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Versicherungskonzerne Theorie & Empirie

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Versicherungskonzerne

Theorie & Empirie

Krise

Ntv.de 17.03.2010

Aufseher winken ab Neuerliche Erschütterungen an den Finanzmärkten können den großen

Versicherungskonzernen Europas offenbar nichts Ernstes anhaben. Der Verband der Versicherungsaufseher CEIOPS sieht die Unternehmen wohl gerüstet.

Die großen europäischen Versicherungen sind nach Ansicht der zuständigen Aufsichtsbehörden für künftige Krisen gut gewappnet. In einer schweren Finanzkrise wie in den zwölf Monaten bis September 2009 würden die untersuchten 28 Versicherer zusammen nur Verluste von zehn Milliarden Euro hinnehmen müssen, erklärte der Verband der europäischen Versicherungsaufseher (CEIOPS). Dabei würden die untersuchten Konzerne, die einen Marktanteil von 60 Prozent haben, nur drei Prozent ihres Kapitals einbüßen. In zwei noch dramatischeren Szenarien - einer tiefen Rezession und einer galoppierenden Inflation - würden sie bis zu 25 Prozent des Kapitals einbüßen. Ingesamt stellt der CEIOPS, dem auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin und die britische FSA angehören, den Branchengrößen ein gutes Zeugnis aus: "Die Ergebnisse des Stress-Testes deuten darauf hin, dass die großen, wichtigen europäischen Versicherer sogar in extremen Szenarien widerstandsfähig bleiben würden. In allen Fällen würde ihr verfügbares Kapital noch die regulatorischen Anforderungen übertreffen."

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 2

Krise

CEIOPS-Chef Gabriel Bernardino betonte: "Die Vermögenswerte aller

teilnehmenden Versicherer reichten aus, um die Verpflichtungen gegenüber

den Versicherten zu erfüllen.― Aus Deutschland hatten die Allianz, die

Münchner Rück und Talanx an der Studie teilgenommen. Sie basierte auf

Geschäftszahlen vom Juni 2009. Zwischenzeitlich hätten die meisten

Konzerne zusätzliche Kapitalpuffer aufnehmen und ihre

Solvabilitätskennziffern damit aufbessern können. Die Branche habe sich

insgesamt widerstandsfähig gezeigt. Nur in Einzelfällen sei staatliche

Unterstützung notwendig geworden.

Quelle: rts

Adresse: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Aufseher-winken-ab-article777902.html

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Politik

Gemeinsame Studie

Assekuranz birgt kein systemisches Risiko Von Philipp Krohn

26. Februar 2010 Die größten Versicherer der Welt reklamieren, in der Diskussion um Ursachen und Folgen der Finanzkrise eigenständig beurteilt zu werden. Anders als von Banken gehe von der Assekuranz kein systemisches Risiko aus, heißt es in einem Bericht der Geneva Association, der am Freitag vorgestellt wurde. Der Verband wird von Versicherungskonzernen wie beispielsweise Munich Re, Allianz, Axa, Prudential und Zurich finanziert, die jeweils Mitarbeiter abstellten, um den Bericht zu verfassen. „In der öffentlichen Debatte wird das Geschäftsmodell der Versicherer unglücklicherweise nicht hinreichend von dem anderer Finanzdienstleister abgegrenzt, beispielsweise von Banken―, beklagte der Vorstandsvorsitzende der Munich Re, Nikolaus von Bomhard, der auch dem Verband vorsteht. Das Versicherungsgeschäft beruhe auf fest vereinbarten Prämien und stehe vor weniger Schwierigkeiten, sich zu refinanzieren, als das der Banken. Weil die Assekuranz langfristige Verpflichtungen eingehe, könne sie als Stabilisator des Finanzsystems agieren. In der Krise hätten die Kapazitäten, das Geschäftsvolumen und die Preise der Versicherer nur geringfügig geschwankt.

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Politik

Bis Mitte vergangenen Jahres hätten in Amerika nur drei Versicherer Geld aus dem Bankenrettungspaket Tarp beantragt, während 592 Banken an dem Programm teilnahmen. Die Verluste der Assekuranz seien absolut und relativ zum Eigenkapital deutlich geringer ausgefallen als im Banksektor. Dabei sei mit 36 Prozent der Verluste der größte Anteil auf den AIG-Konzern entfallen, der auch 58 Prozent des in der Krise zusätzlich benötigten Kapitals der Branche auf sich vereine. Dessen Schieflage aber stamme nicht aus seinem Kerngeschäft, sondern aus Spekulationen der Finanzprodukt-Einheit in London, die unzureichend von beaufsichtigt worden sei. Die erforderlichen Hilfen von rund 220 Milliarden Dollar seien überwiegend an Versicherer gezahlt worden, die umfangreiche Bankaktivitäten hatten. Nur 8 Milliarden Dollar seien für reine Versicherer ausgegeben worden.

Für ihre Analyse der systemischen Risiken stützen sich die Experten auf eine Definition des Financial Stability Board (FSB). Demnach gelten Institute als systemrelevant, wenn sie ausreichend vernetzt, mit ihren Dienstleistungen nicht ersetzbar und so groß sind, dass ihre Schieflage die Stabilität des gesamten Marktes gefährden würde. Als weiteres Kriterium fügen sie die Geschwindigkeit hinzu, mit der der Ausfall eines Unternehmens sich auf das System auswirken würde.

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Politik

In dem Bericht kommen sie zu dem Ergebnis, dass von einzelnen Unternehmen

kein systemisches Risiko ausgehe. Ihre Größe könne nur dann eine Gefahr sein,

wenn die Risiken einer Gesellschaft nicht diversifiziert seien. Zwar seien

Versicherer über Rückversicherungen miteinander verknüpft. Anders als Banken

schrieben diese übernommene Risiken aber auf ihre eigene Bilanz, so dass kein

Anreiz bestehe, übertrieben große Risiken einzugehen (Moral Hazard). Müsse

ein Rückversicherer nach einer Katastrophe hohe Schäden übernehmen, erhole

sich das System von selbst, da die Preise für den Schutz dann stiegen, was

wiederum Anleger ermuntere, Kapital bereitzustellen. Zudem würden Ansprüche

im Versicherungsfall mit Zeitverzögerung erhoben, so dass in der Zwischenzeit

Kapital eingesammelt werden könne.

Die Experten geben auch Empfehlungen ab, wie die Finanzaufsicht

eigenständige Risiken der Branche berücksichtigen könne. So müssten große

Versicherungsgruppen grenzüberschreitend durch eine Gruppenaufsicht

überwacht werden. Statt starre Kapitalanforderungen zu erfüllen, sollten

Versicherer zudem dazu angehalten werden, ein Liquiditäts-Risikomanagement

zu betreiben. Zudem sollten Versicherer stärker als vorgesehen in Institutionen

der Makroaufsicht wie des neuen European Systemic Risk Board vertreten sein

Dies ist ein Ausdruck aus www.faz.net.

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Politik

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Ace

Versicherer Ace sticht Zurich aus

Top in Rendite und Kapitalkraft – Vorsichtig zum Branchenumfeld –

Zuversichtlich über Chancen Thomas Hengartner

Vor zwei Jahren ist der global agierende Allspartenversicherer Ace aus den

Bermudas in die Schweiz «eingewandert». Der hiesige Leader Zurich

Financial Services ist aber gemessen am Prämienvolumen beinahe dreimal

grösser (...). In den Leistungs- und Rentabilitätsdaten ist die Distanz

zwischen A und Z allerdings ganz klein: Ace kann mit einer äusserst

vorteilhaften Aufwandquote und mit extrem hoher Kapitalisierung die

erfolgreich agierende Zurich gar noch ausstechen. Die beiden Schweizer

Assekuranzriesen sind auch in ihrer Rhetorik auf einen Hahnenkampf aus.

«Ace ist gemessen an der Ertragskraft überragend», sagte Konzernchef

Evan Greenberg vergangene Woche an der Bilanzkonferenz. Sein

Gegenpart in der Zurich, Martin Senn, konterte an der Jahreskonferenz:

«Wir sind in einer beneidenswert starken Position.»

Schweizer Nummer drei

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Ace

Greenberg, Sohn des langjährig erfolgreichen und zuletzt dennoch geschassten

AIG-Patrons Maurice Greenberg, steht seit 2004 an der Ace-Spitze. Den Wechsel

in die Schweiz begründete er mit geschäftlichen Vorteilen. Die Beheimatung am

international renommierten Assekuranzstandort und das damit erhältliche

Gütesiegel der hiesigen Finanzmarktaufsicht würden sich längerfristig auszahlen.

Nach Prämienvolumen und Kapitalisierung ist Ace die Schweizer Nummer drei.

Damit hat die Zurich-Gruppe, die selbst auch nur einen geringen Geschäftsanteil

im Heimatland erarbeitet, einen der ganz harten Wettbewerber in unmittelbarer

Nachbarschaft. Beide Konzerne haben den Aktivitätsschwerpunkt in

Nordamerika, und beide sind auf Sach- und Haftpflichtversicherungen

spezialisiert.

Für Ace, deren Aktien an der Nyse New York Stock Exchange kotiert sind, ist der

Bereich Schadenversicherungen mit 85% der gesamthaft 19,2 Mrd. $ Einnahmen

dominierend. Aus Lebensversicherungen erzeugt sie 1,5 Mrd. $ Prämien, und mit

Rückversicherungen weitere 1,1 Mrd. $. In der Zurich-Rechnung kommen die

Schadenversicherungen für 64% des Prämientotals von 53,8 Mrd. $ auf.

Lebensversicherungen bringen 12,4 Mrd. $ Risikobeiträge (ohne Sparanteile) ein.

Aus Rückversicherungsleistungen stammen weitere 6,6 Mrd. $ Prämien.

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Ace

Das Ergebnis 2009 beider Kontrahenten ist von den für die ganze Branche

außerordentlich vorteilhaften Marktentwicklungen geprägt. Die Erholung der

Börsen und die Normalisierung der Risikozuschläge am Anleihenmarkt hat

die 2008 erlittene Werteinbusse auf Kapitalanlagen wettgemacht. Deshalb

zeigen Ace wie Zurich ein je um ein Drittel größeres Eigenkapital. Zudem ist

die Windsturmsaison im vergangenen Jahr glimpflich für die Versicherer

ausgegangen. Die Schadenbelastung blieb außergewöhnlich tief, weshalb

alle Versicherer einen günstigen kombinierten Kostensatz ausweisen

können. Ace liegt mit der Aufwandquote von 88% für den Bereich

Schadenversicherungen allerdings deutlich besser im Rennen als Zurich mit

gut 96%. Die «Sonderkonjunktur» von 2009 für Versicherer stimmt die

Exponenten zuversichtlich. Zurich zahlt eine – nach dem Zwischentief von

2008 – wieder vergrößerte Dividende. Ein Aktienrückkauf wird allerdings

nicht erwogen. Auch Ace entschied gegen den Rückkauf eigener Aktien,

denn «wir wollen wachsen, nicht schrumpfen», sagte Evan Greenberg, und

Möglichkeiten dazu gäbe es über den längeren Zeitraum eine ganze Menge.

Aktien mit Favoritenstatus

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Ace

Das Branchenumfeld gestalte sich derzeit allerdings schwierig, mahnt der

Ace-Chef. In vielen Versicherungssegmenten seien die Tarife ungenügend,

was die versicherungstechnischen Gewinne unter Druck setze. «Lieber

verzichten wir auf wenig rentable Kontrakte, als auf einen günstigen

Schadenverlauf zu hoffen.» Die Lenker von Ace wie von Zurich fühlen sich

jedoch bereit, von der möglichen Schwächung von Konkurrenten zu

profitieren. Für den Aktienanleger halten beide Chefs verlockende

Versprechen bereit. «Profitables Wachstum und operative Verbesserungen

bleiben für Zurich die Wegweiser für Erfolg», deklarierte Martin Senn. Und

Greenberg hält in nichts zurück: «Ace will überragende Resultate liefern,

dieses Jahr wie auch in den folgenden.» Die Aktien von Ace und von Zurich

heben sich deutlich vom Branchenindex ab und behalten wohl ihren

Favoritenstatus.

FuW Nr. 11, 10.02.2010, p. 19

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Ace

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Ace

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Axa

FTD.de 28.05.2010, 10:27

Axa-Chef übt Pauschalkritik an Aufsehern Henri de Castries moniert, dass die Amerikaner bei der Aufsichtsreform zu

lasch, die Europäer zu undifferenziert seien. Solvency II dürfe das Geschäftsmodell der Versicherer nicht unterlaufen.

von Herbert Fromme

Die USA haben nach Ansicht des Axa-Chefs Henri de Castries bei der Reform ihrer Finanzaufsicht nicht hart genug durchgegriffen. Dagegen hätten es die Europäer übertrieben, weil sie bei der Regulierung der Finanzinstitute zu pauschal vorgegangen seien und so Wachstum abgewürgt haben. "Kann es in den USA erneut zu einem Fall wie AIG kommen? Eindeutig ja", sagte de Castries am Donnerstag vor Journalisten. "Ein Grund liegt darin, dass es kein einheitliches Aufsichtssystem gibt", sagte der Chef des zweitgrößten europäischen Versicherers. Der einst weltgrößte Versicherer AIG konnte im Herbst 2008 nur mit massiver Staatshilfe vor dem Kollaps gerettet werden. Allerdings hatte sich der Konzern mit Kreditausfallversicherungen verspekuliert - ein Bereich, der nicht gerade zu den Kerngeschäften eines Versicherers gehört.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 14

Axa

In Europa gäben Aufseher dagegen der Versuchung nach, wegen der Krise einfach höhere Kapitalunterlegungen für Banken und Versicherer zu verlangen, auch wenn das in den meisten Fällen nicht erforderlich wäre, sagte de Castries. Das sei teuer für die Volkswirtschaften. "Kapital, das in Banken angelegt wird, fehlt woanders." Völlig falsch sei es, Banken und Versicherer dabei gleich zu behandeln. "Wir Versicherer sind eigentlich natürliche Langfristanleger auch in Aktien. Aber die Regeln treiben uns aus dieser Anlageform", kritisierte de Castries. Die Einführung der als Solvency II bekannten neuen Eigenkapitalregeln sei nötig, dürfe aber das Geschäftsmodell nicht unterlaufen. Axa habe auch in der aktuellen Krise keine Probleme mit der Kapitalausstattung. In griechischen Anleihen sei der Konzern nur mit 500 Mio. Euro investiert. Die Abstufung von "AA" auf "AA-" durch Standard & Poor's im März schmerze Axa nicht, sagte er. "Wir hatten jahrelang bis 2007 ein ,AA-‗ und haben damit gut gearbeitet.― De Castries warnte davor, Umsatzchancen nur in Wachstumsmärkten wie Indien, China, Brasilien oder Russland zu sehen. Das sei heute eine Mode, wie Versicherer vor zehn Jahren ihr Heil im Kauf von Banken sahen. "Auch in den etablierten Märkten gibt es genügend Nischen, in denen man Geld verdienen kann." Er nannte Lebenspolicen mit Garantien, sogenannte Variable Annuities, und private Pflegeversicherungen.

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Allianz

FTD.de 10.02.2010, 19:53

Neuordnung der Finanzbranche

Allianz will nicht als Bank dastehen Die Bundesregierung plant, mit schärferen Regeln zum Eigenkapital den

Finanzsektor neu zu strukturieren - am besten europaweit. Michael Diekmann befürchtet deswegen eine ungerechte Behandlung der Versicherungen.

Der Chef der Allianz, Michael Diekmann, hat davor gewarnt, bei den angestrebten schärferen Eigenkapitalregeln für die Finanzindustrie Versicherungen und Banken gleich zu behandeln. Das würde Versicherer unnötig schwächen, sagte er am Mittwoch. "Hier gibt es Grund zur Sorge." Er warnte vor überzogenen Ansätzen und einer geforderten Kapitalaufnahme "aus unsinnigen Gründen". Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sprach sich erneut für eine "wohldosierte" Ausstiegsstrategie aus den milliardenschweren Hilfsprogrammen der Staaten und Notenbanken gegen die Krise aus. Er habe manchmal die Sorge, dass die Bereitschaft der Finanzbranche zur Einsicht begrenzt gewesen sei oder wieder abnehme, sagte er.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 16

Allianz

Schäuble bekräftigte Pläne für eine Beteiligung des Finanzsektors an den Krisenlasten: "Wir müssen relativ bald zu einer Entscheidung kommen." Es gebe Grund zur Hoffnung, dass es gelinge, die geplanten Instrumente in eine europäische Struktur einzubinden, sagte Schäuble mit Blick auf die Debatte über den Umgang mit großen und "systemrelevanten" Finanzkonzernen bei Schieflagen. Alles soll in enger Abstimmung mit Frankreich geschehen. Nach den Worten von Allianz-Chef Diekmann ist die Ansteckungsgefahr bei einer Schieflage eines Unternehmens im Kerngeschäft der Versicherungswirtschaft wesentlich geringer als bei Kreditinstituten. Es gebe reichlich Vorschläge, es herrsche aber Ratlosigkeit darüber, wie sie wirken und international umgesetzt werden könnten - ohne Schlupflöcher und ohne Schaden für eine Volkswirtschaft.

Die aktuelle Finanzkrise ist aus Sicht des Vorstandschefs von Europas größtem Versicherungskonzern noch nicht überstanden: "Es flackern immer wieder neue Brandherde auf." Ärgerlich sei auch, dass Marktteilnehmer mit permanenten Stresstests die Lage verschärften. Auch Minister Schäuble sagte, die Krise sei noch nicht ganz überwunden. És gebe es keinen selbsttragenden Aufschwung.

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Allianz

Allianz SE lebt 2009 gut vom Lebens-Geschäft

Die Allianz SE bekam im Geschäftsjahr 2009 im Schaden-/Unfallgeschäft die

Folgen der Wirtschaftskrise deutlich zu spüren. Durch das gute Geschäft in

der Lebens- und Krankenversicherung und im neu abgegrenzten

Geschäftsbereich Asset Management sowie durch den deutlich gesunkenen

Abschreibungsbedarf wurden diese negativen Effekte jedoch mehr als

kompensiert. Unterm Strich steht deshalb sowohl beim Umsatz wie beim

Jahresüberschuss ein deutliches Plus. Der Gesamtumsatz des Konzerns

stieg nach den noch vorläufigen Zahlen im Berichtsjahr um 5,2 Prozent auf

97,4 Milliarden Euro. Dahinter standen gegensätzliche Entwicklungen in den

einzelnen Segmenten.

Während in der Schaden- und Unfallversicherung die

Bruttoprämieneinnahmen um zwei Prozent auf 42,5 Milliarden Euro

zurückgingen, stiegen sie im Lebens- und Krankenversicherungs-Geschäft

um elf Prozent auf 50,8 Milliarden Euro. Noch unterschiedlicher sieht es bei

der Ertragsentwicklung aus.

Schaden-Kosten-Quote verschlechtert sich

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 18

Allianz

Beim operativen Ergebnis musste in der Schaden-/Unfallversicherung ein

Minus von 28 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro hingenommen werden. Dazu

trug auch die Verschlechterung der Schaden-Kosten-Quote um zwei

Prozentpunkte auf 97,4 Prozent wesentlich bei. Dagegen hat sich das

operative Ergebnis im Lebens- und Krankenversicherungs-Geschäft von 1,2

Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,8 Milliarden Euro weit mehr als verdoppelt.

Entscheidend für diese positive Entwicklung sei vor allem ein Anstieg im

Anlageergebnis von 1,7 Milliarden Euro gewesen, wird dazu mitgeteilt.

Asset Management erreicht neues Rekordniveau

Im Asset Management, das in der Berichterstattung nun als eigenständiges

Segment ausgewiesen wird, erreichten die insgesamt verwalteten Anlagen

mit 1,2 Billionen Euro ein neues Rekordniveau. Dazu hat den Angaben

zufolge insbesondere der Zuwachs von mehr als 31 Prozent auf 926

Milliarden Euro bei den für Dritte verwalteten Anlagen beigetragen. Der

Provisionsüberschuss stieg dadurch um fast 25 Prozent auf 3,6 Milliarden

Euro. Das operative Ergebnis legt sogar um 51,3 Prozent auf 1,4 Milliarden

Euro zu.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 19

Allianz

Bankgeschäft und alternative Investments im Minus

Dagegen weist das vom Asset Management nun abgespaltene neue Segment „Corporate und Sonstiges― einen operativen Verlust von einer Milliarde Euro aus. Dort werden nun das Bankgeschäft und die alternativen Investments gemeinsam mit der Holding und der Treasury-Funktion ausgewiesen. Insgesamt ergab sich damit ein operatives Ergebnis, das mit 7,2 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis um 147 Millionen Euro verfehlte. Der Jahresüberschuss aus fortgeführten Aktivitäten kletterte dagegen dank geringerer Abschreibungen im Zuge der Erholung an den Kapitalmärkten um 13,2 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro.

Dividende soll erhöht werden

Gut entwickelt hat sich, wie hervorgehoben wird, 2009 auch die Solvabilitätsquote. Im Vergleich zum Vorjahr sei sie um sieben Prozentpunkte auf 164 Prozent gestiegen. Das Eigenkapital habe sich um 19 Prozent auf 40,2 Milliarden erhöht. Die Aktionäre sollen für das Geschäftsjahr 2009 eine Dividende von 4,10 Euro erhalten nach 3,50 Euro im Jahr zuvor.

Reinhold Müller VersicherungsJournal 25.02.2010

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Allianz

WSJ MARCH 3, 2010, 11:26 AM GMT

Insurance In Asia: Interview With Allianz’s Heinz Dollberg Prudential PLC has good reason to stretch itself to get its hands on

American International Group‘s Asian assets: China. The Chinese insurance market looks promising on paper, but thus far few players — except for AIG — have managed to make appreciable inroads. Founded in China in 1919, and despite having been interrupted by Chairman Mao‘s revolution, AIG now generates more than $1 billion of premium income a year in China. Its network of agents is expanding nationwide and it‘s creating new products for individual and corporate customers. But how tough is it for AIG‘s competitors to make it in this market?

Heinz Dollberg, executive vice president in charge of Asia and the Middle East for German insurer Allianz puts it succinctly: ―Allianz started in 1998, and we are not profitable yet. Until five years ago, with every branch you applied for, you had to inject another 5 million euro, and that makes the whole thing pretty costly.‖ Dollberg estimates that it takes about 12 to 15 years for foreign insurers to become profitable in China, depending on how widely they expand. Elsewhere in Asia, seven to 10 seven years is enough to achieve profitability.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 21

Allianz

To gain momentum in its expansion, Allianz has now converted its Guangzhou

branch into a subsidiary. Opened in 2003, Allianz Insurance Company

Guangzhou could not expand beyond the province without subsidiary status. On

the life side, Allianz established the first European life insurance joint venture in

China in 1998. Regulations have limited the company‘s expansion, and only in

June 2009 did it enter its eighth province: Shandong.

Allianz is unique among foreign firms in that it owns the majority of its life joint

venture. This has advantages from a management control perspective, but costs

from an expansion perspective. In 2009, Sun Life Financial applied to regulators

to reduce its 50% stake in its Chinese life insurance joint venture to only 20%, in

order to turn the joint venture into a domestic insurer. Regulations that limit joint

venture expansion do not apply to domestic firms. After the stake reduction, Sun

Life planned to reinvest in the domestic company. Since it will no longer be a joint

venture, it will be able to benefit from the rules that favor domestic insurers.

Meanwhile, for Dollberg, success has been easier in India. With €2.2 billion

annual revenue, Allianz‘s Indian venture is by far its biggest Asian market. Its

partner there, Bajaj, is better known for making scooters and three-wheeler

vehicles. He‘s also championed economic reforms in India over the past couple of

decades.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 22

Allianz

Allianz‘s joint venture with Bajaj, Bajaj Allianz General Insurance, turned profitable in its second year. Indeed, regulations on expansion are much less restrictive than in China, and Allianz has 200,000 agents and 14 million customers. Dollberg says: ―The biggest problem in India currently is that staff attrition is very high because so many new companies are coming in and that has influence on job rotation.‖ He is optimistic that strong market growth in Indian life insurance will lead to an easing of regulations that currently prevent foreign investors from taking more than 26% of a joint venture.

Today, Allianz is on the lookout for further expansion in Asia. In 2008, Allianz earned gross premiums of €142 million in Malaysia and €214 million in Indonesia. Allianz has not been very active as an acquirer in the region since 2007, when it acquired Commerce Assurance Bhd. for MYR490 million. A number of family-owned insurance companies are coming on to the market as family-owned firms pass to a new generation. But there are two problems, Dollberg says.

The first: ―The son doesn‘t want to continue, or wants to continue with strong partners–but wants the same say as the father,‖ he says.

The second: ―The investment bankers bring a lot of companies, but they actually have no mandate to sell. I always tell investment bankers, if you come, bring a target for which you have a mandate.‖

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 23

Allianz

FTD.de 22.03.2010, 11:21

Allianz verkauft Anteile an chinesischer Bank Der Versicherer hat im ersten Quartal einen hohen Gewinn mit dem Verkauf von

Aktien der chinesischen Bank ICBC gemacht. Das geht aus dem gerade veröffentlichten Geschäftsbericht hervor.

von Herbert Fromme

Der Versicherungskonzern Allianz hat einen Teil der Aktien verkauft, die er an der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) hält. Beim Verkauf von einer Milliarde Aktien habe die Allianz im Februar einen Gewinn von 400 Mio. Euro gemacht. Das geht aus dem Geschäftsbericht 2009 hervor, der am Freitag veröffentlicht wurde. Die Allianz hatte 2006 - wenige Monate vor dem Börsengang der ICBC - für ihr Engagement bei der heute nach Börsenkapitalisierung weltgrößten Bank 800 Mio. Euro bezahlt und erwartet, 2010 und 2011 insgesamt 3,2 Mrd. Euro aus dem Verkauf zu erlösen. Das Geschäft wurde gemeinsam mit Goldman Sachs und American Express eingefädelt, die sich mit ähnlichen Summen beteiligten. Architekt des Deals war Allianz-Finanzchef Paul Achleitner, vor seiner Zeit bei dem Versicherer Deutschlandchef von Goldman Sachs. Die Allianz und die beiden anderen Partner mussten Haltefristen akzeptieren und können ihre Aktien erst ab jetzt in Tranchen verkaufen.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 24

Allianz

Die Allianz teilte im weiter mit, dass der Sturm "Xynthia" den Konzern

geschätzte 170 Mio. Euro bis 190 Mio. Euro kostet. Das ist die Netto-

Schadensumme, also nach möglichen Erstattungen durch Rückversicherer.

Allianz-Konzernchef Michael Diekmann hat laut Geschäftsbericht im Jahr

2009 4,8 Mio. Euro verdient, deutlich mehr als im Krisenjahr 2008, als er

sich mit 3,8 Mio. Euro begnügen musste. Der gesamte Vorstand erhielt 30,9

Mio. Euro, nach 26,3 Mio. Euro im Jahr 2008.

Die Allianz hatte am 25. Februar 2010 Kernzahlen für das Geschäftsjahr

2009 auf einer Pressekonferenz vorgelegt und jetzt den Geschäftsbericht für

das Jahr veröffentlicht.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 25

Allianz

23.3.2010, 15:08 Uhr > Presse> News> Geschäftsfelder-News> Lebensversicherung

Allianz All Net

Legal & General kooperiert mit Allianz Netzwerk

Legal & General Assurance Society Limited, einer der führenden Anbieter

von Risiko-, Sparkapital- und Kapitalanlageprodukten Großbritanniens, tritt

dem weltweiten Netzwerk der Allianz bei. Mit über 100

Versicherungsgesellschaften in 80 Ländern bietet das

Versicherungsnetzwerk All Net internationalen Firmenkunden globale

Versicherungslösungen im Bereich der betrieblichen Versorgung an.

Michael Hessling, Vorstand für Firmenkunden bei der Allianz

Lebensversicherungs-AG und Vorsitzender des Aufsichtsrats von All Net

sagt: "Legal & General ist der ideale Partner in Großbritannien für den

Ausbau unserer internationalen Dienstleistungen rund um die betriebliche

Altersvorsorge. Ich freue mich sehr, einen so exzellent aufgestellten

Kooperationspartner für den besonders wichtigen britischen Markt

gewonnen zu haben.―

Neuer Netzwerkversicherer in Großbritannien

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 26

Allianz

Die Legal & General Gruppe wurde 1836 gegründet und ist mit über 6,6 Millionen Kunden weltweit führender Anbieter von Risiko-, Sparkapital- und Kapitalanlageprodukten Großbritanniens. Die finanzielle Stärke des Unternehmens wird von den international anerkannten Rating-Agenturen wie S&P's, AM Best und Moody's als sehr hoch eingestuft. Als zweitgrößter Gruppenlebensversicherer in Großbritannien und drittgrößtes Versicherungsunternehmen im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung, hat die Legal & General zahlreiche Auszeichnungen (beispielsweise "Best Client Administration - Financial News Awards for Excellence in Institutional Client Services, May 2009") im letzten Jahr erhalten. Dirk Hellmuth, Sprecher der Geschäftsführung von All Net sagt: "Als Anbieter von herausragenden Dienstleistungen und Produkten im Bereich der Gruppenversicherungen teilt Legal & General ähnliche Wertvorstellungen wie die Allianz und ergänzt unser bestehendes weltweites Netzwerk von über 100 Netzwerkversicherern in ausgezeichneter Weise.―

All Net

Das Netzwerk der Allianz Gruppe für die internationale betriebliche Vorsorge bietet internationale Risk Management Programme, multinationales Pooling und Captive-Lösungen für internationale Firmenkunden sowie Versorgungskonzepte für Expatriates (Mitarbeiterentsendungen ins Ausland) an. All Net wurde 1996, mit Sitz in Deutschland, Stuttgart gegründet. Das Versicherungsnetzwerk umfasst Unternehmen der Allianz Gruppe und von der Allianz unabhängige Versicherer, welche in ihren Märkten jeweils zu den besten Versicherern der betrieblichen Altersversorgung gehören.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 27

Allianz

DiePresse.com | Wirtschaft | Finanzen |

Expansion: Allianz-Versicherung setzt auf Osteuropa 23.04.2010 | 18:26 | (Die Presse)

Wien (höll). Die deutsche Allianz-Versicherung, die zu den wichtigsten

Finanzwerten an der Frankfurter Börse gehört, hat Osteuropa zu einem ihrer

Topwachstumsmärkte weltweit erklärt. „Wir wollen in Osteuropa jährlich

350.000 bis 700.000 neue Kunden dazu gewinnen―, kündigte Allianz-

Vorstand Manuel Bauer am Freitag in Wien an. Derzeit ist die Allianz-

Versicherung in acht osteuropäischen Ländern tätig und kommt dort mit 7,6

Millionen Kunden auf ein Prämienvolumen von 3,6 Milliarden Euro. Neben

der Wiener Städtischen und der Uniqa ist die Allianz einer der größten

Player in der Region. Sitz der Allianz-Osteuropaholding ist Wien. „Wir sind

davon überzeugt, dass Osteuropa die Krise überwunden hat―, so Bauer. Für

die nächsten Jahre erwartet die Allianz für die Region ein jährliches

Wirtschaftswachstum von drei bis vier Prozent. „Wir werden aber deutlich

schneller wachsen als der Markt―, sagte Bauer. ...

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 28

Allianz

Allianz strengthens property and casualty business in Asia 24.6.2010, 14:48 Uhr > Press> News> Business News> Insurance

Allianz has announced its intention to further develop its property and casualty business in Asia through its Singapore and Hong Kong subsidiaries: Allianz Insurance Company of Singapore (AICS) and Allianz Insurance Hong Kong Limited (AZHK). With effect from August 1, these companies will be managed as part of Allianz Global Corporate & Specialty, Allianz's dedicated carrier for major corporate and specialty insurance, combining their joint resources in a drive to expand profitably in these markets. AGCS plans to apply for credit ratings for both companies, reflecting their strategic importance for AGCS and building on the existing AGCS Standard & Poor's AA rating. Both the Hong Kong and Singaporean businesses have developed strong local market presences including significant corporate and specialty portfolios, serving a number of major international clients. This move will now combine AGCS's global underwriting and process expertise with their local market knowledge and relationships, as well as giving clients direct access to AGCS's worldwide network and full range of services – from Risk Consulting and Claims to specialist products such as International Insurance Programs and D&O insurance.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 29

Allianz

Aiming for profitable growth

Axel Theis, CEO of AGCS said, "Hong Kong and Singapore are core

markets for our clients in Asia, and we want to grow strong expertise here as

part of our global network. This follows the strategy we've successfully

developed in other locations such as Japan and Brazil – supporting our

clients by combining local service delivery with global expertise and

resources.‖ Bruce Bowers, CEO Allianz Asia Pacific, said: "This

strengthening of Allianz's expertise in Asia underlines our commitments to

our clients in these important markets. Across 15 countries in the Asia

Pacific region, we are continuing to offer innovative products and solutions to

serve the needs of our customers. This applies not only in corporate and

specialty insurance but right across our portfolio throughout the whole of

Asia – including private and commercial property and casualty insurance, life

and health insurance, and asset management.‖

As with all content published on this site, these statements are subject to our

Forward Looking Statement disclaimer, provided on the right. For further

information

> AGCS's business continuity plan > www.agcs.allianz.com

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 30

Allianz

FTD.de 05.07.2010, 11:00

Allianz krallt sich in China fest

Das Reich der Mitte gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt. Die Allianz

hat jetzt ihre Sachversicherungs-Niederlassung in eine Tochtergesellschaft

umgewandelt, um weiter expandieren zu können. Doch staatliche Auflagen

und intensiver Wettbewerb erschweren das Geschäft. von Friederike Krieger

Die Allianz hat eine wichtige Hürde beim Ausbau ihres Chinageschäfts

genommen. Der Konzern hat die Zweigniederlassung in der Provinz

Guangdong in eine Tochtergesellschaft umgewandelt. Die chinesische

Versicherungsaufsicht hatte vor Kurzem die Genehmigung dazu erteilt. Das

sagte Heinz Dollberg, Leiter der Asienabteilung. Nur nach der Umwandlung

kann die Gesellschaft die geplante Expansion in der Schaden- und

Unfallversicherung (Gebäude-, Haftpflichtrisiken) in Angriff nehmen. Denn

die Zweigniederlassung durfte zwar Policen verkaufen, im Gegensatz zu

einer Tochtergesellschaft aber keine weiteren Standorte gründen. "Wir

planen jetzt, eine zweite Niederlassung in Schanghai zu errichten", sagte er.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 31

Allianz

Die großen Versicherungskonzerne stammen aus Ländern, in denen die

Märkte weitgehend gesättigt sind. Deshalb suchen sie in Schwellenländern

nach neuen Geschäftsfeldern. China hat den siebtgrößten

Versicherungsmarkt. 2009 nahm die Branche dort nach Angaben der Swiss

Re 163 Mrd. Dollar (130 Mrd. Euro) Prämien ein - 16 Prozent mehr als im

Vorjahr, während der Markt in Europa stagniert. Vor allem die

Lebensversicherung erfreut sich in China großer Beliebtheit. Deren

Prämieneinnahmen stiegen 2009 um fast 14 Prozent auf 109 Mrd. Dollar.

Die Schaden- und Unfallversicherung verzeichnete mit 54 Mrd. Dollar ein

Wachstum von fast 20 Prozent. Allerdings beherrschen die staatlichen

Konzerne immer noch zwei Drittel des Marktes. In der Lebensversicherung

sind nur Gemeinschaftsunternehmen mit lokalen Versicherern erlaubt, an

denen die Ausländer maximal 50 Prozent halten dürfen. Auch in der

Schaden- und Unfallversicherung gibt es Hürden. Zwar darf ein Ausländer

100 Prozent besitzen. "Aber ein inländischer Versicherer kann für das

gesamte Land eine Lizenz bekommen, eine ausländische Gesellschaft muss

sich für jede Provinz gesondert bewerben", sagte Allianz-Manager Dollberg.

Es sind maximal zwei neue Niederlassungen im Jahr erlaubt.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 32

Allianz

Um den neuen Standort in Schanghai zu gründen, muss die Allianz sechs

Monate warten. "Wir können in China nicht so schnell wachsen wie in Indien

oder Malaysia", sagt Dollberg. Die 2003 gegründete Allianz Insurance

Company Guangzhou Branch, die in der Provinz Guangdong aktiv ist, nahm

2009 bescheidene 290 Mio. Yuan (34 Mio. Euro) Prämie ein. Der

Wettbewerbsdruck ist hoch, die Gesellschaften liefern sich einen harten

Preiskampf - und mancher wirft das Handtuch. Der Marktanteil der

ausländischen Versicherer ist von neun Prozent 2005 auf jetzt fünf Prozent

abgesunken. "Einige ausländische Versicherer sind vorsichtiger geworden",

sagte Steven Chang von der Munich Re, die als erste Gesellschaft 2003

eine Lizenz für alle Sparten der Rückversicherung erhalten hat. Der Konzern

will die Rückdeckungen für Naturkatastrophen ausbauen. "Wir sind schon an

einigen Programmen beteiligt, aber die Versicherungsdichte ist bisher noch

nicht sonderlich hoch", sagte Chang. Das will die Regierung jetzt ändern. Sie

plant, einen Versicherungspool gegen Gefahren wie Erdbeben einzurichten.

"Wir würden den von der chinesischen Versicherungsaufsicht initiierten Pool

unterstützen", sagte er.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 33

Allianz

FTD.de 17.07.10

Allianz sieht Chancen für Zukäufe in Osteuropa Die Zeiten, in denen die Versicherer in Ungarn, Polen oder Rumänien

zweistellig wuchsen, sind vorbei. Dennoch hat die Allianz große Ziele. von Sebastian Jost

Manuel Bauer gehört zu den fleißigsten Globetrottern im Allianz-Konzern. Der 55-jährige Österreicher arbeitete für den Versicherer unter anderem in der Slowakei, in Dubai und in Korea. Folgerichtig übernimmt der derzeitige Leiter der Region Osteuropa und Nahost das globalste Ressort im Konzernvorstand der Allianz: Er verantwortet ab Anfang 2011 sämtliche Wachstumsmärkte von Mitteleuropa bis Ostasien.

WELT ONLINE: Herr Bauer, Sie waren Maschinenbauingenieur und haben Kraftwerke gebaut – wie kommt man von so einem Job zu einer langweiligen Versicherung?

Manuel Bauer: Ich saß in Pakistan in einer Kantine und las eine Anzeige, in der die Allianz Ingenieure für Industrieanlagen im Mittleren Osten suchte. Dann habe ich auf dem Briefpapier des Hotels, in dem ich in Karatschi wohnte, meine Bewerbung geschrieben. Kurz darauf war ich Schadeningenieur bei der Allianz Industrieversicherung.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 34

Allianz

WELT ONLINE: Es folgten Stationen in Dubai, der Slowakei und Korea. Wie glücklich sind Sie darüber, dass Sie in dieser Wirtschaftskrise ausgerechnet das gebeutelte Osteuropa verantworten?

Bauer: Osteuropa ist doch wesentlich spannender als Westeuropa. Im Westen ist vieles statisch, in Osteuropa gibt es noch Fantasien. Schon für dieses Jahr erwarten wir eine Trendwende beim Wachstum. Die Wirtschaftsleistung dürfte in der Region insgesamt bereits wieder um mehr als drei Prozent steigen.

WELT ONLINE: Wird die jetzige Schuldenkrise Osteuropa nicht noch einmal zurückwerfen? Auch dort gibt es einige wackelige Staaten wie etwa Ungarn oder die Ukraine.

Bauer: Natürlich bestehen Unsicherheiten, das gilt für die meisten Wachstumsmärkte. Aber in den vergangenen Jahren hat sich das Umfeld in Osteuropa zu keinem Zeitpunkt nachhaltig eingetrübt – obwohl es immer wieder Verwerfungen gab.

WELT ONLINE: In Osteuropa ist Ihr Geschäft zuletzt aber deutlich langsamer gewachsen. Wie lange wird es auf diesem niedrigen Niveau bleiben?

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 35

Allianz

Bauer: Im ersten Quartal 2010 sind wir in Osteuropa schon wieder ganz

ordentlich gewachsen, und für den Rest des Jahres sind wir ebenfalls

zuversichtlich. Von den zweistelligen Wachstumsraten der vergangenen

Jahre werden wir uns in den meisten Märkten verabschieden müssen. Das

ist nichts Neues und eine normale Entwicklung: Wenn sich ein Markt frisch

öffnet, wächst das Geschäft sehr schnell, mit der Zeit wird diese Kurve dann

flacher. Grundsätzlich wollen wir weiterhin über dem Marktschnitt wachsen.

Und das, obwohl wir schon in vielen Ländern Marktführer sind.

WELT ONLINE: Die Wirtschaftskrise spielt also gar nicht die entscheidende

Rolle?

Bauer: Viel hängt vom Konsumverhalten ab: Auch die Versicherer haben

davon profitiert, dass sich viele Menschen in Osteuropa in den vergangenen

Jahren zum Beispiel Autos gekauft haben. Mit der Krise gab es jetzt einen

satten Dämpfer: In Polen sind die Neuwagenverkäufe zum Beispiel um 50

Prozent eingebrochen. Das schlägt auch auf die Versicherungen durch.

Zumal viele Menschen dort ein Auto immer noch nur in den ersten fünf

Jahren versichern.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 36

Allianz

WELT ONLINE: Das alles klingt doch nach erheblichen Rückschlägen für

Sie.

Bauer: Überhaupt nicht. Wenn, dann ist das Jammern auf hohem Niveau. In

Zukunft werden wir vielleicht fünf bis acht Prozent pro Jahr zulegen – davon

können wir in reiferen Märkten nur träumen.

WELT ONLINE: Wie wollen Sie in Zukunft in der Region wachsen?

Bauer: Dort, wo man noch nicht so stark ist, will man natürlich stärker

werden. Manche, die aus eigener Kraft überproportional wachsen wollen,

versuchen es über Kampfpreise – man erkauft sich damit einen höheren

Marktanteil, opfert aber Profitabilität. Das ist ein Weg, der für mich nicht in

Frage kommt….

WELT ONLINE: …das heißt, Sie setzen auf Übernahmen?

Bauer: Wir wachsen seit Jahren überwiegend aus eigener Kraft. Das

schließt nicht aus, dass wir in den kommenden Jahren in Osteuropa

zukaufen. In Märkten wie Rumänien, Tschechien, Polen oder Ungarn

würden wir gerne in der Lebensversicherung zulegen – das heißt aber nicht

automatisch Zukäufe, auch Vertriebsoffensiven sind immer eine Option.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 37

Allianz

WELT ONLINE: Sie werden Anfang nächsten Jahres zusätzlich die

Verantwortung für Asien übernehmen – wäre dann Dubai, wo Sie ja schon

einmal waren, nicht wieder ein guter Standort für Ihren Schreibtisch?

Bauer: Das würde mir wenig bringen, nach Korea brauchen sie sowohl von

Dubai als auch von München aus neun Stunden – da sie von hier aus über

Sibirien abkürzen können, das wissen die wenigsten.

WELT ONLINE: Sie kennen sich da offenbar aus.

Bauer: Ich bin in meinem Leben 70-mal Seoul-München geflogen. Wenn Sie

mich morgens um vier aufwecken, kann ich Ihnen genau sagen, wo wir sind

– so in der Gegend von Nowosibirsk.

WELT ONLINE: Gibt es noch irgendeinen Ort, wo Sie sich zuhause fühlen

nach Ihrer Weltenbummelei?

Bauer: Dort, wo ich gerade bin. Das meine ich ernst – anders würde ich

meines Lebens nicht froh. Schließlich bin ich in meinen 56 Lebensjahren 35-

mal umgezogen.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 38

Aviva

Aviva focuses on Europe for growth By Adam Jones, FT.com Published: March 4 2010 09:01 | Last updated: March 4 2010 09:01

Aviva, the UK-headquartered insurer, said on Thursday that it had swung back into profit in 2009, aided by a recovery in equity markets. It also argued that the UK and other European countries were more attractive growth markets than Asia – offering a contrast to the strategy of Prudential, its rival, which earlier in the week unveiled a planned $35.5bn takeover of the Asian arm of AIG. ―We consider that Europe as a whole represents the largest and most attractive life and pensions market in the world, given its scale, the current level of savings and the opportunities created as the ‗baby boomer‘ generation moves into retirement,‖ it said.

Pre-tax profit for the year was £1.81bn, compared with a £1.3bn loss in 2008, when Aviva was saddled with heavy charges related to financial market weakness, as well as exceptional losses. Operating profit fell from £2.3bn to £2.02bn, beating the £1.88bn forecast by analysts. On the market consistent embedded value (MCEV) basis – an insurance industry measure – operating profit rose 3 per cent to £3.48bn. A dividend of 15p has been proposed, making a total of 24p for the year, down from 33p for 2008. Aviva shares fell 2.9 per cent to 379p in early morning trading on Thursday.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 39

Aviva

Aviva Seeks Russian Insurers at 25% Pre-Crisis Price (Update2) - BusinessWeek 06.03.10 15:06

By Jason Corcoran

March 5 (Bloomberg) -- Aviva Plc, the U.K.ʼs second-biggest insurer, is seeking to buy Russian competitors at less than a quarter of their price before the global credit crisis, said Andrei Dubinin, chief executive officer of Aviva Russia. Local insurers can be bought for the equivalent of their annual revenue from premiums or less, compared with four times before the crisis hit Russia in September 2008, Dubinin said in an interview at the companyʼs Moscow office. ―We are monitoring new opportunities,‖ said Dubinin, without identifying possible targets. ―Russia is a key market for us because itʼs the most populated country in Europe with a very low level of penetration.‖

Aviva, which bought ING Groep NVʼs Russian pensions business in April, expects to triple the value of its insurance and retirement assets to $450 million this year and increase its share of the countryʼs $15 billion corporate pensions market, Dubinin said. The push is part of a global drive by the London- based company into faster growing emerging markets including South Korea, Taiwan, Indonesia and Vietnam.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 40

Aviva

Valuations on Russian insurers have dropped after the economy shrank by a

record 7.9 percent in 2009 after the worst global recession since the Great

Depression drove investors from riskier developing-nation assets. The lack

of market funding forced the government to provide more than 4 trillion

rubles ($134 billion) of unsecured loans to banks and take over Svyaz and

Globex, two of the countryʼs top 50 lenders by assets. Fortis, the owner of

Belgiumʼs biggest life insurer, pulled out of Russia last year.

Captive Market

Economic growth in Russia may reach 5 percent this year, First Deputy

Central Bank Chairman Alexei Ulyukayev said in January, predicting a

revival in bank lending. The recovery is being spurred by a near doubling in

the price of Urals crude, Russiaʼs biggest export earner, from the low-point a

year ago. The pensions business will expand as listed Russian companies

switch to retirement funds in which the amount invested is decided by the

employee, known as defined- contribution plans. Independent pension

providers stand to benefit as companies will need to pick outside fund

managers, Dubinin said.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 41

Aviva

―Captive‖ corporate pension funds, run internally by companies, make up

most of the Russian savings market at 450 billion rubles, or 40 times the

assets in independent funds, according to Aviva. ―Our bet is that captive

pension funds will be replaced with independent professional providers when

their owners -- big industrial conglomerates -- go through IPOs and the

market has stabilized,‖ Dubinin said.

Tsarist Times

While Aviva opened its office in Moscow in 2006, the companyʼs history

dates to the Tsarist era. The insurance group worked in Russia through its

Commercial Union and Norwich Union units until 1918, when all financial

institutions were nationalized after the Bolshevik Revolution, said Dubinin,

who has a framed copy of a life insurance policy dated 1857 for Osip

Govorukhin from the Volga region town of Elabuga on his wall. Aviva is

focused nowadays on corporate clients. The company has 200 corporate

customers and ―serves half of the Fortune 500 active in Russia,‖ Dubinin,

46, said.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 42

Aviva

Aviva picked Troika Dialog Asset Management last year to handle its

pension fund investments. Most of the funds are invested in government,

municipal and corporate bonds, Dubinin said. The company also works with

General Electric Co., Trust Bank, UniCredit SpA and OAO MDM Bank to

distribute its products.

--Editors: Alex Nicholson, Gavin Serkin.

To contact the reporter on this story: Jason Corcoran at

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To contact the editor responsible for this story: Gavin Serkin at

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http://www.businessweek.com/news/2010-03-05/aviva-seeks-to-buy-russian-

insurers-at-quarter-pre-crisis-price.html Seite 1 von 1

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 43

Aviva

WSJ HEARD ON THE STREET MARCH 8, 2010

Aviva plays the tortoise to Prudential's hare By HESTER PLUMRIDGE

Prudential and Aviva are both U.K.-listed global insurers, but they are very

different beasts. Both delivered strong 2009 results. But while Prudential has

bet the farm on Asia with last week's $35.5 billion acquisition of American

International Group's former Asian businesses, Aviva is pinning its hopes on

Europe. But investors should back the tortoise over the hare.

Both Aviva and Prudential impressed the market with strong 2009 results,

including a return to profitability and capital surpluses of £4.5 billion ($6.78

billion) and £3.4 billion, respectively. Prudential's £676 million profit based on

international financial reporting standards was boosted by strong sales in

Asia and the U.S., where it moved to fourth position from 11th in annuities,

as well as a substantial improvement in new-business margins. Aviva's £1.3

billion IFRS profit also was boosted by margin improvement, having

exceeded its £500 million cost-cutting target a year early.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 44

Aviva

Prudential's growth prospects, however, now depend on its ability to integrate AIG's American International Assurance and extract huge cost and revenue synergies. The strategic logic of becoming the lead player in Asia's fast-growing life-insurance market isn't in question. But Prudential's shares have been marked down 14% on concerns the price tag could destroy shareholder value for years. In contrast, Aviva's less-glamorous strategy is to focus on expanding its life and pensions book in its core market, Europe, while continuing to seek cost cuts. That isn't a bad strategy. Europe is the much larger market, with life and pension assets of $8.1 trillion, versus $1.6 trillion for Asia ex Japan, notes consultancy Oliver Wyman. And while the Asian market is forecast to almost double in value by 2014, against 20% growth in Europe, Europe still will be the larger market. Even a small uptick in European savings rates will be good news for Aviva, which operates in 12 countries. Prudential's European exposure is largely limited to the U.K.

Both groups trade in line with 2009 embedded value. But Aviva's near-term growth prospects mean that, on a risk-adjusted basis, its shares look like the better value. At 6.3%, they also offer nearly twice the dividend yield. Prudential's longer-term growth story may be more alluring, but investors shouldn't ignore the value closer to home. —Hester Plumridge

Printed in The Wall Street Journal Europe, page 32

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 45

Aviva

Handelsblatt.com Freitag, 06.08.2010

Aviva steigert Gewinn um 21 Prozent Aviva hat im erste Halbjahr rund ein Fünftel mehr verdient. Der britische

Versicherer sparte vor allem Kosten und setzte auf ertragsstarke Produkte. Zudem verkündete der Konzern eine Neuerung.

HB LONDON In den ersten sechs Monaten habe sich ein Betriebsgewinn von 1,27 Mrd. Pfund (rund 1,5 Mrd. Euro) ergeben und damit 21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte Aviva am Donnerstag mit. Die Kosten seien um vier Prozent reduziert worden. Zudem zahle sich aus, ertragsstärkere Produkte zu verkaufen. Auch die Fondsmanagement-Sparte habe zu dem guten Ergebnis beigetragen. Aviva-Chef Andrew Moss erklärte, zwar sei Aviva weiter wachsam gegenüber Risiken an den Finanzmärkten. Das Unternehmen blicke aber mit Zuversicht in die Zukunft. Ferner verkündete Aviva zusammen mit der Royal Bank of Scotland (RBS) eine neue Vertriebspartnerschaft. Das bisherige Gemeinschaftsunternehmen solle somit beendet werden, teilten die Firmen mit. Bislang war vereinbart, dass Aviva seine Versicherungsprodukte über das RBS-Netzwerk vertreiben kann.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 46

Aviva

Aviva rebuffs £5bn approach from RSA By Paul J Davies, Insurance Correspondent, FT.com Published: August 13 2010 14:10 |

Last updated: August 13 2010 14:20

RSA has been rebuffed in a £5bn ($7.8bn) approach to buy the home, motor and commercial insurance businesses of Aviva, which was made in a letter from John Napier, RSA chairman, last month. RSA is not expected to immediately return with a higher offer and there are no talks between the two companies about the proposal, which was reported by Sky News. However, RSA is serious about a deal, which suggests a higher offer could be forthcoming. There has long been speculation that RSA, which has a market capitalisation of £4.4bn, may be interested in Aviva‘s general insurance businesses, which have leading market positions in the UK, Ireland and Canada. But, such talk usually involves other bidders breaking up Aviva by buying its UK and international life assurance business. Analysts and bankers said on Friday that while the deal made good strategic sense for RSA – which has a policy of adding to growth through acquisition, though mostly with small deals – it seemed unlikely that Aviva would sell. ―It is not in Aviva‘s DNA to downsize its operation and sell businesses unless it needs to for capital reasons or for proceeds to undertake a further acquisition,‖ one analyst said.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 47

Aviva

Neither company would comment. However, Aviva defended its composite business model at its interim results last week, saying it could operate its non-life business from a lower capital base and so produce a higher return on equity. Pat Regan, chief financial officer, said this would become apparent under the new European capital rules, known as Solvency II, due to be introduced in 2012. ―As we move into a Solvency II world, the benefits of our diversification will come even more to the fore,‖ he said. ―We can already write more GI businesses without much extra capital . . .  We enjoy a 30-40 per cent benefit in capital terms.‖ Aviva reported a return on equity at its general insurance businesses of 15 per cent on the back of a combined operating ratio – which shows total costs and claims as a percentage of premiums taken in – of 97 per cent. RSA reported a return on equity of 13.4 per cent in spite of running a more profitable operation with a COR of 94.8 per cent. However, analysts point out that Aviva‘s RoE is not comparable because it uses assumed long-term investment returns rather than actual returns, which could flatter the figure. One RSA insider last week also expressed doubt that composite insurers could retain beneficial capital treatments. ―These days regulators take a dim view of such capital alchemy, where two people have a call on the same capital,‖ the person said. …

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Axa

WSJ FEBRUARY 18, 2010, 3:02 A.M. ET

AXA's Full-Year Net Soars By GERALDINE AMIEL And JETHRO MULLEN

PARIS—French insurance giant AXA SA Thursday said net profit almost quadrupled in 2009 as it shook off the worst effects of the financial crisis and cleaned up its U.S. activities that hurt it at the end of last year. Net profit for 2009 soared to €3.61 billion ($4.91 billion) from €923 million a year earlier, above an average €2.97 billion forecast from eight analysts polled by Dow Jones Newswires. Revenue slid 1.2% to €90.12 billion from €91.22 billion a year ago. "AXA should benefit from favorable trends in the insurance and asset management markets, its leading brand, innovative products and improving quality of service," AXA's Chief Executive Officer Henri de Castries said in a statement. "Our 2010 priorities will focus on optimizing margins in all business lines, through improvement of business mix in life, combined ratio in property & casualty, and net inflows in asset management," he said.

In a separate statement, AXA said that uncertainty in financial markets "remains too great today" to adjust financial targets as laid out in its Ambition 2012 plan, and said that management will do so "when it has better visibility.―

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 49

Axa

The insurer said it doesn't plan a global cost reduction program for 2010 but that

it remains committed to improving productivity. It said it will "continue to examine

attractive acquisition opportunities as they arise from time to time. In addition, the

current environment offers many opportunities for acquiring new clients and

talent," it said. AXA said that its exclusive talks with AMP Ltd. over the company's

offer for its AXA Pacific Holdings Ltd unit lapsed on Feb.6. It has since launched

talks with the National Australia Bank Ltd., which made a rival offer. AXA said "the

completion of this transaction is uncertain, but the rationale for AXA is clear and

compelling.―

Earlier Thursday, AMP said it remained interested in AXA APH, fueling

speculation it could make a higher offer for the wealth management group. AMP

said it is mulling its options after National Australia Bank trumped its offer. AMP's

initial bid was dismissed by the target's independent directors. NAB has offered

6.43 Australian dollars in cash per share—which values AXA Asia Pacific at 13.2

billion Australian dollars ($11.88 billion)—or a combination of cash and shares.

The French insurer also said that its net exposure to Greece's sovereign debt is

€600 million and is "not a major worry.‖ AXA said it will pay a dividend of 55

European cents a share, up 38% from 40 cents a year ago. The group's solvency

ratio stood at 171% at the end of December, AXA said, up from 138% at the end

of June.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 50

Axa

New capital rules seen to threaten Europe By Paul J Davies, Insurance Correspondent, FT.com Published: February 18 2010 11:42

| Last updated: February 18 2010 23:26

Henri de Castries, Axa chief executive, warned regulators on Thursday that the level of prudence currently envisaged in the new capital rules for insurers being designed in Europe would threaten the continent‘s long-term economic prospects. Mr de Castries said that the principles behind the so-called Solvency II rules, which are meant to better match capital held with risks taken, were good but that supervisors would have to adjust their requirements to come back into line with the framework established by the European Parliament last year.

―Economic measures of capital will give a better control of risks and play in favour of high-quality players,‖ he said. ―But everyone knows that capital is expensive and everyone knows that the quality of capital allocation is key in Europe if we want a sustainable recovery.‖ ―If capital only goes to finance public deficits to build up safety cushions for financial institutions who don‘t need it, it will not be available to help employment, investment and economic recovery,‖ he said.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 51

Axa

The comments came as Axa said big gains from the rebound in investment markets during 2009 as it reported full-year net income almost four times as high as the previous year in spite of a drop in underlying earnings. Mr de Castries, chairman of the management board, was positive on the outlook for 2010 in spite of the uncertain economic and regulatory environments, but gave no real update on the attempt to buy out its Asian operations, for which the French group raised €2bn last year. ―The completion of this transaction is uncertain, but the rationale for Axa is clear and compelling,‖ he said.

The group also gave details of its exposure to European countries whose debt levels and fiscal weakness have caused concerns among investors –Portugal, Spain, Ireland, Italy and Greece. Axa‘s total holding of government bonds of these countries was below €10bn net of policyholders‘ participation and tax, it said. It has €4bn of Italian debt, €3.9bn in Spain, €600m of Portuguese, €600m Greek and €200m in Ireland. The shares rose on the back of news that Axa would lift its dividend 38 per cent to 55 cents per share. ―In what has been the most severe financial crisis in recent decades, Axa has demonstrated its capacity to deliver results by remaining focused on its core business: insurance and asset management,‖ Mr de Castries said.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 52

Axa

Underlying earnings at the group were down 6 per cent from €4.04bn in 2008 to €3.85bn ($5.23bn) mainly because of a 30 per cent drop in earnings in the property and casualty business to €1.67bn and a 40 per cent decline in the asset management business to €355m.

The group said the P&C business was hit by winter storm Klaus in Europe and flooding in the UK, where Axa had one of the highest exposures among the sector. The asset management business suffered because of lower average assets under management throughout the year.

The life business saw a more than 50 per cent jump in earnings to €2.34bn on the back of improved margins even as sales in the UK and US, two of its biggest markets, dropped dramatically by respectively 19.5 per cent and 38.8 per cent.

Sales in France were almost 20 per cent higher at €1.61bn however, which Mr de Castries said was in part due to people looking for alternatives to the much lower rates available on French savings accounts, or livrets d‘epargne.

Net income overall was up 283 per cent at €3.61bn from €923m mainly as a result of changes in the value of assets and derivatives, which were €137m in 2009 versus a loss of €2.78bn in 2008.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 53

Axa

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 54

Axa

LEX

Resolution / Axa FT.com Published: June 14 2010 09:56 | Last updated: June 14 2010 14:16

Willing buyer agrees outline of deal with willing seller. What could be more hunky dory? UK life assurance consolidator Resolution‘s mission is to snap up tired life and pensions operations, cut costs and build a more valuable business through economies of scale. Its latest plan is to buy most of Axa‘s UK life business for £2.8bn. French insurer Axa, meanwhile, wants to exit capital-intensive, low-margin operations in mature markets to concentrate on Asia. It will walk away with net cash of €1.7bn – 40 per cent more than it originally expected. No wonder Axa investors welcomed the potential deal, pushing up its shares 3.4 per cent in early trade on Monday. Yet the deal is not without compromise. Axa will take an upfront hit: in selling at 0.7 times book value, it will trigger a €1.4bn loss. Looked at another way, it is exiting for 80 per cent of embedded value. But investors appear prepared to look beyond the short term because Axa will use €900m of the proceeds to buy shares in Axa Asia Pacific, its Melbourne-based subsidiary, currently held by the UK life unit, in line with its protracted efforts to gain full control of that business. Further, Axa will keep its UK wealth management operation, a low consumer of capital, and its direct protection businesses, which together accounted for 41 per cent of new business sales last year. Moreover, the disposal postpones the day Axa needs to tap shareholders for cash for its Asian foray.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 55

Axa

WSJ HEARD ON THE STREET JUNE 29, 2010, 1:31 P.M. ET

AXA's Shrink-to-Grow Strategy By HESTER PLUMRIDGE

For a company with a reputation for frenetic deal-making, AXA is revealing a more measured side. This month's sale of a chunk of its U.K. life-insurance operations for £2.75 billion ($4.16 billion) may have been largely opportunistic, reflecting Resolution's willingness to pay a rich price, and was a small fry for an insurer with a market capitalization of £25 billion. But the sale reflects a wider move into higher-margin business lines and faster-growing markets. For now, that means shrinking in the developed world. Raising profitability is a priority. Last year, profits after tax at AXA's second-largest division, property and casualty insurance, fell 30%, while the combined ratio, a measure of underwriting profitability, deteriorated from 95.5% to 99%. (A ratio of more than 100% means a company is paying out more in claims than it is receiving from premiums.) That is a major reason why its shares trade at a discount to other European insurers, at 1.1 times forecast 2011 embedded value, versus 1.2 times for the sector, according to Merrill Lynch.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 56

Axa

AXA is not exiting from the U.K. entirely—it is retaining high-margin, low-capital-intensive businesses such as health-care insurance and unit-linked products. Elsewhere, it is choosing profitability over increasing its market share. Group-wide property- and casualty-insurance prices will rise 2% this year, and by more in France. In the U.S., AXA has cut its variable-annuities business, falling from a top-three player to sixth in the market. AXA has singled out growth in Central Europe, Asia and Latin America as a priority. It might, for example, reallocate capital to expand its health-care business into Southeast Asia. But growth by acquisition will be difficult while its share price is below multiples enjoyed by emerging-market insurers. And it is still trying to buy out the minority shares it doesn't hold in AXA Asia Pacific, which complicates mergers and acquisitions in those markets. For the moment, AXA says it will use the majority of cash proceeds from the U.K. sale to boost its solvency and reduce its debt gearing, relatively high for the sector, by one percentage point to 25%. That leaves it well-placed for future deals. And as the economic recovery takes hold, AXA's life-insurance and asset-management businesses should receive a boost. The insurer has an in-house M&A team that reviews 50 to 100 deals a year. It may not be long before AXA is on the acquisition trail again. …

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 57

Axa

Der Axa-Konzern setzt auf Wachstumsmärkte

Der französische Versicherer zieht Kapital aus reifen Märkten ab – Einigung

in Australien? – Halbjahreszahlen über den Erwartungen

Der französische Versicherer Axa setzt zusehends auf Wachstumsmärkte.

«Wir müssen unser Kapital dort einsetzen, wo wir die Gewinne erzielen

können, die unsere Aktionäre erwarten», erklärt Axa-Konzernchef Henri de

Castries. Die europäische Nummer zwei – gemessen an der

Börsenkapitalisierung nach der deutschen Allianz – hat bereits Anfang Jahr

angekündigt, Kapital aus reifen Märkten abziehen zu wollen, um es in

Wachstumsmärkten Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas zu investieren.

Dort will Axa langfristig 15 bis 20% seiner Gewinne generieren. Im Rahmen

dieser Strategie kündigte der Versicherer im Juni den Verkauf eines Teils

seines kostenintensiven Lebensversicherungsgeschäfts in Großbritannien

an die Gesellschaft Resolution an. Der Verkauf führte indes im ersten

Halbjahr zu einer Einmalbelastung von 1,48 Mrd. €, sodass der Gewinn

gegenüber dem Vorjahr um 29% auf 944 Mio. € einbrach. Der Rückgang fiel

aber weniger schlimm aus als erwartet.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 58

Axa

Ohne diese Belastung wäre der Gewinn um 81% gestiegen. Die Einnahmen erhöhten sich lediglich um 1,4% auf 49,9 Mrd. €. Der Betriebsgewinn sank um 3% auf 2,08 Mrd., übertraf aber ebenfalls die Erwartungen. Die Schaden-Kosten-Quote stieg um 0,2 auf 98,1% an, während die Solvency-I-Rate 17 Punkte auf 188% zulegte und damit über dem Branchendurchschnitt von rund 150% lag. Die Schweizer Tochter Axa Winterthur verbesserte ihre Schaden-Kosten-Quote um 5,1 Prozentpunkte auf 88,7% und den Reingewinn von 199 Mio. auf 524 Mio. Fr.

Auf Margen konzentriert

Das solide Ergebnis von Axa beweise die Solidität der Gruppe in einem schwierigen Marktumfeld, erklärte Konzern-Chef de Castries. «Wir haben uns im ersten Halbjahr auf die Optimierung unserer Margen konzentriert», meinte er weiter. «Wir haben uns entschlossen, unsere Entwicklung in einigen Märkten und ausgewählten Aktivitäten zu beschleunigen.» Im Rahmen dieser Strategie hat sich Axa Ende des vergangenen Jahres in Osteuropa verstärkt und die von der EBRD gehaltenen Minderheitsanteile an seinen polnischen, tschechischen und ungarischen Töchtern für 147 Mio. € übernommen.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 59

Axa

In Asien dagegen kommt der Versicherer bei der Übernahme seiner Asien-Tochter Axa Asia Pacific Holdings (APH) – an der er 54% hält – bislang nicht wie erhofft voran. Er hatte im November zusammen mit dem australischen Versicherer AMP ein Übernahmeangebot vorgelegt und eine Kapitalerhöhung über 2 Mrd. € zur Finanzierung durchgeführt. Da die Minderheitsaktionäre die Offerte zunächst als zu niedrig ablehnten, erhöhten Axa und AMP das Gebot von 12 auf 12,85 Mrd. austr. $; dieses wurde dann aber von der National Australian Bank (NAB) mit 13,3 Mrd. austr. $ überboten. Axa verbündete sich daraufhin mit NAB, die die australischen und neuseeländischen AHP-Aktivitäten behalten will, während Axa das Asien-Geschäft bekommen soll. Die Minderheitsaktionäre hätten das Angebot akzeptiert, doch dann blockierte die australische Wettbewerbsbehörde überraschend den Deal.

Attraktiv bewertet

Die Verhandlungen zwischen dieser Behörde, Axa und NAB hätten eigentlich im Juli abgeschlossen sein sollen, wurden dann jedoch bis Ende dieses Monats verlängert. Die Axa-APH-Aktien sind nun seit Donnerstag in Erwartung einer Ankündigung im Handel ausgesetzt. Aus Investorensicht sind die in Paris kotierten Axa-Aktien (KGV von 8) günstig bewertet. Sie dürften beflügelt werden, sollte dem Versicherer endlich die vollständige Übernahme seiner Asien-Tochter gelingen. GW, FuW Nr. 61, 07.08.2010, p. 26

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 60

Axa

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 61

Baloise

Deutscher Ring: BaFin-Intervention zeigt Wirkung

Die zur Baloise-Gruppe gehörende Deutscher Ring Lebensversicherungs-

AG und der zur Signal Iduna Gruppe gehörende Deutscher Ring

Krankenversicherungs-Verein a.G. heben „einvernehmlich mit sofortiger

Wirkung― den Organisationsvertrag der beiden Gesellschaften auf, wie aus

einer Pressemeldung von heute Morgen hervorgeht. Seit weit über einem

Jahr tobt ein Streit um die Machtverhältnisse beim Deutschen Ring (...), in

dessen Rahmen sich der Deutsche Ring Kranken mit der Signal Iduna-

Gruppe zu einem Gleichordnungskonzern zusammengeschlossen hatte (...).

Auch nach vielen Monaten Verhandlungsdauer hatte es keine Annäherung

der beiden Streitparteien gegeben. Während die Baloise nach wie vor auf

einer Entflechtung auf operativer Ebene bestanden hatte, hatte die Signal

Iduna an ihrem Tausch-/Kaufangebot festgehalten (...). Für Probleme hatte

vor allem der Organisationsvertrag gesorgt, der zwischen dem Deutscher

Ring Kranken und der Deutscher Ring Leben, die zur Baloise-Gruppe

gehört, existiert. Zuletzt hatte sich auch die Bundesanstalt für

Finanzdienstleistungs-Aufsicht eingeschaltet (...).

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 62

Baloise

Organisationsvertrag aufgehoben

Die BaFin hatte Anfang Februar Verwaltungsakte gegen die Parteien

erlassen und darin unter anderem klar gestellt, dass strategische

Entscheidungen in einer Geschäftsführung sowie Weisungen an ihre

Mitarbeiter nicht von der Zustimmung eines Dritten abhängig gemacht

werden dürfen (...). Diese Verwaltungsakte haben jetzt Wirkung gezeigt.

Heute Morgen gaben Baloise und Signal Iduna bekannt, dass der

Organisationsvertrag zwischen Deutscher Ring Leben und Deutscher Ring

Kranken „einvernehmlich mit sofortiger Wirkung― aufgelöst worden sei. Eine

Zustimmung der Aufsichtsräte stehe jedoch noch aus. Zudem seien

Regelungen zur Sicherstellung des laufenden Betriebes zwischen beiden

Parteien einvernehmlich vereinbart worden. Über die Details der noch

andauernden Verhandlungen haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Björn Wichert VersicherungsJournal 12.03.2010

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 63

Baloise

FTD.de 12.03.2010, 11:13

Versicherer heben Kooperationsvertrag auf

Deutscher Ring Kranken und Deutscher Ring Leben haben einen seit

Jahrzehnten geltenden Kooperationsvertrag aufgehoben. Über die

Einzelheiten ihrer möglichen Trennung verhandeln sie weiter.

Die seit 17 Monaten zerstrittenen beiden Teile der Deutscher Ring-Gruppe,

die Deutsche Ring (DR) Kranken und die DR Leben mit ihrer Tochter DR

Sach, haben den seit 1962 gültigen Organisationsvertrag aufgehoben. Damit

kommen sie Forderungen der Finanzaufsicht BaFin nach, die

Verwaltungsakte an beide Gesellschaften erlassen hatte. Darin verfügte die

Behörde, dass eine Geschäftsführung strategische Entscheidungen sowie

Weisungen an ihre Mitarbeiter nicht von der Zustimmung eines Dritten

abhängig machen darf. Genau das war aber im Organisationsvertrag durch

gegenseitige Vetorechte vorgesehen. Um den immer noch gemeinsam

organisierten Geschäftsbetrieb weiterzuführen, haben die Parteien eine

Regelung ohne Vetorechte vereinbart. Mittlerweile gehen die Gespräche

zwischen den beiden Seiten über die Zukunft des Deutschen Rings weiter.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 64

Baloise

Die drei Versicherer arbeiten seit mehr als 80 Jahren eng zusammen. DR

Leben und DR Sach sind Aktiengesellschaften und Töchter der Schweizer

Bâloise, während die DR Kranken ein Gegenseitigkeitsverein ist. Zum Streit

kam es Ende 2008, als die Bâloise die DR-Gruppe enger mit ihrer anderen

deutschen Tochter Basler in Bad Homburg verbinden wollte und zu dem

Zweck den unbotmäßigen DR-Vorstandschef Wolfgang Fauter entließ. Der

Versicherungsverein DR Kranken machte die Entlassung nicht mit, Fauter

blieb dort im Amt. Anfang 2009 schloss sich die DR Kranken mit den

Versicherungsvereinen der Signal Iduna-Gruppe zusammen. Den Zustand,

dass zwei konkurrierende Versicherer über Vetoverträge aneinander

gekettet sind, fand die BaFin unhaltbar.

Signal Iduna hatte angeboten, der Bâloise DR Leben und DR Sach

abzukaufen - was diese strikt ablehnt. Sie besteht auf einer Trennung, was

angesichts der gemeinsamen Verwaltung und vor allem des gemeinsamen

Vertriebs nicht einfach ist.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 65

Baloise

FTD.de 18.03.2010, 12:29

Bâloise steigert Gewinn Ein italienisches Steueramnestie-Gesetz hat dem Schweizer Versicherer zu

hohen Einnahmen in der Lebensversicherung verholfen. Die Erträge aus dem Deutschlandgeschäft lassen dagegen zu wünschen übrig.

von Friederike Krieger

Der Schweizer Versicherer Bâloise hat seinen Gewinn 2009 um 8,9 Prozent auf 421 Mio. Schweizer Franken gesteigert. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 24,3 Prozent auf rund 9,8 Mrd. Schweizer Franken. Der Zuwachs stamme in erster Linie aus dem vermehrten Verkauf von anlagegebundenen Lebensversicherungen der Bâloise Life in Liechtenstein, teilte der Konzern mit. Reiche italienische Kunden nutzten hier ein neues Gesetz zur Steueramnestie. Demnach können Steuerflüchtlinge eine Versicherung abschließen, um die Rückführung ihres Vermögens nach Italien zu vermeiden. Ohne diese Sondereffekte wären die Prämieneinnahmen leicht gesunken. In der Schaden-und Unfallversicherung belasteten hohe Ausgaben für Großschäden und Naturkatastrophen den Versicherer. Die Schaden-Kosten-Quote stieg von 90,9 Prozent auf 94,4 Prozent der Beitragseinnahmen. Mit der Quote messen die Gesellschaften das Verhältnis von Schadenaufwand plus Vertriebs- und Verwaltungskosten zu Beitragseinnahmen.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 66

Baloise

Vorstands-Chef Martin Strobel zeigte sich trotzdem zufrieden. "Wir sind unserem Ziel, bis 2012 einer der ertrags- und wachstumsstärksten Versicherer Europas zu werden, ein gutes Stück näher gekommen", sagte er. Die Bâloise will bis 2012 ihre Ertragskraft um 200 Mio. Schweizer Franken steigern.

Das Geschäft in Deutschland schwächelte. Der Gewinn vor Finanzierungskosten und Steuern sank von 133,9 Mio. Schweizer Franken auf 91,2 Mio. Schweizer Franken. Ein Rückgang des Gewinns der Vertriebsorganisation OVB, Nachreservierungen für industrielle und gewerbliche Schäden sowie rückläufige Erträge und Wertminderungen bei Private-Equity- und Immobilienfonds hätten das Ergebnis belastet, so der Konzern. Die Bâloise ist hierzulande mit ihrer Bad Homburger Tochtergesellschaft Basler vertreten. Sie meldete einen Jahresüberschuss nach HGB-Rechnungslegung von 21,7 Mio. Euro - ein Plus von 3,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Zudem gehören ihr die beiden Gesellschaften Deutscher Ring Leben (DR Leben) und Deutscher Ring Sach (DR Sach). Die gebuchten Bruttobeiträge der DR Leben sanken von 619 Mio. Euro auf 610,9 Mio. Euro und bei der DR Sach von 137,7 Mio. Euro auf 135,4 Mio. Euro.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 67

Baloise

Die Bâloise liefert sich schon seit geraumer Zeit einen bizarren Kleinkrieg mit dem Unternehmen Deutsche Ring Kranken (DR Kranken), einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Von 1962 bis vergangene Woche bestand ein Vertrag zwischen DR Leben und DR Kranken, der beide vor allem in Vertrieb und Verwaltung eng verzahnte. Zum Streit kam es Ende 2008, als die Bâloise ihre DR-Töchter enger mit der Basler verflechten wollte und zu dem Zweck den unbotmäßigen DR-Vorstandschef Wolfgang Fauter entließ. Der Versicherungsverein DR Kranken machte die Entlassung nicht mit, Fauter blieb dort im Amt. Anfang 2009 schloss sich die DR Kranken mit den Versicherungsvereinen der Signal Iduna-Gruppe zusammen. Inzwischen haben die DR Leben und die DR Kranken ihren Kooperationsvertrag auf Druck der BaFin abgeändert. Er hatte gegenseitige Vetorechte vorgesehen, was die Finanzaufsicht unhaltbar fand.

Die Bâloise wehrt sich gegen Vorwürfe der Schweizer Handelszeitung, der Verwaltungsratspräsident Rolf Schäuble habe sich im Rahmen eines Verkaufs von Beteiligungen in Italien mit einer Mio. Schweizer Franken persönlich bereichert. "Die Bâloise und Rolf Schäuble haben die nötigen rechtlichen Schritte eingeleitet, um die Haltlosigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu erhärten", teilte das Unternehmen mit.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 68

Berkshire Hathaway

WSJ MAY 1, 2010, 12:18 PM ET

Berkshire Insurance Whiz Jain “Cannot Be Replaced” One of Berkshire Hathaway‘s most profitable businesses is its massive

reinsurance business, which rakes in billions and provides a giant ―float‖ of cash that Warren Buffett can use to invest in other deals. The operation is run by Ajit Jain, one of the top contenders to replace Mr. Buffett as CEO of Berkshire. A question was asked about whether the reinsurance operation will lose its competitive edge if Berkshire loses Mr. Jain. Buffett said that while losing Jain would be a huge loss and that ―Ajit cannot be replaced,‖ the culture at the insurance operation is strong and will last beyond Jain. He has a cadre of employees who are trained ―in ways that would make the Jesuits look quite liberal in what they‘re allowed to do,‖ Buffett said. ―We have something very special in that unit.‖ In the past, Buffett has sung Jain‘s praises in lofty terms, even telling shareholders that if they come across Buffett, Munger and Jain drowning in the ocean, they should ―swim to Ajit.‖ In a related question, about whether Buffett would consider investing in Jain‘s home country India — currently Berkshire has only invested in a few countries outside the U.S., including China and Israel —Buffett said he is eying the country, adding that he is going to make a trip to India in March next year. One problem, he said, is that Indian laws limit how much Berkshire can invest in companies in the country. Still, he sees potential noting that India has made big improvements in the last 10 years.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 69

Ergo

Ergo steckt sich hohe Ziele Dank der Erholung der Kapitalmärkte und einer guten Versicherungstechnik

im Komposit-, vornehmlich im Unfallgeschäft, hat die Ergo Versicherungsgruppe AG 2009 wieder mehr verdient. Der Gewinn reicht aber noch nicht an das Niveau von vor der Finanzmarktkrise heran. Auch die für die nächsten Jahre gesteckten Ziele sind noch weit von den damaligen Plänen entfernt. Die Tochter der Munich Re hat 2009 nach Steuern 173 (2008: 73) Millionen Euro verdient. Der Gewinn wäre höher gewesen, hätten zusätzlich zu erneuten Restrukturierungs-Aufwendungen von 56 Millionen Euro nicht Abschreibungen auf Firmenwerte im Ausland mit 185 Millionen Euro und auf Zinsabsicherungs-Geschäfte mit 74 Millionen Euro belastet. Mit Blick auf die Ergebnisse des dritten und vierten Quartals sagte Vorstandschef Dr. Torsten Oletzky vor der Presse: „Die deutliche Steigerung unseres Ergebnisses zeigt einen günstigen Trend auf, den wir in den kommenden Jahren fortsetzen wollen. Für 2010 streben wir daher ein Konzernergebnis in Höhe von 350 bis 450 Millionen Euro an. An unserem Ziel, 2012 eine Eigenkapitalverzinsung von zwölf bis 15 Prozent zu erzielen, halten wir fest.―

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 70

Ergo

Gegenüber 2008 und 2009 klingt das ambitioniert – nicht jedoch gegenüber den Plänen von vor der Finanzmarktkrise. So waren seinerzeit für 2008 ein Konzernergebnis zwischen 480 und 600 Millionen Euro und ab 2012 ohne Sondereffekte von 900 Millionen Euro jährlich erwartet worden (...).

Wachstum, Wachstum

Da die Munich Re, die inzwischen gut 99 Prozent der Ergo-Aktien hält, die verbliebenen Kleinaktionäre am 12. Mai in der Hauptversammlung im Wege des sogenannten Squeeze-out zwangsabfinden lassen will, wurde ein Bewertungsgutachten von Ernst & Young erstellt. Danach rechnet Ergo für 2010 mit 19,448 Milliarden Euro Prämie und für 2011 mit 20,21 Milliarden Euro. 2009 wuchsen die Beiträge dank der Erstkonsolidierung von Zukäufen um 7,6 Prozent auf 19,05 Milliarden Euro. Das organische Wachstum bezifferte Oletzky auf 3,7 Prozent. Zuwächse werden danach in allen Segmenten erwartet: So soll das deutsche Leben-Geschäft wegen der Einmalbeiträge wachsen, „Gesundheit― wegen der Beitragsanpassungen im Inland, das deutsche Kompositgeschäft wegen des Ausbaus des Gewerbe-und Industriegeschäfts, die Direktversicherung (einst KarstadtQuelle) wegen der Krankenversicherung und das Ausland wegen Zuwächsen in den Mittel-und osteuropäischen Ländern, Asien und der Türkei.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 71

Ergo

Markenstrategie im Zeitplan

Dass die weitgehende Aufgabe der Mehrmarkenstrategie und die

(namenstechnisch) engere Einbindung des Direktversicherers auf

Schwierigkeiten im Vertrieb stoße, wie ein Journalist in der

Bilanzpressekonferenz sagte, will Oletzky nicht gelten lassen (...). Seit der

Verkündung der neuen Markenstrategie im November seien die Zugänge

beim Vertrieb per Saldo größer als der Abgang. Der Zugewinn sei prozentual

nur klein, aber positiv, so Oletzky. Mit den Hausvereinen habe man bereits in

der ersten Dezemberhälfte ein grundsätzliches Einvernehmen erzielt, und

die Vertriebs-Auftaktveranstaltungen seien harmonisch verlaufen. Über

1.000 Mitarbeiter und „viele tausend― Kunden seien inzwischen zur

Einführung der neuen Ergo-Marke befragt worden. Alles liege im Zeitplan.

Nach der Umbenennung der KarstadtQuelle Versicherungen in Ergo Direkt

sollen die Lebens- und Sachgesellschaften im Sommer in Ergo umbenannt

werden (..). Die Victoria Leben werde ab dem dritten Quartal kein

Neugeschäft mehr zeichnen, so Oletzky weiter.

Das Geschäftsjahr in Kürze

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 72

Ergo

Wegen hoher Abläufe nahmen die Beiträge im Segment Leben Deutschland

um 2,2 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro ab. Im Neugeschäft verminderten

sich die Abschlüsse gegen laufenden Beitrag um 26,7 Prozent auf 340

Millionen Euro, während das Einmalbeitragsgeschäft, das teilweise auch

über den Direktversicherer verkauft wird, um 28,4 Prozent auf 1,26

Milliarden Euro zunahm. Im Kapitalisierungs-Geschäft mit Einmalbeiträgen

seien keine aggressiven Konditionen angeboten und auf unprofitables

Wachstum verzichtet worden, sagte Oletzky. Mehrfach betonte er, dass man

auch mit der klassischen Lebensversicherung für Kunden und Aktionäre

Geld verdienen könne. Rund 30 Prozent sollen den Planungen zufolge aber

kapitalmarktnahe Vorsorgeprodukte ausmachen. Im Segment Gesundheit

wuchsen die Beitragseinnahmen um 3,8 Prozent auf 5,4 (2008: 5,2)

Milliarden Euro; davon entfielen auf das internationale Geschäft 927 (798)

Millionen Euro. Der deutsche Kompositbbereich wuchs um 1,7 Prozent auf

3,11 Milliarden Euro und war mit einer Schaden-/Kostenquote von 88,3

(87,3) Prozent profitabler als der Branchendurchschnitt.

Wachstum in der Direktversicherung und im Ausland

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 73

Ergo

Für die Direktversicherungen wurde ein Beitragsplus von 15,0 Prozent auf

1,2 Milliarden Euro ausgewiesen, für das neue Segment Reiseversicherung

390 (395) Millionen Euro. Im Segment International Operations wurden 4,0

(3,3) Milliarden Euro Prämie gebucht; davon alleine zwei Milliarden Euro in

der Lebensversicherung, wobei der Anstieg um 56,1 Prozent auf den Erwerb

der österreichischen BA-CA Versicherung zum 1. Oktober 2008 zurückgeht.

Das Kapitalanlageergebnis stieg 2009 auf 4,4 (2,9) Milliarden Euro, wovon

allerdings eine Milliarde Euro aus Veränderungen der unrealisierten

Gewinne und Verluste der Kapitalanlagen der fondsgebundenen

Lebenspolicen beruht und damit nicht in die Ergo-Gewinn- und

Verlustrechnung eingeht. Weitere Details finden sich im Geschäftsbericht.

Monika Lier VersicherungsJournal 31.03.2010

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 74

Fortis

Reuters/FTD.de 10.03.2010, 10:55

Fortis kehrt in Gewinnzone zurück Zum ersten Mal seit dem Zusammenbruch verbucht der belgische

Versicherungskonzern einen Gewinn. Das Unternehmen will sich künftig vor allem auf Versicherungen konzentrieren - und sich neu benennen.

Der in Belgien ansässige Versicherer Fortis ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Nettogewinn sei 2009, dem Jahr nach der staatlich gelenkten Aufspaltung, auf 1,19 Mrd. Euro gestiegen - nach einem Verlust 28 Mrd. Euro im Jahr davor, teilte Fortis am Mittwoch mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn in dieser Größenordnung gerechnet. Fortis war im Oktober 2008 wegen der Folgen der Finanzkrise auseinandergebrochen. Der Staat übernahm die Kontrolle über die niederländischen Teile des Konzerns, darunter die Fortis Bank Nederland und einen Großteil der zuvor von Fortis übernommenen Anteile an der Bank ABN Amro. BNP Paribas erhielt die Fortis Bank und ein Viertel der belgischen Versicherungssparte des Hauses. Fortis konzentriert sich seit der Abspeckkur auf das Versicherungsgeschäft und kündigte an, sich in Ageas umzubenennen. Das Unternehmen profitierte im abgelaufenen Jahr von der allgemeinen Markterholung. Die machte sich vor allem beim Geschäft mit Lebensversicherungen bemerkbar. Unterdessen kündigte die niederländische Marktaufsicht eine Geldstrafe gegen Fortis im Zusammenhang mit der Übernahme von Teilen ABN Amros an. Fortis müsse rund eine halbe Million Euro bezahlen, weil es irreführende Informationen herausgegeben habe, so die Aufsicht.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 75

Fortis

FTD.de 11.03.2010, 11:11

Versicherer Fortis droht Klagewelle

Nachdem die niederländische Finanzaufsicht ein Bußgeld gegen den

früheren Fortis-Konzern verhängt hat, weitet jetzt die Aktionärsvertretung die

Klage gegen das Unternehmen aus. Die Aufsicht hat Fortis der Irreführung

von Aktionären für schuldig befunden. Die könnten jetzt vermehrt vor Gericht

ziehen. von Rolf Lebert

Die Aktionärsvertretung des früheren Fortis-Konzerns hat ihre Klage gegen

das inzwischen zerschlagene belgisch-niederländische Allfinanzkonglomerat

ausgeweitet. Die laufenden Klagen der Aktionärsstiftung FortisEffect wurden

um die Tatbestände der Marktmanipulation und des Missmanagements

ergänzt. FortisEffect teilte Mittwoch mit, die Stiftung reagiere damit auf die

Verhängung eines Bußgelds durch die niederländische Finanzmarktaufsicht

AFM, die Fortis der Irreführung der Aktionäre für schuldig befand. Der AFM-

Entscheidung könnte nun eine regelrechte Klagewelle erzürnter Aktionäre

gegen Fortis folgen.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 76

Fortis

Fortis wurde für die mutmaßliche Fehlinformation der Anteilseigner und die verzögerte Offenlegung kursrelevanter Daten mit der Rekordbuße von 576.000 Euro belegt. Es geht dabei um Vorgänge in den Jahren 2007 und 2008, als Fortis zusammen mit der spanischen Banco Santander und der Royal Bank of Scotland die niederländische ABN Amro übernommen hatte - und anschließend in eine Liquiditätskrise geriet. Fortis wurde im Herbst 2008 zerlegt und zum größten Teil an die französische Großbank BNP Paribas abgegeben. Lediglich das belgische Versicherungsgeschäft wird noch unter der Regie von Fortis weitergeführt. Die Versicherung verdiente 2009 rund 1,2 Mrd. Euro nach einem Verlust des Gesamtkonzerns von 28 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Nachdem das Institut nun wieder schwarze Zahlen geschrieben hat, will Fortis wieder Gewinnanteile an die Aktionäre ausschütten.

Fortis-Chef Bart De Smet kritisierte die AFM. Die Buße stütze sich auf die Angaben einer Quelle. Fortis werde gegen die Anordnung der AFM vorgehen, sagte De Smet. Die AFM bestrafte Fortis wegen vier mutmaßlicher Verstöße. Zwei Vorfälle beziehen sich auf Aussagen des früheren Fortis-Chefs Jean-Paul Votron, der im Juni 2008 gesagt hatte, die Solvenz der Gruppe sei "stark" und "im Plan". Das habe der Lage des Unternehmens zu diesem Zeitpunkt nicht mehr entsprochen, so die AFM. Im gleichen Monat habe das Unternehmen Informationen über den geplanten Verkauf von Vermögensteilen regelwidrig zurückgehalten.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 77

Generali

Generali reports surge in inflows and net profit By Vincent Boland in Milan, FT.com Published: March 18 2010 11:30 | Last updated:

March 18 2010 11:30

Generali, the Italian insurance giant at the centre of fevered speculation about the appointment of a chairman, expects a small rise in profitability in 2010 after reporting figures for last year that showed a surge in net profit and net inflows. The Trieste-based insurer – one of Europe‘s big three alongside Axa and Allianz – has emerged relatively unscathed from the global financial crisis. But it faces a period of uncertainty up to the end of April as Italian personalities jostle for the role of chairman, perhaps the most coveted job in corporate Italy. Shares in the group were trading mostly unchanged on Thursday at €17.96 after the release late on Wednesday of the group‘s 2009 financial results, which analysts said were in line with consensus expectations. Generali said its net profit for the year rose 52 per cent to €1.3bn, while it saw net inflows of more than €16bn into its life business, which accounts for two-thirds of its operations. Generali will pay a dividend on its 2009 figures of €0.35 a share, compared with €0.15 a share on its 2008 results. The group‘s solvency one and solvency two ratios –measures of an insurance company‘s financial health – were also higher at the end of the year, at 128 per cent and 187 per cent respectively.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 78

Generali

Antoine Bernheim, chairman, said the performance reflected the group‘s

financial solidity and long-term strategy, though this was ―a very tough

period‖. Analysts in Milan said on Thursday the results would appear to

vindicate Mr Bernheim‘s cautious strategy at Generali, which has been the

target of criticism from some shareholders in the past. Mr Bernheim, 85, is

due to stand down from the helm at next month‘s annual shareholder

meeting. The competition to replace him has become intense because the

post is widely seen as giving its holder immense influence within the Italian

corporate and financial worlds – not to mention in politics. So far, there are

no officially announced candidates. Cesare Geronzi, chairman of

Mediobanca, which is Generali‘s biggest shareholder, is the name

mentioned most often to succeed Mr Bernheim, but his appointment would

be unpopular among the Milan financial establishment, which insists that he

is too political a figure with insufficient experience of the insurance business

for such a demanding role. Some close observers of the race say Mr

Bernheim‘s only handicap is his age and that he could be reappointed if

shareholders fail to reach an agreement on an alternative. Mediobanca is

expected to name a list of candidates by the end of March.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 79

Generali

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 80

Generali

Geronzi well-placed for Generali chair By Vincent Boland in Milan, Ft.com Published: March 25 2010 22:14 | Last updated:

March 25 2010 22:14

Dick Cheney chaired the committee set up to find a vice-presidential running mate for President George W. Bush. The committee selected Mr Cheney. Could Cesare Geronzi be about to do something similar? Mr Geronzi is chairman of both Mediobanca and of the investment bank‘s nominations committee, which meets in Milan on Friday to select a list of candidates for a new board for Generali, the insurance company in which the bank is the biggest shareholder, with a 14.7 per cent stake. The favourite to become the insurance giant‘s new chairman is none other than Mr Geronzi himself. The chairmanship of Generali is considered in some quarters to be the pinnacle of corporate Italy. With assets at the end of 2009 of €424bn ($565bn) and premium income for the year of €70bn, it is not only one of Italy‘s biggest companies; it is one of Europe‘s top three insurers, alongside Allianz and Axa. Mr Geronzi has said publicly that he is not interested in taking on the Generali post. A banker by background – he was chairman of Capitalia until it was acquired by UniCredit in 2007 – he is one of Italy‘s foremost powerbrokers.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 81

Generali

But if he is nominated, the dapper, silver-haired Mr Geronzi, 75, seems

certain to get the backing of other Generali shareholders. Analysts say the

Bank of Italy, construction group Caltagirone, and other key Italian

shareholders in the insurer would not overrule the investment bank unless

they had better alternatives, which they do not appear to have. If he gets the

post – shareholders will vote in the board next month – Mr Geronzi will

replace Antoine Bernheim, the veteran French financier who has been

chairman since 2002. Mr Bernheim, 85, is also not a formal candidate for

reappointment. He is, however, thought likely to remain if Mediobanca is

unable to get a unanimous vote on its own candidate or if shareholders vote

against Mr Geronzi. The other members of the nominations committee that

will select the new Generali board are Alberto Nagel, chief executive of

Mediobanca; Renato Pagliaro, the bank‘s director general; the French

businessman Vincent Bolloré; Marco Tronchetti Provera, chief executive of

Pirelli; and Dieter Rampl, chairman of UniCredit. Mr Bernheim has been a

non-executive chairman of Generali, though in practice he has been heavily

involved in executive decisions. Mr Geronzi, too, would be likely to take a

hands-on approach.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 82

Generali

Bankers say it is a curious aspect of Mediobanca‘s approach that it has argued on the one hand for a non-executive chairman and, on the other, may elevate Mr Geronzi to the post. One banker says Mr Geronzi ―is not by nature a non-executive chairman of anything‖. If the Mediobanca committee fails to reach agreement on the board – which also involves the reappointment of the insurer‘s two chief executives, Giovanni Perissinotto and Sergio Balbinot – the bank‘s board will have to decide. If Mr Geronzi is the choice, and he is approved by shareholders, a vacancy then opens up at the top of Mediobanca, which would set off its own power play. Three years ago Algebris Investments, a London private equity fund, sought to oust Mr Bernheim and Generali‘s top executives, accusing them of underperformance compared to rivals. Algebris failed, and has sold most of its stake. No other activist shareholder has come forward to challenge Mediobanca‘s dominance of corporate governance at Generali. Alvise Recchi, chief executive of Sodali, a corporate governance consultancy, says other shareholders have the right to nominate their own board members but can hardly complain if they fail to use the flexibility of Italy‘s list-voting system. ―It‘s in place, and if shareholders [in Generali] don‘t use it, that is their problem,‖ Mr Recchi says.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 83

Generali

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 84

Generali

Mediobanca / Generali FT.com Lex Published: April 22 2010 09:48 | Last updated: April 22 2010 12:59

How little changes in corporate Italy. Milanese investment bank Mediobanca,

with less than 15 per cent of Generali, traditionally chooses its chairman and

holds the country‘s largest insurer in its sway. Now it is going a step further:

ahead of Saturday‘s annual shareholder meeting it has proposed Cesare

Geronzi, its own chairman, for the same role at Generali. Given that

Mediobanca and its coterie of allies usually get their way, minorities are

unlikely to derail the plan. But what is his endgame? After all, at first glance,

his move changes little: Mediobanca has long called the shots. But the

bank‘s power is waning. Even as non-executive chairman of Europe‘s third

largest insurer with its €424bn balance sheet, Mr Geronzi could gain greater

influence over Italian business. He also has Rome‘s nod: finance minister

Giulio Tremonti reportedly backed his appointment. As part of Italy‘s

―sistema‖, then, Generali would no longer bow to Milan but to Rome. But

minorities‘ outlook could also improve.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 85

Generali

Mediobanca, fearful of diluting its stake, has historically constrained

Generali‘s ability to issue shares to fund acquisitions or raise fresh

regulatory capital. Yet now, with the boot on the other foot, Mr Geronzi‘s

Generali could shake off Mediobanca‘s fetters and become a consolidation

player. Having avoided the worst of the financial crisis, Generali is well

placed to participate in the break-up of ING – or even swallow Mediobanca.

Mr Geronzi would earn credit for driving such progressive change. However,

change of another kind could be thrust upon him: although he was recently

cleared of extortion charges in the Parmalat trial, he still awaits a decision on

other charges, while denying any wrongdoing. Should anything happen

though, his proposed senior vice-chairman, French businessman Vincent

Bolloré – a key Mediobanca stakeholder – could easily continue his work. So

much for change.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 86

Generali

FTD.de 26.04.2010, 08:30

Wie die Generali-Aktionäre König Antoine vom Thron stürzten

Fast 40 Jahre lang war Antoine Bernheim der starke Mann bei Generali.

Niemand prägte den Versicherer mehr als er. Jetzt haben die Aktionäre den

85-Jährigen abgewählt - doch der Neue an der Spitze wird kaum auf Macht

verzichten. von Andre Tauber Triest

Am Ende will Antoine Bernheim nur noch weg. Vor den Kameraleuten und

Fotografen flüchten, die auf ihn warten. Durch den Lastenaufzug schleicht er

sich aus der Stazione Marittima, einer alten Abfertigungshalle für

Schiffspassagiere in Triest, in der eben die Aktionäre des Versicherers

Generali über eine neue Führung entschieden haben. Doch der Plan läuft

schief. Als sich die Türen des Aufzugs zum Kai öffnen, sucht er vergeblich

seinen Chauffeur. Der 85-Jährige irrt umher, bis er endlich die Limousine vor

dem Haupteingang entdeckt. Er ist verbittert. "Man will mich nicht mehr. Ich

haue ab", sagt er karg. "Sprecht mit den Stars. Nicht mit den Verlierern.―

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 87

Generali

Der Verlierer, das ist er. Die Aktionäre haben ihn auf der Hauptversammlung als

Verwaltungsratspräsidenten abgewählt - und damit eine Ära beendet. 37 Jahre

lang saß er in Generalis Aufsichtsgremium, zwölf Jahre davon als Vorsitzender.

Kein Papst hat länger die katholische Kirche geführt. Trotz seines Alters wollte

Bernheim die Führung nicht abgeben, doch niemand setzte ihn auf die Wahlliste.

Und so stand er, wenige Augenblicke nachdem die Aktionäre mit

Dreiviertelmehrheit einen neuen Verwaltungsrat gewählt hatten, auf, winkte den

Aktionären ein letztes Mal zu und verließ den Versammlungssaal. Das war's.

Der Wechsel an der Spitze von Generali, er fesselt Italiens Finanzwelt seit

Monaten. Der Spitzenjob bei dem Versicherer gilt als Krönung einer

Finanzkarriere in Italien. Generali ist der drittgrößte Assekuranzkonzern Europas,

hinter der französischen Axa und der deutschen Allianz. Er liegt zwar weit entfernt

vom Finanzzentrum Mailand, am nordöstlichen Zipfel Italiens, in Triest. Doch das

Unternehmen ist ein wichtiger Machtfaktor. Niemand in Italien verwaltet ein

größeres Vermögen, kaum ein Investor ist enger mit Industrie und Finanzwelt

verflochten. Generali hält Anteile an der Bank Intesa Sanpaolo, am Bauriesen

Impregilo, am Autobahnbetreiber Atlantia sowie an Ölunternehmen und Verlagen.

Überall hat der Konzern etwas zu sagen, und Bernheim hat ihn wie ein Monarch

geführt.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 88

Generali

Der Königsmord geschieht in einem Saal des Triester Kongresszentrums. Im vergangenen Jahr pilgerten gut 700 Investoren hierher. Diesmal sind es 900. Nahezu alle Stühle sind besetzt. Viele sind mit Krückstock hier, das Durchschnittsalter liegt um die 60. Am Nachmittag werden sie als Geschenk ein Buch zur Geschichte von Generali erhalten, und es gibt einen Gratislunch. Die Hauptversammlung ist eine Institution für Italiens Aktionäre. Damit nicht nur Profianleger teilnehmen können, findet die Versammlung stets am Wochenende statt. "Ich habe mich für heute schick gemacht", sagt die Kleinanlegerin Agatha Barbera, die in einem blauen Frühlingskleid am Hafen steht und etwas fröstelt. Und Pensionär Arnold Belli, der seine Generali-Aktien von den Eltern geerbt hat, nutzt die Versammlung jedes Jahr, um mit seiner Frau ein paar Tage Urlaub in der Stadt zu machen.

Es ist das richtige Forum für Bernheim, der sich gegen die Begründung wehrt, sein Alter erfordere einen Wechsel. "Das sind Ausreden", ruft er den Aktionären im Saal zu. Er spricht von seinem Freund Enrico Cuccia, dem legendären Gründer des italienischen Geldinstituts Mediobanca. "Es mag sein, dass ich ein dämlicher alter Kerl bin", sagt er, "aber Enrico Cuccia hat noch mit 93 Jahren die Mediobanca geführt.―

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 89

Generali

Für Bernheim ist es, als endete sein Leben. Der Franzose, dessen Eltern während der deutschen Besatzung im Konzentrationslager starben. Der sich als Banker von Lazard einen Ruf erarbeitete. Und 1973, nachdem Lazard bei Generali eingestiegen war, dort in den Verwaltungsrat einzog. Während der zweistündigen Abschiedsrede, die er wie immer auf Französisch hält, ringt er um Fassung. Er spricht über seine Erlebnisse bei Generali, davon, wie der Konzern seit seinem Antritt das Prämienvolumen von 1 Mrd. Euro auf 70 Mrd. Euro steigerte. Er verzettelt sich oft, erkundigt sich bei der Übersetzerin, wo er stehen geblieben sei. Und immer, wenn er zum Schluss kommen will, sich bei Mitarbeitern und Investoren bedankt, schießen ihm Tränen in die Augen. Drei Versuche braucht er, dann schafft er ein Ende: "Salut!" Sein letztes öffentliches Wort als Generali-Präsident. Die Aktionäre im Raum schweigen betreten, während Bernheim spricht. Kein Raunen ist zu hören. Kein Husten. Nur einmal, als Bernheims Augen wieder feucht werden, versuchen sie, ihn mit Applaus aufzumuntern. Die Anleger fühlen mit: "Es ist traurig", sagt der 78 Jahre alte Carlo Debona, "aber ein Wechsel an der Spitze tut oft gut." Die Mehrheit unterstützt am Ende die Liste des Großinvestors Mediobanca, die deren Verwaltungsratschef Cesare Geronzi als Nachfolger Bernheims vorsieht.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 90

Generali

Formell wird der Wechsel an der Spitze damit begründet, man wolle das Management stärken. Bislang agierten die beiden CEOs Giovanni Perissinotto und Sergio Balbinot als gleichberechtigtes Team, wobei sich Balbinot vor allem um die Auslandstöchter kümmerte. Künftig soll Perissinotto alleiniger Chef von Generali sein. Der neue Präsident Geronzi betont, er werde "keine individuellen exekutiven Vollmachten haben". Es bestehen jedoch wenig Zweifel, dass er auf Einfluss nicht verzichten wird. Der 75-Jährige ist in seinem Land als "Cesarone" bekannt - als großer Cäsar. Bei Mediobanca lieferte er sich mit CEO Alberto Nagel einen Machtkampf, der letztlich in einem vagen Kompromiss endete. Geronzi ist in Politik, Wirtschaft und Kirche bestens vernetzt. Er verfügt über einflussreiche Freunde, die er über Mediobanca und seinen früheren Arbeitgeber Capitalia mit Millionenkrediten versorgte. "Ich brauche keine Kompetenzen", soll er der Zeitung "Repubblica" zufolge gesagt haben. "Alles, was ich brauche, ist ein Telefon.― Einige Analysten reagieren deswegen enttäuscht auf den Wahlausgang. "Wir erwarten, dass Geronzis Ernennung einen negativen Effekt auf die Aktie haben wird", schreibt Fabrizio Croce, Analyst von Kepler Capital Markets. Vor allem angelsächsische Fonds könnten ein Problem mit dem neuen Präsidenten haben und ihre Titel verkaufen.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 91

Generali

Beim ersten gemeinsamen Auftritt mit dem Management präsentiert sich Geronzi

als strahlender Sieger. Wie immer sitzt er mit geradem Rücken da, während sich

Balbinot und Perissinotto mit gesenktem Blick auf den Tisch lehnen. "Ich habe

von Versicherungen keine Ahnung", sagt der Banker. Und trotzdem antwortet er

auf alle Fragen nach der künftigen Generali-Strategie. Nur wenn es technisch

wird, überlässt er die Antworten Perissinotto und Balbinot, die er "meine

Geschäftsführer" nennt.

Von nun an werden bei Generali mehr Leute das Sagen haben. Im

Verwaltungsrat sitzen drei Vizechefs statt bislang zwei. Neben Mediobanca-CEO

Nagel reden der römische Bau- und Medientycoon Francesco Gaetano

Caltagirone und der französische Investor Vincent Bolloré mit. Das sei gut, sagt

Geronzi. Je mehr Leute beteiligt seien, desto besser würden Entscheidungen.

Die Wahl Geronzis nährt den Verdacht, Generali werde sich künftig weiter von

der italienischen Politik einspannen lassen. Etwa wenn es darum geht, heimische

Unternehmen vor der Pleite zu retten oder vor Übernahmen aus dem Ausland. So

verteidigt Geronzi Generalis Einstieg bei Telecom Italia vor drei Jahren, wodurch

eine feindliche Übernahme abgewehrt wurde. Generali musste wegen des Deals

hohe Abschreibungen vornehmen. Geronzi stört das nicht. Das Investment sei

langfristig, erklärt er den Aktionären, es werde sich auszahlen.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 92

Generali

Das sind Worte, die die Regierung gern hört. Italiens Premier Silvio

Berlusconi hat Geronzi protegiert. Um ihm den Aufstieg bei Generali zu

ermöglichen, hat die Regierung ein Dekret verschoben, das an Manager der

Versicherungsbranche höhere Anforderungen der "Ehrenhaftigkeit" stellt.

Der Text ist zwar beschlossene Sache, doch Industrieminister Claudio

Scajola verweigert noch seine Unterschrift. Er wolle keiner

Hauptversammlung ins Handwerk pfuschen, sagte er jüngst. Geronzi

verantwortet sich unter anderem wegen seiner Rolle bei der Insolvenz des

Lebensmittelkonzerns Parmalat 2003 vor Gericht. Bernheim schaut sich

Geronzis Machtpräsentation nicht mehr an. Er ist im Auto weggefahren.

Wohin, das sagt er nicht. Er hat Wohnungen in Triest, Venedig und Paris.

Eines ließ er die Umstehenden vor der Abfahrt noch wissen: Nach Triest

werde er vorerst nicht mehr kommen. "Soll ich hier etwa an den Strand

gehen?―

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Generali

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Generali

Generali: appointment of the top management Trieste, 24 April 2010. The Board of Directors of Assicurazioni Generali, in its

meeting after the AGM, appointed the senior executives for the 2010-2012 three-years term: Cesare Geronzi as Chairman, Vincent Bollore, Francesco Gaetano Caltagirone e Alberto Nicola Nagel as Vice- Chairmen, and Sergio Balbinot and Giovanni Perissinotto as Managing Directors.

The Board of Directors has vested the Chairman, Cesare Geronzi, with the task to supervise the implementation of decisions taken by the Board of Directors and by the Executive Committee. He will also supervise Company‘s strategies, relations with national and international public institutions, with the shareholders and sector‘s associations as well as the external relations of the Company. The Chairman is also be responsible for managing all functions concerning external relations, communication and institutional relations of the Group.

The managing director, Giovanni Perissinotto, was given responsibility over the management and operational management of the Company and the Group, in Italy and abroad, in line with the general planning and strategic guidelines determined by the Board of Directors, and he was appointed Group Ceo.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 99

Generali

The Managing Director Sergio Balbinot has been assigned the operationg

management of insurance business abroad as well as of reinsurance both in

Italy and abroad. He was also given responsibility over technical actuarial

activities in Italy and abroad.

The Board of Directors has also appointed the members of the Executive

Committee: beside the Chairman, the Vice -Chairmen and the Managing

Directors, the other members are Leonardo Del Vecchio and Lorenzo

Pellicioli.

As to the Board Committees, Aleassandro Pedersoli (Chairman), Angelo

Miglietta and Carlo Carrari have been appointed members of the Internal

Control committee; Paolo Scaroni (Chairman), Leonardo Del Vecchio and

Lorenzo Pelliccioli are the members of the Remuneration Committee.

Cesare Geronzi (Chairman) Ana Patricia Botin, Alberto Nicola Nagel,

Alessandro Pedersoli, Lorenzo Pelliccioli and Paolo Scaroni have been

appointed members of the Corporate Governance Committee, while

Giovanni Perissinotto (Chairman), and the directors Francesco Gaetano

Caltagirone, Francesco Saverio Vinci and Petr Kellner.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 100

Generali

Mr. Antonio Scala has been appointed Secretary of the Board of Directors and General Secretary of the committees.

The Board of Directors has also ascertained that the new directors Cesare Calari, Carlo Carraro, Angelo Miglietta and Paola Sapienza comply with the independence requirements as per the Self Disciplinary Code of Conduct for listed companies.

The Board has also confirmed the compliance with independence requirements concerning directors that have already been in office during the previous three years term: Ana Patricia Botin, Francesco Gaetano Caltagirone, Diego Della Valle, Leonardo Del Vecchio, Aleassandro Pedersoli, Lorenzo Pelliccioli and Paolo Scaroni.

Therefore, 11 out of 17 non executive directors of the Company mett the requirements of independence, according to the criteria set forth in the Self Disciplinary Code of Conduct of listed companies. The board of auditors has subsequently confirmed that the investigation criteria procedures were correctly applied.

Antoine Bernheim was appointed Honorary President.

www.generali.com

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 101

Generali

Wohin fährt Generali? Mediobanca sichert sich Einfluss

Der italienische Versicherungskonzern Assicurazioni Generali hat mit der Aktionärsversammlung vom vergangenen Wochenende eine neue Führungsstruktur erhalten. Dabei ist der 85-jährige Präsident Antoine Bernheim gegen seinen Willen durch den Banker Cesare Geronzi ersetzt worden. Die operative Konzernführung wurde ihrerseits gestrafft; Giovanni Perissinotto wird dem Versicherungsriesen künftig allein vorstehen – und nicht mehr zusammen mit Sergio Balbinot. Die Veränderungen unter dem Dach von Assicurazioni Generali sind unmissverständlicher Ausdruck dafür, dass der einflussreiche Hauptaktionär Mediobanca – der 14,7% der Kapitalanteile hält – nach wie vor in der Lage ist, seine Interessen zu wahren und durchzusetzen. Nicht nur kommt der neue Präsident Cesare Geronzi von Mediobanca, wo er bislang ebenfalls das Präsidentenamt bekleidete, es nun aber an Renato Pagliaro abtreten wird. Vizepräsident wurde gleichzeitig Alberto Nagel, Konzernchef von Mediobanca. Vincent Bolloré, der zweite Vizepräsident, ist der Mailänder Investmentbank ebenfalls genehm: Der französische Financier ist seit Jahren ein bedeutender Aktionär von Mediobanca und bemüht, in Italiens Unternehmenslandschaft Fuss zu fassen; dabei können gute Beziehungen zur renommierten Mediobanca nur förderlich sein. Das Triumvirat der Vizepräsidenten wird durch den römischen Unternehmer Francesco Gaetano Caltagirone vervollständigt.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 102

Generali

Keine Kapitalerhöhung

Die Abwahl von Bernheim ist nicht Altersgründen zuzuschreiben; er selbst stellte diese Sicht der Dinge vor Aktionären und Medienschaffenden offen in Frage. Eher ging es um strategische Leitlinien. Bernheim hat sich für eine offensivere Expansionsstrategie ausgesprochen. Der Konzern müsse in China, Indien, Russland, dem Nahen Osten und in Lateinamerika wachsen, erklärte er. Vor diesem Hintergrund sprach er sich für eine Kapitalaufstockung aus. Auch war er offenkundig bemüht, libysche Kapitalgeber für diese Strategie auf seine Seite zu bringen. Doch für diese Politik fand Bernheim nicht mehr die notwendige Unterstützung, weder von Mediobanca noch von anderen bedeutenden Aktionären. Denn der neue Präsident Cesare Geronzi lässt sich nun ganz anders vernehmen: «Die finanzielle Situation von Generali ist sehr gut, es besteht keinerlei Bedarf für eine Kapitalerhöhung», betonte er. Das Ziel der Auslandexpansion bestätigte er, doch unter seiner Führung wird diese Politik wahrscheinlich in einem spürbar langsameren Rhythmus vonstattengehen. Nicht zuletzt hat Geronzi Gerüchten dezidiert widersprochen, wonach eine Fusion Generali-Mediobanca geplant sei.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 103

Generali

Applaus und Kritik

Die Ernennung von Geronzi zum Präsidenten findet Applaus, aber auch

Kritik. An der Börse Mailand avancierten die Generali-Aktien am Montag.

Sicher eine Rolle spielte dabei, dass nun das Thema Kapitalerhöhung auf

einige Zeit hinaus vom Tisch ist, umso mehr, als Konzernchef Perissinotto

die positiven Seiten des organischen Wachstums unterstrich. Doch es gibt

negative Einschätzungen: Die Einsetzung von Geronzi lässt sich auch als

Machtdemonstration von Mediobanca interpretieren, die primär den

Eigeninteressen dient. Und dazu gehört eben auch, dass der eigene

Kapitalanteil nicht verwässert wird. Geronzi kann in dieser Sicht als

Sachwalter betrachtet werden. An sich ist die Berufung des 75-Jährigen

alles andere als «logisch», wenn man seine berufliche Laufbahn als Banker

getrachtet. Er selbst räumt ein, dass er nicht viel vom Versicherungsgeschäft

verstehe, aber bereit sei, viel dazuzulernen.

US, FuW Nr. 33, 28.04.2010, p. 34

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 104

Generali

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 105

Generali

WSJ HEARD ON THE STREET APRIL 27, 2010

Geronzi arrival is a black mark for Generali By HESTER PLUMRIDGE

The appointment of Cesare Geronzi as chairman of Assicurazioni Generali is

a bad day for the Italian insurer, and for the reputation of corporate Italy. The

75-year-old Mediobanca chairman is a flawed choice to succeed the 85-

year-old outgoing chairman, Antoine Bernheim. Mr. Geronzi was able to

secure the job thanks to Mediobanca's effective control of Generali via its

14% stake. But he faces charges in two corporate cases. Meanwhile, his

political ties have raised fears he might use his position to influence

Generali's strategy, fears already borne out by Mr. Geronzi's announcement

that he will oversee strategy, and manage institutional relations at the group,

despite his nonexecutive position. Although Mr. Geronzi is demoting one of

Generali's dual chief executives to managing director, he is broadly leaving

the management team in place. This looks wise considering their track

record, but a clash of cultures could be ahead. Management wasn't in favor

of Mr. Geronzi's appointment.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 106

Generali

Ironically, one of the benefits of Mr. Geronzi's arrival could be to reduce

Mediobanca's influence over the insurer. Mr. Bernheim complained Generali

was unable to raise capital for acquisitions because Mediobanca was

unwilling to accept dilution of its stake. Given Mr. Geronzi's new role at the

insurer, this resistance might diminish. On the other hand, the appointment

of eight board members who don't meet independence requirements

enshrined in Italian corporate law raises concerns. Generali's complex web

of cross-shareholdings mean Mr. Geronzi could use his power to influence

strategy or defend national interests at other firms.

—Hester Plumridge

Printed in The Wall Street Journal Europe, page 20

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 107

Manulife

Manulife ist gut kapitalisiert Risiko gesenkt, aber auch Dividende

Die Aktionäre des kanadischen Finanzkonzerns Manulife Financial, des größten Lebensversicherers in Nordamerika, hatten zuletzt einigen Grund zu Ärger. Sie dürfen aber langsam optimistischer in die Zukunft blicken. Im vergangenen Jahr hatten die Aktien von Manulife unter den Titeln der zehn größten Finanzinstitute Kanadas am schlechtesten abgeschnitten: Der Kurs fiel 7%. Im selben Zeitraum legten die Papiere der Hauptkonkurrentin Sun Life Financial über 6% zu.

Jetzt scheint Manulife jedoch die schlimmsten Folgen der globalen Finanzkrise überwunden zu haben: Im vierten Quartal 2009 erzielte der Konzern einen Gewinn von 868 Mio. kan. $, nach einem Vorjahresverlust von 1,87 Mrd. kan. $. Der Einbruch an den Börsen im September 2008 hatte Manulife vor allem im Bereich der Segregated Funds getroffen, einer Mischung aus Fonds und Lebensversicherung. Beim Tod des Versicherten sowie am Ende der Laufzeit ist bei diesen Fonds die Auszahlung einer bestimmten Teilsumme garantiert. Die Spezialfonds waren allerdings stark dem Aktienmarkt ausgesetzt.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 108

Manulife

Unpopuläre Maßnahmen

Weil der Konzern wenige Jahre zuvor weitgehend aufs Hedging (Absicherung gegen Kursschwankungen) verzichtet hatte, waren die künftigen garantierten Auszahlungen nach Ausbruch der Finanzkrise plötzlich nicht mehr mit ausreichend Kapital gedeckt. Die kanadischen Finanzaufsichtsbehörden schalteten sich ein. Im November 2008 handelte Manulife mit den Banken über fünf Jahre laufende Darlehen von 3 Mrd. kan. $ aus. Im vierten Quartal 2008 verzeichnete der Lebensversicherer den ersten Quartalsverlust seit dem Börsengang 1999. Die Agentur Standard & Poor‘s senkte daraufhin sein Kreditrating. Der seit vergangenem Mai amtierende Konzernchef Donald Guloien hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kapitaldeckung von Manulife Schritt für Schritt zu stärken. Guloien schreckte auch nicht vor unpopulären Maßnahmen zurück, um das Risiko zu senken: Im August 2009 wurde die Dividende von 0.26 auf 0.13 kan. $ pro Aktie halbiert. Für Manulife ergab sich daraus ein Sparpotenzial von 800 Mio. kan. $. Der Aktienkurs fiel in der Folge jedoch 15%. Im November 2009 gab der Konzern 2,5 Mio. neue Valoren aus. Damit hat er sich seit dem Herbst 2008 mehr als 8 Mrd. kan. $ neues Kapital verschafft.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 109

Manulife

Manche Anleger und Finanzanalysten zeigten sich darob verärgert, andere unterstützten Guloiens Entscheidungen. Ohad Lederer, ein Finanzanalyst bei Veritas Investment in Toronto, rät heute nicht mehr zum Verkauf, sondern zum Kauf der Aktie. Er verweist darauf, dass Guloien angesichts der unsicheren Wirtschaftslage Schutzmassnahmen ergriffen habe und der Konzern jetzt über eine bessere Kapitaldeckung verfüge.

Erholung ist in Sicht

Manche Anleger waren enttäuscht, dass der jüngste Quartalsgewinn unter den Erwartungen des Marktes lag. Finanzanalyst Andre-Philippe Hardy von RBC Capital Markets senkte das Zwölfmonatsziel für die Aktie um 2 auf 22 kan. $. Er hatte 1.02 kan. $ Gewinn pro Titel erwartet, Manulife erreichte 0.51 kan. $. Die durchschnittliche Marktschätzung hatte 0.69 kan. $ betragen. Hardy rechnet für das laufende Jahr nun mit einen Gewinn von 1.40 kan. $ je Aktie statt wie bisher mit 1.85 kan. $. Trotz der enttäuschten Erwartungen ist die Aktie ein guter Kauf für Anleger, die sich auf dem aktuellen, tieferen Niveau Valoren eines großen Lebensversicherers leisten wollen, der aus der Krise rasch gelernt und seine Kapitaldeckung auf solide Füße gestellt hat. Zudem tragen die Erholung an den Aktienmärkten, höhere Einnahmen aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft und die Konzentration auf Asien zunehmend zum Gewinnwachstum von Manulife bei. cAL,Vancouver, FuW Nr. 15, 24.02.2010, p. 29

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 110

Manulife

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 111

Old Mutual

Old Mutual puts US life business up for sale By Adam Jones, FT.com Published: March 11 2010 09:16 | Last updated: March 11 2010

09:16

Old Mutual confirmed on Thursday that it was exploring a sale of its US life assurance arm, adding that it envisaged an initial public offering of shares in its US asset management business too. The international financial services group also announced that it would start paying dividends again following a 19-month hiatus. Investors appeared unimpressed, however. Old Mutual shares fell 2.8 per cent to 120.1p in early morning trading on Thursday, the biggest percentage decline in the FTSE 100. The preparations for a potential sale of Old Mutual‘s US life business were reported by the Financial Times last month. The division has been problematic, although Old Mutual said on Thursday that regulatory changes and better-than-expected financial performance meant the unit had not needed a $200m-$300m capital injection that had been planned for early 2010. Julian Roberts, Old Mutual chief executive, said: ―The [US life] business has improved very dramatically. We now think there would be an opportunity to sell.‖ Old Mutual said it was exploring a disposal of the business because it was too capital intensive and had little overlap with other units.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 112

Old Mutual

It anticipated floating its US asset management business in 2011 or 2012 –

probably on the New York Stock Exchange – in order to fund its growth and

give it better visibility. Old Mutual would retain a significant majority stake, Mr

Roberts added. Old Mutual said further rationalisation of its businesses was

planned, indicating that it would leave markets in which it was too small or in

which it had no prospect of achieving a 15 per cent return on equity over the

next three years. ―It is quite clear that we will continue to restructure this

group,‖ said Mr Roberts. Proceeds from the restructuring would be used

alongside retained earnings to cut Old Mutual‘s debt by at least £1.5bn, the

group promised. Net debt stood at £2.27bn at the end of 2009. The

proposed strategic changes were unveiled as Old Mutual published its 2009

results, which showed that it made a pre-tax profit of £247m, down from

£595m in 2008. Adjusted pre-tax operating profit on an IFRS basis was in

line with the consensus analyst forecast at £1.17bn, up from £1.14bn in

2008. On the same basis, the US life arm made a profit of £76m in the year,

a swing back from a £425m loss in 2008. A 2009 final dividend of 1.5p per

share will be paid on June 25, the first since the 2.45p interim dividend paid

in November 2008.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 113

Old Mutual

Lack of joined-up strategy hurts Old Mutual By Paul J Davies, FT.com Published: March 12 2010 02:00 | Last updated: March 12

2010 02:00

Julian Roberts had seemed to promise much for the strategy announcement that accompanied Thurday‘s full-year results, but the chief executive of Old Mutual left many investors and analysts underwhelmed. Many investors did not expect Mr Roberts‘ vision for the sprawling London- and Johannesburg-listed insurance, savings and banking group to include the substantial break-up that some want to see. A survey of shareholders controlling 38 per cent of the group conducted by analysts at Credit Suisse last week found that while a significant block wanted Old Mutual to divest its international operations, 71 per cent of those polled expected only cosmetic changes. What they got was confirmation that Mr Roberts was looking to sell the group‘s US life assurance business and news of a partial listing of its US asset management arm. There will be more restructuring to come, though it is likely to be limited. In an interview with the FT, Mr Roberts said: ―We‘ve done an awful lot in 2009,there‘s more restructuring we‘re going to do, we‘ve laid out a target of reducing our debt by £1.5bn so everybody knows there‘ll be further restructuring, but it would be suicidal for shareholder value to start talking about corporate activity you might do before you‘ve actually done it.‖

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 114

Old Mutual

This is a disappointment for those investors and analysts who see little strategic connection between a disparate set of standalone businesses that are represented by a stock that trades at a conglomerate discount. Martin Oliw, a partner at activist investor Cevian, which has a 5.8 per cent stake, said last month that the individual businesses were worth about 200p per share in total and that he would be disappointed if the US life company sale was the only thing to come out of the review. Yesterday the shares were down 1.4 per cent at 121.9p. Cevian declined to comment. Tony Silverman, analyst at S&P Equity Research, said: ―Apart from Skandia in the UK, I don‘t see anything that is strategic outside of South Africa.‖

Mr Roberts said that there were strategic reasons for owning the US asset management business and Nedbank, the South African bank, and that the group would work to improve the value and connections between all its businesses. ―There‘s no connectivity, there‘s been no drive to take it forward,‖ he said. ―We were very much standalone businesses doing their own thing and not joined up.‖ Old Mutual expanded dramatically in the early years of the past decade after it listed in 1999, but Mr Roberts admits its aim was simply about being bigger and bringing in more assets under management.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 115

Old Mutual

―I would not say it was a mistake – when this company was listed the plan

was to grow an international portfolio of businesses, but it has been done

during a time when the life sector generally has underperformed.‖ Now, he

says, the focus is firmly back on shareholder value. ―We still want a

balanced diversified portfolio, but we‘ve got to reduce the complexity.‖ In the

UK, the group is expecting to cut about 150 jobs as it looks to cut costs by

up to £100m to adjust to a lower-margin type of savings business. However,

Mr Roberts said that like David Nish, the chief executive of Standard Life, he

saw great growth opportunities in the UK from changes in distribution and

customer behaviour. The strategy review was presented alongside 2009

results that Mr Roberts said showed a strong performance particularly in the

UK and European businesses as investors moved back into equities. Old

Mutual‘s capital and liquidity are no longer a problem and so it has been able

to pay final dividend of 1.5p, the first since the 2.45p interim dividend paid in

2008. The group made a pre-tax profit of £247m, down from £595m in 2008,

with much of the swing due to losses on the market value of its own

outstanding debt.

Additional reporting by Adam Jones

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 116

Prudential

LEX

Pru romance FT.com Published: March 1 2010 09:29 | Last updated: March 1 2010 22:20

If at first you don‘t succeed, try harder – and bring more money. A year after the UK‘s Prudential walked away from buying AIA – the Asian assets of state-controlled US insurance company AIG – Prudential – with chief executive Tidjane Thiam – has returned to knock on the door. The UK insurer will pay $35.5bn, half as much again as Prudential‘s own market value, for a cleaned-up portfolio that this time includes AIA‘s Philippines business. The combination will create Asia‘s largest international insurer.

For funding, the Pru will tap shareholders for $20bn, a capital raising to vie in magnitude with Lloyds Banking Group‘s record £13.5bn rights issue last year, and $5bn of debt. So far those investors have not bolted, marking down its shares by only 12 per cent.

Prudential‘s Asian track record helps. But so does the fact that the rights issue is fully underwritten. The worst case for the Pru in the short term is that it ends up partly owned by its advising banks. But a return of bancassurance is unlikely given the appetite of Asian investors for insurance stock – the now shelved initial public offering in Hong Kong had indicated a substantial level of local demand.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 117

Prudential

As for the higher price Prudential has tabled, it reflects greater transparency

in AIA‘s figures since it was made ready for its IPO. At first glance,

Prudential, trading at roughly 1 times embedded value, appears to be

overpaying by offering 1.7 times EV for a business with lower-quality profits.

The valuation appears less outlandish, however, when compared with

prevailing multiples in Asian markets of about 1.7-1.8 times.

Furthermore, AIA is a unique opportunity to buy a competitor that will

transform Prudential‘s presence in Asia‘s long-term savings market.

Retaining, integrating and managing roughly 675,000 sales agents – about

double Prudential‘s current number – is one risk requiring careful

management. But the greater risk is that AIA is not quite as clean as

Prudential‘s handsome price suggests. Prospectus please.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 118

Prudential

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Prudential

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 120

Prudential

Prudential setzt alles auf die Karte Asien Britischer Lebensversicherer will AIG-Tochter AIA für 35,5 Mrd. $ kaufen –

Führende Stellung in Südostasien – Transaktion übersteigt Marktwert von «Pru»

Clifford Padevit, London

Der britische Lebensversicherer Prudential plant den ganz großen Wurf. Für 35,5 Mrd. $ kauft er das Asiengeschäft des angeschlagenen amerikanischen Versicherungsunternehmens AIG, das unter dem Namen AIA firmiert. Der Deal ist geschichtsträchtig und passt somit zum ambitiösen Chef von Prudential, Tidjane Thiam, der als erster Schwarzer CEO eines FTSE-100-Unternehmens wurde (...).Die geplante Übernahme ist die größte im Versicherungssektor überhaupt, wie Daten des Analyseunternehmens Dealogic zeigen. Zudem entspricht die geplante Aktienkapitalerhöhung von 20 Mrd. $ zum gegenwärtigen Wechselkurs exakt derjenigen von Lloyds Banking im vergangenen Jahr – der bisher größten auf der Insel. Was Prudential mit der gewagten Übernahme vorhat, ist klar. Sie will der führende ausländische Versicherer in Asien werden. Wie Zahlen der zwei Unternehmen zeigen, wäre Prudential künftig in zahlreichen Ländern in Südostasien dominierend (vgl. Tabelle).

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 121

Prudential

Die starke Position geht indes nicht nur auf die AIG-Tochter American International Assurance (AIA) zurück. Prudential war schon in mehreren Märkten prominent vertreten und erzielte 44% des Gewinns in Asien. Dieser Anteil dürfte nun auf über 80% steigen. Die Einheiten in Großbritannien und in den USA verlieren an Bedeutung, was manche Briten mit Wehmut zur Kenntnis nehmen. Prudential ist in Großbritannien eine Institution, und wird in den Medien gerne als «The Pru» bezeichnet. Fest verankert im Gedächtnis ist hierzulande der Slogan «The man from the Pru» (der Mann von Pru), der früher die Außendienstmitarbeiter von Prudential bezeichnete.

Wachstum und Cashflow

Eindrücklich ist die Größe der beiden Gesellschaften. AIA beschäftigt in Asien 320 000 Agenten, die mehr als 20 Mio. Kunden bedienen und verwaltet 60 Mrd. $. Prudential beruft sich auf ein Netz von 410 000 asiatischen Versicherungsagenten mit 11 Mio. Kunden und 64,3 Mrd. $. Die neue Prudential hängt damit westliche Konkurrenten wie Allianz und Axa ab. Neben dem erwarteten Wachstum, das darauf beruht, dass steigender Reichtum der Bevölkerung die Nachfrage nach Finanzprodukten begünstigt, hat Prudential den Cashflow von AIA im Visier.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 122

Prudential

Er stammt vor allem aus den entwickelteren Märkten in Singapur, Hongkong und Thailand. In China hält AIA als einzige ausländische Versicherung eine Lizenz für den Vertrieb von Lebensversicherungen. Andere, so auch Prudential, sind mit Joint Ventures mit lokalen Versicherern im Markt vertreten. Der größte Wert von AIA ist jedoch das Geschäft in Hongkong, wie ein in der Transaktion involvierter Banker gegenüber «Finanz und Wirtschaft» verriet. Insgesamt nahm AIA im vergangenen Jahr 11,6 Mrd. $ Prämien ein, was einen Gewinn von 1,7 Mrd. $ abwarf. Die Eigenkapitalrendite betrug 14,7%.

Prudential schnappt sich AIA, bevor sie auf den Markt kommt. AIG hatte für AIA einen Börsengang vorgesehen, um einen Teil der Staatsgelder, die zur Rettung von AIG nötig waren, zurückzuzahlen. Der von Prudential offerierte Kaufpreis beträgt 35,5 Mrd. $. Er entspricht 1,7-mal dem Embedded Value, einer Versicherungskennzahl, die neben dem gegenwärtigen Wert auch den Gegenwert künftiger Gewinne einbezieht. Der Preis liege damit knapp unter dem, was derzeit für asiatische Versicherer außerhalb von China bezahlt werde, hielt Prudential fest. Prudential selbst werden mit einem Verhältnis eins gehandelt.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 123

Prudential

Die zur Mitfinanzierung vorgesehene Kapitalerhöhung von 20 Mrd. $ wurde von den Banken Credit Suisse, J. P. Morgan Cazenove und HSBC fest übernommen. Nach dem Kurseinbruch zu Wochenbeginn benötigt Prudential mehr Geld, als die Gruppe selbst wert ist: Am Dienstag betrug die Marktkapitalisierung 18,5 Mrd. $. Die neuen Aktien werden, so wird im Markt gerechnet, zu rund 140 p ausgegeben, was einem 40%-igen Abschlag auf dem theoretischen neuen Kurswert nach Ausgabe der neuen Aktien von 230 p entspricht. Ein Banker, der im Auftrag von Prudential am Deal beteiligt war, sagte, die Nachfrage aus Asien sei besonders groß.

Aktionäre reagieren verärgert

Verwässert werden die Aktionäre durch die Ausgabe zusätzlicher Aktien sowie Vorzugstiteln und einer Pflichtwandelanleihe zu Gunsten der Verkäuferin AIG im Gesamtwert von 10,5 Mrd. $. Obendrein nimmt Prudential 5 Mrd. $ Schulden auf. Die Verwässerung der Aktionäre ist groß und sorgt für Unmut. Prudential oder besser die Aktionäre riskieren mit der Übernahme viel. Zudem lässt sich die Qualität von AIA noch nicht beurteilen. Die Einsparungen aus der Fusion werden auf lediglich 340 Mio. $ beziffert. Ertragssynergien werden zwar als wichtiger bezeichnet, die Aussage wird aber nicht mit Zahlen belegt. Es besteht für Aktionäre zu große Unsicherheit, als dass sich ein Kauf von Prudential aufdrängen würde. FuW Nr. 17, 03.03.2010, p. 30

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Prudential

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Prudential

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Prudential

WSJ BUSINESS MARCH 15, 2010

Prudential's hefty price for Asian opportunities Valuing future growth is always a challenge. If an industry is both growing

and tightly regulated—the case with insurance in China and India— the task is even more difficult. American International Group Inc.'s two latest disposals in Asia provide insights for future valuations.

MetLife Inc. is paying 10 times operating profit to acquire American Life Insurance Co., or Alico, which gets 70% of earnings from Japan's slow-growing, saturated insurance market. Prudential PLC is buying AIG's American International Assurance Ltd. business at a multiple double that. The differential is the price of optimism about growth.

MetLife can probably expect steady business in Japan, with few surprises. Outside Japan, there is much more potential. About 23% of Alico's earnings come from Central and Eastern Europe, the Middle East and Latin America, where average annual real growth rates in nonlife business have topped 10% for most of the last decade.

By contrast, Pru is paying up for growth, but there are obstacles to achieving it.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 127

Prudential

In China, despite the fact that AIG was permitted to own 100% of its business there and the company's long history in the country, its 26,000 insurance agents have managed to garner only 1% of the life insurance market. AIA China currently operates in only two provinces, Guandong and Jiangsu, and three cities, Shanghai, Beijing and Shenzhen. That covers only around 200 million people. That might lead one to the optimistic inference that AIA China could grow another five times, but it is easier said than done.

AIA's operating profits in Singapore alone were roughly quadruple those in China in 2009. One ray of hope could be the corporate insurance market, largely untapped in China. If employers compete for skills by offering health and life insurance, as they do elsewhere in the world, growth could surge. The corporate insurance market also offers potential for AIA in India, where AIA's Tata AIG Life Insurance Ltd. has 14,400 agents and a 2% market share. To put that in perspective, AIA has 81,000 agents in Thailand alone. In the near to medium term, the focus of growth for Prudential-AIA is likely to be Southeast Asia. That puts the earnings multiple that Prudential paid in a sobering light.

—Gregory J. Millman …

Printed in The Wall Street Journal Europe, page 22

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 128

Prudential

Pru shifts charm offensive up a gear By Paul J Davies, FT.com Published: May 17 2010 21:19 | Last updated: May 17 2010 21:19

Prudential tried to wrest the story of its agreed $35.5bn (£24.5bn) takeover of AIA

back to its core theme of buying top slot in the world‘s fastest expanding life

assurance markets after weeks of what Harvey McGrath, chairman, called a

―phony war‖. The UK life assurer has been unable to give investors detailed

financial data or the terms of its $21bn rights issue since it announced the deal

and has suffered a number of missteps along the way, culminating in the last-

minute delay to its fundraising launch on May 5. There was a flood of data on

Monday to back up the growth story, but questions remain over how long

investors will have to wait before reaping the fruits of the deal. Those

shareholders with more short-term needs appear, however, to have been given

some potentially healthy inducements in the pricing of the rights issue. This could

give them cash straight away if they do not want their rights at all, or help them

maintain a higher stake if they want to sell some of their rights in order to fund

spending on the rest. Nic Nicandrou, chief financial officer, said the issue was not

engineered to provide inducements and that it was in line with similar transactions

the company had examined, which were of a similar size and done while markets

were volatile.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 129

Prudential

―The pricing was designed to be nothing other than completely unsurprising,‖ he said. ―There is no story here.‖ Others disagreed. The value of the rights is based on the difference between their offer price and their theoretical market value. The Pru is offering 11 new shares for every two that investors own at 104p each. The theoretical ex-rights price – the theoretical value of each share after the rights issue has been completed, based on last Friday‘s market capitalisation of the company – is 171.5p The difference between these two numbers – 67.5p – is the value of a single right if all else remains equal.

Institutions offered fee sweetener to mop up shares

Institutional investors are being offered a bigger chunk of fees for guaranteeing to mop up unwanted new shares in Prudential‘s gargantuan rights issue, writes Kate Burgess. Banks advising the Pru sweetened underwriting for investors by increasing their share of the fees from 1.75 to 2 per cent. Banks traditionally pay sub-underwriting fees to institutional investors for their help in guaranteeing to take up all new shares issued, ensuring companies receive their money. Historically, companies paid 2 per cent in underwriting fees, of which banks kept about a quarter. More recently, underwriting fees have risen to 3.5-4 per cent, with banks keeping at least half. The Pru is paying about 3.75 per cent for underwriting.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 130

Prudential

Investors and politicians have warned these fees raise the cost of capital and skew the outcome of takeovers. The Office of Fair Trading is studying the issue. On Monday the new Institutional Investor Council, set up to ―build a single voice‖ for investors, said its first job was a formal inquiry into underwriting fees charged by banks. Nonetheless, the fact that the Pru‘s banks have promised investors a bigger slice of fees seems less to do with these long-term concerns than a shorter-term aim to win them over to what is proving to be a controversial deal. So if the share price held steady, investors could raise 371.25p from selling the 5.5 rights attached to each share, giving a healthy bonus. ―They have put a lot of value into the rights,‖ said Toby Langley at Bernstein Research. ―The stock price reaction suggests investors think the deal looks more likely to be voted through – Aviva‘s fall suggests investors are looking for ways to fund Pru rights.‖ Pru ended roughly flat on Monday at 534½p. while Aviva fell 3 per cent to 317p. For Tidjane Thiam, Pru chief executive, Monday‘s aim was to convince shareholders to go with them into the AIA deal, by focusing on the benefits of the deal. ―We have to show shareholders that a share in the new company is more valuable than a share in the Pru as it is and more valuable than a share in AIA after an initial public offering,‖ he said.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 131

Prudential

The story of Asian growth potential is familiar to Pru investors. Mr Thiam added to that with more detail on how AIA would improve the company‘s prospects. He set targets for the combined business, that would see it double its total Asian new business profits and more than double Asian IFRS operating earnings by 2013. This is roughly what the Pru itself achieved in Asia over the past three years. This would be done through growth and revenue and cost synergies, estimates for which were tweaked slightly higher – to $800m and $370m respectively –compared with the initial presentation of the deal at the start of March, when the figures were $700m and $340m. Where the Pru did impress was with the strength of the rebound in AIA‘s performance during the first quarter. Mr Thiam said this reinforced that Pru had struck its deal for the business at exactly the right time. However, where analysts and investors will be disappointed was in the forecast for when the deal will begin to add to earnings per share, which Mr Thiam said would not happen until probably 2013 or 2014. One analyst said this was about a year later than expected. Mr Thiam insisted investors could only judge a life assurance business through a combination of the growth in its balance sheet value, its cash flow and its IFRS earnings. ―You can reach an earnings target easily by slowing down the growth . . . but we don‘t want to focus only on [earnings],‖ he said. ―If you insist on one measure then you will be very disappointed.‖ The question investors must ask themselves is how much they are prepared to sacrifice in terms of earnings in order to gain growth.

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Prudential

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Prudential

WSJ HEARD ON THE STREET MAY 25, 2010, 4:08 P.M. ET

Heard on the Street: Prudential PLC's Latest Banana Peel By HESTER PLUMRIDGE

On paper at least, Prudential PLC's $35.5 billion takeover of AIA took another

important step forward with Tuesday's listing of the U.K. insurer's shares in Asia.

That should provide further liquidity in the stock and support for the share price,

ahead of a June 7 shareholder vote on the deal. Following last week's delayed

release of the deal prospectus, with its improved forecasts for growth and

synergies, Chairman Harvey McGrath insists that the "vast majority" of

shareholders remain supportive, suggesting Prudential remains confident of

securing the 75% investor approval required. And yet, even at this late stage,

Prudential is stepping on new banana peels on its way to the finish line. News

that AIA Chief Executive Mark Wilson will leave if the takeover goes ahead, and

that he believes the merger to be "unworkable," is sure to unsettle investors at a

crucial time. Mr. Wilson may have been headed for the chopping block anyway

once the deal is completed, despite having steered AIA successfully during the

near-collapse of American International Group. But the failure by either side to

suppress or deny his comments suggests a worrying breakdown in

communication between the businesses and raises fears of a wider staff exodus.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 136

Prudential

Prudential Chief Executive Tidjane Thiam has written to 500,000 employees

to try to retain their support post-takeover. He aims to increase the combined

agency work force by 300,000, not shed staff. But many AIA managers

would still prefer an IPO that would give them their independence and a

stake in the business. Meanwhile Prudential's claim last week it can triple the

productivity of AIA's agents was hardly calculated to endear Mr. Thiam to

staff. These latest embarrassments wouldn't matter if Prudential wasn't

already reeling from a succession of self-inflicted wounds: the curious

episode of Mr. Thiam's putative board position at Société Générale; the

failure to secure regulatory approval for the deal that saw the prospectus

delayed by almost two weeks; the decision to put an executive with limited

experience of either the insurance industry or Asia in charge of integrating

the deal—while leaving him jointly in charge of Prudential's U.K. business.

Prudential is in danger of losing the benefit of the doubt.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 137

Prudential

WSJ HEARD ON THE STREET JUNE 2, 2010

Prudential's abortive Asian adventure By HESTER PLUMRIDGE

Prudential PLC's deal to buy AIA looks dead in the water following American International Group's refusal to accept a lower price for its Asian business. While the U.K. insurer can blame volatile markets and twitchy regulators for straining the deal's rationale, Chairman Harvey McGrath and Chief Executive Tidjane Thiam badly mishandled the bid. One, at least, should bear responsibility for its failure. Prudential heeded shareholders' price concerns too late. This weekend, the U.K. insurer offered a revised $30.4 billion for AIA, $5 billion less than originally agreed on. But AIG wouldn't budge. Prudential is now in talks on withdrawing its offer to avoid an embarrassing June 7 "no" vote from shareholders. Ironically, AIG's refusal to compromise may yet vindicate the price Prudential was first willing to pay. The U.S. insurer is confident that another buyer, or an IPO further down the line, could raise a similar sum. Nor was the deal merely empire-building for Prudential; the long-term attractions of leading in Asian insurance remain strong.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 138

Prudential

But price was only one concern. Investor faith in Prudential's ability to finalize the deal and integrate the business was shaken by the delay in securing U.K. regulatory clearance, Mr. Thiam's misjudgment around a Société Générale directorship, and criticism from AIA's management. Now that the deal looks set to unravel, Prudential still must fork out for advisory and underwriting fees, as well as a break-up fee of up to $220 million to AIA. Heads should roll. Mr. McGrath, who recently assured the market that shareholders were on board, and Mr. Thiam, who masterminded the deal, both look vulnerable, although one may yet be saved. Without an obvious successor for either, the insurer could face a damaging vacuum at the top. Prudential's share price rose Tuesday. That could simply be relief that the deal looked close to collapse—or point to improved chances of the U.K. group being broken up. Its own Asian operation now looks undervalued. Prudential could float a stake to fund growth in the region. And based on the reduced bid for AIA—embedded value plus 13 times new business profits—Prudential's Asian business would be worth around £12.7 billion ($18.5 billion). Prudential's current £14.6 billion market capitalization implies its remaining U.K. and U.S. businesses are both trading at a huge discount to embedded value. Sector peers in the two countries are trading around embedded value and 1.5 times embedded value, respectively. Having set an encouraging precedent by challenging the deal, Prudential's shareholders may well not stop there. — Hester Plumridge

Printed in The Wall Street Journal Europe, page 36

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 139

Prudential

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 140

Prudential

WSJ HEARD ON THE STREET AUGUST 12, 2010, 10:13 A.M. ET

Prudential's Unresolved Strategic Challenges By HESTER PLUMRIDGE

Shareholders have already forced a change of strategy at Prudential PLC;

they may yet require changes in governance, too. In March, the U.K. insurer

with a $14.3 billion market capitalization bet the farm in a $35.5 billion

takeover bid for Asian group AIA, a unit of American International Group.

Execution was bungled, shareholders cried foul on price, and the deal was

called off. Now Prudential says it will target organic growth in Asia. First-half

results show this strategy is working for now. But unresolved issues remain.

Despite the distraction of AIA, Prudential put in a stellar first-half

performance. Operating profit rose 41% and new business sales grew 28%,

while margins were maintained. Asia was a particular highlight: Sales growth

exceeded 50% in India, Indonesia and Thailand, with internal rates of return

on new business far in excess of those in the U.K. or Europe. The group is

pouring capital into the region, accelerating the recruitment of salespeople

and reviewing small acquisitions in markets such as Malaysia.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 141

Prudential

But how long will this be sustainable? Under both old and new strategies,

capital is reallocated to Asia from mature markets such as the U.K. In the

first half, U.K. sales rose just 2%, while investment in new business fell.

Running the business to throw off cash is working now, but Prudential risks

staff leaving for more exciting parts of the group, or competitors with a

greater U.K. focus. The insurer is now clear its future lies in Asia. But while it

periodically reviews a sale of the U.K. operations, that isn't in the cards at

present. Meanwhile, investor confidence in management has been badly

shaken. Prudential says its executive team will remain unchanged, and

chairman Harvey McGrath will stay in place. Yet the existing team is known

to favor much bolder expansion in Asia than the current strategy. Mr.

McGrath failed to rein in the ambitions of his chief executive; investor

concerns were heeded too late. Even with Thursday's downward revision,

the £377 million ($591 million) cost of the failed bid topped the group's first-

half U.K. profit. A new chairman could do much to rebuild investor

confidence.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 142

RSA

WSJ HEARD ON THE STREET AUGUST 13, 2010, 5:34 P.M. ET

RSA Would Struggle to Crack Aviva By HESTER PLUMRIDGE

RSA Chief Executive Andy Haste is ambitious, but his £5 billion ($7.79 billion) offer for most of rival Aviva's general insurance business was always a long shot. Mr. Haste's desire to grow the U.K. general insurer through acquisitions large and small is no secret. But Aviva Chairman Lord Sharman's swift rejection of the bid has ended discussions between the groups for now. It would be very difficult for RSA to get a deal off the ground. Aviva's general insurance business would be highly complementary for RSA. They are both big in the U.K., Canada and Ireland. Aviva is the U.K.'s largest insurer by premiums written; RSA claims second position in commercial, property and motor insurance. An acquisition would give RSA huge benefits of scale, and a boost to its brokerage business. But Aviva is not looking to sell. The composite life and general insurance model is central to its strategy; the businesses are being closer aligned to extract cost synergies. The capital benefits of diversification across insurance lines will become more important under upcoming Solvency II regulations. And with a £3.8 billion capital surplus, Aviva does not need the cash.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 143

RSA

Even so, RSA is offering 1.77 times book value for a collection of Aviva's

general insurance businesses, excluding health-care insurance, according to

someone familiar with the offer. That is an attractive valuation, even for a

market leader. U.K.-based general insurers trade in a range of 0.8-1.3 times.

Mr. Haste will be hoping Aviva's shareholders push management to consider

its options. A 5% share price rise Friday suggests some at least might be

open to persuasion. But the odds are long. And at £5 billion, a deal would

be a huge financial stretch for RSA, with a market capitalization of £4.4

billion. Raising capital for an acquisition to double your size is tricky in

current markets, as rival Prudential PLC found out. Mr. Haste has signed 30

deals since taking the reins in 2003, but the largest to date was £600 million.

Cracking Aviva would be a tricky proposition.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 144

RSA

LEX

RSA / Aviva FT.com Published: August 16 2010 09:44 | Last updated: August 16 2010 18:47

The British insurance sector‘s locker room is awash with testosterone.

Barely had cold water been poured on Prudential‘s attempt to buy AIA, than

another transformational acquisition has surfaced. RSA, the UK general

insurer, wants to snatch up the UK, Irish and Canadian general insurance

operations of Aviva for £5bn in cash, funded by a cash call. Aviva has

rebutted the proposal. If it can gather even more cash, RSA might come

back. It is easy to see why RSA chief executive Andy Haste is so keen:

Aviva‘s units have leading positions in all three markets. In the UK, for

example, the acquisition would lift RSA‘s market share from roughly 7 per

cent to 20 per cent, UBS notes. Moreover, RSA, which runs a leaner

business than Aviva, reckons that combining the operations would generate

pre-tax cost synergies of £300m.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 145

Swiss Life

AWD drückt Reingewinn von Swiss Life FONDS professionell 30.03.2010

Die deutsche Vertriebstochter AWD hat dem größten Schweizer

Lebensversicherer Swiss Life 2009 die Bilanz verhagelt. Der Reingewinn sank

um ein Fünftel auf 277 Millionen Franken (193 Mio. Euro), wie der Versicherer

mitteilte. Das operative Ergebnis sieht besser aus: Swiss Life hat im

Geschäftsjahr 2009 aus dem fortgeführten Geschäft ein Jahresergebnis von 324

Millionen Franken– gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 1,5

Milliarden Franken – erzielt. Das Prämienvolumen wurde währungsbereinigt um

zwölf Prozent auf 20,2 Milliarden Franken gesteigert. Dazu beigetragen hat die

starke Geschäftsentwicklung im zweiten Semester 2009. Insbesondere wuchs die

Gruppe in Deutschland und im internationalen Geschäft mit vermögenden

Privatkunden. In Deutschland stiegen die Prämieneinnahmen währungsbereinigt

um 15 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken. Im Segment Übrige hat sich das

Prämienvolumen auf 5,3 Milliarden Franken verdoppelt. In Frankreich ging das

Prämienvolumen in Lokalwährung um drei Prozent auf 5,3 Milliarden Franken

zurück, wobei vor allem im vierten Quartal die Wachstumsdynamik deutlich

zunahm. Swiss Life in der Schweiz verzeichnete einen Rückgang der Prämien

um acht Prozent auf 7,5 Milliarden Franken.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 146

Swiss Life

AWD wies einen Umsatzrückgang von 16 Prozent auf. Dieser ist vor allem auf die deutlich kleineren Umsätze in Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie Großbritannien zurückzuführen (...). Positiv zum Gesamtresultat beigetragen haben ein starkes Anlageergebnis von 4,3 Milliarden Franken und eine Anlageperformance von 7,5 Prozent (Vorjahr: –0,7 %) sowie eine Nettoanlagerendite von 3,9 Prozent (Vorjahr: 0,3 %). Bruno Pfister, CEO der Swiss Life-Gruppe: „2009 war für Swiss Life ein anspruchsvolles Jahr in einem nach wie vor volatilen, fordernden Marktumfeld. Dennoch hat das Unternehmen operativ markante Fortschritte erzielt, Wachstum generiert und sich in wesentlichen Bereichen positiv entwickelt. Damit haben wir eine gute Ausgangslage geschaffen, um in den kommenden Jahren profitabel zu wachsen.―

Die Ergebnisse nach Segmenten

Swiss Life weist in der Schweiz ein Segmentergebnis von 467 Millionen Franken aus, was einer Verbesserung von 1,2 Milliarden Franken entspricht. Die operativen Kosten konnten um 14 Prozent gesenkt werden. In Frankreich erzielte Swiss Life ein Segmentergebnis von 159 Millionen Franken (Vorjahr: CHF 40 Millionen). In Deutschland betrug das Segmentsergebnis 92 Millionen Franken (Vorjahr: CHF 29 Millionen). Im Segment Versicherungsgeschäft Übrige verzeichnete Swiss Life aufgrund des Ausbaus des globalen Geschäfts und Investitionen in die Produktplattform in Luxemburg einen Verlust von 43 Millionen Franken. Insgesamt fielen in der AWD Gruppe im Jahr 2009 Einmal- und Restrukturierungsaufwendungen von 53,7 Millionen Euro an; dies führt dazu, dass AWD mit einem Verlust von 92 Millionen Franken in das Jahresergebnis von Swiss Life einfließt. (dnu)

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 147

Talanx

«Wir werden Swiss Life sicher nicht kaufen»

Herbert Haas Der Vorstandschef der deutschen Versicherungsgruppe Talanx

über die Beteiligung an Swiss Life, über Börsenaspirationen und

Kapitalmarktaussichten

Erst war das Jahr 2002 im Gespräch, dann 2005, später 2008, dann kam die

Finanzkrise, nun könnte es 2011 so weit sein – die deutsche

Versicherungsholding Talanx hat schon viele mögliche Termine für einen

Börsengang genannt. Vorerst ist nur die Tochter Hannover Rück (seit 1994)

kotiert, doch seit März 2009 hat die Nummer drei im deutschen Markt auch

mit der Beteiligung an Wettbewerber Swiss Life Börsenerfahrung sammeln

können. Vorstandschef Herbert Haas erläutert seine Pläne mit Swiss Life

und die Restrukturierung des eigenen Hauses.

Herr Haas, Talanx ist mit 9,3% an Swiss Life beteiligt, was sind Ihre Ziele?

Wir wollen uns den Zugang zum AWD offen halten. Auch wenn der AWD

sich nicht mehr ‹unabhängig› nennen darf, wird er weiterhin einen

umfassenden und fairen Beratungsprozess bieten. AWD ist für uns ein

wichtiger Vertriebspartner und macht sich momentan auch sehr gut.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 148

Talanx

Welche weiteren Pläne haben Sie?

Wir überlegen, im Backoffice zusammenzuarbeiten, im Pension Management, in der IT-Entwicklung. Wir wollen vom Sachverstand der Swiss Life in Variable Annuities profitieren. Ich leugne nicht, dass unsere Beteiligung auch ein Finanzinvestment ist, das sich bisher ganz gut rentiert hat. Wir sehen uns als managementfreundlichen Grossaktionär und geben den Anteil nur ab, wenn Swiss Life will.

Können Sie Ihrerseits eine Offerte für Swiss Life ausschließen?

Über 9,9% zu gehen, hätte keinen Wert. Wir werden Swiss Life mit Sicherheit nicht übernehmen. Sie ist unser größtes Klumpenrisiko in der Aktienanlage. Vielleicht wäre irgendwann ein Vertreter im Swiss-Life-Verwaltungsrat sinnvoll. Momentan haben wir aber keinerlei Ambitionen.

Was ist mit Kooperationen im Ausland?

Wir möchten unsere Aktivitäten in Luxemburg und Liechtenstein gemeinsam vorantreiben und könnten Swiss-Life-Produkte dort einsetzen, wo wir einen relativ guten Vertrieb haben, wie in Polen. Dann gibt es Märkte wie Südamerika, wo wir Lebenprodukte gar nicht anbieten. Vielleicht ist das für Swiss Life interessant.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 149

Talanx

Sie wollen seit Jahren an die Börse. Wäre der Einstieg von Swiss Life eine Option?

Ja, aber das würde ich nie zur Voraussetzung machen. Das ist ganz klar kein Bestandteil einer Vereinbarung, sondern Sache des Swiss-Life-Managements.

Talanx ist – dank Swiss Life – auch am Makler MLP beteiligt. Bleibt dies so?

Auch MLP ist ein sehr wichtiger Vertriebspartner. Insofern werden wir die Beteiligung behalten. Ein Aufstocken über 10% wäre jedoch ein sehr unfreundlicher Akt.

Wie läuft Ihr Bankassurance-Geschäft mit der Postbank und der Targo-Bank?

Sehr gut. 2009 ist der Vertrieb über Targo – früher Citibank – eingebrochen, aber das betraf die Branche insgesamt. Zum Jahreswechsel zeigte sich eine deutlich steigende Produktion. In der Bankassurance erzielen wir die höchste Profitabilität.

Bleibt der Exklusivvertrag mit der Postbank, falls die Deutsche sie ganz kauft?

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 150

Talanx

Ein Kauf bricht unseren Kooperationsvertrag nicht, es gibt für diesen Fall

kein Kündigungsrecht und somit keine Change-of-Control-Klausel. So gehen

wir davon aus, dass sich auch ein neuer Mehrheitseigner an die Verträge

hält. Wir sehen sogar eine Chance: Die exklusive Vereinbarung der

Deutschen mit Zurich läuft 2011 aus. Dass wir 2009 der Citibank fast 300

Mio. € Provision bezahlt haben, zeigt, welchen Ertrag die Verbindung zu uns

bringen kann.

Talanx ist eine Wortmischung aus der antiken Währungseinheit Talent und

Phalanx. Eine Phalanx hat auch eine ungeschützte Flanke. Wo ist Ihre?

Eine offene Flanke haben wir nicht, aber die eine oder andere Schwäche. Im

deutschen Privatkundengeschäft verloren wir Marktanteile. Das hat mit der

Gerling-Integration und mit Serviceproblemen und Produkten zu tun, unsere

Kostenquote ist auch zu hoch. Wir müssen in der Verarbeitung noch sehr

viel effizienter werden.

Die Ratingagentur S&P moniert die Komplexität des Konzerns als

Schwäche.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 151

Talanx

Wir haben eine sehr komplexe Struktur mit fünf Zwischenholdings. Wir

arbeiten konzernweit mit vierzig verschiedenen

Personalverwaltungssystemen und in der Sach- und Lebensparte mit etwa

25 Inkassosystemen. Beide Sparten haben eigene

Risikomanagementsysteme, was unsinnig ist. Wir werden sehr dezentral

verteilte Funktionen wie Recht, Rechnungswesen, Controlling, Facility

Management, innere Dienste und IT zentralisieren. Im deutschen

Privatkundengeschäft stehen wir vor einem gewaltigen Sprung. Sach und

Leben sollen integriert und mehr auf die Kunden ausgerichtet werden, was

zwei bis drei Jahre dauert und einen Synergieschub bringt. Wir wollen fixe in

variable Kosten wandeln, indem wir etwa angestellte Außendienstmitarbeiter

in Handelsvertreter überführen.

Wie weit soll die Restrukturierung gediehen sein, bis Sie an die Börse

gehen?

Wir müssen zumindest einen überzeugenden Businessplan verbunden mit

ambitionierten Zielen haben, es muss aber nicht schon alles abgeschlossen

sein.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 152

Talanx

Wird das noch Kosten verursachen?

Das wird noch einmal Mittel erfordern. Dies hätten wir ohnehin angehen

müssen. Punkto Börsengang stellt sich nicht mehr die Frage, ob, sondern

nur noch wann, das ist sicher. Die Neustrukturierung und hoffentlich deutlich

verbesserte Profitabilität dank verbesserter Kostenstruktur wird auch unsere

IPO-Story unterstützen.

Sie streben eine Eigenkapitalrendite an, die 750 Basispunkte über dem

risikofreien Zins liegt – dem fünfjährigen Durchschnitt der Rendite

zehnjähriger Bundesanleihen. Wo soll die Marge herkommen?

Unter den zwanzig größten europäischen Versicherern wollen wir zu den

fünf profitabelsten gehören. Die 750 Basispunkte sind das Mindestziel, dank

Underwriting-Disziplin und Anlagepolitik. Das ist sehr anspruchsvoll. 2009

werden wir darüber liegen, 2010 wird schwieriger. Das Großschadenbudget

für das erste Halbjahr 2010 ist schon fast aufgebraucht. Wir haben aus dem

Wintersturm ‹Xynthia› und dem Erdbeben in Chile insgesamt rund 235 Mio.

€ Belastungen. Auch das niedrige Zinsniveau wird sich in der

Erfolgsrechnung bemerkbar machen.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 153

Talanx

Was, wenn die Zinsen tief bleiben?

Wir haben in HDI Gerling Leben und in der Bankassurance ein großes Buch

traditioneller kapitalbildender Lebensversicherungen von total 3 Mrd. €

Prämieneinnahmen. Über den Gesamtbestand beträgt der durchschnittliche

Garantiezins 3,6%. Das ist eine Herausforderung.

Sie haben sich gegen eine lange Niedrigzinsphase abgesichert. Das reicht

nicht?

Das deutsche Lebensversicherungsmodell hat eine sehr asymmetrische

Risikoverteilung: Läuft die Kapitalanlage gut, müssen wir 90% des Gewinns

an die Versicherten weitergeben. Läuft sie schlecht, tritt der Aktionär voll ins

Risiko. Die Versicherten müssen auch an den stillen Reserven beteiligt

werden. Dies ist schizophren. Wir haben uns vor einiger Zeit gegen tiefe

Zinsen abgesichert. Nun bergen diese Instrumente erhebliche stille

Reserven, die wir auszahlen müssen, obwohl sie dazu dienen sollen, das

Versicherungskollektiv gegen Vermögensverlust zu schützen.

Also muss das Auslandgeschäft das Renditeziel erreichen helfen?

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 154

Talanx

Wir versprechen uns im Ausland künftig einen guten Gewinnbeitrag. Der

europäische Markt ist gesättigt. 50% unserer Gesamterstprämie sollen aus

dem Ausland kommen, derzeit sind es 27%. In Südamerika sind die Margen

noch sehr attraktiv.

Ist es weiter Ihr Ziel, vor dem Börsengang einen größeren Zukauf zu

machen?

Das ist die Frage von Henne und Ei. Wenn ich an die Börse gehe, werden

Sie fragen, was will der mit dem Geld machen? Insofern wäre als

Verwendungszweck eine Akquisition sehr gut zu begründen.

Welches Kapitalmarktumfeld erwarten Sie für die nächsten zwei bis drei

Jahre?

Ich sehe keine Aktienhausse, aber auch keine großen Zinsbewegungen. In

den nächsten zwei Jahren ist der Markt eher langweilig. Es wird

herausfordernd, die Renditen zu erzielen, die etwa im

Lebensversicherungsgeschäft notwendig sind.

Der deutsche Gesetzgeber erwägt als Folge der Finanzkrise eine

Sonderabgabe für Banken und auch für Versicherer.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 155

Talanx

Ich sehe überhaupt keinen Anlass und keine Rechtfertigung, warum wir herangezogen werden, um die von Banken verursachten immensen Schäden mit zu begleichen. Wir haben unseren Beitrag zur Rettung der Hypo Real Estate geleistet.

Staatshilfen schützten aber die Versicherer vor Ausfällen im Anleihenportfolio.

Ein Konkurs der Hypo Real hätte den Pfandbriefmarkt einer ernsten Belastungsprobe unterworfen, das mag sein. Wir müssen aber auf nachrangigen Bankpapieren, stillen Beteiligungen und Genussrechten an den Verlusten partizipieren.

Aber nicht bei banalen Senior-Bankanleihen, die impliziten Schutz genießen.

Richtig, dann müssten aber auch alle anderen Anleger, Institutionelle und vermögende Private, die Bankanleihen kaufen, eine Abgabe leisten. Sie sprechen an, was uns viel Sorge bereitet: dass der Gesetzgeber auch Senior-Papiere zur Verlustbewältigung heranziehen will. Die Refinanzierungsmöglichkeiten der Banken würden erheblich beeinträchtigt, wir würden uns stärker aus Bankpapieren zurückziehen.

Interview: Dietegen Müller, Hannover, FuW Nr. 22, 20.03.2010, p. 38

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 156

Talanx

Zur Person

Herbert Haas (55) hat seinen schwäbischen Akzent in Hannover nicht

abgelegt, obwohl er schon ziemlich lange dort arbeitet. Der studierte

Betriebswirt startete seine Karriere 1980 beim Bundesaufsichtsamt für das

Versicherungswesen. 1982 stiess er zur Hannover-Rück-Tochter E+S Rück.

Nach einem Exkurs in die USA wird er 1994 Finanzchef der Hannover Rück.

2002 holte ihn der damalige Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl in den

Vorstand, seit Juli 2006 amtiert er als Talanx-Vorstandschef.

DM, FuW Nr. 22, 20.03.2010, p. 38

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 157

VIG

VIG behauptet sich gut

Aktien der größten österreichischen Versicherung bleiben kaufenswert

Günter Geyer, CEO der Vienna Insurance Group (VIG) ist mit dem Ergebnis

2009 mehr als zufrieden: Trotz der angespannten Wirtschaftslage stiegen

die Prämieneinnahmen der führenden Versicherung in Österreich und

Mittelosteuropa 1,5% auf 8 Mrd. €. Der Gewinn nach Minderheiten sank

jedoch gegenüber dem Rekordjahr 2008 um 16,7% auf 340,5 Mio. €.

Damals waren allerdings außerordentliche Erträge von 300 Mio. € aus dem

Verkauf von Versicherungstöchtern angefallen. 2009 wurde das Ergebnis

durch Wertberichtigungen von 250 Mio. € – das entspricht 1% der

Kapitalanlagen – belastet. Davon entfielen rund 20 Mio. € auf das Ukraine-

Geschäft, 30 Mio. auf die ÖVAG (Österreichische Volksbanken) und 20 Mio.

auf die Kommunalkredit. Durch die vorsichtige Geschäftspolitik seien die

stillen Reserven jedoch auf 1,5 Mrd. € gestärkt worden. Das Eigenkapital

wurde um 500 Mio. € auf 4,63 Mrd. € verbessert, womit die gesetzlichen

Mindesteigenmittel zu über 200% erfüllt würden, betonte Geyer.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 158

VIG

Der Embedded Value, der den Wert des Versicherungsbestands beziffert,

stieg 7,5% auf 4,6 Mrd. €. Der Return on Group Embedded Value, also der

Wertzuwachs nach Abzug der Dividende, wurde 15,4% gesteigert. Dass die

Expansion des Lebensversicherungsgeschäfts in den osteuropäischen

Ländern richtig war, zeigt sich an der Rentabilität der Neugeschäftsprämie,

die mit 41,7% zwei Drittel höher ist als in Österreich/Deutschland (25%).

2010 werde angesichts der schwachen Konjunktur und steigenden

Arbeitslosigkeit ein noch schwierigeres Jahr als 2009, erwartet Geyer. Mit

dem im Vorjahr eingeleiteten Kostensenkungsprogramm von 100 Mio. € sei

VIG zumindest gut gerüstet. Als Jahresziel nannte Geyer eine Verbesserung

des Vorsteuergewinns von mindestens 10% und einen Anstieg der Prämien

im einstelligen Prozentbereich. An der Börse wurde der Jahresbericht mit

leichten Kursverlusten quittiert. Obwohl die Dividende für 2009 wie bereits

früher angekündigt auf 0.90 € (Vorjahr: 1.10 plus 0.90 € Bonus) gekürzt wird,

bleiben die Aktien, die mit einem KGV 2010 von 13 bewertet sind, mit Blick

auf das Wachstumspotenzial der Versicherung in Osteuropa kaufenswert.

EMB, Wien, FuW Nr. 26, 03.04.2010, p. 26

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 159

VIG

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 160

VIG

Expansion in Osteuropa

Vienna Insurance ist gut gestartet

Vienna Insurance Group (VIG), der führende Versicherungskonzern in Österreich

und Osteuropa, präsentiert sich trotz anhaltend schwieriger Wirtschaftslage in

Form. Mit einem Anstieg der konsolidiert verrechneten Prämien um 7,9% auf 2,53

Mrd. € und des Vorsteuergewinns um 10,4% auf 133,4 Mio. € erwirtschaftete VIG

das bisher beste Ergebnis in einem ersten Quartal. Die Hälfte der Prämien und

des Gewinns entfällt auf die Region Zentral- und Osteuropa (CEE). Die

Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) nach Rückversicherung betrug 97,5%

(96,4%). Das Finanzergebnis stieg um 30% auf 310,4 Mio. €. Die Kapitalanlagen

betrugen 26,9 Mrd. €. Davon entfällt weniger als 1% auf die so genannten PIGS-

Staaten. «Der Griechenland-Anteil bewegt sich im Promillebereich», beruhigt

CEO Günther Geyer. Gut lief die Sparte Leben mit einem Anstieg der

verrechneten Prämien um einen Fünftel auf 1,1 Mrd. €. «Damit bestätigt sich die

Entscheidung zum Erwerb der Sparkassen Versicherungsgruppe vor eineinhalb

Jahren», sagte Geyer. VIG erreichte zudem ihr Ziel, in Tschechien, ihrem

wichtigsten Markt in Zentral- und Osteuropa, mit knapp einem Fünftel der

Gesamtprämien zum Marktführer (32,5% Marktanteil) zu avancieren.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 161

VIG

In der gesamten CEE-Region hält VIG inzwischen 15% Marktanteil und ist

die klare Nummer eins vor Generali (11,9%) und Allianz (11,4%). Dieses

Jahr expandiert der Konzern auch nach Montenegro, Mazedonien und

Litauen. Als Ziel für das Gesamtjahr bestätigte Geyer ein Prämienwachstum

im einstelligen Prozentbereich und einen Gewinnanstieg vor Steuern von

mindestens 10%. Die Aktien sind mit einem KGV von 11 für 2010 ein

attraktives Investment.

EMB, FuW Nr. 39, 22.05.2010, p. 30

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 162

VIG

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 163

Zurich

Zurich wird bedrängt

Allianz Suisse und Axa Winterthur preschen in der Schweiz voran

Der Schweizer Versicherungsmulti Zurich Financial Services hat sich in der

Heimat wie auf den Weltmärkten mit den ganz Grossen der Branche zu

messen. Die europäischen Schwergewichte Allianz und Axa liegen mit

Gruppeneinnahmen von 97 Mrd. bzw. 90 Mrd. € im Jahr vorn. Zurich

Financial kommt auf Prämien von 53,8 Mrd. $. Zusammen mit den von ihr

geführten amerikanischen Farmers Versicherungen bearbeitet sie jedoch

eine jährliche Beitragssumme von rund 72 Mrd. $. In der Schweiz ist das

Trio der globalen Anbieter ebenfalls unter den Marktführern, zusammen mit

den heimmarkt lastigen Swiss Life, Bâloise und Helvetia. Die drei Grossen

entwickeln sich unterschiedlich, wie aus der Gegenüberstellung wesentlicher

Werte zur Marktstellung in der Schweiz hervorgeht (...). Allianz Suisse, die

hierzulande Kleinste der drei, hat im vergangenen Jahr Marktanteile

gewonnen. Sie ist mit der Steigerung der Prämien um gut 3% auf leicht über

4 Mrd. Fr. näher an Zurich Schweiz herangerückt, die um rund 5% auf 4,3

Mrd. Fr. Prämien geschrumpft ist.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 164

Zurich

Allianz drückt in die Vorsorge

Die schweizerischen Allianz-Einheiten haben besonders im Pensionsbereich dazugewonnen. Das Geschäft der beruflichen Vorsorge kleiner Betriebe stieg 8,8% auf 1,5 Mrd. Fr., was fast zwei Fünfteln der Gesamteinnahmen entspricht. «Wir haben uns konsequent auf die kleinen Unternehmen und auf die Privaten ausgerichtet», sagte Schweiz-Chef Manfred Knof an der Jahreskonferenz. Im Pensionskassengeschäft hat Allianz Suisse im vergangenen Jahr 90% der Bruttoeinnahmen in Form von Leistungen und Zinsen an die Versicherten weitergeleitet. Damit ist die gesetzlich vorgeschriebene minimale Ertragszuteilung gerade noch eingehalten. In Teilen des Sachversicherungsgeschäfts – vor allem in den Sparten Fahrzeug sowie Krankheit/Unfall – hat Allianz Suisse zur Ertragssicherung auf Volumen verzichtet. Wegen der Intensität von Naturereignissen ist die kombinierte Aufwandquote der Sach- und Haftpflichtsparten um 0,5 Prozentpunkte auf 93,4% der Einnahmen gestiegen. Der ausgewiesene Ertrag des vergangenen Jahres hat jedoch gelitten. Die Förderung der Lebensversicherungen und Vorsorgelösungen setzt Allianz Suisse stärker den damit verbundenen Zins- und Kapitalgarantien aus. Nicht zuletzt durch Bildung entsprechender Rückstellungen schrumpfte der Betriebsgewinn 16% auf 284 Mio. Fr. Die Kapitalausstattung ist hingegen solid, wird doch das aufsichtsrechtliche Kapitalerfordernis mehr als dreifach erfüllt (Solvenzquote von 351%).

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 165

Zurich

Axa zahlt höchste Löhne

Im Quervergleich der Leistungswerte fällt denn auch auf, dass Zurich

Schweiz und Axa Winterthur das vergangene Jahr deutlich ertragskräftiger

abgeschlossen haben. Die Axa-Einheiten in der Schweiz behaupteten mit

Prämien von über 10 Mrd. Fr. und einem Betriebsgewinn von 737 Mio. Fr.

die Marktführerschaft. Zurich Schweiz gelang auf 4,3 Mrd. Fr. Prämien ein

operativer Überschuss von 662 Mio. Fr., womit sie, bezogen auf das

Volumen, klarer Profitabilitätssieger ist.

An der Börse haben sich auf Einjahressicht die Aktien von Allianz und Zurich

gleichauf gehalten. Axa wurden hingegen zurückgeworfen, weil die

Leistungswerte für 2009 unter den Erwartungen geblieben sind. Dennoch

wird in der Axa-Gruppe am grosszügigsten verdient. Die Lohnsumme je

Konzernleitungsmitglied erreichte 2009 im Schnitt umgerechnet 5,9 Mio. Fr.

Der Zurich-Konzern zahlte den Topmanagern umgerechnet je 5,1 Mio. Fr.,

die Allianz-Gruppe gut 4 Mio. Fr.

TH, FuW Nr. 23, 24.03.2010, p. 19

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 166

Zurich

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 167

Zurich

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 168

Zurich

Zurich sucht nächste Dimension

Mehr aus der Maschinerie herausholen – Untergewicht in Schwellenländern

korrigieren

Die Semesterzahlen von Zurich Financial Services spiegeln doch etwas

Behäbigkeit. Der Einnahmenrückgang wird mit einer selektiven, auf Rendite

disziplinierten Neuvertragspraxis begründet. Andere Anbieter hingegen

gewannen in den zurückliegenden Monaten an Volumen, ohne ein merklich

ungünstigeres Kosten-Ertragsverhältnis in Kauf nehmen zu müssen. Gut in

Szene setzen sich etwa die neuerdings ebenfalls in der Schweiz

niedergelassene Ace Limited, die französische Axa und auch die deutsche

Allianz (...). Der seit Jahresbeginn amtierende Zurich-Chef Martin Senn

begründet den Rückgang des ausgewiesenen Gewinns im nebenstehenden

Interview zu Teilen mit buchhalterischen Veränderungen. An den

Grundzügen des Konzerns seien keine Anpassungen vorzunehmen.

Wachstum um den Preis einer Renditeeinbusse komme nicht in Frage.

Dennoch will und muss Senn mehr aus der Zurich-Maschinerie herausholen.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 169

Zurich

Die zuletzt rückläufige Hauptsparte Sachversicherungen steht seit vergangenem Monat unter der Leitung von Mario Greco, der erst vor drei Jahren von Allianz und Sanpaolo zum Schweizer Konzern gewechselt hatte und rasch gute Erfolge mit der ihm zuerst anvertrauten Lebensparte vorweisen konnte. Nun soll er wohl dasselbe im neuen Wirkungsfeld vollbringen. Zudem will die Gruppe das massive Untergewicht in Schwellenländern korrigieren. Der Semesterabschluss ist geprägt von der Schrumpfung des Prämienvolumens im Sachversicherungsgeschäft auf 17,9 Mrd. $ (–2%) und vom 20%igen Rückgang des Spartengewinns wegen teurer Erdbeben-, Sturm- und Großereignisschäden. Die kombinierte Aufwandquote verschlechterte sich deshalb von 96,2 auf 98% der Einnahmen, womit Zurich aber noch rentabler arbeitete als Allianz und Axa.

Obli-Performance zieht

Das Lebensversicherungsgeschäft ist 13% auf 13,1 Mrd. $ gewachsen. Gleichzeitig ist die Gewinnmarge der Neuabschlüsse von 21 auf 22,8% gestiegen. Der Bereichsgewinn verbesserte sich um ein Achtel auf 720 Mio. $. Er erhielt eine wichtige Stütze im deutlich gesteigerten Anlageergebnis des Konzerns. Die Performance der 190 Mrd. $ Kapitalanlagen erreichte 3,6%. Das anleihenlastige Portfolio profitierte vom Kursanstieg, den die rückläufigen Marktzinsen auslösten.

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 170

Zurich

Das Amerikageschäft, das über die genossenschaftlich strukturierten

Farmers Versicherungen abgewickelt wird, expandierte akquisitionsbedingt

9,1%. Der auf Zurich entfallende Kommissionsertrag stieg 12% und der

Betriebsgewinn gar 17%. Beflügelnd wirkt sich hier die Übernahme des AIG-

Autoversicherungsgeschäfts aus, das teilweise unter 21st Century

weiterbetrieben wird.

Zu hoher Dividende fähig

Das gebremste Zwischenergebnis lässt vorderhand nur begrenzte

Perspektiven zu. Die bevorstehende Hurrikansaison im Nordatlantik könnte

der Assekuranzbranche weitere Großschäden auflasten, weshalb die

Gewinnschätzung mit Zurückhaltung vorgenommen werden sollte. Der

Konzern ist dank üppiger Kapitalisierung auf hohem Solvenzniveau und

fähig, die Expansion mit Vorsicht voranzutreiben und zugleich die hohe

Dividende zu halten. Die Aktien sind gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis

von 9 teurer als andere Versicherer, den Preis jedoch wert.

TH, FuW Nr. 61, 07.08.2010, p. 15

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 171

Zurich

20.10.2010 Dr. Johann Vollath 172

Zurich

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