065 0,915 0,965 1,704 14,90 14,90 22,30
IO 03 Fundament 15 1,020 0,966 1,030 1,742 14,90 14,80 22,00
IO 03 Fundament 16 1,328 0,900 1,240 2,028 15,20 14,50 22,20
IO 03 Fundament 17 1,694 1,101 2,268 3,037 15,30 10,60 18,20
IO 03 Fundament 18 0,718 0,688 0,498 1,112 16,00 187,40 18,70
IO 03 Fundament 19 1,440 1,446 2,383 3,137 14,60 10,60 18,20
IO 03 Fundament 20 1,198 1,076 1,847 2,450 14,30 10,60 19,40
IO 03 Fundament 21 1,439 1,230 2,003 2,756 22,10 10,40 22,10
IO 03 Fundament 22 0,692 0,787 1,344 1,704 26,40 10,50 19,40
IO 03 Fundament 23 0,841 0,886 1,414 1,869 24,70 10,60 20,70
IO 03 Fundament 24 1,117 0,916 1,679 2,215 14,30 10,60 22,20
IO 03 Fundament 25 0,596 0,571 1,263 1,509 24,40 10,40 21,40
IO 03 Fundament 26 0,723 0,676 1,581 1,865 14,40 10,40 18,60
IO 03 Fundament 27 0,671 0,686 1,578 1,847 13,90 10,40 22,00
IO 03 Fundament 28 0,891 0,619 1,832 2,129 14,20 10,30 19,50
IO 03 Fundament 29 0,753 0,921 1,861 2,209 12,80 22,00 22,00
IO 03 Fundament 30 2,064 2,195 2,255 3,763 22,10 49,60 21,80
IO 03 Fundament 31 0,815 0,880 1,561 1,969 14,80 17,60 20,90
IO 03 Fundament 32 1,101 0,862 1,822 2,297 14,80 23,80 19,30
IO 03 Fundament 33 1,108 0,873 1,537 2,086 12,90 21,40 20,60
IO 03 Fundament 34 0,869 0,726 1,260 1,694 13,60 23,60 18,40
IO 03 Fundament 35 1,462 0,927 1,473 2,273 13,90 20,90 19,10
IO 03 Fundament 36 1,717 0,896 1,995 2,780 21,40 21,20 19,00
IO 03 Fundament 37 0,847 0,798 1,472 1,876 15,60 21,90 18,80
IO 03 Fundament 38 1,233 0,824 1,372 2,020 15,00 21,30 17,80
Anhang
| XXVII
IO 03 Fundament 39 0,805 0,740 1,335 1,726 16,00 21,50 17,40
IO 03 Fundament 40 0,339 0,458 0,650 0,864 24,70 20,40 20,30
Max 2,064 2,195 2,383 3,763 22,10 49,60 18,20
MW 1,064 0,897 1,303 1,944 16,45 29,95 20,39
Abbildung B- 1: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung B- 2: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 03 Kalotte: Fundament
vxvyvz
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 03 Kalotte: Fundament
vx
vy
vz
Anhaltswerte Zeile 2
Anhang
| XXVIII
Tabelle B- 2: Messdaten IO 03 Fundament- Strosse
Strosse
IO 03 Fundament 41 2,421 1,203 1,598 3,140 12,500 14,1 13,5
IO 03 Fundament 42 1,636 1,422 1,407 2,584 14,800 15,4 48
IO 03 Fundament 43 1,158 1,425 1,406 2,313 9,200 47,2 47,2
IO 03 Fundament 44 1,156 1,023 1,303 2,020 17,100 14 46,3
IO 03 Fundament 45 2,041 2,043 2,347 3,721 17,200 12 47,4
IO 03 Fundament 46 2,505 1,953 2,677 4,154 18,300 46,8 46,9
IO 03 Fundament 47 1,256 1,440 1,485 2,420 13,400 16,2 45,4
IO 03 Fundament 48 1,752 2,418 2,736 4,050 9,500 49,3 49,3
IO 03 Fundament 49 1,029 1,263 1,454 2,184 10,400 16,3 16,1
IO 03 Fundament 50 2,152 2,129 2,071 3,668 113,400 47,6 47,6
IO 03 Fundament 51 2,254 2,793 3,080 4,729 15,000 50 16,7
IO 03 Fundament 52 2,249 2,434 2,997 4,468 15,400 15,3 21,8
IO 03 Fundament 53 2,555 2,999 4,272 5,811 24,200 13,8 22,3
IO 03 Fundament 54 2,214 2,083 2,953 4,238 15,500 15,5 22,4
IO 03 Fundament 55 3,317 2,779 3,722 5,708 13,700 13,7 22,4
IO 03 Fundament 56 2,146 1,786 4,101 4,961 22,900 13,9 21,7
IO 03 Fundament 57 3,565 2,902 5,435 7,118 24,700 21,2 21,2
IO 03 Fundament 58 2,506 2,460 3,843 5,206 21,200 21,2 21,2
IO 03 Fundament 59 2,045 2,392 2,995 4,344 24,900 21,9 19,5
IO 03 Fundament 60 1,775 2,172 3,612 4,573 15,600 15,6 17,5
IO 03 Fundament 61 0,741 0,670 0,708 1,224 15,100 50,5 20,7
IO 03 Fundament 62 1,544 1,705 1,872 2,966 15,200 21,1 19,3
IO 03 Fundament 63 0,729 0,767 1,071 1,506 14,500 22,2 19,6
IO 03 Fundament 64 1,704 1,890 2,119 3,311 15,800 15,8 20,9
IO 03 Fundament 65 1,293 0,955 1,658 2,309 25,100 13,3 17,8
Max 3,565 2,999 5,435 7,118 24,700 13,800 21,200
MW 1,910 1,884 2,517 3,709 20,584 24,156 28,508
Anhang
| XXIX
Abbildung B- 3: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung B- 4: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
0,00
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00
6,00
0 20 40 60 80 100 120
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 03 Strosse: Fundament
vxvyvz
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 03 Strosse: Fundament
vxvyvz
Anhaltswerte Zeile 2
Anhang
| XXX
Tabelle B- 3: Messdaten IO 03 Obergeschoss- Kalotte
Kalotte Schwinggeschwindigkeit Frequenz
IO Messstelle Nr. vx vy vz vsum x y z
IO 03 OG 5 2,157 2,448 3,338 4,668 50 16,6 75,6
IO 03 OG 6 2,682 2,436 3,517 5,049 50,6 50,6 22
IO 03 OG 7 2,129 2,828 2,859 4,550 50,8 50,8 76,1
IO 03 OG 8 1,751 3,59 3,067 5,036 50,3 50,3 75,5
IO 03 OG 9 1,547 2,79 3,165 4,494 50,2 50,2 74,5
IO 03 OG 10 1,848 2,589 3,62 4,819 48,7 45,8 80,6
IO 03 OG 11 2,107 2,82 4,182 5,466 50,5 48,9 70,5
IO 03 OG 12 1,857 2,879 3,315 4,767 22,4 47,9 70,2
IO 03 OG 13 1,302 1,891 3,116 3,870 22,3 48,6 70,6
IO 03 OG 14 1,77 2,174 2,824 3,979 22,4 49 69,7
IO 03 OG 15 1,769 2,676 2,821 4,272 22 48,5 22
IO 03 OG 16 2,112 2,142 3,032 4,271 22,2 48 22
IO 03 OG 17 3,138 2,928 4,512 6,227 22 48 21,9
IO 03 OG 19 5,15 3,5 4,679 7,789 22,2 49,6 21,7
IO 03 OG 20 3,607 3,342 3,516 6,045 22 48,8 22
IO 03 OG 21 4,756 3,905 4,6 7,683 22,1 50,3 22,1
IO 03 OG 22 2,816 2,557 3,106 4,911 50,3 50,1 21,8
IO 03 OG 23 2,902 2,147 3,935 5,340 22,3 50,8 22,1
IO 03 OG 24 3,97 2,685 3,824 6,131 22,2 49,3 22,2
IO 03 OG 25 2,461 2,174 2,815 4,325 22,2 50,6 21,3
IO 03 OG 26 2,883 2,169 3,696 5,165 22,2 28,9 22,2
IO 03 OG 27 2,162 2,162 2,732 4,100 22 50,8 21,9
IO 03 OG 28 2,911 2,526 3,936 5,509 22,7 50,8 21,8
IO 03 OG 29 3,309 3,199 3,715 5,915 22 49,1 21,9
IO 03 OG 30 2,064 2,195 2,255 3,763 22,1 49,6 21,8
IO 03 OG 31 3,417 2,363 2,819 5,021 22,5 50,4 21,8
IO 03 OG 32 3,645 2,609 2,954 5,368 22,4 51,1 21,9
IO 03 OG 33 3,195 1,858 2,228 4,316 22,2 12,9 22
IO 03 OG 34 2,27 1,547 2,459 3,687 22,2 28,6 22,1
IO 03 OG 35 2,506 1,763 2,414 3,901 22,2 19,6 21,5
IO 03 OG 36 2,501 2,237 3,342 4,736 22,5 48,7 22
IO 03 OG 37 2,217 3,351 1,986 4,482 22,3 47,2 22,2
IO 03 OG 38 1,945 2,638 2,035 3,858 23,7 47,5 22
IO 03 OG 39 1,981 2,246 1,743 3,465 23 49,3 21,6
IO 03 OG 40 Trigger-Level nicht erreicht 2,00 mm/s
Max 5,15 3,905 4,679 7,789 22,2 50,3 21,7
MW 2,613 2,570 3,181 4,911 28,874 45,212 35,621
Anhang
| XXXI
Abbildung B- 5: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung B- 6: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
0,00
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00
6,00
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 03 Kalotte: OG
vxvyvz
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 03 Kalotte: OG
vxvyvz
Anhaltswerte Zeile 2 für vx und vy
Anhaltswerte Zeile 2 für vz
Anhang
| XXXII
Tabelle B- 4: Messdaten IO 03 Obergeschoss- Strosse
STROSSE
IO 03 OG 41 2,418 3,935 3,657 5,891 14,1 15,8 45,7
IO 03 OG 42 3,888 4,738 4,559 7,639 39,9 48 44,3
IO 03 OG 43 3,614 4,317 6,858 8,873 37,8 41,2 47,2
IO 03 OG 44 2,931 3,055 4,733 6,350 39,5 46,3 46,3
IO 03 OG 45 5,505 5,014 8,958 11,649 37,8 35,4 49,8
IO 03 OG 46 4,582 7,177 7,898 11,614 37 34,6 46
IO 03 OG 47 2,917 4,378 6,711 8,527 52,2 48,6 74,6
IO 03 OG 48 5,376 6,533 9,53 12,744 49,6 49,4 49,3
IO 03 OG 49 2,943 2,791 4,35 5,948 22,4 47,1 71,9
IO 03 OG 50 2,737 4,392 7,548 9,152 24,6 34,3 47,6
IO 03 OG 51 6,097 4,966 9,93 12,666 22,1 44,5 50
IO 03 OG 52 5,246 5,501 8,869 11,681 22,6 43,9 21,8
IO 03 OG 53 10,97 7,104 12,241 17,905 22,3 25,9 49,3
IO 03 OG 54 7,777 7,189 1,177 10,656 22,3 28 48,9
IO 03 OG 55 8,585 8,67 8,442 14,837 22,2 26,1 21,8
IO 03 OG 56 6,58 7,068 7,242 12,071 22,1 28,4 21,7
IO 03 OG 57 11,33 7,87 7,877 15,886 22,3 24,7 21,7
IO 03 OG 58 9,468 9,073 10,975 17,100 31,8 27,6 21,2
IO 03 OG 59 8,886 7,48 8,194 14,215 31,4 27,1 22
IO 03 OG 60 6,655 5,155 7,47 11,255 24,9 44 22
IO 03 OG 61 1,4 2,522 1,515 3,258 22,5 50,5 22,4
IO 03 OG 62 3,901 6,287 4,139 8,478 23,5 44,2 21,8
IO 03 OG 63 2,347 1,865 3,28 4,444 22,3 49,9 22,2
IO 03 OG 64 4,496 6,998 4,99 9,700 22,5 47,9 22,2
IO 03 OG 65 2,872 5,367 3,656 7,101 25,1 45,8 22,1
Max 11,33 9,073 12,241 17,905 22,3 27,6 49,3
MW 5,341 5,578 6,592 10,385 28,592 38,368 37,352
Anhang
| XXXIII
Abbildung B- 7: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung B- 8: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
0
2
4
6
8
10
12
14
0 10 20 30 40 50 60 70 80
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 03 Strosse: OG
vxvyvz
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 03 Strosse: OG
vxvyvz
Anhaltswerte Zeile 2 für vz
Anhaltswerte Zeile 2 für vx und vy
Anhang
| XXXIV
Tabelle B- 5: Messdaten IO 01 Fundament- Kalotte
Kalotte Schwinggeschwindigkeit Frequenz
IO Messstelle Nr. vx vy vz vsum x y z
IO 01 Fundament 6 0,428 0,251 0,517 0,717 9 9 19,6
IO 01 Fundament 13 0,406 0,17 0,538 0,695 9,1 10,4 19
IO 01 Fundament 17 0,54 0,405 0,322 0,748 10,6 11,3 10,6
IO 01 Fundament 19 0,671 0,418 0,35 0,865 10,5 10,5 10,5
IO 01 Fundament 20 0,561 0,289 0,312 0,704 10,6 10,6 19,4
IO 01 Fundament 21 0,694 0,339 0,338 0,843 10,4 9,2 18,3
IO 01 Fundament 24 0,613 0,363 0,255 0,757 10,6 10,6 18,3
IO 01 Fundament 26 0,546 0,287 0,28 0,677 10,3 10,3 18,7
IO 01 Fundament 28 0,785 0,364 0,248 0,900 9,1 9,1 24,6
IO 01 Fundament 29 0,454 0,804 1,249 1,553 124,3 180,1 62,1
IO 01 Fundament 33 0,584 0,226 0,41 0,748 8,9 8,9 28,1
IO 01 Fundament 34 0,626 0,255 0,307 0,742 9,3 9,3 27,2
IO 01 Fundament 35 0,682 0,398 0,49 0,929 14 10,2 29,3
IO 01 Fundament 36 0,7 0,479 0,389 0,933 19,6 11,2 29,2
IO 01 Fundament 38 0,641 0,366 0,51 0,897 13,6 11,5 13,6
Max 0,785 0,804 1,249 1,553 9,1 180,1 62,1
MW 0,595 0,361 0,434 0,847 18,660 21,480 23,233
Abbildung B- 9: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Frequenz
0,00
0,20
0,40
0,60
0,80
1,00
1,20
1,40
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 01 Kalotte: Fundament
vxvyvz
Anhang
| XXXV
Abbildung B- 10: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 01 Kalotte: Fundament
vxvyvz
Anhaltswerte Zeile 2
Anhang
| XXXVI
Tabelle B- 6: Messdaten IO 01 Fundament- Strosse
Strosse
IO 01 Fundament 41 0,457 0,524 0,423 0,814 9,2 8,7 8,7
IO 01 Fundament 43 0,415 0,403 0,514 0,774 9,1 9,1 29,3
IO 01 Fundament 45 0,576 0,43 0,817 1,088 9,3 9,3 30,2
IO 01 Fundament 46 0,794 0,608 0,705 1,224 11,8 11,2 11,2
IO 01 Fundament 48 0,523 0,444 0,604 0,914 9,2 11,9 28,6
IO 01 Fundament 51 0,646 0,386 0,65 0,994 8,8 10,8 29,6
IO 01 Fundament 52 0,607 0,295 0,527 0,856 9,2 9,2 31
IO 01 Fundament 53 0,928 0,389 0,731 1,244 9,3 8,8 32,1
IO 01 Fundament 54 0,707 0,408 0,638 1,036 9,3 11 24,9
IO 01 Fundament 55 1,23 0,537 0,601 1,471 9,1 15,7 26
IO 01 Fundament 56 0,956 0,646 0,396 1,220 9,1 8,8 13,9
IO 01 Fundament 57 1,139 0,851 0,693 1,582 8,9 8,9 15
IO 01 Fundament 58 1,486 0,586 0,607 1,709 11 12 27,5
IO 01 Fundament 59 1,159 0,626 0,694 1,489 13,1 11,9 27,1
IO 01 Fundament 60 1,388 0,808 0,79 1,790 13,4 15,6 28,4
IO 01 Fundament 62 0,633 0,433 0,972 1,238 13,5 12 29
IO 01 Fundament 63 0,79 0,551 0,7 1,191 13,2 11,8 28,4
IO 01 Fundament 65 0,549 0,587 0,813 1,143 11,6 11,8 29,6
Max 1,486 0,851 0,972 1,790 11 8,9 29
MW 0,832 0,528 0,660 1,210 10,450 11,028 25,028
Abbildung B- 11: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Frequenz
0,00
0,20
0,40
0,60
0,80
1,00
1,20
1,40
1,60
0 5 10 15 20 25 30 35
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 01 Strosse: Fundament
vxvyvz
Anhang
| XXXVII
Abbildung B- 12: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
Tabelle B- 7: Messdaten IO 02 Fundament- Kalotte
Kalotte Schwinggeschwindigkeit Frequenz
IO Messstelle Nr. vx vy vz vsum x y z
IO 02 Fundament 10 0,537 0,288 0,428 0,745 14,9 12 44,5
IO 02 Fundament 12 0,558 0,472 0,703 1,014 15,4 9,4 10,1
IO 02 Fundament 17 0,365 0,506 0,733 0,963 13 12,8 15,8
IO 02 Fundament 19 0,446 0,534 0,665 0,962 9,2 10,6 14,6
IO 02 Fundament 20 0,422 0,432 0,529 0,803 8,9 10,6 19,5
IO 02 Fundament 21 0,392 0,466 0,79 0,997 9,2 10,6 19,7
IO 02 Fundament 22 0,287 0,361 0,503 0,682 16,8 10,5 19,4
IO 02 Fundament 24 0,398 0,475 0,574 0,845 9 10,6 28,4
IO 02 Fundament 27 0,34 0,401 0,534 0,749 16,3 10,4 16,3
IO 02 Fundament 28 0,425 0,592 0,65 0,977 9,1 9,2 26,5
IO 02 Fundament 29 0,376 0,467 0,794 0,995 124,3 180,1 62,1
IO 02 Fundament 30 0,36 0,329 0,548 0,734 16 10,6 16,3
IO 02 Fundament 31 0,392 0,409 0,747 0,938 17,6 10,5 14,8
IO 02 Fundament 32 0,418 0,495 0,739 0,983 9,1 11,6 14,8
IO 02 Fundament 33 0,42 0,432 0,713 0,933 15,8 13 15,8
IO 02 Fundament 34 0,456 0,302 0,546 0,773 16,4 13,2 15,3
IO 02 Fundament 35 0,497 0,441 0,79 1,032 16,8 15,7 14
IO 02 Fundament 36 0,513 0,48 0,776 1,047 21,4 10,7 21,2
IO 02 Fundament 38 0,602 0,521 0,855 1,168 16,6 14,7 14,6
IO 02 Fundament 39 0,554 0,385 0,838 1,076 9,4 16 14,9
Max 0,602 0,592 0,855 1,168 16,600 9,200 14,600
MW 0,438 0,439 0,673 0,921 19,260 20,140 20,930
0
2
4
6
8
10
12
14
16
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 01 Strosse: Fundament
vxvyvz
Anhang
| XXXVIII
Abbildung B- 13: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung B- 14: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
0,00
0,10
0,20
0,30
0,40
0,50
0,60
0,70
0,80
0,90
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 02 Kalotte: Fundament
vxvyvz
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 02 Kalotte: Fundament
vxvyvz
Anhaltswerte Zeile 2
Anhang
| XXXIX
Tabelle B- 8: Messdaten IO 02 Fundament- Strosse
Strosse
IO 02 Fundament 41 0,694 0,824 0,666 1,267 8,7 10,9 10,9
IO 02 Fundament 42 0,759 0,694 0,697 1,242 8,8 9,5 10,2
IO 02 Fundament 43 0,746 0,486 0,555 1,049 9,1 9,1 41,7
IO 02 Fundament 44 0,579 0,637 0,687 1,101 14 13,9 30,3
IO 02 Fundament 45 0,909 0,802 0,928 1,527 9,4 9,3 30,1
IO 02 Fundament 46 1,029 0,597 0,987 1,546 34,6 9,6 28
IO 02 Fundament 47 0,569 0,401 0,479 0,845 10 13,8 42,8
IO 02 Fundament 48 0,671 0,601 0,98 1,331 9,9 9,9 10,1
IO 02 Fundament 50 0,662 0,614 0,593 1,080 9,8 11,5 30,8
IO 02 Fundament 51 0,683 0,556 1,001 1,333 8,8 12,2 29,7
IO 02 Fundament 52 1,133 0,854 1,092 1,790 9,2 11,5 14,1
IO 02 Fundament 53 1,058 0,89 2,017 2,445 9,7 10,7 25,9
IO 02 Fundament 54 0,688 0,786 1,39 1,739 9,8 11 17,2
IO 02 Fundament 55 0,842 1,266 1,85 2,395 13,5 10,6 26
IO 02 Fundament 56 0,511 0,993 1,115 1,578 8,8 12,3 28,4
IO 02 Fundament 57 1,027 0,779 2,056 2,427 17,5 12,4 15,1
IO 02 Fundament 58 0,975 1,262 1,674 2,312 10 10,5 14,3
IO 02 Fundament 59 0,991 1,069 1,575 2,146 17,3 12,1 14,3
IO 02 Fundament 60 0,843 1,052 1,36 1,915 9,9 15,6 15,6
IO 02 Fundament 62 1,318 0,662 1,778 2,310 9,5 11,1 13,8
IO 02 Fundament 63 0,402 0,267 0,627 0,791 9,4 15,5 14,5
IO 02 Fundament 64 1,434 0,808 1,965 2,563 16,7 15,7 13,1
IO 02 Fundament 65 1,043 0,602 1,255 1,739 9,3 16,2 13,3
Max 1,434 1,266 2,056 2,563 16,7 10,6 15,1
MW 0,851 0,761 1,188 1,673 11,900 11,952 21,313
Anhang
| XL
Abbildung B- 15: Gemessene Schwinggeschwindigkeiten in Abhängigkeit von der Frequenz
Abbildung B- 16: Beurteilung gemäß DIN 4150-3
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 02 Strosse: Fundament
vxvyvz
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Frequenz [Hz]
Messwerte IO 02 Strosse: Fundament
vx
vy
vz
Anhang
| XLI
Tabelle B- 9: Lademengen-Abstandstabelle Tunnel Obermaiselstein
f0 [Hz] 5,6
f [Hz] 30 typische Deckenfrequenz
A0 8 max Anhaltswert bei Sprengungen
DIN 4150-2 Kapitel 6.5.4.2
cf 0,6 Erfahrungsgemäß für Sprengungen
KB*Fmax KB vmax,zul Ü vmax,zul Fundament
Tag 8 13,33333333 19,18188446 4 4,795471114
Nacht 0,3 0,5 0,719320667 4 0,179830167
Koch (1-100) Lüdeling Sedimentgesteine
vmax= k*Lb*R-m
k 100 k 969
m 1,52
b 0,59
Entfernung Tag Nacht Tag Nacht
m L [kg] L [kg] L [kg] L [kg]
1 0,00 0,00 0,00 0,00
2 0,01 0,00 0,00 0,00
3 0,02 0,00 0,00 0,00
4 0,04 0,00 0,00 0,00
5 0,06 0,00 0,01 0,00
6 0,08 0,00 0,01 0,00
7 0,11 0,00 0,02 0,00
8 0,15 0,00 0,03 0,00
9 0,19 0,00 0,04 0,00
10 0,23 0,00 0,05 0,00
11 0,28 0,00 0,06 0,00
12 0,33 0,00 0,07 0,00
13 0,39 0,00 0,09 0,00
14 0,45 0,00 0,11 0,00
15 0,52 0,00 0,13 0,00
16 0,59 0,00 0,16 0,00
17 0,66 0,00 0,18 0,00
18 0,75 0,00 0,21 0,00
19 0,83 0,00 0,24 0,00
20 0,92 0,00 0,28 0,00
21 1,01 0,00 0,32 0,00
22 1,11 0,00 0,36 0,00
23 1,22 0,00 0,40 0,00
24 1,32 0,00 0,44 0,00
vmax=K*√𝐿/R
Anhang
| XLII
25 1,44 0,00 0,49 0,00
26 1,55 0,00 0,55 0,00
27 1,68 0,00 0,60 0,00
28 1,80 0,00 0,66 0,00
29 1,93 0,00 0,72 0,00
30 2,07 0,00 0,79 0,00
31 2,21 0,00 0,86 0,00
32 2,35 0,00 0,93 0,00
33 2,50 0,00 1,01 0,00
34 2,66 0,00 1,09 0,00
35 2,82 0,00 1,18 0,00
36 2,98 0,00 1,26 0,00
37 3,15 0,00 1,36 0,01
38 3,32 0,00 1,45 0,01
39 3,50 0,00 1,55 0,01
40 3,68 0,01 1,66 0,01
41 3,87 0,01 1,77 0,01
42 4,06 0,01 1,88 0,01
43 4,25 0,01 2,00 0,01
44 4,45 0,01 2,12 0,01
45 4,66 0,01 2,25 0,01
46 4,87 0,01 2,38 0,01
47 5,08 0,01 2,51 0,01
48 5,30 0,01 2,65 0,01
49 5,52 0,01 2,80 0,01
50 5,75 0,01 2,95 0,01
51 5,98 0,01 3,10 0,01
52 6,22 0,01 3,26 0,01
53 6,46 0,01 3,42 0,01
54 6,71 0,01 3,59 0,01
55 6,96 0,01 3,77 0,01
56 7,21 0,01 3,95 0,02
57 7,47 0,01 4,13 0,02
58 7,74 0,01 4,32 0,02
59 8,01 0,01 4,51 0,02
60 8,28 0,01 4,71 0,02
61 8,56 0,01 4,92 0,02
62 8,84 0,01 5,13 0,02
63 9,13 0,01 5,35 0,02
64 9,42 0,01 5,57 0,02
65 9,72 0,01 5,79 0,02
66 10,02 0,01 6,03 0,02
67 10,32 0,01 6,26 0,02
68 10,63 0,01 6,51 0,02
69 10,95 0,02 6,76 0,03
70 11,27 0,02 7,01 0,03
Anhang
| XLIII
71 11,59 0,02 7,27 0,03
72 11,92 0,02 7,54 0,03
73 12,25 0,02 7,81 0,03
74 12,59 0,02 8,09 0,03
75 12,94 0,02 8,38 0,03
76 13,28 0,02 8,67 0,03
77 13,63 0,02 8,96 0,03
78 13,99 0,02 9,27 0,04
79 14,35 0,02 9,58 0,04
80 14,72 0,02 9,89 0,04
81 15,09 0,02 10,21 0,04
82 15,46 0,02 10,54 0,04
83 15,84 0,02 10,88 0,04
84 16,23 0,02 11,22 0,04
85 16,62 0,02 11,56 0,04
86 17,01 0,02 11,92 0,05
87 17,41 0,02 12,28 0,05
88 17,81 0,03 12,64 0,05
89 18,22 0,03 13,02 0,05
90 18,63 0,03 13,40 0,05
91 19,04 0,03 13,79 0,05
92 19,46 0,03 14,18 0,05
93 19,89 0,03 14,58 0,06
94 20,32 0,03 14,99 0,06
95 20,75 0,03 15,40 0,06
96 21,19 0,03 15,82 0,06
97 21,64 0,03 16,25 0,06
98 22,09 0,03 16,68 0,06
99 22,54 0,03 17,13 0,07
100 23,00 0,03 17,58 0,07
101 23,46 0,03 18,03 0,07
Anhang
| XLIV
ANHANG C: PETERSBERGTUNNEL
Tabelle C- 1: Lademengen-Abstandstabelle Petersbergtunnel
f0 [Hz] 5,6
f [Hz] 30 typische Deckenfrequenz
A0 8 max. Anhaltswert bei Sprengungen
DIN 4150-2 Kapitel 6.5.4.2
cf 0,6 Erfahrungsgemäß für Sprengungen
KB*Fmax KB vmax,zul Ü vmax,zul Fundament
Tag 8 13,3333333 19,18188446 3 6,393961486
Nacht 0,3 0,5 0,719320667 3 0,239773556
Koch (1-100) Lüdeling Sedimentgesteine
vmax= k*Lb*R-m
k 100 k 969
m 1,52
b 0,59
Entfernung Tag Nacht Tag Nacht
[m] L [kg] L [kg] L [kg] L [kg]
1 0,00 0,00 0,00 0,00
2 0,02 0,00 0,00 0,00
3 0,04 0,00 0,00 0,00
4 0,07 0,00 0,01 0,00
5 0,10 0,00 0,01 0,00
6 0,15 0,00 0,02 0,00
7 0,20 0,00 0,03 0,00
8 0,26 0,00 0,04 0,00
9 0,33 0,00 0,06 0,00
10 0,41 0,00 0,08 0,00
11 0,49 0,00 0,10 0,00
12 0,59 0,00 0,12 0,00
13 0,69 0,00 0,15 0,00
14 0,80 0,00 0,18 0,00
15 0,92 0,00 0,22 0,00
16 1,05 0,00 0,25 0,00
17 1,18 0,00 0,30 0,00
18 1,32 0,00 0,35 0,00
19 1,48 0,00 0,40 0,00
20 1,64 0,00 0,45 0,00
21 1,80 0,00 0,51 0,00
22 1,98 0,00 0,58 0,00
vmax=K*√𝐿/R
Anhang
| XLV
23 2,16 0,00 0,65 0,00
24 2,35 0,00 0,72 0,00
25 2,56 0,00 0,80 0,00
26 2,76 0,00 0,89 0,00
27 2,98 0,00 0,98 0,00
28 3,21 0,00 1,08 0,00
29 3,44 0,00 1,18 0,00
30 3,68 0,01 1,29 0,00
31 3,93 0,01 1,40 0,01
32 4,19 0,01 1,52 0,01
33 4,45 0,01 1,65 0,01
34 4,73 0,01 1,78 0,01
35 5,01 0,01 1,91 0,01
36 5,30 0,01 2,06 0,01
37 5,60 0,01 2,21 0,01
38 5,90 0,01 2,37 0,01
39 6,22 0,01 2,53 0,01
40 6,54 0,01 2,70 0,01
41 6,87 0,01 2,88 0,01
42 7,21 0,01 3,06 0,01
43 7,56 0,01 3,25 0,01
44 7,91 0,01 3,45 0,01
45 8,28 0,01 3,66 0,01
46 8,65 0,01 3,87 0,01
47 9,03 0,01 4,09 0,02
48 9,42 0,01 4,32 0,02
49 9,82 0,01 4,56 0,02
50 10,22 0,01 4,80 0,02
51 10,63 0,01 5,05 0,02
52 11,05 0,02 5,31 0,02
53 11,48 0,02 5,58 0,02
54 11,92 0,02 5,85 0,02
55 12,37 0,02 6,13 0,02
56 12,82 0,02 6,43 0,02
57 13,28 0,02 6,73 0,03
58 13,75 0,02 7,03 0,03
59 14,23 0,02 7,35 0,03
60 14,72 0,02 7,68 0,03
61 15,21 0,02 8,01 0,03
62 15,72 0,02 8,35 0,03
63 16,23 0,02 8,70 0,03
64 16,75 0,02 9,06 0,03
65 17,27 0,02 9,43 0,04
66 17,81 0,03 9,81 0,04
67 18,35 0,03 10,20 0,04
68 18,90 0,03 10,60 0,04
Anhang
| XLVI
69 19,46 0,03 11,00 0,04
70 20,03 0,03 11,42 0,04
71 20,61 0,03 11,84 0,05
72 21,19 0,03 12,28 0,05
73 21,79 0,03 12,72 0,05
74 22,39 0,03 13,18 0,05
75 23,00 0,03 13,64 0,05
76 23,61 0,03 14,11 0,05
77 24,24 0,03 14,60 0,06
78 24,87 0,03 15,09 0,06
79 25,51 0,04 15,59 0,06
80 26,16 0,04 16,11 0,06
81 26,82 0,04 16,63 0,06
82 27,49 0,04 17,17 0,07
83 28,16 0,04 17,71 0,07
84 28,85 0,04 18,26 0,07
85 29,54 0,04 18,83 0,07
86 30,24 0,04 19,41 0,07
87 30,94 0,04 19,99 0,08
88 31,66 0,04 20,59 0,08
89 32,38 0,05 21,20 0,08
90 33,12 0,05 21,82 0,08
91 33,85 0,05 22,45 0,09
92 34,60 0,05 23,09 0,09
93 35,36 0,05 23,74 0,09
94 36,12 0,05 24,40 0,09
95 36,90 0,05 25,08 0,10
96 37,68 0,05 25,76 0,10
97 38,47 0,05 26,46 0,10
98 39,26 0,06 27,17 0,10
99 40,07 0,06 27,89 0,11
100 40,88 0,06 28,62 0,11
101 41,70 0,06 29,36 0,11
102 42,53 0,06 30,12 0,12
Anhang
| XLVII
ANHANG D: RAMMARBEITEN- VERGLEICH DER PROGNOSEMODELLE
Abbildung D- 1: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 2: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 3: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
10
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck SB 270 - 3 m Tiefe
Formel 7.1
Formel 7.2
Formel 7.3 Attewell
Formel 7.3 Funk
Formel 7.3 Eurocode
Formel 7.3 Heckmann
Formel 7.4
Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck SB 270 - 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck SB 270 - 13 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| XLVIII
Abbildung D- 4: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 5: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 6: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
10
20
30
40
50
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Demag VR 40: 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Demag VR 40: 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Demag VR 40: 13 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| XLIX
Abbildung D- 7: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 8: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 9: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
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20
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Menck MRB 270: 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
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30
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50
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Menck MRB 270: 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
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30
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50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Menck MRB 270: 13 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| L
Abbildung D- 10: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 11: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 12: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
10
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Delmag D 22 : 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
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30
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50
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Delmag D 22 : 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
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30
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50
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Delmag D 22 : 13 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| LI
Abbildung D- 13: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 14: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 15: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Cordes: 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
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40
50
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Cordes: 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
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50
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg Cordes: 13 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| LII
Abbildung D- 16: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 17: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 18: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
10
20
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50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck MVB 44-30 - 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.5Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck MVB 44-30 - 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.5Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck MVB 44-30 - 13 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.5Messdaten
Anhang
| LIII
Abbildung D- 19: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 20: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 21: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Müller MS 26 D- 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.5Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Müller MS 26 D- 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.5Messdaten
0
10
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50
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Menck MSB 270- 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| LIV
Abbildung D- 22: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 23: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 24: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Menck MSB 270- 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Menck MSB 270- 11m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Delmag D 12 - 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| LV
Abbildung D- 25: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 26: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 27: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Delmag D 12 - 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
20
30
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50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Delmag D 12 - 11 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Delmag D 22 - 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| LVI
Abbildung D- 28: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 29: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 30: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
10
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60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Delmag D 22 - 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
20
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50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Delmag D 22 - 11 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
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30
40
50
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Cordes - 3 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| LVII
Abbildung D- 31: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
Abbildung D- 32: Vergleich der Prognosen mit den Messwerten
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Cordes - 8 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
0
10
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40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Cordes - 11 m Tiefe
Formel 7.1Formel 7.2Formel 7.3 AttewellFormel 7.3 FunkFormel 7.3 EurocodeFormel 7.3 HeckmannFormel 7.4Messdaten
Anhang
| LVIII
ANHANG E: OBER- UND UNTERGRENZEN
Abbildung E- 1: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
Abbildung E- 2: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
Abbildung E- 3: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
0
10
20
30
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50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck SB 270 - Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3 m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 13m Tiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Demag VR 40- Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 13m Tiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck MRB 270- Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 13m Tiefe
Anhang
| LIX
Abbildung E- 4: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
Abbildung E- 5: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
Abbildung E- 6: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
0
10
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30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Delmag D 22- Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 13m Tiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Cordes- Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 13m Tiefe
0
10
20
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60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Menck MVB 44-30- Ober und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 13m Tiefe
Anhang
| LX
Abbildung E- 7: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
Abbildung E- 8: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
Abbildung E- 9: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
0
10
20
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40
50
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0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Neu Isenburg: Müller MS 26D- Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m Tiefe
0
10
20
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40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Menck MSB 270- Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 11m Tiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Delmag D12- Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 11m Tiefe
Anhang
| LXI
Abbildung E- 10: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
Abbildung E- 11: Kalibrierte prognostizierte Ober- und Untergrenzen
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Delmag D22- Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 11m Tiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Köln-Eigelstein: Cordes- Ober- und Untergrenzen
Formel 7.3 UntergrenzeFormel 7.3 ObergrenzeMessdaten 3m TiefeMessdaten 8m TiefeMessdaten 11m Tiefe
Anhang
| LXII
ANHANG F – VERGLEICH PROGNOSEMODELLE FUNDAMENTGESCHWINDIGKEITEN
Abbildung F- 1: Vergleich der Prognosen mit den Fundamentgeschwindigkeiten
Abbildung F- 2: Vergleich der Prognosen mit den Fundamentgeschwindigkeiten
Abbildung F- 3: Vergleich der Prognosen mit den Fundamentgeschwindigkeiten
0
10
20
30
40
50
60
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Fankfurt: Menck MRB 270- Fundamentgeschwindigkeit
Formel 7.7 k kalibriert
Formel 7.8
Messdaten
0
10
20
30
40
50
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0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Frankfurt: Delmag D22- Fundamentgeschwindigkeit
Formel 7.7 k kalibriertFormel 7.7 AchmusFormel 7.8Messdaten
0
10
20
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0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Frankfurt: Demag VR 40- Fundamentgeschwindigkeit
Formel 7.7 k kalibriert
Formel 7.8
Messdaten
Anhang
| LXIII
Abbildung F- 4: Vergleich der Prognosen mit den Fundamentgeschwindigkeiten
Abbildung F- 5: Vergleich der Prognosen mit den Fundamentgeschwindigkeiten
Abbildung F- 6: Vergleich der Prognosen mit den Fundamentgeschwindigkeiten
0
10
20
30
40
50
60
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Frankfurt: MSB 270- Fundamentgeschwindigkeit
Formel 7.7 k kalibriert
Formel 7.8
Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Frankfurt: Cordes- Fundamentgeschwindigkeit
Formel 7.7 k kalibriert
Formel 7.8
Messdaten
0
10
20
30
40
50
60
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Entfernung zur Erschütterungsquelle [m]
Frankfurt: MVB 44-30 - Fundamentgeschwindigkeit
Formel 7.7 k kalibriert
Formel 7.9
Messdaten
Anhang
| LXIV
ANHANG G – PROGNOSEMODELLE NAH- UND FERNFELD
Abbildung G- 1: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 2: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gg
esch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck SB 270: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 m TiefePrognose NahfeldPrognose Fernfeld
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck SB 270: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 m TiefePrognose NahfeldPrognose Fernfeld
Anhang
| LXV
Abbildung G- 3: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 4: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 5: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck SB 270: Vergleich Prognose vs. Messung- 13 m Tiefe
Messwerte 13 m TiefePrognose NahfeldPrognose Fernfeld
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Demag VR 40: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 m Tiefe
Prognose Nahfeld
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Demag VR 40: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 m TiefePrognose NahfeldPrognose Fernfeld
Anhang
| LXVI
Abbildung G- 6: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 7: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 8: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Demag VR 40: Vergleich Prognose vs. Messung- 13 m Tiefe
Messwerte 13 m TiefePrognose NahfeldPrognose Fernfeld
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck MRB 270: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 m TiefePrognose NahfeldPrognose Fernfeld
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck MRB 270: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 mTiefe
Anhang
| LXVII
Abbildung G- 9: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 10: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 11: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck MRB 270: Vergleich Prognose vs. Messung- 13 m Tiefe
Messwerte 13 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Delmag D 22: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Delmag D 22: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 mTiefe
Anhang
| LXVIII
Abbildung G- 12: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 13: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 14: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Delmag D 22: Vergleich Prognose vs. Messung- 13 m Tiefe
Messwerte 13 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Cordes: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Cordes: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 mTiefe
Anhang
| LXIX
Abbildung G- 15: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 16: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 17: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Cordes: Vergleich Prognose vs. Messung- 13 m Tiefe
Messwerte 13 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck MVB 44-30: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck MVB 44-30: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 mTiefe
Anhang
| LXX
Abbildung G- 18: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 19: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
Abbildung G- 20: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Neu Isenburg
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck MVB 44-30: Vergleich Prognose vs. Messung-13 m Tiefe
Messwerte 13 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Müller MS 26 D: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Müller MS 26 D: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 mTiefe
Anhang
| LXXI
Abbildung G- 21: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
Abbildung G- 22: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
Abbildung G- 23: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck MSB 270: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck MSB 270: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Menck MSB 270: Vergleich Prognose vs. Messung- 11 m Tiefe
Messwerte 11 mTiefe
Anhang
| LXXII
Abbildung G- 24: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
Abbildung G- 25: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
Abbildung G- 26: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
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[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Delmag D 12: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 m Tiefe
Prognose Nahfeld
Prognose Fernfeld
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Delmag D 12: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 m Tiefe
Prognose Nahfeld
Prognose Fernfeld
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Delmag D 12: Vergleich Prognose vs. Messung- 11 m Tiefe
Messwerte 11 mTiefe
Anhang
| LXXIII
Abbildung G- 27: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
Abbildung G- 28: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
Abbildung G- 29: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Delmag D 22: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Delmag D 22: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Delmag D 22: Vergleich Prognose vs. Messung- 11 m Tiefe
Messwerte 11 mTiefe
Anhang
| LXXIV
Abbildung G- 30: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
Abbildung G- 31: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
Abbildung G- 32: Prognosen gemäß Kapitel 7.5- Köln-Eigelstein
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Cordes: Vergleich Prognose vs. Messung- 3 m Tiefe
Messwerte 3 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Cordes: Vergleich Prognose vs. Messung- 8 m Tiefe
Messwerte 8 mTiefe
0
10
20
30
40
50
60
0 5 10 15 20 25 30
Sch
win
gge
sch
win
dig
keit
[m
m/s
]
Radiale Entfernung zur Emissionsquelle [m]
Cordes: Vergleich Prognose vs. Messung- 11 m Tiefe
Messwerte 11 m Tiefe
Prognose Nahfeld