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VGB PowerTech - Public License Document - © 2015 >>> VGB DIGITAL <<< 81 VGB PowerTech 12 l 2015 Quecksilber-Abscheidung im Kraftwerk Lippendorf Autoren Abstract Mercury removal at the example the Lippendorf of power plant Due to technical and fuel conditions, technolo- gies for mercury (Hg)-removal are hardly ap- plicable to other power station units. In case of the Lippendorf power station, different Hg- removal technologies have been tested since 2010 until the dosage of sulphidic precipitation agent was sufficient. The measures of optimi- sation within caustic lime FGD, like buffering the pH by adding limestone or raising the ORP level by increasing the oxidation air, L/G-ratio and increase of sump volume, increased the Hg- inventory of FGD. However, no stable Hg-intake of FGD suspension could finally be granted. At first addition of activated charcoal into the flue gas before ESP or the addition of a sulphidic pre- cipitation agent into FGD suspension achieved a Hg-removal up to 80 %. A cumulative effect of precipitation agent in FGD and activated char- coal doses could not be found in a combination of both methods. For the permanent reduction of mercury emis- sions at the Lippendorf power station the addi- tion of sulphidic precipitant has been promis- ing. l Quecksilber-Abscheidung am Beispiel des Kraftwerkes Lippendorf Jan Schütze, Uwe Schilling, Lothar Hilbert, Josef Herbert Strauß und Thomas Hörtinger Dr.-Ing. Jan Schütze Projektingenieur VPC GmbH Leipzig, Deutschland Dipl.-Ing. Uwe Schilling Immissionsschutzbeauftragter Vattenfall Europe Generation AG Cottbus, Deutschland Dipl.-Ing. Lothar Hilbert Betriebsingenieur REA und Ver-/Entsorgung Vattenfall Europe Generation AG Lippendorf, Deutschland Dipl.-Ing. Josef Herbert Strauß EnBW AG Stuttgart, Deutschland Dipl.-Ing. Dipl. UWT Thomas Hörtinger Kraftwerksleiter Vattenfall Europe Generation AG Boxberg, Deutschland Einleitung Im Kraftwerk Lippendorf werden seit dem Jahr 2000 zwei Blöcke mit je 933 MW el Bruttoleistung und einem elektrischen Wir- kungsgrad von 42,55 % betrieben. Der ein- gesetzte Brennstoff setzt sich je Block aus ca. 750 t/h Braunkohle aus dem Tagebau „Vereinigtes Schleenhain“ und etwa 22 t/h Klärschlamm (ca. 3 Ma.%) zusammen. Aufgrund hoher Schwefelgehalte von ca. 3 Ma.% (wf.) bei ca. 50 Ma.% Wasser, wird in der nassen Rauchgasentschwefelung Kalkmilch als Absorptionsmittel eingesetzt. Das Quecksilber aus dem Brennstoff ver- bleibt nicht wie die meisten anderen Me- talle nach der Verbrennung in der Kesse- lasche zurück, sondern verlässt die Brenn- kammer auf dem Abgaspfad. Im Rauchgas kann Quecksilber in unterschiedlichen Formen vorkommen. Bei Temperaturen >1.000 °C liegt Hg zunächst als Hg el vor. Mit Abkühlung des Abgases und in Abhän- gigkeit von anderen Abgasbestandteilen (Staub, Halogen-, Sauerstoff-, Schwefel- dioxidgehalt) formieren sich Hg part sowie Hg ox . Im Gegensatz zur Hg el -Spezies lassen sich Hg ox und Hg part deutlich leichter mit- tels Elektrofilter (EF) oder in der nassen Rauchgasentschwefelungsanlage (REA) abscheiden. Literaturangaben zu Hg-Abscheideleistun- gen bei der Braunkohleverbrennung diffe- rieren aufgrund technologischer Randbe- dingungen und Brennstoffeigenschaften stark. Benson bilanziert beispielsweise für das amerikanische Braunkohlekraftwerk Milton R. Young/Block 2 (450 MW) einen Gesamtabscheidegrad von 10,6 % (5,5 % über EF, 5,1 % über REA-Nebenprodukte, Emission 13 µg/Nm 3 tr.) [1], während Stergarsek am slowenischen Braunkohle- kraftwerk Sostanj (5 Blöcke, 755 MW el ) eine Hg-Gesamtabscheidung von 87,7 % (7 % über EF, 80,7 % über REA, Emission 1,5 µg/Nm 3 ) feststellt [2]. Solche unter- schiedlichen Hg-Abscheideleistungen wer - den durch Omine mit Werten zwischen 10 bis 90 % bestätigt [3]. Meij berichtet für kohlegefeuerte Kraftwerke ohne DeNOx- Katalysator von einen etwa 75%igen Hg- Gesamtabscheidegrad (49,6 % über Elekt- rofilter (EF) und 50,2 % über REA) [4]. Für deutsche Braunkohleblöcke wurden bisher keine Hg-Bilanzen publiziert. Um am Standort Lippendorf zukünftig strengere Emissionsgrenzwerte einhalten zu können, sollte die Hg-Gesamtabschei- dung optimiert werden. Zur Begutachtung der Hg-Abscheideerfolge und besseren Prozessüberwachung während der Versu- che ist eine kontinuierliche Hg-Messtech- nik im Reingas (HM1400TR, Fa. Durag) installiert. Stand des Wissens Befundung des Ausgangszustandes Vor Erprobung der Maßnahmen zur Hg- Minderung gab eine Bilanzierung der Hg- Frachten einen Überblick über die Hg-Ab- scheidung einzelner Teilprozesse. Anhand von Stichproben einzelner Stoffströme waren die Hg-Ein- und -Austräge zu iden- tifizieren. Die Hg-Bilanz, vergleiche Bild 1 wies mit 97,7 % die Kohle als Hauptein- tragsquelle neben Klärschlamm (2 %) und Kalkmilch (0,3 %) aus. Wesentliche Aus- tragspfade waren das Reingas (85,1 %), die REA-Nebenprodukte (vorwiegend Feinteile 11,7 %) und die Trockenasche (3,1 %). Da die Filterasche in modernen Verbrennungsanlagen nur geringe Men- gen an Unverbranntem aufweist, ist man- gels ausreichender Adsorptionskapazität [5] auch eine geringere Hg-Abscheidung am EF erklärbar. Das Bilanzergebnis zeigte insgesamt eine geringe Hg-Abscheiderate von etwa 15 % während des Normalbetrie- bes im nicht optimierten Zustand. Anzu- merken ist, dass diese Bilanz lediglich eine Momentaufnahme war. Die Spannbreite der Hg-Abscheiderate bei Normalbetrieb wurde im Laufe der Versuchsreihen mit 15 bis 70 % festgestellt (siehe Bild 10). Messungen der rauchgasseitigen Hg-Spe- zies an unterschiedlichen Prozesspunkten verdeutlichen diese Problematik. Während nach EF die Hg ox -Spezies bei Anteilen um 80 % überwog, kehrte sich das Verhältnis nach der REA um und Hg el dominierte mit ca. 80 % Speziesanteil im Reingas (siehe beispielhaft Normalbetrieb unter Bild 6). Ein solcher Befund weist auf Reduktions- vorgänge von Hg ox innerhalb der REA hin. Ursachen der Hg-Re-Emission über REA Für die Reduktionsvorgänge innerhalb der REA kommen nachfolgende Effekte in Be- tracht: Disproportionierung einwertiger Hg- Verbindungen (Hg 2 X 2 ), Reduktion durch REA-Nebenbestand- teile (Sulfit, S-N-Verbindungen, Metalle) und Reduktion durch hohe pH-Werte

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VGB PowerTech 12 l 2015 Quecksilber-Abscheidung im Kraftwerk Lippendorf

Autoren

Abstract

Mercury removal at the example the Lippendorf of power plant

Due to technical and fuel conditions, technolo-gies for mercury (Hg)-removal are hardly ap-plicable to other power station units. In case of the Lippendorf power station, different Hg-removal technologies have been tested since 2010 until the dosage of sulphidic precipitation agent was sufficient. The measures of optimi-sation within caustic lime FGD, like buffering the pH by adding limestone or raising the ORP level by increasing the oxidation air, L/G-ratio and increase of sump volume, increased the Hg-inventory of FGD. However, no stable Hg-intake of FGD suspension could finally be granted. At first addition of activated charcoal into the flue gas before ESP or the addition of a sulphidic pre-cipitation agent into FGD suspension achieved a Hg-removal up to 80 %. A cumulative effect of precipitation agent in FGD and activated char-coal doses could not be found in a combination of both methods. For the permanent reduction of mercury emis-sions at the Lippendorf power station the addi-tion of sulphidic precipitant has been promis-ing. l

Quecksilber-Abscheidung am Beispiel des Kraftwerkes LippendorfJan Schütze, Uwe Schilling, Lothar Hilbert, Josef Herbert Strauß und Thomas Hörtinger

Dr.-Ing. Jan SchützeProjektingenieurVPC GmbHLeipzig, DeutschlandDipl.-Ing. Uwe SchillingImmissionsschutzbeauftragterVattenfall Europe Generation AGCottbus, DeutschlandDipl.-Ing. Lothar HilbertBetriebsingenieur REA und Ver-/EntsorgungVattenfall Europe Generation AGLippendorf, DeutschlandDipl.-Ing. Josef Herbert StraußEnBW AGStuttgart, DeutschlandDipl.-Ing. Dipl. UWT Thomas HörtingerKraftwerksleiterVattenfall Europe Generation AGBoxberg, Deutschland

Einleitung

Im Kraftwerk Lippendorf werden seit dem Jahr 2000 zwei Blöcke mit je 933 MWel Bruttoleistung und einem elektrischen Wir-kungsgrad von 42,55 % betrieben. Der ein-gesetzte Brennstoff setzt sich je Block aus ca. 750  t/h Braunkohle aus dem Tagebau „Vereinigtes Schleenhain“ und etwa 22 t/h Klärschlamm (ca. 3  Ma.%) zusammen. Aufgrund hoher Schwefelgehalte von ca. 3 Ma.% (wf.) bei ca. 50 Ma.% Wasser, wird in der nassen Rauchgasentschwefelung Kalkmilch als Absorptionsmittel eingesetzt.

Das Quecksilber aus dem Brennstoff ver-bleibt nicht wie die meisten anderen Me-talle nach der Verbrennung in der Kesse-lasche zurück, sondern verlässt die Brenn-kammer auf dem Abgaspfad. Im Rauchgas kann Quecksilber in unterschiedlichen Formen vorkommen. Bei Temperaturen >1.000 °C liegt Hg zunächst als Hgel vor. Mit Abkühlung des Abgases und in Abhän-gigkeit von anderen Abgasbestandteilen (Staub, Halogen-, Sauerstoff-, Schwefel-dioxidgehalt) formieren sich Hgpart sowie Hgox. Im Gegensatz zur Hgel-Spezies lassen sich Hgox und Hgpart deutlich leichter mit-tels Elektrofilter (EF) oder in der nassen Rauchgasentschwefelungsanlage (REA) abscheiden.

Literaturangaben zu Hg-Abscheideleistun-gen bei der Braunkohleverbrennung diffe-rieren aufgrund technologischer Randbe-dingungen und Brennstoffeigenschaften stark. Benson bilanziert beispielsweise für das amerikanische Braunkohlekraftwerk Milton R. Young/Block 2 (450 MW) einen Gesamtabscheidegrad von 10,6 % (5,5 % über EF, 5,1 % über REA-Nebenprodukte, Emission 13  µg/Nm3tr.) [1], während Stergarsek am slowenischen Braunkohle-kraftwerk Sostanj (5 Blöcke, 755  MWel) eine Hg-Gesamtabscheidung von 87,7  % (7 % über EF, 80,7 % über REA, Emission 1,5  µg/Nm3) feststellt [2]. Solche unter-schiedlichen Hg-Abscheideleistungen wer-den durch Omine mit Werten zwischen 10 bis 90  % bestätigt [3]. Meij berichtet für kohlegefeuerte Kraftwerke ohne DeNOx-Katalysator von einen etwa 75%igen Hg-Gesamtabscheidegrad (49,6 % über Elekt-rofilter (EF) und 50,2 % über REA) [4]. Für deutsche Braunkohleblöcke wurden bisher keine Hg-Bilanzen publiziert.

Um am Standort Lippendorf zukünftig strengere Emissionsgrenzwerte einhalten zu können, sollte die Hg-Gesamtabschei-

dung optimiert werden. Zur Begutachtung der Hg-Abscheideerfolge und besseren Prozessüberwachung während der Versu-che ist eine kontinuierliche Hg-Messtech-nik im Reingas (HM1400TR, Fa. Durag) installiert.

Stand des Wissens

Befundung des AusgangszustandesVor Erprobung der Maßnahmen zur Hg-Minderung gab eine Bilanzierung der Hg-Frachten einen Überblick über die Hg-Ab-scheidung einzelner Teilprozesse. Anhand von Stichproben einzelner Stoffströme waren die Hg-Ein- und -Austräge zu iden-tifizieren. Die Hg-Bilanz, vergleiche Bild 1 wies mit 97,7  % die Kohle als Hauptein-tragsquelle neben Klärschlamm (2 %) und Kalkmilch (0,3  %) aus. Wesentliche Aus-tragspfade waren das Reingas (85,1  %), die REA-Nebenprodukte (vorwiegend Feinteile 11,7  %) und die Trockenasche (3,1  %). Da die Filterasche in modernen Verbrennungsanlagen nur geringe Men-gen an Unverbranntem aufweist, ist man-gels ausreichender Adsorptionskapazität [5] auch eine geringere Hg-Abscheidung am EF erklärbar. Das Bilanzergebnis zeigte insgesamt eine geringe Hg-Abscheiderate von etwa 15 % während des Normalbetrie-bes im nicht optimierten Zustand. Anzu-merken ist, dass diese Bilanz lediglich eine Momentaufnahme war. Die Spannbreite der Hg-Abscheiderate bei Normalbetrieb wurde im Laufe der Versuchsreihen mit 15 bis 70 % festgestellt (siehe Bild 10).

Messungen der rauchgasseitigen Hg-Spe-zies an unterschiedlichen Prozesspunkten verdeutlichen diese Problematik. Während nach EF die Hgox-Spezies bei Anteilen um 80 % überwog, kehrte sich das Verhältnis nach der REA um und Hgel dominierte mit ca. 80  % Speziesanteil im Reingas (siehe beispielhaft Normalbetrieb unter Bild 6). Ein solcher Befund weist auf Reduktions-vorgänge von Hgox innerhalb der REA hin.

Ursachen der Hg-Re-Emission über REAFür die Reduktionsvorgänge innerhalb der REA kommen nachfolgende Effekte in Be-tracht:

– Disproportionierung einwertiger Hg-Verbindungen (Hg2X2),

– Reduktion durch REA-Nebenbestand-teile (Sulfit, S-N-Verbindungen, Metalle) und

– Reduktion durch hohe pH-Werte

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Quecksilber-Abscheidung im Kraftwerk Lippendorf VGB PowerTech 12 l 2015

Zunächst wird das Hgox aus dem Rohgas in der Absorptionszone des Absorbers ge-löst. Je nach Beschaffenheit der REA-Sus-pension, die Einflussgrößen sind pH-Wert, Redoxpotential, Halogenid-, O2,aq-, SO3

2-- Konzentration, liegen Hg(I)- oder Hg(II)-Verbindungen vor. Hg(I)-Verbindungen sind entsprechend Gl. (1) in der Lage, un-ter Hg0-Bildung zu zerfallen (Dispropor-tionierung).

Hg2X2 ↔ HgX2 + Hg0 (1)

Bei einem gelösten Hg-Anteil (Hgaq) von <30  % ist davon auszugehen, dass der überwiegende Hg-Anteil in Form von zerfallsfähigen, schlecht wasserlöslichen Hg(I)-Verbindungen [6] vorlag.

Oft wird auch der Reduktionsmechanis-mus, welcher durch Sulfit hervorgerufen wird, als Ursache genannt. Blythe be-schreibt den Mechanismus zunächst über die Bildung von Quecksilber-Sulfit-Verbin-dungen, teilweise auch über Chlor-Sulfit-Mischkomplexe, welche unter Freisetzung von Hg0 zerfallen [7].

Hg2+ + SO32- ↔ HgSO3 (2)

HgSO3 + H2O ↔ Hg0 + SO42- + 2 H+ (3)

Hg(SO3)22- + H2O ↔

Hg0 + SO42- + HSO- + H+ (4)

Analysen der REA-Suspension aus dem Kraftwerk Lippendorf ergaben SO3

2--Kon-zentrationen von 50 mg/l in der Neutrali-sationszone bis hin zu 470 mg/l in der Ab-sorptionszone. Derartige Konzentrationen führten in Laborstudien zur Reduktion von Hgel [8].

Laboruntersuchungen zeigten weiterhin Reduktionseffekte in stark alkalischen Lö-sungen [7, 8]. Die hierbei ablaufenden Re-aktionsmechanismen wurden noch nicht abschließend geklärt, aber folgende Reak-tionsmechanismen sind denkbar.

HgX2 + 2 OH- ↔ Hg(OH)2 + 2X- (5)

Hg(OH)2 + Fe2+ + OH- ↔ Hg0 + Fe(OH)3 (6)

Hg2(OH)2 ↔ Hg0 + HgO + H2O (7)

[HgXSO3]- + 2 OH- ↔ Hg0 + SO4

2- + X- + H2O (8)

In der Branntkalk-REA wird die Kalkmilch mit pH 12,3 in den unteren Sumpfabschnitt (Neutralisationszone) geführt, bevor sie später in der Suspension verdünnt über die Umwälzpumpen auf die Sprühebenen ver-teilt wird. Lokale pH-Wert-Spitzen können gemäß Gl. 7 oder Gl. 8 zur Reduktion von Hgox und Re-Emission von Hgel führen.

Durchgeführte Untersuchungen und Ergebnisse

Eine Übersicht der durchgeführten Un-tersuchungen zur Optimierung der Hg-Abscheidung im Zeitraum 2010 bis 2015 zeigen B i l d 2 und B i l d 3 .

Die Untersuchungen können in die vier nachfolgend beschriebenen Maßnahmen unterteilt werden.

Maßnahme 1: Erhöhung des RedoxpotentialsMit der Erhöhung des Redoxpotentials soll-te das Risiko der Hgel-Emission infolge der Disproportionierungsreaktion (Gl. 1) mini-miert und die Einbindung des Hgox in die REA-Suspension stabilisiert werden. An der REA in Lippendorf sollte das Redoxpo-tential über folgende Maßnahmen angeho-ben werden:

– Erhöhung des L/G Verhältnisses durch kontinuierlichen Betrieb aller REA-Um-wälzpumpen,

– Steigerung der Gebläseleistung für die Oxidationsluft um +12 % und

– Erhöhung der Blasenverweilzeit durch Vergrößerung des Sumpfvolumens (Füllstandanhebung).

Alle drei Maßnahmen zielten auf eine ver-stärkte Einbindung von Sauerstoff (O2,aq) in die REA-Suspension, welche die Oxida-tionsreaktionen in der Suspension begüns-tigt. Demzufolge sollte aufgrund höherer O2,aq-Gehalte auch das Risiko der sulfit-bedingten Hg-Reduktion (Gl. 3 und Gl. 4) sinken, da Sulfit aufgrund eines höheren O2,aq-Gehaltes schneller zu Sulfat oxidiert wird. Weil der Sauerstoffeintrag maßgeb-lich von der Blasengröße, -verteilung so-wie -verweilzeit im Sumpf abhängig ist, kann die bloße Anhebung des Volumen-stroms an Oxidationsluft keine Erhöhung des Redoxpotentials garantieren. Wesent-lichen Einfluss nimmt hier die Gestaltung des Belüftungssystems.Eine erfolgreiche Umsetzung der Maß-nahmen sollte sich entsprechend [9, 10] anhand eines steigenden Hgaq-Anteils in der Suspension äußern. Resultate der täg-lichen REA-Suspensionsbeprobung wäh-rend unterschiedlicher REA-Fahrweisen

Dampf-erzeuger REAE-Filter

Kohle97,7 %

Prozesswasser0 %

Trockenasche3,1 %

Neben-produkte11,7 %

Abgas85,1 %

Kalkmilch0,3 %

Klärschlamm2 %

Nassasche0,1 %

Aschewasser0 %

Bild 1. Bilanzierung der Hg-Stoffströme für den Normalbetrieb.

Reingas

Elektrofilter REA Kühlturm

Dampf-erzeuger

Input

BraunkohleMaßnahme 4:

DosierungSorbentien

(z.B. Aktivkohle)Maßnahmen 1 bis 3:(z.B. Zudosierung sFM,

siehe Bild 3)

Bild 2. Übersicht Rauchgasweg im Kraftwerk Lippendorf mit den Orten der Maßnahmen zur Optimierung der Hg-Abscheidung.

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VGB PowerTech 12 l 2015 Quecksilber-Abscheidung im Kraftwerk Lippendorf

sind in Bild 4 aufgezeigt. Die zugehörigen Bandbreiten der Abscheidegrade sind in B i l d 10 zusammengefasst.

Sämtliche aufgeführten Redoxpotentiale sind auf Wasserstoffelektrode (EH) bezo-gen und aufgrund der pH-Wert-Abhängig-keit auf pH 4,75 normiert. Im Normalbe-trieb bei einem mittleren Redoxpotential von EH 334  mV lösten sich knapp 30  % des Hg-Inventars in der REA-Suspension. Die geänderte Fahrweise mit 12  % mehr Oxidationsluft konnte zwar das Redoxpo-tential auf bis zu 500 mV (∅ 425 mV) an-heben, die Spannbreite des gelösten Hgaq-Anteils blieb jedoch mit 5 bis 60  % zum Normalbetrieb der REA vergleichbar. Erst die Kombination von verstärkter Sumpf-belüftung, Sumpfanhebung und erhöhten L/G-Verhältnis steigerten den Hgaq-Anteil auf ca. 60 %.

Die Hg-Einbindung stieg zwar mit höhe-rem Redoxpotential in der REA, der zu-künftige Emissionsgrenzwert von 10  µg/Nm3tr. 6 % O2 als Jahresmittelwert konnte mit Erhöhung des Redoxpotentials jedoch nicht zuverlässig eingehalten werden.

Maßnahme 2: Erhöhung der pH-Pufferkapazität durch CaCO3-ZusatzDie Zugabe von CaCO3 zur REA soll die pH-bedingte Hgel-Re-Emission reduzieren. Im Einmischbereich der Ca(OH)2-Suspension im REA-Sumpf sind lokal pH-Spitzen zu erwarten, welche entsprechend Gl. 5 Hgel-Re-Emissionen verursachen. Dadurch, dass sich CaCO3 bei steigender Alkalität schlechter löst, kann es im alkalischen Be-reich über das Kalk-Kohlensäure-Gleichge-wicht als pH-Puffer fungieren [11]. Diese

Wirkung soll der Hgel-Re-Emission vor allem aus der Neutralisationszone vorbeu-gen. Bei Versuchen konnte die Hg-Emission weder durch CaCO3-Zugabe in die Oxida-tionszone, die Ansaugleitung der oberen Umwälzpumpe oder direkt in die Neutra-lisationszone gemindert werden. Weil mit den vorgenannten Maßnahmen keine stabile Hg-Minderung erzielt werden konnte, wurde anschließend die direkte Hg-Abscheidung durch Zugabe von Addi-tiven getestet.

Maßnahme 3: Zusatz von Fällungsmittel zur REA und Erhöhung der FeinteilausschleusungBei der sulfidischen Fällung wird gelöstes, oxidiertes Quecksilber in die feste Form (z.B. HgS) überführt und findet sich vor-rangig in den Feinteilen der REA-Suspen-sion wieder. Dieses Verfahren wird bisher bei der Schwermetallfällung in Abwasser-aufbereitungsanlagen und vereinzelt in Wäschern von Müllverbrennungsanlagen eingesetzt. Erste großtechnische Versuche mit Zusatz von Fällungsmitteln zur Kraft-werks-REA wurden in den USA durchge-führt [12, 13, 14]. Geeignet zur Fällung von Hgaq sind anor-ganische Fällungsmittel wie z.B. NaHS, Polysulfide (NaxSy, Na2S4) und organische Vertreter, deren Wirkstoff meist auf Di-Methyl-Dithiocarbamaten (DMDTC) bzw. Tri-Mercapto-S-Triazin (TMT) basiert. Die Hgel-Spezies werden unter REA-Be-dingungen durch Zusatz von sulfidischen Fällungsmitteln in der Regel nicht abge-schieden. In der Praxis sollten zur Auswahl des Fäl-lungsmittels Vorversuche durchgeführt werden, um das optimale Produkt für die standortspezifischen Bedingungen auszu-wählen. Anorganische Produkte weisen eine begrenzte Oxidationsstabilität auf, hierbei kann das ausgefällte Produkt unter Hg-Re-Emission zerfallen. Die organischen Produkte sind meist stabiler gegen oxidati-ve Einflüsse [8]. Die versuchstechnische Umsetzung erfolg-te in Lippendorf mittels direkter Dosierung von sulfidischen Fällungsmitteln aus den angelieferten Produktbehältern in die Oxi-dationszone des Wäschersumpfes. Über drei Wochen Fällungsmittel-Dosierung wurde nach Bild 10 eine durchschnittliche Hg-Abscheidung von ca. 70 % erzielt. Im

Maßnahme 2:Erhöhung der pH-Pufferkapazität durch CaCO3-Zusatz

Maßnahme 3:Dosierung von Fällungsmitteln (sFM) inWäschersuspension mit erweiterterFeinteilausschleusung(Abwasseraufbereitung siehe Bild 5)

Maßnahme 1:- Kontinuierlicher Betrieb aller REA-Umwälzpumpen- Vergrößerung Wäschersumpf durch Niveauanhebung- Steigerung der Gebläseleistung für die Oxidationsluft

Bild 3. Übersicht Maßnahmen zur Hg-Abscheidung in der REA.

Korrigiertes Redoxpotential EH (pH=4,75) in mV

Hgaq

-Ant

eil R

EA-S

uspe

nsio

n in

%

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

00 100 200 300 400 500 600 700

Normalbetrieb

+12 % Oxiluft

+12 % Oxiluft/Sumpfanhebung

+12 % Oxiluft/max. L/G

Bild 4. Einfluss verschiedener REA-interner Maßnahmen auf das Redoxpotential und die Hg-Einbindung in Form von Hgaq.

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Quecksilber-Abscheidung im Kraftwerk Lippendorf VGB PowerTech 12 l 2015

Normalbetrieb, ohne REA-interne Maß-nahmen, betrug die Hg-Abscheidung nach B i l d 10 etwa 30 %. Das Hg-Inventar in der REA nahm mit Einsatz des Fällungs-mittels zu, erkennbar am steigenden Hgsus-Gehalt von 176 µg/l auf 665 µg/l.

In REA-Suspensionen von Braunkohle-kraftwerken findet sich Hg, sowohl mit als auch ohne Fällungsmittelzusatz, gebunden an der Feinteilfraktion <20  µm wieder [8], [15]. Die sedimentierten, eingedick-ten Feinteile stellen somit die Hauptsenke beim Fällungsmitteleinsatz dar. Resul-tierend kann Quecksilber dauerhaft dem Kreislauf entzogen und dem Anstieg des Hg-Gehaltes im Gips entgegengewirkt wer-den, indem die FTA optimiert wird. Der Ab-wasserstrom mit den eingedickten Feintei-len wird mit der Filter- und Nassasche zur Reaktion geführt. Untersuchungen des mit Hg angereicherten Stabilisates belegen die nicht eluierbaren und mechanisch festen Eigenschaften, sodass es wie bisher depo-niert werden kann [16].

Verfahrenstechnisch wurde die FTA durch Umbau und Vergrößerung der Kapazitä-ten am Feinteilhydrozyklon umgesetzt, siehe Übersicht B i l d 5 . Das zyklonierte Volumen wurde dazu vervielfacht und das Feinteilvolumen auf etwa ein Fünftel abgesenkt. Infolge des erhöhten Volumen-stroms wurde im zweiten Schritt eine Op-timierung des Eindickers nötig. Zusätzlich wurde dem Abwasserstrom vor Eindicker eine geringe Menge sulfidisches Fällungs-mittel zugesetzt, um restliche Hgaq-Gehalte auszufällen.

In einem Kurzzeitversuch ab dem 06. Au-gust 2011 wurde die Kombination aus FTA-Betrieb und Fällungsmittelzusatz un-tersucht. Es zeigte sich trotz steigendem Hg-Input eine ca. 80 µg/l geringere Hgsus-Konzentration in der REA. Die Hg-Emissio-nen gegenüber dem Normalbetrieb wurden

in diesem Zeitraum auf ca. 30 % abgesenkt. Dies lag an der höheren Fällungsmitteldosis von 0,18 l/g Hg und der dadurch resultie-renden, effizienteren Fällung.

Bei einem Langzeitversuch über zehn Monate wurde eine durchschnittliche Hg-Emissionsminderung von ca. 80 % erreicht.

Die Hg-Konzentration im Gips wurde durch FTA-Betrieb auf etwa ein Drittel des von Be-ckert empfohlenen Wertes von <1,3 mg/kg [17], einreguliert. Als weitere positive Ne-beneffekte der FTA waren ein Anstieg des Weißgrades sowie eine Abnahme der Rest-feuchte im Gips zu verzeichnen.

Wie B i l d 6 zeigt, mindert der Zusatz von Fällungsmittel den Hgox-Anteil im Ab-

gas über die REA. Die Hgel-Konzentration bleibt entsprechend der Hg-Speziierungs-methode nach Braun [18] unverändert. Diese Feststellung deckt sich mit früheren Laboruntersuchungen [8]. Bild 7 zeigt sich an der REA beispielhaft die langfristige Hg-Abscheidung anhand von Tagesmittelwer-ten in Abhängigkeit von der Hg-Rohgas-fracht, die über die Hg-Kohlegehalte sowie die Fällungsmitteldosis bilanziert wurden. Aufgrund der manuellen Dosisregelung traten in dieser Optimierungsphase auch Unterdosierungen auf, welche die Hg-Abscheideleistungen kleiner 60  % erklä-ren. Bei höheren Hg-Frachten (>70  g/h) wurde bisher tendenziell eine höhere Hg-Abscheideleistung (>70  %) erzielt. Wei-terhin zeigt B i l d 7, dass hohe spezifische Fällungsmitteldosierungen nicht zwangs-läufig zur verbesserten Hg-Abscheidung führen. Oberhalb der 500  ml/g  Hg Dosis sind gehäuft Messpunkte mit weniger als 60 % Hg-Abscheidung vorzufinden.

Maßnahme 4: Zusatz von Aktivkohle zum Rohgas vor E-FilterAlternativ und in Kombination zum Fällungsmitteleinsatz in der REA wur-de die Dosierung von Aktivkohle (AK) zum Rohgas betrachtet. Das Prinzip der Hg-Abscheidung basiert hierbei auf der physischen Adsorption (Bindung von HgCl2 oder Hgel) als auch auf Chemisorp-tion vor allem bei dotierten Kohlen (Bin-dung z.B. als Hg2Cl2) [19]. Das Flugstrom-verfahren wird u.a. in den USA an weni-gen Anlagen ohne REA eingesetzt [20, 21, 22]. Prinzipiell steigt die Hg-Abscheidung an AK mit:

– der Dosis, Verweilzeit (Gewebe- statt Elektrofilter) und spezifischen Oberflä-che (hoher Anteil Mesoporen) der AK,

Reingas

Kalkmilch FHM

Fällungs-stufeRWA

FHMFällmittel

Eindicker

Zwischen-behälter

Feinteile

Deponie

Bandfilter Gips

Filterasche

Unterlauf-sammel-behälter

Gips-suspen-sions-

behälter

Gips

Feinteile Gipshydro-zyklon

Umlauf-wasser-behälter

FT-Hydro-zyklon

Hg-Monitor

Absorber

Rohgas

Fällmittel

Kalkmilch

Rege

lung

Hg-

Abs

chei

dung

Rege

lung

Fei

ntei

le /

HG

-Abs

chei

dung

Bild 5. Prozesstechnische Schaltung der Fällungsmitteldosierung und Feinteilausschleusung zur Hg-Minderung.

Hg-K

onze

ntra

tion

in m

g/N

m3 t

r. 6

% O

2

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Normalbetrieb 14,5 l/h sFM /FTA

26 l/h sFM /FTA / 270 kg/h AK

Hgel

Hgox

Hinter Lu

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F

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Hinter Lu

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Hinter E

F

Hinter R

EA

Bild 6. Gemittelte Hg-Spezieskonzentrationen im Normalbetrieb (Messungen am 06.05.2011), mit Fällungsmitteldosierung – sFM und Feinteilausschleusung – FTA (24.05.2012) sowie mit Kombination von Aktivkohleeindüsung vor E-Filter – AK, Dosierung des sulfidischen Fällungsmittels und Feinteilausschleusung.

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VGB PowerTech 12 l 2015 Quecksilber-Abscheidung im Kraftwerk Lippendorf

– Verwendung einer mit Schwefel oder Halogeniden (saure Zentren) dotierten AK, speziell zur Abscheidung von Hgel [23],

– niedrigerer Rauchgastemperatur und ge-ringen H2O- bzw. SO3-Gehalten [24, 25] und

– höheren Halogenid- (Selbstdotierung) und geringeren Staubgehalten im Rauchgas.

Im Umgang mit AK sind spezielle Maßnah-men zum Brand- und Explosionsschutz zu berücksichtigen. Staubförmige AK wird in die Explosionsklasse St 1 eingestuft, die untere Explosionsgrenze liegt bei 30 bis 60  g/m3 [26]. Zum Explosionsschutz kann entweder eine Feststoffinertisierung durch Zumischung von Kalkhydrat oder Kalksteinmehl vorgenommen werden oder es muss beim Umgang mit reinen AK-Qua-litäten entsprechend ATEX-zugelassene Anlagentechnik angewendet werden. Wei-terhin sind Aktivkohlen durch die Brenn-zahlen 2 bis 3 charakterisiert und neigen zur Selbstentzündung. Eine Feststoffiner-tisierung kann diese Selbstentzündung nicht unterbinden [27]. In diesem Zu-sammenhang sind Ablagerungen und der Umgang mit Zündquellen zu vermeiden. Ein AK-Zusatz zum Rauchgas erhöht den Glühverlust der Filterasche um bis zu 2 %, dies ist bei nachfolgender Verwendung zu berücksichtigen.Die Verweilzeit der AK im Rohgas beträgt bis zur Abscheidung im EF meist etwa eine Sekunde. Eine Nachrüstung einer AK-Dosierung führt meist zu ungünstigen Verweilzeiten. Im Kraftwerk Lippendorf ist die Kontaktzeit zwischen Luvo und EF ca. 0,6 s. Somit besteht keine optimale Vo-raussetzung für das Flugstromverfahren.

Drei verschiedene Adsorptionsmaterialien wurden am Standort getestet:

– mineralisches Produkt, – Mischung 35 % AK, 65 % CaCO3 und – 100 % AK.

Das Adsorptionsmaterial wurde in Lip-pendorf nach Luvo mittels verschiedener Lanzentypen versuchsweise aufgegeben und am EF abgeschieden. Eine Übersicht zu konkreten Einsatzbedingungen und durchschnittlich erzielten Hg-Abscheide-leistungen beinhaltet Ta b e l l e 1 , wobei aus Wettbewerbsgründen kein direkter Be-zug zu den vorgenannten Adsorptionsmit-teln hergestellt werden soll. Das Adsorbens A konnte über EF trotz höchster Dosis von 500 mg/Nm3 (14,6 kg/g Hg) nur eine geringe Hg-Minderung von ca. 10 % erzielen. Auf eine detaillierte Aus-wertung wird für dieses Produkt daher bei der Darstellung der Ergebnisse in Bild 8 verzichtet. Effizienter war das Adsorbens B, welches unter durchschnittlichen Bedin-gungen und einer Dosis von 1 kg AK/g Hg etwa 20 % Hg-Minderung und mit 2,1 kg/g Hg durchschnittlich 32  % Hg-Minderung über den EF erlangte. Bei höheren Dosier-mengen von 2,1  kg/AK/g  Hg (160  mg/Nm3) und besserer Verteilung im Abgas über 64 Dosierpunkte erzielte das Adsor-bens C etwa 64 % Hg-Minderung über EF. Die Messpunkte mit >70  % Hg-Abschei-dung gem. Bild 8 und 9 wurden bei über-durchschnittlichen Hg-Rohgaskonzentra-tionen ermittelt und sind mit den anderen Systemen nur bedingt vergleichbar. Die Bedeutung der homogenen AK-Vertei-lung wird anhand der Dosiersysteme mit 8 bzw. 32 Dosieröffnungen deutlich, welche bei 2,6 kg AK/g Hg im Schnitt unter 40 % Hg-Abscheidung über EF erzielten.

Tab. 1. Kenndaten zur Aktivkohle-Dosierung vor E-Filter.

Nr. Produkt Lanzensystem (Dosierpunkte) Dosisin mg/Nm³

Mittlere spezifische Dosisin kgAK/gHg

Mittl. Hg-Minderungin %

1 Adsorbens A 8 x 3 m (8 Punkte) 365 bis 500 12,4 10

2 Adsorbens B 8 x 3 m (8 Punkte) 90 bis 100 2,1 32

3.1 Adsorbens C 8 x 10 m (32 Punkte) 30 bis 120 1,8 27

3.2 Adsorbens C 8 x 10 m (64 Punkte) 90 bis 160 2,1 64

Weitere Verbesserungen der AK-Dosierung sind durch die Modellierung der Strö-mungsbedingungen und entsprechender Anpassung der Dosierpunkte möglich. Die Hg-Adsorptionskapazität der AK von 1,7 % [28] wurde während der Flugstromversu-che entsprechend berechneter Beladungen von 60 bis 650  mg Hg/kg AK nicht aus-geschöpft. Sowohl das über acht Dosier-punkte aufgegebene Adsorbens B sowie das über 32 Punkte dosierte Adsorbens C (AK-Versuch 3.1) erreichten durchschnitt-lich etwa 30 % Hg-Abscheidung. Denkbar ist, dass die schlechtere Verteilung des Ad-sorbens B im Rohgas durch die Bindung von SO3 am beigemischten CaCO3 unter Bildung von CaSO4 entsprechend Gl. (9) kompensiert wird.

CaCO3 + SO3 ↔ CaSO4 + CO2 (9)

Bei höheren SO3-Konzentrationen kann die Effizienz der Hg-Minderung geschmä-lert werden. Durham berichtet von einer um 20 % geringeren Abscheidung bei SO3-Gehalten von 5,4 ppm [21].Bei einigen Messungen wurden die Hg-Spezieskonzentrationen mittels des Dowex-Aktivkohle Sorptionsverfahrens [18] ana-lysiert, um zu erkennen, wie spezifisch die Hg-Abscheidung ausfällt (siehe B i l d 9 ). Produktunabhängig wurden gleicherma-ßen die Hgox wie auch Hgel-Spezies abge-schieden. Nicht auszuschließen wäre ein Selbstdotierungseffekt der AK durch Ha-logenide oder SO3, wodurch die Hgel-Spe-ziesabscheidung begünstigt würde. Nach Wilcox verbessern saure Zentren auf der AK-Oberfläche die Hg-Abscheidung [29].

Zusammenfassung

Am Kraftwerk Lippendorf war die natürli-che Hg-Ascheidung über Elektrofilter und REA in Anbetracht des zukünftigen Emis-sionsgrenzwertes von 10 µg/Nm3tr. 6 % O2 im Jahresmittelwert unzureichend. Erste detaillierte Untersuchungen im Jahr 2010 identifizierten Reduktionseffekte von Hgox zu Hgel über die Branntkalk-REA als Grund für die ursprünglich geringe Hg-Abscheidung. REA-interne Maßnahmen zur Steigerung des Redoxpotentials und die Pufferung des pH-Wertes gegen die Ursachen der Hg-Reduktionsvorgänge aus der Suspension zeigten keine hinreichende Wirkung, deshalb wurden Additive zur Hg-Abscheidung untersucht. Für Versuche im großtechnischen Maßstab fiel die Wahl nach umfangreichen Labor-

Hg-Fracht in die REA in %

Hg-A

bsch

eidu

ng in

%

Hg-A

bsch

eidu

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%

Fällmittel-Dosis in ml/g Hg-Eintrag

100

80

60

40

20

0

100

80

60

40

20

00 20 40 60 80 100 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000

Bild 7. Tagesmittelwerte der prozentualen Hg-Abscheidung in Abhängigkeit von der eingetrage-nen auf die maximale relativierte Hg-Fracht (A) sowie der spezifischen Fällungsmitteldosie-rung (B) im Zeitraum Januar 2012 bis Oktober 2014.

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Quecksilber-Abscheidung im Kraftwerk Lippendorf VGB PowerTech 12 l 2015

tests mit verschiedenen Produkten auf ein organisches sulfidisches Fällungsmittel. Nach anfänglichen Kurzzeit-Versuchen wurde der Zeitraum der Zudosierung des Fällungsmittels in die REA bis auf zehn Mo-nate verlängert. Über diesen Langzeitver-such von zehn Monaten wurde eine mittle-re Hg-Abscheidung von ca. 80 % ermittelt. Eine Überdosierung des Fällungsmittels führte zu keiner weiteren Erhöhung der Hg-Abscheidung. Während der Versuche wurden die spezifische Rauchgasbeschaf-fenheit und die REA-Fahrweise als wesent-liche Einflussfaktoren auf den Fällungsmit-telbedarf und somit die Abscheideleistung von Hg ermittelt.Um einer Hg-Anreicherung im REA-Pro-zess entgegenzuwirken wurde der Betrieb einer erweiterten Feinteilausschleusung aufgenommen. Die damit einhergehen-de Absenkung des Feinteilgehaltes in der REA-Suspension auf etwa 30 % verbesserte zudem den Weißgrad und die Entwässer-barkeit des Gipses. Der Hg-Gehalt im Gips ist nach Beckert-Studie unbedenklich [17].

Eine weitere Möglichkeit zur Hg-Abschei-dung, der Aktivkohle-Einsatz mit Dosie-rung zum Rauchgas nach Luvo und Ab-scheidung im Elektrofilter, wurde als Ein-zelmaßnahme sowie in Kombination zur Fällungsmitteldosierung untersucht. Über Elektrofilter wurde unter sonst üblichen Prozessbedingungen und optimierter Ein-düsung eine Hg-Abscheidung von ca. 60 % erzielt. Eine kumulierende Wirkung von Fällungsmitteln in der REA und AK-Dosie-rungen bei Kombination beider Verfahren konnte nicht festgestellt werden.Da der Aktivkohle-Einsatz geringere Hg-Minderungsraten als bei der Zudosierung von sulfidischen Fällungsmitteln zeigte, wurde nach vierjährigen Versuchsaktivitä-ten die Fällungsmitteltechnologie zur Hg-Minderung am Standort Lippendorf für den Dauerbetrieb gewählt (B i l d 10 ).

Danksagung

Wir danken unter anderem Prof. Dr. Heinz Gutberlet (†), Prof. Dr.-Ing. Heinz Köser so-

wie Dipl.-Ing. Helmut Glaß für Ihre hervor-ragende Unterstützung der Fachgruppe, die im Kraftwerk Lippendorf die Senkung der Quecksilberemissionen erreicht hat.

Abkürzungen

AK AktivkohleATEX Atmospheres Explosibles (Explosionschutz)-RichtlinienEF ElektrofilterEH Redoxpotential bezogen auf WasserstoffelektrodeESP Electrostatic Spray PrecipitatorFTA FeinteilausschleusungFT-HZ Feinteil-HydrozyklonHgaq wässrig gelöstes QuecksilberHgel elementare Hg-SpeziesHgox oxidierte Hg-SpeziesHgpart partikelgebundes HgHgsus in Suspension vorliegendes HgL/G liquid:gas – Verhältnis [l/Nm3]Luvo LuftvorwärmerREA RauchgasentschwefelungsanlagesFM sulfidisches FällungsmittelTMW TagesmittelwertTS Trockensubstanz

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Spez. Aktivkohledosis in kg/g eingetragenes Hg

Hgge

s -Abs

chei

dung

übe

r E-F

ilter

in %

Sorbens B, 8 DosierpunkteSorbens C, 32 DosierpunkteSorbens C, 64 Dosierpunkte

100

80

60

40

20

00 1 2 3 4 5

Bild 8. Hgges-Abscheidung in Abhängigkeit von der spezifischen Aktivkohledosis.

Spez. Aktivkohledosis in kg/g eingetragenes Hg

Hg-M

inde

rung

übe

r E-F

ilter

in %

100

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0

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-400 1 2 3 4 5

Hgel-MinderungHgox-Minderung

Bild 9. Abscheidung der Hg-Spezies in Abhängigkeit von der spezifischen Aktivkohledosis.

Hg-A

bsch

eidu

ng in

%

100908070605040302010

0

Normal

Oxiluft/max. L

:G

Oxiluft/max. L

:G/FTA

Oxiluft/max. L

:G/FTA/CaCO3

Sulf. Fällmittel

Sulf. Fällmittel/FTA

Aktivkohle

Bild 10. Übersicht der Wirksamkeit der verschiedenen Maßnahmen.

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