Projekte geschichten - bonifatiuswerk.de · Vorwort Lieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen und...

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20 12 PROJEKTE ANREGUNGEN GESCHICHTEN TIPPS Erstkommunion

Transcript of Projekte geschichten - bonifatiuswerk.de · Vorwort Lieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen und...

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Projekte

Anregungen

geschichten

tiPPs

Erstkommunion

InhaltDiAsPorA-kinDer- unD -jugenDhilfe

Monsignore Georg Austen Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

einführung

Dr . Jan WoppowaTrau dich zu glauben! . . . . . . . . . . . . . 4

geDAnken zur erstkommunion

Prof . Albert BiesingerOma, gehst du mit mir in die Kirche …? . . . . . . . . . . . . . . 6

Elsbeth BihlerZum Beispiel Schwerte . . . . . . . . . . . . 7

kAtechese unD geschichten

Elsbeth BihlerDas sehe ich, das spüre ich, das glaube ich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Erwin GroscheDer ungläubige Thomas . . . . . . . . . . . . 12

Guido Erbrich Das Erstkommunionquiz für Sprachgenies . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

liturgische BAusteine

Lioba KolbeVom Zweifeln und Vertrauen . . . . . . . . 14

Johannes SchäfersLied: Trau dich zu glauben! . . . . . . . . . 19

DiAsPorA-Projekt

Ieva Wyrwich / Matthias MicheelLetzter Zufluchtsort Martinshaus – ein Erfahrungsbericht . . . . . . . . . . . . . 20

erstkommunion-mAteriAlien

Bücher, Tipps und Geschenke zur Erstkommunion 2012 . . . . . . . . . . 24

Beirat ReligionspädagogikDie Erstkommunion- und Firmmaterialien werden gemeinsam konzipiert und erarbeitet vom »Beirat Religionspädagogik«. Im Beirat sind derzeit tätig: Matthias Micheel (Leiter Diaspora-

Kinder- und -Jugendhilfe), Julia Brodersen-Schäfers (Missionarische und diakonische Pastoral im

Bonifatiuswerk), Lioba Kolbe (Schulabteilung Erzbistum Paderborn), Dr. Jan Woppowa (Schulabteilung Bischöfliches Offizialat Vechta), Dr. Christian Hennecke (Regens des Priesterseminars, Bistum Hildesheim), Heidi Rose (Theologin

im Verlag Butzon & Bercker), Jens Ehebrecht-Zumsande (Referent für Katechese, Erzbistum Hamburg) und Svenja Kuschke (Religionspädagogin, Erzbistum Paderborn).

V . l . n . r .: Julia Brodersen-Schäfers, Matthias Micheel, Heidi Rose, Monsignore Georg Austen, Lioba Kolbe, Svenja Kuschke, Dr . Jan Woppowa

Links: Dr . Christian Hennecke, rechts: Jens Ehebrecht-Zumsande

Mit Gebeten und Gedanken von Jessica Bohn und Heidi Rose

hinweis für ihre PlAnungenThema und Bildmotiv der Erstkommunion- und Firmaktionen des Bonifatiuswerkes für 2013 finden Sie bereits ab Juni/Juli 2012 im Internet unter www .bonifatiuswerk .deThema unserer Erstkommunionaktion 2013 wird sein: »Sie erkannten ihn am Brotbrechen« (Lukas 24,35).

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VorwortLieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pastoral und Pädagogik, liebe Eltern,

»ihn hABt ihr nicht gesehen

unD Dennoch lieBt ihr ihn;

ihr seht ihn Auch jetzt nicht;

ABer ihr glAuBt An ihn.« 1. PETRuSBRIEF 1,3-9

auf vielfachen Wunsch aus den Gemeinden thematisie-ren wir in diesem Jahr das Evangelium vom »Weißen Sonntag«, d. h., im Mittelpunkt der Aktion steht die Peri-kope vom »zweifelnden Thomas« (Johannes 20,19-31).Gerade der zweifelnde Thomas entspricht dem Lebens-gefühl des »modernen Menschen« in vielerlei Hinsicht: »Ich glaube nur das, was ich sehe und mit Händen greifen kann.« Wir leben im Zeitalter des (natur-)wis-senschaftlichen Weltbildes, als »wirklich« gilt nur das,

was sich als empirisch nachprüfbar und verifi-zierbar oder falsifizierbar erweist.Aber schon der Phi-losoph Platon brand-markte diejenigen als »uneingeweihte«, die nur das für real hielten, was sie mit den Händen greifen konnten.Natürlich wissen wir nur allzu gut, dass unsere Sinne

uns täuschen können und unsere Wahrnehmung zahlreichen Trugschlüssen unterliegt. Wer kann schon all die »Wahrheiten« in unserer politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und sozialen Lebenswelt wirklich nachprüfen? Gerade für Kinder und Jugendliche wird es aber in dieser sich rasant wandelnden Medien- und Werbewelt zunehmend schwierig, sich überhaupt zu orientieren, Wahrheit und Sinn von unwahrheit und Lüge zu unterscheiden bzw. einen tieferen religiösen Zugang zu ermöglichen.Thomas steht für die zwei Möglichkeiten, die wir angesichts dieser Misere haben: an einen letzten Sinn

glauben und vertrauensvoll quasi alles auf eine Karte, Jesus Christus, setzen oder aber diesen letzten Sinn misstrauisch ablehnen und sich dem blinden Los des Zu-falls überantworten. Gerade am Tag der Erstkommunion sollen die Kinder erfahren: Jesus Christus ist in meinem Leben wirklich erfahrbar. Gott ist mir im Leib Christi ganz besonders nahe. Die Wirklichkeit Gottes sprengt die Grenzen unserer rein materiellen Sicht der Dinge. und diesen Glauben zu bezeugen und an die junge Generati-on weiterzugeben, darum geht es dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken bereits seit über 160 Jahren.unsere Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe fördert Glaubensprojekte in der ost- und norddeutschen Di-aspora sowie in Nordeuropa, Estland und Lettland. Sie unterstützt Initiativen und Aktionen, die zur Bildung christlicher Gemeinschaft und zur Vermittlung der christ-lichen Botschaft an die neue Generation in extremer Diaspora notwendig sind. Einige davon dürfen wir Ihnen in diesem Erstkommunion-Heft besonders erläutern.Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Ma-gazins darf ich an dieser Stelle sehr herzlich für das Engagement danken!Besonders gerne verweise ich auf unsere Kommu-nion-Materialien . Bitte beachten Sie dazu auch unseren beigelegten Prospekt mit den Angeboten zu Erstkommunion und Firmung!

Mit Gottes Segen für Sie und besonders für Ihre wert-volle Arbeit mit Ihren Erstkommunionkindern und deren Familien bin ich in froher Verbundenheit Ihr

Monsignore Georg Austen (Generalsekretär)

Monsignore Georg Austen im Gespräch

mit Kommunionkindern im Bonifatiushaus

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Bin ich selig? – Diese Frage könnte man sich nach

der Lektüre der kurzen Perikope von Jesus und

Thomas einmal selbst stellen: »Selig sind, die nicht

sehen und doch glauben« (Joh 20,29) . Mit dieser

kleinen Seligpreisung beendet Jesus die Begeg-

nung – oder besser gesagt: die Berührung zwischen

ihm und dem Auferstehungszweifler Thomas . Also,

wie steht’s um dich selbst, bist du selig?!

Die kurze nachösterliche Erzählung aus dem

Johannesevangelium bildet das biblische Zentrum

Trau dich zu glauben! Eine Einführung in das Jahresthema von Jan Woppowa

Das diesjährige Bildmotiv »Trau dich zu glauben!« stammt von Cornelia Haas, Jahrgang 1972, Diplom designerin / Schwerpunkt Illustration, zahlreiche Bilder buch veröffentlichungen in nam-haften Kinderbuchverlagen, freischaffende Illustrato-rin, www .cornelia-haas .de.Dazu gibt es ein eigenes Meditationsbildchen für die Erstkommunionkinder, mit einem Text von Bischof Dr. Franz-Josef Bode, dem Vorsitzenden der Pastoral-kommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Da heißt es zum einen, dass Jesus trotz verschlos-sener Türen in ihre Mitte getreten sei. Auf der

Handlungsebene des Textes scheint das völlig sinnlos zu sein und naturwissenschaftlich betrachtet ohnehin. Aber die damit auch getroffene Glaubensaussage könnte doch wie folgt lauten: Wenn wir nicht mit dem unvor-hersehbaren, ungewöhnlichen, ja fast schon Absurden rechnen, dann können wir auch nicht die Erfahrung machen, die Christen mit dem Ereignis der Auferstehung in Verbindung bringen. Auferstehung ist eben nichts Alltägliches, was durch die Haustür eintreten könnte. Zugleich aber geschieht Auferstehung doch mitten im geschäftigen Alltag, wie hier bei den Jüngern. Nicht umsonst singen wir: »Manchmal feiern wir mitten am Tag ein Fest der Auferstehung ...« und doch müssen wir uns immer wieder fragen: Lässt du in deinem Leben genügend Freiraum und ausreichend Freizeit für das unvorhersehbar Gute, für die befreiende Überraschung?!Zum anderen lässt mich der Schlusssatz stutzen, weil er so gar nicht zu den Jesus-Berührungen des Thomas passt. Denn mit dem »Nicht-Sehen« hat sich der Zweifler ja gerade nicht abgefunden. Aber wenn diese Seligprei-sung nicht wäre, würden wir selbst dann nicht auch noch darauf warten, einen handfesten Beweis zu bekommen?und doch macht Jesus Mut, sich auf diesen Weg mit ihm einzulassen. Das bringt das diesjährige Motto zum Aus-druck: »Trau dich zu glauben!« Kinder und Jugendliche,

und Motiv der diesjährigen Erstkommunionaktion .

Mir war der Jünger Thomas immer schon sympa-

thisch, ist er doch eigentlich einer von uns heute

Lebenden . Bei der ersten Erscheinung Jesu im Kreis

der Jünger war er nicht dabei, warum auch immer .

Darüber sagt der Text nichts, vielleicht weil dieser

zweifelnde Thomas so gar nicht damit gerechnet

hat, dass die Geschichte mit Jesus weitergehen

könnte . Geht es uns nicht auch so? Wie oft brau-

chen wir stichhaltige und zuverlässige Beweise,

um Entscheidungen treffen zu können und uns

wider allen Pessimismus auf etwas Neues einzulas-

sen . »Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen

Händen sehe . . ., glaube ich nicht .« Diese Haltung

kann ich dem Thomas nicht übel nehmen, ganz im

Gegenteil . Zwei Dinge aber überraschen mich beim

wiederholten Lesen des Textes:

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Jesus, manchmal zweifle ich an dir.Es ist so schwer zu glauben, dass du immer bei mir bist.Ich kann Thomas gut verstehen,es ist eine unglaubliche Nachricht, dass du auferstanden bist!Thomas muss dich sehr geliebt haben.Er wollte dich unbedingt wieder sehen,um ganz sicher zu sein, dass du lebst.Jesus, manchmal geht es mir genauso wie Thomas.Ich würde dich am liebsten sehen, jetzt, hier vor mir,weil ich dich liebe. JESSICA BOHN

Am Abend dieses ersten Tages der Woche saßen die Freunde Jesu

zusammen. Nach dem Tod Jesu fürchteten sie sich sehr. Deshalb hatten

sie alle Türen fest verschlossen. Plötzlich kam Jesus, trat in ihre Mitte

und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte

er ihnen die Wunden an seinen Händen und an seiner Seite. Da freuten

sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu

ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende

ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach

zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt,

dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie

verweigert. Thomas, einer der zwölf Apostel Jesu, war nicht bei ihnen,

als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn

gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Wunden der Nägel an

seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Wunden

lege, glaube ich nicht.Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas

war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre

Mitte und sagte: Friede sei mit euch!Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus – hier sind meine

Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht

ungläubig, sondern gläubig!Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu

ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen

und doch glauben. Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht

aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan.

Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der

Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das

Leben habt in seinem Namen. nach Joh 20,19-31

die in irgendeiner Weise diesen ungewöhnlichen Weg mitgehen möchten – und in Vorbereitung und Empfang der Erstkommunion dies auch tun –, werden in unserer unübersichtlich vielfältigen Gesellschaft zunehmend angefragt oder belächelt werden. Auch das braucht Mut und Standfestigkeit zur eigenen Entscheidung. Insofern könnte Thomas auch einer von ihnen sein, vielleicht so-gar ihr Pate für die Zeit der Erstkommunionvorbereitung.Vielleicht sind es diese Aspekte schon wert, einmal mit den Kindern in der Erstkommunionkatechese bedacht und besprochen zu werden: Was ist dieser Thomas für ein Mensch? Welche Fragen hat er? Ist er einer von uns, oder gehören wir zu ihm? Was hat es mit den verschlos-senen Türen auf sich? Fühlen wir uns auch selbst selig? Was hilft uns heute zu glauben?Eindrücklich ins Bild gesetzt hat die Szene zwischen Jesus und Thomas die Münsteraner Illustratorin Cornelia Haas, denn sie hat genau diesen »Zwischen-Moment« eingefangen. Die Berührung des Thomas liegt förmlich in der Luft, die Spannung steht ihm ins Gesicht ge-schrieben, seine Augen sind weit aufgerissen, es scheint ihm die Sprache verschlagen zu haben. und die Jünger stehen im Hintergrund, blicken froh bis erstaunt und gespannt über diese »Antwort«, die Jesus dem Thomas auf seine brennenden Fragen gibt bzw. hinhält: seine mit den Wundmalen gezeichneten Hände.Cornelia Haas fängt die ganze knisternde Spannung und

Widersprüchlichkeit dieses Geschehens ein: Das feurige, spannungsgeladene Rot des Jüngergewandes steht im Kontrast zu dem eher beruhigenden Blau der Schärpen, Turbane und des Bildhintergrundes. Die Szene beruhigt, denn sie gibt (dem Thomas) Antworten und schenkt Hoffnung auf ein neues Leben mit dem auferstandenen Jesus. Zugleich bleibt sie überraschend unheimlich, denn niemand weiß, ob und wann dieser Auferstandene wie-der durch verschlossene Türen kommen und wie er sich dann zu erkennen geben wird. Dass wir nur seine Hände sehen, kann eine Aufforderung an uns Heutige sein, noch genauer hinzuschauen, wo wir vielleicht nur Fragmente und Spuren dieses Auferstandenen erkennen können. Oder sind es sogar die Hände deines Freundes, deiner Freundin, die dir selbst entgegengestreckt werden?Der zweifelnde Thomas ist und bleibt einer von uns. Weil es ihn und seine drängenden Zweifel gegeben hat, können wir heute selig werden, ohne handfeste Beweise und doch ein bisschen zweifelnd. Der jüdische Pädagoge und Schriftsteller Ernst Akiba Simon (1899-1988) hat es einmal so ausgedrückt: In der heutigen Zeit ist der Hauptunterschied zwischen Gläubigen und Ungläubigen nicht der, was sie oder dass sie glauben, sondern dass sie zweifeln. Wir Gläubigen zweifeln, und ohne diesen Zweifel könnten wir nicht glauben.Auch in diesem Sinne gilt das Motto gleich doppelt: Trau dich zu zweifeln und trau dich zu glauben!

Der AutorDr . Jan Woppowa, Referent für Religionspäd-agogik/Lehrerfortbildung, Bischöflich Münstersches Offizialat Vechta, Buchautor

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unser erstes Kind hat mich zum Vater und unser erstes Enkelkind zum Großvater gemacht. Gott hat mich in diesen Kindern und Enkelkindern berührt, er berührt mich bis heute mit diesen.Für viele Kinder sind Oma und Opa ganz besondere Menschen – nicht nur in den üblichen Zusammenhän-gen von Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken. Viele Kinder sind hochinteressiert, wenn Oma und Opa aus ih-rer eigenen Kindheit erzählen – wie es früher bei ihnen war. Die Enkelkinder sind zu Besuch, wir reichen uns vor dem Essen die Hände und beten: Jedes Tierlein hat sein Essen, jede Pflanze trinkt von dir, hast auch unser nicht vergessen, lieber Gott, wir danken dir.Sie wissen schon, wie wir es in unserem Hause machen. Einmal haben wir es anders gemacht, und der kleine Joshua sagt: »Oma, da fehlt noch was!«Viele Eltern und Großeltern lassen die Kinder religiös im Regen stehen auf dem Weg zur Erstkommunion, schicken sie einfach hin, anstatt bewusst als Familie zur Erstkommunion zu gehen.Als Eltern die Kinder mit Hilfe von thematischen Bau-steinen für das Familiengespräch – etwa »Wandlung und Verwandlung unseres Lebens« oder »Türen zu Gott« – zu begleiten stärkt die emotionale Beziehung zwischen Eltern und Kindern.Die Großeltern können auf dem Weg zur Erstkommunion immer wieder die Enkelkinder fragen: »Worüber redet ihr gerade, wie geht es dir in der Kommuniongruppe, und was besprichst du gerade mit deinem Papa oder mit deiner Mama?« Interesse generieren, sich sensibel dafür interessieren, was das Kind religiös denkt und fühlt, und mit ihm ins Gespräch gehen weckt und vertieft bei Kindern ihrerseits religiöses Interesse und Bedeu-tung.Die Ablenkungsmechanismen, die bereits auf Kinder wie Wellen hereinbrechen, zu stoppen und mit ihnen Beziehungsräume zu gestalten, in denen es um ihre existenziellen Fragen und Zweifel geht – dafür sind Eltern und Großeltern unersetzbar. In Interviews mit jungen Erwach-

senen haben wir immer wieder gehört: Ich bewundere meine Oma. Sie ist eine gläubige Frau und lässt sich von ihrem Glauben an Gott nicht abbringen. Öfter als gedacht finden Kinder bei ihren Eltern wenig oder eher unsichere religiöse Begleitung. umso mehr sind die Großeltern wichtige religiöse Bezugspersonen.Es ist aber wichtig, nicht gegeneinander zu agieren, son-dern sich gut abzusprechen: Was können die Eltern, was können die Großeltern beitragen? Kinder dürfen nicht zum Austragungsort für Konflikte zwischen Großeltern und Eltern oder Schwiegertochter und Schwiegermutter werden.Auf was sich Eltern und Großeltern einigen könnten: Morgens, wenn das Kind aus dem Haus geht: Segnen Sie Ihr Kind, legen Sie ihm Ihre Hand auf den Kopf: »Gott beschütze dich«, mit oder ohne Kreuzzeichen. Vor dem Essen kurz innezuhalten ist zusätzlich eine psychohygi-enische Aktion: Gott danken, dass wir überhaupt etwas zu Essen haben. Dabei lernen Kinder, auch in anderen Situationen Danke zu sagen.Am Abend am Bett des Kindes sitzend, mit ihm noch einmal den Tag durchgehen, Tagesschau machen: Was war für dich heute schön, was war nicht so schön? Gemeinsam kurz darüber sprechen und den abgelau-fenen Tag Gott gemeinsam anvertrauen. Auch dies ist eine Intensivierung der Kommunikation zwischen Kind, Eltern oder Großeltern. Kinder gewinnen dabei psychische Stabilität und religiöse Orientierung.

Der AutorProf . Albert Biesinger, Religionspädago-ge an der Katholisch-Theologischen Fakul-tät der universität Tübingen, Vater von vier Kindern und Großvater von fünf Enkelkin-dern, verheirateter Diakon, Engagement und Publikationen im Bereich der Familienreligiosität

Oma, gehst du mit mir in die Kirche …?Albert Biesinger zur Familienkatechese

Herr Jesus, du bist von den Toten auferstanden.Du lebst bei Gott. Deine Freunde hatten Angst.Bis du ihnen gesagt hast: Ich bin doch bei euch.Geht und erzählt allen Menschen von mir.Hilf uns, dass wir es tun können. Amen. ELSBETH BIHLER

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Für die katechetische Arbeit ist uns in Schwerte wichtig, dass es im Pastoralverbund eine einheitliche Rahmen-konzeption gibt, damit die Aus- und Weiterbildung der Katechet(inn)en auf Pastoralverbundsebene geschehen und die Katechese differenziert erfolgen kann.Für Kommunion- und Firmvorbereitungskonzepte gelten folgende grundsätzliche Vereinbarungen:– Die Organisation wird auf Pastoralverbundsebene zen-

tral übernommen (Briefe, Listen, Kalender usw.) und in die einzelnen Pfarrbezirke weitergegeben.

– Die Katecheten werden auf Pastoralverbundsebene ausgebildet und begleitet.

– In der Katechese soll auf die individuellen Familien- und Lebenssituationen der Jugendlichen und Familien Rücksicht genommen werden. Deshalb wird Wert auf ein differenziertes Angebot an Gesprächsmöglichkei-ten, Gruppen und Lebensräumen gelegt. Veranstaltun-gen, die in einem Pfarrbezirk stattfinden, werden dort für Menschen aus dem gesamten Stadtgebiet geöffnet.

– Den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen soll ermöglicht werden, in einem Lebensraum, einer Grup-pierung, einem Projekt der einzelnen Gemeinde oder des Pastoralverbundes Anschluss zu finden.

– Ein Grundstock an Wissensvermittlung im Glauben muss gewährleistet sein.

– Veranstaltungen für die betroffenen Eltern, Kinder und Jugendlichen finden sowohl auf Ortsebene als auch auf Pastoralverbundsebene statt.

– Vorhandene Lebensräume/Gruppierungen und Projekte der Gemeinden werden in die Vorbereitung einbezogen.

– Katechese soll nicht »saisonbedingt« geschehen, sondern möglichst natürlich in den Alltag der Gemein-de integriert werden. Deshalb gibt es längere Vorbe-reitungszeiten, die bereits bestehende Gruppierungen und Veranstaltungen der Gemeinde einbeziehen. Diese Gruppierungen und Veranstaltungen bieten dann ohne Mehraufwand die Möglichkeit, dass Menschen auch nach der Vorbereitungszeit in ihnen bleiben.

Zum Beispiel Schwerte.Kommunionvorbereitung im Pastoralverbund und zu Hause

Erfahrungen von Elsbeth Bihler

Die AutorinElsbeth Bihler, Religions-pädagogin, bekannte Buchautorin, Schwerte

Kommunionvorbereitung im BesonderenKommunionvorbereitung ist Familienkatechese, d. h., im Rahmen der 1 ½ Jahre Kommunionvorbereitung gibt es Angebote für die Kinder, die Eltern und die Familien als Ganzes.a) Organisation und Koordination sowie die Vorbereitung und Fortbildung der ehrenamtlichen Katechet(inn)en finden auf Pastoralverbundsebene statt.b) in den einzelnen GemeindenEs gibt Veranstaltungen vor Ort in den einzelnen Pfarr-bezirken:Neben den Anmeldegesprächen und zwei organisatori-schen Elternabenden findet die kontinuierliche inhaltli-che Arbeit in einem monatlichen Großgruppentreffen der Kinder statt, das in vielen Teilgemeinden bei uns »Werkstatt Familiengottesdienst« genannt wird, weil dieses Treffen sich auf den monatlich stattfindenden Familiengottesdienst bezieht und ihn mit den Kindern vorbereitet. Manche Teilgemeinden sind zu klein und haben zu wenig Kinder, um einen eigenen Familiengot-tesdienst durchzuführen. Sie tun sich dann mit einer

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anderen kleinen Gemeinde zusammen. In jedem Pfarr-bezirk gibt es ein Team von ehrenamtlichen Mitarbeite-rinnen, den »Liturgiekreis Familienmessen«, die vor Ort das Großgruppentreffen und den Familiengottesdienst durchführen.Vor Ort werden die Kinder nach einem Jahr der Vorbe-reitung eingeladen, allein oder in kleinen Gruppen in einer Gemeindemesse zum ersten Mal zur Kommunion zu gehen.c) Zu HauseDie Eltern sollen ihre Kinder nach Möglichkeit zu Hause während der Vorbereitungszeit und darüber hinaus begleiten. Dabei hilft ihnen zum einen das Werkbuch »Kommt, seht und feiert«. Zum anderen erhalten sie Elternbriefe, die zu jedem inhaltlichen Abschnitt für den Pastoralverbund erstellt und bei dem Großgruppen-treffen der Kinder vor Ort verteilt werden. Neben den in nächster Zeit anstehenden Terminen finden sich hier zusätzliche Anregungen, wie Eltern das Thema mit den Kindern zu Hause vertiefen können.d) Im PastoralverbundDamit Eltern ihre Kinder zu Hause begleiten können, bedürfen sie der eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema. Da sie sehr unterschiedliche Zugänge zum Glau-ben haben, war es uns wichtig, für Eltern differenzierte Angebote zu schaffen oder bestehende Angebote zu nutzen. Deshalb gibt es Angebote am Abend, am Vormit-tag und am Nachmittag für Eltern und Kinder.Für Menschen, die sagen: Ich möchte zwar während der Vorbereitungszeit mein Kind begleiten, weiß aber ei-gentlich nur noch wenig über den christlichen Glauben, ist ein eigener Glaubenskurs gedacht.

Ein ganz besonderer Schatz, den sich die Kommu-nionkinder erschließen sollen, ist die Bibel . Gerade in jüngster Zeit sind einige sehr ansprechende Kinderbibeln erschienen, die man gut zur Erstkom-munion verschenken kann .

Thomas Erne: Die große Ravens-burger Bibel für Kinder . Illustriert von Elena Temporin. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag, 2008. ISBN 978-3-473-55146-0. 14,95 €. Kindgerecht erzählt und besonders stilvoll illustriert.

Die große Coppenrath Kinderbi-bel . Nacherzählt von Dietrich Stein-wede. Illustriert von Wasyl Bag-daschwili. Münster: Coppenrath, 2009. ISBN 978-3-8157-7953-8. 19,95 €. 60 Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament, leicht

verständlich erzählt und mit kunstvollen Illustrationen. Ein Buch für die ganze Familie.

Hermine und Karl Heinz König: Jesus auf der Spur . Geschichten für neugierige Kinder . Illustriert von ulrike Bahl. München: Kösel in der Verlagsgruppe Random House, 2010. ISBN 978-3-466-36866-2. 14,95 €. Debora und Simeon erzählen lebendig von ihren Begegnungen mit Jesus und seiner Botschaft. So werden die Geschichten des Neuen Testaments verständlich, anschaulich und spannend.

Andere möchten sich den Themen mehr mit der Bibel nähern. Für sie wird ein spezieller Bibelabend angebo-ten.Für Menschen, die Schwierigkeiten mit Glauben und Kirche haben und sich an manchen Dingen reiben, ist der Religiöse Gesprächskreis gedacht.Wieder andere möchten abends nicht mehr lange reden, sondern einfach zur Ruhe kommen. Für sie gibt es besondere Meditationsabende.Manche Eltern möchten die Liturgieteams bei der Durchführung der Großgruppentreffen unterstützen. Sie kommen dann zum Liturgiekreis.Andere sind an kirchlichen und gesellschaftlichen Fragen interessiert, sie werden zum »Schwerter Forum« – wie die Abende des Bildungswerkes hier genannt werden – eingeladen. Weitere Ideen stehen noch im Raum, wie zum Beispiel Filmabende, wo Zugänge zu den Themen der Vorbereitungszeit anhand von Filmen versucht

Schöne Kinderbibeln

Im Glauben wachsenNicht immer ist Glauben so einfach. Es gibt Dinge, die wir nicht oder besser: die wir noch nicht verstehen. Im Laufe unseres Lebens wachsen wir immer weiter in den Glauben hinein – und dass wir das zusammen mit anderen Menschen tun können, ist besonders schön. HEIDI RoSE

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werden, oder Gespräche am Feuer, die in gemütlicher Atmosphäre erzählend und meditativ einen Zugang zum Glauben eröffnen sollen. Dazu wird ein Ort gesucht, an dem man im Winter am Kamin sitzen kann und im Sommer an einem kleinen Lagerfeuer.Dieses differenzierte Angebot für Eltern ist nur auf Pastoralverbundsebene möglich, die Teilnahme an einem dieser Angebote ist für die Eltern verpflichtend. Bis auf die Kontakttreffen sind alle Angebote für alle Erwachse-nen im gesamten Pastoralverbund offen.Eltern können am Nachmittag gemeinsam mit ihren Kindern an den religiösen Eltern-Kind-Treffen teilneh-men oder mit ihren Kindern beim Angebot »Kirchen entdecken« die Kirchen und kirchlichen Orte der Stadt kennenlernen.Die Kinder sollen das, was sie in den Großgruppen-treffen inhaltlich vor Ort erfahren haben, in anderen Gruppen erleben. Dabei können sie Gruppen wählen, die ihren Interessen entsprechen. Sie können mit ihren Eltern kleine Familiengruppen vor Ort bilden oder in einem Lebensraum bzw. einer Projektgruppe des Pas-toralverbundes oder einer anderen Gruppe mitmachen. Manche Kinder haben zu der ein oder anderen Gruppe bereits Berührungspunkte. Sie sind zum Beispiel bei den Wölflingen des Pfadfinderstammes oder singen schon länger im Kinderchor mit oder reiten schon länger bei »Sonnenregen« und gehen dort zur Kindergruppe. Da können sie einfach weiter mitmachen, während andere neu einsteigen. Nach der Vorbereitungszeit können sie in allen Gruppen bleiben. Die unterschiedlichen Gruppen, Projekte und Lebensräume werden von ehrenamtlichen Mitarbeiter(inn)en in unterschiedlichen

Pfarrbezirken gestaltet und jeweils von einer hauptamt-lichen Person begleitet. Sie finden mindestens monatlich statt, manche auch 14-täglich oder wöchentlich. Es gibt im Moment folgende Angebote:Die Bastler und Tüftler versuchen, sich den religiösen Themen gestalterisch zu nähern. Die Fußballgruppe versucht, Zusammenhänge zwischen diesem beliebten Ballspiel und unserem Glauben herzustellen. Der Kin-derchor setzt musikalische Mittel ein, um die Themen der Vorbereitungszeit zu vertiefen. Dazu gehören Lieder, Tanz, Verklanglichen von Geschichten usw. Die Pfadfin-der leben in ihrer Wölflingsgruppe mit und behandeln dort mit anderen religiöse Inhalte. Die Kindergruppe Sonnenregen ist eine Gruppe, die sich vorwiegend in der Natur aufhält und Themen und Symbole aus der Schöpfung aufgreift. Dabei spielen Pferde und Ponys eine wichtige Rolle. Projektbezogen arbeiten die Kinder, die am jährlichen Theater-/Musical-Projekt des Pastoral-verbundes teilnehmen.Die Familien der Kommunionkinder werden auf Pastoral verbundsebene zu zwei Familienwochenenden eingeladen.

Erich Jooß / ute Thönissen: Die Bibel erzählt für Kinder . Herder: Freiburg, 2006. ISBN 3-451-28790-0. 14,90 €. Nah an der Einheitsübersetzung, kindgerecht. Textauswahl an Lehrplä-nen für die Grundschule orientiert. Detailreich illustriert. Erläuterungen

zu Begriffen und Ereignissen auf Infozettelchen. Angabe der Originalbibelstelle neben dem Text.

Simon Witte / Yvonne Hoppe-Engbring: Meine große Bibel zur Erst-kommunion . Kevelaer: Butzon & Bercker, 2009. ISBN 3-7666-1254-9. 19,90 €. Ausdrucksstarke Illus-trationen lassen die biblischen Geschichten für Kinder lebendig werden. Konzipiert als Geschenk zur Erstkommunion.

Vreni Merz / Anita Kreituse: Große Bibel für kleine Leute . München: Kösel in der Random-House-Gruppe, 2010. ISBN 978-3-466-36844-0. 21,95 €. Vreni Merz erzählt packend, kindgerecht und nah am Original.

Lene Mayer-Skumanz / Martina Spinková: Ich bin bei euch . Die große Don Bosco Kinderbibel . München: Don Bosco Medien, 2011. ISBN 978-3-7698-1821-5. 24,90 €. Entspricht hohen reli-gionspädagogischen und bibel-theologischen Anforderungen: Die Perikopen werden geschlechts- und altersgerecht nah am Originaltext erzählt. Sperrige Inhalte und Vor-stellungen sowie die ursprünglichen Textgattungen bleiben bestehen.

BuchtiPPGertrud Beathalter / Michael Vierneisel: Versöhnung feiern mit Kindern und Erwachsenen . Ein Buß-weg . Der Kurs »Versöhnung feiern« lädt Kinder und Erwachsene ein, in einfachen Schritten Wege der umkehr kennenzulernen und sich auf das Sakrament der Versöh-nung vorzubereiten. München: Kösel in der Random-House-Gruppe, 2011. ISBN 978-3-466-36907-2. 15,99 €.

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Das glaube ich:Das glaube ich:

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Das sehe ich, das spüre ich, das glaube ichKatechetische Bausteine von Elsbeth Bihler

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Das sehe ich, das spüre ich, das glaube ich

Die Sonne scheintDie Welt ist buntDass Böses geschiehtDass Menschen Gutes tunDass wir Brot teilen…

Dass es warm istDass ich froh binDass ich traurig binDass ich glücklich binDass wir zusammengehören…

Dass du mich lieb hastDass Gott da istDass Jesus mit uns gehtDass Gott uns lieb hatDass Jesus so bei uns ist…

Glaubst du, dass …Alle sitzen im Kreis.Einer beginnt einen Satz mit:Glaubst du, dass Vögel fliegen können? (oder irgendetwas anderes)Der Nächste antwortet: Das glaub ich nicht, das weiß ich ja.

Wenn er so richtig geantwortet hat, kann er den Nächsten fragen:Glaubst du, dass …und sich irgendetwas ausdenken.

Man kann antworten: Nein, das glaub ich nicht . Das glaub ich nicht, das weiß ich ja . Das glaube ich .

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Die Sätze oben oder ähnliche werden auf kleine Kärt-chen geschrieben. In der Mitte liegen drei große Bogen Tonpapier, die die Überschriften haben:Das sehe ich (gelb)Das spüre ich (rot)Das glaube ich (blau)

Die Sätze auf den Kärtchen werden laut vorgelesen und dann auf den entsprechenden Tonpapieren abgelegt. Wenn man unsicher ist: Miteinander darüber reden, wohin es gehören könnte.

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hände, die schenkentanzbeschreibung

Spuren GottesDa war ein Mädchen. Es ging durch die Straßen. Es ging durch die Wiesen. Es freute sich und hüpfte.Die Sonne schien, und die Vögel sangen.Da kam ein Junge. Er sagte: »Warum bist du so fröhlich?«Da sagte das Mädchen: »Ich freue mich, dass die Welt so schön ist. Ich freue mich, dass die Sonne scheint. Ich freue mich, dass ich lebe. Ich danke Gott dafür.«Da sagte der Junge: »Gott? Den gibt es nicht. Hast du ihn jemals gesehen? Was man nicht sieht, das gibt es nicht.«Ein paar Tage später ging das Mädchen mit dem Jungen spazieren. Sie gingen in den Wald. »Sieh nur«, sagte der Junge, »hier ist ein Hirsch gelaufen und hier, das war ein Hase.«

»Woher weißt du das?« fragte das Mädchen. »Ich kann kein Hirsch und keinen Hasen sehen.« »Nun«, sagte der Junge, »aber du kannst doch ihre Spuren sehen.«»Siehst du«, sagte das Mädchen, »so ist es auch mit Gott. Du kannst ihn nicht sehen. Aber wenn du genau hinsiehst, dann entdeckst du seine Spuren in dir, in mir, in allen Pflanzen und Tieren, und sieh nur: »auch dort kannst du seine Spur entdecken.« und es zeigte auf die Sonne, die leuchtend rot am Abendhimmel unterging. ELSBETH BIHLER

Geschichte

Aufstellung: Ein Innen- und ein Außenkreis, zwei Partner/-innen stehen sich gegenüber .schrittfolge: Viertelnoten

1. strophe:Takt 1-2: Die Partner/-innen reichen sich die Hände (Gebärde des Gebens) .Takt 3-4: Hände wie eine Schale nach oben führenTakt 5-6: Handfassung mit den Partnerinnen/Part-nern und die Paare drehen sich umeinander .Takt 7-8: Die Paare lösen die Handfassung, beide Kreise gehen zwei kleine Schritte nach links, so dass jede/-r eine/-n neue/-n Partner/-in hat .

2. strophe:Takt 1-2: Hand über die Lippen legen, dann dem Gegenüber die Hand reichenTakt 3-8 wie Strophe 1

3. strophe:Takt 1-2: Hand über die Augen legen, Gebärde des Sehens machenTakt 3-8 wie Strophe 1

4. strophe:Takt 1-2: Hand über die Lippen legen, dann hält der Außenkreis segnend die Hände über die Partner/-innen im Innenkreis .Takt 3-8 wie Strophe 1Tanz

2. Worte, die heilen, erzählen von Gott. Sie sagen, dass er zu mir steht. Worte, die heilen, befreien mich heut, sie sind das Licht dieser Welt.3. Augen, die sehen, erzählen von Gott. Sie sagen, dass er auf mich schaut. Augen, die sehen, sie öffnen die Tür, sie sind die Hoffnung der Welt.4. Lippen, die segnen, erzählen von Gott. Sie sagen, dass er mich erwählt. Lippen, die segnen, sind Freude für mich, sie sind die Zukunft der Welt.Text: C. P. März, Musik: Kurt GrahlAlle Rechte bei den Autoren

Die Lösung des Erstkommunionquiz von Seite 13 lautet:

Ich glaube gern

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Thomas schaute seinen Vater an und zog die Nase hoch. Er stellte sich Liebe anders vor. »Ich glaub das nicht, ich seh das nicht. Das kann doch gar nicht sein. Ich glaub das nicht, ich seh das nicht, ich sage einfach nein.« Sein Vater schüttelte den Kopf. Wie konnte Thomas nur so ungläubig sein.»und wer geht immer mit dir zum Fußballspielen?«, fragte er. »Wer holt dich immer vom Klavierunterricht ab, und wer hat, als du Geburtstag hattest, die ganzen Waf-feln gebacken?« Thomas nickte. Da war was dran. Das konnte Liebe sein. »und trotzdem wirst du heute dein Zimmer aufräumen«, sagte sein Vater. »Sieh das ein.«Thomas lief auf sein Zimmer. Wie so oft war er über-zeugt, dass jeder ihn nur ärgern wollte. Er lag angezo-gen in seinem Bett und wollte nicht aufstehen. »Keiner mag mich«, murmelte er. »Alle schubsen mich herum und lachen mich aus.«Es klopfte. Seine Mutter kam ins Zimmer und setzte sich auf sein Bett. »Was ist denn, Thomas?«, fragte sie und drückte seine Hand. Thomas zog seine Hand aus ihrer Hand und sagte: »Keiner mag mich. Alle lachen mich aus. Ich bin es leid.« Da schüttelte seine Mutter ihren Kopf. »Du bist mein Schatz«, sagte sie. »Das weißt du doch? und trotzdem wirst du heute dein Zimmer aufräumen.«Thomas schaute seine Mutter an und zog die Nase hoch. Er stellte sich das anders vor, wenn man jemandes Schatz war. »Ich glaub das nicht, ich seh das nicht. Das kann doch gar nicht sein. Ich glaub das nicht, ich seh das nicht, ich sage einfach nein.«Seine Mutter schüttelte ihren Kopf. Wie konnte man nur so ungläubig sein. »und wer weckt dich jeden Morgen

mit einem Kuss?«, fragte sie. »Wer kocht dir alle deine Lieblingsgerichte, und wer weiß genau, wie er dich zum Lachen bringen kann?« Dann kitzelte sie ihn so wild, bis Thomas lachend aus dem Bett fiel. Thomas nickte. Da war was dran. So was tut man nur für seinen Schatz. »und trotzdem wirst du heute dein Zimmer aufräu-men«, sagte seine Mutter. »Sieh das ein.«Thomas war wütend. Er wollte nicht sein Zimmer auf-räumen. In seinem Zimmer sah es aus, als hätten dort vierzig Monster eine Party gefeiert. »Ich finde Zimmer-aufräumen bescheuert«, murmelte er. »In einer Woche sieht es dort wieder ganz genauso aus.«Plötzlich stand Inka in seinem Zimmer. Er hatte sie gar nicht kommen gehört. Inka war die Freundin von Thomas. Manch-mal kam sie einfach vorbei und besuchte ihn. Sie hatte eine Schokolade dabei. »Wie siehst du denn aus?«, fragte sie. »Ich habe schlechte Laune«, sag-te Thomas. »Alle ärgern mich, und immer soll ich mein Zimmer aufräumen. Keiner hat mich gern.«Inka schüttelte den Kopf. »Ich habe dich gern«, sagte sie. »Du bist mein Freund.« Thomas verdrehte die Au-gen. Das hatte ihm noch gefehlt. Damit konnte er jetzt gar nichts anfangen. »Ich glaub das nicht, ich seh das nicht. Das kann doch gar nicht sein. Ich glaub das nicht, ich seh das nicht, ich sage einfach nein.«Inka lachte. Wie konnte man nur so ungläubig sein.

»Wer besucht dich dreimal die Woche?«, fragte sie. »Wer bringt dir immer eine Schokolade mit und hilft dir manchmal beim Zimmeraufräumen?« Thomas nickte. Da war was dran. So was tut man nur, wenn man mit jemand befreundet ist.Sie räumten das Zimmer auf. Thomas wusste auf einmal, dass er geliebt wurde und jemandes Schatz war und eine ganz tolle Freundin hatte. »Ich glaube euch«, murmelte Thomas, aber das hatte er im Grun-de schon immer getan.

Thomas war schlecht gelaunt . Er sollte sein Zimmer aufräumen . Das war nichts Neues . Er sollte jeden Montag sein Zimmer aufräumen, aber es machte ihm keinen Spaß . Er saß mit seinem Vater in der Küche und machte ein langes Gesicht . »Du weißt, dass ich dich liebe«, sagte sein Vater, »aber bei so was muss ich streng sein .«

Der ungläubige ThomasVon Erwin Grosche

Der AutorErwin Grosche, Kinderbuch-autor, Kabarettist, Träger des Deutschen Kleinkunstpreises

BuchtiPPErwin Grosche: Mein kleines Buch der Kin-dergebete . In 57 Geschichten für Kommu-nionkinder erleben Felicitas und Herr Riese Abenteuer zu den einzelnen Geboten der Bibel und den Bitten des Vaterunsers. Lustig, nachdenklich, laut und leise. 150 bekannte und neue Kindergebete für einen fröhlichen Tag, das gemeinsame Essen und eine gute Nacht. Diese Gebete machen Kindern Mut, mit schönen Erlebnissen und mit kleinen und großen Sorgen zu Gott zu kommen. Stuttgart: Gabriel, 2010. ISBN 978-3-522-30206-7. 8,90 €.

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Der liebe Gott versteht sicher alle Sprachen. Aber viele Jahrhunderte lang haben die Menschen in der Kirche vorwiegend Lateinisch gehört und gesprochen. Viele Wörter davon benutzen wir heute noch im Got-tesdienst. und sogar griechische und hebräische Wörter sind zu finden.

Die knifflige Frage ist: Weißt du, was sie bedeuten? Teste dich doch einmal! Das Lösungswort findest du, wenn du die Buch staben hinter der richtigen Antwort in die richtige Reihenfolge bringst.

Das Erstkommunionquiz für SprachgeniesVon Guido Erbrich

Der Autor

Guido Erbrich, Theologe, Buchautor, Leiter des Ron-callihauses, Magdeburg

Die Lösung lautet:

Die richtige Lösung findet sich im Materialheft zur Erstkommunion auf Seite 11

Paternoster e unser Pfarrer B Beichtvater i Vaterunser

Gloria c Ehre sei Gott D Glocke X Stimmt mit ein

Agnus Dei g Gottes Licht k Jahr des Herrn h Lamm Gottes

Deo gratias g Gott sei Dank h großer, allmächtiger Gott j Wir bitten dich, erhöre uns

Credo t Ich taufe dich l Ich glaube o Ich bereue

Sanctus P Singt mit! A heilig k Heiliger

Kommunion P Brot und Wein f Abendmahl u Gemeinschaft

Kollekte o bezahlen B einsammeln l Eintritt

Kyrie eleison z In Ewigkeit. Amen. g Herr, erbarme dich w Grüß Gott (Weckruf der Mönche)

Eucharistie V Gottesdienst e Dank sagen Ö still sitzen

Amen f selbstverständlich r Ja, so war und ist es V So wahr mir Gott helfe

Halleluja n Lobpreist Gott! m Die Messe ist aus f Der Herr ist auferstanden

Latein

Griechisch

Hebräisch

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Jesus Christus,du bist auch heute hier bei uns, die auch wir manchmal unsere Zweifel an dir und deiner Botschaft haben. Christus, erbarme dich.

Jesus Christus,du nimmst uns an mit all unseren Zweifeln, Ängsten und Nöten. Herr, erbarme dich.

Anspiel »Der ungläubige Thomas«1 . SzeneT: Ich heiße Thomas, und glaubt bloß nicht, ihr könnt mich für dumm verkaufen.Ich glaube nämlich nicht alles, was man mir erzählt. Mir kann keiner etwas vormachen.Es ist nicht zu fassen, was die Leute sich alles erzählen lassen und es dann auch noch glauben. Manchmal versuchen meine Freunde sogar, mich zu etwas zu über-reden. Aber da bin ich knallhart und sage nur: »Glaube ich nicht.«

Guido Erbrich / Julia Scholz: Be-ten ist kompliziert / einfach! Nur für Kinder. Das Buch möch-te Kindern und Eltern auf amü-sante und liebevoll gezeichnete Weise deutlich machen, wie leicht Beten sein kann. Es ist eine kleine Gebetsschule, ohne

vordergründig zu belehren. Leipzig: St. Benno, 2011. ISBN 978-3-7462-3118-1. 5,95 €.

Karl-Heinz König / Karl Joseph Klöckner: beten – sin-gen – feiern . Neuausgabe . Schritt für Schritt erklärt das Buch Kindern und ihren Eltern den Ablauf der hei-ligen Messe. Neben Impulsen zum Nachdenken enthält

es ein Beispiel für einen exempla-rischen Bußgottesdienst, kind-gerechte Gebete und moderne Kirchenlieder. München: Kösel in der Random-House-Gruppe, 2011.ISBN 978-3-466-36914-0. 8,99 €.

Elsbeth Bihler: Gott wohnt in un-serer Mitte . Gottesdienste, die den Kirchenraum erschließen . Kevelaer: Lahn-Verlag, 2011. ISBN 978-3-7840-3486-7. 14,90 €.

Einleitung:Der »Weiße Sonntag« ist immer auch der Sonntag des »ungläubigen Thomas«. Die Erzählung von seiner

Begegnung mit dem auferstandenen Jesus werden wir gleich auch im Evangelium hören.

Es tut uns vielleicht gut, von so einem zwei-felnden Jünger zu hören, und es hilft uns, auch mit unserem eigenen Zweifeln besser zu-

recht zu-kom-men.

Mit dem zweifeln-

den und glau-benden Thomas wollen wir nun im Kyrie

Jesus begegnen:

Kyrie:Jesus Christus,du bist als Auferstandener deinen Jüngern erschienen und hast ihnen den Frieden gebracht. Herr, erbarme dich.

Vom Zweifeln und VertrauenLiturgische Bausteine zum Jahresthema (Joh 20,19-31) von Lioba Kolbe

Tipps für Gebet und Gottesdienst

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Miteinander das Brot teilenGemeinsam sind wir unterwegs im Glauben. Jesus stärkt uns mit seinem Wort und seinem Brot, das er selber ist. In jedem Gottesdienst, den wir miteinander feiern, spüren wir: Jesus ist mitten unter uns. Diese Gewissheit ermutigt uns auf dem Weg des Glaubens. HEIDI RoSE

Gestern wollte mich zum Beispiel ein Freund überreden, mal wieder in den Kindergottesdienst zu kommen. Aber ich habe ihm gesagt: »Ist doch langweilig da. Immer diese Geschichten von Jesus und seinen Wundern. Das glaube ich sowieso alles nicht.«T gehtE: Habt ihr gerade gehört, was der Thomas immer wie-der gesagt hat? Was war noch mal sein Lieblingssatz? Genau: Glaube ich nicht!Der Thomas glaubt nur, was er sehen, hören oder sonst irgendwie beweisen kann. Was meint ihr: Wie können wir dem Thomas vielleicht zeigen, dass es noch mehr gibt, als das, was man mit den Augen sehen kann?S1 meldet sich und kommt nach vorneS1: Ich weiß was! Luft! Die Luft kann ich nicht sehen. Sie ist nämlich durchsichtig. und trotzdem ist sie so wichtig zum Atmen. Ohne Luft können wir nicht leben, obwohl man sie nicht sehen kann.E: Das ist ein gutes Beispiel. Fällt euch noch mehr ein?S2 meldet sich und kommt nach vornS2: Ich hab einen Hund, und der kann Töne hören, die wir Menschen mit unseren Ohren nicht mehr hören können, weil sie viel zu hoch sind.E: Auch gut. Gibt es noch etwas, was man nicht bewei-sen kann und was doch wahr ist?S3 meldet sich und kommt nach vornS3: Meine große Schwester, die hat jetzt einen Freund. In letzter Zeit benimmt die sich ganz komisch, wenn der kommt. Dann steht die eine halbe Stunde im Badezim-mer, und ich kann nur noch auf die Gästetoilette, wenn ich mal muss. Neulich habe ich sogar gesehen, wie sie sich geküsst haben. Aber gestern hat sie geweint. Sie hat zu meiner Mutter gesagt, dass sie nicht mehr weiß, ob ihr Freund sie wirklich liebt, und sie würde jetzt verlangen, dass er seine Liebe beweisen muss. Da hat meine Mutter gesagt: Liebe kann man nicht beweisen. Liebe gibt es nur, wenn man dem anderen vertraut.E: Das stimmt! Wie soll man auch beweisen, dass man einen anderen lieb hat? Wenn der das nicht glaubt, dann kann ich machen, was ich will. Ich kann ganz lieb zu ihm sein, ihn in den Arm nehmen, und der sagt dann trotzdem: »Das tust du ja nur, weil du etwas von mir

haben willst. Du spielst mir etwas vor! Ich glaube dir nicht!«Liebe kann man nicht beweisen, und trotzdem gibt es sie wirklich. und sie ist schön und sooo wichtig.Hoffentlich kommt der Thomas noch einmal vorbei, damit wir ihm erklären können, dass es doch mehr gibt, als man sehen, hören und beweisen kann.Ah, da ist er ja! Hallo, Thomas! Gerade haben wir von dir und deinem Lieblingssatz gesprochen.

T: Hallo ihr!S3: Du kommst zum Kindergottesdienst, Thomas? Das glaub ich nicht.T: Hey, das ist mein Satz!S1: Lass mal. Wir freuen uns ja, dass du da bist. Wir wollen dir nämlich erklären, dass es mehr gibt, als man sehen kann. Luft zum Beispiel, die kann man nicht sehen, und sie ist doch da.S2: und es gibt Töne, die sind so hoch, dass wir sie nicht hören können, aber Hunde wohl.S3: und dass dich deine Eltern lieb haben, dass du sie lieb hast, das kannst du auch nicht beweisen.T: Dass es Luft gibt, kann man mit den entsprechenden Geräten beweisen, ebenso die hohen Töne. und dass ich meine Mutter und meinen Vater lieb habe, das habe ich erst in der letzten Woche sehr deutlich gemerkt. Mein Vater hatte nämlich einen unfall.S1: Oh, das tut uns leid.T: Ich war sehr traurig. Meine Schwester und meine Mutter auch und wir hatten Angst. Aber er hat Glück gehabt, und jetzt geht es ihm auch schon wieder viel besser.Gestern habe ich ihn besucht. Da hat er etwas gesagt, was ich vorher noch nie von ihm gehört habe. »Ich muss einen guten Schutzengel gehabt haben. Gott hat mir mein Leben neu gegeben!« Das hat ausgerechnet er gesagt, der angeblich nicht an Gott glaubt. und dann hat er mir zum ersten Mal erzählt, dass er als Kind früher auch viel gebetet hat mit seiner Oma und dass er es jetzt zum ersten Mal wieder versucht hat.S2: und darum bist du heute gekommen?T: Mmh, ich glaube, ja!

Hinweis: Es handelt sich lediglich um Bausteine, nicht um eine vollends ausgearbeitete liturgische Feier!

Die AutorinLioba Kolbe, Rektorin i. K., Religionspädagogin, Schulab-teilung Erzbistum Paderborn

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Die Kommunionkinder basteln im Vorfeld doppelte aufeinandergeklebte Herzen aus Tonpapier oder Tonkarton . Das obere Herz ist in der Mitte mit einer Tür zu öffnen . Auf das untere Herz wird ein Foto des Kindes geklebt . Unter dem Thema: »Trau dich zu glauben …! Öffne Jesus dein Herz!« können sich die Kommunionkinder in der Gemeinde vorstellen .

Katechese zu: Jesus und Thomas – Joh 20,24-28

Er schüttelt den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht! Jesus kann das nicht gewesen sein. Ihr habt euch getäuscht«, sagt Thomas zu seinen Freunden. Thomas war näm-lich nicht dabei, als Jesus am Osterabend durch die verschlossene Tür zu den Jüngern gekommen war, mit ihnen gesprochen und gegessen hatte. Sie waren alle so froh und glücklich gewesen, als sie danach Thomas von ihrer Begegnung mit Jesus erzählt hatten. und Thomas? Er ist traurig und vor allen Dingen auch enttäuscht, dass er nicht dabei war. Ihm fehlt diese so wunderbare Erfahrung. und so bleibt er skeptisch und glaubt nicht, was die anderen Jünger glauben: dass Jesus lebt.Wie soll denn das auch gehen? Er, Thomas, hält sich da lieber an die Fakten: Der Meister ist gekreuzigt worden, er starb, und nun ist er tot. Auch wenn sich das so ein-fach anhört, Thomas ist wie all die anderen Jünger auch, traurig darüber, dass ihr Herr und Meister, ihr bester Freund tot ist. Was hatten sie sich alles erträumt mit Jesus an ihrer Seite. und nun??? Aus der Traum!!! Alles vorbei!!! Wie sollte es nun weitergehen???Die anderen Jünger, die wie Thomas die letzten Jahre mit Jesus durchs Land gezogen sind, halten ihm immer wieder entgegen: »Aber wir haben den Herrn gesehen! Glaube uns doch! Er lebt!« Sie können ihn aber nicht überzeugen. und man muss ja auch zugeben: Thomas hat doch eigentlich »irgendwie« Recht. Jeder Mensch, damals zur Zeit Jesu und auch wir heute, weiß, oft aus eigener persönlicher Erfahrung, der Tod ist endgültig,

da ist noch niemand wieder zurückgekommen. Auch wenn wir uns das, genau wie die Jünger, oft so sehr wünschen.Ja, zugegeben: Jesus hat zwar bei seinen Wanderungen durch das Land einige Menschen ins Leben zurückge-holt; das war unglaublich. Aber jetzt – er selbst ist tot, und nun soll er wieder lebendig sein? Thomas bleibt auf seinem Standpunkt: »Wenn ich nicht die Wunden der Nägel an seinen Händen sehen und berühren kann, dann glaube ich nicht. Ende, aus!«Acht Tage nach Ostern sind sie alle wieder versammelt. Thomas ist auch dabei. Sie sitzen um den Tisch, an dem Jesus mit ihnen das Abendmahl gefeiert hat. Doch der Platz in der Mitte, an dem Jesus beim Abendmahl geses-sen hat, den haben sie frei gelassen.Aber auch die Sitzordnung ist nicht mehr dieselbe. Nun, da niemand mehr den Mittelpunkt bildet, ist alles anders. Die Jünger sitzen eng beieinander, so wie es sich gerade ergibt. Keiner redet, alle sind ängstlich, schweig-sam und verzweifelt. Die Fenster und Türen sind fest ver-riegelt. Die Lampe, an der nur zwei Flammen brennen, wirft ein mattes Licht auf den Tisch. Der Rest des großen Saales liegt im Halbdunkeln. Jesus fehlt ihnen so sehr!Johannes, der gerade das wenige, was an Essen noch da ist, für eine gemeinsame Mahlzeit holen will, bleibt erschrocken stehen.Da steht Jesus mitten im Raum und schaut auf seine Freunde!!! Er lächelt liebevoll und öffnet seine Arme und streckt sie den Jüngern entgegen. Johannes ruft erfreut: »Jesus!« Da blicken auch die anderen auf und sehen ihn. Verwundert und gleichzeitig froh eilen sie auf

Mit Jesus sprechenMit Jesus über all das sprechen zu können, was uns bewegt, worüber wir uns freuen, wovor wir Angst haben oder was wir uns wünschen, dazu sind wir immer wieder eingeladen. Er ist wie ein guter Freund, der auf uns wartet und uns zuhört. Er nimmt auch unsere Zweifel und Fragen ernst. HEIDI RoSE

Basteltipp

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Jesus zu. Ein strahlendes Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. »Friede sei mit euch«, so begrüßt Jesus seine Jünger.Jesus tritt wie selbstverständlich in ihre Mitte – trotz verschlossener Türen – und wünscht ihnen den Frieden. Jesus lebt!!!Nun umringen ihn alle, einige nehmen ihn in den Arm und wieder andere stehen etwas weiter hinten, immer noch erstaunt und fassungslos.Der Einzige, der wie erstarrt im Hintergrund bleibt, ist Thomas. Erschrocken beobachtet er, was da gerade ge-schieht. Es sieht fast so aus, als wolle er sich hinter dem Tisch verstecken. Wieso ist er nicht auch bei Jesus?Jesus aber, der mitten zwischen den Jüngern steht, lässt seinen Blick suchend durch den Raum schweifen. Dann entdeckt er ihn. Doch Thomas kommt nicht näher und schaut Jesus auch nicht an. Da ruft Jesus ihn leise: »Thomas, komm her!«Thomas hebt langsam den Kopf, verwirrt und beinahe weinend, aber er hat nicht den Mut zu kommen. Er senkt den Kopf wieder. Jesus geht ein Stück auf ihn zu und sagt noch einmal: »Komm her, Thomas.«Die Stimme Jesu ist fast bittend. Thomas steht verwirrt auf und nähert sich Jesus langsam und ungläubig.»Du glaubst nur, wenn du mich siehst! Hier bin ich!« In seiner Stimme liegt ein aufmunterndes Lächeln. Thomas fühlt es und wagt Jesus anzuschauen. Trau dich doch …, scheint Jesus ihm wortlos zu sagen. Dann fasst er sich ein Herz und bewegt sich weiter vorsichtig auf Jesus zu.Jesus streckt ihm die Hände entgegen. »Hier sind meine Wunden. Strecke deine Finger aus und berühre sie und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.«Thomas zittert, er sieht Jesus an, aber er berührt die Wunden nicht. Er bewegt seine Lippen, bringt jedoch kein Wort heraus. Tränen fließen über seine Wangen.»Gib mir deine Hand, Thomas«, sagt Jesus sanft.Ganz vorsichtig berührt Thomas die Hand Jesu. und Jesus be-rührt Thomas.Beide schauen sich schweigend an.Dann gelingt es Thomas wieder zu reden. Er fällt vor Jesus auf die Knie und stottert mit tränenerstickter

Stimme: »Mein Herr und mein Gott!« und damit ist alles gesagt!Jesus nimmt Thomas an, so wie er ist, mit seinem Zweifel, mit seinem Glauben. Er hilft ihm auf und nimmt ihn in die Arme: »Thomas! Thomas!«, flüstert er ihm zu. »Weil du mich gesehen hast, glaubst du! Glücklich sind aber die, die nicht sehen und doch glauben.«Dann setzt sich Jesus an den Tisch, um mit seinen Jün-gern zu essen. Jeder von ihnen möchte gerne neben Jesus sitzen. Doch es ist Thomas, den Jesus zu sich an seine Seite zieht. Er darf neben Jesus sitzen, ganz nah bei ihm.

Und genau wie damals ist auch Jesus heute hier bei uns . Er ruft jede Einzelne und jeden Einzelnen von euch zu sich:Komm her zu mir! Trau dich zu glauben … an mich und meine Botschaft.Komm her zu mir und setz dich mit mir an den Tisch.Komm her zu mir, um das Brot zu empfangen, das mehr ist als nur Brot.Jesus selbst schenkt sich dir im Brot, um ganz bei dir zu sein.Lass dich von ihm berühren wie Thomas. und: Trau dich, an ihn zu glauben …!!!

Fürbitten:(Antwort auf die Fürbitten: Jesus, ich vertraue dir!)

Lasst uns beten zu unserem Herrn Jesus Christus, der unsere verschlossenen Türen öffnet und zu uns kommt:IHN bitten wir: Öffne die Tür der Freude! Schenke allen Menschen, die heute hier sind, ein frohes Herz, so dass du mit deiner Freude mitten unter ihnen bist.Antwort: Jesus, ich vertraue dir!

Öffne die Tür des Friedens! Du hast deinen Jüngern den Frieden gewünscht. Bringe auch uns deinen Frieden, so dass wir diesen Frieden weiterschenken können.Antwort: Jesus, ich vertraue dir!

Sich geliebt wissenGott hat uns Menschen erschaffen. Jeder Einzelne ist einmalig und von ihm geliebt.Wie Jesus dürfen wir Gott unseren Vater nennen. Er hört uns zu. Er versteht uns. Er traut uns ganz viel zu. Seine Liebe ermutigt uns auf dem Weg unseres Lebens. HEIDI RoSE

Die AutorinHeidi Rose, Theologin, tätig in der Verlagsarbeit, vielfältige Erfahrungen in der Sakramen-tenkatechese

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Öffne die Tür des Zweifels zum Glauben! Thomas hat durch deine Berührung seine Zweifel verlo-ren. Berühre auch die Suchenden und Zweifelnden unter uns und schenke ihnen den Glauben an dich.Antwort: Jesus, ich vertraue dir!

Öffne die Tür des Vertrauens! Schenke denen, die verzweifelt sind, die in ihrem Leben keinen Ausweg mehr sehen, neuen Lebensmut und großes Vertrauen.Antwort: Jesus, ich vertraue dir!

Öffne die Tür der Auferstehung! Du bist deinen Jüngern als Auferstandener begegnet. Mit deiner Auferstehung hast du auch uns das ewige Leben geschenkt. So denken wir an die Menschen aus unseren Familien, die heute nicht mehr hier mit uns zusammen sein können. Lass sie mit dem Licht der Auferstehung in unseren Herzen bei uns sein.Antwort: Jesus, ich vertraue dir!

Jesus Christus, du willst unser Freund und der Freund aller Menschen sein. Wie du Thomas die Hand entgegen-

gestreckt hast, so hältst du sie auch jedem von uns hin und sagst: »Trau dich zu glauben …!« Schenke uns den Mut und das Vertrauen, deiner Verheißung zu glauben, und bleibe bei uns und unseren Kommunionkindern alle Tage unseres Lebens. Amen.

Gebet nach der Kommunion:Jesus, wir danken dir, dass du jetzt ganz nah bei uns bist. Das zu verstehen und daran zu glauben ist nicht immer einfach. Da können wir schon wie Thomas zwei-feln und sagen: Das glaube ich nicht! Jesus, gib, dass wir lernen, dir unser Herz zu öffnen, dir zu vertrauen, auch wenn wir Dinge nicht verstehen. Aber es ist gut zu wissen, dass du uns auch dann verstehst, wenn wir Schwierigkeiten in unserer Freundschaft zu dir haben. So wie du Thomas verstanden hast und ihm geholfen hast zu vertrauen, so hilf du auch uns. Amen.

Schlusssegen (aus dem Messbuch):Der allmächtige Gott hat uns durch die Auferstehung seines Sohnes aus Sünde und Tod befreit; er segne euch und schenke euch seine Freude. und Christus, mit dem wir auferstanden sind durch den Glauben, bewahre in euch die Gabe der Erlösung. Gott hat uns in der Taufe angenommen als Kinder seiner Gnade; er schenke euch das verheißene Erbe. Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Um Verzeihung bittenManchmal werden wir anderen gegenüber schuldig. Wir würden es gerne ungeschehen machen, auch wenn wir wissen, dass wir es nicht können. Aber Gott ermöglicht uns immer einen neuen Anfang. Das gibt uns auch Kraft, auf andere zuzugehen und zu sagen: »Es tut mir leid!« HEIDI RoSE

Die liturgischen Bausteine haben dem Liturgischen Institut in Trier vorgelegen und entsprechen den liturgischen Vorschriften.

Die AutorinJessica Bohn, Theologin, wiss. Mitarbeiterin an der Theologi-schen Fakultät Paderborn

An einer Sache zweifeln kann nur der, der die Sache ernst nimmt.Wenn etwas egal ist, kommt kein Zweifel auf.Wenn etwas egal ist, wird kein Gedanke daran verschwendet.Zweifel zeugt von Auseinandersetzung.Wenn es Momente gibt, in denen mein Glaube zweifelt, Jesus,dann, weil ich dich ernst nehme, weil ich über dich nachdenke,weil ich versuche, deine Liebe zu verstehen. JESSICA BOHN

GEDANKEN

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Der AutorJohannes Schäfers, Religions pädagoge, Gemein-dereferent im Erzbistum Paderborn, Referent für die Aktion »GlaubensMobil« des Bonifatiuswerkes

Vor- und Zwischenspiel G

D Em C G D G

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Strophen G D Em D G D

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G D Em D C D Em D

Da-

rum

trau

Dich

zu

glau-

ben,

so

wie

Tho-

mas

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tat

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preis

den

Herren

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Wort

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Refrain G

D Em C G D G

(3x)

Denn

Tho-

mas,

der

zwei-

felt,

ob

es

wirk-

lich

Gott

ist.

Doch

als

er

ihn

spürt,

spürt

er

Je -

sus

Christ.

Nach dem dritten Refrain F C F C F C G

Die-

ser

hat

sich

ver-

bor-

gen,

hier

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Brot

und

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Wein,

will

dir

heut

und

e -

wig

Freund

und

Hel-

fer

sein!

F C F C F C G

Da-

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trau

Dich

zu

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ben,

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tat

und

preis

den

Herren

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Wort

und

in

Tat!

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D Em C G D G

Nachspiel G

D Em C G D G

Trau dich zu glauben! T./M.: Johannes Schäfers

MP3-Version, Karaoke-Version und Notendownload unter www .bonifatiuswerk .de

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Hilfe, sich für das Leben zu entscheiden

Schon seit zwei Jahren nimmt das Martinshaus auch schwangere Frauen auf, die sich gegen eine Abtrei-bung entschieden haben und trotz vieler Schwierig-keiten ihr Kind behalten wollen. Zurzeit wohnt hier außer Regina und ihrer Kleinen noch eine in Schwie-rigkeiten geratene Familie. Mehrere alleinerziehende Mütter, wie z. B. Evita, haben jetzt Arbeit gefunden und sind in der Lage, für sich selbst und ihr Kind zu sorgen. Sie sind dankbar für die Anteilnahme und das Verständnis, das sie hier erfahren haben.

Im Obdachlosenheim durfte Regina nicht mehr länger bleiben, weil sie schwanger war …

Als wir die Tür im Hof des Hauses in der Lacplesastraße 49 öffnen, schallen uns fröhliche Kinder-stimmen entgegen. Es ist Mittag, und der Tisch wird gedeckt. Wie viele Esser jeden Tag zu erwar-ten sind, weiß man im Martinshaus nie so genau. Doch die Suppe reicht auch heute für alle.und was, wenn mehr Hungrige kämen? – Dann würden wir mehr Brot kaufen, erwidert die Kü-chenchefin Iveta Jansone lachend. Jeden Tag bekommen ungefähr 20 Kinder aus dem Bahnhofs-viertel, aus der Gegend der Fabrik »Lauma« und aus Karosta (ein ehemaliger Militärhafen) ein warmes Mittagessen – der Rekord liegt bei 34 Kindern am Tag.Wenn die Teller leer sind, bekommt jedes Kind einen Apfel und ein Bonbon. Dann wird gemein-sam gebetet. Kinder und Erwachsene geben einander die Hände und danken Gott. Noch ein Augenblick Stille, und das fröhliche Getümmel geht wieder von vorne los, denn das Martinshaus hat »Zuwachs« bekommen, und die junge Mutter Regina wird liebevoll beglückwünscht. Sie darf mit ihrem Säugling ein halbes Jahr lang hierbleiben. Wird Regina nach dem Ablauf dieser Frist auf eigenen Füßen stehen können?

Dieser Erfahrungs bericht erschien in der Lokalzeitung

»LIEPAJAS ACIS« – die Augen von Liepaja –, wurde

aus dem Lettischen über-setzt von Ieva Wyrwich und redaktionell bearbeitet von

MATTHIAS MICHEEL.

Letzter Zufluchtsort Martinshaus –ein Erfahrungsbericht

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Unterstützen und Mut machen

Einer der Räume dient als Lager für gespendete Secondhandkleidung; davon kann sich jeder Bedürftige etwas aussuchen. Leute aus der um-gebung können ohne irgendwelche Bedingungen oder Voranmeldungen ins Martinshaus kommen. Keiner wird gefragt, welcher Konfession er zuge-hört, wenn er denn überhaupt eine hat.Obwohl es ein christliches Haus ist, wird den Kindern im Martinshaus nichts aufgezwungen. Gebetet wird nur vor und nach dem Mittagessen; wer jedoch will, ist eingeladen, an der heiligen Messe teilzunehmen. Das Martinshaus lebt fast ausschließlich von Spenden.

Jeder Mensch braucht Zuwendung

Im Wohnzimmer hängt ein Gemälde, das die Herkunft des Namens des Hauses erklärt.Der heilige Martin de Porres lebte in Peru im 16. Jahrhundert und war ein besonders gütiger, freigebiger und hilfsbereiter Mensch.Wenn die Gesellschaft gewisse Menschen abfällig als »Problem« ansieht und verstößt, zeigt sie, wie krank sie selbst ist. In so mancher Familie gibt es neben sich normal entwickelnden Kindern einen Sprössling, der etwas mehr Zuwendung braucht. Eltern kämen nie darauf, ihn deswegen als »Problem« zu sehen, sondern sie werden versuchen, ihm zu helfen.Das Martinshaus ist ein Ort, an dem christliche Gastfreundschaft gelebt wird. Ein Ort des Leben-Teilens mit Menschen, die auf der Schattenseite stehen. Ein Ort der Menschenfreund-lichkeit Gottes. Jede noch so kleine Spende der Erstkommunionkinder zählt hier!

Der Anfang von allem

Es war vor neun Jahren, als die Dominikaner den an Mülltonnen herumschleichenden Kindern Brot anboten. Knapp 20 Leibe Brot jeden Tag. Dann kam die Idee, ihnen auch eine Möglichkeit zu geben, die Erfahrung eines richtigen Zuhauses zu machen im Gegen-satz zu der kalten Atmosphäre eines bloßen Zentrums, einer »Anstalt« oder Sonntags-schule. Es gelang, relativ günstig ein Haus zu kaufen. Das Haus war in ziemlich schlechtem Zustand. Alles wurde (und wird) mit eigenen Kräften renoviert, damit die Kinder sehen, wie es gemacht wird. Tapezieren, Geschirrspülen, Aufräumen – auch das gehört zum Alltag.

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»Mithelfen durch Teilen« – die deutschen Bischöfe haben die Bedeutung der Förderung der Kinder- und Jugendpastoral in der Diaspora mit der Festlegung der Erstkommunionkollekte seit 1918 immer wieder deutlich unterstrichen. Mehr denn je ist die Aktion »Mithelfen durch Teilen« heute höchst sinnvoll und aktuell! Sie ist ein bleibender Akt beeindruckender Solidarität der Erstkommunionkinder mit ihren Altersgenossen in der Diaspora.»Kinder dürfen nicht um Gott betrogen werden.« So lautet ein berühmt gewordenes Wort des Tübinger Religionspädagogen Albert Biesinger: Kinder und Ju-gendliche sind häufig die Verlierer unserer Gesellschaft, das lässt sich sehr leicht empirisch nachweisen. Sie sind es sowohl in materieller als auch – und vor allem – in »seelisch-geistiger« Hinsicht. Selten zuvor ist eine Generation nämlich in einem solchen Sinnvakuum aufgewachsen! Selten zuvor hat eine Gesellschaft junge Menschen so sehr um die Hoffnungsperspektive betrogen, die ihr Leben reicher und erfüllter machen könnte, um die Kraft der Religion und des Glaubens.Je »religionsleerer« und »wertfreier« aber unsere Zeit wird, desto dringlicher ist ein sinnorientiertes Angebot gerade in den Gebieten der Diaspora. Folgerichtig fordert Biesinger das Recht der Diaspora-Kinder auf Religion und religiöse Erziehung ein. In Ost-deutschland beispielsweise sind nur noch ca. 20 % der Menschen christlich orientiert, davon gehören wieder-um lediglich 4 % bis 5 % zur katholischen Kirche. Das muss man sich wirklich einmal sehr bewusst machen: In einem Gebiet von über 100.000 Quadratkilometern

Ausdehnung leben 80 % der Menschen ohne religiöse Bindung. Mitten in Europa. Das ist ziemlich einmalig in der Weltgeschichte!Gerade in den extremen Diaspora-Gebieten haben es Kinder und Jugendliche daher häufig schwer, ihren Glauben auch praktisch und im Alltag zu leben. und hier setzt die Solidaritätsaktion der Erstkommunionkinder an: Kinder helfen Kindern, damit in der »Zerstreuung« (= Diaspora) einer säkularen Welt das Evangelium als alternatives Lebensmodell angeboten werden kann.Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe unterstützt Projekte, die etwas von der Kraft der Religion vermit-teln. Aus dieser Kraft lernen Kinder und Jugendliche, ihr Leben sinnvoll und erfüllt zu gestalten, den wahren Geschmack am Leben zu finden.Darum muss es einer ganzheitlichen religiösen Päda-gogik in unseren Tagen besonders gehen: die Seele der Kinder zu befreien von all dem Konsum- und Werbe-Müll und den Kopf frei zu bekommen für Gott und Christus. Dabei kann die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe einen wichtigen Dienst gerade dort leisten, wo von Religion und Sinn immer weniger die Rede ist.

Und deshalb ist auch heute noch die Spende der Erstkommunionkinder höchst relevant!

Füreinander lebenJesus möchte, dass wir gut miteinander umgehen und füreinander leben. Wenn wir mit offenen Augen durch die Welt gehen, dann werden wir erkennen, wo wir gebraucht werden und wie wir einander helfen können. Durch viele kleine Schritte des Miteinanders im Sinne Jesu wächst Gottes Reich schon hier auf Erden. HEIDI RoSE

BuchtiPPElsbeth Bihler: Kommt, seht und feiert . Der Erst-kommunionkurs . Kinderbuch . Das Kinderbuch zum

Erstkommunionkurs »Kommt, seht und feiert« ist ein wichtiger Baustein einer kindgerechten Vorbereitung auf die Beichte und die Feier der Erst-kommunion. Kevelaer: Lahn-Verlag, 2010. ISBN 978-3-7840-3475-1. 6,90 €.

Damit Kinder Geschmack am Glauben findenWarum die Erstkommunionkinder bundesweit für die Diaspora sammelnVon Matthias Micheel

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Diaspora-Kinder- und -JugendhilfeKamp 22, 33098 PaderbornTelefon: 0 52 51 / 29 96-50/-51(Herr Matthias Micheel / Frau Irmgard Backhaus)Telefax: 0 52 51 / 29 96-88E-Mail: [email protected] und diakonische Pastoral(Frau Julia Brodersen-Schäfers)Telefon: 0 52 51 / 29 96-44E-Mail: [email protected]

Ein Engel für dich – 125 Jahre Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe

wenn sie mehr üBer unsere Projekte erfAhren mÖchten,

wenDen sie sich Bitte jeDerzeit unD gerne An:

www .bonifatiuswerk .de

Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe ist ein wichti-ger Bestandteil des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken. Gegründet wurde sie vor 125 Jahren und ist seitdem ein »Engel für Kinder und Jugendliche« in der Diaspora. Wir fördern mit jährlich über 3 Mio. EuR, was zur Bildung christlicher Gemeinschaft und zur Vermittlung der christlichen Botschaft an die neue Generation in extremer Diaspora notwendig ist, zum Beispiel:

K �katholische Kinderheime bzw. familienanaloge Wohngruppen,

K��religiöse Elementarerziehung in den katholischen Tageseinrichtungen in der Diaspora,

K��Sakramentenkatechese sowie andere religiöse und diakonische Bildungsmaßnahmen,

K��Religiöse Kinderwochen (RKW),K��das Kinderhaus Sonnenblume bei Berlin (Hilfen für

ausgesetzte Säuglinge bzw. Mütter mit Kleinkindern in Notsituationen),

K��kirchliche Initiativen gegen Jugendarbeitslosigkeit, Gewalt und Missbrauch,

K��internationale religiöse Jugendbegegnungen,K��Straßenkinderprojekte in Nord- und Ostdeutsch-

land, Lettland und Nordeuropa,K��ambulante Kinderhospizdienste,K��Seelsorge an schwerstkranken Kindern,K��Jugendseelsorge in der JA Raßnitz,K��katholische Jugendbands.

Bonifatiuswerk der deutschen

Katholiken

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Albert Biesinger / Edeltraud und Ralf Gaus: Warum hat Gott die Welt gemacht? Antworten auf Kinder-fragen. Woher kommen wir? Wer hat die Tiere gemacht? Hat Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen? Hat die Erde auch ein Ende? Kin-derfragen rund um die Welt und ihr Entstehen. Freiburg: Herder, 2010. ISBN 978-3-451-33097-1. 7,95 €.

ImpressumHerausgegeben vom Bonifatiuswerk/Dia-spora-Kinderhilfe, Kamp 22, 33098 Pader-born, Tel. 0 52 51/29 96-50/-51; E-Mail: kinder hilfe@bonifatiuswerk .de; Internet: www.bonifatiuswerk.deKonto: Bank für Kirche und Caritas Pader-born. Kontonr. 50 000 500 (BLZ 472 603 07)Verantwortlich: Monsignore Georg Austen (Generalsekretär)

Gesamtredaktion: Matthias Micheel, Julia Brodersen-Schäfers (Missionarische und diakonische Pastoral / Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe); Redaktionsschluss: 25. Mai 2011.Bildnachweis: Illustration: Cornelia Haas; © luna/Fotolia.com (6); © styleuneed/Fotolia.com (7); © pressmaster/Fotolia.com (10); © life_artist/Fotolia.com (11); © eyezoom1001/Fotolia.com (12); © MASP/

Fotolia.com (13); © fotodesign-jegg.de/Fotolia.com (13); © Yantra/Fotolia.com (16); E. Brosch (16); © kryczka_d/Fotolia.com (18); © Claude Wangen/Fotolia.com (18);© Kitty/Fotolia.com (19); alle anderen: Bonifatiuswerk der deutschen KatholikenHerstellung: Bonifatius GmbH, Druck · Buch · Verlag, PaderbornGrafische Gestaltung: Elke Brosch

Bücher, Tipps und Geschenke zur Erstkommunion 2012

Der Fuchs und das Mädchen (DVD). Lila lebt mit ihren Eltern auf einem abgelegenen Bauernhof am Rande der Berge. Eines Tages ent-deckt sie auf ihren Streifzügen einen Fuchs. Sie gewinnt das Vertrauen des Wildtieres und entdeckt durch es

neue, wilde und geheimnisvolle Seiten der Natur. EAN 4260173780765. Hamburg: Oetinger, 2011. 12,95 €.

Boy Lornsen: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt . Der Kinderbuchklassiker in neuer Ausstattung. Ein schönes Geschenk für Kommunionkinder, das in jedes Kinderzimmer gehört. Mit vielen farbigen Bildern von Günther Jakobs. Stuttgart: Thienemann, 2009. ISBN 3-522-18170-0. 16,90 €. Ab 9 J.

Roberto Piumini: Matti und der Großvater . Eine der schönsten Geschichten über das Abschiedneh-men. Mit wunderbaren Illustrationen von Quint Buchholz. München: Hanser, 2011. ISBN 978-3-

446-23696-7. 14,90 €.

Mark Twain: Tom Sawyer als De-tektiv . Die wenigsten wissen, dass

Mark Twain auch einen Krimi

geschrieben hat, in dem Tom Sawyer als Detektiv auftritt. Dabei zählt dieses Kin-derbuch zu den schönsten Klassikern für kleine Leser im Kommunionkindalter. ISBN 978-3-446-23668-4. München: Hanser, 2011. 12,90 €.

Kirsten Boie: Ostern im Möwenweg . Bd. 7 der erfolgreichen »Möwenweg«-Serie – Kinderalltag der Frühlings- und Osterzeit in bester Bullerbü-Tradition, aus Kindersicht erzählt und liebevoll

illustriert. Hamburg: Oetinger, 2010. ISBN 978-3-7891-3189-9. 12,95 €.

Per Olov Enquist: Großvater und die Schmuggler . Aus der geplanten Berg-wanderung wird plötzlich ein gefährli-ches Abenteuer mit echten Schmugg-lern, Polizisten, Hubschraubern, Wölfen

und einem bärenstarken Bären. Das neue Kinderbuch des Erfolgsautors aus Schweden. München: Hanser, 2011. ISBN 978-3-446-23659-2. 12,90 €. Auch als Hör-buch, gelesen von udo Wachtveitl, ISBN 978-3-89353-356-5. 24,95 €.

Paul Maar: Sams im Glück . Ein neues Sams-Buch, rasant, turbulent und voller lustiger Einfälle – und ein Buch zum Nachdenken! Hamburg: Oetinger, 2011. ISBN 978-3-7891-4290-1. 12,00 €.

Sämtliche Publikationen sind in jeder Buchhandlung erhältlich . Preisände-rungen und Irrtümer vorbehalten!

Lesenswert. Sehenswert.

Hörenswert – für Kinder im

Kommunionalter

Albert Biesinger / Helga Kohler-Spiegel: Woher,

wohin, was ist der Sinn? Die großen Fragen des Lebens

– Kinder fragen – Forscherinnen und Forscher antworten. Leicht verständlich, pfiffig illustriert und mit vielen guten Anre-gungen zum Weiterdenken. München: Kösel in der Random-House-Gruppe, 2011. ISBN 978-3-466-37016-0. 15,99 €.

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Erstkommunion-vorbereitung und religiöse

Literatur

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