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Universität Trier Wintersemester 2010/2011 Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Achnitz Dienstag 16-18, A 9/10

21525 Minnereden

Texte

1. ›Der heimliche Bote‹ (1150-1180): Brandis Nr. 300 2. ›Frauenschönheit‹ (vor 1280/1300): Brandis Nr. 264 3. ›Liebe und Reichtum‹ (vor 1280/1300): Brandis Nr. 310 4. Walther von Griven, ›Weiberzauber‹ (Ende 13. Jh.): Brandis Nr. 391 5. Liebesbrief (13. Jh.): Brandis Nr. 145 6. Alphabetischer Liebesgruß (15. Jh): Brandis Nr. 141 7. ›Der entflogene Falke‹ (um 1300): Brandis Nr. 503 8. Heinrich der Teichner, ›Der rote Mund‹ (14. Jh.): Brandis Nr. 274 9. ›Wer kann allen recht tun‹ (1. Hälfte 14. Jh.): Brandis Nr. 52 10. ›Wer nicht weiß, was rechte Liebe sei‹ (um 1450/70): Brandis Nr. 360 11. ›Der Krautgarten‹ (vor 1450): Nr. 500 12. ›Die Rittertugenden des Herrn von Kronberg‹ (um 1290): Brandis Nr. 469 13. ›Totenklage um Graf Wernher v. Hohenberg‹ (nach 1320): Brandis Nr. 475 14. ›Minne und Gesellschaft‹ (1. Hälfte 14. Jh.): Brandis Nr. 480 15. Fröschel von Leidnitz, ›Liebesgespräch‹ (Ende 14. Jh.): Nr. 235 16. ›Minner und Trinker‹ (vor 1350): Brandis Nr. 418 17. Heinrich der Teichner, ›Von weltlicher und göttlicher Minne‹ (14. Jh.): Nr. 312 18. ›Die sechs Farben‹ (14. Jh.): Brandis Nr. 373 19. ›Was Blütenfarben bedeuten‹ (vor 1470): Brandis Nr. 363 20. ›Der Minne Freigedank‹ (›Die zehn Gebote der Minne‹) (um 1348): Nr. 301 21. Peter Suchenwirt, ›Der Minne Schlaf‹ (Ende 14. Jh.): Brandis Nr. 454 22. Hans Schneider, ›Der Traum‹ (um 1500): Brandis Nr. 253 23. Hans Folz, ›Werbung im Stall‹ (um 1480/81): Brandis Nr. 245

Zu allen Texten sind bitte zumindest die folgenden Hilfsmittel einzusehen: Die deutsche Literatur des Mittelalters. VERFASSERLEXIKON. Zweite, völlig neu bearb. Auflage, unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter hg. von K. RUH zusammen mit G. KEIL, W. SCHRÖDER, B. WACHINGER und F.-J. WORSTBROCK. Bd. 1ff., Berlin, New York 1978ff. Tilo BRANDIS: Mittelhochdeutsche, mittelniederdeutsche und mittelniederländische Minne-reden. Verzeichnis der Handschriften und Drucke. München 1968 (MTU 25). Ingeborg GLIER: Artes Amandi. Untersuchung zu Geschichte, Überlieferung und Typologie der deutschen Minnereden. München 1971 (MTU 34). Wolfgang ACHNITZ: Minnereden, in: Forschungsberichte zur Internationalen Germanistik. Ger-manistische Mediävistik, Teil 2, hg. von Hans-Jochen Schiewer unter Mitarbeit von Jochen Conzel-mann. Bern, Berlin, Brüssel, Frankfurt/M., New York, Oxford, Wien 2003 (Jahrbuch für Inter-nationale Germanistik. Reihe C: Forschungsberichte 6), S. 197-255.

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1

L

I

In:

>Der heimliche Bote< (1150-1180): BRANDIS NI. 300

t (l)h bin ein heinJich Dole, dennen ein ander man, llV hevilch ih daz gOlle, 30 daz er die minne svle hau: daz er daz laze werden, einre durh sine schone, daz ih so! werben. der aDder ulIl'h sine k\'ne,

5 daz sol ib biten alle tage, der drite durch sin gutes har, gOI laz ez \~'erden aue schaden. -si siut betrogen daz t'st war --­der mih ze boten hal gesant, 35 einre dvrch sin manchraft, er ist vii wilcnen rekant. der auder durh sin ritersllaft. deI" heizet mih rlaz sdwn, daz si da heizent (riterschaft),

10 viI minuecllche geilen, daz ist ein michel vngemah. er beizet si gemvle] des hvlen, si [vnl den fröwen leide, daz si cr gemvte 40 Jaz si selten sint da heime, irg!~n gewende si riten Zy wige. decbeinen ende waz fr0l11et daz den wiben?

15 an declwine[J sogelan man, 6h flizint si sich an turnei. der si geminnen !leBe chan. die frowen tlorften nivt ein (ei) dez minne sint niet !leinlich, 45 geben volle sogelane hHJeschel, ez en dunchet in 10lJelich. div zr minnen niet enstet. si sol sich dar gewenden den wol minnenden man

2Jl da man si kan gemilluen. den kan ih wol irkennen, daz timchet in der frowen ral; wande vnsPbaset saget ein bvch In- sihwie hie gescriben stal: 50 VOll gyter min [Jen gnuc.

III ha gesehen mangen man, iz spriehl't: :-\\\.'1' so gvtliche lebe der anders minnen nene kan, vnd wize woJ alle phade,

:.;." v,an Jaz er wanet, div wir der sol den frowen wesen liep. minnen .,;incn slarchen ltp; da furbaz en sagen ih iv niet so wanet aber ein ander, 55 wn mir dM' ~nbe kvnde ist der ein teil ist langer wan ze guten minnen horel (list).

D' mä fol dene mit demvte. alle den die ez m\che ze g(.)te. vfi halde die . fine. die mit falfliehe dinge. bofe rede brete. die hald'> mit liftecheite.

20 Nv ift mag'> dem dc WÜTet. dc in !in arrnvt irret. dc er niet mac volle brIgi3. fine wille an magen dinge. alfe\ doll g'ne tate. der tv aUe ih ime hie r(ate) bedeehe fine armVte. mit füge vfi mit gvte. vfi Ii r allee/) wH geret. ze nl.elT(~ fin frvmf~chet. Bofe Jite fol er v'mi'JJ.~. vndc rvche vbe in dar nide. nue bofe Hah gebvre. [waz er t\'gende mag gef-vren. die vb(e)

25 er naht VH tag. vfi l\vene erz nit getvn mag. 10 befche er gvte wl doll. haI' zv Iol er habe noh. fchone antwrte Vi} gvte grtze. ,,,He (1'.) vli n'ze, vB werbe dc mit r,ne. de j alIiv div welt mIne. vfl (ma) imewol fpreche. Vll niemrt an ime @ reche. neM vbele wille 'Nell' vbel' 1\lt noh ftille. alh~ tvw~de die ob er glne. def entog im

30 niet zen berne. wad iz der weIte wol gezimet. fvene ma de (ver) nimet. wa ma ez rede horet [0 ift d' nit gar zer ftoret~ den .. da vor wid' in trvg. def haben wir v'nome gnve. de viI magnig .. ttgent vii ere aHuf gewa. [ver diz tvt aUe ih ime rate. [0 ift fin erl grvne vfi ftate.

0, FISCHER, Die sogenannten 'Ratsch1ägeJür Liebende', in: ZfdA 48 (1906), S. 421-425 (I); H. MEYER-BENFEY, Mittelhochdeutsche Uhungsstücke. Halle 21920, S. 30-32 (U).

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-Frauenschönheit, (vor 1280/1300): BRANDIS Nr. 264--_.-- ---

Lat ivch [in niht verdrigen, Ein liht chelen [ne varich wil ivergizen 30 der nimt man vil gern war.ein [ehone ivncfrowen. Vnt daz ir di armeGeruchet ir [i [ohowen l wooren wiz als harme -

6 Ich wolde, daz [i hoote Lange hende lidweich,güt gemVte jtoote. die nagelluter vnt niht bleich,Da bi mit val wem hare,daz jHnt ir wol 3eware

85 die vinger [inwel vber al

mit wi33er flehter [time - gedroot als ein ehergejtal -

10 Vnt da3 ir da3 hirne Dar nach mich gelulte

woor wol gejchaffen - [inweller brujte,

Si [olde niht vil chlaffen di 3ement wol [ugem libe

vnt gegcgenlichen rovnen, 40 vnt wolgetanem wibe.

Mit [malen bran brovnen Mitten chrano vnde [mal,

16 ir ovgen lieht vnde gra - ein wenic gr03er hin 30tal -

Da bi [sehe ich gerne da, Si ijt gejchaffen dejte baz,

da3 ir daz blüt an den wangen allez gut ditz vnt daz,

mit milch woor bevangen 41> da bi [ol ein dingel jtan,

vnt daz ir div nafe woore daz trojtet mangen werden man.

20 vor niht 3elwoore, Wi3iv bein TI reht,

weder churz noch 3elanc beidiv linde vnde fleht,

vnt mitten ane getwanc, lange fuge [mal vnt hol -

vor niht gedruchet 50 [us gevellet mir ir lip wol.

noch 3ehoh gervchet. Si da3 [i iv wol gevalle,

25 Mit rojen rotem. mvnds - da3 ir ji lobet alle,

Vnt daz man dar inne funde des lat ovoh mich geniezen.

wi33e zende chleine, Sus chan ich frowen giezen.

ein chivjch 3vngen reine_-

------._- -----_._--

-Liebe und Reichtum- (vor 128011300): BRANDIS Ne. 310

Grozer wazer der ift vil,die lvtzel iemen trinchen wil.Chalt brvnnen trinchet man e,wan die tvnt [elten we.

D Merchet, wie ich da3 bedivte:groziv wazer jint richiv livte,die hof[chen, daz jint chleine brvnnen,den [olden frowen gerne gvnnenir leibes vnt ir minnen,

10 wan [i phlegent gvter [innen,Swelhe frowen aber des gezimt,da3 [i fvr einen hof[chen nimtein reijen ode ein gvldein vingerlin,div mvze verwa3en fin,

IG wan als ih mich verfinne,div enphliget niht rehter minne.

E3 ift ein wip [o gemvt,div minnet den mvt fvr daz gvt.So ift divander [o gemvt,

20 div minnet niwan daz gvt.So ift div dritte 10 gemvto,div minnet mvt vnde gvt.So ijt div vierde [o gemvt,

___ <!i..-vminnet wed!lr mv.i..I!9h gvt. _

25 W sert ir frowen nv 10gemvt,daz ir nsemt minen dienjt fvr gvt,vnt wsere ich denne def gvtes[o riche [o des mvtes!Nv genvgt iveh niht des mvtes

30 an ettelichen teile de] gvtes,wan ir noomt ein hant volle gvtesfvr tovjent fvder mvtes.Nv fcheide wir vn], daz ift gvt,ich han iv niht 3e geben wan den mvte.

36 Got tv ivch riche an dem gvtevnt tv mich [eelioh an dem mvte!

In: A. MlHM, Aus der Frühzeit der weltlichen Rede. Inedita des Cod. Vindob. 2705, in: PBB (Tüb.) 87(1965), S. 406-433.

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rWalther von Griven, >Weiberzauber<(Ende 13. Jb.): BRANDIS Nr. 391

Ich hOlr diu wlp dicke sagen,grt\ze lit\t ein andee klagen,waz in ir man ze leide tuo.dA kan ich guote liste zuo,

5 die wurden zuo PArts erdAht;von dannen sint si her bräht:diu wlp bezoubernt dA ir man,als ich si hie wol Mren kan.si machent von krüte ein stüppe;

III du ist guot zuo dem lüppe,sweIch wlp ir man daz zezzen gft,diu behabt an im ir strlt,daz ~rste krüt ist d~muot(daz ist ze dem zouberliste guot),

15 du ander wtplleh güete,daz dritte ein senfte gemüete:wil si diu driu krüt zesamen lesen,sO mac si mit ir manne genesen.daz vierde krut siot eüesiu wort

20 (diu sint ze dem zouberliste ein hort),daz fünfte güetllcb gebzere:

ob iz halt niht von herzen weere,8(\ Mt du krut doch die kraftdeia'den zouber machet sigehaft.

25 daz aehate krftt deist kiuscher- muot,8wie vii si des ze dem Iüppe tuot;daz sibende in heimliche balt:ir man sI JUDc oder alt,wil si im du krüt ze niezen geben,

30 sö muoz er mit ir vii wol leben.du ahte krUt, zecke er.-'Ci=ht,------c--

---mit fremden -WIllen, obiJz geschiht,tuo 11. si IdDnibt ,eloube,unz sl illder site taubo.

15 daz niunde krllt ist bh\kbeit:dAmit ist' derzouber bereit.swelcb wlp. nAch mlnem räte tuot,diu- twinget- hertes mannesmuot.ist aber duor sich ir erwert;

40 a.)wirt er derwJsen lobes behert:volgeat si,Dl1ner: Mre,10 be~teDt .i ir _Walther .00 Grivenr.etindu:der wlIer IJ, der rAte in baI.

---._------

In: M. HAUPT, -Wciberzauber- von Walther von Griven, in: ZfdA 15 (1872), S. 245-246.

Walther von Griven, >Weiberzauber<(Ende 13. Jb.): BRANDIS NT. 391

Von. krllllitern, damit frawen ir mannbezaubern .

Ich hör die frawen dick fagenVnd aine der ander~ not elagen,Was ir Ir man .Iaid es til..Da kan ich fchön lin z~,Die find zu Barls erdacht, [)Von dannen hab ichs her pracht,Damit frawen zaubern ir mann,Als ich eiich wol gefagen kau.8y machen 'ffz krautt ain geftüpp,Dal in gil.t zu der lüpp! 10Welliche Irem mann das geitt,Die behebt an Im iren ftreitt.Da8 erll in diemütikait,Welche fraw fleh damit beclaidt,Vnd nytnbt darzil. weiplieh güt; 15Du dritt in fenfts gemüt:

Die drin fol fy zu famen lefen,So mag fy mit irem man genefenMit ftätter lieb' on allen hafz;Vnd tß da. in ain raines 'fa8. 20Das 'fiert kraut: züchtige wort!Die find zu dem lin ain hordt.Das fünfft: gll.t gepärd!Ob eil halt vber hertz wär;Dal krantt hat die eraft 25Vnd macht die frawen lighaft.Das feehfzt: keüch wider fcämd

man!Wellieh weib das tlin kan,Wienil fy ics darzü tiltt,So wirt der zanbrer deuon gilt. 30Das libendt krauU nenn, ieh eüch

paldt:Der man fey~ung oder alt,

Will fy Im tngcnt se nyeffengeben,

So milfz er wol mit ir leben.Das acht lrauh du ry dunc:Jtt

gilt 35Alle.' das ir man tfu;! .Will fy dann die wurtz fehaben,Sy mag fein huld wol behabea,Da8 newnt krautt:fy zeieh In.

nichtMit främdell weiben, ob es he-" fchieht, 40TIl., als Cy des nit gelaub ,Bis fy In mit geCchicht beraub!Das zehent krautt iJl beraitt:- ...._ .... _ ....- ....- ....-Wellich weib nach meinem ~t&

t3t, 4aDie zwinget ires mannes müt!Vnd 'Volgt fy meiner ler,Ir gefchicht zucht vnd er!

In: .Liederbuch der Clara Hätzlerin.Aus der Handschrift des Böhmischen Museums zu Prag hg. und mit;Einleitung und Wörterbuch versehen von C. HALTAUS.Quedlinburg, Leipzig 1840, S. 217 (Nr. 50) .

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Liebesbrief (13. Jb.): BRANDIS Nr. 145

(Übersdir.: Littern amantis loquitur)dorret und] ej zwilzetund so gar uersmilzet,

25 daz er ze pulver schire tairtob er och lange nah verber/

_diner hoher minne gät.Er brinnit wilunt als ein glUtnadi dinen libe wolgestalt,

30 darnach so toirt ym alse kalt,als ob er nakint und]e] blozin einen dicken [ilse grozvast un]e] an sin hobet ste:sust wirf [im] gar dicke we

3;; von froste und oudi von hitze.Nu ist im als ein spiczemesser durch sin herze vor,wanne er din, [roiae, wirt getaareund er dich danne miden sol.

40 Frowe maniger tilgenden uol,daz wende mit der helfe din,so müsze ich kleines brivelinvon dir uerbrennet werden.Sin lip muz unter die erden,

45 ob im din Iielleridier listnicht trost en~utetJn ko~~zer fri!~

Nim mich, [rotae, in dine hont.Mich hat uff gnade dir gesanteyn man, der genaden wol bedarf,den dine reyne minne warf

5 vor maniger zit in sende klage.Swaz ich an siner stat hie sage.uil selige [rouie, daz vernimalso daz ez ze seiden imund zu troste udi e[r]ge.

10 Ztaare ez wart nie manne so wevon kenem wibe als [im] nach dir.Sin mut und sines herzen girso sere nach diner minne quilt,daz im der tot die sele stilt

15 uz sinem libe in kurzer stunt,ob im din rubinroter muntnicht schire trost enbutet.Er minnet und]e] trutetso sere zll allen stunden

20 von getrouwes herzen grundendich, ein reine, eyn selig wip,

.._~az i'!l- sin.J!-.umberfw[j]t!!! !iP_In: E. E. STENGEL- F. VOGT, Zwölf mittelhochdeutsche Minnelieder und Reimreden. Aus den

Sammlungen des Rudolf Losse von Eisenach. Köln, Graz 1956, S. 27-28.

-Atpnabetischer Liebesgruß- (15. Jh): BRANDIS Nr. 141

Das ist d a.s abcdef etc.Aoh edeliu, hohe, rAine frucht,

by dir wunt tugent mänigfalt.cur haut din < ) wiplich zuchtdas sie erwecken mag mit gewalt

Nauch lust, er und wirdikaitob allen fröwen schwebst du wyt,

15 pin wendest du mir und dar zu laide,qual haut min hertz näch dir 8011 zitt.

5 Ein diener mich zu dienen dirfur alles das ye ward geborn.gar früntlich lind mit gantzer begirhaut dich min hertz nun usserkorn.

Rouf wirt geferbet min angesioht80 mich beschint din Iieplioh blicke,trüwe und minne ist zu dir verpflicht,

20 von fröden ich zwär dick ersohriok.

Ich gelob als wol das nie uff erde10 kein menseh din gelich gesach an rein,

lieplicher wiß nach zarter geberdemir von kainem menschen nie erschein.

XiUB riohtum ich nit wöltyet,z nieman und öwegliohen hän,zart, frow, das ich dich miden soltund 86lt von dinen gnaden stän I

In: W. BRAUNS- G. TRIELE (Hgg.), Mittelhochdeutsche Minnereden 11. Die Heidelberger Handschriften313 und 355; die Berliner Handschrift Ms. Germ. Fol. 922. Berlin 1938 (DTM. 41). Neudruck miteinem Nachwort von I. GLIER. Dublin, Zürich 1967, S. 108-109.

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>Der entflogene Falke< (um 13(0): BRANDIS NT. 503

Diser spruch ist von dem valken

Trurigen herczen ungemach!die mynne, die mir manigez achgefrumet hot an mynen dank,tet mich nn frewden I\I~o krank

[131'J dRZ ich den sorgen siges jach.6 truren alz ein sneller bachyemitten durch myn gedenke flozund tet mich aller fl'p.wden hloz,swaz mir 111. wibez augen grüz

10 erschein ve durch sorgen biiz,dez waz "ich nit gedenkig,ez waz mir allez wenkigwaz hoch gemlite solte geben.S\l8 in unfrucht swant myn leben.

15 Do ich mit sorgen so gerankdaz ez min sele duht zeJank,do wante ich mich baldegegen eime grunen walde,der dort vor mynen augen lag.

20 trnrens ich mich do bewagund rante durch den grünen kle,rnin hercze duJte ein strenges weund auch gar ein unsanfftez

leben,do sach ich zelten gegen mir

eben25 ein frawen, von der ich nu sage

da? ich sit joch den selben tag[135'1 so mynnicJiche nye gesaeh,

alz ir myn hercze do verjach,do ich ir also nahe quam

30 daz ir augen mich vernam,do sach ich daz sich die geertegein dem walde kerte.daz tet mich frewden schühen,ich vorhte da? sie fiühen

3;; mich wülte wider in rl.m walt;dez wart min sorge manigfnlt.nevn. sie bleib verhalten.iel; pruff't sie letdes walten,alz ich an eh sit enpfunt.,

40 do mir ir kumer wart bekant.do mich die hohe geer\. ersach,dy silße mir mit zuhten sprachir mvnnicltchen werden grüz.mir muste nnkunst werden bfiz

45 sült. ich "eh von irr schönesagen,

sust müst ich an ir lop verzagen.wart ir myn dank do niht ver-

swigen?nein zwar, hercze, synne nygen

[1.16'] der sußen mit begirde.&0 eya waz wiplicher wirde

an der gehürn, slißen lag!in synnen sie myn hereze wagwol zu der höhsten kronund zu dem hymels tron

55 wol an sin geblümpten schar,wie so hIi bsch und so darwaz allez daz ich an ir koz.wart wip uff erden y wandels

bloz,dez müz ich sie bezihen,

60 daz an ir konde gedihenzu wünsche waz wiplich hiez.

Unlang sie mich halten liez,eva sie mir ir ungeferte seit:•ge~elle myn, mir ist leit.

65 von ungelüke widcrvarn.diz mag ich dir nit lenger sparn,ich muz dir myn ungeverte sagenlind auch myn nngeluke klagen.ich bin 1,11 seIden nit geborn,

70 idl hon m.vner fn'nde spil ver-lorn,

[/8G'1 mins herczen kitrczwilt',

lind mit. sneller yledem nach gerant her in den

wald,durch myn verlust wart ich so

balt75 daz ich ym raute alleine nach.

ey, wie ein schedlicher schnchden freuden myn gesprochen ist!zwar, yn büßet nymrner list,die wil myn leben turet,

80 wil ich sin die truret,geselle myn, mir ist enpflogenein valk, den ich het erzogen,daz ich filr die warheit sprechen

wilda? wip noch man nr veder spil

85 so gar mit allem zart erzoh.ez sucht mich 1111 daz mich floh.wenn ich mynen edeln valken

sach,so swant mir allez myn un-

gemach,ja het ich aller wünne hort.

90 nü vah ich leyder an die vcrtda man die freuden sichen zelt.ich bin dem ungelüke erwelt

[136'1 in diser klagenden reyse.wo sal ich frewden weyse

91, nil klirr.zwile suchen 'rich mtlz der stunde tluchendie mir den schaden hat erholtda von myn hercze unsanffte dolt,fur die warheit ich daz sprechen

wil:100 sit ich die ersten k indes spil,

dy tor.k en und den hal ver lie,daz mir mit. kürez wile nyeso sannt wurt OIe by myoen

tagen.ja kan idl lI.YllIJIlCI'vollen klagen

10" min li('IJl\7., trutes ve.lerspil.min sorge nympt nymmer zil,sol ich yn so verlern han.er waz so schön, so wolgetan,111. einer so edcln znht braht

110 daz sin verlust mit. jarner galttso I,yeff in mynes herezen grünt Iwart mir ye kürczwile künt,daz hat sich gar verkeret ;ich byn oü lei; geleret.

r 1.17'Jeya daz er ye myn eygen wart,1t6 si! mir sin tluhtliche vnrt

mit leide also 1,11 herczen gat!geselle myn, nil g-ib mir rat :waz griff ich an ,10.7. dnrzu tilge

120 daz mir rnyn leit beneinen1116ge?

und ez mYII synne ZII rehtespehen,

so müste ich üch von schuldenjhehen,

und dt"lht mich niht an t.ruwenkrank.

ungelüeke lind truriclicher swank125 mit. mir .-at/ten in den walt.'

Von irem jamer wart ich sobalt,

der süßen ich myn tröstensprach:

•frawe, duldet ir nngemach,daz ist von kleinen schulden;

ISO daz laßt. von üwern huldenmich nft vertriben,ir mögt Doch fro beJiben,8WY joch der valke si verlorn,ez ist mir sicher an ewch zorn,

135 ob er llI' gar verlorn ist,

so künnet ir doch denselben list,r /.17'1daz lat an ewch werden schin.

ir sölt. nit lange an valken sin.ist ewch der ralk DU enptlogen

HO den ir selber habt gezogen,bereitet und geleret,di knnst von ewch verkeretwerd !In ein rotes vederspil,dez ich ewch hür beraten wil.'

145 sl sprach: "neyn, tratgeselle myn,Got dank dir, daz sal nit sin.cla wil ich flhbaz wesen vonduz nyrnmer me keins valken

wonin myner pfticht werde gesehen.

150 daz laz ich nymmer me be-scbehen,

sit mir myn liebster ist enpflogen,den ich so zerrlieh hon erzogen.ez heißet wol geungebildetdaz sich der mir entwildet

155 hot den ich so zertlich zoch,~it daz er lIZ der schaln kroch;und waz er valken site kan,die lerte ich yn sich nemen an.'

[138'] ich sprach: 'vii reine frawe zart,160 nu haltent wiplich art

und lerent auch mit zühten da-gen.

ir sült so halde nit verzagen,viI Jiht ob er noch funden wirt ?durch üch myn wille nit verbirt,

165 ob ir sin wüllt geruchen,den valken rit ich suchenhin in den walt, so ich best kan.'Si sprach: 'nein, getrüwer man,

daz geb mir sünderlieh ein lei t170 vertürest du din arbeit,

lind wer mir durch din trüwezorn,

wanne sicherlich, er ist verlorn.ich prüfe daz besunderan mir, daz ist ein wunder.

175 !tn sinnen jener heißen muz,und würd mir allez leidez bnz.ich sag dir wol und ist auch war:ich hon den valken manig jarerzogen, daz ich nye enptant

180 daz billich Rn vm würd K'lWIlUt,[138'J untat, untugnnt, alle uuart ;

ich hett yn allez dez hewartdaz man an vederspil verkert ;ich hett yn ördenlich gelert

185 daz er daz luder gern nam.er wart auch sit nr widerzamduz ich yn dez ersten bereit,daz mich sunder zu wunder leitwie ez ymmer möht geschehen,

190 wan ich hab anders nit gesehenvon ym dann snellen, gyrigen

stoz,wenn ich ym für daz Inder schoz.daz ha.t er hüt geschühet,der mich so t6blich ßlihet I

195 ich het ein wil gedingenmir slilt noch baz gelingen.do ich ym für daz Inder schoz,do wond ich aber daz er den stoznicht lenger sült meyden.

200 do kond ich wider reyden.do er mir also nahe quamdaz er myn schryen wol vernam,

[139'] do kert er mir den nicken.mit .!meller flUge dilcken

205 sach ich in die 16fften hocbfligen ser und daz er zochhin uber jen_en walt~inwe~,.

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er wsz der fluht also kekdaz ich alle myn synne wen

210 daz ich mich dar nach ymmersen

daz mir die seIde icht me be-schehe

daz ich yn ymmer me ge~~hp.den liht in wilder wise,ich wil dem dürren I'Y8e

21r. t.un uReh der ll'I'!P!tuholl "rtenpfeJhen mich, di dflZ bewartdaz sich ir rue dez verwigtda? si nach irr verlüste pfligtir rüe uff dunen esten,

220 ich kan mich treuden gestenund sorge, die mich uit verbirt..ich weiz, wo er gevangen wirt,do wirt sin nit so wol gepflegenalz ich sin pflag uff allen wegen.

[139'l daz git mir sünderlieh ein leit226 von myner wolbescheidenheit.,

(He ir an miner trüwe speht.ez waß allz sin gevider sleht,an keyner stat gesteübet.

230 ich het yn auch geMbetund beschuhet also weydenlichdaz er wol erkant dAZ ichin hete in allen sinnen holt.nu fUrt er hin daz rode golt

235 und Ruch di glanczen schellen.__ do ich die hort hellen, .

die' c!ün,g-en in mynos herczengrünt,

do wart mir alle myn freud en-7.\1 n1..

sol ich yn nü verlern hon,240 so wil ich frewden wesen an.

er lebe auch alz ez ym ergee,doch weiz ich daz sin nymmer

megepflegen wirt alz ich sin pflag.min fiiz an ym zu male lag.

245 sit midi dRZ nit geholtTen hat,so kan dez nvrnmer werden rat,

[140rJ ich muz in leide swinden.'Rie villp; RJI IWllrl~ winden

und WI\III. Hkh von mir hill<!an.250 sie sach mich truriclichen an,

mangen seu ffezen sie do lie,der uz irs herczen grunde gie.sie sprach mir truriclichen zu:'geselle, mynen willen tu,

255 rit heim, din süchen daz la varn,so wiI ich riten 1\11chmyn scharnhin zu der freudenlosen diet,die sich nit. wann leides niet.wann wiß: din süchen hat nit

frumen.260 die zame ist ym m1 benumen,

daz er die lüte schühetund allez loken flühet.'

ich sprach: 'frawe myn, daz istmir leit.

ich liez durch kein arbeit.'265 si sprach: 'nein, trutgeselle rnyn,

la sin, Ja sin, ker wider hin.Got müz dich in Mt han l 'sus schied die werde von mir

dan.[140') ich hielt ein wile und. sah ir

nach,270 ir waz zu der widerfert.e glich.

sie furt laides mit ir viI.

'Wer myner ler volgen wil,der sage den reinen wiben dank,wanne ich zele alle trüwe krank

275 gegen reiner, werder wibeztrüwe,

auch wil ichs sprechen ane rüwe:ich wen daz trüwe nyndert siewont sie nit guten wiben by ;diz ist mir von yn worden künt,

280 nu wünschet daz ein selig ftlntir kürcztichen wider ge,der sie nit laß truren me.dez gt'lllde ich ir, uff mynen eyt,als myner selbs selikeit,

In: K MATTHAEI (Hg.), Mittelhochdeutsche Minnereden I. Die Heidelberger Handschriften 344, 358,376 und 393_ Berlin 1913 (DTM_ 24)_ Neudruck mit einem Nachwort von L GLIER_Dublin, Zürich1967, S. 92-96.

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Heinrich der Teichner, -Der rote Mund< (um 1350): BRANDIS NT. 21+

Von roten münden

Ichward gefragt vremder wort,waz auf der werlt der oberift hort

under allen horten macht geCein.ich fprach: ein rotez mündloin

5 zartcr vrawn wol gemütdaz ift ein Ichatz über allez gut.

waz in~hiÜ~~~'i~it~~rfl~g~n,daz chan unmut nicht verjagenals der gruez der zarten vrawen

10 und ein mynechleichs an Iohawen,Ichon derpieten an allen orten,mit gepal' und mit den werten.chornent dann lieb werch enzwifchen,wa daz wlrt alfo gemiffchen,

t5 da find vrauden vollew vaz.do ift ir paider herzen pazdenn ob aller werlt goltan ir peute! ligen Iol t.waz der menlch in hertzen trag,

7J) ez Iey von leit, ez le!} von ohlag,daz mIlZ allcz Iam pt hin dan,wa liebs wcib pey liebem man[0 gar mynnechleichen leit.vogel ein fingen, mayen zeit

2S Iehon geziert, gcin der junnwar ain winter gein der wut1nda mit eren druchet Iultmund an rnund, pruft an pruft.zu rechter ohonlchaf t main ich daz.

30 der da mynnt fürpaz,daz wirt dikch ein hertzen chlag.'guter freunt, ez ift dein lag',Iprach ein weilew vraw zu mir,'daz der werlt obrift czier

35 Iey eins rainen weibs leben.uu mochftu mir ler geben,wie ein vraw den Ichatz belrüt.''zuoht, Icham , Itaeton muotIchol ein VIaW in hertzeu prutcu,

40 wann few wil den Ichatz behnten.'allo Iprach ich zu der vrawu.do Iprach fi: 'wi mag ich hawnungemüt aus mannez hertzon,daz ich nicht gevie! in Imr.rt.zcn ~

45 man find ungeleich gelllut.ob ein v rnw gl'rt.leichell töt.durich ir zucht an vallchen \\':J.Il.

daz verltet ein tummer mallanders denn Jj ez hat gcmain IId.

50 in ein vraw dann fo veruiu uctdaz Ii nieman Ir gruezzen pa.ütet,dw wirt hoohvertig bcdautet,da VOll wa iz ein vraw nicht wo!,

_\~'ie fi recht geparn fol.'

55 do Ipraoh ich: 'daz wil ich eil' leren,wie ein vraw ir dinch fol cherr-ndaz Iew an mail beleibetund doch aus manez hcrtzen (reihetungernüt und Jenden pein :

(;0 fcw Iol in allen gruezzig feinbeIchaidenleich mit der wog,daz nieman auzgenemen mag,ob few aynen fur den andern ha.h:jo get [i mit ern ab

6.') ungernailt von in allen.aver laet few aynn gevallenfl~f rlew andern in dem willen,mag Iew daz alfo geftillendaz Iew nicht maillig wirt der van,

70 daz muez an gelukch Itan.da VOll Iech ein vraw gar obenwie Ieu gruzzcn full und lohen,weil Iows hat. in irr hant.an wem ein vraw dw zucht bechant

7'5 duz ers maint in Iolhem Ipchendaz ers wolt in eren Iehen,dem Iolt Ieu immer wefcn holtIIHU in main för alJez golt.aver der Iey ma int zu rucm

~O und ze vall ir eren pluem,wer den chant den Iolt 1110·nfliehenurui allez gruezzen VOll im ziehen.fich hat nicht, 10 viI zu hütenals ein weib mit weibez gUt.en,

~E c1w natur dez twingt. und muezzotdaz Iew t.ugentleiehen gruezzetund nicht mer denn tugent changegen vrawn und gegen man,und erchennt nicht leicht da 'pey,

')0 waz ein pöz gedanch feyder zu andern dinzon geh(Jfet.dannoch Ipricht ein man 1.)(,1,0['('1"

Ir [ey anders dings zu müt,man gewunns mit leichtem /pP'I,

9S lind tut daz jo vravelcich chuntIam ers chant untz auf den grunt,Ir getraoht und ir gedaneh.dem ift. dw zung vil gar zu lunch,lind der fin ein tail ze chluech,

100 or hiet an halber zung genuech,daz der Iin lenger war.a.lfo fprach der Teychnär.

In: Die Gedichte Heinrichs des Teichners. Hg. von H. NIEWÖHNER. Bd. 1. Berlin 1953 (DTM. 44),S.212-~3.

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I)Wer kann allen recht tun- (1. Hälfte 14. Jh.): BRANDIS Nr. 52

Min [rouioe minen dienst oerspridietdruch toandel, den sie an mir sidiet,des ich leider han genüg.Ia ist zarter lip so clüg

5 und so selden bere,daz wol gemezzen taerez~ dienste ein volkomen man,der allis wandels teere an,des leyder wenig yman lebt.

10 Die uierlt so gar in wandil strebt,daz man schilt einen wisen man.Man spridiet: ,Hllt didi vor dem! er kandie zungen wenden, war er wir.Wer abir nicht hat wissheyde uil,

15 dem spridiet man, er sii eyn goudi;damide ist er besdiolden auch.Wer dan got vor ougen hait,dem spridiet man: ,Sich, wie er gat,der got die fuzze wil abe ezzen',

20 Gat ener nit Zu uesper oder z~ messe,dem ist sele und ere unwert.Wer abir menlidi sper und staertbrichet druodt sinen abirmät,man spridiet zcihant: er vertüt,

25 er teil iz nicht lange trlben.Wil einer da heim uerliben,schaUen sines huses ding,das ist ein verlegener getleling.Wer sich dan (lizzet,

90 daz er gerne taol enbizzet,---.---- - - - -

der enhat nicht gutes dan sincn m~nt;man spridiet, er sie ein Iu'lngereger ht'lTll.Wer sidi dan z~ mazen spisetund yn sin tugent dar z~ toiset,

35 daz er vor criege hillet sich,der ist ein zage unendelich.Wer gerne criget, der sal hangenbi einer platen an einer stangen,biz man in brudi 1If einen tag.

,(0 Der karge sich nicht behuten einmach,man trag ym durch sin karkeit haz;Ist einer Zu milte, man spridiet daz:.Er un] verderben, er ist z~ milt',Wer sdiibet und in dem brette spilt,

-15 singet oder spridiet _Der man uns das houbet brichet'horet man balde einen elagen. 'Enhan einer singen noch sagen,man spridiet, er sii ein swerer hell.

50 Dei' iaerlde auch ein teil misseuelt,ob einer die [rouiaen minnet;man sprichet: .Sidi, wie er brinnet,adi, der yn wlirfe in eine badi!'Mint einer nicht, so ist er swach

55 an [roiiden und an [hohem] muot.Er heizet ein Coczing ; hat er gut.Ist er arm, so ist er sruide,Ist er ein zage, so ist er blode.Ist er [redi, so ist er taub.

(;1) Ist er diirre, er ist ein sdioub,_ erbrente, der a~ yn stieze ein [ur.

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Ist er uett, so ist ym tur Der is nicht tüt, ist ein gebure,guter adem, daz ist war. der uff sidi selbir hat oerrudu.Ist er kayl und ane har, Wer abir {enge] sich besdui] ch]t,

65 man sprichet, er sii ein glazzer schalk der hat sin fueze gevangen.und trage in sinen hute kalk; 110 Die unten sduihe, die hangen,vor dem h/J.t sich dirre und der. die sint ungeschaffen;Hat er uil hares, er ist ein ber. man spridiet, er w/J.lle affenIst daz crus und uffgeflogen, Iahen, der si ane treit.

70 er ist durdi einen z/J.n gezogen. Welich stolz knecht hat g/J.t gereit,Ist iz siecht, so zieret iz nidit. 115 grozze ross und starke phert,Wer ab ir wackerlichen sidit der dunket sich maniger bonen wert.mit grozzen ougen, daz ist ein struz; Der dan nidü enluü, der ist ein scludi,die deinen ougen sint der mus der alliz sin gut sduit in sinen büch.

7(; uz irin heubte genomen, Nummet abir er ein wip zur e.Hat einer ein nasen [ollenhomen, 120 ,[E was im] iaol, nu ist ym tue',man spridiet, er trag eines aren snabil. zihet yn maniger mäter hint.Ist er flach, man spridiet, der nabel Blibet er ane, man [spridiet: Er uindt]ym uff dem munde gewassen sii; keine, die yn urulle nemen',

80 er lecke von einer wende bri, Nimp: er ein hezzelich, er hat ein schemen.daz in die nase nidit irre. 125 Ist sie schone,Ein lang man ist ein gesdiirre, so ist sie hone;ein kurez man ist ein getwerg. er muz ir undertenig teeren.Man spridiet, ein hager trage einen berg Sus leider nieman mag gewesen

85 hinden uf sinem nacke. hie uff dirre erden,Dreget einer sinen lip uistradie, 1~0 [er habe gebresten und werde]man spridiet, in sinem rucke stecke ein sdiyt, unoerschult uff yn geclafl.wo er gat oder riit. Ach suzze minne, din meistersdtafiDie kurczen und die grozzen die fuge, daz die reyne

90 daz sint knorzen oder bozze]n]; [midi] meyne, als idi sie meine,so müzen auch die du{nn]en sin 1:1!l und minen dienst entphaheSant Martinis tuerender sdiin. und mich nicht uersmaheDie bleidien glichent toden. durch minen gebresten manigvalt,Untruwen ziehet man die roden. [sit] nieman ist, so iung so alt,

95 Die stuarzen daz sint moren. der genzelich ane gebresten sii,Die wizen sint zagen und toren. ),\0 Dem taonent groze seiden bi,Einer za heize, einer kalt, der numme gebresten hat tuan einen,einer z/J.[blug], einer zd balt, dodi hat die [routae mine keinen,einer zd heizzelidi, einer z/J.schone, dan daz sie gein mir ist zu hart;

100 einer za senile, einer z/J.hone, daz schecz ich ir v/J.r ein hojart.einer han zu viele, einer z/J.sledü. \4;, Andirs ist ir d/J.ger lip,Also hat die maze nieman recht, ir miu, ir dait recht als ein wipiz werde gebreste uf en geseit. nadi wtm[s]dze billiCh taesen sloli.Wer abir sich wedeliche kleid, was sie mir f/J.get s[elnder d[o]l.

105 dem spridiet man, er si zll sl~re. Dar von wil ich sie nicht begebin.-_._-----].00 Ich bin ir diener die wil idi lebin.

In: E. E. STENGEL - F. VOGT, Zwölf mittelhochdeutsche Minnelieder und Reimreden. Aus den.._ßammlungen des Rudolf Losse von Eisenach. Köln, Graz 1956, S. 15-20.

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164 WoIfgang Achnitz

,Wer nicht weiß, was rechte Liebe sei'

Wer nicht lVqjS::;;waz rechte lieb sej,der lesze 4Y geschrifft vnd merck da bej:Ich pin 4Y rechte lieb genant.Gesell, wer ich dir recht gewest bekant,So uerst du betrvgen so gare. 5mit »ntterscbayde njm eben ware:Ich sten hie nacket vnd plint,Zuen flügel mir gelvachsen sind,icb hon kain arm noch kain hallt,mit mir uonz durch alle Iant 10Gemacht so maneben ciffen,adel, bUl;gel; bauer, münich und pfaffen.J\[ym diser artickel eben war,waz zu der lieb gehiirt dar Jil derfare:plint stand ich hje gar rayne, 15Ns.n merce. wie ich dazgemaim:Recb: lieb kain augen hot,n/ann stettew trew ausz herczen gat.wa sich daz herczgesellet an,als pald ein vllgeschaiftr man 20mit rechter lieb ernerben kali,Darym die frauen uerden als holtAls dem schonen vmb silber vnd omb golt.

War vmb ich mich naceet nicht scbemme?daz solt du bey disser red uernemen: 25u/ann lieb Zli lieb hqjmlich kutnpt,die lieb bayden schemmen benjtnpt.Man sol friilichen greiffen dar an,Der man diefrawen / und die fraw den man.verczagt man tut selten gut, 30Grejff frölich dar an, doch bis bebut.NVIImerce, ob icb dir recht sage:Du bist bey deiner lieb gelvest ein zage,Dann bettest du geworben frölichell,vii leicht bei sie geweret dich, 35daz sag ich dir für tuare,dazgelaJlJb mir mänic!ich zware.mit Zllchten hast du serdinet hasse,da von hiit dich hjn fiir dester basze.

Mein flügel bon ich Zu fliegetl gestalt. 40merck, es wirt dir offenberlich bekant:wie ferr zway lieb VOll ein ander sind,Ir hercz sol doch sein als der willt,mit sturm Zu sammen stillen fliegen.gesell, du hast dich lassen betrigen, 45du hast gelockt ein steten sperbervnd bist gewest der mynm ein uerber,und bet der habich geschmeckt daz as::;;Er bet sich Zu beissen gesatif.Wer nWII mit eren nach eren ringt, 50es ist nit wunder ob im geling.

War umb ich nicht arm und bend bon?daz sol du also uerstan:ein zartew frau. n/o!gemut,objljr lieb in liben tut 55mit an greiffen oder mit 1ll)lllnen spi!,ry sol sich gw jm nicht wereil viLvii dick daZ VOll lieb geschicht,dazjrawliII kaill vntre» ueren nichtdaz siejrem lieb versaget. 60

gancz lieb macht manichen man verzai!,Der doch Oll zweifel ist ein gesell klu!Jniann tnjlltletl vonjn boyden wil haben fU!Jso musz ich narren sere c!agm,Ach got, daz ichye ward zo zagen! 65Ich bin gelIJest ein kint an der lere,dar vmb ertieWt sich akzeit mein schuere.Ich bon vmb steue tre» gar dain gelöst,zwar, bet ich ein neuen rost,ich IIJoitden gewin wol dar auf zelm, 70Der mir norden ist von meiner liebesten

gespilen.sie hat mich gee.ffetgar schoneund gibt mir der welt 10m;

ye doch hoff ich der zeit,sie macht mich alles leiden frej. 75

Diplomatischer Abdruck nach der Handschrift Dresden M 67 (unter Auflösung der Abbrevia-turen und Einfügung einer Interpunktion).

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>DerKrautgarten- (14. Jh.1): BRANDIS Nr. 500--- 170n ainem wurtzgarten,

Ain8 tagea ich paHten r~itt ,Mit ainomhablcb in aiu Aw prait;Hie vand ich hy mir ligen nahen,Darein ze reitten ich tett gachen,Ob ich, icht vafehönr darynn fund.Mir mlgt nichtz, dann mein hund, 6Die CHehten baid her vnd widerIn der IlW vff vnd nider.Von den hunden ich da chert,Ich vand nln hag , dOll was ge-

Mrt 10Lufilich mit des Mayen :t.i_er.An dem bag da brßtt IchTchler,Das es was daMit gemaeht ,Es was gefchlckt in der acht,Als ob eil vmb aln garten gieng;Hoch fein leng nit welt vmhfleug,Es was geCchrenckt mit Iift ; 11Recht, nls ain hertz gefchaffen in,Alfo was es mit eggen dreyn.Ich gedacbt : durynn mUfz fein 20Anbente-wr! mein pfilrd ze hanndIch vor mir an ain .qlluden pamlVnd gieng mit HO; Ipohen,Wil ich durch dR~ hag macht Iehen,Sil.t:hen gieng ich Mn vnd fÖ.~. 25Ob Ich yendert fund aj.Dtü,~,Die darein gemaehet wlir:1)411 fachen pracht mir mieh~l

Iwär,Wann ich Iach fitzcn in der wildMit Ionender elag ain weiplich

pild. 30Ir illliier pracht mir Ichmertzcn,Sy Hefz von irem ,hertzenVii manigen fiuftzen, tieffen ;Die zäher ir da IieffenZe tal ilber die, wangen, 35Ir leib der was beha.Dge~N~h "cJag. J)lit f'C!h~a).'t$ll~ clai-

. det,n gar.Da mein die rain ward gewar,DIl grürzt fy mich gar tmurlcllch.Ich I'pral,h: genäll. fraw Iülden-

reich, 40Wifzt, mir in c\vr clagen laid,Vnd will ze dienlt eüch fein be-

l'Ilitt ;

, ()!1-- !)!",mliB.'yeJ;llapt _vnderfaron,MeiD lejb::,'f~ll.,g.~~,rtUt Jr nit fpa-

Sy Iprach: tt:'dIwCk,_ djr, giliermaD! 45

Wirz, das elagen da. ich Mn,Knn nyemant gewenden mir.Yedoch Co fag ich dirDurch dic groffcn triue dein,Sieh, difer wurtzgart ifi mein, !?ODa hett fraw Er ir wonung ynn,Fraw Triu, Stätt vnd fraw MyonIn fraden '1lllch,wa,rcII Me.In dew: glirtli~·A'!!le.Kain , f'rämdci. ,kl'llutt,ge,yaehfell

was, ' '{;5Nur durehleüchtiggrönos gra~,Der grünte da in r'eiehcr zier.Die fra wen all rieten mir,lcll rolt ain gartncr dllrcin hili,Der es mit edeln kre,'\'tern rcheln 60_Z~cr~, das wiir der grund wol wel~

Nun vand ich ain, der des begertVOll mir verfprach mit triuen,Er wolte bewaren on re-wcn.Ich getraut der plIege fein 65Vnd fart In in das,görtlin mein,Ich antwurt , Ila8 ich,(I,'(!in ~walt!Sein trluee IHenft es zie"et.palt.Solt ich fein aller wUDreli:f~l,lwert,II:h hett nit mee ;. dann fein, he-

gert. , 10Es WM ain Ynlifch Baradeis,Darynn wlkhfen wunfchels reys,Auch Iuülcllch darynn plüetDas edel krautt wolgemllt,Des (rll!;,M W&1!,b1l,ill, die höc}t fo

ga.r, 16Das man des ynwendig nam war,Ich vand auch da in Iiechtem feheinVergi!'''' mein /litt dU" l'l(imlein,Des varb ye fchaint in ftiitikait.Verfehwunden was aU mein Inld, 80'Vann ich Iach plüen augen troft;1>118 edel plümlin gar erlof7.tMoin hertz von allem vngemacb;Aber feiten ich ~l!s Iach,,De_s_1U!l~eI'p" tiJ.iJl!! WB', .0.1 v~.rpor-'

g~m-., 65Doch fchied mich gar von IorgenDas werd krautt denck an mich,Das krautt liefz allzeit vinden fieh;Nit halbs ich dirs gefagen kan,Wann hocher Iuft lag daran. 90Chain reylf, noch fchnee ward fo

kalt,Es grünt allzeitt in der gefialt,Als in des Hechten Mayen plüd.Nun merck , .gefell., durch al] dein

gü~,Ob .ich nit piUicJliaule,r b'ag, 95Seid ich gelcht han den tag,Das mir das alles ift verdorben 'IIch wolt lieber fein geftorl.leD,Dann das ich fiilichs anfehen fol,Es ilt alles vnkrauts voI! 100Der wol gemüt in eren plüt,lias ifi nun alles wermilt;Vnd da ich vergifz mein nit vand,Das hat nun neffelkrantt verprant,Vndnriifl allen mich tIer frucht. '105Gedllßck an mich machet fluchtDer rriid von meinem hertsen ,Mir fiigt auch micheln IchmertzenMang doron , des, I'cherpff mich

peint.Wie grön mein hag vffen Iche iut,Ich hab ynwendig pittcl'kait; 111Doch,'wä-r,'es .mie ain. funder ,laid,~Ile, ~-.Ylllfcb(lD werden kunt!kh tii fleifz zu aller llunt,Da8,ich mein hag vfzwendig zier,Dus nyclJIlWlt werl! gefriit an mir.Es went, wor es vl'['lln ficht,Icbhab,darynn geprechell8 nicht,WllnD (18 iJl ye eler vaU'chCll 10",So den gUten gilt früd nb, 120Als mir rcnenden in gefchehen!Ich rpracb: trautt fra""" tUt mir

vcriehen;Was hili den fchaden eiieh gepo-

ren,Das dill. frucht iJl, fo verloren 1

Hat der gartner icht miffetan 1 25Sy Iprach res ill Dit an!Hett er lieh bas vrnbfehen,Mir wär Iülicher Ichad nit ge-

Ichehen.GeC e Il , al.eloh ,dir fagenwiU,Wifz, es in vumarren yjl 180Hie vnrainer gifftigeJl Ichlangen,Die tl'ind von art belangen,,Wa in wolgemiit wirt kunt,Das fy verderben In zu Ilunt, 13~Von erll ich In des warrnen tett,\TmI was "zu alter zeitt mein pett,Das e:l'<;ß1.itdifien Iich umbfäch,Dae mir icht fchad von In ge-

Ichäch,NUll i!t uns laider miffeluugcn,Von iren vergill'tigen zungcn! 140Ich befchuldig In t!IJS uin tail,Hoch IIIcr mein grofz Tnhail,Das hat noch f;'rii1'fel' Ichuld (11I1'an.N~'I)maut fleh ver In hüten kau,1!~8ilt grofz ir vnrainlgkalt. 145Ich elag , dns es got vertraltt,Das l'y Ichwechen güt fru'ebt.Ich wunfch , das fy mü1'fen fluchtVon allem lannd nemen gnr,Darynn man rainer frucht llyiübt

war! 150Sy folten wonen zu aller frinNycl1dl·rt, dann da vnkraut in,Das da chalnen fachen fruiilbt,Nur guter frucllt ze fchaden chomt!Das bÖN fol man mit bös' vertrei-

ben! 155Das aber nicht Iol frey beleibenFrii"ht, die der welt vnd got be-

Ilagt,\' Oll i.r vcrgifft, mein Itel'trll das

clagtVmI in, daaIch milfz J'liler e1agen!Walln mein gart nye hat getra-

gell 160Chuin frucht, der man myfzwend

gicht,Vnd kunt des genyelfcn nicht,Sy haben mirs verderbt Co Ier,Ir ,'ergilft zungen, das nymormerChain friielen frucht wechfzt dar-

ynn. 165Darurnh fraw Trio, Stätt vnd MynnSie mHllen durufz Ichaiden,Aber fraw Er nyemant kan erlai-

elcn,Sy wiill ir wonung durynn hall,VlIIl wirt doch oft gel'feilfct an 110Von ainem valfchen attem,Sy will des nit gerlltcn.Wie gnr mein fl'iid ia matt vml

fehach,Noeh rc:hleieht fy mh' allzeit naeh,\'nd ich Ilnch vOl'ullt gen il' em-

l'ir. 115Sy miip;en nit gefduulell mil',Wallil al", das mir yc frihlclI gah,nus haben I'y mil' "fochen ab,lt- will in :;nntz gefchebell,

., I'Sltellet l'.lag feK ich dt':aie~eR 180

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Page 16: r · Lat ivch [in niht verdrigen, Ein liht chelen [ne var ich wil ivergizen. 30. der. nimt man vil gern war. ein [ehone ivncfrowen. V. nt. daz ir di arme Geruchet ir [i [ohowen l

Vnd waißt fe hertmcliilhf!Q.~ •• il'lda·a hlld entweichen.Ich fpl'lNlll tlJ,." nebe fl'llw, nichtBringt etblIt feIb. 'alfoentwicht,I» "Dl1lg on das nU gefeln. 185Eitr grofz veI'Uefeapl'i08'flt pmn,Doch 'IiiU ir mt fo gräC!&lich clageaVud ••. ....at 4'o'g&\o -verilagen,BI.tft '.ooh an 'dvm IRr lMl, 189NtnWaineil i~"" nWb ·datosi,Der ach von vDlte'lf'irm känd baiBe1ll'llren, 'danIl iinret gal'tner wos,Der &.:h (n ·trillen ft'derwind.Wa8 er vnkrautz 'daliYnn vind,Da. I.fzt In daru rz rffl'tten gar. 95In kurteer frill; wert ir g6war,Seidt der gl'1lnd iR aUo g1l.t,Eioh wid noch wachfen wolgemil'tVani wa. eüeh vormale frädcn guh,Sy .".~: .rell, die red laez

abt 200Mir 11'.rer fr..unifo ret •.erlle'rbtVndene frU m-fterbt,EI lebtchainer vntler der Iunn,Der mir fit wid8t' pl'ingen Wng!Eil fol vnd mfifz da. leben mein 205Vor aller welt verfperret fein,Wann mengclieh tnfifz vernan, .Du irh gelüeks nit darzfi ban.VJUl der mir geben hett die walJ~ aUenlaJJnden 'tberal, 21080 Ileit' ·Ichi<.i.nemgetrawet basDann dem, d~ feiilgewaltig was,Vnd gib Im doehnlt gar die föhnIII,V(I1l TuglficJcgroCz ich das duld IIch mufz die warhait Iehen i 215Bätt er 'lieh ain 'halb tberCehen,Vnhail mir dRII ander machtSouil, du ich mir 'hab gedacht,Mt fey zufrlidennit geporen.Noch tßt mir von fchuld soren, 20Dal mir mein 'fräd U\ abgepro-

eben.Ich waUz, 'walt ab 001' l.llget&chenlIch tett ny6lll8ntz tberltuten,Mein gart ft~ndt1U1lr Wttlt Oll

Ichaden,Ich Herz yedermaa daliCem, _'Mich fräet ain clains plümleinBall vnd pral'.ht mirgröCr_ ••m,Dann oft ainer fnwen tttt,Der gart vnd Anger in reiCher zierGrönt, wes fy gedenckt Ir, 200DOll fy des dutinen mangel hat.Datlon ,mein flliidift pilliehmatt,Das michfogar iaiJt'cI"'gOO~t,Vnd mir vnhai! den fehaden "figt/!Vnd oft ain fraw lebt laidee 'on, .1'16Die kain 'gllt frucht ercJlennen Imn,Vnd wür anch ircs ]lertzen 'lab,Dal! fy naeh allen <friden abIr früden frncllt gepreeltengar.Von lien man auch llyiüht war, 40J)M ir gort zu allor friltGemalu vlld vnbefchloCCen in,Dall ainer ;gatnfz, der '8111161' ein;.9/la ,bringt meineillbemel1''lj)eht.~os (He nit vuglüdr tlit'JUlIfln1 45

In: Liederbuch der Clara Hätzlerin. Aus der Handschrift des Böhmischen Museums zu Prag hg. und mitEinleitung und Wörterbuch versehen von C. HALTAUS. Quedlinburg, Leipzig 1840, S. 243-248.

Es grönt vudplüet nach Iremwilten,

Wes fy ze fräden dencket ir.Ich Iprach r fraw ,gelaubent mir,Yegllch ding ift, als mans wigt;WelHche fraw des fitten pfligt, !l0Die mag leicht Iairles wefen on,Sy lnrzt irs nit ze hertzeu gao.In, ,las il' wirt uin fruchtgeletzt,Ainftndera an die ,ftut fy fetzt;Ob ir dann' ninernit wlJtgeuelt,Ain andern gartnerfy beftelt. 256Doch welflohe fieh alfotüt neren,Die mag feiten lang geweren,Et wirt in iren gal·ten ne.Ain krautt, haihIt afterrew, 260Souit , das in des Mayon zeittAll. ir Irucht darnider Ieitt.Vnd in das "'01, des marz Ich

iehemL;h1f'(!14 t!f.ronll~r geren fehen,D~~'rid~r' Ichnur niderCchlüg, 265Die trlMn Cölichs yngofiig!VJlrl welliche fraw gel'awen hatAin garten nach fraweren .raU,Vnd die macht vngeIück vnfro,Oder das es chomt alfo, 210Das fich ain ga!!tller tUt tberl'eben,Fraw, v,ll~,~18~ii.t;.4ißgefjJhllben;SQJt die.~ lr~,..it willer i1e~on,Dalt wir ~, elagen vnd se I'e\'ten!Ib&rumb ir.. liebe fraw zart, 215Gedenckt darnach , das ewr gartIn fräden wider werd gefielt.~~i.d ir ki.in ap.dern gartner wült,So tllt 1101111 den verfilchon has,Der deli aw erften fiiffter Wl.•.•., 280Villeiobt ifi Cl' gewitzigt Da,Dilll er hinfür .fichthstlar.zÜ.Sy fprach: den raH tU mir nit ge-

be.lJ,Witz, die weil ich mag geloben,Will ich mich nyemants vnder-

,vinllen. 285Ob In w(l.\ a.rtAl!.'re~iut plnden,Oal! er nun geren atn glltz tiiU,So ·in es wurden mir ze fpät,leb hab 11ll1l1111es vorgefagt.Ich fprach: pillich Cl' das clagt,Ob er ye rainen m~t gewIllI. 291Wa er fleh Ichuldig waifz daran,Daß ir feit cholllen in die clag,Vnd eüch nichtz benemen lIIag.Zart fraw, ert aller frawen güt, 95Verchert ain wenig m'l'r gemiit\',011 fo vlIgewegncr fwär.Wie fJiich *U friill fey vnmiir,nocb fiilt 1r ,ro,aUl;'liu nit fitzen,Oder ir Cchaident eiich VOll wit-

zen! 300Zu den Jiiten fiitt Ir gau,{.eicbt wirt ettwas viii' eiich getan,Damit il' aucb vertreibt die Hund.'Sy fprach: gefell ,dein ralt ich

fundGerecht, Illöcht ich gel10lgell dir!Wifz, nyiiier würfel' ift mir, 306

Dann 1'0 ich kurtzWeH vQr mirfleh;

Es tllt nit bas erfräen mich,Dann wa ich mag allain gefein!Doch will Ich durch, die Iere deinSöllich cl ag mich fürbas tn8f~

fen. 311So ferr ichs mag gelafCen,Will ich mich vnmUtz werenVud will mich (lingea Deren,Vml tröflcn, ob ich nicht ellhan, 315DIlR ich 1I0ch nichtz verliefen kan,Walln es 110,,11in der welt gat,Das nyemuntz 1'0 Ilebs hutt,Es mllfz nemen vfzgllng.G~rell, ich fa~dicli jtio ~c lang,Du wiirofr viI Iiehcr I\mlorfwa, 21Ich will auch nit bleiben dn.Darnmb Iur Mn in gotes pßeg,Mir Ilnd wnl kiindig hie die weg,Vnd dank di r got deinen trlueu, 2llOus dir Io unehont giit mein rowon,Vnd mich Co gercil machell Iro lIch Iprach : fraw , käm es alfo,Das ich el"r fwiir gewenden kiiut!!\'lein dienll ir willig vindt l 330Damit fo l'llcht mir vrlauh geben.Got geb , das ir noch tat leben,Bis ir ergetzt werdt owrer pcln !Sy fl'l'ach: trauH gcfello mein,Wifz, chuins orgetzena miit ich

nicht, 335Ich ger IIU1' rach vnd gates ge-

ridtt"bel' vng.'wünn vnrain,Das munigor frawen mit mir ainPringt lairl vnd grofzeu Ichaden.Ich Iprnch. .He welt ift vher la-

d.,ll 340Mit 111, das ich es [elber clag,Nyelllilllt. lieh HH' In hüten mag!I)O(1!t oft ]u auch widerf'ert,Das {II rlor 1',IJg wirt zcrpert,\Vlln~f"_ öftgercheyd fehlan-

gen 345Steht an den hecken hangen,Das premen fy da nagen.An rach tllt nit verzagen,Ir wert noch ffäd an In Fehen.Sy fprach: dein troft tUt geben 50Mir rräll vnd vnlIlih ringen;Got lafz dir nyiiler inifzlillgen,Wa du Tareft, des wunCoh ich dir!Mit vrlaub fchied ich da von irVnd kam wider haymgeritten. ·55Noch wirt mir das nit vermiten:Ich wllnfch der rainen, das fy vf

erdAn allem dem gefrät wer,],Das ir ye gefliget laid,Wann das wär wol, vif meinen

u.id! 360

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-Die Rittertugenden des Herrn von Kronberg- (um 1290): BRANDIS Nr. 469

Idl quam u/f eines morgins ziitin enen bungartin, der was wytmit meyes eraft gezerit,mit blomen gefloreret.

s Da bi stunt gras und groner cle.Der vogelin der songon me,wann im volsagin kunne.Min herze was in taonneund dadü u/f einer [routoe list,

10 die mangir hande bitoisit istvon meistem in der selben kunst.Zd der frauwen hatte ich gunst.Die was selsen und subirlidi,Mich dochte, iz mochte ergetzin mich,

15 obe ich bedechte der meister tuort:einer hie, der andir dort,der dritte crlItnp, der vierde sledit,der funfte ualdis, der seste recht,rettin zu der [routoe.

20 Da was ich sundir [drouwe}unde lebete an alle ciire.Die [rede] was von natureund von g~d[; hant gedai::-himmel und erde, daz nu stat,

25 obe daz umber sulle stenodir zu iungeste vi~gen.

Da daz bekummerte minen sin,idi sach wo Zl! einer eckin indes gartin durch ein portelin

so sidi drane ein hnatipe, der was [in.Der dudue mich ein varnderman;sins namen ich mich nicht virsan.Da der mich eine siezen sadi,da gine er zd mir und[e] sprach:

35 .Got gruz.e udi, teerder amiserl'Ich sprach: .Sage an, wer furte dich herZu mir in die rosin?'Er sprach: ,Dd hin die glosinund laz aUiz denhin sin!

40 Frün: und drätgeselle min,scrip mir ein auenture,so zart und so geh üreu/f erdin nye keyn man gesadi!Die aventure mir geschach'.

45 Do sprach ich zu der selbin stunt,daz he mir lieze werden kunt, .von waz materien sie urere.He spradl: .Sie sal dir staerezu allir zit virdribin.

50 Sie ist von guden wibinund eime ritter hochgemot,der aUin dogedin recht[e} dot,

__ v,0n ~apen_llr!d v.'!n minne.

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Du salt dine sinne 115 Letaerghe noch galander

55 alle dar zt'J.gekerin, sozir stemme nye gesanc

die aventure erin, so uz einen munde erclane,

so du allir beste macht'. d{ er] bran recht als einee) roselin,

Ich han lange tlaz bedacht: daz in deme meyen gebit schin,

Du schribis umb ere und umb gt'J.t. no taanne iz in deme douie ujgat,

® Manche [rouure hogemot,da iz bi gronen love stad.

die in der aventure stad,Da daz irclanc biz an sin zil,

des [iemer] dich genezin lat.darnach sungin [routoin oil,

Dir gescheit kUrtosierecht als iz det der engil schar.

von menchir massenie.125 Ein reine wip wart min getaare,

65 der gesegint ist daz sioert,do si mich bi dem borne sach.

dar naich din selbis herze gert. Zt'J.irre gespelin sie do sprach:

,Sage an, sage an, du mir den sin, ,Wal dan, wir taillen beide gan;

den titel und daz anbegin ich sehen einen knapen stan

von der aventure!' ISO uerre bi heime angir dort

70 Do sprach der vil gehüre: gedruckit an einis bomes ort,

,/Z ist geschin mir alsus. der hat lange dort gestan;Amor und{e] Venus mich dunkit, he imoil nicht uorbaz gan'.furt mich uff minnen straze. So sprach di uiandils lere:Da geschach mir [roüde an maze. 135 ,Wir tuollin in fragin mere,

7.5 Ich quam in einen gronen uralt, uz welchem lande daz hie si'.der tuaz so wonnenlich gestalt, Die [rouuiin bede worin [ri,daz ich so schonis nie gesach. wol geborn von hohir art,Min seibis herze mir beiach, als mir sit gesagit wart.als mich ducht in manege uns, ao Sie tradin durch den gronen cle;

80 duz iz taere daz paradis, mit hendin uiizzir dan ein snevon dem uns saint die urisen, sie sich umb[e]vingen,Ich sach uff den risen aldo sie zt'J.mir gingen.oil der vogelin siezen, Mir wart ir taerdiz grozin kunt;in suzin stimmen riczen,daz ez in den taalt ersdial

145 sie sprachen zd der selbin stunt85 mit zuditin beyde: ,Deosal!'

und mir durdi min orin halme dan, obe alliz seittin spil

Daz stunt in uzdirmaze taalund geschach mir grozir geludu: nie,

w[e]r(J bi einander; su.zir vii dan [da ich] quam uff mine knyewaz der cleinen vogelin saue. 150 und neig den werden taiben do.

90 Manghen ioorulirlichen gane Sie sprachin: ,Neyn, iz in ist nicht also',sach ich von wilden dieren, und namen mich beide mit der hant.hie ztaein und dort sich vierin .Knape, bist du her gesanthercze bi den hinden. =11.desin [rouurin uf den plan,Ich quam undir eine linden. 155 daz salt du lazin uns uerstan',

95 Alrest do wart mir [reude ku.nt. sus sprach der ioerdin [rouunn ein.Ich sach zt'J.der selbin stunt Ich sprach: .Gnade, [routae, nein.einen toonnenlichen dan tz Ich bin her kummen von geschich[t] -

und den richen wol mit glantz des laizzent mich ingeldin nicht -:

manich reine selich wiP, 160 [routue minne hat mich herzt'J.bracht'.

100 die mit [reuden erin lip Do sprach die [routoe taol bedacht:

hatten fin gezier[i]t, ,Wir wollin in [reudin sin gemeyt;

ir cledir georni[ e]rit der dir dede, daz taere uns leil'.

und ir stultz gebende. Ich sprach: .Gnade, reine [rudü,10.5 Ieh.stunt an ein ende 165 durch got nu dut iz durch utair zucht

und drucht mich hinder einen bom; und lazt mir balde uierdin sdun,ich nam der uierdin [rouiein gom. wer dise reine [routaen sin' •. "Do sadi ich manegen roden münt, Die eine (die) sprach mit sinne(n):

der stdnt recht, als er teere inzunt ,lz ist ein koneginne(n),

110 von ledite]r] flammen fure; 170 die i[s] gehezin al delldugint ,mir tuort do sarge dt'J.re. Die [rouioit sich seldin und! e] iugint,Ich sach ir ogen l[ick]in, die uns mit ir a]de]l hatir wizin hendelin strickin gecledit in also riche taat,mit zuchtin zt'J.einander. also du sehes daz wir dran;

17;-) die erde !?es~irs nie gf!!!!an

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oder reiners nit inhat.Die [rotuoe, die bi der hostin stat,die heizit [roiuoe gerechheit;bi der stet [routae toarheit;

\80 [routoe mildekeit hant si mit der hant;die vierde ist barmhertzkeit genant:daz sint vier herezoginne(n}.Bi den stad [routae minne;darnach stad [routue ere,

lAS die werde [routae here;bi der stad [rouiae toizheit,die drei der koniginnen cleit;die vierde heizet demutli:daz sint vier margrafinnen guth.

190 Dar naidi von hoher gra/in artstent vier frouwin also zart:die erste heizit kuscheit,die ander [routae geduldekeit;die dritte [rauuie die heizit zudü,

195 die werde, minnenliche [rudit;dar naich sted [rouioe gedruiaekeit,der ist alle undugint leit.Dar naidi stand hohe frien,die cerint die massenyen:

soo die erste heizit konheit,die andir [rouiue [estekeit,die dritte ridigemiue,die prisü man durch ir gut! e]zu f latine] magnanimitas,

205 als ich in einem buche las;die vierde heizit starckeit,von der man singit und] e] seit.Darnach von rittirs art geborendienest [rouiain. uzerkorn:

210 die erste heizit gude,die lebit in bestin mode;die andir schemede ist genant;die dritte [routoe ist tuol bekant,die heizit hulJenunge,

216 die suze reine iunge;bi der stad [routae stedckeit,der lop ist hoch, wiit und breit.Die andern [routoin, die hie sint,fzlrstin, grajin, [rien hint,

220 die lernest f du] erkennen,tuan du si hor]e]« nennen.Wir mogin nicht langer hie gestan,wir mozin zu den [rotoin gan,wir sehin ein cleynode güllt

225 durch einen ritter hogemotby dragin vor die konegin(ne};by dem cleynode sulle wir sin',Sie ging in vor, ich ginc in nachzu den [rounn. was in gach.

230 Idi bleip by in unverre stanund sadi sie vor die hostin gan.

._. Ich schiediternidtb y ein iuncirotoelin.

Aldo sadi mich die koningin;die grozte midi mit schalle,

235 dar naidi [die] [rounn alle.ldi neich in und sprach also:.Got laz udi umbir bliben [round in sulchin [rouiedin sin',.Des iounsche ich: spradi die konigin.

240 Dar naidi ein [roiae reine quam;da sie mieh eine [uernam]bi der iuncjroioin stan,die werde [rotae uiolgedandie spradi mit gudin witzin:

245 Knape, ir suldit sitzin!'Sie was do hojemeisterin;in der hant ein stebelindruc die werde wibis [rudit:,Sichirlich ir hat unzudü

250 begangin an dem knapin.Ir suldit scheuchin drapinund ulJ den oelde hudin swin',spradi sie zu dem iuncfrolin..Ir hat gudir wieze nicht:

256 Ach, war zu hat ir z/ivirsicht?Der knape hat lange hie gegan.Ir siezit und lait in stan'.Die iunefrowe innenclidi ersdürac];fleh ins sie sich do bewa[c]:

!60 .Frotae, nu oirgebit mir daz;ich wilz im hernach bi] e]den baz',sus sprach daz iuncjrolin zu [ir].Knape, sieze her z/i mir!Ich will min sinne seezin,

265 wie ich did: moge ergeezinin ganczin [roudin sunder wan;ich han unpris gegin dir gedan'.Do saz ich nedir in daz graz.Bi uns die hojemestern was,

270 die rv! ein] e] camerin,daz man uns brecht gudin win.Zu hant do sie daz uiort gespradi,me dan driezig ich do sadigar reiner [rounn wol bedacht,

275 daz uns des beisten worde bracht.In einer kannen silberinwart bracht der allir beste win,den mensdien munt noch ie gedranc,Die holemeisterin sunder uianc

280 noch wizir dan ein heljinbeinir hendelin sniuiel und cleinbot gein eime nape [in,den drl3c gein ir de camerin,dar uz sie mir dringin bot;

28.5 er was gewart von golde rot.Den neigete idi vor daz iuncjroulin.Do sprad: sie: .Des inmach nicht sin;ich han me gein udi gedanunzudite, dan ich sulde han .

290 [ •.••.••••••

. . . . . . . . . . . . . . . . . . .].

In: E. E. STENGEL- F. VOGT,Zwölf mittelhochdeutsche Minnelieder und Reimreden. Aus denSammlungen des Rudolf Losse von Eisenach. Köln, Graz 1956, S. 37-47.

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10. -Totenklage um Graf Werner von Hohenberge (nach 1320): BRANDIS NT. 475

Ich kam üf einen grüenen plän,dä vant ich in unmuote ständie Manheit und die Minne:frö Er diu küniginnediu was vor in gevallen nider j

der. hulfen si ze sinne widermit c1agcbernder riuwe.si bäten durch min triuwemich balde zuo in keren,

IO ich vant die hohen Erenin jämer :1156 Iigendc.si sprach 'wie ist gesigendedaz !iden an mir worden!owe, waz sol min orden,

15 der wilent höhe regel truoe?'hie mite si sich selbe sluoc

~ __ un~~arte ir houbtgebende.

si want ir wizen hendeund sprach "owe mir ist ben omen

20 der mir ze helfe ist ie bekornenmit fries willen rlcher tat.sin trösr und sin gerriuwer räthänt mich in wirde vil gefrumt.wie ist zerdromet und zerdrurnt

2S sö gar mln höchgernüeteach der volkomnen blüete,diu mir was fröuden bcrnde.nu ist min minne gernde,sid ich den hetren hän verlorn,

30 der mich ze trüte häre erkornfür alle ereatiure.rnin nam düht in gehiure;den truog er in dem herzen ie.swenn ich den herren umbevie

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3 S und er mich liebes werte,d6 vant ich swes ich gertenach minem willen vollen schrln.er was mln eigen, ich was sin,daz er min nie niht vergaz.

40 durch mich getet nie herre bazdä her bi tüsent jären,ach wie sol ich gebaren?durch got, verköret mlnen namen :ich muoz mich miner krige schämen

45 und mac gehei7.en niemer menach sinern töt frö Ere als e:

Diu Manheit jämerlichen sprach80 'owe min leit und ungernach l

wie sol ich arrniu nu genest:!l?min bellben und min wesenwirt nimmer bar. gehuset.vil mangern von mir grClset,

8 S sld ich nu bin eilende.owe der frien hende,diu min sö minniclichen pflacmit höher wirde mangen tac lich was des höchgemuoten trüt.

90 nu bin ich worden leides brutund sorge ist min gesinde.daz ich niht verswinde Imir ist diu welt unmeere.ach der senden swrere I

95 owe, ich sach des werden rörund was och bi der lesten nötin sinem herzen unverzagt.ich sach daz er der reinen magtMarlen sicherheit verjach

100 (mit minern willen daz beschach),do sich diu sele von im schiet.der ungetriuwen swachen dietwart sicherheit von im verzigen.ich half dem werden dö gesigen.

wS iedoch mit höher stiureMariä diu gehiureerwarp der sele hulde.umb alle slne schuldeerbat si got daz er vergaz.

110 alsus er ewiclich genas.dö schrei ich wäfen und owe,sol ich den herren niemer megesehen näch dem willen min.owe der lichten wäfen sin,

I I 5 wie sach ich diu verkeren lden schilt, dem sö viI erenin mangen landen ist bescheheu,den muoz ich vor mir ligen sehen.er was von liehtem golde On,

120 daz ich sö rehte clären schinvon keiner varwe nie gesach.we daz mir niht min herze brach,dö ich die aren beidesach uf des g oldes heide

12 S hangen gen des schiltes rant.sö swarz enwart nie kol noch brautals si von zobel waren.nach luftes fluge gebarensach man nu niht die werden:

130 si strebten gen der erdenund rungen beide nach dem grabe,(ach der senden ungehabe l)der einer vor, der ander nach.in was mit in ze grabe R:1ch,

[ 35 dar man den üzerwelten truoc.ein knabe clägehch genuocsin ros hin vor der bäre reit:dar ur lag ein wäpencleitvon golde nach dem schilte sin.

140 owe, des liehten helmes schinwie h:1t sich der verkeret sust!ach rlcher swan, wie hät din brustso schedelich gereret Idu wirst niht 11l~ geherer,

14S als ich dich ofte hän gesehenvon wizen berlen schöne brehen.HU sint din helse beideverkeret nach dem leide,die röten snebele missevar,

ISO wie waren von rubine gardln ougen dir durchzieret,näch wunsche gefisieret ldiemüezen nu verblichen.gesach man dich ie richen,

ISS dem bistu leider ungelich.

Diu Minne sprach 'owc der not!mir ist helfe und stiure totan dem, den hie frö Ere clagt.

50 von mir wirt järners niht gedagt:ich muoz in clag ender riuwe leben.er hat sich dicke mir ergebenfür eigen und für erbe.ey, c1agender pin, nu sterbe

S5 mich, sid ich bin verweiser.gefrefler und gefreisetist nu an mir vil armen.durch got, länt iuch erbarmenmegd unde reinen frouwen :

60 sich lät nu nieman scheuweniu ze dienst in mine m namen.ach und WC, wer wil sich scharnenverlegner ä venriureals tet der vil gehiure,

6S der sich durch mich noch nie verla c.spät unde fruo, naht unde tacwas er ze dienste mir bereit.sin wille und och sin arcbeitdüht in dennoch ze deine.

70 der werde wandels einegedahtc mir ze dienste für.sölichen muot ich niender spür.swer iht getuot, der hät den wän,er habe durch mich ze vii getan.

75 sust bin ich leider worden blöz.wa lept nu iendert sin genöz ?wie sol ich in erkennen?ich hörte in nie genennen.'

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die zwäne ringe goldes rich,die du im snabel trüege,die sint gar ungefUege:ir steine hänt ir craft verlorn.

160 ach, er wirt niemer me geborn,der dich ergetzen künne gar.sln swert sach ich der scheide barbi dem spitze füeren hin.mln kumber und min ungewin

16 S wart schedelich gemeret,diu banier wart verkeret :der fleder hienc vor im zetal ;sin roete unvar unde smalgab etelicher varwe schin.

170 die aren nach dem waren slnsach man mit im ze. grabe kamen.der aren vetechen sint erlomen,die wllent starke waren.ach den volkomnen jären I

175 we des wol gemuoten,an ritterschaft des guoten,nach dem ich fröude gar verzer I

von Hönberc gräve Wemherder ist begraben und mln nam.

180 nu heize ich bIiukeit sund er schamund wirt och nierner me gerant,da mich erkennet hat sin hant.ich mac vor leide niht gesagenwaz guotes hie bl sinen tagen

!8 5 begangen hat des werden ltp.nu bittent, ritter, mägde, wip,got und die lieben muoter sin,daz si der sele sunder pingenäde unde hulde geben.

190 vil reine magt, stt daz sin lebenin din genäde gap der helt,Matlä, muoter üzerwelt,der sicherheite wis gema ntund brich der zarten sele ir bant.

In: Die Schweizer Minnesänger. Mit Einleitung und Anmerkungen hg. von K. BARTSCH. Unv. Nach-druck der Ausgabe Frauenfeld 1886._Darmstadt 1964, S. CLXXV-CLXXXII.

:84r1 I)iz is t ein k r ig ob m ynn en beßer sie oder geschelleschafft.

'9V lIicL b-rwang ein swerer müt,alz ncc'i dicke rnanigen tutdem doch nie enwirret,min sin der waz verirret

.5 in wunderlicher »orme,in der sorgen formewaz ich gar g edrucket,min trewde waz mir enzücket,ich enwest wie ader war.

10 ich gedaht: . heylalle, yeia iera lwest ich w az nu griffen an,daz ich nit wurde der sinne wan!'

Ich gen sus und verquellenund wil mir selb daz leben steln,

15 da kam mir in mynen gedankdaz ich beitte nit zu lang.ich reit hin nyder in den grünt,einen sperwer an der stüntnam ich mit mir durch kurczwile

20 und reit hin mit sneller yleuff einen wunniclichen bach.ein gezelt ich vor mir sach,

[95·J daz waz wit und hoch.manig baum sich dar über zach,

2.5 daz ichs kwm dar durch erkos.

[). norme c, orme p.2!i. kume r {phlt 1'.

ich wart miner sorgen losein teil von dem palün.ez waz von roter varwe brün,uz richem flüwel gesniten

30 nach gar edelichem siten.ein gülden cron waz der knauff;der mir in die augen slauffmit sime claren glaste.für mich ylt ich vaste,

85 biz ich dar kam harte na.ich erbeißte balde daund gedahte: 'wart, wer ist hie PGot gebe daz mich yeman sie.'

Da ich mich sus einen sach,40 min pfert an ein studach

bant ich und ging lise daruff den anger wol gevarda daz gezeIt waz uff geslan.do ich so na karn dar an,

45 da hort ich dinne lise[96rJ zwo stimme gar nach prise

mit süßen worten sprechen.da begonde ich stechenmit minem meßer eine nat,

50 da sach ich in richer wat

Zu 6.29. fluele c.4 ..1 f1'1f'~!' tf'hTf u.

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Minne und Gesellschaft (14. Jh.): Brandis Nr. 480
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66 6. Minne und a"ell.clw.ft.

zwey bilde die ich bekante,die man gemeinIich nantedie blümen vor allen frawen.ir blicke die machten mir tawen

S5 min hercze an freuden dürre.waz mir ye leydes würre,dez waz mir gar. vergeßen.sie waren beide geseBenuff einen pfulwen sydein

60 und hatten by den zydenein buch in ir beyder hantnnd lasen dar an von Tristrantund von Ysoten der reinen,wie einz daz ander meynen

6&· könd in steter minne.mit herczen und mit sinnekonden sie truwe halten

[96'J gar an allez spalten.sus lasen sie da beyde.

70 ir nam hatte underscheydeund auch ir leben, waz mir ge-

sagt:die eine waz frawe, die ander

waz magt,und waren beide der wünsch vil

gar.Da sie gelesen hatten dar

75 wie Tristant und Ysothielten truwe biz an den tot,da sprach die fraw zu der magt:'ach ('rOt, waz seIden waz in be-

tagtda sich die mynne an in erhüp!

80 wanne minne sere darnach yegrüp

wie sich gehielte wip und man.min trut gespi!e, nü sag mir an:bist du der minne dienst wip

oder wez nietet sich din Hp?'85 die reine magt da wider sprach,

da dise rede also geschach:'piy, sölt ich mynnen lebenund sült wider die ere streben!'die frawe sprach: 'wie meinstu

daz?[97'l wi!tu der mynne sin gehaz,

91 so haßest du der werlt prisund dünckest mich nit vollen wis.nu sage mir uff die truwe dinwie dann din leben künne sin?'

95 si sprach da wider: 'daz sag ichdir:

geselleschaff die liebet mirin herczen, in mute,wanne sie hat in ir hütewip und dar zu werde manne.

100in der schanden bannewirt dar in vernyebeltwer die mynne tribelt.er wirt auch dicke scham rot,sin hercz muz auch !iden not,

105wann mans begynnet prüben,man kan auch nit geübendie mynne ein kurcze stuntez werde dann den luden kunt.so ist ere und hoher mut verlern.

110die süße mynne wirt ein dornund in dem herczen ein galle.

[97'l so lebe ich in dem schallemit werder gesellikeit,ich tancz und singe und bin ge-

meit115beide hie, dort und da;

so gest du allez lüstern na.wo zwey claffen heimlich,so swürest du sie meinden dich

55. freude CI sorgen p.57. Über wart steht ein z; rt ist aber nicht

gestrick>. p.

59. vä syden c.108.lndg c, lüde p.

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6. Minne ,mtI Gesellschaft. 67

und daz sie wißen din tat,120da von din hercze freude lat.

also euwirst du uymmer fro.'die frawe zörniclich dader rede ein antwürte gap:'die rede lütet alz plippen plap,

125sie enhanget noch enlenet.hett ich mich hut nit gesenet,mir grüwete vor dinen werten,daz sie an allen ortensint also eftenlich

13') daz du die werden minne richmit geselleschafft vertümmen wilt,durch die vil mancher hat verspiltunder schiiten ritterlich.

:?S-j wenest du danne betrigen mich,:S·5 sit du selber vil wol weist

daz an der mynne volleistnyman kan erwerben pris?der minnen nyman zu wiswart, er mäste ir volgen,

:.;) will du ir sin erbülgenund mit lobe sin so lach,ich weiz sie leget an dich gerach,daz du mit den guten gesellenwirst geschaut in der hellen'

:~·5die magt da leeheulich sprach:;wer nü förht diz ungemach,der sal in den kirchoff flihen.sölt man mich uz der hüte zihen,ich eumag der mynne nit geloben.

20') jai sie hat mit der arme clobendir gevangen der sinne veder,dich hat betaubt ir krefftig wederund troffen mit ir donrstraL

du bist erzogen in der qual,155dar ynne enlebt ich nit ein jar.[98') du stellest nach diner frewden lar,

also tut in dem husein kacze nach der müs,sus varest du sin alle zit.

160ob dir danne wol gelük geschitdaz er kümet wo du bist,ob dir danne umb ere iht ist,so müst du gein ym swigen.dar umb so wil ich uygen

165der werden, guten geschelleschafft,ir kürczwile hat wide krafft.ich vinde sie war ich kümen,min truren laz ich lümen,so du ez hellest in der don.

170din trünt ist auch von dir gewandaz du yn trittest minniclich;lachest du danne gütlichyergen einen andern an,von zorn er uff dich sagen kan

175du minnest einen andern,din hercze wölle wandernnach fremder mynne, und schendet

dich.[99'l er kan auch wol gerümen sich

waz du ym heimlich hast getan.180du müst mer hut vor ym han

danne hetest du yn zu rehter ee.auch hast du schanden von ym

me,der sorgen wirdest du nymmer

fry,du fürhst daz ein ander sy

185im verre lieber danne du bist.

120.lat) haet c.127. gruwede C, grinve p.141{ Hübner fapt lach als Nebenf01"lT>zu

:"k 'lan'(D,Vb VI,34). Od""lie< slach (B.)?g-erach sieht aus wie eine Mischform, vo-» gerich:md räche, Vnd m. 1. s. vollich Ich wen sy

sJ'get an dich c, wa-s schwerlich das Richtigetrifft.

154. quael c, quale p.157. hus Cl huse p.166. wide C, wider p.

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68 6. Min". und Gesellschaft.

daz tut allez der mynnen listund kan ez an dir gestellen.so erfrewen mich die gesellen,ich mein wip, mayd und man.

190 ir keyns ich uzgefaßen kan.'da dise rede also geschach,die frawe in argem mute sprach:'ach mynne, ach mynne, ymmer

we!wie sal ich geliden me

195 den gewalt den dise begat,daz sie so gesmehet hatdinen namen und wirde wertund nit me werder mynne gert?'da sprach sie zu der werden

magt:[99 '1 'ach wie manchem du hast gesagt201 daz du yn mynnest suuder var.

du tust sie alle wenen war.wie kund daz ymmer werden gutdaz din gar unsteter müt

205 nyergen kan beliben?alümb wilt du tri ben,daz heißest du geselleschalft.so ist der höhen mynue krafftedel und gewere

210 und aller schanden lere.die besten die ye worden,sint in der mynnen ordengewesen allez ir leben.waz möhte beßer frewde geben

215 danne da lieb ist by liebe?da wirt ieglichz zu diebeund stilt dem. andern sorgen grozund seczet uff der frewden flozund enwißent nit umb truren.

220 ez ist auch von naturen

daz niht mag Olle mynne ·Ieben.mynne müz in den Iufften sweben,

[100'] si ist auch in dem wage.der süßen mynne lage

225 die ist manigfaltigund aller der gewaltig,ez sy zam oder wilde,und aller menschen bilde.mynne ist auch in hymelriche.

230 die clöster alle gelichebeswert man in der mynne.dar umb müet mich in synnedaz du mich wenst verbleffen,mit dinen worten effen.

235 daz ich geselleschafft geste,dez gefrisch ich ny nit mein allen mynen jaren.'da sprach die wolgebaren,schöne, küsch, werde magt:

240 'du hast von mynnen vii gesagt,auch hast du mich da by gezigendaz ich sy dar zu gedigendaz ich mynne hye nnd da.ir keinen ich nngetröstet la

[100-] die mir clagen ir not.246 ich wölt liber ligen tot

danne ich ymant tete küntdaz mich sin mynne hette enzünt,mit guter geselleschafft bin ich

fro,250 dar under ich mich hüten so

daz man mich nihtz gezihen kan.sag, vörhtest dn niht dinen man,ob ers icht würde von dir gewardaz du mynnest anderswar

255 danne nach siner mynne solt?zwar er würde dir nymmer holt

190. vs gefassiu C, vzgefaßet p.195. Danne p, Die c.198. Der n. m, w. m. Pt D' niemä w'd'

wirde c,

212. Die ,int c, Sit p.217. stelt dem C, schilt den p.227. wilde c, wild p.255, VOr siner gestrichen: d P:

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6. Minne und G•.,Uscha{!. 69

darzu nimt dich in sinen spotbeid die werlt und auch Got.die .myune tut auch den schaden:'

260 welichz herez mit mynne wirtüberladen,

Gotz er mit vergißetund waz zu eren mißet.'das sprach die wolgeblümetmagt, ir lip gerümet

265 ie wart von allen lüten,ir lop daz konde trüten

/1cl zuht, ere, wirde und pris,ich werde nimmer also grisdaz ich ir könde vergeßep.

2;0 hette ich den hymel beseßen,wincket sie mir, ich keme aldar,so lustig waz die magt gevar.si waz ein morgenstern,ir worte die horte ich gern

:;.; von der mynnen underscheit.ich wünscht dicke nff mynen eytdaz alle frawen iren müthetten; seht, daz were gut;so hielten sie meniclich zu frünt

,,; der sich nü an yn versünt,wan ez stet leider nü also:ist ein frawe mit yman fro,mit welchem sie ez nit entüt,den wil ez nit düncken gut.

e;.; dar umb f1ißent ewch, reine wip,daz ir nymans lipuz vaßet vor in allen,so düncket gut ewer schallen.

.c.: ~J Der frawen rede waz unver-swigen,

290 ir schimpf in arg waz gedigen,ir keine der andern nit verdrug.gar genge waz ir worte pflug,si menten in her nnd dar.da wart myn sperwer gewar

295 einer lerchen, darnach er swang,daz die schelle lnte erclang.owe und ach der melde!da geswigen in dem gezeldedie magt, daz wip von hoher ge-

burt.300 sie. sprach: 'ach! hat man gehört

die rede die wir han getriben,so ist vil leydes uns becliben,'zu yn beiden ich da g-ing;mit grüzze mich gutlieh enpfing

305 die magt, wanne sie mich kante.mit namen sie mich nante,danckes ich ir nit versweig;die frawe mit zühten mir da

neig.da baten si mich siezen nyder,

310 von mir wart nit gerett dawider.

[102'Jich gedahte: 'ich wils mich wernniht,

daz gelück mir nymmer me ge-schiht! '

da ich nyder da gesaz,die frawe kond ir red baz

315 danne die magt; dez sprach siean.

si sprach: 'frünt, du salt mirsan :

hast du unser rede gehört,

2-5i. nemet CJ mynnet p.2-38. Dis c, Da p.:267 .. nach ere gestrichen: vnd p.208. nach also gestrichen: gri? p.:278. Hettr5 c, Rette p.280. Df e, Dar p.

282. frawen mit gestrichenem n p.294. gewaer c, geuar p.300. epreicha c.302. vns vil leydes p, umgestellt nach c,

304. si mich e, ich p.911. darüber gestrichen v. 194 p. nit p.

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'so lat mich üwern urlaup han,'si sprachen bede: 'daz si getan!'da kerte ich myne straße.ich sprach: 'gelilck, laBe

[103r) mich nü schier kümen dar356 da ich der rede ein ende ervar

und die rehten warheit,daz ich den frawen wend ir leit.'

Ein knappe von den wappen°kam,

360der mir viI sorgen do benam.er sagte von einem hoffe groz.der rede mich da nit verdroz.er sprach: 'nu ylent hin,ir vindent da ritters herczen sin

365in ern form gestempfet,uff tugent stampf geempfetist da manig werder lip,beid magd, mau und wip.'da ylt ich hiu waz ich mohte,

370wann mir kein sümen tochte,ich must rennen und draben.der hoff hat sich erhaben,da ich aldar kam geritten.freud wart da nit vermiten;

375sich freioten fra wen und man,keyn hercze waz da treuden an,

[103'J menlich ir mit fliß pflag.daz werte biz an den vierden

tag,da fugte sich die stunde

380mir zu seIden funde,daz sich gehawffet hettevil werder ritter stetein ein gezelt gar heimelieh.zu yn vil balde hub ich mich,

3&5ich gedaht: 'nu bin ich kumen ja

6. Mi••". und Geselkcha(!.

so maht du wennen wir sin ver-tört,

wir meinens nit durch ertlich.320nu düncket in den sinnen mich

daz nit beßers danne mynne siso man trüwe hat daby.so sprichet dise werde magtund hat daz wider mich gesagt,

325geselleschafft si beßer.dez ist myn frewde leßer,biz daz ich erfarn die warheit.nü sage reht uff dinen eyt,unser welcher rede düncket dich

krump?' -330 'dar zu bin ich gar zu tümp

daz ich künde geslihtenund ewern zorn verrihten.'

[102'J die magt uz rotem munde sprach,da dise rede do geschach:

335 'hastu rehter sinne krafft,so gestest du der geschelschafft!dez ist sie von dir '1'01 gewon.'die fraw liez noch nit da von,si sprach: 'du salt mir gestan,

340sit ich daz best erkorn han.'do macht yeglich ir rede so gutdaz ich gedaht in mynem mut:ich enkan mich nit bewarn.ich sprach: 'frawe, lat michz er-

varn345und gebt mir frist ein halbz jar.

ich erfarn ewch sicberlich wardez rechtes an ein endan manchem manne behende.'si sprachen: 'yle bald dinen weg,

350 enschühe brücken noch densteg!' -

319. durch -ertlich P, ernstlich c, I. dur-nehtlich?

827. die e, diese p.331. ich is k. Co

353. kerte c, kere p.

356. ende aus rende p.363. s. zu m' c.368. magede c, fehlt p.370.dochtec, tocht p.375. vrauwete c, Mi/t p.

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6. Minne .md Gesellscha{l. 71

uif miner reyse rehten sla,alhie die besten ritter sindie man vindet nmb den Ryn.an allen dingen nnderscheitwißent sie die warheit.'.ch wil ewch nennen wer sie

warn,ich meine die süßen, werden, cla-

ren:der tugend ktinig von Beheim,by ym der gräve von Sponheim,

i;; der in der wibe lobe swebt,wann sin hercze nach ern strebtauch sich da geseczet hatvon Winsperg her Cunrad,

:::~.: der edel und der reine.~>J by im der von Fleckensteine

saz, der biderb Heinrich.dez düncket nit alleine mich:untügend ist an im gefrit,die tugent er bert reht alz ein

smit~':'5 daz ysen tut mit dem hamer.

by im in wirde kamersaz her Symon von Güntheim,der ist der tugend honigseim.von Stronburg her Eberhart

,;[0 auch darinne gesehen wart.anch sach ich sunder trigenden guten Gerhart von Biegen.da saz auch der edel zart,von Wacheim her Gerhart.

<15 da saz auch gar mlides richher Cünrat von Lüssenica.da waz auch in wirde schone

her Cunrat von Landescrone.da saz der da übet ritters werk,

[104<] her Gerhart von Schafsperg421 und von Dietsch her Otte,

der nye wart zu spottezu keiner massenie.nach mannes müt ist sin crie,

425 den übet er uz und da heime.er ist becleibet mit der eren

leime.wie leelieber si der jare jung,si tnnt zu tügenden manchen

sprung.da kam gegangen von Hohenloch

430 her Lücze, der alle schande yefloch.

sin kunfft myn auge gern sach.Min münt mit luter stimme

sprach,daz sie ez horten überalnnd in ir aller oren schal:

485 'herre her künig, vil werder man,wült ir mir herlauben an,ir nnd dise vil werde schar,daz .ich mit worten hie ervareiner frage, durch die ich bin

440 zu ewch kumen daher in?nyman ez fur arg enpfa!'der könig sprach für sie alle:

'ja'.[105'] da sprach ich: 'herre, vil werder

lip,eine schone magt und ein reinez

wip445 die kriegten umb ein sache

389. I. on underscheit R.393. Gemeitlt istKänig Johan'n von Böhmen,

.ier 1346 bei Orl.cy fiel.394. Vgl. v.459.410. da"",ur gestrich",,: Den guten ger-

':art p.418. gerhairt v. I. c,

421. Vud her d. her o. p, By eme vlL pri-sich h. o. c.

430. liicze] gotze c.431. augen p(c). vor sach gestrichen:

sahen p.441. vn is n. c.

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72 6. Minn< und Gesellschaft.

mit herczen ungemache,nmb mynne und nmb geselle-

. schafft,welchz habe die besten krafft,geselleschafft oder mynne.

450 wie düncket ewch in dem sinne?'dez antwürt er. mit snelle,er sprach: 'mich düncket, geselle,dez, sammir Gotez mynne:wer in der mynnen brynne,

455 der si mit sorgen ser behafft.dez lob ich die geselleschafft.'da sprach mit wisem mundesiteclich, alz er wol künde,von Sponheim grafe her Johan:

460 'herre, ir süllet da von lan,

mynne ist über alle dingkein werdez ende, ein suß ur-

springk.minne machet jünge di alten [ar,'

[105') der von Winsperg sprach: 'ez istwar,

465 minne ist der eren attichstein,'der von Fleckenstein sprach:

'neyn!geselleschafft ist beßer.wanne der mynnen messertrifft mit der spicze,

470 der kümet von siner wicze.'von Hohenloch der schanden leresprach: 'mynne die büßet swere.ich muß die mynne vast loben,wann ich bin in irm cloben.'

475 her Symon und her Eberhartder rede da gefraget wartwem si gestiinden

462. darunter gestN"chetl v. 465; atn Randeganz klein: vaca p.

463. jong e, müge p.475. nach Her gestrichen: eberhart p.476. nach da gestrichen: fraget p.477. Wenn si bestünden Pi Wem si is ge-

stünden c,

in irs herczen grunden.si sprachen bede ane toben:

480'geselleschafft wir wüllen loben,wann sie ist uber der mynne

art.'dez zürnt sich her Gerhartvon Wachen heim, der werde lip ;'er sprach: 'die mynne ist leit

vertrip485den frewden sichen herczen.'

[106'1 daz begend smerczenherren Gerhart von Biegen,im wart gach zu kriegen.die mynne er schalt gar offenbar.

490 er sprach: 'bi mynem eid, ez enist nit war

daz mynne sy uber geselleschafft.geselschafft hat die krafftdaz sie vertribet sweren müt,darumb ist sie gut, me dann gut.'

495 dez antwürt ym her Otte,er sprach: 'were .mynne ein

Schotte,ein heiden oder uz Czipperlant,so were zu ser uff sie gerant.nu gebet si doch zu borgen

500und lat mich Iür sie sorgenund lant mich auch genysendaz sie mag entsliessen,binden und enpinden.wer sal sich daune winden

50'>wider sie mit kriegs krafft?ich lobe sie für geselleschafft.'da sprach der von Lilsnich:'uff mynen eit, dez dünkt auch

mich.

480. wirt mit gestrichenem t p.499. get c.501. Iant mich1 lais sy e,502. si nit mach vliessen c.506. sy c, fehlt p.

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6. Minne und Gesell8cha{t 73

:"(;6'] ich sprechens mit kurczen wortensleht:

510 werlieh ir habt alle unrehtdaz ir die mynne scheidet,wann sie die herczen beldetuff menlich ritters tat.minne ist der hohen eren sat.

.;15 wann man sie sewet in rittersmüt,

da get uff menlich wird in erenblüt,

daz prüffet ir in allen ziden.wie moht manig gelidenso manlg vientliches knmen?

520 sült nu der mynnen stur nit frii-men,

so enwürde kein hercze nymmerfro.'

'wie noch, Cunrat, wie verstu so?'sprach der von Landes crone,'hab ein wile schone

525 und laz auch mich ein wenig san.wir wällen her umb nit verzan,ob uns mynne nit lonet alz dir.sie hat erfüllet dir dein gir,dez swürstu wol, si tets uns auch.

.530nein, ir füer zühet den gauch;:2)7')beide nu und zu aller stünt

zühet si uns den halm durch denmunt.

sit si uns triegenlichen trüget,dar nmb myn zunge büget

535 und hincket an iren prise.si furt nit rehter wisegeseJschafft. von Schafsperg Ger-

hart,sag an, hab ich mich nit bewartdaz ich die myune gescholden han?

540daz salt du mich wißen lanwem din hercze nu geste.dez biten ich dich in rehter fle.'da sprach von Schafsperg der

helt:'sit du ez danne wißen welt,

545 so salt du ez nit für arg enpfauüwer welchem ich alhie gestan .sint alle meister sprechentund hant ez so gerecheutuz alten buchen dorther fur

550 daz keinz so harten herczen türenlebt, ez mynne etwaz:sült ich ir danne benemen daz,

[107"J daz were werlieh mir zu viI.kund ich gejagen an ir zil,

555 dez lüst mich von herczen wol.nit me ich da von sagen soL'

Sus yderman sin reht dosprach.

we mir, gedaht ich, waffen ach!ich bin noch unbescheiden gar.

560 si kerens her, si kerens darund hellent nlt geliche.ich muz baz iu die richeuud fremde wege dar nach vam.ich bat sie alle gelich Got be-

warn565 und ylte hin gar dratte.

wen ich da sach, den fragteich umb der rede urteil.wer mich beschied, ich würde

geil.wer dise rede gehört hat,

570 der geb mir dar zu sinen ratwie ich den frawen wider sage,daz ich dank an yn bejage.

524 .• chon p.534. buget c, bUgen p.

567. orteil c, vrteilt p.

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Fröschel von Leidnitz (?), Liebesgespräch. Nach der Stuttgarter Hs. unter Heranziehung der sonstigen Überlieferung. [284v] Ich kam gar heimlich an ein statt do lieb und lieb zusamentrat, sie waren heimlich zusamen kumen. ich hann weder vor nach her vernumen 5 als liebe freuntliche wort, als ich do von in baiden hort. er sprach: ‘got muß dich grussen unnd alles deinn trawrrn buessen! dir wuntsch ich heil zu diesem jar, 10 das dir geluck widerfar mit taussent guten wuchen!’ da wardt von ir gesprochenn ein freuntlich dancken wider in: nun lon dir der der alle synn 15 mit weißheit kann vernewen! ob dw mich mainst mit trewen, got gebe dir das dein hertz begert!’ er sprach: ‘mein hort, wurdt ich gewert des du mir wuntschest alsz schon, 20 so gert ich anders nicht zu lon fur alles das ich ye erkannt. und stund das reich in meiner hant, davon wolt ich mich scheidenn: die kron, die must mir leidenn, 25 [285r] ee ich mich dein verwegen wolt. von Arabi das edel golt und leg das alls umb mich gestrew�t, dasselb mich also nicht erfrewt als thut dein lieplich angesicht. 30 ich ger auch ander freude nicht, und were ich in dem paradeiß!’ sie sprach: ‘sag an, in welcher weiß wil [t] [d] u mich im herzen tragen? darumb wolt ich dich gernn fragen!’ 35 do sprach er zu der guten: ‘o torst ich sein gemutten! dein vil edele werde myn sei meiner frewde ein behalterin! sich, das sehe ich also gern, 40 auch wil ich deiner ern mit gantzer stet ein huter sein. bis gewaltig in dem hertznn mein zu thun und auch zulassenn! ich will mich alles des massenn 45 das dir an mir nit woll gefelt. ich honn dich mir außerwelt, mein soltu dich untterwinden.’

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‘ich will mich nit verpinden!’ sprach si gar tugentlich hinwider, 50 ‘du zymerest hoch; es ging leicht nider, [285v] tret ich auff dein gerust, villeicht dein gewin wer mein verlüst! du singst mir vor ein sussen thon, damit sprechst du mich gernn an 55 mit listenn an den deinen tantz. far hin, dein rey der ist nit gantz! du kouftest gernn, fundestu fayl. versuch annderßwo dein heill! du pist von mir versaumet, 60 wan mir hat getraumet, du machst dein rede als gulden schwer, und das dein hertz in wendig wer als gantz an allen geliden als es dein munt kann schmiden, 65 du vergingst dich woll auff der wag: solch red sich pald verkerrn mag. doch west ich daz dein trew nit slieff und gebst mir des ein gewissen brieff und versigeltst mir den mit virrn, 70 ob du mich wollest troffiernn, das ich denn mein burgen ermant —’ er sprach: ‘sehe hin, mein trew zu pfandt! was burgen wolstu haben? do meldet sie dem knaben: 75 ‘ich ger den babst und briester Johan, den keiser und kunig Soldan: [286r] die vier soltu mir setzenn, so wil ich dich ergetzen ob du icht schmertzen habt von mir.’ 80 da antwort er hinwider schier: ‘wolstu mich als fer fersenden, ich mocht sein nicht volenden unnd kem villeicht nymer mer herwider, mir wuchs denn ein ganncz gefider. 85 ich bedorfft wol eins greiffenn flug, das ich hin und her wider zug und precht dir von in allen kuntschafft; die weil wer meiner frewden crafft gantz und gar verschwunden. 90 was burgen hast du funden die mir so gar unmessig sind! gedenck das ich sunst gnade find, ich mag ir nit erlangen. ich bin gantz dein gefangenn. 95 du hast mich gepunden und geschlagen, die wunden muss ich heimlich tragen.’ ‘du sprichst, ich hab dein hertz versert: nun trage ich weder spieß nach schwert,

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weder armbrust noch bogen! 100 dich hat dein thumer syn betrogen, wann unschuldig bin ich darann!’ er sprach: ‘du hast gezundet an alle meine gelider mir, und macht mir dann mein begir 105 das ich brynn recht als ein salamander, [286v] die hitz taylt mich von einander, ich gloch recht als ein trocken kell; hett ich an mir eins trachen vel, es mocht sich davon rimpffenn.’ 110 er sprach: ‘du kanst nit schympffen, du wilt nit leschen bei der zeit!’ sie sprach: ‘seit es dir als hert leit, gee hin und spring in ein wasser und kumm her wider also nasser! 115 sighe ich dann, das es nit helffen wil, so kann ich annder kunst sovil, davon dir doch kein leit geschicht.’ er sprach: ‘mein hort, als mein ichs nicht, solt ich mich selber erdrencken. 120 du solt dich paß bedencken! gewer das du mir schuldig bist!’ sie sprach: ‘nu gibe mir lenger frist an den jungstenn tag gein Josaphatt, do got sein gericht hatt; 125 do kume hin und clage mich denn an, so lone ich dir ich weiß nit wan.’ sie waren zu baiden seittenn mit worten hert und woltn nit beittenn. er sprach: ‘ich hoffe ich kume dahin 130 wann ich dir woll als gehass pin, und will mein wort mir selber sprechen. [287r] gott muss mich an dir rechenn! so ist das die erste clag, die ich zu dir allein hab: 135 uber dein goltfarb <reiden> lock gewunden als die seyden fluck gar wunderlich gestrangt, darnach mich ser verlangt. das ich dich selber meyden soll, 140 mich dunckt dir thun mein leiden woll. so clag ich uber die augen dein, die gebenn als feinen schein (ich hoff, mir geschehe ein geleiches gericht), deiner augen feyelfarbes gesicht, 145 das durch die pronn tut spernn und spannen plick so gernn und schiessen in meines hertznn schielt, das rechtes senen her wider hielt. auch clage ich uber deiner oren portn:

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150 was ich ye ane clopfft mit wortenn, do wardt kein antwort mir gegeben davon erfreüt wurdt mein leben. auch clag ich uber deinen rosenfarbenn mundt: der kann so manchenn hubschen fundt, 155 davonn mir leiden wirt bekannt, und benympt mir auch so reiche pfandt recht samm ein roß in reicher plut, die sich genn der sunnen auff thüt, darauß so get ein liechter schein: 160 dein zenlein weiss als bernlein fein; das ich die nit soll ruren, das thut mir freude zufuren. auch clag ich uber dein helßlein, kyn und kel und uber dein brustlein sinbel, 165 [287v] die durch das gewandt her dringen, aller erst sich aufringen. das ich wil clagen uber dich ich getraẅ dir wol, du gewerst mich, ee ich dich bringe zuschaden!’ 170 sie sprach: ‘wiltu denn meiner gnaden leben und gehorsam stann, so will ich es lassenn ubergann und kurtzen dir die tage dein.’ er sprach: ‘sehe hin die trewe mein, 175 das ich es nymer uber far!’ aller erst bot sie im ein finger dar, der im was vertzigen lanck. von ermlein weis ein umbefanck wardt im da beschaffen, 180 sein gluck das hett nit geschlaffen. der helt fur aus und tet das beste in irem dinst, wo er weste, das ir altzeit wol gefiell. vullicher lust gehort zu solichem spill, 185 in baider hertz mit trewen viel. rechte lieb furwar die wil, mann soll sich ein weil wider habenn und keinen zuschnell begabenn, [288r] mann wiß dann das er sey steet. 190 man funde noch manchen der da bet der ine als schnelle wolt gewern. darumb ir frawen hut ewr ern, so wirt ewr schon gepflegen; auch beleibt nit untterwegen 195 des manig fraw vil offt wirt fro! Frosel vonn Lednitz rett also. Es folgen in allen Hss. verschiedene Schlußverse der Schreiber, in st: Also hatt die rede ein end Gatt uns unnsernn kumer wend.

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-Minner und Trinker- (vor 1350): BRANDIS Nr. 418

Dis ist der luoderer und der minner

Ich kam ur ein gevildeDo ich zwei menschen bildeSo hertecliche kriegen sach

35 Do sprach der luoderereWie gerne er sueze were

So er von sinre minne seit

Es dunk~t mich ein affenheitDez mir dez herze min verlach

5 Daz ich von worten solichen stritGehorte nie bi minre zitDez eine was ein minnerlinKluog und do bi guotes friDez ander ein luoderere

40Daz du dich wilt geliehen mirDer minnen din ich wol enbir

So du an einre wende

Stost so gar ellende10 Nu merkent froemede mere Vnd wartest dinre frundin

Der luoderer zuo dem minner sprachWe dir daz dich got ie gesach 45

Do fur so trinke ich cloren winDaz machet mich manger sorgen an

15 Tuostu es durch wibes minneSo pfligestu kranker sinne

Vnd la dich an der wende etanVnde in dem snewe erfrierenSo heis ich mich lesierenDen wurt mit guoter spiseDieselbe minne ich prise

Du armer martelere

Durch wen so lidestu swere

50

Da von wurt ich selten gra

20

So ist mir verre vor dir wolWan ich bin zuo allen ziten volVnd minne win fur alle wipDas ist mins herzen leit vertrip

Der minner sprach du boeser wihtEin lieplich fruntlich angesiht

So stostu erleehen als ein kra

An eines taches troeffe

Nach schedelichem kovffe

Von minem liebe frowet mich bas 55 ViI lihte es sich erlenget

Daz man dich ersprengetDan ob ein ganzes win vas

Vnd dir zerstrichet dine lide

25 Durch mich flusse als ein tich

Mich machet viI bas froeidenrichSo han ich bi dem wine frideVnde heisse dar riche murschel tragen

So sich min herzecliches liep60 Vnd la dich durch die gassen iagen

Hestu do froeiden me dan ichDie mere ist gar ungeloeiplich

Der minner sprach du boeser slunt

Zu mir verstilt als ein diepVnd mich mit rotem munde

30 Kusset zuo maniger stunde

So wart nie keiser min genos

So bistu sluch an eren blosIr laffen ane sinneSo pflige ich suezer minne

Wie mag dir froeide werden kunt

65 So du list voller dan ein swinWie mahtu denne froelich gesinVnd du list trunken bi der gluot

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So bin ich minner hoch gemuotSo ich an einem venster stan

70 Bi mime liebe wolgetanVnd es mich fraget mere

Wo ich so lange wereVnd mir mit ganzem flisse

Sine trut hende1in wisse

75 Besluzet in die hende min

Daz frowet mich bas dan a1 der win

Der ie gewuos in kriechen lant

Dar nach so sprichet es zehantBuole trut geselle min

80 Min vatter und min mueterlinSint noch nut entslaffen

Nu la mich ane straffen

Vnd laz dich niht verdriezen

Ich wil dir schiere entsliezen

85 Vnd dich zuo mir froeliche lazen in

Vnd leben nach dem willen dinDen froeidenrichen wan

Den ich uffe guot gedinge han

Der git mir hoher froeiden zol90 So bistu gudel wines vol

Vnd lebest in leckerieSo frowet mich min amye

95

Vnde git mir hochgemuoteSo blstu bi der gluoteVnde bist von wine erlaffenDarzuo bistu geschaffenIch wene min leben und daz din

Muozent gar unge1ich sin

Der luoderer sprach daz ist wol geseit

100 Doch bin ich froe1ich und gemeit

So ich eine starke fu11e habe

Vnd wines dar inne ein ierig knabe

Gewatecliche neme ein bat

So wurde mir iemer sorgen mat

105 Ich ahte niht uf minne noch uf wip

Ich schutte die spisen in minen lipVnde trinke des wines viI dar nach

Nach soli eher minnen ist mir gach

So soltu haben hungers not

110 Vnd liden durst nach mundelin rot

La sehen wie das erzuget dich

Minner su1lent wesen iemer1ich

Das ist ir reht und hoeret su anSo wil ich niemer werden wanVnd wil in luodertge leben

Du solt nach cluoger minnen streben

Bi hunger das gelovbe du mir

Die selbe minne die habe du dir

Vor magen froeide wart nie niht

120 D~s mir die meiste menige gibtrÜl 8wig du v nv e r-a c h am t e r- buobe

Man saIte dich in pinp gruohpNu lange han versenket

Oder In dem rine ertranket

125 UHR werntu wol wurdigWan du bist gar ~1rdjg

So le~terlich.r ruoreGHr luot under aine wuore

Were din bodemloner I1p13l De8 aenden herzeleit vertrip

Sint wir vnde ovch die minne- Waz pfliget kranker sinne

Oder waz bringet hoch p;emuete

1\5

Niht baB dan wibes gueteDaz tuot von liebe ein Ifepllch bll~Ver briehet senden Borgen BtrigDie Buele minne mit irre kraftIr reine bluagenden meisterschaft

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140

Vii hoh~r froeiden hat gewalt

Ir froeide die i~t ffiAniRvalt

So h a n ich o i dem wlnf' f'.t"irie

Ich wlI mich hueten vor der wide

Wer minnet der ist sorgen friVnd wont ime hochgemuete bi

1 ',J ~) Uaz aber mir gesch,'hen so;

1a lIfur!!ltu drumbe erhangenDaß muo s geschehen so ich b i n vol

Du "luch daz du din gefreze So hant ir minner zwfvaltige not

Ir ligent mit leren magen totBI diaen meren unde also

nen wibee minne ie g.m.~.

Her miner dee entruwe lah niht160

Ich eage 6ah wal wie ~h gesahihtAlso manigem minner ist beschehen

Einander sere leiden1 f\O Vnd ich daz svlber han gesehen

Wer s& nu welle scheidenDer 6ume sich niht lan~eEhe da~ der ftchade er~Rn~e

;)e8 mor ge n s fruge era to c he n vant

In: ~ckhard GRUNEWALD,. Die Zecher- und Schlemmerliteratur des deutschen Spätmittelalters. Mitemem Anhang: -Der Minner und der Luderer- - Edition. Diss. Köln 1976.

_~einrich der Teichner, >Vonweltlicher und göttlicher Minne<(um 1350): BRANDIS Nr. 312

Von werltleich und gotleicher mynn

Mich v,ragt ein junger man der maerdaz ich Im fagt, waz mynn waer.

do Iprach ich: ez ift zwayer weiz,den ain tail ich gar lutzel preis.daz iIt dez erlten ein fenfter gemach 5lind wirt ein bittorohait her nach.daz ift, naturleich myn chraftund ift dez erlten ein gelelllchaftund wirt her nach ein wider tail,ez zimt dez erlten ein funder hai! 10minneohleioher vrawn gruzlind wirf dikoh her nach ein puezz.daz mag nicht ein rnynu gefein,dez erf'ten Iuezz, her nach ein pein.WHZ ie lenger, ye Iuezzer würd , 15daz war rechter mynn pürd.claz ift unlers horren mynn.dw ift, bitter an dem beginnund wirt yelenger, ie Iüzzer Icyt.und mert Iich von zeit zu zeit 20als der tag gein der Iunn.wer da gewinnt, der hat gewunn,maniger zeicht der werlt gelult,er hab gewin; Io hat er flult,der ein minnechleiohes weib 25welt zu lieb rhtrich laid vertreib,daz ift dez erften ein Iuezzew Itäwrund wirt dikch hernach ein Iawr.ob er leicht hintz Ir verftatdaz Ci noch mer liebs hat, 30Io wirt deu Iuezzichait vergellet

oder leicht dw Iaeh gevelletdaz Ieu nirnpt ein andern mall,Io fieult er Iein dienlt dar an

35 daz er dient manig jar.Io hat er als vil harmfcharfamer Iuezz ie bechant.allo ift dem widerpantda dw mynn Iich under fchaidet:

40 gotleich mynn dez erftcn laidctund wirt doch her nach gefue:r,zt.werltleich mynll dez erften pliertIwären müt lind traurichaitund wirt her nach ein arbait.,

45 ez ift ein trugenhaft mYllll,auffen Iuezz und fawr inn,Iioh folt nieman da mit, bcddl(,'l,zender fein leben wolt verIu tzzengot zu dienlt, im Ielb zu gut

50 an ehenlaut in rechtem müt.,

got zu dienft und anders nicht.waz in [uezz da von gefehicht,daz wlrt in dennoch lawr wo]mit chint tracht, mit anderr dol,

55 haus forg in maniger weis,daz Lew gebent chlaid und Ipoysohlolter ladten über jar.mit der Ielben harmlcharund mit anderr arbait

60 puezzent Iew die Iuezzichaitdw Ieu mit ein ander han.liebez weib und lieber mandw da ohonlaüt find genant,daz 1ft nicht ein werltleich Ichant;

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ez zeucht auch nicht in hell peyn,ob feu ordenleichen feinmit ein ander, als got wil,noch i/t andorr monlohen vil,ohlolter laüt und ander diet,den got verpot und wider riet 70werltleich myun, farn ich ee Iprach,da get grozz Iawr nach,der Iich gaiftleieh hat genaigetund Iich wider werltleich zaiget.daz irt dw obrilt chonlchaft.. 75da von wlrt er mer geltrafftdenn der hie fein e zopricht.[wann ein menlch di werlt verl'pricht,fo if t er gotz gema hel Iidor.greift er dann zu der werlt her wieler, 80fo hat er an got. zu prochcn.daz wirt zwivulrloich gerochen:auf der werlt mit Ichano', mit Ierlind an der fel michels mer,im wirt di Iuezz unmazzen Iawr, 85ez ift wieler dw natawr,wann ein menlch got ergebentrci ht her nach unchaufoh leben.

er i/I, nicht ein menfch Iey tder Iich unferm herren geit. 90er ift gotez chint und magund ein prautin voller wag;dw menlchait dw if't der von.nu wift ir wol : ein prautigan,fo er ie hoher lind edler Iey, 95ye grozzer ift dw Ichukl da pey,ob fein praut an im milletut.got ift ob allen h\rften güt.da von ift ez ein übel hab,der Iich unferm herren gab 100und velt dann in einen anderen Imit;dw Ielb mynn dw ift nicht gut. ---wer auf erden recht lebtund für fein regel nyndert ftrebt,der hat der rechten mynn tail;dar nach get daz ewig hail.allo beweiCt ich difen man,wie rechtew mynn war getanund waz valfchew mynn war.allo Iprach der Teyohnär.

In: Die Gedichte Heinrichs des Teichners. Hg. von H. NIEWÖHNER. Bd. 2. Berlin 1954 (DTM. 46),S. 12-14.

>Die sechs Farben- (um 1320): BRANDIS NT. 372

Fon f1!fllegu'~{f der lechs varbMich fragt ain fraw gar myn-

neolieh (70)Vnd fpl'ltcbllu mir: befchaid

michAiDILdings durch den reichen got,Des ich dic~ fragt Oll fpott.Ich fpl'Ilch: fraw , ob ich es

kan. 5Da fprach die raln, tugentfam:II:h gelaub , es rey dito kfint.Mercll:,Wle'.ge!'elt "il:4cr funt,Des man nuu.plllgt durch alle

Iannd,DIIII man mit röcken.tiit/bllellRnlltVlld mit der varh fqlIll~ 11Wie yeglicbs hertsou fl'B"\t'ftGeu Im fey gemih 1mltas bübfcb oder gat!Des knn ich nit befynnen mich, 15Darumh Io will Ich fragen dich,Der warlmit wai1"z , ich nicht.leb fprallh : mein mund eüch

:ver.gicht,Wieee vmb alle varh fer.Dall fllgt mir der fc~anden frey, 20Von Werdenberg grauf Wörenher,Ain Ritter mit reicher er,Der welt gunll er behielt,Das er groffcr eren wieIt,Er was uiieh wert der Ritter.

Ivhnfft, 25Der fagt mir der varb erafft,Den fragt ich der mär,Wie es vmb alle varh wär;}~~llI1nn~mir r~alle.

Fraw , ob eüch das gefall.e, 30Ich Iug eüeh , als er Iaget mir.Sy fpracll: darumb will ich dirYii1cr tragen holden mut.Nun fag mir, trautt gefell gut,Wa8 grüne varb main ~ 35Ich Iprach : zart frawe rainGt'iin in ain anfang! 'Den hcrtzen lieb nye bezwangVon mynn, noch von frnwen,non 1'01man in g"J'ön fchaweD. 40Die farb kuudet , das er IeyHerrzen Iiebes lieb frey,Sy Ipraoh : das Bi ain c!ßgel'

Iunt,Nt11l tü mir die andern knntVnd fag mir, was iR rott 1 45Ich fprach: das ia der mynn notDie In 1'0 Ier hatt entzünt! 'Er tütt mit der varh kunt,Da. er gar ter prynnetNach lieb, du er mynnet, 50AI. niß gIßt in dem fe"'r.DR fprach die wol gehe~r:Ich fag (Ur, das icb manigen wairz,Dem vou lieb kalt, noch haifzSelten in gefehehen, 66Vnd Iäfzt Jichdoc~in raU Iehen,Durch du. cmP~ell;er reyAilf pÖler "nd m mynne frey.Die mynn waifz nit, ob er lebt,Wiewol er in rottern 1lrebt, 60Vif die mynn er liugt,Gil.t frawen er betriugt.VnllJ~gt von der mynne prant,

Der doch mynn nY,e erohannt,Ob fy fey kalt oder warm, 66Er batt es wenig noch erf ••ren,Sich, der Ieben macllt mich graw!Nun fag mir' darnach , was i1\

plaw'lIch fpmch, das ill fiättiJcait,Der hertzen lieb gen tieb traitt! 108y Ipeaeh : das ift ain elager .litt,Ich will dem auch volgen mit.Eil Ziillbt wol, das er ftätt Iey,Dem hertzon lieb wonet bey,Doch ficht ma.1l manigen plaw an

ft~ge~ 16Möcht der rock die, warhait ragen,Er raget andre mir,Wie ftätt fein hertz wllr,Sunft wlrt manig weih betrogen,So hett die varb nit gelogen. 80Plaw jft ,Jbltt, wie ]lIllt der lBun,Der den plawen rnck tregt 111I.

SoU maDiger nach Ieiner fiätttra(l,"en,

So will ich dir fürwar ragen,I:r mün tragen graw, 85Der täglich tregt plaw.Nun rag mir, trautt gefcll gil.t,Iler weifz tregt, wie !lau des miit'l1.:11Iprach r es m ain gatel' man,Der Im VOn lieb i1l vfi"getan, 90Deli mainen weifre elalder,Sy Iprach s ich gelaub Ial der,Das manlger weifz an tmin,Dem hertsen lieb, noch laidt'""li gütlJll welbellnye _gefehach, 95

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Da" ift meine hertsen vngemaeh.Oe laub mir der mir,8., haiffen wol Ieftrer,Die mit rücken Iaffen Iehen,Was In giltz ift gefchehen 100Von rainen filigen weiben.Es folt alner in fein herta Iehrel-

henVnd foIt verfchwigen fein'

" 'So tun fy offenliehen feheinVnd machen ain gefchelj. 105Ain halmlieh gilt gefell,Der geren gerecht wär,Der fol die felben mär,Wiffen vnd nyemantz mer.Sein lieb, fein Iaid , fein wol, fein

wee 110Sol er nit fiirlJa8 Jagen.E. WIlR vor alten tagen,Wann ainem gllter won gefchach,Das er des nyemantz voriaehVnd triig in allain. 115So iß; es nun gemnin,Wann ainem ain gilt won ~e-

fehieht,Da8 er offenliehen fpricht,Das In fein fraw tröllen wil,"nd macht des drey Ilund ,:Ifnil,AIII fy fleh erpnten Iiatt ; 121Das i1l ain groffe miffct.att!Gefchicht Im ain gilt won,Ze ImmHI maint er, fy ze han,Vnd fol In pald geweren; 125Der vlfchet vor dem peren !Es i11 de8 mynners litt nu,Das er pald Iprleht Ju.Sein wirt wenig des man liehVerlidlt; des will ich tröften dich!Alfo I)liicht ain g&ter won, 131On alle fräd wol cl'gall!Daa,C4Itd".• on .•~il' fas:enlJOa, die weifz ab tragen.

Zutumnd (He rehön fraget mich 125Von Ichwarteer varb , da Iprach

ich:Fraw, u•• maiut vlllereht ain so-

ren!Wann ainer hatt ain lieb erkoren,"nd dfenet~(!mro Ier,Das er leib vnd er 140All Cy mit gantzem, dienll Ialt,Vnd fchieket dann vnllättika,it,Das fy ain andern JlYlübl,Das ir (loch fer mift. ziJiibt,Wann ir iener wol gedienQt hatt,Da, fy In vnbelonet latt; 146Darumh fo mllfz er trauren,Sein frild mafz Im erfauren,Sein Hell 'zu Iahl tn worden,Ilc§ ml\.rz er fcbwnrtzeu orden 150Tragen mit hertziger rew,Da fpl'l1ch die Iehön , die getriu:Welliche fraw d,RII}iltt,Der ",öllteh 'ich,· da•• i~nyiner .giltVlm chalnenrmann gefchcch, :läaDie man Io vllfiiitt fech!Da8 wolt ich wenig clagcn,Ich wollt aneh Ichwnrtz mit Im

tragen,Da. man fy aH chennt eben,Die in vnllättikeit leben. 160So hetlh manigo Iliitt,Di/8 fy nicht mirretiitt,\n kltillern frlU11C1l mann.I\lan folt fy ze pllllU

Künden vnd in die äellt, 165Walln ty irde.!'. f$"edächt,DO$ ry deli biderbcnfclJillhctVIII! zn dem argen JlhilJet.!W,,\Iieh fraw fiilichen wächfel tili,Die hott ye vnfiiW.en müt.! 1roDamit Wl18 des genüg,Zc hnnnd die mynneclich vnd clügFragt mieh von der varb gel '?Ieh I"l'nlth: IHe vurb ifl ze hcl

Vnd Ilch fy fe.H..~.1tragelJ, 115-Doch Iul ich du.IlQQ fa~ell,:Es ilt der mynne 1'old!)Jas rain lauter goldRÜollet, das er fey g.w,,~i.Wes er un lieb hat! begel:$. ItjOMit der varh labt Cl' Iehen,Das Im in gi'ttz gefcheheu,8y Iprach : dem fitten trag ich

hafz!Er folt es verfehweigen bus lSo aiu mynuecliches weib 185Ir llCrtz vnd iren l«tibIrem- diener glbtlle ~llJgen.Das folt er nyemants zaigen,VlId folt das in feines hertzeu

gdlntSencken, das das nJ'Jüer kunt 190Wnrll chuinem mann oder weih,Wann In geliicke •• IchelbTriig vif der Iäldeu 1'1111,

Das folt Cl' u llaln 1111.uVnd rolt das vnll holen, 195Als ain dieb , der d~ w:U1Jtllleu •.Das was vor alter recht,Es wiir Ritter oder knecht,Er Colt feiner mynnNycmantz pr ing en yno, 200Dann das ers well allain.ner felb litt der was rain!F'raw , das bcforgcnt ir!Zuhanndt di e Ichiiu Iprach zu

mir :IHein Ilraffen g~lt dich nit an! 205Ich Iprach : lufzt mich vrlilub

Mltl

Fraw , gebt mir ewren fegen.Sy Iprach i gilt miirz dein pflegeu,1)11 hall 11Iir reell t gerat,t,Warnmh milli alle varh trätt, 2101';8 wanl mir vor nJe kunt,Des hatt beweifet mich dein

muud.

In: Liederbuch der Clara Hätzlerin. Aus der Handschrift des Böhmischen Museums zu Prag hg. und mitEinleitung und Wörterbuch versehen von C. HALTAUS. Quedlinburg, Leipzig 1840, S. 168-170.

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-Die sechs Farben-

[5. 239J Nv sagt ich gern ob ich chundAlso gar von rotem mund:Des mich mein hoher mut betbanckDas ich zw frewden mangen danck

5 Her durch meinen vbermutAlß noch maniger tumber tut.Auff ainen anger der was gruenZw mir do cham ein tberglein chlain,Es trug ein brieff püchsen vein.

10 Es was ein clains tbergeleinVnd trug zbay puntschuochel an;Es was ein chlainer man.Es nam mich selber pey der hanntt,Mein hoher mut nicht widerwann.

15 Ich gie ab in den holen perg.Mit mir so gie das chlain getwerck.Mit züchten es zw mir sprach,Do ich es do ane sach,Er sprach: -ich sag dir newe rnar-.

20 Do frawt ich mich von aller senbar.Das clain getberck vil chlain verswant,Trawren in mein hertz geranntt.Ich bet mich des vermessen,Ich wolt do sein gesessen

25 Zw mir; do chom es zehannttDa von mir trawren ward ein pfant.Es sprach: -nu frew dich, degen gut,Ich wil dir geben hohen IDm

Vnd wil dich furen an dy schar30 Zw drein frawen hübsch vnd chlar.

Die sagenr dir frömdew mär.[S. 240] Do von wirr dir nicht zw schbär.

Si sagent dir, das hörsru gern,Der rechten grunt, der minne ehern:

35 Wer guter minne pflegen wilDer bedarff guter witz vil.:Dew erst fraw mich ane sach.Vil bäfftigcleich si zw mir sprach:>ViImanech pawr der nympt sich an,

40 Er sey ein mynnär wol getanVnd hab des seiben sich verwegen.So sey der mynne gar ein rainer desen.Das tut mir laid vnd immer zorn.' ~ .Dye ander fraw gar außerehern

45 Dy sprach mit züchten ane spot:-Ir aller herren, das wisset got,Vnd lar euchs immer wesen laidDer ewr lob wirt gar verschnait.

[S.241]

75

50Wer sich des selben hat verwegen,Ist er der mynn gar ain rainer degen,Der sol tragen an der scharSunderlichen sechs var:Ist er der mynne also chüen,Dye erst varb sey auch grüen.Grün ist der minne aneuanck,Des sol er immer haben danck.< Ist er der minne also chüen>Ist er ein ausserwelter manVnd wil er haben guten wan,Er dien der minn mit ganczem fleiß,Darnach so sol er tragen weyß.Ist er der mynne wol gewertAlles des sein hertz gertt,So trag der selb gelbes chlaid.Sein hertz das hat hertzen laid,Des ich mich chan versynnen,V nd printt er in der minne,So sol er tragen rotes an.1st er ein auserwelter manVnd wirt von wencken gar erlost,Das er prinnt auff der minne rostVnd in behütt vor allem laid,So trag der selb plabew chlaid.Secht, das zimpt im also wol,Vnd ist er stätighait so vol.Gewert sy in nicht, so muß er chlagen,Aller erst so muß er schbarczes trasenDas ist im laid vber laid, ~ .Das er muß tragen schbarcze chlaid.So ist sein hertz behangen.Vnd wirt laid so gar durchgangen,Do von du mynnär gedenck daran,Das du haltst auff der minne panVnd dienst der mynn so minnecleich,So tut sy dich dann freidenreich.Zehannt so hastu freidenreichVnd gewingt dich hoch holt vor allen pein.Got der musß dein pflegenVnd geb dir seinen suessen segen.:

55

60

65

70

80

85

Aus: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Ms. Germ. Quart 361, S. 239-241.

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Aus: SBKB Berlin, Ms. Germ. Quart 361, S. 239-241 (Mikrofilmkopie).-- .. _--

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>WasBlütenfarben bedeuten-

J'on manig~lay plümlen.AiDS tages ich fpaderen gie,

Ir mügt geren hören, wieIch in fräden ·wliil bebaffi,'Info gantzet liebes erafft:'Befchloffenin der mynne pannd. 5'Aiu Iperber 'trtigicb vfl'(}er hannd,Der was nit gar berait,Das In fein wilder m3t' vcrlait,Waun er lieb gar rer rchwang,Doch foh'ett er bin gelan'g, 10Das -er icbtz. wolt vaben,'By ainem walTer' nachen"GiengichCtlclteo) 'als' ich kund.Mit mir licft'eii}zlVen 'bnnd ,'~udem 'watrer~lii;;ain gerör. 15SEicht, 'da' ia;gten6e ft~rfö.t'Wilder Autnogela.in zucht!Ich, 'V'ieng'rt Jiit, das macht ir

ß.ncbt. '.Da ich, mlch 11' alfo' vermagVnd ;'gieng mrbas nach ainem

'hag 20In ain gron, als es ain gart wär,.Da plickt ich vmb 1>tl geoiirVnd Iaeh da fitzen in dem gras,Von der mein hertz fo frölich lVas,Die aller HehRen fr8wen fchön, ~So ich ry 1e gefehen han,Ilein hertz vorfräd da erfchraek,Das ich mich vor ir nider Daigt,AlstCh'mIclrii8aljet ~ft' ain b1e.Doch daryDD 'ibt'l1~Wllti;' /30In der fräd ich, t.·~~lafz,Das mir allmeintlri"'kye bas\7on fräden ift gefcbetieit.Gar liichterlich begund f1 lehen:GefeU, wie ill dein geuert! 35Bis in gedeDcken nit zc hertt,Lafz dich nyemant vber gan,Vff ftätem Ivnn folt du heMD,Hu folt nichtz vber eylen,Gßt dingmUtz haben weile, 40Verchere mirs nit , das ich dich

ftraff!Ich fprach: fraw, was ir febaWt,Es müR mich hertrielich cIro-

m'Cn an, "Ich binewT mit tßn vnd lan!Nit ferrer tiltt fy fragen, . 46Vil friiinder fach gund wlr rag~Ainsdem andernvff wider W9rl.Sicher fy was wol geiaittin hübfchait vnd verproeben WOl-

ten ,Das ich fj' gere~ reden horte.' 50Meios ~et'tzen fräd hett ich. by 1'r,

Sy rpracb: ge fell , lViU du 'Vonmir

Haben aln: krentzlin von wolge-mßt! . ' . .c.h

Das in für fendes trauren giit. -J.a,· fraw; Ieh will es ge'tenn~.....,. "men, . 6&Darbey kan 'ieh erchennen,Das Ir mir grotTer rräden giindt.-Wann ich es nur 'vilrdicnen Jriin'dt,Darynn fo wär ich vnerfpart!Des dllocket mir die lieb ;''cÜe

zaltt. ,'60Von llonden graift' fy nidel' rdihenNach ainem plömlin, das was gel.Das gah fy mir in die hamnlVnd fprac.n wie ill das geJluit ~Fra,.., .reaich ye nU 'thein}, G5Doch fein "rzlegung' ich nenn,Die heftet gel :te,.'gewel't,Daruft'beleib idi IVhuerchert,Ob ich ea i-ecllt,,.el'nönum hiln,Dabey fiJ I8fz't'daaauch beRan! 10Gar lieplicb' gund f1 lachen\'nd fpraeh: ich wolt nit anders

machen.Was ich dir Iag , das ifi nlfo:Es hailTet TormentilloVnd ilJ; für manigerlay gefunt, 15Das tan ich dir in warhalt kunt,Ich watt dus nit widerfprechen,Ain rots plfunlin gund fy precben'''nd fraget mich auch, wie es

hiefz,Das ich fy das wilTen lietz. 80Ich Iprach • esift mir vnerkannt,Dann' als man mirs hat genant.Rott prynn' in der lieb;Andeiis ich orcheunet nye!Nai'n, fprach die lieb, die fcbön,Icl~ Iag dir, es haifzt petön. 86Doch bift du nit vngerecht,Laid ·iR liebes nächlter kneeht,Das es yemant anders ergtie,Des gelauh ich nyii:termer, 90Wann: lieh on iaid mag nit heRah!Dafuitiiegmld wirfürbas gan' .Vff vnd niae~iB dergrön.Sy:w'1ist~vuntalTlieh fchön;Das ichhiibtcberi nye gefach. 95Ain pIawe pUimen fyab prach,Die nitrid Vfainem langen 1laJii,Der felhen pHimen namHett ryvergeffen zn der Ihm'd.Ich fprach: fraw, difen punt 100Wen ich, künn' nyemant trennen!Das ,müg~.ir daby~rcheun~ !__

Merckt von erRden wolgeJriat,Wie wol der meinem hertzen tllt,So ich den von eüch haben fo1. 105Daby geuelt mir auch wolDes gelben plfunlirls vfzlegung:Ob mir icht geneii.ch gelung,Das lietzt in rotter varb gaß,In der tieb-tol~ .• heD'au, UOGentzlich vnd. l'ntitll'clled.Da.pIaw plümtin micbernert,Sein vfzlegußg 'verchünt mir Ritt,Wie vngern ich anders tätt, 1UDann was eüch wär wolgefallen.Darnach woIt icb mich halten,In der welt e\l'r lob z-e meren,Durch willen ewr zuellt vnd ereaVnd e\l'r friuntiichen gab,Die ich in plümlen von euch hab!In mein hertz will ith'ts Iehrei-

, ben, 12)VnuergeITeri darynn beleiben,EWiclich in meinem fynn;'Wa ich in der welt binSol ew'r vnuergeffen fein! 125Herrsen Hebfte frawe mein,Habt darynn chain verdrleffen,Tünd mich frinntlich fchIleffenIn e\l'r Iiecht ärmlen planck,Durch liebes craWt ain vmbfangk!In der fräd fchied ich von ir, 1318y fprach: chom herwider fchier!Damit Cy mich vmbflng,Nach danck ich ilannen giengVnd ffilet mich flättlJ ir ge.ftalt, 135Di(':..!~~~~ maln, ty hat_~~waIl

Aus: C. HALTAUS(Hg,): Liederbuch der Clara Hätzlerin. Aus der Ha~ds~hrift des Böhmisc~en,Museums zuPrag hg. und mit Einleitung und Wörterbuch versehen. quedlinburg, LelP.Zlg 1840, Nachdr. nnt einem Nachw.von H, FISCHER Berlin 1966 (Deutsche Neu~cke, Reih~!exte des MIttelalters), S. 16~_-163.

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-, . · unstreitig das ~i~r fol.g('n~e ,bisher 110ch unbekannt

gebliebene Werkchen rechnen; ich wenigstens,tra­ge ke.in Be~el1ken, sowohl seines höheren Alters, alssriner iibrige;l Vei'diGilste ,vegen, es verschiede­nen in n. Eschenhul·.gs Denkll1älern, und an einigen and!trn Orten befindlirhen gnornologischen Gedicb­len vorzuziehen. Fl'eylich aber l~sseri dies,e Verse sich jenen goldenen Spr,iit'herz" des 'i\"ind,'lbeckn und der ,\lVindsbec~in nicht all die Seilesctzen, wel-. ~he unter tlen treflicbsten gnomologisclicll vVerlen

.aller Zeiten genannt zu werden' verdie;u:n. -' Ucbri- ~, gens ist' !,lOch zu bemerken, dass die HamJschl'ift,

· in 'dc;r, uns die folgenden Minnegebote au'fv~halten sind, beyläufig um das I. 1550. ~es('hdebell wor-

· den; sie enthält auch die ~on H. Eschel1bUl'g a. a. O. herausgegebenen Siuensprüche des PiollYs. Cato .. die~ aß. sehr vielen Orten aus jenei' HS. f.!ennehrt

· und perbes8ert werdenkönnten.-

" '.

Ich bin ein min~e büchelin Vnd trton mangem helfe,Cchin, Swer' volget miner' lere Der hai fin from vnd ere, : , Ich h,airre d,r ~tinne fjirgedank, Mich hat ein'man It,Iit finnen krane Bet'ihter 'vlizicliche; So im div minne riche LOIl liner uebeit, Er was i~ dicnlle ie bereit. S\V~8 ich kiind vnd da'!Zv ClIg 'Swem daz zer01lme (?) i4t behag, Der Col doch lilien ZOl'cn füllen N: em für ·.li v wel·k den willen. Er in an wize nie Io las liiind· el' we.f, er tät auch baB. Swelh mim mit :reiHer gitte .Mit zvht .in (ynd ?) hohgemüt.

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... ...

- 173 -, Mit tl'iwe ,vnd mit ftitikait. Mit füg ,vnd mit befehaidenhait. Wer deI' minne fchon 'begen Ob. der minne wirt gewert, 'Das fiig div minnd mazen Div lieh nb iren Hrazert Nimmer kan verrihte~, Si '~ell lieh dinu plllillten., :pi ]'äehe malf mjt fuge; Es fprechent lt1t g'enuge,

, '$wer der rehten maze phligt Das yi} [ehanden angeflgt . .Dal'an gedenkent werdiv wip Tnd gefeIle'it iwern Hp Zu ~<?l' malfe, div liehkan, Vel':rihten dan vnll wider dan,

.swelh fälig man; dev nnne fin' , ":; \ Gerihtet bat vf den ,ewin,

Daz er minne Jones gen , '

,Wie er ,des'lones werd gcwert .Des wil ieh hi bewifen; , Alfo d'az mich ,!1ie wifen Der volge mvlf man (müß"en) angeh," M,it l'ellter wnlJeit fvnder wan. '

Hie vor was div minne , 'J -

Gewalti~iv gebieterinno Der annen vlld der richen, Si kU1Iden ~1iht ,geliehen, In wel'Jiclicher mlÜfterfehaft. Si rhligt auch ~Iwa noe~ der kraft Daz fi vii mangen bindet Das 111' vnfllllft 4ll1pfilldet. Sit hat i1' orden Co gerat (?) ,

•• °0 Daz er der kaines miß"elTat, 'Swer in Co' vefticlieh behielt Daz in kain wimk davon Cchielt,' Ich m~in .d~v I'ehten minne Div ll11umel hel'z' Tnd finne

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. Zd mangel' tvgent ker!!t . Vnd fälden vii gemerot; Si~ nafDent mang~ minne

, E. (iii doch) baz vnminne, ,..5was trübes pets mit v..ICche 'gert, :pas wi{t von Cchulden' des erwert. Das im div ~in~e Cd~e . Dehainen kvmmer bdzz~.

'N'IT 'lant iveh alle de~ gezemeJ1 Der (dir) 'ir goruchet mich verne~en Mit welcher' lug. mit welchem fit Man raiJ\,i'" wib genaden bitt '

, Der wird' ... nd ere i1i, genant'­Vni die in tugenden fin~ bekaDnc. Die gend %e 'Ciiden', rune ' Ir lib ift Co gehivre Daz ir, werden minne taU Manig herze machet gail.'

. Da von ift billich , ... nde ,reht Das mau Cir) cliell1ies Ji g~eht Baidiv Cpat y~d, fru., Daz pöret wol' duzv.

Wer nv wize welle da. (baz?) , Der bedarf Cvnder haz

Baidiv wiz vRd finne. E. Jint z~hen gebot der minne Der bedarf [wolJ ein ieillioh man . ~r be.giht zS' Irawen' han, Er fieher CvndetCpot Er. wirdet der welt ,vnd got. Da VOD halt' .in .iedlich man Der er, hernaeh vi.,t, geCchrihen tlan.

I

Das erft gebot ift tr~we I Div iemer rvnder riwe _ Kan Co ve1iielicl~en huren In fines herzen cluren; . Der fine die valIchen lüte ~fri

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,

'.-

I

Si wont deQ gut~ gerne bi Vnd (iti) der fäld4!n bhiome. Er: l.bt,in werdem ruome Gen lier, welt vnt! auch' gen got, , Swer lieh verfaumt ('1) in ir gebC!t. Der ,iR filig hie Tnd ,dort , 1m wirt ze Ion der ~iDne hort Er, hat den fchanden angefiget. Swelh JIIan ir ftaticlichen phliger.

'Si helf etwa gar ain' JI' aller liite heTZen, Des enp1i~het manger Cmerzen An den iv:ngiJUichem tage~ Das ,er i~or z'nu1l' hn in clage.

, .

Ich wH iv me -von triwe ragon Mau mag mi~/tl-iwe wol b1"ingen • :per m.u vnd auch der fra wen guR. ' Si ift ain (aUo) werdiv kvnft. Swer fich auch reht vcrfinnec Ä~ fnwe die er minnet Das: Cl' von triwen ~iden han. Si m,uJf des halter fieh verlan­An, hi durch -fine' trme Die z'aller zit ift niwe,

-Vlld'wan ~r minn' in triwen geit Da von "fo) wi~t er lilit gewert. '

Das anae,. gebot dat iR uiv zuhe ,Div gebirt CO',mne raze huht Dem wib vnd auch dem manne. Wi möhte man)r danne • Ieht wol geraten noch enbern, Man Col ir veftielieh b'egern

, Si z{.nt wol werden Idten. Wer künu iv denn' betüten Wes an in (ir) zuht vnd gnaden tUt, Die Cl git vnu a\leh den rat. Swcr ir wil fiäticliclicn pflciea

"

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Page 47: r · Lat ivch [in niht verdrigen, Ein liht chelen [ne var ich wil ivergizen. 30. der. nimt man vil gern war. ein [ehone ivncfrowen. V. nt. daz ir di arme Geruchet ir [i [ohowen l

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Er erwhbet Gote~ ft!gen~ 'Im werdeet die lüte helt Mit werder minne folt. 'Dilf eieH" bas, 14,enn 14,,,iit Gold odel: edele» gefia'in; , Es ift ze f",,~genl diu14en gut S'w", hew mit "ühten iut Si \iebet ir d~n heren Si in "'01 """'WA'rcc""

An aller mirr en enJe, Si div Da wir (mit) im 10blich bTis zergar, Sw"" nv merk"" wH wt. Der walte rehter ziiht,

V",) ,mide "vnJeht ~ehiht, D~S,lft ze i",elnen dmgen frnm. Si", enva" k vnde drvm '") Jm h,ide, "He werde Nie val fehe loaheit wol geriet. ~

Swdh m'''' nv Das er in zvht fieP. vip den rat Baihiv ft;7I YIl,i"berhl" Wie mag im denn' fins 'lu,rzen trut

Ieüm'r v"w~'e14" des beg""'; Er ,wirt von fehulden des' gewert.

ift ü,iticbit Es wer' der minh ein fwäres lait Oh ,la. iibwwonhm In ir vii rainem orden, Es dZit hol1li"n aines wefen, Er an h"r fd gen{,f(,44

Swer pfligt der ftJhikait M;, ;riw"" an" hunte"fcit, ~s :ch:vebt vil,:naIJ,ges .,tugend- ob' V"'s zupc' we"4"'1I' m""llCI

Das

Der Y'"hon y",Tllini"i" aus ""m ,~",raun, gek"nmell4' '5ing4l1", VOll T r Ü'JIl w. ci:;, hier in der Bedc\lnülg &de, Aufhören.

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ihihn in nenne ftäte, , ,

gern er mlq'etäte eliRat in Jiv reht

fin 'lo,b von sch"lgiiiii Wa gezam in lob, fo werdidich, Er ,fi arm ouer ]'ieh~ Swer die naht vnd allch den ta,. ~ls ftät, gehaBten mag , Dei' fol fin ftäte binden Das f!r [reh laze vinde!l'

in cl geJ.\lfenhiii, im 'ein lob lieh

niht kt'1l1nen weiiig,hii, lind' her gedel1~en

lieb, morgen laiE, niht reiner

So 'de'nn lins' herzen tl'ii'tterin An im fvnden, hat den fin, Das fi,; lib liiht wankes tl'ait, M,it triwen vnd mit ftätikait Mag er das wol verkaufFeri. '

fi in m ülf. slau.ffiPBi

Ei iiiiibnlb il· heue tür. die rehtim

Das vieril ift div,gedulde DMlIit man Gotes hulde Vud auch der fuwen gruzbeiagt. Im ~irt ferten iht verfagt. I

Swer mit gedvlde weroell wil Dem fugt div minne ie daz zil

niht vngelonet nn ding ze

niht weCen 'gähe ettlicl16 Cmillie

lide!,!,'

E.J' fol.:allch,at vern;liden,

!2.ter Band., 11

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8was im liebet widervert Oder IW •• im l.ides ift ],erchert. Das (01 ~ gedulticlichen tragen' 'V,d Col d~mbe Jliht verzasen. "­Das nnt die' (der) wiCen rite. Wan- es bie vnftäte, Dik fdg (fogt) ain kUl'Ze f"alig zit, , Da. ie in langeCamer bit

, \Tnverändert ift beli~ll. Da mit viI ,trvren~ wirt vemiben. Div minne div kan wunder Das merkent· all beCvnder, Si git biTt lieb, morgen lait Nach vngel1!ache CeDrti~ait .­Nach ringem leben 'Cijzen muot. Da fdrift div gedvlte guot ' Di." rdget, du er all vertrait •

I'

Des wirt ze ivngft lin frend berait. Swer n z'c, tehte wolt verfuu,

, -

Der mü.lf für mdffwed' (miffewende)haDt Ob n (bi) deni e~,ften wort Aiu' fraw Dn clage hort; Si . Col 'des erilen merk_.

,Ob 'er 'nch kann erfterkell I Vi t~gjlnt -vitd vf werdijWt. Dar nach Cdl, im nn berait Ir gnade vnd ir rainel' troft. Der in VO,D' Corgeq. tuo erloJl. V nd von Cchulden auch gewer ' Swes' e; gedulrlclichen gere

, ,Swer gern vereint aal 'iinft g.b.c Das ift vii, mang~ tugent bor Vnd ift genant hdbefohait, Ir ruoDi de~ ift von Cchulden braic In der minne qrden, SweT tugend welle horden. Der minne rehte hdbeCchaic Si brüue~ UD vil werdikait

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! 'Vnd ift ze ~ang~n' dil!gen guo~ Si 'machet kranki v herzen fnol Si leret",mangen fi12:eQ" fpruch Si machtlt, g.an2: der ere,n brucla Sr kan vnfuog vertriben

, Si lieb~ lieh' rainen wiben Daz er in wirt gAr ringe 'bi, So manger fchwär i.(t' als ain bli Si müIren in gern hören Wa!l er in kan erfrören '

'"Lait' an allen orten' Mit' linen olügep Wor~~.

-Noch me lit ail der hübefehai. ' Da .pit man werden Ion berait., Si leret reht gebuen Vnd werder minne varen, Swem Ji ze rehte wOllet bi Den machet fi vnküCche vri Baidivan. worten v";d an' get ... , , Bi tangent manig miIretat, Bie mit ioh niemen betr~v~ leil vinde wol ge2:ivge Die mir ,litt müffen gCl.ftan. ]jer ,nHcil uiht kl'ieges, wil erlus. Nv merkent aUe fvudet:' Jirit, ' Wes a~' ir werdes,nvt~es lit, Ir rulent 'getue walter& Die lllüJIen zu _den alten, (1) Swa Plan' lieh ir ze";eh; verfih,' Mit dem hand gtitiv wihe phligt. V~d wirt von Cchutden gewert Swes er' mit, retltem füg heiert"

Das fechfledas lcll iv bewifen Das fol man hohe bl'ifen Es ift, div reh te milt, Swelh' man cler niht bevilt Vud ir,'2:e rehter wane pfhligt

\ . 'D~. tuge~ul n~t ßar ringe wigr. f

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Ob Ji niht ferwal (?) ift gant

"'9 Ii ''''01 bb~s Wann man Ii lieh bc:hufet' hat, Da ki4mpt 'tfün ]]1&i,,6S heezen ]']it, :pa bi man lieh verfinnet Das au],'" fürb]i]mh~üet Tugent vnd raine litt •• 5~em fra]~i mihi" Div :w..ilt Hl: viI "'iJ."1l2"'''llJ

Si kan lich niemen' laiden. • f

Sw" mh üehti:" mihi,vett Da ift div fehande gar behert. Den "nd ihm rkh1n Wil ü lieh orden lichen

,;? Taikii de"" als tü,;?, 50 kan er nillt 'dureh überflllg NOi]?: dur,,?:- rum;;;' wiHi:n Sin lob weH uberziUen, Da" div malTe ftorret Vn,;? Liner hub :pes gemdes herz erlaehee So f",w ei',vaeh,,~

'Swem Colehiv milte ift \lechant Als i,h i" "ar 1',]D g";;'I1t. Der liebet lieh raillen fraw~n Si mMfen gi";, feh,,\ven, Er wirt lihtdavon gewelt

- Dei! IIliltes heTze-

Wölt ir Ja:. jibenJe v'erfun Da, y,drt fe1,i",r kn", gei,,"

D~s ift ~gell~nt verfwigenhait,. . D1"" n11n" <11 huldes herze tral~. Wf&" es 'rem "rden ift Nütz vnd ain vii werder lift, Wi" 1ft bl:abt (Bl"ioY,e) Swie ~bel1 er fiel1 ~eh lIiget Naf&h .vli"hf&ndef& ,tiUd']] var], Es kumt von finer edelen art

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Das er vngerne wdrdl! lut: &us Co1 aln man lins herzen trut In linem herzen taugen trageIl Vnd Col es f.1rbal niht geragen .. Er, rol es vliziclichen helen V nd aller welt vorfielen, Das ifi der werden minne rat, Es wär auch aiu mi.lfetAt Ob cr dehaillem gefellen Jin Titte' kunt lins herzen pin Durch kainer Cchlahte "frivntfchaft, W.as Qb lieh div gessellefchaft

'Schied bivt oder morgen, . So wdrd liht vl}verborgen pu er ze heIeIl hete wan, Darvm Col er dai verlal1, Well er.minne werden liep 50 fol.er tu.on alCam ain diep

, ..

'Der liht [verbiTgt) lin miffetat,

\'.

Wan ain~. das wol'minne rat" Hat iemen Co getriwen Dem fol er, wal el'Diwen Sin not vnd fine fwär .ilanu, Vnd .• auch fpat vnd fru Sin. h"erzeu ,küniginn AIro hainlich "iDdg gefin, Vlld do auch ernoftliche Mit reel ir niht entwiche, Div im ze guoten 'daten ku~. Vnd im ze fin~n noten frvm, 5welh man alfo verhelen kan Der wirt der minn ain werder man, Vnd wirt von fchu~en auch gewert Dei Ir C~ tugenliohen gert.

ßu IIchte7ld dal ifi div baltltair, Im ift der minne Ion berait; Vnd. wirt auch eren riche 'Swer ir. pIDgt ordenllche.

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'.!wen das von arte angehdr' Der nem' lich, werdencuchen für, Daz er nit (I. mit) mllnlicher geta_·

· An aller nüJfewende rat , 'Mit brislichen' din~e~

,Nach wibes hvl~~n rinl).en. Er Col avch zetlicher fiunt Ir anen iamer ;nachen k}lnt. Swenn es mag aIro geCchehe~ Daz es die merker überCehen. V;nd t\10 du baltlich ane Cchau... Si wirt im JliInmer darum gram. VÜ liht· im wol gelinget Ob er. mit lllog dar bringet, :ais wenn Colt man in gewern Ob er. niht' baltlil:h kundt; begern. :Piv Ccha";' wol ra~lI~n wiben (zime) ViI wilder gebirde a 'geniIDe. '

· I~ iren hulden fprich ich, das $wer gern der minn ift ;"Co I... ' Den Col der lrawen weider troft Von Corgen nimmel" tuon erloß. Wem wiir auch Cvnder arebait

, Der rainer frawen grpoJl berait. EI'gat das, das ia, v~bilde. ' Si {olt, de~ wefen wilde Die' Jich an krankhait' Co ~erJaIl Daz fi 'kain wirdikait b«:gan. I

Swer wil mit Colchen dingen Der fraw,en h~ld gewinnell. EI" wirt- vOIJ- Cehuld,en des gewer.

-Das fiu manliches herz begert. , .', Da' tulnd'vnd sehend gebo.t

Viv hat Got leiber CVlIder Spo. · Den werden wert gemacher. Wie im un Cel (felde?) . lach", -yf den ubdelichen wege~, Wer fr mit vita ~ raei.e.,;

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Si lint V4)Kl edelm Kippe A'nKnder mKllent Ietwedera Q~S andern wol bedarf,

ift 4+4)il fel, dilK allden lKnArt '\lna;rf) . fint KKKit vlin '\linaulkK' gegeT> lKK,

Swer mit in ziehen wil Jia lebea kvml his an eÜll'\l

Sunder milfewende.. Nam (nenn) ich li befind«

hant niht für &in. wnnde.r, Si 'Wonent ainandel' nahen bi Vnd findcluch buidr wandrl. fri,

maß' cnd div . Swer' minnen kan werdikait Del volg we;rlieK' lerwei . .LZerfctx",ft Ee ecirt beKheft, WIl wart ie wort fo wunnefam, Si Sint d"K'. tugend Kin.,·".linlel' Des frühr in manges fälde birt Ob es vutalde niht veFirt,

ir entlirt (entw"lit?) Dem ift vnfälde vil befchert,

Befchaidenhw ,dTv rnah~,den U1a,v. nlln fl'ai""'K dlerdtei vndewan,

Div m~~e, di~e füget DK" l'allln??Vlb ge?lliget

•. De'\l dielld0, den fälig man Mit malfe vollebringen k~n, S,n,,,, ift "eht hefchaideiK Der (kan) lHe guoren fchaiflen Von den valfehen zaller zit, Nüüh me ir gqlü",den Si ernet übel vnde guor Si ze 1;ehto hohenmuot Vtlll midl;li iibrigh.?.?fart DeI' alle tugent fint verfpart, A',i'f' fag iv

B"fql.haidOj,h.?itl.ifL ++üC;~'~""d"''''

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All tUt;lBTIt zl"r pEiigete Swer ,irngewalt ze ~ehte wiget Ich,vän, daz liainlB tugZZlBt fi Befs:haide"hait div won ir bie Auc}z voRget im div malTez :t,niz, Ir, entwedzrs dzzzn audern tdt Nimmer fuolf entwichet, Daz Lich Das wart l}ieß)en noch bekant Wzn fi runder fnhanzlell bzmt Swe~ ftiU vnd o ffeni>r.re' Ir' dzeidez'Rere wärnz..,t

" Der',hab litvf min licherhait D~zlfz wiz,t dez rilimze 1m, bet"ie,

, In müfi"en't frawen des geweJ'n'

Das er bezfchzziiIenHeh kezz geti'.

, . Nu h,zTI icI, iv Was rn~nne, fuore blifet De,' wenRzZll ezzinnt - gebz, z, E]' wirdet lich der welt vnd Got ' Swz,,' mit rehtzte ft:ztt

Volget irr Cüzenräte, leh db dvrmdtt Svnder l'ens t;ebrahtz La~giv t:ez1e wehe Hi "Her t;"r w"lt [,zziehe,

, I

Swar 'kürziv red ift lIiitz -Di,zt~!än ich lernen liite, Swelh fraw mit küCche altet Go,,,t hvlde fi 'Si liebet fich der welt damit Mit ,lCq li, 10 brüuet rehtiv Ilätikait', Da 1nb in ealfehen wait, Swet Vlll't mit wa&idel~ (nore Des Ruh iE! in ,lern. muoee (r\Iüor?) Velfnnlv,tz vnd c.'tnznkCL

. Dar, an ~ill frilwe .gedenket,

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Der wonet kain vnfiäte bi Da von ift Li 'gar wandels fri.

Noch hat f~ rugeut mer Div Cüz vnd 'div vii her, 'Mins herzen CJiziv träfterin Div mir den mu~t "nd auch den fin Nv lange Lat betwung~n, Vnd han ich doch ger\lngen Nach ir mit fieter t1'iwen,

.- Da vonn,lich muoire riwen Ob ich hilfe wird entwort, sid fifo man~er tu~e~l' gert,

',. Von ir enmag ich noch enwil An eh) Ut miner irävdea Cpi! Vnd mines libe~ wunne, N v Cehent wie div CTIIDe Dem t;üben tag , git liehten Cchi~, AlCo lüht ir (in) daz btlrze min

,'Ir claren fpilnden avgen brehen, Ich ka:n ir niht wandels fpehen, 1ft, daz 'ir Dlhs gelonbet,

.Ich geC,!ch nie !tawen,houbet Das baa gefchaffen wäl'o -

Vnd auch fo wminebäl'e, . ~i mag min-lob niht mi den; N ocll -gelber deon die fldlm

~ I,ft ir das bar raid vnde val, . Vnd llät ich aller fl'awen will

,

So wa!t ich lenger niht enweln (eutwelen?) 'Ich wolt ett nv (nvr) Ii aine 'Veln, Ir ~evl1e bl'llw, ir tyuno Ir nal vnd auch ir kinne , - ,. lJio fint nach wunfche wal blft'ait,

"Der füzen minne waffen tnit ' Ir zvkk.el" filzer roter' mvnt Der 'mich ze tode hat vorwunr. Don hin it' zim gemai!,o Sint wiz nach helfenbaiue

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Si ·gebent· fr~wdenricben f~hl.· . Ir l'ofenIoht~'v wängellin. Ir kaI in lieht; clar ..... nde wiz. An ir Co rchinet Gotes vUz. Ir allrel. ze hoh .nochze nider.·

. ~W'ie aik ich fehe für vnd'"wider 'Jch. vind an ir gebl'ellen niht., Mit ir hat er vlld falde pfligt. ' Ir ~me li'lld vnd' .blanc Die bend' wis vud ze Jehte lank. Div bl'fine!' find nach wunJcRe Pr Gedrät vnd darzT :tpfheivar. "

, Ze reh tel' maz eiunitien. krallc~ Nach .i~ Hat aller ~iri ged~nk

J' Die .cüzeu .wunfch amyen' Gelich ich Gunderien.· Got ,felh in richen. fra..:vdell waa Do .(;Ir im. lip ala ebert ~az. _ Daz _er ir Biht gebrenen Hez,

'Daz man'.Ii frawen (chÖRe hio SEI Got riv an fi hat gelait Daz' fi de~ wunfches krone mit All tu gent ,,;nd an fchöne •. ' So in reht. daz :ich 11 kröno Mit lob ze' aUen nvnilen. I~h han !In ir enpllnnden Alles. des min herz begel't. Oh, ich irr ,mimle wäre ~erl So dühte' mich ain fellfti .... no& ' Du ich bis an ·minen tot NaCh ir mi~ menen rvug.!' -Bis, mir Co wo~ gelvnge .. Da~ mich ir . falicliche,j' tro8: Von minen fargen tät e'rloft,

; Wann mir iIl wirrer danno S "'Pyramlll vndTlsbe.

Die kvnnent (kament?) i.meIHoh.m tot

:Pa mit war ~eenclet he alQCo ..

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W;i:~t ~u~h nimm~~ ::~~:'tu~~e •. _

Niht wan h· füz'iv güte tröftet min gemüte.

gnol, FFit zulu, r/LinFn~ Alle ziere"n: ~;OF dieV'lIwen mit

'Die er ze Wllufche hat erkorn.

Tätent i~ denn vngenädiclich._

Ieh h~~ g~rai~ den kern muhm:r Ht ze ,

Vnd hall hofelieben 'fltln Die vrnred gar vermitten,

'Ob das nv Got g~füget hat ich weIte mifrFft~.

V ud dlls Ffrkenne. Milfetuori i~h felber deJme ۟ volg dem (dllll), von "Vellberk

wore wife, tumm ir Daz mir nv wären gar bekant Die tugent, 'die kh hie han geriant

daz Ii eil:tten mtt ,1,yn lih. waHr ein rainFll wib

Der fch lib vllJe guot Baidiv tngent vnd muoe

Ir wolt ,,,"'e,,,,n. AllVun fi k:m u",ell mi:, bfräwdebundiT j,Tgellt Din phligt ("t rehinn rttVeJlC

h: aHtl' rli.ng Vnd niht ir lob enmitten lant,

·Das ain ift gilt, das ander ift fchua rain::t:'!ttiben Allnzam,'

Smelch ire g:'0:::,' Wender an reht gemüte, Div wil in eren fieh verfchmidq

40b 'Yo'! r'!4äntle~ "lt"lnWJ.

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VV.a wart. auch ie kah. rainer Jlam :QenJl wiflich wib. in rehter fcham; Swelh fraw irr ler ,wil) , volgen. Der wirt vnfuor erbolgen. Div vi! t~gent leret, Der fr.a;yven lob ,Ji$ gee:ret

"

Si' nndet (midet?) vnrähter boshait (lolhait 1) ,mv in der rraw~n lo~ yerfnait •.• Swelh 'wib ir phligt an fcham. Der vnküfch werden zam. ' Swa rehuv- fcliam WODet bi Ich, WiIT. daz, da kain wandel Ji.

I

Noch zWlIier tugend ich niht geli~, ' Die Jich die naht vnd (a}lch) den tai Mit.ir (in) der al'e),ait bewigt; Das Ji (ir) werdiclichen pfhligt Das ift kitfch vnd rehtiv fiit. Die 'gebent f~ rehte rit Swes Ji ~ch vnderwindent Des fehande gar v(!rfchWihdent

'Das wir (daa·.ft. W!lr. aa 1) miJreW'~de, Nv.bift ich 'JlÜne hende

,Hin zv irn gnaden ane fpot. D_IIant ivch erbarDi~n,durch Got' Vnd~pfhüi'end minl!.JD herzeR DeR füftebernden fmerzen Den ei von iwern Cchulden uait Mit triwen Tnd mit ftl~it.

Des Cchribera pfl~~ iler ham, Chrift' V~d der dem e. geCcluiben ift.-

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Peter Suchenwirt, -Von der Minne Schlaf

2f I} roaifen, nmmee roanen !mta~ 1lJ19nn bie 9\1t gefla nenllJ1er mann ~e\Jett gan~elll iar ,1)°3 d)am uon einer 11lUr§en bar I

5 1)ie ~ in einem gatten ~an~ I

'Do ft mit ir roeiiien \lalltüin d)rtutef ·lOoH)e pred)en I

:Jn l1ol~en \lreul)cn I fWl)enemang ~d) ir gemuett 90dJ;

10 'Doll d)raut fi l10tl 1>H erben sod) I1)ar an ein dJlainero rour~ otTaiD,'.Die uns \1retllben l.liI l>ertraio:~r fucsser fmarci) ~,lltd) H grfunt,€i fd)ob bi mur§ett in llell munt ,

15 'Da ecn ble 'JJ11)nll [o fa enrflieif.lB'l~Ir l1tCtlll (il', ir f!l1e;l(l~, ri'l'f,'Del \Jori ji !ul;d in bem gras.IDrum 'tjud)t Ir 90fma:J1crin::f IN,'"

'Die fprad): »Bie iif ber 9Rl)nn ge;fdJegen ?"

20 lhaw ~r fprad): ,,3d) 9an ilberft:gen I

'Ba ecn ~u bijen lf1mben'Der 9)?l)nne im Stfmuni)en."ei w!11e ~on on Jl)ur~e nid}t,1)it get ~u fol~en d)uiten V!;!id)t I

~5 'fier ~ fdJob in [einen munb ,1)er muff 1"', flajfen §u ber flunb;3r fd)at ni~t ~ur11 nod] \Junger I1)eji tlter nod] be)l iungee~Bart bi IJRl)nn an ller gejhtt,

30 1)er mUt§en d)raft ~et beu gemalt I

eii dlunb aud] nieman llermefd]m'mit ruerren nod] mit fdlretd]en;ei mcnten all , lli 9J1l)nll roar tl.1t I2TIann ba~ tr pluen~e" munbl rot

35 ~ein ~orb in J1<l'tn refe ~telt.IDroro:J:judjt in groBer fU!Jtlti)e wieft,'Die fprad] an <11~ setaufd;t:J:lu einer maget d)bufd)e:,,'!~d]fcr!, Qcrf mi:b alfug

40 Ge 9in 1 mein liiber eitifu51)er 911 t in fenfter laudSt'!jmo ~eber in feiner mau3se0erert, ber prillg mir at)ne.lC1)al tet lli maget raine;

45 mie fneU fi mit Der ~(ber ~atn !!nroro ~r fi in ir 9renbel namUnb 9a&t fi IJu l>er felben l1unb1)er t~ern 9.nl)nnm fUr tlen munb.1)ie URl)nM mit lltm abem rurf

50 1)ie tleber, i)a3 man an ir fl'utt'D05 Ie6m gar seroaItigd)leid] ,ISi niutben aUe \irau~enteid)..Der luft roas fUCH t1nb eMde;'Dar prad]t man ein geirilele ,

_55 1)ar _auf man fa~t bi 1JR17nn enpot",

~rOltl ccfpm be,i fU~35en tawej fror6traufte [n efle ucn bem grag~It ein tUtd], i)a3 iel)bein ma5,SPi5 ca 'Oie f.:tu·dJte burlef} sie.

60 6i fpratt: ,,;jd] ~l »etfue~m ~!,:0& bit T'?l)nn geroinnet dlraftBon be3 fi!e5,~en taroq raft."3r Illunt'er rot roar'O auf getan'J)~it roeinen !;anOfein runber ro.m.

65 nar in beguni)e reibenU1row Ed]am au~ roeifien feil)en'Da5 iue.l\e tcm. 1)0 ba! gefd)ad1,1)ie rour~e fi auf Iler ~un9t fad};Ei staiF mit weilfen \lingetn bar

70 UnI) ncm bit lDurten funber \lar:Uu6 Irm munblein in bie ~ant.1)et I.m!}nn le narren bo \letfroant,1)al fi begunb Ulaef}ent1)ie Ilroroen mujien latten

75 !nor \lral4~en aU unb waren fro.nie IJJ?l)llnt fvrad}: "m3it tüt it fo '1Sr ~\lbt Io rounberfeili1 geprr I

e.xgt I1n, roijl ir ief}t newer met 7·mrQll) Gr au" rotem munbe fprad] :

80 "Sr 9abt un:3 laiD unb unge:nad}0epruefet rner menn teben icr ,'nie 9a&t ir aU geHaffen gar I

€am Der .te- Ieit in einem froalm!''Die 1lJ19nne fprad] Guß fuewm

gclm :85 "IDroro ~, mag bcm alfo gefeit!~"

,,3a", fprad} fi "aufbie tremt mein."1)er I.mQnn warb an iict febe. ~.

ren,ei fprad]: ,,301 9iet be6 a~ ~

[moren ,~d] roer enWaffen f]eute frue;

90 <$0 ted]te fdmft tel mir bit n!t.Ud], mie leb f nu bi ebd biet,'.Den id) e fd]cim mit ~ud)ten riet 1"'man prad]t ir ein ritter flar,1)er bient ir e mit trcrocn gar

g!i 2m ir geil110ren aigen man.1)ie I.ml)nne fad) in Iad]ent an;1)er clfur~en ro~te fei \,mbroj :,,~elJt roiUend]omen~ ~et .pinben.:

P[Oi!ßat ir t~ ario fctarotlt

100 !Gor ml)nned}rticfJen \lrawen 'I~inben p[O! uni) 1)0t \ltrTi1jamt I~aroar~ ba~ ~lrt nid}t ritterS ampt j~in ebeI ger!} ~d] fd}amtr. fOl,®d;am ~itrt dUe tugen~e !llol~

lOS ~d] ~an Vif lang geH affen i\mein tlieMr bit !inb affenm3orbeit, ~a3 feI) got ged]Iait t"1)en ritter fi mit -~or~n laie~(uij bem gartert aTterß \lin.

1101)0 ·'Oie! er pd} tlocr tin flain, .1)a5 er auf ~er erben lord}.~r rtil3 gepunben dIß ein fald]1J.nitriemen ÜII~ mit fnurn;Gr mad)tjid) !lief}t btritrn ,

l15 '.Dali er mC'tt aufßeftanben.<Si rpratflen: »I})~ud] ber fd]anbm!mer ~dt §u bifen flunben'.Den ritter 11or~gepunben 1"60 ;niUe !iad} bern 1.1aUe

120 1)ie §arten l.1rcroen aUe0riffen mit ir 9a'nöfeiit bar,llnb 9ulfen im gar ftin~tr tlilr,'.Da& er auf bie fue,ue ef}am.$row ~r, bi ~.\ud]t unO aud} ~i

6d]arn125 'Pafen lla 'bie IlJ1Qnne;

,.SUroro, bund] tmer ebd finneQ3ebt ~tm ritter gulbe,60 ~a!tr umf bie id]u[be~uf genab ~u pueW -fit,

130 Ünb nid]t mer fUr ~rob)tn ge~n ber d}ur~en, fnoben tollt,'.Dit [c I<"tl1erItid]en ilat."~ie ~l)nn bi fprad}: ,,'Da5 fel} !Je-

fd]egtn 1"Q;enab begunb ber ritter ie~m

135 Uni) faH b en l.1rowen cflen band].1)ie IlJ1Qnn ir tugent beS betroand).ei fprad}: "eagt an, wie 9ailt ir?~Ilo Mt i~ nid)t \1erfmeigen mir."~ fpralf}: ,,~d} 9ai35 ger Sd;an.

brngram."140 "X5roar! ba5 i11 ein cbd nem,

m3er fcfJanbcn gram in ger~en ijl ,mie roo("or lalter ber genil1 !"nre IDll}nn aU$ gogen l.1raul>en fl'radj:"eid} vat ~e3 mauen ob~ad]

1'45 0epluemet wol mit gtiften I

2fud] ~ort man in ben lutten'Die Ierd) uni) i)en fa[anl>er,lffi\r funen mit tinan~er~in turna!) rueifen fan.

150 1)a f<t~acn (lafben auf ~et ;;aa.punl:itrt ritter f ~un~ert d)neci)t$01 nad) ritterleid}em wfJt;IDlit bem pengeI, mit bem fmert!Girrt. QeDer man 1.1on in gemett.

155 1)a fuUen fidJ fa33en fd]aroen'!5mal) 9unbert fdJoner ~roroen,3n flrun fcrmeit rooI be~fait I

I.ffiit golt, mit ~<"trmeI fd)on berait,1)ie ge&ent \)rau~enreid,ien fon;

160 1)a füUn 1)a!l:ien unbtr d)ronIDroro IDenuß unI) !Brow ~9Upibo I

-;bie mad)en fenDe ger~e \lro ;T.3eIid] ritter ba ba~ PC~t tüt,1)~m_geit 'O~fd]o~l1e ~row glit

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165 ~in pluenben d}ran~ \Hm roren rot,1)em pe\1en ~ned)t funbet not~in fd)ape[ gtuen an ",Utn ~an~1)urid) \!räubenrtid)en an(1)ond).Unb I]iet roir einen d)naplltn,

170 :Dem un~erfd}ai~ bel: roappm~('n mit ncmen roor bed)ant

l

:Der foH \lerc!)uni)tn in bi fant1)en türnal) in bero ll3rau~tnai{l;:Dar t!}umt \ii[ ma!lige~ 9(t~en tltQW,

Ij5 :Die mad)et ftnÖe6 trcuren frolld}."[>roro ~c mit fd}~n §ud}tttl fprad):»ll3raro I [o "th1t ben 6ued;enwtrt,:Der reb mit morten fd}on trorirt,'.Den \,liuCet man in 6~mdd)

180 Ij)~ ~m fDt1hnmgenthid).~it l1Iarb ein brief ~iI fneU gefant I

~d} eilte ilo l]lIl fa~U9\lnt'Do mit!} N \lrllrotn faQtn ,@ar tlIgelltleid}· en;>9a~'tn

]65 !IDtgunben mief) ili .roroln ~art.\),Rein Dand}tn roarD in nid)t \!erfp.zrt.1)ie lJJl!]nn fptlld}: ,,3d) ~an gele.

[en.3n meinem pued}, ti ftl} gewtfm3n Otlmeid) ilir madfd}en

190 Q)t!urnirt funberfQrtfd}tnXUt iar, öe.\ 11"11 nid]i rat,S:3!J ~ienn· nnb ~u ber ~mnj}at I

~jU ~gtnb~rd) I ~u 6ttl]tt;

'Die 9a[ben nu bie tltl}u

ll)5 'Uf~t fang, be~ rounl)ert mid).ll3ralll ~r ~i fprad] : ,,:Da ~ueb t~

fid]·!.Bi{ rncniger furdjt ba3 rufrel1,<.man roure mit [Ieqen ;>ruffen,1)11.; im gellNUcn mujl ber nard);

200 'Dc~er mcn fi,!lt feinen fat~UnI) rued)t, roie t! btm (ulbern gc';~rero U!1~ roorvait jliß jlet,9!el)l' unb 9QS ~at fein lGut,ßiegen, rollC~cr, fUr~aJlff;

::05 I:j.)rui)er roi~tr prubet hbt,1)Jj d)int roibfr ben »aitr j'iref)t~it gtiti~llit nod) groWl ~a& :'Da ~on nnmt ber turnt!] Q&~'Die alten 9itj iinb nid)t ffed)t

Z10 2Cn mcnigen ilntd}tn ungere~t."

'Die Wlrynn fprad} tu bl!1 fh:nbtn:",'Der turna!} iil1>erfunbtn~n fd)impf lhttid] "ctburft ritterfl'ir,IDlit roOt9ait id) 1>a5Il)tifen Ulif;

215 'Der tumal] Iert in firnten0.Jr ort'cnleidjtn reiten,iRof9ün unb't bringen,'l:5u rown mallb[eid) rillgeRUnO über faM pud;ell,

i20 !B,rpr~1l 1mb, P~tIf;~t Jert IU~ retten unDe fJotmUni) mit .aumc4 ~umcn nquIDlanigtl1, Der ba ii~tt »etl,!!Bit man fd)onrn (cl bn gtll

:2.25 Uni) "Mer fd)altd)e 'aren,LJer turnav rert gt;>aun~Il rd}imp~en unb in Itritgen.6icf1 mue~fen fd]l1!d)e fmit~tll!!lor bem ~urnal} u&trlaut,

230 6am lIalf~ero t!}unjl bit ~Ctt ~!t'

~allt;<n mert Jud) fncbe3 ~fajftn,:Der turnal] ~et' d)4n jlraien'nie pQfenlu!:jen.vre ,:Die liegent mit ge'O&re

235 ~uf pi1>ebe man, auf I1lt~tlX7 mJl&,:Den rar man Oa9tn iren leib,:na; fi ~er fllg get>end]rn;'Der turM!) ~er cr,an Irntttn~H menigen lrp"i~reid}tn ctrag'l1

240 'Den mcn litt. tntumid)~ trageIlltngrue3jfam unD in ubtrmüt;:Der tu rn al] mad)t gtilOen ßut,~ lett aud) !trot ber~ennen~e nadJ ber tat mit nennelt.

245 ISutdlenroirt·, 9' 9ft ~Jl mir!~tit unb d)um 9Crl1libtr f~ir.mlart i ob bi fÜrllen .ItOi!J jirit~or 9r033tm dJritg, fo unbttlllint'Did) meiner potfd)aft in bi fant;

:z5o 'Den brief, ben id; On- ban gtf4nt,'Dar an »influ gtidjribtn jJan,~enn mein turnal) fof bergan;'Du 90rj} in ritttrltid)em riebt,6ttd)tn bll5 fel) 1l!1 iu fftd)t

:55 ~ur bell turnat) I mlliih, wol1:Den turna" man cmd} laHm rol~t}en Ineit bUrt~ ritttrfdJQft;

~er rolinnt e~rllf

1)43 growr bC3 94t ie bit ~r4ft,C50 mue~ bal d)faintr dJrtndJtt feill.

t60 Un~ ht (5 buridJ ben ~ltlm mrill,e4S fUrtlen, ritter, d}net!}ttll:mit q,ortll morten, fhd)fen,lDa! ii ~ pej}tn roarbtllUnb frew unb tU ~a{btll. c

265 .pin ft!}lel> id) ~"n ben ~tOUltll ~attUnb pin nod} auf ber rtl~en »art.

Aus: Peter Suchenwirt's Werke aus dem vierzehnten Jahrhunderte, ein Bey trag zur Zeit- und Sittengeschichte.Zum ersten Male in der Ursprache aus Handschriften herausgegeben und mit einer Einleitung, historischen Be-merkungen und einem Wörterbuche begleitet von Alois PRIMISSER. Wien 1827. Nachdr. Wien 1961, S. 96-100.

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7. Hans Schneider: ‚Der Traum‘ (B253)

Synn vnd gedenck, der liebe steür, Schenck ich den werden frawenn teür Die aller weltt haben gantz gwaltt. Ka:ser vnnd künig hoch gezaltt

5 Habenn von rainen frawen mutt. Als aine mich erfrewenn thutt Der ich zG aller zeitt nach tracht. Kurtzlich lag ich be: ainer nacht Vnd vante= [117r] siertt ir raine artt,

10 Wie die schön die klug vnd zartt So adelichen wer geschaffen. In dem gedancken war ich entschlaffen. Bald kam mir in dem schlaffe für, Wie daz geöffnett wer die tür

15 Vnd trett die aller schienst hin ein, Die mir erfrett das hertze mein. In aller gstaltt fain s: mich griest, Daz mir altz mein gemiet durch siest. In meinem schlaff naigt ich mich gener,

20 Kain pild geschnitzt sach ich nie sch=ner: Ir har waz gel nach golden artt, Lang eingeflochten schön vnd zartt. Ir antlütz föllig sinwell waz Vnd gleissett als ein spiegelglaß.

25 Da ich daz münnecliche weib Geschautt nach adelichem leib (Die aller schön ain krone tregtt). Da ward ich tugent angelegtt Durch ainen grGß den sy mir gab,

30 Der nam mir all mein trauren ab. Vnd frett mich mer in dieser zeitt Wann Alexanders land vnd leütt (Der hett doch gantz der weltte bre:ß). Sy schloß mich in ir ärmle weiß

35 Vnd gab mir gwalt waz ich begertt. Daz sölt ich willig sein gewertt, Mitt halsenn kussen lieplich kosenn, Daz liebett mir für edel rosenn. Der ma: hatt niendertt souil lust

40 Ich wer dafür an lieber brGst. Für pürschen, paissen, vogl dien, Darfür liebtt mir die wunder schien.

Text nach Nürnberg, GNM Hs. 2° 966 Merckel (Nü1), 116v–117r. Überschrift: Ain spruch | Von ainem throm volgtt hernach Hs.

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S: trib mit mir vil freud vnd wunder In dem ward ich des schlaffes munder

45 Daz ich erwachett da zu stund. Ich sprach: ‚Wa bist meins hailes fund ?‘ Ich griff, ich rüefft vnd ward betriept. Die mir von gantzem hertzen liebtt, Die waz nun hin wie es mir gieng,

50 Daruon ich traurens vil empfieng. Ich sach mich vmb wie ich nu thett, So lag ich ainig an dem bett, Vnd waz mein freud von mir hin gar. Ich sprach: ‚Herr gott, nun n:m mein war,

55 Daz ich mein s:nn nit gar verlier, Dann all mein trost statt gantz an ir. Vnd ob s: selber mich nit tröst, So würd ich n:mermer erlöst Von kainem weibsbilde n:mmer,

60 Vnd muß dann trauren ewig :mmer.‘ In dem kam mir in mainem won Das ich dacht: Khünig Salomon Vnd Appsolon der aller schönnst, Sampson der sterckest vnd der k=nst

65 Vnd Adam vnser vatter her, Virgilius der zauberer, Ir aller weißhaitt schön vnd kunst Waz altz gen weiplich lieb vmb sunst. Darumb will ich mich selber tröstenn,

70 Seid daz die teürenn vnd die gröstenn Durch weipliches pild hand glitten kumer. So hoff ich noch gen disen sumer, Daz mir die schönst die lebenn thutt Wird gebenn freud vnd hohen mutt,

75 Vnd mir meiner dienst thü ein wider gelt. Wer lebtt dann baß in dieser weltt Wann ich, so s: mir fraindtschafft thett Vnd mir genad wurd zugesett. So wer gantz ab der sorgen stram.

80 Das sagtt Hanns Schneider vonn aim tram. 51 ich im thett Hs.

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Hans Folz, >Werbungim Stall< (um 1480/81): BRANDIS Nr. 245

<W)en yderman sich red wolt massenUnd wolt euch etwas sagen lassenVon einer pulschafft. die ich hetGen einer paurnmeyt, die was stet,

5 Alls ich euch will hescheydcn recht.Ich het mit ir ein groß geprecht,

Die weyl sie iren kelhern strcwt,Ich sprach: «got grüß euch, junekfrau Cewt.»Sie danckt mir wider, als sie solt

10 Und fragt mich fürbas, was ich wolt.Ich sprach: «auf ewr gunst ich harr.»Do sprach sie zu mir: «lieber narr,Kum morgen wider, leiig mir mer.Sag, welcher teüfel pat dich her ?»

15 Ich sprach: «mein hort, glaupt mir fürwar,Ich pin euch lenger dan ein jarVon herczen gancz gewesen holt,Wiewol es sich nie fügen wolt.Das ich euch das ercleret lawter.»

20 Do sprach sie zu mir: «lieber trawter,Ja west ich, das dir recht ernst wer,Ich precht dir zwar ein panczer her.»Ich sprach: «junckfraw, ja sült ir kennen,\Vie sich mein hercz nach euch dut sennen,

25 Stile!. red 1il'!t ir he1eyhen ~aT\cz.»1)0 ~praeh sie zu mir: <dieLer Fr ancz.MidI dunckt zwar wol, du (hagest. swer.\Vie rietst, ob dir not scheyssen wer?

Gee hin, gelob dich auf den mist!30 Du weyst leicht selbs nit, was dir prist.»

Ich sprach: «junckfraw, last ewr gespöt.Ewr schön die hat mich des genöt,Das ich durch euch leyd deglich peyn.»Sie sprach: «du wolst leicht zornig seyn.

35 Gee von der went und nit enfeyst.Das du des arßlochs nit zureyst.»Ich sprach : «junckfraw, ir seyt mir he"sig.Ich pin euch lecht nit gleich gemessig.Und zwor, ich mein, kent ir mich recht,

40 Mein sach würd gar pald gen euch slecht.»Anlacht sie midi und sprach: «so plaufi',Puld, pald hupfft uns dem jungen auff'!»Ich sprach: «west ir, wie mein geplütDurch euch so stet in flamen glüt,

15 Ich west, ir kült mir ab die pmnst.»Sie sprach: «gotz hey, secht an, wie glullstDem man sein augesieht vor fewr.Ach, der im det ein deine stewrUnd güß ein spülwasser auff in I»

50 Ich sprach zu ir: «junckfraw, dut hin!Durch euch ist mir mein hercz versert.»Do sprach sie : «wo ist dan das swert,Darmit ich dich geleczet hab ?»Ich sprach: «ach junckfraw, losset ab!

ss Td. }.oO·, wir werden PHS vereiut »Do sprach sie: «wer het des gemeint,

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Was eytlichs wunders kan der man ?»Ich sprach: «junckfraw, solt ir verstau,Wie ewr schön mein hercz anficht.

60 Jo, das es nit vor Ieyd zupricht,Das wunder möcht mich machen gro.»Do sprach sie zu mir: «so, narr, so,Hach, hach, ich het sein schir gelacht.Hört, hört, wie im sein hercz neur kracht.»

65 Ich sprach: «junckfraw, ir seyt mir gfer.Nun ger ich doch VOll euch nit mer,Dan dut doch, das mir werde ru.»Do sprach sie : «t.ruu n, do hallt dich zu.AJs ich das thu, das hab dir gar.»

70 Ich sprach: «ey, das mich got hewar!Gen euch enheiffen wort noch werck ,»Sie sprach: «ge, sehrey es in ein perck,So billt es dir herwider eben.Wer kan alln naren antwurt geben ?»

7 5 Ich sprach: «ach, seyt doch nit so hefftig!Man fint woI ein so meisterschefftigUnd auch so stet, alls ir meint seyn,Der es von herczen wer ein peyn,So frefliehwort ei m zu heweysen ,

30 Nun seyt ir herter fyl dan eysenUnd Iat euch gar mit nicht erweichen.Sweigt, ee ich euch hekum desgleichen!»Do sprach sie: «ey , wie gsche uns den?Ir wirt uns lecht ein weyer abpren,

85 Nun dar, es ist doch ye unrecht!Und zwar, wan ich mich recht hedecht,Ich ließ sulch red hallt wol anstan.Freunt, seyt ir nit ein edelmanUnd seyt doheirncn etwas reich?

90 Ir secht im halt nit gar ungleichZu Heydelberg dem allten affen,Mich wundert, wes ir do stet gaffen.Wo sint do ewre pferd lind knecht ?»Do docht ich: «mir gcschicht gleich recht.

95 Dan wer ich newr von dir mit ru ,Mich preeht der ritt nit mer herzu.»\Vall mir was gancz mein red gelegenUnd wist ir n ürner zu hegegcll.So spricht sie wider an der Iart :

100 «0 hcyliger herr Sant Linhart,Was wunders wirt alhi vernumen !Der mensch ist worden zu einem stumen.»Do d acht ich mir: «du öder palck !»U IId sach sie a n recht sa m ein iulck,

]0:' Der lIeytli~ela auf ein rl'yger wil,Mit dem ich pliipfling sie anfilU/ill sprach: «ach jUllckfrnw, wu n ir west ,

Das ir in meines herczen nestSo süßlichruot und auch Iawst.»

]In Mit dem ich ir zum pUl'cn mawst,So spricht sie zu mir mit ~ylU raschen:

«Eiu dreck, was hastu do zu naschen?Du d apst., alls habestu sein recht.Ich mein, du seyst ein meczlerknecht.»

I] 5 Ich sprach: «junckfraw, ich pin euch holt.\Vall ir dCi'glcich mir auch I'eill woltUnd list euch mein groß lieh erweychen !»Do sprach sie: «hört, was wunderzeychen!Ja wer es war, du swürst wol fester.

120 Ach, das du mir nit kamest gest er l»Ich sprach : «ju nckfraw, ir wellt nur posen.Ich kan nit smeichen noch liehkosen,Dan piet mir in ewrern dinst etwas.Secht, ob ich nit volende d as.»

] 25 Sie sprach: «dein dinst, die hab ich gernUnd wolt ir ungern al/eh cllperll.

Darmllh gc in den st al h inevn.

Dort stet ein cleines kelbeleyn.Lug, ob du mirs künst fürher stossen.»

130 Ich sprach: «junckfraw, ir solt erlossenMich sülcher wort und fremder stück.»Sie sprach: «du hast leicht als unglück.Ich wont, du wolst mir din in trewen.Wil es dich dan yczunt gerewen ?»

135 Ich sprach: «der dinst ich wol enpir.Von kelber st ossen sagt ir mir;Ich stiß euch lieber dan das kalp.»Sie sprach: «mich drucket heint der alpSo hart, das mir ausging der oten.

140 Künstu mir nicht darzu geroten ?»Ich sprach: «es wirt euch wol vertryben.Ir müst euch lan ein zapffen schyben.»Sie sprach: «wan du den zapffen heest !Ein allte ku, die stet zuneest,

145 Die was mir necht.en gar verschlörfft ;Do het ich dein gar wol bedörfft,»Mit dem do stund ich als ein stockUnd dacht mir: «du rechter holczpock!Hat mich der teüfel zu dir dragen ?»

150 Doch fing ich wider an zu sagenUnd sprach: «mein höchste zu versieht,Die wort sülln alle gelten nicht,Die ir gen mir hapt ahgespullt.Würd sunst mein hercz gen euch erkullt

155 Nur durch ein freuntlich umefahen ?»Do gund ich aber zu ir nahenUnd meint erst recht mit ir zu scherezen.So schlecht sie mir her zu dem herczen.Mit peyden feüsten, wie sie mocht,

] 60 Das ich mir in me im mut gedocht,Ich müst mich zu der erden neygen.«Se narr», sprach sie, «hah dir die feygen I»Das mir der oten nit gelagVon disem ungestümen schlag

165 Und ich nit ging zu hauffen nyder,Das nimpt.~ich Immer wunder. syder~

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Dennoch greyff ich sie wider an.So spricht sie zu mir: «narr, far schan !Erschreck mich nit, ich pin Doch jung.»

170 Darmit det sie ein weyten sprungUnd wolt von mir zum stall aus jahen.Peym hemd wart ich sie wider fahenUnd reyß sie zu mir als mir docht,Das sie mich nit wol schlahen mocht.

175 Dan das sie mich erwusclrt peyn harn,Das ich pey allen meinen jarnNie wart geraufft so hart und fyl(Dan umh die gürtel was sie styl},Das ich nit wol getorst ahlan.

180 Mit ernst must ich es greiffen anUnd warff sie nider in dem stalUnd det auf sie ein grossen fal,Das wir peyd groczsten als die frösch.Do richt ich mich zu werck fiI rösch

185 Und nam der rechten zylstat spür.So spricht sie: «narr, kniestu darfür ?Nun pistu doch auf keinr kirwey.Meinstu dan, das ich heilig sey?Lug, thu mir nit am ganczen och.»

190 In dem der schimpff sich endet doch.Do sprach sie: «du hastz wol geschickt.Mich hat ein Hoch offt wirß gezwickt,Wan du mich hast auf diser fart.Zum negsten mü dich nit so hart ,»

195 Mit schant ich mich von danen macht.

Wie dick ich do der poßheyt lacht,Das mir so recht gescheen wasUnd sprich auch pey mein trewen das:«Umh kein pawrnmeyt pul ich nit me,

200 Wie es mir ymmer sünst erge.»Pey diser pawrnmeyt welt verstan

Ein idlich tückisch weybspersan,Der schein anzeygt, e man sie üpt,Sam sie nie wasser het hetrüpt,

205 Und auch vor menclich sich kau st.eln ,Alls ob sie nit recht dreü kün zeln,Und nie gespürt het noch gesmeckt,Darmit man parhaupt gen befleckt,Und von gespöt nicht west zu sagen,

210 Und nicht gesmiczt wer noch verslagen.\Ver dan ein sülche nit erkentUnd sich in freuntschafft zu ir wentUnd umh sie wirbt und nach ir stelt:So dan sein art ir nit gefeit,

215 Möcht der lieb wol der teufel lachen.Wer den heimlich mit ir wolt machen,So ist sie frümer dan sünst dreyUnd kau doch so fil gspeys darpey,Sprichwort, gespüts und plech anslagen.

220 Darumh sol keim sich nit leicht wagenNach einr, die er nit kent lang her:Spricht Hans Folcz zu Nürmherg barwirer.

In: Hans Folz. Die Reimpaarsprüche. Hg. von H. FISCHER.München 1961 (MTU. 1), S. 112-118.

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BibliographieBibliographieBibliographieBibliographie Die nachfolgende Bibliographie verzeichnet (im Anschluss an das Literaturverzeichnis bei GLIER 1971, S. 433-448, und bis einschließlich 1999 möglichst vollständig) die im Forschungsbericht abgekürzt zitierten Arbeiten, so dass sie auch ein Gesamtverzeichnis derjenigen Publikationen darstellt, die sich zwischen 1970 und 1999 im Schwer-punkt mit ‚Minnereden’ beschäftigen. Nicht verzeichnet sind die einzelnen Artikel im Verfasserlexikon und ähn-lichen Nachschlagewerken. ACHNITZ, WOLFGANG: Kurz rede von guoten minnen/ diu guotet guoten sinnen. Überlegungen zur Binnendiffe-

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Reader zum Hauptseminar ‚Minnereden' (21525) an der Universität Trier im Wintersemester 2010/2011, zusammengestellt von PD Dr. Wolfgang Achnitz, Münster