r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

19
Huub Oosterhuis, der niederländische Dichter und Theologe, hat aus dem Monatsspruch ein sehr schönes Auferstehungslied gemacht. Das Lied trägt den Titel: „Die Steppe wird blühen“. In einer Strophe dieses Liedes heißt es: „ Die säten in Tränen, kehr’n wieder mit Lachen und Jauchzen“. Dieses Lied ist eines der bekanntesten Oosterhuis-Lieder geworden. Dieser Jesajatext, der uns zu großen Hoff- nungen berechtigt, soll uns nun durch die Advents- und Weihnachtszeit und über den Jahreswechsel begleiten. Weihnachten und Auferstehung – passt das denn so einfach zusammen? Für mich schon. Es sind beides Hoffnungsfeste. „Siehe doch da, Gott will so freundlich und nah zu den Verlornen sich kehren“. Das ist kurz gesagt die Botschaft von Weihnachten. „Der Tod ist verschlungen in den Sieg“. Das ist die Osterbotschaft. Unser Text sagt: Die Wüste, die Einöde, die Steppe, das trockene, dürre und tote Land, wo kein Wasser ist, wird gegen alle Erwar- tungen und Erfahrungen blühen, frohlocken und jubeln. Das Land, von dem nichts zu erwarten ist, wird blühen wie Lilien! Das sind große Worte. Im folgenden Vers nach unse- rem Monatsspruch heißt es: „Die Steppe wird blühen und jubeln in aller Lust und Freude. Und sie wird sehen die Pracht und die Herrlichkeit des Herrn, unseres Gottes“. Diese Pracht und Herrlichkeit unseres Gottes ist zu Weihnachten erschienen in einem Kind im Stall, ungeborgen, preisgegeben, heimat- los. Dieses Kind ist Freund und Partner derer, die in Wüsten, Einöden und Steppen leben und leben müssen. Das alles kommt uns so vor, als wäre es heute geschrieben. Nur – wo ist heute, in unseren Tagen, die Stimme des Engels, der sagt: „Euch ist heute der Heiland geboren!“? Auch wir brauchen doch diesen Trost. Jesaja sagt uns, wie wir trösten können: „Stärkt die müden Hände und macht fest die wankenden Knie! Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott!“ Und wir ergänzen: Da im Stall ist er! Bei denen im Dunkel, draußen vor den Toren der Stadt. Dieser Gott kommt nicht zur Rache. Nein, er kommt, um zu retten und um zu helfen. Er kommt, um uns gnädig und liebevoll nahe zu sein. Diese Trostbotschaft soll, kann, darf uns helfen, wenn dieses Jahr zu Ende geht und wir wieder verstärkt darüber nachdenken, wie schnell doch die Zeit vergeht. Dann dür- fen wir uns ins Gedächtnis rufen: Selbst die Steppe wird blühen wie die Lilien – wunderschön! Dieses Hoffnungsbild kann dunkle Stunden ein wenig erhellen. E.-H. Prinz Monatsspruch Dezember: Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien. (Jesaja 35,1) Der direkte Draht zur Redaktion: [email protected] Redaktionsschluss: 23. Januar 2015 Gemeindebrief Evangelisch – reformierte Gemeinde Neuenhaus Dezember 2014 – Januar - Februar 2015 Bildvorlage: Maren Massier

Transcript of r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Page 1: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Huub Oosterhuis, der niederländische Dichter

und Theologe, hat aus dem Monatsspruch ein

sehr schönes Auferstehungslied gemacht.

Das Lied trägt den Titel: „Die Steppe wird

blühen“.

In einer Strophe dieses Liedes heißt es: „ Die

säten in Tränen, kehr’n wieder mit Lachen

und Jauchzen“. Dieses Lied ist eines der

bekanntesten Oosterhuis-Lieder geworden.

Dieser Jesajatext, der uns zu großen Hoff-

nungen berechtigt, soll uns nun durch die

Advents- und Weihnachtszeit und über den

Jahreswechsel begleiten. Weihnachten und

Auferstehung – passt das denn so einfach

zusammen? Für mich schon. Es sind beides

Hoffnungsfeste. „Siehe doch da, Gott will so

freundlich und nah zu den Verlornen sich

kehren“. Das ist kurz gesagt die Botschaft

von Weihnachten. „Der Tod ist verschlungen

in den Sieg“. Das ist die Osterbotschaft.

Unser Text sagt: Die Wüste, die Einöde, die

Steppe, das trockene, dürre und tote Land,

wo kein Wasser ist, wird gegen alle Erwar-

tungen und Erfahrungen blühen, frohlocken

und jubeln. Das Land, von dem nichts zu

erwarten ist, wird blühen wie Lilien! Das sind

große Worte. Im folgenden Vers nach unse-

rem Monatsspruch heißt es: „Die Steppe wird

blühen und jubeln in aller Lust und Freude.

Und sie wird sehen die Pracht und die

Herrlichkeit des Herrn, unseres Gottes“.

Diese Pracht und Herrlichkeit unseres Gottes

ist zu Weihnachten erschienen in einem Kind

im Stall, ungeborgen, preisgegeben, heimat-

los. Dieses Kind ist Freund und Partner derer,

die in Wüsten, Einöden und Steppen leben

und leben müssen. Das alles kommt uns so

vor, als wäre es heute geschrieben. Nur – wo

ist heute, in unseren Tagen, die Stimme des

Engels, der sagt:

„Euch ist heute der Heiland geboren!“?

Auch wir brauchen doch diesen Trost.

Jesaja sagt uns, wie wir trösten können:

„Stärkt die müden Hände und macht fest die

wankenden Knie! Sagt den verzagten

Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht!

Seht, da ist euer Gott!“ Und wir ergänzen:

Da im Stall ist er! Bei denen im Dunkel,

draußen vor den Toren der Stadt. Dieser Gott

kommt nicht zur Rache. Nein, er kommt, um

zu retten und um zu helfen. Er kommt, um

uns gnädig und liebevoll nahe zu sein.

Diese Trostbotschaft soll, kann, darf uns

helfen, wenn dieses Jahr zu Ende geht und

wir wieder verstärkt darüber nachdenken,

wie schnell doch die Zeit vergeht. Dann dür-

fen wir uns ins Gedächtnis rufen: Selbst die

Steppe wird blühen wie die Lilien –

wunderschön! Dieses Hoffnungsbild kann

dunkle Stunden ein wenig erhellen.

E.-H. Prinz

Monatsspruch Dezember:

Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien. (Jesaja 35,1)

Der direkte Draht zur Redaktion: [email protected] Redaktionsschluss: 23. Januar 2015

Gemeindebrief Evangelisch – reformierte Gemeinde

Neuenhaus

Dezember 2014 – Januar - Februar 2015

Bild

vo

rla

ge

: M

are

n M

assie

r

Page 2: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Kirchenrat aktuell Liebe Gemeindemitglieder, nachdem unser neues Gemeindehaus „Die Brücke“ nun endlich fertiggestellt und Ende Juli

mit einem sehr schönen Fest eröffnet worden ist, hat der Kirchenrat sich mit den Dingen

beschäftigt, die in der Bauphase zunächst zurückgestellt worden waren.

An der Orgel waren dringend Instandhaltungsarbeiten durchzuführen. Angebote wurden ein-

geholt, und nach eingehender Beratung hat der Kirchenrat beschlossen, den Auftrag über

die Instandhaltungsarbeiten der Orgel an die Firma Nijsse zu vergeben. Als die Pfeifen aus-

gebaut waren, sah man, wie dringend diese Arbeiten waren. Der Kostenrahmen für diese

Arbeiten lag bei ca. 7.000,- Euro.

Weitere Instandhaltungsarbeiten, die vom Kirchenrat in Auftrag gegeben wurden, sind der

dringend notwendige Anstrich der Kirchenfenster, die Reparatur der Blitzschutzanlage und

die Reparatur der Turmuhr. Die Kosten für diese Arbeiten betragen insgesamt ca. 7.500,-

Euro.

Ein zentrales Thema war das „Haus der Jugend“.

Im Rahmen des Neubauprojektes hatte die Gemeindeleitung beschlossen, den Kirchenanbau

zu einem „Haus der Jugend“ umzugestalten, da im Neubau keine Möglichkeit bestand,

Räume jugendgemäß zu gestalten. Der Jugendausschuss und der Bauausschuss unserer

Gemeinde haben sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und mittlerweile Angebote für

die nötigen Umbauarbeiten eingeholt.

Und natürlich haben wir uns mit der seit langem geplanten Perspektiv-Entwicklung beschäf-

tigt. Der Kirchenrat war etwas enttäuscht, dass sich nur wenige Gemeindeglieder für dieses

Projekt angemeldet haben, und hat trotzdem die Durchführung dieses Prozesses beschlos-

sen, weil wir es als Chance verstehen, aktiv für unsere Gemeinde ein Profil zu entwickeln

und Prioritäten zu setzen. Auf der nächsten Seite finden Sie einen Bericht hierzu.

Es grüßen Sie

Pastor Jörg Voget und der Kirchenrat.

Jahresplanung 2015

Wir wollen gemeinsam mit Ihnen/Euch Begegnungen, Treffen, Konzerte, Vorträge und andere Veranstaltungen für das kommende Jahr 2015 planen.

Dazu benötigen wir Wünsche, Ideen und Anregungen aus der Gemeinde.

Wir treffen uns am

Montag, dem 15.12.2014 um 19.30 Uhr im Gemeindehaus „Die Brücke“

und laden Sie/Euch dazu herzlich ein.

Fragen (bzw. Anregungen) bitte an Jörg Voget unter Tel: 5005 oder schriftlich per Mail: [email protected]

Ihr Kirchenrat

Seite

2

Page 3: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

In der Nachfolge Jesu Gemeinschaft

in aller Vielfalt erleben und gestalten

Am 14. und 15. November haben wir in unserer Gemeinde eine Perspektive

für die nächsten fünf Jahre in unserer Gemeinde entwickelt. Nach gegen-

seitiger Begrüßung und Gebet durch den Moderator Kuno Klinkenborg haben

wir uns zunächst einmal unsere jeweiligen Bilder unserer Gemeinde vor-

gestellt. Die Gemeinde als „bunte Wiese“, als „eine Vielzahl von Inseln“, als

„ein in die Jahre gekommener PKW“ waren drei der Bilder.

Im zweiten Schritt haben wir uns auf die Suche nach einem biblischen Hoff-

nungstext für unsere Gemeinde gemacht und fanden Römer 12, 12-18:

12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.

13 Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft.

14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht.

15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.

16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern

haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug.

17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber

jedermann.

18 Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.

Diese Verse sollen uns Ansporn und Rückenwind für die nächsten Jahre sein.

Im nächsten Schritt haben wir uns, unsere Gemeinde und das Leben in ihr

im Jahr 2019 erträumt, und im vierten und intensivsten Schritt verständigen

wir uns auf einen gemeinsamen Perspektivsatz, der den Leitsatz für die

kommenden fünf Jahre in unserer Ev.-ref. Kirchengemeinde bildet.

Der Kirchenrat

Perspektiventwicklung F

oto

s: J. H

oltka

mp

Seite

3

Page 4: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Mit Begeisterung dabei Se

ite 4

Kronleuchterputzaktion

Wenn zu besonderen Anlässen die Kerzen

der Kronleuchter in unserer Kirche brennen,

entsteht eine feierliche Atmosphäre im

Gottesdienst.

Doch dass die Kronleuchter auch geputzt

werden müssen, darüber denkt man in dem

Moment nicht nach. Doch wer genau hin-

sieht, erkennt, dass jedes Jahr zum Ernte-

dankfest unsere Kronleuchter in neuem

Glanz erstrahlen.

Aus der Pflicht, die Leuchter zu putzen,

wurde über die Jahre eine Tradition in

gemütlichem Beisammensein. Samstags

morgens um 9 Uhr treffen sich die fleißigen

Helfer in der Kirche. Die Kronleuchter wer-

den in alle Einzelteile zerlegt und gründlich

poliert, anschließend wieder zusammen-

gesetzt und mit neuen Kerzen bestückt.

Nach getaner Arbeit, wenn die Kronleuchter

wieder strahlen, klingt der Vormittag bei

einem Frühstück ganz gemütlich aus.

Heidi Slüter

Fotos: H. Sluiter

Page 5: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Seite

5

Erntedank Am 4. Oktober haben sich die Kinder unse-

rer Gemeinde im Anbau der Kirche zu einem

Nachmittag mit dem Thema Erntedankfest

getroffen.

Im gemütlichen Stuhlkreis haben die Kinder

nach einer vorgelesenen Geschichte erzählt,

wofür wir alles Gott danken, und festge-

stellt, dass wir nicht nur dankbar für die

Ernte , sondern auch für vieles andere sind.

Mit ganz viel Mühe und Lust am Thema

haben unsere jungen Gemeindemitglieder

dann die Kirche für den Erntedankgottes-

dienst vorbereitet.

Der Abschluss dieses Themennachmittages

war die Probe für die aktive Mitgestaltung

des Gottesdienstes.

Heidi Slüter

Der Gottesdienst am Erntedanktag wur-

de von den Kindern des Kindergottes-

dienstes dann mitgestaltet. Abendmahls-

tisch und die Fläche davor waren reich

geschmückt.

Dem Anspiel der Kinder lag das Gleichnis

vom Feigenbaum zugrunde (Luk. 13, 6-9).

Der Baum im Gleichnis hatte mehrere Jahre

keine Früchte getragen und ärgerte den

Besitzer. Der Gärtner sollte ihn abhauen.

Doch dieser bat für den Baum, er wollte ihn

ein Jahr lang pflegen und hegen. Sollte er

auch dann keine Frucht bringen, würde er

ihn vernichten.

Vor dem Abendmahlstisch waren große

trockene und verdorrte Zweige wie ein Baum

aufgestellt. Die Kinder machten durch Panto-

mime die Arbeit – graben, düngen, gießen –

deutlich. Als dies getan war, sagte eines der

Kinder: „Aber es fehlt noch etwas.“ Und es

nahm die Bibel vom Abendmahlstisch. Ganz

hoch hielt es die Bibel und zeigte sie allen

Gemeindegliedern mit den Worten „Gottes

Segen fehlt noch, ohne Segen gibt es kein

Wachsen.“ Und legte die Bibel unter den

nachempfundenen Baum. Und das Wunder

geschah, der Baum begann zu grünen, Gir-

landen von grünen Blättern wurden in die

Zweige gehängt. Bald bildeten sich auch

Früchte. Viele kleine Äpfel wurden an den

Zweigen befestigt. So wurde deutlich ge-

macht, wie die gute Arbeit des Menschen

und Gottes Segen Frucht bringen.

Damit auch alle Gottesdienstbesucher

schmecken konnten, wie freundlich Gott ist,

reichten die Kinder Teller mit Apfelstück-

chen durch die Reihen. Mich hat dieser Teil

des Gottesdienstes sehr beeindruckt.

Ein herzlicher Dank gilt den Kindern und

den Kindergottesdiensthelfern.

Zwei Taufen, die Predigt von Pastor Jörg

Voget und die Feier des Abendmahls

machten diesen Gottesdienst festlich.

Lucie Bode

Fotos. H. Slüter

Page 6: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Diakonie Se

ite 6

Besuch des Kirchenrates

im Brotkorb Neuenhaus

Mitte den Jahres 2013 hat der Brotkorb

Neuenhaus neue Räumlichkeiten an der

Lager Straße 19 bezogen, die am 21. Juni

2013 eingeweiht wurden. Auf Einladung des

Ev.-ref. Diakonischen Werkes Grafschaft

Bentheim (DW), das den Brotkorb betreibt,

hat unser Kirchenrat den Brotkorb Neuen-

haus am 6. Oktober 2014 in seinem neuen

Domizil besucht. Nach einer Begrüßung

durch den Geschäftsführer des DW, Herrn

Volker Hans, führte Frau Dini Evers vom DW

durch die neuen Räumlichkeiten des Brot-

korbes sowie des angeschlossenen Kleider-

stübchens Neuenhaus und erläuterte die

Arbeit im Brotkorb und im Kleiderstübchen.

Dienstags in der Zeit von 14:00 Uhr bis

15:30 Uhr und donnerstags in der Zeit von

14:00 bis 15:00 Uhr findet im Brotkorb die

Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige

statt. Während derselben Öffnungszeiten

kann im Kleiderstübchen gebrauchte, aber

gute Kleidung für die ganze Familie

erworben werden.

Frau Evers berichtete, dass nach ihrer Be-

obachtung der Anteil älterer - wohl allein-

stehender - Frauen unter den Kunden von

Brotkorb und Kleiderstübchen auffallend

hoch sei. Nach Mitteilung von Frau Evers

sind leicht verderbliche Lebensmittel wie

Obst und Gemüse zumeist ausreichend

vorhanden. Bedarf hat der Brotkorb Neuen-

haus hingegen bei länger haltbaren Lebens-

mitteln wie z. B. Nudeln, Mehl und Zucker.

Peter Arends

Foto. P. Arends

Page 7: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Seite

7

Monatsspruch Januar

Foto: Anja Lehmann/ gemeindebrief.de

Page 8: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Seite

8 Jugendsonntag / Basteln

Am 19.Oktober fand wieder ein Jugend-

sonntag statt. Nachdem die letzte Aktion

wegen mangelnder Anmeldungen abgesagt

werden musste, war es diesmal ein voller

Erfolg. Rund 70 Mädchen und Jungen im

Alter zwischen 10 und 14 Jahren trafen sich

am Nachmittag zum Thema „American

Style“ im Gemeindehaus „Die Brücke“.

Wie üblich haben wir mit einem kleinen

Spätaufsteherfrühstück (Hot Dogs) gestar-

tet. Anschließend wurden verschiedene

Workshops angeboten. Die Teilnehmer

konnten sich z.B. in witzigen Outfits foto-

grafieren lassen. Großer Andrang herrschte

auch bei den Flechtfrisuren und Glitzer-

tattoos. Ein besonderes Highlight war auch

der „Pimp my Jeans“ Workshop. Die Kinder

haben hier ihre mitgebrachten Jeanshosen

typisch amerikanisch gestylt. Außerdem gab

es rund um das Gemeindehaus viele weitere

Angebote und Spiele.

Es herrschte eine tolle Atmosphäre, die

dann mit in die Abschlussandacht genom-

men wurde. Hierzu waren auch die Familien

und Freunde der Teilnehmer eingeladen.

Gemeinsam mit der Band Mövenpick wurde

gesungen. Es gab eine Power-Point-Präsen-

tation zum amerikanischen Lifestyle und

seinen Vor- und Nachteilen.

Viele Grüße…

… das Jugendsonntagsteam

Fotos. Sabrina Schroven

Bastelnachmittag mit

Überraschungsprogramm

Alle Kinder, die Lust auf einen kreativen

Nachmittag mit einem Überraschungs-

programm haben, sind am

Freitag 5. Dezember herzlich eingeladen.

Wir starten um 14.30 Uhr im reformierten

Gemeindehaus „Die Brücke“. Gegen

17.30 Uhr endet dann der Nachmittag.

Ihr könnt euch bis zum 2. Dezember

anmelden bei:

Monika Tel. 988772, Heidi Tel. 920670 oder

Ann-Christin im Kindergottesdienst.

Wir freuen uns auf euch.

Page 9: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Seite

9

Ökumene Ökumenisches Frauentreffen

Das ökumenische Frauentreffen findet jähr-

lich im Wechsel statt. Diesmal hatte unsere

Gemeinde am 12. November eingeladen in

die Brücke. Gekommen waren ca. 90 Gäste.

Das Thema für diesen Nachmittag war

Frauen der Reformation, das uns Frau

Gretchen Imels-Albe aus Kirchborgum

(Foto) nähergebracht hat.

Zu einem Viertel arbeitet

Frau Imels-Albe in eige-

ner Gemeinde, darüber

hinaus ist sie in unserer

Landeskirche Pastorin

für Frauenarbeit.

Zu Luthers Zeiten gab es eine Erneuerungs-

bewegung, die letztendlich Auslöser für die

Aufspaltung der damaligen Kirche war. Von

Marin Luther, Johannes Calvin und Huldrych

Zwingli hat fast jeder gehört. Wer aber weiß,

wer Katharina Zell, Argula von Grumbach und

Wilbrandis Rosenblatt waren?

Sie alle waren besondere Frauen in der

damaligen Zeit, intelligent, voller Gottver-

trauen und sehr mutig, da sie mit dazu

beigetragen haben, dass die Reformation

gelingen konnte.

Die Reformation war nicht nur eine reine

Männerangelegenheit. Die Frauen hörten,

dass alles aus Gnade geschieht, keiner

muss sich freikaufen, alle sind gleich-

berechtigt. Frauen waren wichtig für die

Ausbreitung der Reformation, das war lange

nicht bekannt. So auch die oben genannten

Frauen, die als Pfarrersfrau, Schriftstellerin

oder auch als jemand, die an die Gelehrten

der Universität in Ingolstadt schrieb, öffent-

lich in die Reformation eingriff und Flug-

blätter verteilte.

Zudem waren sie Ehefrauen und Mütter in

einer Zeit, als die Pest regierte und in ihre

Familien viel Krankheit und Tod brachte.

Sie waren nicht abgesichert und daher dar-

auf angewiesen, neue Ehen einzugehen,

wenn der Ehemann verstorben war. Sie

wurden angefeindet von Gegnern der

Reformation, mit allen Nachteilen, die dies

mit sich brachte, z.B. dass dem Ehemann

ein Arbeitsverbot erteilt wurde und sie

damit mundtot gemacht wurden.

2017 feiern wir 500 Jahre Reformation. Der

Glaube in der Reformationszeit war keine

Privatangelegenheit, ihr Wirken ist bis heute

zu erleben.

Wir danken Frau Imels-Albe für den beson-

deren Einblick in das Leben und Wirken

dieser drei Frauen.

Im nächsten Jahr sind wir von der Luthe-

rischen Gemeinde eingeladen.

Elfriede Zwafink

Fotos. H. Slüter

Page 10: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Pinnwand…

Ruth Prinz

Seite

10 F

oto

s: H

eid

i S

ch

lüte

r

Bild: privat

Bilder (außer Vrielmanns): Th. Nerlinger

Weitere Bilder und Filme:

https://www.youtube.com/channel/

UCXNV0PoV3oYIysV54NCLedA

und auf www.reformiert-neuenhaus.de

Der Kirchen-

präsident spricht

über das neue

Gemeindehaus als

ein Haus „nicht aus

Wänden, sondern

aus Türen“ – wie

einladend!

Gespannte Erwartung

Schlüsselübergabe

Unser neues Hausmeisterehepaar:

Judith und Ingo Vrielmann

Begegnungen

Jugendfreizeit Schweden 2014 –

Ankündigung 2015

Wie in jedem Jahr veranstaltete unsere Kirchengemeinde

auch in 2014 eine Jugendfreizeit. Unser Ziel lag diesmal im

wunderschönen Schweden, genauer gesagt in der Nähe von

Rimforsa. Am Freitagabend machten sich ingesamt 39 Teil-

nehmer und 6 Betreuer auf den Weg. Nach einer 16- stündi-

gen Fahrt in einem Reisebus erreichten wir unser Ziel.

Unserer Gruppe stand ein großzügiges Haus zur Verfügung,

welches zu einer großen Ferienanlage der schwedischen

Landeskirche gehört. Die Woche verbrachten wir hier bei

recht durchwachsenem Wetter, was aber der guten Laune in

der Gruppe nicht im Weg stand. Trotz Regens nutzten wir

natürlich auch den am Haus gelegenen See. Spiel und Spaß

begleiteten uns an jedem Tag, aber auch die eine oder

andere nachdenkliche Einheit. Auch lernten wir bei Tages-

fahrten die schönen Seiten Schwedens kennen. Am Ende

waren sich alle einig, dass wir eine tolle Woche verbracht

haben und uns hoffentlich auf der nächsten Freizeit wieder-

sehen.

Auch für 2015 sind die Planungen schon in vollem Gange.

Dann fahren wir vom 24.07. bis 02.08.2015 nach Italien in

die Toskana. Infos hierzu gibt es ab sofort bei André

Gosselink, Tel. 0 59 41 – 81 96. Anmeldungen sind

voraussichtlich ab Mitte Dezember möglich.

Das Jugendfreizeit - Team

Foto. privat

Wer geht schon gern

allein ins Theater?

Gemeinsam Kultur erleben – MOKU macht

es möglich

MOKU bedeutet Mobile Kultur

MOKU ist ein Angebot des Ev.-ref. Dia-

konischen Werkes für den Landkreis

Grafschaft Bentheim.

MOKU bietet älteren Menschen (60+) und

Menschen mit körperlichen Handicaps

kostenlos eine Kulturbegleitung.

Das heißt für Sie:

Sie können in Begleitung eines ehren-

amtlichen Kulturbegleiters ins Theater,

Kino, Museum, Konzert, zu einem Vortrag

usw. gehen.

Sie werden von dem Kulturbegleiter zu

Hause abgeholt und dort wieder hin-

gebracht.

Sie besuchen die Veranstaltung zusam-

men mit dem Kulturbegleiter.

Sie bekommen, falls nötig und gewünscht,

Unterstützung während der Fahrt und der

Veranstaltung.

Die Begleitung und die Fahrt sind für Sie

kostenlos.

Was müssen Sie nun machen?

• Suchen Sie sich eine Veranstaltung im

Landkreis Grafschaft Bentheim, Lingen

oder Rheine aus!

• Rufen Sie beim Diakonischen Werk in

Nordhorn unter der Tel.-Nr. 05921-880259

an und bitten um eine Kulturbegleitung!

Weiter brauchen Sie nichts zu machen.

MOKU freut sich über Ihr Interesse !

Ansprechpartner in unserer Gemeinde:

Christiane Thies - Tel. 6576 Regelmäßige

Veranstaltungen und Gruppen

Die Termine für die regelmäßig stattfindenden

Gruppen und Veranstaltungen finden Sie im

Schaukasten ausgehängt.

Page 11: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

… kurz notiert

Seite

11

Hereinspaziert!

Hier wird fleißig gearbeitet

„Die Brücke“ – unser

neues Zuhause

Vorgeschmack auf das

Kindermusical im Oktober (S. 17)

Evangelisch-reformierte

Gemeinde

Pastor und Kirchenrats-

vorsitzender (v.i.S.d.P.)

Pastor Jörg Voget

Lager Str. 4

49828 Neuenhaus

05941 50 05

Stellvertretender

Kirchenratsvorsitz

Gerhard Meinderink

Nordhorner Str. 55

49828 Neuenhaus

05941 988 388

Lieselotte List

Hardenbergstr. 7

49828 Neuenhaus

05941 62 89

Kantorin

Betty Alsmeier

Gartenweg 3

49824 Emlichheim

05943 95 036

Kirchmeisterin

Harmina Egberdt

Buitenborg 44

49828 Neuenhaus

05941 98 194

Unsere Bankverbindung

Konto 4000 907 bei der

KSK (BLZ 267 500 01)

IBAN: DE06 2675 0001

0004 0009 07

BIC: NOLADE21NOH

Spendenbescheinigungen

werden umgehend zugestellt

Der Gemeindebrief

erscheint viermal jährlich in

einer Auflage von z.Z. 1.100

Exemplaren . Beiträge und

Anregungen bitte an

[email protected]

„Geh aus mein Herz und suche Freud“,

unter diese Motto stellten wir, die Mitglieder das Hilten-Besuchskreises, unseren

kleinen Ausflug am 20. Oktober 2014. Das neue Gemeindehaus „Die Brücke“

sollte besichtigt werden.

Freundlich und reichlich gedeckte Tische erwarteten uns, Kaffeeduft zog durch

das Haus. Frau Vrielmann war bereits in der Küche fleißig. Nach einer kurzen Be-

grüßung ließen sich alle Kaffee, Tee, Kuchen und Schnittchen schmecken. Lieder

und kleine Erzählungen lockerten den Nachmittag auf. In kleinen Gruppen konn-

ten die Räumlichkeiten besichtigt werden. Positive Rückmeldungen gab es ins-

besondere zur Barrierefreiheit, dem großzügigen Eingangsbereich, den hellen

Räumen und der Küche.

Zu einer Andacht in der Kirche kamen später am Nachmittag Pastor Jörg Voget

und Organist Joop Holtkamp dazu. Die Freude darüber, einen Gottesdienst in der

Kirche feiern zu können, war groß, ist es doch für die Bewohner des Hauses

Hilten oft nicht möglich, zu einem Gottesdienst zu kommen. Mit dem Lied „Lobe

den Herren“ und dem Segen Gottes endete dieser besondere Gottesdienst, der

die Besucher mit Freude und Dankbarkeit erfüllte.

Lucie Bode

Weihnachtsbaum gesucht!

Für Weihnachten sucht der Kirchenrat noch einen passenden

Weihnachtsbaum, der in unserer Kirche aufgestellt und

geschmückt werden soll.

Wer sich gerne von einem geeigneten Exemplar trennen und

es der Gemeinde spenden möchte, möge sich bitte mit Pastor

Voget (Tel. 5005) in Verbindung setzen.

Wir sagen schon jetzt ganz herzlichen Dank!

Singen - Hören - Beten

Der ökumenische Advent

in Neuenhaus 2014

Bitte beachten Sie hierzu die

Plakate und Handzettel.

Stefan Lotz/

gemeindebrief.de

Hilten-Besuchskreis

In den folgenden Wochen ist unser

Besuchskreis im Haus Hilten:

Mo. 8.12. – Do. 11.12.14

Mo. 12.01. – Do. 15.01.15

Mo. 09.02. – Do. 12.02.15

Lucie Bode

Page 12: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Seite

12

Pastor Anton Rosenboom

Bei unserem Rückblick auf frühere Pastoren unserer Gemeinde kommen wir jetzt in den Bereich, an den

sich manche ältere Gemeindeglieder noch erinnern. Weil diese Zeit viel Interessantes bietet, teile ich den

Beitrag in zwei Teile. In diesem zweiten Teil lesen Sie nun die Fortsetzung bis 1955.

In der Sitzung vom 17. September 1939 „gedenkt der Vorsitzende der durch den Kriegsausbruch mit

Polen, Frankreich und England bedingten besonderen Zeitumstände und der zum Heeresdienst ein-

berufenen Mitglieder der kirchlichen Körperschaften sowie der Gemeinde“.

Bald gibt es verschiedene staatliche Verordnungen, die auch das Leben der Gemeinde betreffen, u.a.:

das Läuten muss eingeschränkt werden; die Einziehung der Glocken wird angekündigt; abendliche

Passionsgottesdienste in der Kirche sind wegen der Verdunkelungsvorschriften nicht möglich; auch aus

der Kirche Ausgetretene haben Anspruch auf einen Begräbnisplatz auf dem reformierten Friedhof, und

die Kirchengemeinden haben nicht das Recht, zu bestimmen, wer am Grab reden soll; am 20.4.1941

sollen auf Anordnung der Kirchenbehörde anlässlich des Geburtstages des Führers und Reichskanzlers die

Glocken geläutet werden; wechselnde Regelungen der Gottesdienstzeiten bei Fliegeralarm, Anwei-

sungen zum Verhalten bei Alarm kurz vor oder während der Gottesdienstzeiten; für Beerdigungen z.B.

wird vorgeschrieben: „Bei Fliegeralarm und Vorwarnung hat sich das Gefolge aufzulösen und nach

Hause oder in die nächsten Luftschutzkeller zu begeben – nur die nächsten Angehörigen folgen in

aufgelöster Ordnung bis zum Friedhof“ (Abkündigung am 24.2.1944). Einige Male muss der Gottesdienst

wegen Fliegeralarms ausfallen.

Anton Rosenboom hat mehrmals am Rand der Abkündigungen Bemerkungen gemacht in griechischen

Buchstaben, damit sie nicht von jedermann gelesen werden konnten, z.B.: „Angriff auf Nordhorn“

(5.10.1944) – „heftige Tieffliegerangriffe auf Bahnhöfe Laarwald, Neuenhaus, Nordhorn“ (7. Januar 1945).

Im Mai 1941 hat die Gemeinde das erste Kriegsopfer zu beklagen: der Flugzeugwart Fritz Bock starb in

Nordafrika den Tod fürs Vaterland. Derartige Meldungen wiederholen sich im Laufe der Zeit – jedes Mal

wird dann am Sonntagnachmittag ein Gedächtnisgottesdienst für den Gefallenen gehalten, zu dem die

ganze Gemeinde eingeladen ist. Die Zahl der Gottesdienste muss verringert werden aus verschiedenen

Gründen: Verdunkelung, Brennstoffknappheit, Überlastung des Pastors durch Vertretung. Immer wieder

heißt es am Schluss der Kirchenratsprotokolle: “Der Herr Vorsitzende erörterte nach Schluss der offiziellen

Sitzung auf Wunsch noch die allgemeine kirchliche Lage“; nur selten werden Einzelheiten erwähnt. Im

April 1942 werden die beiden größeren Glocken ausgebaut und abtransportiert, ebenso die der

katholischen Gemeinde Neuenhaus.

Für die Schlussphase des Krieges liegen keine Kirchenratsprotokolle vor. Pastor Rosenboom musste aus

gesundheitlichen Gründen von März bis Ende August 1945 seinen Dienst aussetzen. Die Belastung war

enorm: oft zwei oder drei Gottesdienste an einem Tag, Vertretung in Nachbargemeinden, Taubstum-

mengottesdienste, Kindergottesdienst, regelmäßige Hausbesuche, Besuche bei den Familien der

Gefallenen, kirchlicher Unterricht, Unterricht für Übertrittswillige, und das alles während der Kriegszeit mit

häufigen Alarmen.

Die erste Kirchenratssitzung nach dem Krieg findet am 25. Juli 1945 statt, unter dem Vorsitz des Kirchen-

ältesten Hans Arends.

Die Spenden aus der Gemeinde sind zu dieser Zeit sehr hoch. Im Jahre 1945 z.B. betrugen die gesamten

sonntäglichen Kollekten (soweit es aus dem Abkündigungsbuch hervorgeht) 15.758 Reichsmark. Fast

jeden Sonntag – auch schon vor der Kriegszeit – gibt es außerdem Einzelspenden abzukündigen, die sich

entweder im Opferstock befanden oder abgegeben wurden. Es sind Spenden zwischen 5,- und 300,-

RM, bestimmt sehr oft für die Bekennende Kirche und die Mission, auch für Bethel, für das Krankenhaus

in Hilten oder „wo am nötigsten“, ab September 1945 häufig für die Beschaffung neuer Glocken. 1945

summieren sich die Einzelspenden auf fast 4.000 Reichsmark (Ein kg Brot soll 1945 ca. 40 Pfg. gekostet

haben).

Man muss dazu allerdings bedenken, dass zu dieser Zeit ein großer „Geldüberhang“ herrschte, d.h. es

war mehr Geld vorhanden als es Waren zu kaufen gab. Diese Situation führte dann zur Währungs-

Pastorenporträts

Page 13: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Rückblick

Seite

13

reform von 1948. Deswegen werden in den Nachkriegsjahren auch Materialsammlungen durchgeführt:

Lebensmittel für Flüchtlinge, Haushaltsartikel für ausgebombte Pastoren, Brotmarken für Theologiestu-

denten, Kartoffeln für Jugendfreizeiten, Torfsammlungen u.a.

Im Januar 1946 werden neue Glocken bestellt. Die Spenden aus der Gemeinde dafür fließen so reichlich,

dass von dem überschüssigen Geld noch eine neue Turmuhr beschafft werden soll. Es wird ausdrücklich

betont, dass die Spenden von allen Seiten kommen, z.B. „von betagten Witwen, heimgekehrten Soldaten,

kinderreichen Familien“. Die Lieferung der Glocken verzögert sich dann allerdings, weil es der Firma an

Material, besonders an Zinn, mangelt. Dafür werden jetzt in der Gemeinde Zinn-Gegenstände gesammelt.

Im Oktober 1947 ist es dann so weit: die neuen Glocken sollen an der Stadtgrenze von der Gemeinde-

jugend geschmückt und zur Kirche geleitet werden, wo dann eine Feierstunde stattfindet. Der Belegschaft

der Glockengießerei sind als Anerkennung für die geleistete Arbeit 25 kg Kartoffeln zugesprochen worden.

Auf dem bekannten Foto, das Pastor Rosenboom auf dem Kirchplatz bei der Ankunft der neuen Glocken

zeigt, sieht man drei Glocken: Die kleine Glocke, die im Turm geblieben war, wird bei dieser Gelegenheit

gegen eine um einen halben Ton höher gestimmte ausgetauscht, damit ein reiner Dreiklang erzeugt wird.

Die große Zahl der Flüchtlinge und Vertriebenen, die in Neuenhaus untergebracht sind, macht ein Problem

akut, das seit Jahren schwelt: die verpachteten Kirchensitze. Öfters gab es Streit darum. Nun kommen

Fremde in die Gemeinde, die diese Einrichtung nicht kennen. Pastor Rosenboom kündigt ab: „Wir erwarten

von allen Gemeindegliedern Rücksichtnahme, damit unsere Gäste sich hier bald heimisch fühlen.

Niemand klebe an seinem Platz!“- Es sollen auch die freien Plätze der Kirchenratsbank benutzt werden –

anscheinend ist die Zahl der Sitzplätze insgesamt zu gering. 1949 werden zunächst die „freien“ Plätze

gekennzeichnet. Aber erst im März 1954 wird endgültig beschlossen, die Kirchsitzgelder aufzuheben.

Ein besonderes Ereignis für unsere Gemeinde ist der Besuch von Pastor Martin Niemöller am 13. September

1946. Niemöller hatte sich im Kirchenkampf für die Bekennende Kirche engagiert und war lange Zeit inhaf-

tiert gewesen. Bei seinem Vortrag ist mit großem Andrang zu rechnen. Es wird erzählt, Pastor Rosenboom

habe kurzerhand eine Tür von der Mühlenstraße (jetzt Kirchstraße) aus in den Kanzelaufgang brechen las-

sen, damit man auch von dort aus, wenn alle Gänge besetzt seien, die Kirche betreten könne. (Allerdings

findet sich dafür keinerlei Hinweis im Protokoll.) Außerdem wird die Rede zum Kirchplatz, zum Kino und zum

Saal Niebusch (Paust) übertragen. Die Gäste, die dort sitzen, werden aufgefordert zu bleiben, bis Pastor

Niemöller auch dorthin komme, um sie zu begrüßen.

Im Sommer 1950 werden die ersten Überlegungen zur Einrichtung eines Gemeindehauses angestellt. Das

ehemalige Clubhaus in der Klinkhamerstraße steht zum Verkauf. Nach längeren Verhandlungen wird es

schließlich von der Gemeinde im Frühjahr 1952 für 30.000 DM erworben. Das Haus enthält zwei Gemeinde-

räume und „Aborte“ und eine kleine Wohnung. Ein Teil des Mobiliars kann übernommen werden, weiteres

muss die Gemeinde anschaffen. Frau Jenna Lüttel wird als Hausmeisterin des Gemeindehauses angestellt.

Für die Sauberhaltung des Hauses kann sie mietfrei dort wohnen. „Wenn bei Veranstaltungen mit auswär-

tigen Gästen oder bei sonstigen Anlässen ausnahmsweise Kaffee gewünscht wird, stellt die Mieterin ihren

Kochherd zur Verfügung und leistet selbst Hilfe.“ Dieses Haus ist bis 1970 als Gemeindehaus in Gebrauch

gewesen. Danach erfolgte der Neubau, der vor zwei Jahren abgerissen und durch das jetzt neu erstellte

Haus neben der Kirche ersetzt wurde.

Im Protokoll vom 19. Oktober 1954 lesen wir: „Da Pastor Rosenboom aus gesundheitlichen Gründen neben

seinen Ämtern (Vors. des Bezirks, Vors. des ev.-ref. Krankenhauses Hilten und des Schwesternschülerinnen-

heims) nicht mehr weiter die Gemeinde betreuen kann, hat er sich auf Vorschlag des Landeskirchenrates

entschlossen, die Gemeinde Lage zu übernehmen.“ Dort hat er noch bis 1961 gewirkt. Im Ruhestand zog er

mit seiner Frau wieder nach Neuenhaus; dort starb er am 6. März 1964. Seine Witwe wohnte dort noch viele

Jahre. Sie starb am 22. Februar 1999 im St.-Vinzenz-Haus im Alter von 100 Jahren.

Ruth Prinz

Quellen: Protokolle des Kirchenrats, Abkündigungsbuch von 1941 bis 1947

Page 14: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Seite

14

Unser Kindermusical „Tuishi

Pamoja“ war ein voller Erfolg.

Die Kinderchorkinder haben

großartig gesungen und ge-

spielt. Laut Jörg Leune hin-

terließ das Musical einen

tiefen Eindruck:

„Die Kinder agieren völlig

selbstverständlich, überzeu-

gend und ohne jede Scheu“.

Mit einem eindrucksvollen

Bühnenbild (gestaltet von

Gudrun Finsterbusch), lusti-

gen Choreographien mit Tanz

und originellen Auftritten,

einfallsreichen Kostümen und

tollen Musikern ließen sich

die zahlreichen Zuschauer am

Sonnabend und Sonntag

sowie die Grundschulkinder

am Montag gerne von Zea

und Raffi erzählen, die trotz

Vorbehalte neugierig auf

neue Begegnungen sind.

Noch einmal ein großes

Dankeschön an alle!

Kantorin Betty Alsmeier

Kirchenmusik I

Fotos. S. Wigger

Page 15: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Seite

15

Page 16: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Gemeindefrühstück

Herzliche Einladung zum Gemeindefrühstück am Dienstag, den 9. Dezember

2014 ab 9.00 Uhr im Gemeindehaus „Die Brücke“. Jedes Mal ist es schön,

gemeinsam zu essen und sich zu unterhalten.

Melden Sie sich bitte bei Gisela Hansmann (Tel. 63 67) oder Johanna

Holthuis (Tel. 63 34) an.

Sich gemeinsam auf die Predigt vorbereiten

Termine und Texte: 09. Dezember Text steht noch nicht fest

13. Januar Johannes 2, 1-11

10. Februar Text steht noch nicht fest

Jeweils dienstags um 19.00 Uhr im Gemeindehaus.

Taufgottesdienste

In den Gottesdiensten am 7. Dezember und 1. Februar

besteht wieder die Möglichkeit zur Taufe.

Zum Taufgespräch melden Sie sich bitte bei Pastor Voget (Tel. 50 05).

Siehe auch Übersicht Seite 20

Seite

16

Termine

BirgitH/ pixelio.de

tha

fiz / p

ixe

lio

.de

Gemeindebrief.de

Page 17: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Den Bericht über unser Kindermusical

„Tuishi Pamoja“ finden Sie auf Seite 14,

begleitet von stimmungsvollen Aufnahmen.

Herzliche Einladung zum Adventssingen am

Sonntag, 30. November 2014 (1. Advent)

um 17 Uhr in unserer Kirche. Die Kinder-

chorkinder werden mit Lichtern in die Kirche

einziehen. Chor, Kinderchorgruppen und der

Posaunenchor werden alte und neue

Advents- und Weihnachtslieder zu Gehör

bringen und zum Mitsingen einladen. Der

Eintritt ist frei.

Am Heiligabend um 22 Uhr lädt die Gemein-

de wieder zu einem Weihnachtsgottesdienst

mit weihnachtlicher Musik mit Orgel und

Geige in die Kirche ein.

Dezember EG 36

Fröhlich soll mein Herze springen

Januar EG 551

Das Jahr geht hin

Februar EG 427

Solang es Menschen gibt

Kirchenmusik II

Kantorin Betty Alsmeier

Mon

atsl

ieder

„Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr“

Unter diesem Titel fand am Volkstrauertag, dem 16. November 2014, um 17.00 Uhr wieder ein

Singenachmittag statt, diesmal mit Huub-Oosterhuis -Liedern.

a. Die Kirche war voll besetzt.

b. Der erweiterte Chor unter der Stabführung von Kantorin B. Alsmeier hat Großartiges geleistet.

c. Das „Publikum“ war begeistert.

Mit diesen drei Sätzen könnte ich das große gemeinsame Singen am Volkstrauertag in unserer

Kirche zusammenfassen. Schön war, dass sich an diesem eher „dunklen“ Tag, der immer noch

vielen auf der Seele lastet, so viele Menschen zusammengefunden hatten, um nachdenkliche

Lieder von Huub Oosterhuis zu hören und selbst zu singen.

Die Melodien der Oosterhuis-Lieder sind in der Regel einfach zu singen. Einige konnten nach kurzer

Einführung durch Kantorin Betty Alsmeier von der Gemeinde mitgesungen werden. Sangesfreudi-

ge Nicht-Chormitglieder – überkonfessionell und aus fast der ganzen Niedergrafschaft – konnten

für dieses Projekt gewonnen werden. So stand uns ein wunderbarer großer Chor zur Verfügung.

Das Klangvolumen dieses erweiterten Chores war überwältigend.

Der Chor und Kantorin Betty Alsmeier wurden für ihre großartige Arbeit und ihr Engagement am

Ende mit viel Applaus bedacht, ebenso Rushaniya Salakhova am Klavier, Christiane Thies mit der

Blockflöte und Joop Holtkamp an der Orgel. Dieser hatte auch an der Themenfindung mitgewirkt.

Allen Beteiligten gilt unser großer und herzlicher Dank. Wer dieses „Mitmachkonzert“ verpasst hat,

hat wirklich etwas sehr Schönes und Ansprechendes versäumt. Es lohnt sich eben, bei kirchen-

musikalischen Ereignissen nach Neuenhaus zu kommen. Schade für jeden, der nicht dabei war!

Zwischen den Liedern habe ich eine Einführung in das Leben, die

Theologie und einige Lieder von Huub Oosterhuis gegeben.

Seite

17

E.-H. Prinz

Gemeindebrief.de

Page 18: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Wir haben Abschied genommen von …

Henny Snippe, geb. Herms 88 Jahre

Fritz Berentzen 78 Jahre

Ida Eggengoor, geb. Kokkelink 85 Jahre

Frieda Oldekamp, geb. Schepers 82 Jahre

Wilhelm Randers-Geerties 79 Jahre

Heinrich Stroot 76 Jahre

In unserer Kirche wurden getauft …

Finn Wolts Psalm 91, 11+12

Mick Heiko Fischer Psalm 91, 11+12

In unserer Kirche wurden getraut…

Philipp und Kerstin Jakobs geb. Asman Hosea 2, 21-22

Seite

18

Familiennachrichten

Vo

rla

ge

:

Th

om

as K

ah

rma

nn

/ p

ixe

lio

.de

Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen.

Offb 3,8

Wir gratulieren zum 75. Geburtstag …

21.12. Henni Schüring, Wallstr. 4

06.01. Heinz Büscher, Dapperskamp 6

26.01. Johann Schievink, Weimarer Ring 18

25.02. Richard Sluiter, Ringgasse 2

Rainer Sturm / pixelio.de

Bilderbox.com/gemeindebrief.de

Stefan Lotz/ gemeindebrief.de

Page 19: r n Gemeindebrief - Reformierte Gemeinde Neuenhaus

Termine und Informationen zu Gottesdiensten und Veranstaltungen der nächsten drei Monate im praktischen Überblick.

Seite

20

Wrw

/ p

ixe

lio

.de

Terminübersicht Datum Gottesdienst / Sonstiges Kollektenzweck

So. 30. November 17.00 Uhr Adventssingen in unserer Kirche (S.17)

Fr. 05. Dezember 14.30 Uhr Bastelnachmittag für Kinder im Gemeindehaus „Die Brücke“ (S.8)

So. 07. Dezember 8.30 Uhr P. Voget 10.00 Uhr P. Voget (Taufe)

Ökumenische Beziehungen des Synodalverbandes

Di. 09. Dezember 9.00 Uhr Gemeindefrühstück im Gemeinde- haus „Die Brücke“ (S. 12)

Di. 09. Dezember 19.00 Uhr Predigtvorbereitung – „Die Brücke“ (S.16)

So. 14. Dezember 10.00 Uhr P. Sievers Migrationsarbeit im Synodalverband

Mo. 15. Dezember 19.30 Uhr Jahresplanung – „Die Brücke“ (S.2)

So. 21. Dezember 10.00 Uhr P. Voget Kindergottesdienst

Mi. 24. Dezember 17.00 Uhr Familiengottesdienst 22.00 Uhr P.i.R. Prinz (S. 17)

Brot für die Welt (s.u.)

Do. 25. Dezember 10.00 Uhr P. Voget mit Abendmahl (Einzelkelche)

Brot für die Welt (s.u.)

Fr. 26. Dezember 10.00 Uhr P. Voget Brot für die Welt (s.u.)

So. 28. Dezember 10.00 Uhr P. Voget Kirchenmusik unserer Gemeinde

Mi. 31. Dezember 17.00 Uhr ÄP. Jung Eylarduswerk So. 04. Januar 8.30 Uhr P. Voget

10.00 Uhr P. Voget - wird noch festgelegt -

So. 11. Januar 10.00 Uhr ÄPn. van Anken Gottesdienst mit viel Musik

- wird noch festgelegt -

Di. 13. Januar 19.00 Uhr Predigtvorbereitung – „Die Brücke“ (S.16)

So. 18. Januar 10.00 Uhr P. Voget - wird noch festgelegt -

So. 25. Januar 10.00 Uhr P.i.R. Hans Lambers - wird noch festgelegt -

So. 01. Februar 8.30 Uhr P. Voget 10.00 Uhr P. Voget (Taufe)

- wird noch festgelegt -

So. 08. Februar 10.00 Uhr P. Voget - wird noch festgelegt -

Di. 10. Februar 19.00 Uhr Predigtvorbereitung – „Die Brücke“ (S.16)

So. 15. Februar 10.00 Uhr P.i.R. Schröder - wird noch festgelegt -

So. 22. Februar 10.00 Uhr P. Voget - wird noch festgelegt -

Der Redaktionsschluss für den nächsten Gemeindebrief

ist der 23. Januar.

Die nächste Ausgabe erscheint am 22. Februar 2015.

Bis dahin wünscht Ihnen Ihr Redaktionsteam alles Gute!

Pastor J. Voget , S. Arends, L. Bode, E.-H. Prinz