Psychologie Heute 01/2013 Leseprobe

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Leserprobe der Ausgabe 01/2013

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PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

Das Gute am AberglaubenGlücklicherweise trägt nicht jeder von uns tagein, tagaus denselben „Glücks-pulli“ wie manche Fußballtrainer. Doch auch wenn wir wissen, dass es Unfug ist: Ein bisschen abergläubisch sind wir schon. Und das ist gar nicht so dumm. Denn: Magisches Denken suggeriert ein Gefühl von Kontrolle – und das wieder-um macht selbstsicher und steigert die Leistung. Forscher zeigen: Wer glaubt, beim Golf mit einem „Glücksball“ zu spielen, puttet tatsächlich schneller ein! 20

4 In diesem Heft

Titelthema

Psychologie & Film

! Anna Gielas

Ein bisschen Aberglaube schadet nicht – im Gegenteil! 20! Anne Otto

Das war doch meine Idee! 28! Hartmut Rosa im Gespräch

Eine Art von Begehren nach Welt 34! Jochen Metzger

Patienten und ihre Pillen: „Dreimal täglich! Ist das denn so schwer?“ 40! Urban Elsässer im Gespräch

Psychologie für Musiker: „Ein Gespür für das Unterbewusste bekommen“ 46

! Martin Tschechne

Urban Gardening: Landlust in der Stadtluft 62! Hans-Ulrich Wittchen im Gespräch

„Warum sollte die Psyche gesünder sein als der Rest des Körpers?“ 68

! Hans Weingartner im Gespräch

„Die Erfolgreichen interessieren mich weniger als die Verzweifelten“ 76

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In diesem Heft 5

Zwischen Ideenklau und InspirationBei Guttenberg war die Sache rasch klar: Seine Doktor-arbeit bestand zu großen Teilen aus Versatzstücken, montiert nach dem Prinzip copy and paste. Doch nicht immer ist die Abgrenzung von Ideenklau und kreativer Inspiration so einfach. Kein Wissenschaftler oder Künst-ler arbeitet im luftleeren Raum, und jeder tut gut daran, sich von den Ideen anderer inspirieren zu lassen. Denn Originelles wächst nur auf dem Humus des Vertrauten. 28

Zu blöd für Hustensaft?Dreimal täglich! Ist das denn so schwer? Offenbar schon. Mindestens ein Viertel der Patienten bringt es nicht fer-tig, sich an den Behandlungsplan zu halten und zur rich-tigen Zeit das richtige Medikament einzunehmen. Die Folgen sind Komplikationen und Erkrankungen, die in Deutschland zehn Milliarden Euro jährlich verschlingen. Was sind die Gründe? Und wie bringt man Menschen dazu, nicht leichtsinnig ihre Genesung zu sabotieren? 40

8Themen & Trends! Ehrfurcht: Staunend das Leben bereichern

! Ungutes Gemisch: Autoritätsgläubigkeit und Religion

! Empathie: Frauen merken sich, was andere erzählen

! Piercer finden: Piercing macht unattraktiv

Und weitere Themen

52Gesundheit & Psyche! Die Angst danach: Wenn Krankheit traumatisiert

! Selbstheilung: Was lehren uns Placebos?

! Hypnose: Therapeutische Scheu vor der Trance

! Dramatisierung: Krebs in Filmen

Und weitere Themen

82Buch & Kritik! Gegen Medienexzesse: „Computern in die Elektroden treten“

! Immer Appetit: Das Steinzeithirn macht uns fett

! Freiheit vom Glücksdiktat: „Don’t be happy, worry!“

! Frauenbewegung: Feindbild Alice Schwarzer

Und weitere Bücher

Rubriken 6 Briefe 8 Themen & Trends52 Gesundheit & Psyche82 Buch & Kritik93 Im nächsten Heft94 Impressum95 Markt

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20 Titel

Ein bisschen Aberglaube schadet nicht – im Gegenteil!Wir klopfen auf Holz, kreuzen die Finger und tragen in wichtigen Situationen ein ganz bestimmtes Kleidungsstück – doch abergläubisch sind wir natürlich nicht! Dabei müssen wir uns nicht schämen, wenn wir manchmal in magisches Denken verfallen. Es hat wertvolle Funktionen: Aberglaube lässt das Leben weniger oberflächlich erscheinen und suggeriert uns ein Gefühl von Kontrolle. Dass ma-gisches Denken nichts für aufgeklärte Menschen sei, entlarven Wissenschaftler als Irrtum. Selbst die Rationalsten unter uns können manchmal gar nicht anders, als magisch zu denken. Das muss keineswegs ein Nachteil sein

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Titel 21

Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika bekam die deutsche Mannschaft unerwartete Ver-

stärkung: In den Spielen gegen England und Argentinien soll der Kaschmirpul-lover von Bundestrainer Joachim Löw zu den Siegen der Elf beigetragen haben. Die deutschen Medien bezeichneten das babyblaue Kleidungsstück schnell als den Glückspulli. Im vorigen Jahr wurde die berühmte Textilie für eine Million Euro versteigert. Ab 2014 wird sie offi-ziell im Dortmunder DFB-Fußballmu-seum ausgestellt.

Umfragen zufolge glauben heute mehr als 40 Prozent der Deutschen an glücksbringende Symbole. Und der deutsche Bundestrainer gehört sicher-lich dazu. Kurz vor Beginn der Europa-meisterschaft 2012 verteilte Löw tibeti-

sche Shamballa-Armbänder unter sei-nen Spielern. Sie sollten für positive Energie, Glück und Zusammenhalt sor-gen. Bereits vor früheren Wettkämpfen setzte er auf Glücksbringer. Im Jahre 2006 bekamen seine Fußballer ein Holz-kästchen mit drei Glückspfennigen der deutschen Weltmeisterjahrgänge 1954, 1974 und 1990. Das Geschenk der Ta-lismane war eine gute Idee, legen doch Beobachtungen aus Experimenten nahe, dass magisches Denken durchaus posi-tive Wirkungen haben kann.

In einer Untersuchung an der Uni-versität zu Köln ließ ein Forscherteam um Lysann Damisch die Probanden Golfbälle einlochen. Die Hälfte von ih-nen glaubte, mit einem „Glücksball“ zu spielen. Diese Personen erzielten mehr Putts als die Probanden mit „normalen“

Bällen. Auch schnitten mit einem Glücksbringer ausgerüstete Versuchs-teilnehmer besser bei Gedächtnis- und Wortübungen ab. Andere Wissenschaft-ler stellten fest: Die Neigung zum ma-gischen Denken erleichtert nicht nur den Umgang mit dem Leben, sondern auch mit dem Tod, indem sie den Einzelnen motiviert, ihm Kraft und Zuversicht spendet und in Krisenzeiten Halt bietet. Kurzum: Aberglaube hält Möglichkei-ten zur Bewältigung wesentlicher Her-ausforderungen des Alltags bereit.

Das sagt auch der amerikanische Neurowissenschaftler Matthew Hutson. Fast sechs Jahre lang hat er zum Thema Aberglaube recherchiert und seine Be-obachtungen in seinem Buch The 7 laws of magical thinking: How irrationality makes us happy, healthy, and sane (Hud-IL

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28 Kreativität

Das war doch meine Idee! Der Grat zwischen Ideenklau und Inspiration ist schmal. In Kunst, Musik und Wissenschaft stellt sich oft die Frage, wann Abkupfern zum kreativen Prozess gehört und wann geistiger Diebstahl vorliegt. Die Psychologie der Kreativität und Inno-vation gibt Antworten.

! Anne Otto

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Kreativität 29

PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

M anchmal sind die Fakten ein-deutig: Im Februar 2011 wur-de der ehemalige Verteidi-

gungsminister Karl-Theodor zu Gutten-berg mit dem Vorwurf konfrontiert, seine Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Die darauffolgende Analyse des Textes sprach sehr schnell gegen eine rein zufällige Ähnlichkeit mit anderen Werken: Auf über 60 Prozent der Seiten fand man Passagen, die wortwörtlich mit Textstellen aus dem Internet über-einstimmten. Diese Absätze waren in der Dissertation nicht als Zitate gekenn-zeichnet. Zu Guttenbergs Aussage „Mein Text ist kein Plagiat“ war danach nicht mehr haltbar. Denn per Definition ist ein Plagiator jemand, der „ein fremdes Werk oder Teile eines fremden Werkes als sein Eigentum ausgibt“. Ob er dabei vorsätzlich gehandelt oder einfach ge-schlampt hat, ist zweitrangig. Klar wurde aber spätestens durch die-se Plagiatsaffäre: Zu Guttenberg ist kein Einzelfall. Durch die ständige Verfüg-barkeit von Informationen und Wissen im Netz ist die Versuchung, Ideen zu klauen, größer geworden. Besonders Universitäten beklagen sich darüber, dass Abschreiben und Ideenklau unter Studierenden immer üblicher werden. Es scheint verlockend zu sein, bei großem Zeitdruck gleich ganze Seminararbeiten nach dem Prinzip copy and paste zu übernehmen. In einer Befragungsstudie der Universität Münster geben 60 Pro-zent der Studierenden an, dass sie schon ohne Zitatangabe aus dem Netz kopiert haben, rund 10 Prozent geben sogar zu, dass sie ganze Arbeiten aus dem Internet abgekupfert haben. Ein schlechtes Ge-wissen haben die meisten Studierenden dennoch nicht. Sie haben eher das Ge-fühl, dass sie sich von den Texten der anderen haben inspirieren lassen. „Wer so ein Vorgehen als Kavaliers-delikt bezeichnet, öffnet einer fragwür-digen wissenschaftlichen Praxis Tür und Tor“, sagt Debora Weber-Wulff von der Hochschule für Technik und Wirt-schaft in Berlin. Die Informatikerin und Expertin für Medienethik prüft seit Jah-

ren die Effektivität verschiedener Com-puterprogramme, die Plagiate erkennen können. Obwohl die verschiedenen Softwaresysteme bis heute ausschließ-lich die Übereinstimmung von Zeichen-folgen im Text und im Netz abgleichen können, werden in Weber-Wulffs Stich-proben oft in der Hälfte der studenti-schen Arbeiten Plagiatspassagen gefun-den. Inhaltlicher Gedankenklau, also gut umformulierte Passagen, sind da nicht einmal mit eingerechnet. Dabei ist die Informatikprofessorin durchaus der Meinung, dass es legitim ist, sich von anderen Wissenschaftlern inspirie-ren zu lassen und bei ihren Ideen zu be-dienen: „Nur sollte man die Quellen kennzeichnen und sich verpf lichten, korrekt zu zitieren.“ Damit das wieder

erreicht werden kann, verweist Weber-Wulff auf das Vorgehen in den USA. Dort wird an den Universitäten jede Art von Textklau streng geahndet. Sowohl in der Wissenschaft als auch in der Kunst gilt darüber hinaus aber weiterhin das bekannte Newton-Zitat „Wir sitzen alle auf den Schultern von Riesen“. Das heißt: Musiker, Künstler und Wissenschaftler schaffen ihre Wer-ke nicht im luftleeren Raum, sondern beziehen sich auf die Tradition und das bisherige Wissen ihrer Disziplin. Der Psychologieprofessor Mihaly Csikszent-mihalyi von der Universität Chicago hat in einer aufwendigen Studie mit 91 re-nommierten Wissenschaftlern und Künstlern unserer Zeit gesprochen und sie befragt, wie sie ihre kreativen Ge-IL

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34 Lebensgestaltung

Eine Art von Begehren nach Welt Um das eigene Leben als gelungen ansehen zu können, brauchen Menschen mehr als Anerkennung – sie brauchen Resonanz. Erst wenn sie die Erfahrung machen, etwas zu bewegen und von anderen und der Umwelt bewegt zu werden, stehen sie fest in der Welt. Fehlen „resonante Weltbeziehungen“, erklärt der Soziologe Hartmut Rosa, kann dies zu Burnout und anderen Zeit-erkrankungen führen

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Lebensgestaltung 35

PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

PSYCHOLOGIE HEUTE In Ihrem 2005 erschienenen Buch Beschleunigung ma-chen Sie das gestiegene Tempo und den Optimierungszwang dafür verantwort-lich, dass wir unter enormen Leistungs-druck geraten und kein „gut genug“ mehr kennen. Nun stellen Sie in Ihrem neuen Buch als Soziologe die Frage nach dem guten Leben. Was ist ein gutes Leben?HARTMUT ROSA Das ist natürlich ei-ne schwierige Frage, an der sich schon die Philosophen abgearbeitet haben. Die Soziologie kann und sollte darauf keine Antwort geben, weil Menschen vielfäl-

tig sind. Für den einen ist das Leben ge-lungen, wenn er möglichst oft Saxophon spielen kann, für den anderen, wenn er endlich seinen Traum, am Wasser zu leben, verwirklicht. Als Soziologen kön-nen wir aber durchaus fragen, unter wel-chen Bedingungen Menschen ihr Leben als gelingend oder misslingend erfahren. PH Sie verfolgen in Ihrem Projekt „So-ziologie der Weltbeziehung“ die These: Menschen erfahren ihr Leben dann als gelungen und sinnhaft, wenn sie Reso-nanzerfahrungen machen können. Was meinen Sie damit?ROSA Menschen sind glücklich, wenn sie in einer resonanten Austauschbezie-hung mit der Welt stehen. Wie aber kann man Welt beschreiben? Es gibt drei Ebe-nen von Welterfahrung. Wir haben Be-ziehungen zur Natur, zu Bäumen und Pflanzen und zu Dingen, wir haben Be-ziehungen zu anderen Menschen, und wir haben die Welt unserer eigenen Er-fahrungen, Empfindungen, Wünsche und Nöte. Ich glaube, ein Leben gelingt, wenn diese Weltbeziehungen – subjek-tive Welt, Dingwelt und Sozialwelt – als resonant erfahren werden. Anders aus-gedrückt: Ich mache die Erfahrung, dass ich etwas bewegen kann und bewegt werde. Dass mein Tun in einem orga-nischen Zusammenhang mit der Um-welt steht und etwas zurückkommt. PH Das Gefühl, etwas bewegen und be-wirken zu können, wird in der Psycho-logie Selbstwirksamkeit genannt. Ist das ein Element von Resonanz?ROSA Selbstwirksamkeit ist per se noch keine Resonanzerfahrung und keine Garantie für ein gutes Leben, aber sie ist eine notwendige Bedingung dafür. Die Soziologie der Weltbeziehung fragt danach, wie Menschen sich in die Welt gestellt fühlen. Es ist eine notwendige Bedingung unseres Handelns und un-serer Orientierung, dass wir eine Art von Weltkonzept in uns tragen. Da draußen ist etwas, und die Frage ist, wie man da-zu in Beziehung tritt. Resonante Welt-beziehungen sind solche, bei denen man der Idee folgt, was da draußen ist, be-rührt und bewegt mich. Es ist nicht nur

instrumentell oder kausal mit mir ver-bunden, sondern konstitutiv. Menschen, die in sich das Gefühl oder die Hoffnung haben, dass sie etwas bewirken können, sind von innen her motiviert und ent-wickeln ein tieferes Interesse an Dingen. PH Was Sie beschreiben, ist eine Hal-tung von Neugier und Begeisterungsfä-higkeit.ROSA Ich würde noch weitergehen, man könnte fast sagen, das Weltverhält-nis ist libidinös aufgeladen. Es ist eine Art von Begehren nach Welt und danach, Dinge auszuprobieren. Es ist eine be-stimmte Haltung, mit Welt zu interagie-ren in einer Form, welche die Welt nicht auf Material da draußen reduziert, son-dern als eigenständige Bezugsgröße sieht, mit der man in einem inneren Austausch steht, sodass es ein wechsel-seitiges Resonanzverhältnis ist.PH Die Welt als Gegenüber wie ein Du?ROSA Es geht um eine Art von Gegen-über-Erfahrung, die eben nicht ein rei-nes Echo sein darf. Die Welt ist immer auch eine widerständige Quelle, die an-dere Ergebnisse zeitigt, als man haben will, und anderen Prinzipien und An-sprüchen folgt. Das macht die Beziehung besonders reizvoll. Resonanz ist nicht Echo, sondern ich sende etwas aus, und das hat eine Wirkung: Es kommt etwas zurück in gewandelter Form. Und da-nach sehnen sich Menschen offensicht-lich. Ich bin überzeugt davon, dass man damit zum Beispiel das gewachsene In-teresse am Ehrenamt erklären kann. Warum engagieren sich so viele, obwohl sie kein Geld damit verdienen und auch nicht immer Anerkennung erfahren? Ich glaube, es liegt daran, dass immer mehr Menschen in ihrer Arbeit keine Reso-nanz mehr erfahren und das Gefühl ha-ben, sich zu verausgaben, ohne dass et-was zurückkommt. Selbst große Erfolge werden schnell abgehakt, und man be-kommt das nächste Projekt auf den Tisch. Im Ehrenamt finden viele eine Resonanzsphäre, die sie im Job schmerz-lich vermissen.PH Was macht es heute so schwer, am Arbeitsplatz Zufriedenheit zu erfahren?

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40 Medizinische Psychologie

„Dreimal täglich! Ist das denn so schwer?“Viele Patienten nehmen ihre Tabletten nicht so, wie der Arzt es empfiehlt. „Non-Adhe-rence“ nennt man das in der Fachsprache – ein Phänomen, das allein in Deutschland Jahr für Jahr Kosten von mindestens zehn Milliar-den Euro verursacht. Was kann man dagegen tun? Jeder Laie hat darauf ein paar plausibel klingende Antworten. Wissenschaftliche Studien zeigen jedoch: Die Sache ist ziemlich kompliziert – und fast aussichtslos …

! Jochen Metzger

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PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

Medizinische Psychologie 41

Manfred M. ist 62, und die Ärz-tin hat schlechte Nachrichten für ihn. Seine Cholesterin-

werte sind eine Katastrophe. Sein Blut-druck ist auch eine Katastrophe. Die Ärztin meint: Manfred muss sein Leben ändern. Und zwar dringend:– Er soll aufhören zu rauchen. – Er soll weniger Kaffee und Alkohol

trinken. – Er soll seine Ernährung umstellen. – Er soll sich mehr bewegen. – Er soll vor allem sofort die Tabletten

nehmen, die ihm die Ärztin ver-schreibt – drei am Tag, jeweils zu den Mahlzeiten.

Was glauben Sie: Welchen der fünf Punk-te schafft Manfred am ehesten? Das Rau-chen? Das Bier? Den Schweinebraten? Die Nordic-Walking-Gruppe? Die aller-meisten würden wohl auf die Tabletten tippen. Dreimal am Tag, immer zu den Mahlzeiten – das ist leicht, das schafft doch jeder. Für die brave Einnahme von Medikamenten gibt es eine Reihe von Fachbegriffen: „Therapietreue“ sagt man im Deutschen. „Compliance“ heißt es im internationalen Fachjargon. Weil das aber etwas zu sehr nach Befehl (Arzt) und Gehorsam (Patient) klingt, spricht man heute lieber von „Adherence“: Arzt und Patient entwickeln gemeinsam ei-

nen Plan, der Patient geht glücklich nach Hause und hält sich penibel an die von ihm selbst gemachten Regeln. So unge-fähr läuft das in der Idealwelt der Me-dizin.

In der wirklichen Welt gibt es dabei jedoch ein Problem: Manfred kriegt es nämlich überhaupt nicht hin. Er vergisst seine Tabletten am Morgen und am Mit-tag. Dafür nimmt er dann zwei auf ein-mal – irgendwann nach dem Kaffeetrin-ken. Er verbummelt das neue Rezept oder geht erst eine Woche später zur Apotheke, um sich die nächste Packung abzuholen. Am Wochenende und im Urlaub lässt er die Tabletten manchmal bewusst weg: Er hat den Eindruck, dass seine Potenz ein wenig unter dem neu-en Mittel leide und gönnt sich und sei-nem Körper deshalb eine kleine Auszeit.

Die Experten der Weltgesundheits-organisation (WHO) schätzen: So wie Manfred geht es in den Industrieländern rund einem Viertel aller Patienten. Bei chronischen Erkrankungen – etwa Di-abetes, Asthma, Bluthochdruck – liegen die Werte sogar bei 50 Prozent. Non-Adherence gilt unter Fachleuten als ei-nes der größten Probleme im gesamten Gesundheitssektor. Patienten, die hätten gesunden können, landen plötzlich in der Notaufnahme, werden zu Pflegefäl-len, sterben lange vor ihrer Zeit. Ande-

re verlieren ihre Spenderniere, weil sie ihre Immunsuppressiva nicht regelmä-ßig eingenommen haben – was wesent-lich häufiger geschieht, als man vermu-ten möchte: Rund die Hälfte aller Ab-stoßungsreaktionen geht auf mangeln-de Therapietreue zurück.

Non-Adherence – so die aktuellen Schät zungen – belastet das deutsche Ge-sundheitssystem mit jährlichen Zusatz-kosten von zehn Milliarden Euro. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stif-tung spricht sogar von 20 Milliarden. Fest steht: Aus ökonomischer Sicht han-delt es sich bei der Tablettenschludrig-keit um eine Volkskrankheit. In Cent und Euro gerechnet, spielt Non-Adhe-rence in einer Liga mit Krebs oder ko-ronaren Herzerkrankungen.

Wer im privaten Rahmen mit Haus-ärzten darüber spricht, registriert in den Antworten schnell einen Unterton, der nach Verachtung klingt, nach Resigna-tion oder nach beidem. „Manchmal

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46 Was macht eigentlich …

„Ein Gespür für das Unter- bewusste bekommen“Musiker brauchen ein Verständnis für psychische Strukturen sowie für Kommunikations- und Grup-penprozesse. Davon ist Urban Elsässer überzeugt. Selbst Musiker und Diplompsychologe, unterrich-tet er an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim das Fach Persönlichkeitsent-wicklung. Welches Wissen vermittelt er im Rahmen dieser Kurse?

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PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

... ein Psychologe an der Popakademie? 47

PSYCHOLOGIE HEUTE Was war Ihre Motivation, nach dem Musikstudium noch ein Psychologiestudium zu absol-vieren?URBAN ELSÄSSER Vor dem Psycho-logiestudium finanzierte ich meinen Lebensunterhalt unter anderem als Gi-tarrist in einer Band. Das funktionier-te fast fünf Jahre perfekt. Dann gab es aber Streitereien, und wir lösten das Projekt auf. Damals brach von einem Tag auf den anderen der Lebensentwurf von mehreren Menschen zusammen. Und mir wurde klar: Was über Jahre so gut funktioniert hat, ist in hohem Maße an der missglückten Kommunikation aller Beteiligten gescheitert. Heute wür-de ich sagen: Wir hatten keinen Schim-mer von psychischen Strukturen, Kom-munikations- oder Gruppenprozessen. Und über diese Dinge, die zwischen Menschen stattfinden, auch die unbe-wussten Vorgänge, wollte ich mehr wis-sen. Neben der Neugier darauf, wie men- schliches Verhalten zustande kommt, gab es noch einen Grund, der bei meiner Entscheidung, Psychologie zu studieren, eine Rolle spielte: Ich fand den Umgang der Lehrenden an der klassischen Mu-sikhochschule, an der ich studiert hatte, ungünstig. Die meisten von uns ver-missten von Dozentenseite her Einfüh-lung und Unterstützung und manchmal auch die Wertschätzung für unsere An-strengungen. So reifte mein Entschluss, mich psychologisch fortzubilden und dann beides, Musik und Psychologie zu verbinden.PH Sie sind Dozent an der Popakade-mie Baden-Württemberg. Wer studiert

an dieser Hochschule? Wollen die Stu-dierenden alle Popstar werden?ELSÄSSER Manche schon, aber nicht alle. Im Masterstudiengang gibt es 20 bis 25 Studenten pro Semester, etwa zwei

Drittel sind Männer. Alle jungen Leute hier sind kreative Typen, die ihre eigene Musik machen; manche kommen direkt nach dem Abitur an die Popakademie, andere spielen nach der Schule erst ein-mal eine Weile in Bands und sind schon etwas älter, bis Mitte 30 etwa. Sie kom-men aus allen Musiksparten, Rap, Rock, Elektropop, Singer-Songwriter, was es so gibt. Was sie verbindet, ist der Wunsch, von und durch Musik zu leben. Im Mas-terstudiengang, in dessen Rahmen ich als Dozent arbeite, werden drei Schwer-punkte angeboten, die auf verschiedene Berufe vorbereiten: Producer, Performer und Education Artist.PH Was bedeuten diese drei Studien-schwerpunkte?ELSÄSSER Die Producer sind die an-gehenden Musikproduzenten. Sie lernen hier, wie man eine Band technisch und künstlerisch betreut, beispielsweise im Studio. Dort arbeiten sie eng mit den Künstlern zusammen. Für diesen Beruf ist daher neben dem nötigen techni-schen Handwerkszeug ein gutes Finger-spitzengefühl für das Zwischenmensch-liche sehr wichtig.

Studenten, die den Schwerpunkt Per-former wählen, wollen ihr Geld als Pop-musiker verdienen, und die Education Artists werden neben ihrer künstleri-schen Profession auf eine pädagogische Arbeit im Popmusikbereich vorbereitet. Sie könnten also später in Schulen oder Musikhochschulen als Dozenten tätig sein. Was alle drei Schwerpunkte ver-bindet, ist: Es wird nicht nur Wert auf die technische Seite, also den Umgang mit dem Instrument, oder das Know-how als Produzent oder Pädagoge gelegt,

sondern auch auf die Entwicklung der Persönlichkeit. Dem Leiter der Hochschule, Udo Dahmen, ist die psychologische Seite der Ausbildung sehr wichtig.

PH Welches Wissen vermitteln Sie in dem Studienfach „Künstlerper-sönlichkeitsentwicklung“, wie gehen Sie vor?ELSÄSSER Zu Beginn des Semesters habe ich für sämtliche Studenten aus

allen drei Schwerpunkten zwei komplet-te Tage zur Verfügung. Die nutze ich, um ein paar Basisinhalte der Psycholo-gie zu vermitteln. Hier sollen die jungen Leute erst einmal eine Idee bekommen, welche wichtigen Modelle es über die menschliche Psyche gibt. Mein Ziel ist auch, zu vermitteln, dass es sich dabei um Ideen oder um Erklärungshilfen zu den innerseelischen Vorgängen handelt – und nicht etwa um Wahrheiten. Für erste Einblicke in ein psychologisches Verständnis stelle ich das Instanzenmo-dell von Sigmund Freud vor, weil viele schon von den Begriffen „Es“, „Ich“ und „Über-Ich“ gehört haben. Das ist ein schöner Einstieg, weil das Modell auf alltägliche Befindlichkeiten übertragen werden kann. Beispielsweise was be-stimmte Glaubenssätze angeht: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Oder: „Sicherheit geht vor.“ Wenn wir das In-stanzenmodell zugrunde legen, kom-men diese aus dem „Über-Ich“ und zäh-len zu den verinnerlichten Normen.

Im Laufe des Semesters arbeiten wir mit weiteren Begriffen aus dem psycho-analytischen Modell: Was sind psy-chosexuelle Entwicklungsphasen, was bedeutet aus Sicht der Psychoanalyse ein „Konflikt“, wie ist „Ambivalenz“ zu ver-stehen, welche „Abwehrformen“ gibt es? Dass Menschen beispielsweise „verdrän-gen“, wenn sie sich gegen peinliche oder unerträgliche Triebregungen, Gefühle oder Vorstellungen sträuben, ist den meisten bekannt. Was die anderen Ab-wehrformen angeht, sind viele aber eher ahnungslos. PH Wie wenden die Studenten die Psy-choanalyse im Alltag der Popmusik an?ELSÄSSER Zunächst einmal sollen die Studierenden mit diesem Modell einen anderen Bezug zum menschlichen Han-deln und ein Gespür für das Unbewuss-te bekommen. Man kann auch sagen: Ziel ist, eigenes Verhalten und das eines Gegenübers noch einmal anders einzu-ordnen und vielleicht auch wohlwollen-der betrachten zu können. Die Übertra-gung der Phänomene in den Alltag der Popmusikberufe beziehen wir von An-FO

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50 Was macht eigentlich …

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jüngere Menschen waren anfälliger für die Angsterkrankung als ältere.

Typische Anzeichen einer posttrau-matischen Belastungsstörung sind Flash-backs und Albträume (also ein erneutes Durchleben traumatischer Momente), das Vermeiden von Situationen, die an die Erlebnisse erinnern, emotionale Ab-

stumpfung und Teilnahmslosigkeit so-wie Reizbarkeit und Schlafstörungen (also Übererregung). Diese Symptome können sich unmittelbar nach dem Er-eignis bemerkbar machen oder auch erst Jahre später. In Deutschland leidet etwa jeder Fünfzigste im Laufe seines Lebens unter solchen Folgen eines Traumas. Bei

Das Trauma Krankheit Posttraumatische Be lastungsstörungen sind bei Krebs- und Herzkranken weit verbreitet

Bei Begriffen wie Trauma oder posttrau-matische Belastungsstörung (PTBS) denken viele zuerst an Krieg, Überfall oder Kindesmisshandlung. Aber auch schwere Krankheiten, etwa ein Herzin-farkt, können die Seele erschüttern und psychische Narben hinterlassen. Das haben verschiedene Studien in den letz-ten Jahren ergeben. Nach einem soge-nannten akuten Koronarsyndrom, also einem lebensbedrohlichen Verschluss von Herzkranzgefäßen, treten bei etwa jedem achten Patienten Symptome einer PTBS auf. Das fanden Wissenschaftler um Donald Edmondson vom Columbia University Medical Center in New York heraus. Um sich ein genaueres Bild zu machen, hatten sie die Ergebnisse von 24 kleineren Studien zusammengefasst, sodass sie über Daten von knapp 2400 Patienten verfügten. Männer und Frau-en waren gleichermaßen betroffen, aber

Gesundheit & PsycheREDAK T ION : THOMA S SAUM -ALDEHOFF

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Die Angst, dass Äskulap scheitert …

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PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

Gesundheit & Psyche 53

Menschen mit schweren körperlichen Erkrankungen trifft es durchschnittlich etwa jeden Zehnten.

Und in einer Art Rückkopplungs-schleife wird über die Seele wohl auch der Körper in Mitleidenschaft gezogen. Wie die amerikanischen Forscher be-rechneten, verdoppelt eine Belastungs-störung nach schweren Herzproblemen das Risiko, in den folgenden Jahren zu sterben oder einen weiteren Infarkt zu erleiden. Warum das so ist, weiß man nicht. Es ist jedoch bekannt, dass Depres-sionen sich ähnlich auswirken. „Es gibt jede Menge Hinweise“, stellt Edmond-son bedauernd fest, „dass psychische Erkrankungen bei Herzpatienten zu sel-ten erkannt und behandelt werden.“

Andere Krankheiten können Patien-ten ebenfalls traumatisieren. Laut einer amerikanischen Studie leiden zirka zehn Prozent aller HIV-Infizierten in ärztli-cher Behandlung unter einer PTBS. Auch Morbus Crohn, eine zwar norma-lerweise nicht lebensbedrohliche, aber schwere chronisch-entzündliche Darm-erkrankung, greift die Seele an. Wissen-schaftler in Bern fanden bei einem Fünf-tel der Betroffenen eine posttraumati-sche Belastungsstörung. Die Wahr-scheinlichkeit, dass ihre Krankheit sich verschlimmerte, war viermal so hoch wie bei psychisch weniger und 13-mal so hoch wie bei psychisch gar nicht be-einträchtigten Patienten.

Krebs ist besonders belastend, weil sowohl die Diagnose dieser lebensbe-drohlichen Krankheit als auch die Be-handlung samt ihren Nebenwirkungen traumatisieren kann. Die Psychologin Melanie Wollenschein von der Unikli-nik Bonn befragte Brustkrebspatientin-nen zwei bis fünf Jahre nach der Diag-nose. Etwa 10 Prozent litten unter PTBS und rund 30 Prozent zumindest unter einzelnen Symptomen. Dabei war das Risiko bei jüngeren Betroffenen größer

als bei älteren. In einer Studie in Schwe-den von 2011 wurden die Daten von mehr als 70 000 Männern ausgewertet, die dort im Laufe der Jahre an Prosta-takrebs erkrankt waren. Wie sich her-ausstellte, war das Risiko der Betroffe-nen, wegen PTBS stationär behandelt zu werden, um 60 Prozent höher als das von Kontrollpersonen.

Schon bei den Allerkleinsten kann eine Krebsbehandlung das seelische Wohlbefinden stark belasten, wie For-scher des Kinderspitals Zürich vor kur-zem in der ersten Studie dieser Art zeig-ten. Anna Graf und ihre Kollegen be-fragten dafür die Mütter von 48 Kindern zwischen acht und 48 Monaten. (Im Alter bis zu vier Jahre erkranken Kinder nämlich häufiger an Krebs als danach.) Bei den Fragen ging es um alterstypische Anzeichen für ein Trauma, etwa ob das Kind belastende Erlebnisse immer wie-der nachspielte. Knapp ein Fünftel der jungen Probanden litt unter einer voll ausgeprägten Belastungsstörung, und etwa 40 Prozent zeigten einzelne Sym-ptome. Das Auftreten der Traumafolgen war unabhängig von der Schwere der Krankheit oder Behandlung. Bei Kin-dern über 18 Monaten war das Risiko allerdings ein wenig höher und ebenso dann, wenn die Mutter selbst unter einer PTBS litt.

Das Fazit des an der Studie beteiligten Psychologen Markus Landolt: „Noch mehr sollte darauf geachtet werden, dass

potenziell belastende Behandlungen wie zum Beispiel die Knochenmarkspunk-tion möglichst kinderfreundlich und schmerzfrei durchgeführt werden.“ Auch die Eltern sollten psychologisch unterstützt werden. Nahe Angehörige, die einen Krebspatienten betreuen, ha-ben nämlich ebenfalls ein erhöhtes Ri-siko, an PTBS zu erkranken.

Viele Patienten entwickeln glückli-cherweise keine ernsten psychischen Probleme, wie all diese Studien ebenfalls belegen. Trotzdem sollten Ärzte, nicht zuletzt weil eine Belastungsstörung auch die körperliche Gesundheit beeinträch-tigen kann, bei Menschen mit schweren Erkrankungen nach den entsprechen-den Symptomen fragen und diese Mög-lichkeit zum Beispiel bei Krebs auch während der Nachsorge im Auge behal-ten. Die Betroffenen selbst, so Experten, sollten sich so früh wie möglich Hilfe suchen, am besten bei Therapeuten, die sich auf posttraumatische Belastungs-störungen spezialisiert haben. Für Krebs-patienten gibt es psychoonkologische Angebote, über die man sich beim Arzt oder in der Klinik informieren kann.

„Familienmitglieder können eben-falls helfen“, schreibt Donald Edmond-son. „Wir wissen, dass bei jeder Art von traumatischen Ereignissen soziale Un-terstützung ein guter Schutzfaktor gegen PTBS ist.“ ! Ingrid Glomp

D. Edmondson u.a.: Posttraumatic stress disorder pre-valence and risk of recurrence in acute coronary syndro-me patients: A meta-analytic review. PLOS ONE, 7/6, 2012, e38915. DOI: 10.1371/journal.pone. 0038915

A. Graf u.a.: Posttraumatic stress in infants and preschoolers with cancer. Psycho-Oncology, 2012. DOI: 10.1002/pon.3164

R. J. A. Cãmara u.a.: Post-traumatic stress in Crohn‘s disease and its association with disease activity. Front-line Gastroenterology, 2, 2011, 2–9

M. Wollenschein u.a.: Posttraumatische Belastung, psychisches Wohlbefinden und Lebensqualität 2–5 Jahre nach Brustkrebserkrankung. PPmP, 58, 2008, S49

Eine Rückkopplung von Körper und Seele: Schwere Krankheiten traumatisieren, und das Trauma verschlechtert die Heilungsaussichten

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Kurzvisite60 Gesundheit & Psyche

Geldprämien helfen beim AbnehmenGeldprämien schaffen einen wirksamen Anreiz beim Abnehmen. Zu diesem Er-

gebnis kommt eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschafts-

forschung (RWI), an der rund 700 stark übergewichtige Frauen und Männer im

Alter zwischen 18 und 75 teilnahmen. Teilnehmer, die bei erfolgreichem Abnehmen

eine Prämie von 150 oder 300 Euro erhielten, verloren doppelt so viel Gewicht wie

eine Kontrollgruppe ohne finanziellen Anreiz. Erstere wurden binnen vier Mona-

ten im Schnitt fünf Prozent ihres Ausgangsgewichts los, Letztere nur 2,3 Prozent.

Ein stärkerer finanzieller Anreiz wirkte vor allem bei Frauen. Während eine Ver-

doppelung der Prämie bei Männern den Abnehmerfolg nicht merklich steigerte,

wurden die Frauen dadurch noch erfolgreicher angespornt. Bei beiden Geschlech-

tern hatten die Prämien weitere positive Wirkungen. Sie führten dazu, dass die

Teilnehmer häufiger die Treppen statt den Aufzug benutzten und zwischen den

Mahlzeiten seltener Snacks vertilgten. Die Frauen mit hoher Prämie betrieben zu-

dem mehr Fitnesstraining.

Verbesserte Cholesterinwerte konnten nach den vier Monaten bei den prämi-

enbelohnten Probanden zwar nicht nachgewiesen werden, doch sie fühlten sich

gesünder und wohler. Für eine nachhaltige Wirkung von Prämien spricht auch ei-

ne zweite Studie am RWI: Rund 1000 Versicherte, die sich an einem Präventions-

bonusprogramm ihrer

Krankenkasse beteilig-

ten, verursachten bereits

im ersten Jahr weniger

Gesundheitsausgaben

als zuvor. Für die Teilnah-

me an Check-ups, Scree-

nings oder Sportkursen

waren sie mit einem um

40 Euro reduzierten Jah-

resbeitrag belohnt wor-

den.

Humanistische Therapeuten wollen KassenzulassungDie Arbeitsgemeinschaft Humanistische Psychotherapie (AGHPT) hat die wissenschaftliche

Anerkennung ihrer Verfahren mit dem Ziel einer Kassenzulassung in Deutschland beantragt.

In einem 270 Seiten umfassenden Antrag an den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie

werden mehrere Hundert Studien aufgeführt, die nach Auffassung der AGHPT die Wirksam-

keit Humanistischer Psychotherapie belegen. Seit Einführung des Psychotherapeutengesetzes

im Jahr 1999 werden in Deutschland fast ausschließlich verhaltenstherapeutische sowie psy-

choanalytische und tiefenpsychologische Therapieverfahren von den Kassen finanziert. Die

AGHPT kritisiert, dass seither die vom Gesetzgeber beabsichtigte „psychotherapeutische Ver-

fahrensvielfalt für die Patienten“ nicht mehr gewährleistet sei. Zur humanistischen Psycho-

therapie zählen Methoden wie Gesprächs-, Gestalt-, Körper- und Logotherapie, Transaktions-

analyse und Psychodrama. Gemeinsamer Nenner sei, dass „die Ganzheitlichkeit, Selbstregu-

lation und Sinnorientierung der Patienten ins Zentrum der psychotherapeutischen Behand-

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Page 19: Psychologie Heute 01/2013 Leseprobe

PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

Fremdbestimmte Arbeit schlägt aufs HerzDass Arbeitsstress das Herz gefährdet, wurde schon lange vermutet.

Gewissheit brachte jetzt eine große Untersuchung mit rund 200 000

Teilnehmern aus sieben europäischen Ländern. „Beschäftigte, de-

ren Arbeit psychisch belastend ist und wenig Gestaltungsspielräume

zulässt, haben ein 23 Prozent höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu

erleiden, als Personen, die keinen solchen Arbeitsstress erleben“,

schreiben die Forscher um Mika Kivimäki vom University College

London und Nico Dragano vom Universitätsklinikum Düsseldorf im

Fachblatt The Lancet.

Im Rhythmus des MarsSeit vier Monaten kurvt der Marsrover Curiosity über den roten Planeten. Das ist

nicht nur eine Herausforderung für das Robotvehikel, sondern auch für seine mensch-

lichen Steuerleute im Jet Propulsion Laboratory. Denn auch sie leben zumindest in

einer Hinsicht unter marsianischen Verhältnissen: Wie der Rover im fernen Gale-

krater muss auch seine Bediencrew im kalifornischen Pasadena im Tag-Nacht-Rhyth-

mus des roten Planeten arbeiten – und ein Marstag ist nun mal 40 Minuten länger

als ein Erdentag. Die Leute im Kontrollzentrum leben und arbeiten deshalb in ei-

nem unnatürlichen 24,65-Stunden-Rhythmus – eine Herausforderung für ihre in-

nere Uhr. Wie man sie künftig bei dieser Umstellung unterstützen könnte, haben

jetzt Laura Barger und ihre Mitforscher vom Brigham and Women’s Hospital in

Boston erforscht. Teilnehmer waren 19 Wissenschaftler und Techniker, die im Jahr

2008 die Vorgängersonde Phoenix mehr als elf Wochen lang von Pasadena aus bei

ihren Grabungsarbeiten auf dem Mars begleitet hatten. Dabei zeichnete ein Hand-

gelenksfühler anhand des Bewegungsmusters den Schlaf-Nacht-Rhythmus der Pro-

banden auf. Den meisten von ihnen, so bestätigten auch regelmäßige Leistungstests,

bereitete die Umstellung auf den Marstag keine allzu großen Probleme. Hilfreich

war dabei unter anderem eine tragbare Blaulichtlampe, die der inneren Uhr als

Zeitgeber für die marsianische Tageslänge diente. Barger hofft, dass diese Erkennt-

nisse dereinst Marsastronauten nützlich sein könnten – und sicher auch Schicht-

dienstlern hienieden auf der Erde.

Gesundheit & Psyche 61

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Page 20: Psychologie Heute 01/2013 Leseprobe

62 Ökologie und Politik

Urban Gardening: Landlust in der StadtluftEin Gemüsebeet hin-ter dem Haus ist ja praktisch, aber was tun die Menschen, die große Kisten mit Gurken und Tomaten bepflanzen und damit Baulücken und brach- liegende Grundstü-cke in Gärten auf Zeit verwandeln? Sie praktizieren eine Form von Gemein-schaft, die sich in der Zukunft als überlebens-wichtig erweisen könnte

! Martin Tschechne

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PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

Ökologie und Politik 63

Ein ungemütlicher Wind weht über das Grundstück in Ham-burg-St. Pauli. Es nieselt. Die

Adresse des Vereins „Gartendeck e. V.“ ist tatsächlich Große Freiheit, aber die berühmten Etablissements mit Anima-tion und Livesex auf der Bühne liegen weiter vorn, zur Reeperbahn hin. Hier hinten wird es deutlich ruhiger. Keine Leuchtreklame lockt, kaum ein Tourist überquert die vielbefahrene Simon-von-Utrecht-Straße. Das hier ist die Rück-seite der schrillen Glitzerwelt. Mehr noch: Es ist ihr erklärtes Gegenmodell.

Auf dem ausgedehnten Flachdach ei-ner Tiefgarage stehen orangefarbene Kisten wie zu Inseln gruppiert, Plastik-behälter mit Gitterwänden, in denen sonst Brötchen aus der Großbäckerei in die Supermärkte geliefert werden. Im-mer eine Kiste unten, als Sockel auf ei-ner Europalette, damit die Luft zirku-lieren kann, und eine oben drauf, rü-ckenfreundlich aufgebockt, ausgeschla-gen mit Pappkarton oder dünnem Styropor und mit Erde gefüllt. Frischer Pferdedung als Grundlage, damit To-maten, Zucchini, Schnittlauch und Kohlrabi kraftvoll wachsen können. Mitten auf dem Kiez.

So sieht Urban Gardening aus, Gärt-nern in der Großstadt. Ein neuer Trend – die Wiederentdeckung der Natur mit-ten in den Betonwüsten? Fluchtbewe-gung aus den Schluchten der Großstadt? Oder nur eine flüchtige Mode, um der Routine des Wohngemeinschaftslebens einen Kick zu geben? Die Öffentlichkeit steht am Zaun und schaut dem bunten Treiben zu, lästert oder lobt, konstatiert den Wandel der Zeiten oder packt mit an, hebt den Zeigefinger oder schüttelt den Kopf. Bei so viel Aufmerksamkeit macht auch Unkrautzupfen Freude! Ist die neue Gärtnerei also nur ein Gag? Oder steckt dahinter ein frisches Be-wusstsein für den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen? Ist sie ein sym-bolischer Sieg über die Allmacht der Le-bensmittelindustrie? Oder einfach eine Alternative, um in Zeiten prekärer Ar-

beitsverhältnisse den Speiseplan auf-zubessern? Denn „Bio“ muss man sich leisten können.

Fest steht, dass es um entschieden mehr geht als um ein paar Gemüsekis-ten. Es geht um Eigentum und Teilen, um neue Modelle von Kredit, Sicherheit und Kooperation. Es geht um prakti-zierte Gemeinschaft und darum, in Ge-nerationen eingeübte Muster von Wett-bewerb und Konkurrenz zu überwinden – nicht in Sonntagsreden und auf wis-senschaftlichen Kongressen, sondern in alltäglicher Kleinarbeit am Gemüsebeet: der städtische Garten als Modell einer zukunftsfähigen Gesellschaft.

Denn so viel wird klar aus den tägli-chen Meldungen über Wirbelstürme und weltumspannende Epidemien, über seismische Erschütterungen des Finanz-markts, Dürrekatastrophen und Terror-attacken auf sensible Netzwerke: Die Herausforderungen der Zukunft werden nicht mehr darin bestehen, sich gegen andere durchzusetzen. Wer dem Klima-wandel noch Einhalt gebieten will, darf nicht die Konkurrenz bei Tempo 200 mit der Lichthupe von der Überholspur scheuchen. Wer Hunger und sozialen Verwerfungen begegnet, muss erken-nen, dass Patrouillenboote vor der Küs-te von Lampedusa keine Lösung sind. Eine wachsende Vielfalt von Religionen und Weltanschauungen, von Alters-gruppen und ethnischen Wurzeln ver-langt nach Integration und Inklusion statt Ausgrenzung. Und gegen die Strö-me von Information und Wissen in der global vernetzten Gemeinschaft kann der Einzelne schon lange nicht mehr an-rudern.

Neue Strukturen der Nachhaltigkeit sind gefragt auf politischer und ökono-mischer Ebene. Und auf psychologi-scher: Denken in komplexen Zusam-menhängen, neue Konzepte von Erzie-hung, persönlicher Wirksamkeit und Verantwortung, von sozialer Rolle und von Biografie. Kein Wunder also, dass sogar das Komitee für den Nobelpreis aufmerksam wurde. Die Auszeichnung IL

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68 Psychische Störungen

„Warum sollte die Psyche gesünder sein als der Rest des Körpers?“Seit einigen Jahren schla-gen die Sozialversiche-rungen Alarm: Immer mehr Menschen werden wegen psychischer Lei-den krankgeschrieben oder sogar frühverrentet. Werden wir alle immer gestörter? – Fragen an den Epidemiologen Hans-Ulrich Wittchen, der im Auftrag der EU seit mehr als zehn Jahren anhand großer Bevölke-rungsstudien die Verbrei-tung psychischer Störun-gen in Europa verfolgt FO

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Psychische Störungen 69

PSYCHOLOGIE HEUTE Herr Profes-sor Wittchen, in Ihrer jüngsten Studie bezeichnen Sie psychische Störungen als „Europas größte Herausforderung in der Gesundheitsvorsorge des 21. Jahrhun-derts“. Wie kommen Sie zu dieser Ein-schätzung? HANS-ULRICH WITTCHEN Das ist ei-ne dringliche, aber nicht neue Einschät-zung. Seit mehr als zehn Jahren versu-chen wir, den Fachleuten, den Politikern und der Öffentlichkeit klarzumachen, wie verbreitet, belastend und kostspielig psychische Störungen sind – vor allem wenn sie nicht erkannt und behandelt werden. PH „Europas größte Gesundheitsher-ausforderung“, das klingt dramatisch, als würde eine Epidemie psychischer Störungen auf uns zurollen. WIT TCHEN Es ist in der Tat ein quan-titativ sehr großes Problem, das in sei-nem Ausmaß noch immer nicht richtig erkannt wird. Was die körperliche Ge-sundheit angeht, so überrascht es keinen Menschen, dass wir immer wieder von Krankheiten heimgesucht werden, die eine Behandlung erfordern – etwa eine Grippe, ein Beinbruch oder eine chro-nische Diabetes. Im Schnitt gehen wir 13-mal pro Jahr zum Arzt. Bei psychi-schen Störungen ist das noch immer anders. Viele Leute haben den Eindruck, dies sei eine Frage von Gefühlen und Befindlichkeiten, von Charakterschwä-che oder Willensversagen, aber nicht von krank oder gesund. Psychische Störun-gen sind aber nichts Diffuses, sie betref-fen das weitaus komplexeste Organ, das wir besitzen, nämlich das Gehirn. Und wieso sollte ausgerechnet dieses kom-plizierte Organ mit seinen vielfältigen Funktionen gesünder sein als der Rest des Körpers? PH Wie störungsanfällig dieses Organ ist, geht aus der Bestandsaufnahme psy-chischer und neurologischer Störungen in der EU hervor, die Sie mit Forscher-

kollegen aus vielen europäischen Län-dern in regelmäßigen Abständen vor-nehmen. In diese Bestandsaufnahme sind die Daten sämtlicher epidemiolo-gischer Studien der letzten Jahre einge-flossen. Wie steht es also um die psy-chische Gesundheit der Europäer? WIT TCHEN Etwa 15 Prozent haben in diesem Moment eine behandlungsbe-dürftige psychische Störung, über den Verlauf eines Jahres hinweg haben sogar 30 Prozent irgendwann in dieser Zeit eine solche Störung, und über die ge-samte Lebensspanne hinweg sind es so-gar fast 100 Prozent. Das heißt, wir alle entwickeln irgendwann in unserem Le-ben mindestens eine und oft mehrere psychische Störungen, von Angstatta-cken bis zur Demenz. Dies ist nicht so überraschend, wie es klingt. Wie gesagt: Auch was den Körper angeht, erwarten wir ja nicht, dass wir auf immer rundum gesund sind. Und wie bei körperlichen stellt sich auch bei psychischen Erkran-kungen die Frage: Wie gehe ich damit um, wenn ich eine solche Störung fest-stelle? Setze ich alles daran, dass sie so früh wie möglich behandelt und meine Gesundheit so gut und so schnell wie möglich wiederhergestellt wird? Oder verzichte ich auf eine Therapie, weil mir das zu lästig ist, und riskiere damit, dass ich zum Beispiel monatelang in einer depressiven Episode versinke, dass ich meinen Beruf verliere und meine Bezie-hung zerstört wird, dass ich für den Rest meines Lebens zumindest eine Narbe davontrage oder dass die Krankheit so-gar fortschreitet? Die Bevölkerung, aber auch unser Gesundheitssystem hat noch immer kein angemessenes Konzept psy-chischer Krankheiten. Es fehlt an Ein-sicht und an den Behandlungskapazi-täten, um auf diese Störungen rasch und angemessen reagieren zu können. PH Widerspricht es nicht unserer All-tagserfahrung, dass jede dritte Person, der wir begegnen, „psychisch gestört“ FO

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PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

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PSYCHOLOGIE HEUTE Januar 2013

76 Psychologie & Film

Psychologie & Film

„Die Erfolgreichen interessieren mich weniger als die Verzweifelten“Hans Weingartner ist einer der interessantesten deutschsprachigen Regisseure. In seinen Filmen Das weiße Rauschen und Die fetten Jahre sind vorbei widmet sich der studierte Neurowissenschaftler vorzugsweise den Schaltstellen zwischen Psyche und Gesellschaft, versucht seelische Zustände mit gesellschaftspolitischen Entwicklungen zu verknüpfen. Mit Psychologie Heute sprach der österreichische Regisseur über seinen neuen Film Die Summe meiner einzelnen Teile – und seinen Wunsch, in der Depressionsforschung zu arbeiten

PSYCHOLOGIE HEUTE Herr Wein-gartner, Ihr neuer Spielfilm heißt Die Summe meiner einzelnen Teile und han-delt von einem Mathematiker mit gutem Job, Freundin und Wohnung, der an einer Psychose erkrankt. Die Gesell-schaft kann damit offenbar nicht um-gehen: Nach der Entlassung aus der Psy-chiatrie verliert dieser Mann, Martin, alles, landet irgendwann auf der Straße. Sein einziger Weg zur Genesung scheint fernab von der Gesellschaft, im Wald möglich zu sein. Was hat Sie dazu be-wogen, diese Geschichte zu erzählen?HANS WEINGARTNER Ursprünglich wollte ich einen sozialkritischen Film machen, über einen Menschen, der hy-persensibel ist und die Anforderungen der modernen Leistungsgesellschaft nicht mehr erfüllen kann. Ich wollte da-bei die soziale Schere beleuchten, die in unserer Gesellschaft zunehmend auf-geht. Mein erstes Bild war das von einem jungen Mann, der in seiner Wohnung hockt und sich nicht mehr raustraut. Wie sich die Geschichte dann weiter-entwickelt, läuft bei mir allerdings stets

unbewusst ab. Ich schreibe sehr instink-tiv, mache mir bewusst kein Konzept, dass ich dann abarbeite. So vermeide ich, dass die Story didaktisch wird. Ich habe dann aber schnell gemerkt, dass ich mich dem Thema am besten über meinen persönlichen Zugang nähern kann, und das ist – so scheint es – im-mer wieder die psychologische Ebene.PH Nach Das weiße Rauschen mit Da-niel Brühl ist dies ihr zweiter Film über einen Psychotiker. Was fasziniert Sie denn an dieser Erkrankung?WEINGARTNER Vielleicht mein eige-ner Wahnsinn? Ich weiß es nicht genau. Ich hatte schon früh engen Kontakt zu Menschen, die psychisch besonders sind. Das hat mir keine Angst gemacht, sondern mich stattdessen stark faszi-niert. Schon mit 13 Jahren habe ich in der Schule mein erstes Referat über psy-chische Störungen und Schizophrenie gehalten. Später habe ich an der Uni-versität Wien Neurowissenschaften stu-diert. Ich wollte schon immer wissen, wie das Gehirn funktioniert, das Be-wusstsein, die Wahrnehmung, die Psy-

che. Und auch als Filmregisseur drängt sich das Thema Realitätsverschiebung quasi auf. PH Wie meinen Sie das?WEINGARTNER Ein Psychotiker ist ein Welterzeuger – und auch Film an sich ist Realitätserzeugung. Film und Wahnsinn sind also eng verwandt. Der Unterschied zwischen Wahn und Film ist lediglich, dass der Zuschauer im Mo-ment der Rezeption weiß, dass er sich in einer Scheinwelt befindet. Meistens jedenfalls: Ich war mal in Jamaika im Kino, da sprangen die Zuschauer auf die Bühne, um dem Helden beizustehen. Der Psychotiker schickt sich selbst in die andere Welt, während man im Kino vom Regisseur in die andere Welt ge-schickt wird. Aber was ist überhaupt krank? Obwohl mein Charakter Martin im klinischen Sinne sicher krank ist, ging es mir in Die Summe meiner ein-zelnen Teile auch darum, diesen Krank-heitsbegriff zu hinterfragen. Vielleicht ist Martin ja nur hochsensibel und des-halb durch die Hektik der modernen Welt überfordert. FO

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Im nächsten Heft

D I E F E B R U A R A U S G A B E V O N P S YC H O L O G I E H E U T EE R S C H E I N T A M 9 . J A N U A R

T I T E L T H E M AIch sehe etwas, was du nicht siehst!Halluzinationen sind gar nicht so selten: Laut Umfragen hat jeder Zehnte schon einmal gesehen oder gehört, was nicht real war. Nur einige dieser Hirngespinste sind Anzeichen für eine Psychose. Was unterscheidet harmlose von krankhaften Halluzinationen?

Social Games: Spaß plus EngagementBeim Stichwort „Computerspiele“ denken die meisten an männliche Jugendliche, die sich mit Gewaltspielen die Zeit ver-treiben. Doch zunehmend tummeln sich auch Frauen mittleren Alters im Netz – angelockt von Spielen, in denen es nicht um Wettbewerb, sondern um Interaktion geht. Social Games sind im Trend. Wie erklärt sich ihre enorme Beliebtheit?

Musiktherapie: Rhythmen aktivieren das GehirnOb Schlaganfallpatienten, Parkinson-kranke oder an Demenz Leidende: Men-schen mit Schädigungen des zentralen oder peripheren Nervensystems profitie-ren von der neurologischen Musikthera-pie. Sie kann helfen, das Gehen, die Fein-motorik oder das Sprechen zu verbes-sern. Zudem unterstützt das Musizieren die betroffenen Menschen bei der Bewäl-tigung des Stresses, der mit der Erkran-kung verbunden ist. Denn Musik hilft, Angst zu bewältigen und Spannungen zu kontrollieren.

Außerdem: ! Selbstdistanz: der Königsweg zur

Weisheit?! Die Zukunft ist machbar –

ein Gespräch mit Harald Welzer ! Wie und warum entsteht Legasthenie?

Der emotionale Stil:

Wie Gefühle uns steuernSind Sie schüchtern oder selbstbewusst? Aufmerksam oder leicht ablenkbar? Sensibel für Stimmungen oder gefühlsblind? Der „emotionale Stil“ ent-scheidet darüber, wie wir mit anderen umgehen, wie wir leben, arbeiten und lieben. Von unseren Basisemotionen hängen unser Wohlbefinden und Lebensglück ab. Wir sollten daher unser emotionales Profil nicht nur gut kennen, wir sollten auch wissen, wie sich „ungünstige“ Gefühlsmuster ver-ändern lassen.

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REDAKT ION SANSCHRIFT Werderstraße 10, 69469 Weinheim Postfach 10 0154, 69441 Weinheim Telefon 0 62 01/60 07-0 Fax 0 6201/60 07-382 (Redaktion) Fax 0 6201/60 07-310 (Verlag)HERAUSGEBER UND VERLAG Julius Beltz GmbH & Co. KG, Weinheim Geschäftsführerin der Beltz GmbH: Marianne Rübelmann

CHEFREDAKTEUR Heiko Ernst

REDAKT ION Ursula Nuber (stv. Chef re dak teurin), Katrin Brenner-Becker, Anke Bruder, Johannes Künzel, Thomas Saum-Aldehoff

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BILDQUELLEN Titel: SIGN Kommunikation. S. 3: Gudrun-Holde Ortner. S. 4, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26: Julianne Pieper. S. 5 links, 28, 29, 30: Jan Bräumer. S. 5 rechts, 40, 41, 42, 43, 44, 45: Bianca Classen. S. 6: PEE Kofen. S. 9, 10, 11, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 34, 35, 37, 58 unten, S. 93: Getty Images. S. 12: Ullstein Bild. S. 19: Peter Thulke. S. 38: Jürgen Schere. S. 46, 47, 48, 77, 78, 81: Detlef Baltrock. S. 52: VG Bild-Kunst, Bonn 2012. S. 54 links: Privat. S. 54 rechts, S. 55: Arifé Aksoy. S. 56: Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz. S. 57: Cinetext. S. 58 oben: Fond.P. Delvaux, S. Ides-bald, Belgien/VG Bild-Kunst, Bonn 2012. S. 60, 61, 82: Corbis. S. 62, 63, 64, 66: Milena Schärer. S. 68, 69, 71, 72, 73, 74: Andor Schlegel.

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