Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in...

12
Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg Vorschläge für eine mittelstandsorientierte Wirtschaftspolitik und für den ländlichen Raum 7 Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg

Transcript of Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in...

Page 1: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

Industrie- und HandelskammerSchwarzwald-Baar-Heuberg

Vorschläge für eine mittelstands orientierte Wirtschaftspolitik und

für den ländlichen Raum

7 Punkte- Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg

Page 2: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

1 Ländliche Räume und vitale OrteSeite 4

InnovationSeite 9

2

4 VerkehrSeite 8

StromversorgungSeite 117DigitalisierungSeite 106

3

5

Fachkräfte und Duale AusbildungSeite 6

FlüchtlingeSeite 7

Page 3: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

Vorwort

Was tun unsere Abgeordneten für die regionale Wirtschaft? Welche Themen sollten sie – aus Sicht der Wirtschaft – in der Legislaturperiode 2016-2021 anpacken? Auf welchen Hand lungs-feldern müssen wir gemeinsam – Region und Land – unbedingt vorankommen?

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg hat diese Fragen im Vorfeld der Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg eingehend untersucht. Das Ergebnis ist ein Katalog mit sieben Schwerpunkt-themen und Forderungen, die hier in konzentrierter Form als Wahlprüfsteine aufgelistet sind.

Unternehmen, Akteure und Abgeordnete der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg sind auf-gefordert, diese Aufgabenliste regelmäßig – nicht nur im Wahlkampf – zur Hand zu nehmen. Sie soll dazu anregen, die Arbeit der Bürgervertreterinnen und Bürgervertreter im Landtag immer wieder entsprechend zu hinterfragen. Die Handreichung soll ein Begleiter durch die Legislaturperiode sein, damit wichtige wirtschafts- und standortpolitische Anliegen nachhaltig bearbeitet werden. Erzielte Fortschritte für die Region können anhand dieser Agenda gemessen und überprüft werden.

Im Rahmen ihrer Aufgaben in der Politikberatung wird auch die IHK selbst die genannten Schwerpunkte konzentriert bearbeiten. Es ist unser Ziel, gemeinsam mit den Abgeordneten und der Landesregierung die Entwicklungspotenziale an der Innovationsachse Stuttgart-Zürich und Wettbewerbsfähigkeit der ländlichen Industrieregion Schwarzwald-Baar-Heuberg in der nächsten Legislaturperiode des baden-württembergischen Landtags kräftig voranzutreiben.

Auf eine gedeihliche Entwicklung freuen sich

Dieter TeufelPräsident

Thomas AlbiezHauptgeschäftsführer

Page 4: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

4

Wettbewerbsfähige, mittelständisch geprägte Cluster-Strukturen, hohe Bildung, engagierte Gemeinden, heimatverbundene Einwohner bilden die einzigartige Substanz unserer ländlichen Regionen. Abwanderung, Überalte-rung und deren gravierende Folgen können Regionen aus dem Gleichgewicht bringen.

Ziele sollten sein:

• Ländliche Regionen durch individuelle An- sätze und Strategien unterstützen, um ihre Infrastrukturen über den demografischen Wandel hinweg zu stärken.

• Leistungen des Landes passgenau auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und spezifischen Eigenschaften von Regionen ausrichten.

• Interkommunale und ressortübergreifende Konzepte unterstützen. Förderprogramme verzahnen.

• Hochschulstandorte in den Regionen so attraktiv gestalten, dass sie zum „Hierbleiben“ einladen.

• Die flächendeckende Gesundheitsversorgung in der Region ist zu verbessern und dauerhaft sicherzustellen.

• Digitale Strukturen im ländlichen Raum durch „Smart-Region-Projekte“ ausbauen.

1Ländliche Räume und vitale Orte

Page 5: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

5

Viele Ortskerne und Innenstädte leiden in- folge der Überalterung der Bevölkerung und der Verlagerung des Einzelhandels. Mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) und flankierenden Maßnahmen wird bereits geholfen. Die Programme müssen weitergeführt und differenziert werden.

IHR ANSPRECHPARTNER

Christoph MoschbergerTelefon: 07721 [email protected]

Aus Sicht der Wirtschaft ist Folgendes zu tun:

• Den Handel in Innenstädten stärken. Die Erreichbarkeit der Geschäfte durch Individual verkehr, Elektromobilität und Nahverkehr sicherstellen.

• Neue Nahversorgungs-Konzepte im länd lichen Raum unterstützen.

• Einzelhandelserlass Baden-Württemberg überarbeiten.

• Gastronomie, Hotellerie und Freizeiteinrich-tungen durch konsequente Deregulierung stärken, um innerörtliche Attraktivität zu steigern.

• Förderung von Sanierung und Wohnungsbau in Bestands flächen ausbauen.

Page 6: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

6

Darum steht auf der Agenda:

• Ausbildungsinhalte dringend an die An-forderungen unserer Wirtschaft anpassen.

• Die Duale Ausbildung als Grundlage der Fachkräftesicherung stärken. Beratung und Werbung in allen Schularten verstärken.

• Das Bewusstsein bei Abiturienten für die Duale Ausbildung schärfen und während der Schulzeit die praktische Berufsorientierung forcieren.

• Schulstandorte und Berufsschulen im ländlichen Raum dauerhaft sichern, um Ausbildung vor Ort aufrecht zu erhalten.

• Mädchen für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern, Talente finden und fördern.

2Fachkräfte und Duale Ausbildung

Bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die treibende Kraft der regio- nalen Wirtschaft. Die Unternehmen setzen entschieden auf die Kompetenz der Fachkräfte. In den nächsten Jahren gilt es, die Fachkräfte-versorgung mit Nachdruck und auf verschiede-nen Wegen sicherzustellen.

Folgende Aufgaben sind zu meistern:

• Durchlässigkeit zwischen schulischer und akademischer Bildung verbessern, denn auch Talente ohne Abitur haben das Zeug zum Bachelor.

• Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Implementierung von betrieblicher Gesundheitsförderung unterstützen. Innovative Konzepte in Form von Pilot- projekten fördern.

• Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern: · Kinderbetreuung ausbauen. · Pflege von Angehörigen verbessern. · Wiedereinstieg von Berufsrückkehrerinnen und Berufsrückkehrer durch Beratung erleichtern.

Das Duale Ausbildungswesen hat Deutschland zum respektierten Weltmarktführer in Qualität und Professionalität gemacht.

Unsere Ausbildungsbetriebe engagieren sich auf vorbildliche Weise für den Nachwuchs und wollen mehr junge Menschen für diesen Weg gewinnen. Die Duale Ausbildung muss sich auch in Zukunft lohnen.

Page 7: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

7

IHR ANSPRECHPARTNER

Martina FurtwänglerTelefon: 07721 [email protected]

3 Flüchtlinge

Die Integration von Flüchtlingen hängt ganz wesentlich davon ab, dass sie Ausbildung und Beschäftigung finden. Für unsere Wirtschaft bietet sich zugleich die Chance, dringend benötigte Fachkräfte zu qualifizieren.

Viele Unternehmen würden sich gerne stärker engagieren und Flüchtlingen eine Ausbildung oder angemessene Arbeitsplätze anbieten. Das kann nur mit Unterstützung von Politik und Verwaltung reibungslos gelingen.

Die aktuellen Aufgaben:

• Flüchtlinge im Zuge der Aufnahmeverfahren zügig integrieren, sprachlich ausbilden und schulisch bzw. beruflich qualifizieren.

• Initiativen zur effizienten Schließung sprachlicher und fachlicher Lücken weiter vorantreiben, um Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Page 8: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

8

Übertriebene Regulierungsversuche auf den Straßen, ein gefährlicher Stau bei den Ausbau-vorhaben und Sanierungen im Straßenbau und weitere Verkehrsthemen belasten die Entwick-lung von Land und Region. Bei folgenden Punkten sehen wir in der nächsten Legislatur-periode dringenden Handlungsbedarf:

• Aufstockung des Etats für die Erhaltung, sowie den Aus- und Neubau der Landes-straßen.

• Aus- und Neubau wichtiger Schienen-verkehrswege, so z.B. der zweigleisige Ausbau der Gäubahn und die Elektrifizierung der Höllentalbahn und Donautalbahn.

• Das komplette Autobahnnetz in Baden- Württemberg für den Lang-LKW freigeben. Interessierten Unternehmen die Teilnahme am Feldversuch ermöglichen.

• Verkehrsbeschränkungen auf Verhältnis-mäßigkeit und Verursachergerechtigkeit prüfen. Regulierungen wirtschaftsfreundlicher gestalten, um Standortnachteile für Unter-nehmen zu vermeiden.

4 Verkehr

IHR ANSPRECHPARTNER

Martin SchmidtTelefon: 07721 [email protected]

Page 9: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

9

Die Förderung von Innovationen hat in Baden-Württemberg, dem Land der Erfinder, eine besondere Tradition. Davon profitiert auch die Wirtschaft der Region Schwarzwald -Baar-Heuberg.

Unsere Stärke liegt vor allem darin, dass neue Impulse gesetzt und weiter verfolgt werden. Diese Stärke muss das Land weiter unterstützen. Sinnvoll wäre:

• Aufklärung und Bereitstellung von Förder-möglichkeiten des Landes für Innovationsvor-haben, besonders für KMU.

• Fortsetzung bei der Unterstützung von Clusteraktivitäten und Bereitstellung von clusterspezifischen Förderungen.

• Weitere Unterstützung bei der Einrichtung von Technologietransfereinrichtungen und Transferdienstleistungen.

• Neue Themen voranbringen wie z. B. Industrie 4.0, Internet of Things, autonomes Fahren, Energie- und Ressourceneffizienz.

IHR ANSPRECHPARTNER

Thomas WolfTelefon: 07721 [email protected]

5 Innovation

Page 10: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

10

• Die Chancen der Digitalisierung auch über die Industrie hinaus müssen erkannt werden:

· Die Telemedizin ist durch den Erlass entsprechender Gesetze zu fördern und praktisch anzuwenden.

· Im Dienstleistungssektor sind insbesondere KMU bei der Entwicklung von Smart Services z.B. durch geeignete Transferprogramme gezielt zu unterstützen.

· Die Ausstattung der Schulen muss verbessert werden.

· Der Digitalisierungsgrad ist durch regel- mäßiges Monitoring zu verfolgen.

Der Südwesten war über Jahrhunderte hinweg bei vielen Technologien, Erfindungen und bei der Industrialisierung ein Pionier. Auch in der bevorstehenden Ära der Digitalisierung der Wirtschaft muss der Standort ein Vorreiter sein und Know-how als vorhandene Ressource nutzen.

Das Land sollte dazu folgende Beiträge leisten:

• Rechtliche Rahmenbedingungen müssen erarbeitet und angepasst werden, um die Datensicherheit zu erhöhen.

• Die Breitbandversorgung muss mit allen Kräften vorangetrieben werden. Jedes Unternehmen benötigt einen Glasfaser- anschluss.

• Bei der Innovationsförderung und Hochschul-planung ist ein Schwerpunkt auf Industrie 4.0 zu legen.

IHR ANSPRECHPARTNER

Christoph MoschbergerTelefon: 07721 [email protected]

6 Digitalisierung

Page 11: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

11

Die mutige Energiewende führt Deutschland in eine prekäre Lage. Steigende Stromkosten führen zu Standortnachteilen im internationalen Wettbewerb.

Zudem sind in naher Zukunft Versorgungs-engpässe möglich. Entwicklungen für mehr Energieeffizienz und dezentrale, regenerative Energieerzeugung bieten auch Chancen.

Unsere Forderungen:

• Zügige Umsetzung des Netzausbaus, um die Lücke zwischen der Erzeugung im Norden und dem industriestarken Süden auszugleichen.

• Ausbau grenzüberschreitender Netz infra-strukturen als Beitrag zur Vollendung des europäischen Energie-Binnenmarktes.

• Befreiung der Eigenerzeugung von der EEG-Umlage, um Investitionen seitens der Unternehmen in der Region zu fördern.

• Netzschwankungen vorbeugen und Strom-ausfälle verhindern, um hohe Kosten durch Produktionsausfälle zu vermeiden.

IHR ANSPRECHPARTNER

Marcel TrogischTelefon: 07721 [email protected]

7 Stromversorgung

Page 12: Punkte Programm - IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg...Punkte - Programm zur Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg 1 Ländliche Räume und vitale Orte Seite 4 Innovation Seite 9 2 4 Verkehr

Herausgeber IHK-Schwarzwald-Baar-Heuberg

Projektkoordination Daniela Oklmann

Gestaltung WAS WerbeAgentur

Druck Revellio Druck & Medien

Stand und Auflage Januar 2016 | 1500

Industrie- und HandelskammerSchwarzwald-Baar-Heuberg