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PÄDAGOGISCHES LANDESINSTITUT QUALITÄTSTABLEAU PÄDAGOGISCHER BERATUNG

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PÄDAGOGISCHES LANDESINSTITUT

QUALITÄTSTABLEAU PÄDAGOGISCHER BERATUNG

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INHALT

Grußwort 4

Vorbemerkungen 5

1RAHMENBEDINGUNGEN 7

• Freiwilligkeit • Information/Öffentlichkeitsarbeit • Kontaktaufnahme • Professionalität der Beraterinnen und Berater • Ressourcen

2BERATUNGSPROZESSE 9

• Allparteilichkeit/Neutralität • Anschlussfähigkeit/Passung • Evaluation • Humor/Freude • Kontraktmanagement • Partizipation • Ressourcen-/Stärkenorientierung • Rollenklarheit • Transparenz • Verbindlichkeit • Vertraulichkeit • Wertschätzung • Wirtschaftlichkeit • Zielorientierung

3ERGEBNISSE 12

• Effektivität • Zufriedenheit

PÄDAGOGISCHES BERATUNGSSYSTEM

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SehrgeehrteBeraterinnenundBerater,

gute Schulen brauchen eine gute Beratung. Wie sichern wir, dass alle Schulen im Land die bestmögliche Beratung und Unterstützung erhalten?

Zunächst einmal müssen Schulleitungen und Lehrkräfte wissen, welche Beratungsgruppen es im Land überhaupt gibt, welches die Aufgaben- und Kompetenzprofile der Beraterinnen und Berater sind und vor allem, auf welchen Wegen und zu welchen Bedingungen eine Beratung möglich ist. Mit der Broschüre „Pädagogisches Beratungssystem“, dem Internetauftritt auf dem Bildungsserver und einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit wurde hierzu in den letzten Jahren eine große Transparenz hergestellt.

Als nächsten Schritt brauchen wir eine Klärung und Verständigung darüber, was wir unter „guter Bera-tung“ verstehen. Das hier vorliegende Qualitätstableau pädagogischer Beratung leistet einen wich-tigen Beitrag zur Verständigung über Qualitätskriterien der Beratung. Der Austausch und die Diskussi-on über wichtige Aspekte und insbesondere die Reflexion und Professionalisierung des beraterischen Handelns sind wesentliche Ziele.

Dies führt direkt zur nächsten Frage: Welche Kompetenzen brauchen Beratungskräfte, um diese Bera-tung zu sichern? Und wie können diese Kompetenzen erworben werden? Unter dem Dach des Pädago-gischen Beratungssystems wurden Kriterien für die Qualifizierung und Begleitung der Beraterinnen und Berater entwickelt und vereinbart.

Schule und Unterricht sind komplexe Geschehen. Wollen wir hier Veränderungen bewirken und nach-haltige Unterstützung geben, dürfen die einzelnen Beratungsgruppen nicht isoliert betrachtet werden. Beraterinnen und Berater mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Kompetenzen arbeiten zunehmend im Team, um den vielschichtigen und anspruchsvollen Anfragen von Schulen entsprechen zu können. Diese Kooperation bedarf einer gemeinsamen Sprache und Haltung, auch dazu leistet das vorliegende Qualitätstableau einen wichtigen Beitrag. Es nimmt den gesamten Beratungsprozess in den Blick und ist auf eine kooperative und nachhaltige Arbeit angelegt, in der Schulen Partner auf Augenhöhe sind.

Sich diesen Themen zu stellen, ist spannend und von zentraler Bedeutung, denn es sind Schlüsselstellen bei der Unterstützung von Schule, an denen wir alle einen wichtigen Beitrag leisten können. In diesem Sinne bedanke ich mich bei Ihnen für das Engagement und die vielen guten Ideen und Anregungen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Birgit PikowskyDirektorin des Pädagogischen Landesinstitutes

QualitätstableaupädagogischerBeratung

Vorbemerkungen

Das PädagogischeBeratungssystem(PäB) als Teil des Pädagogischen Landesinstitutes Rheinland-Pfalz (PL) richtet durch den Zusammenschluss von Beraterinnen und Beratern mit unterschiedlichen Schwer-punkten seine Unterstützungsmöglichkeiten am Bedarf der Schulen aus. Das übergeordnete Ziel ist die Steigerung der Schul- und Unterrichtsqualität auf der Grundlage des Orientierungsrahmens Schulqua-lität (ORS). Die Arbeit des PäB orientiert sich an den bildungspolitischen Gegebenheiten und Erforder-nissen. Die pädagogischen Beraterinnen und Berater bieten Unterstützungsangebote aus folgenden Bereichen an:

■ Unterricht ■ Schulqualität ■ Professionalität des Personals ■ Schulleben ■ Schulleitung und Schulmanagement

Pädagogische Beraterinnen und Berater sind Personen, die in ihrem Hauptamt als Lehrerinnen und Lehrer tätig sind. Sie gehören jeweils einer Beratungsgruppe an. Für jede Beratungsgruppe am Pädago-gischen Landesinstitut verantwortet eine Referentin/ ein Referent die Qualifizierung, die Einsätze, deren Dokumentation und die Prozessbegleitung.

Das Ziel des vorliegenden QualitätstableauspädagogischerBeratung ist es, ein einheitliches Ver-ständnis in Bezug auf Beratungsqualität herzustellen. Es dient der Verständigung der Beraterinnen und Berater untereinander sowie der Qualifizierung neuer Beratungskräfte. Darüber hinaus ist es eine Grund-lage für die Evaluation.

Das vorliegende Papier beinhaltet zunächst eine tabellarisch angeordnete Übersicht über die Qualitäts-bereiche, die folgendermaßen strukturiert ist:

■ Rahmenbedingungen ■ Beratungsprozesse und ■ Ergebnisse

Innerhalb dieser Struktur sind die Begriffe in den Spalten jeweils alphabetisch sortiert. Im anschlie-ßenden Text werden sie kurz erläutert mit dem Ziel, die Grundprinzipien des Beratungsverständnisses darzulegen.

Autorinnen und Autoren: Kerstin Goldstein, Annemarie Klemm, Johannes Miethner, Michael Schacht, Dr. Katja Waligora

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1 RAHMENBEDINGUNGEN

FreiwilligkeitDie Beratung erfolgt auf Nachfrage der Schule.

Information/ÖffentlichkeitsarbeitSchulen und Beratungskräfte selbst sind über verschiedene Beratungsangebote informiert. Die Schulen wissen, an welche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sie sich wenden können bzw. auf welchem Wege sie mit den Beratungskräften in Kontakt treten können.Die Beraterinnen und Berater kennen den Internet-Auftritt des PäB, die Beratungsgruppen des PäB sowie die Zugangswege und können Schulen entsprechend beraten.

KontaktaufnahmeDie Beraterinnen und Berater melden sich in angemessenem zeitlichem Abstand zu der Anfrage (i.d.R. inner-halb von maximal zwei Wochen, siehe Anlage 1) bei der Schule.

ProfessionalitätderBeraterinnenundBeraterBeraterinnen und Berater nehmen im Prozess eine systemische Perspektive ein und sind sich der Wechsel-wirkungen zwischen dem Handeln der Einzelnen und dem System Schule bewusst. Sie verfügen über die im Kompetenzfeld Beratung aufgeführten Personal-, Sach- und Prozesskompetenzen (siehe Anlage 2).

Professionalisierung(Qualifizierung,Fortbildung,Begleitung) BeraterinnenundBerater

• erfüllen die in den Qualitätskriterien1 für das PäB aufgeführten Zugangsvoraussetzungen• haben eine den Qualitätskriterien für das PäB entsprechende Qualifizierung durchlaufen und

ein Zertifikat erhalten• entwickeln die eigene Expertise kontinuierlich fort (Fortbildungen, Begleitung etc.) und ver-

stehen sich selbst als Lernende

Arbeitsweise BeraterinnenundBerater

• nutzen den Orientierungsrahmen Schulqualität (ORS) als Grundlage einer Verständigung über die Ziele schulischer Entwicklung

• kennen das Beratungsverständnis des PäB: Beraten als Informieren, Fortbilden, Moderieren, • Prozesse begleiten (siehe Anlage 3)• dokumentieren ihre Tätigkeit• nutzen aktuelle Medien und die vereinbarten Kommunikationswege

1 Ein internes „PäB-Handbuch“ mit „Qualitätskriterien für das Pädagogische Beratungssystem in Rheinland-Pfalz“ wurde als Arbeitsgrundlage für Leiterinnen und Leiter der Beratungsgruppen sowie für Entscheiderinnen und Entscheider (MBWWK, PL, ADD) entwickelt.

QUALITÄTSTABLEAU PÄDAGOGISCHER BERATUNG

Rahmenbedingungen

Freiwilligkeit

Information/Öffentlich-keitsarbeit

Kontaktaufnahme

Professionalität der Berater/innen

■ Professionalisierung ■ Arbeitsweisen ■ Kooperation ■ Evaluation

Ressourcen

Allparteilichkeit/Neutralität

Anschlussfähigkeit/Passung ■ Kontextorientierung ■ Teilnehmerorientierung

Evaluation

Humor/Freude

Kontaktmanagement ■ Auftragsklärung ■ Zielklarheit

Partizipation

Ressourcen-/Stärken-orientierung

Rollenklarheit

Transparenz

Verbindlichkeit

Vertraulichkeit

Wertschätzung

Wirtschaftlichkeit

Zielorientierung

Effektivität ■ Kompetenzerweiterung ■ Nachhaltigkeit/Wirksamkeit ■ Transfer

Zufriedenheit

Beratungsprozesse Ergebnisse

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Kooperation BeraterinnenundBerater

• arbeiten teamorientiert (Teamorientierung wird dabei als eine Haltung verstanden, die sich nicht nur im Sinne einer „Arbeitsteilung“ manifestiert)

• kooperieren innerhalb der eigenen Gruppe • kooperieren bei Bedarf mit anderen Beratungsgruppen • kooperieren bei Bedarf mit anderen Expertinnen und Experten wie z. B. Schulpsycholo-

ginnen und Schulpsychologen Kooperation kann insbesondere erfolgen

• bei Einsätzen an Schulen (Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung) • bei Fortbildungen und in NetzWerkStätten • durch gemeinsame Materialerstellung und -nutzung (z.B. PäB-Moodle)

Die Leiterinnen und Leiter der Beratungsgruppen fördern und stützen diese Kooperationsformen.

Evaluation Beraterinnen und Berater reflektieren ihre Praxis und nutzen die formative Evaluation systema-

tisch zur Weiterentwicklung ihrer Arbeit.

RessourcenDie meisten Beratungsgruppen erhalten Anrechnungsstunden, um in der Regel einen (gruppenspezifisch festgelegten) Wochentag unterrichtsfrei halten zu können. Zwei Beratungsgruppen, die an der ADD angebunden sind, erhalten für die Tätigkeit Funktionsstellen (Re-gionale Fachberaterinnen und Fachberater Gymnasium und BBS-Schulberaterinnen und Schulberater).Die Reisekosten für die Beratungstätigkeit werden erstattet.

Die Kosten für die Qualifizierung, Fortbildung und Praxisbegleitung trägt das Pädagogische Landesinstitut. An den Standorten des Pädagogischen Landesinstitutes einschließlich der NetzWerkStätten steht eine Infrastruktur zur Verfügung (Arbeits- und Tagungsräume, Kopiermöglichkeiten, Moderationsmaterial, Bibliothek etc.).

  

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2 BERATUNGSPROZESSE Allparteilichkeit/NeutralitätDiese beiden Begriffe bilden den Bezugsrahmen für die professionelle Distanz der Beraterin/ des Beraters zu den Schulen. BeraterinnenundBerater• unterstützen alle Beteiligten darin, ihre eigenen Interessen zu erkunden, zu artikulieren und die

Sichtweisen der anderen zu verstehen („Allparteilichkeit“)• verfolgen mit der Beratung keine eigenen Interessen und ergreifen keine Partei („Neutralität“)

Anschlussfähigkeit/Passung

Kontextorientierung Die Beraterinnen und Berater orientieren sich am Kontext, insbesondere an den Bedingungen

und Erfordernissen der Schule selbst.

Teilnehmerorientierung BeraterinnenundBerater

• gestalten und strukturieren die Prozesse so, dass sie sich an der Situation und an den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer orientieren. Dies bezieht sich insbe-sondere auf Inhalte, Methoden und Organisationsstrukturen

• reagieren flexibel auf veränderte Bedingungen

EvaluationBeraterinnen und Berater reflektieren systematisch ihre Beratungstätigkeit mit dem Ziel der Weiterent-wicklung der eigenen Beratungskompetenz und des Beratungsangebotes (Passung). Sie• nutzen unterschiedliche Evaluationsinstrumente in der Arbeit mit den Schulen und handeln

so als „Modell“ • fordern Feedback von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein• holen Feedback von Tandem-/Teampartnerinnen und -partnern ein und diskutieren dies gemein-

sam• ziehen Konsequenzen aus den Evaluationsergebnissen• verdeutlichen die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Evaluation, indem sie diese selbst prakti-

zieren

Humor/FreudeBeraterinnen und Berater tragen durch Humor und Freude an ihrer Arbeit zu einer lernförderlichen und zugewandten Atmosphäre bei.

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VerbindlichkeitVerbindlichkeit bezeichnet die Konsequenz, mit der die Beraterinnen und Berater und die Schule zu verabredeten Aussagen stehen. Sie ist Voraussetzung für einen professionellen Umgang miteinander und impliziert Verlässlichkeit.

VertraulichkeitBeraterinnen und Berater behandeln alle Schuldaten vollkommen vertraulich. Dadurch wird eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Schulen gewährleistet.

WertschätzungDer Beratungsprozess ist durch einen wertschätzenden Umgang miteinander gekennzeichnet.Beraterinnen und Berater• ermutigen alle am Beratungsprozess Beteiligten zur Meinungsäußerung• gehen mit den unterschiedlichen Meinungen wertschätzend um• unterstützen Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Betroffenen• legen Wert auf gemeinsame Entscheidungen• arbeiten daran, die Stärken zu stärken und „Schätze zu heben“ (sowohl auf der individuellen als

auch auf der System-Ebene)

WirtschaftlichkeitDer mit der Beratung verbundene Arbeitsaufwand wird von den Beteiligten als angemessen empfunden. Beraterinnen und Berater• nutzen vorhandene Materialien und Kontakte• gehen mit den eigenen zeitlichen Ressourcen und denen der Schule verantwortlich um

ZielorientierungBeraterinnen und Berater• achten im Prozessverlauf darauf, den Auftrag und die Ziele im Blick zu behalten (durch Moderation,

Strukturierung etc.) • thematisieren eine mögliche Veränderung der Zielsetzung im Prozessverlauf und führen ggf. zu

einer neuen Ziel- und Auftragsklärung• gestalten den Beratungsprozess zielorientiert und gleichzeitig ergebnisoffen

Kontraktmanagement

Auftragsklärung BeraterinnenundBerater

• klären in mindestens einem Vorgespräch die Anliegen und Ziele der Schule • legen Wert darauf, Vereinbarungen so konkret wie möglich zu formulieren

(was, wer, wann) und dies schriftlich festzuhalten (siehe auch Rollenklärung und Partizipation) Beratungsprozesse können von beiden Seiten aus beendet werden, falls es als notwendig erachtet wird.

Zielklarheit Die Ziele werden schriftlich fixiert und sind damit transparent für alle Beteiligten. Sie werden

ggf. flexibel angepasst.

PartizipationBeraterinnen und Berater achten darauf, dass möglichst viele Betroffene in den Prozess eingebunden und aktiv beteiligt werden. Dies beinhaltet auch das frühzeitige Einbeziehen von „Skeptikerinnen und Skeptikern“ und den konstruktiven Umgang mit Widerständen.

Ressourcen-/StärkenorientierungBeraterinnen und Berater unterstützen die Schule dabei, vorhandene Kompetenzen und Stärken auf-zuspüren und für den (Lern-, Veränderungs-) Prozess nutzbar zu machen. Dazu gehören z.B. gelingende Alltagsroutinen, Kooperationsstrukturen, individuelle Kompetenzen, positive Emotionen, förderliche Rahmenbedingungen, soziale Netzwerke, Sponsoren …

RollenklarheitBeraterinnen und Berater klären zu Beginn des Prozesses das Rollenverständnis der Beteiligten. Erfolg-reiche Beratung beruht auf einer tragfähigen Interaktion, für die alle Beteiligten verantwortlich sind.Eine beidseitige Rollenklarheit im Prozess bietet Sicherheit, Orientierung und Entlastung. Beratungs-kräfte sind Expertinnen und Experten für einen bestimmten Bereich und werden von der Schule zu einer bestimmten Fragestellung und für einen spezifischen Zweck angefordert. TransparenzBeraterinnen und Berater• stehen für Transparenz nach innen und Diskretion nach außen• erläutern die eigene Vorgehensweise und geben einen Überblick über Ziele und Arbeitsweisen• machen deutlich, mit welchem Ziel bestimmte Methoden eingesetzt werden

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Anlage 1:

BeispielhaftesZeitschemafürdiePlanungeinerschulinternenVeranstaltung,begleitetvoneinerBeratungsgruppedesPL

ErstkontaktDie Schule nimmt Kontakt mit dem Pädagogischen Landesinstitut auf, z.B.

http://bildung-rp.de/beratung/paedagogisches-beratungssystem/kontakt.html

maximal 2 Wochen

PersönlicherKontaktBeraterin/Berater nimmt Kontakt mit der Schule auf:

Ziel- und Auftragsklärung, Terminabsprachen, Fragen zur schulinternen Planungsgruppe, …

nach Absprache (ca. 1 Monat)

Veranstaltungsplanung(z.B. Studientag)

Inhaltliche Konkretisierung der Themen und Inhalte, grobe Planung des Ablaufs, Klärung von Verantwortlichkeiten, ggf. Einbindung weiterer Expertinnen/Experten, Planung des Rahmens,...

ca. 2-3 Monate

FeinplanungBestandsaufnahme der Vorbereitungen, letzte Absprachen (zeitlich, personell, räumlich, …),

Planung der Evaluation, Terminabsprache für die Nachbesprechung, …

ca. 3 Wochen

DurchführungderVeranstaltung

ca. 2 Wochen

NachbesprechungAuswertung der Evaluation, Planung weiterer Schritte, Sicherung der Nachhaltigkeit,

Überlegungen zum Transfer, ggf. Vereinbarung weiterer Begleitung

3 ERGEBNISSE EffektivitätEine Beratung ist effektiv, wenn es gelingt, mit Blick auf die vereinbarten Ziele einen Reflexions- und Lernprozess und somit eine Kompetenzerweiterung anzustoßen. Die bestehende Praxis wird nachhaltig und wirksam verändert und ein Transfer bewirkt. Kompetenzerweiterung Der Beratungsprozess zielt auf eine über den alleinigen Wissenszuwachs hinaus gehende Kom-

petenzerweiterung und initiiert somit Veränderungen im Verhalten Einzelner, die sich auch auf der Ebene des Systems Schule widerspiegeln.

Nachhaltigkeit/Wirksamkeit Der Beratungsprozess führt zu anhaltenden Veränderungen im Verhalten Einzelner und greift im

Sinne einer Wechselwirkung in das System Schule ein. Transfer Ergebnisse des Entwicklungsprozesses werden im System Schule auch in andere Bereiche über-

tragen.

ZufriedenheitDie an dem Prozess Beteiligten (z.B. Schulleitungen, Steuergruppen, Projektgruppen, Konferenzen, Lehr-kräfte, Beraterinnen und Berater ...) sind mit dem Verlauf des Prozesses und den erzielten Ergebnissen zufrieden.

Anlagen 1. Beispielhaftes Zeitschema für die Planung einer schulinternen Veranstaltung2. Kompetenzfeld Beratung3. Beratungsverständnis

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Anlage 3:

Beratungsverständnis

Anlage 2:

Kompetenzfeld Beratung

PersonaleKompetenzen Prozesskompetenzen

Sachkompetenzen

setzt Impulse für Entwicklungsprozesse

geht verantwortungs-voll mit den eigenen

Ressourcen um

gestaltet Gespräche und Gruppenprozesse

professionell

gewährleistet vertrauens-volle Zusammenarbeit

refl ektiert sich selbst im Prozess setzt Methoden der Erwachsenenbildung

zielgerichtet ein

nimmt Konfl ikte wahr und reagiert ange-

messen

geht wertschätzend mit unterschiedlichen Mei-

nungen und Haltungen um

arbeitet professionell mit Medien

arbeitet konstruktiv in Teams

entwickelt die eigene Ex-pertise kontinuierlich fort

begleitet Prozesse der Unter-richts-, Organisations-, Personalentwicklung

kooperiert mit anderen Beratungskräften / Schul-

psychologie / Expert/innen

nutzt ihr/sein Experten-wissen für Beratungs-

prozesse

nutzt ausgewählte Methoden des Projekt-

managements

nimmt eine syste-mische Perspektive im Beratungsprozess ein

unterstützt Schulen im Umgang mit bildungs-politischen Vorgaben

Die Beraterin/ der Berater UNSER VERSTÄNDNIS VON BERATUNGIm Pädagogischen Beratungssystem verstehen wir unter Beratungdie Tätigkeiten Informieren und Fortbilden (Schwerpunkt Experten- bzw. Fachberatung) sowie Moderieren und Begleiten (Schwerpunkt Prozessberatung).In allen Bereichen sind die Evaluation und das entsprechende Ableiten von Handlungskonsequenzen wesentlicher Bestandteil.

INFORMIERENDer Begriff „Informieren“ meint die Tätigkeiten, die der Berater/die Beraterin durchführt, um andere Personen bzw. Gruppen mit wesentlichen Inhalten vertraut zu machen. Somit wird verstärkt die Wissensbasis der Lehrkräfte erweitert.Die Beraterin/ der Berater informiert auf Nachfrage oder als An-gebot über vereinbarte Themen(bereiche), insbesondere aktuelle bildungspolitische und andere Entwicklungen, für die sie/ er eine entsprechende Expertise aufweist.Die Vermittlung erfordert die Nutzung adäquater Medien sowie geeigneter Visualisierungs- und Präsentationstechniken. Das Vorwissen bzw. die Vorerfahrungen der Zielgruppe werden einbe-zogen.

MODERIERENDie Beraterin/ der Berater schafft durch die Moderation für die Zielgruppe einen Rahmen, der es ermöglicht, in Arbeits- prozessen wertschätzend zu kommunizieren, Themen(bereiche) inhaltlich zu strukturieren und ziel- führend zu bearbeiten. Die Beraterin / der Berater legt insbesondere Wert auf - Klärung der jeweiligen Rollen, Aufgaben und Verant- wortlichkeiten - gemeinsame Zielklärung - Vereinbarungen über Abläufe, Strukturen und Dauer - Zusammenfassen und Sichern der Ergebnisse. Die Beraterin/ der Berater gibt Anregungen und Impulse und bietet eine Außenperspektive an.

FORTBILDENDer Begriff „Fortbilden“ meint die Tätigkeiten, die der Berater/ die Beraterin ausübt, um den Kompetenzerwerb der Teilnehmenden in Bezug auf Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung zu fördern.Die Beraterin/ der Berater führt auf Nachfrage oder als Angebot Fortbildungen zu vereinbarten Themenbereichen durch. Zielgruppen sind dabei primär Lehrkräfte, Schulleitungen sowie schulische Grup-pen, Teams und Gremien.Die Arbeitsweise kombiniert Theorie- und Praxisanteile und ist ge-kennzeichnet durch konkrete Ergebnisorientierung

BEGLEITEN„Prozesse begleiten“ meint die mittelfristige Arbeit mit einem festen Teilnehmerkreis, der die Tätigkeiten Fortbilden, Moderieren und Informieren beinhalten kann. Ausgehend von einem syste-mischen Ansatz, legt die Beraterin / der Berater bei der Prozessbe-gleitung Wert auf - gemeinsame Zielklärung- Vereinbarungen über Abläufe, Strukturen und Dauer- Sichern der Ergebnisse- Klärung der jeweiligen Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten- modellhaftes Arbeiten (Transfermöglichkeiten, Nachhaltigkeit)- Einbeziehen von systemeigenem Wissen und Erfahrungen- kontinuierliche Refl exionsschleifen.Die Beraterin/ der Berater bringt den externen Blick ein und kann das Wahrgenommene spiegeln sowie Alternativen mit möglichen Konsequenzen aufzeigen.

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NOTIZEN

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IMPRESSUM

Herausgeber:Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-PfalzButenschönstr. 267346 Speyerwww.pl.rlp.de

Redaktionsleitung: Kerstin Goldstein Pädagogisches Beratungssystem/PL BoppardMainzer Str. 4656154 BoppardE-Mail: [email protected]://bildung-rp.de/beratung/paedagogisches-beratungssystem.html

Satz/Layout: Silvia Grummich/PL Koblenz

© Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.Kein Teil des Qualitätstableaus darf ohne Einwilligung des Pädagogischen Landesinstitutsin irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Erscheinungstermin: September 2012

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