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PRÄVENTIONSRATGEBER 2 ERNÄHRUNG Gesunden Appetit!

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PRÄVENTIONSRATGEBER 2ERNÄHRUNG

GesundenAppetit!

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Diese Broschüre ist eine Kooperation der Deutschen Krebshilfemit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und demDeutschen Institut für Ernährungsforschung.

Herausgeber:Deutsche Krebshilfe e.V.Buschstaße. 3253113 Bonn

Fachliche Beratung:Dr. Eva Leschik-BonnetDr. Christel RademacherDeutsche Gesellschaft für ErnährungGodesberger Allee 1853175 Bonn

Prof. Dr. Heiner BoeingDeutsches Institut für ErnährungsforschungArthur-Scheunert-Allee 114 - 11614558 Bergholz-Rehbrücke

Rezepte:Frank BuchholzGusto GeschmackswerkstattHertinger Straße 3259423 Unna

Konzeption, Text und Redaktion:Isabell-Annett Beckmann, Deutsche Krebshilfe

Stand 8/2008Druck auf chlorfreiem Papier

ISSN 0948-6763Art.-Nr. 402 0088

PRÄVENTIONSRATGEBER 2ERNÄHRUNG

GesundenAppetit!

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Inhalt

Vorwort 5

Ein bisschen Theorie: Was ist Krebs überhaupt? 7

Die Aufgabe: Dem Krebs zuvorkommen 10

Die Lösung: Umdenken! 13

Im Überblick: Krebsarten und Einflussfaktoren 15Die Menge macht’s: Ernährungsempfehlungen 18

Treffpunkt Tisch 20Von Lebensqualität und Esskultur 20

Bunt und gesund 22Gemüse und Obst 22

Zurückhaltend 25Fleisch und Fleischwaren 25

Auf Sparflamme 27Fette 27

Schwerwiegend 30Ballaststoffe 30

Prozentrechnung 32Alkohol 32Fruchtig, lecker und alkoholfrei – Cocktailrezepte 37

3

Für die kostenlose Bereitstellung von Fotos danken wir derZeitschrift essen & trinken, Gruner und Jahr Verlag, Hamburg(Seite 11, 22, 25, 27, 30, 35), der Zeitschrift Purer Genuss,Krammer Verlag, Düsseldorf (Seite 55), dem Verband der deut-schen Fruchtsaft-Industrie e.V., Bonn (Seite 34, 37, 38, 39), derStiehl/Otte GmbH, Werbeagentur GWA, Osnabrück (Seite 54, 56,57) und dem Falken-Verlag, München (Seite 61).

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Präventionsratgeber Ernährung

5

Kinderleicht 40Übergewicht 40

Auf Achse 47Bewegung 47

Mit Sicherheit 51Qualität und Zubereitung 51

Gesunden Appetit!Mit Rezepten von Frank Buchholz 54

Deutsche Krebshilfe„Helfen. Forschen. Informieren” 62Informationen im Internet 65Gesunden Appetit! – Nützliche Internetadressen 66

Wissenschaftliche Hintergrundinformationen 69Evidenzfindung (Härtegrade) für denBereich Ernährung und Krebsrisiko 69Zukunftsperspektiven 72

Statistik 74

Quellenangaben 76

Informieren Sie sich 78Informationen für Betroffene und Angehörige 78Informationen zur Krebsvorbeugungund Krebsfrüherkennung 79

4

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sportvereine und -clubs, Fitness-Center, neue Trimmaktivitäten wieNordic oder Yoga Walking, Wellness-Wochen, Ayurveda- und Thalas-so-Behandlungen, Spa-Oasen und Hochglanz-Zeitschriften: Die An-gebote, etwas für sich und seine Gesundheit zu tun, werden immerzahlreicher, und die entsprechenden Medien und Einrichtungen freu-en sich über regen Zuspruch. Einerseits.

Andererseits: Immer mehr Menschen werden krank. Zivilisations-krankheiten wie Gicht oder Fettleibigkeit sind auf dem Vormarsch.Bereits jedes fünfte Kind in Deutschland ist übergewichtig. Im Jahr2004 erkrankten mehr als 436.000 Menschen neu an Krebs – so vielewie nie zuvor. Angesichts der demographischen Entwicklung derBevölkerung in Deutschland ist zu erwarten, dass diese Zahl nochweiter ansteigt.

Wir möchten, dass Sie gesund bleiben! Auch wenn Sie sich nichthundertprozentig gegen alle gesundheitlichen Risiken wappnen kön-nen – vieles haben Sie selbst in der Hand. Denn Tatsache ist, dassetliche Lebensgewohnheiten Ihrer Gesundheit dienlich sein können:genügend Schlaf, genügend Bewegung, ausreichend innere Ruheund Zeit zum Abschalten, Ernährung, die gesund erhält, regelmäßigeMahlzeiten, aktive Freizeitgestaltung. Nicht zu vergessen ein rauch-freies Leben und ein maßvoller Umgang mit der Sonne.

Vielleicht tun Sie schon das eine oder andere für sich, treiben zumBeispiel regelmäßig Sport oder essen reichlich Obst und Gemüse?Dann bleiben Sie auf jeden Fall dabei! Aber manch einer hat seineMöglichkeiten, seine Gesundheitsperspektive konsequent zu ver-bessern, sicher noch nicht voll ausgeschöpft. Allerdings kommen Siedabei wohl nicht umhin, alte Verhaltensmuster und Lebensgewohn-heiten über Bord zu werfen – und umzudenken.

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Präventionsratgeber Ernährung

Ein bisschen Theorie:Was ist Krebs überhaupt?

Der menschliche Körper besteht aus 10 Billionen – als Zahl10.000.000.000.000 – einzelner Zellen. Jede dieser Zellen stirbt imLaufe eines bestimmten Zeitraums ab und wird durch eine neueersetzt. Zuvor muss sie ihren „Bauplan“, sprich ihre ganz speziellenErb-Informationen, unverändert an ihre Nachfolger-Zelle weiterge-ben. Diese Erb-Informationen befinden sich in den Genen.

Normalerweise funktioniert diese Wei-tergabe reibungslos, aber manchmalpassieren dabei auch Fehler: Ein Teilder Erb-Information geht zum Beispielverloren oder es sind falsche oderfremde Informationen darunter. Mei-stens wird der Körper mit solchen Feh-lern fertig, repariert sie oder vernichtetdiese veränderten (mutierten) Zellenmit Hilfe der körpereigenen Abwehr(Immunsystem). Aber manchmal ge-lingt das eben auch nicht. Dann ent-stehen Zellen mit Veränderungen inihren Erb-Informationen, die sich un-gebremst vermehren: Krebszellen.Früher oder später verlassen dieseKrebszellen die Grenzen ihres ur-sprünglichen Zellverbandes, wanderndurch den Körper und dringen an ande-

rer Stelle in das Gewebe ein, um sich auch dort ungebremst zu ver-mehren. Es entstehen Tumor-Absiedlungen (Metastasen).

Warum solche „genetischen Unfälle“ passieren, ist für die Wissen-schaftler vielfach noch ein Rätsel, auch wenn weltweit intensiv nach

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Wir möchten Ihnen in dieser Broschüre zeigen, wie einfach ein sol-ches Umdenken ist – und Sie dazu verführen, eingeschliffenenGewohnheiten untreu zu werden. Machen Sie mit!

In diesem Zusammenhang eine Bitte an alle Eltern. Gesund – vollerEnergie – neugierig auf das Leben: So wünschen wir uns unsere Kin-der. Wir als Eltern statten sie dabei in vielerlei Hinsicht mit dem„Startkapital“ für ihre Zukunft aus. Denn Kinder lernen durch Nach-ahmung, durch positive wie durch negative Vorbilder. Oft behaltensie einmal erlernte Verhaltensmuster ihr Leben lang bei. ErmöglichenSie Ihren Kindern einen guten Frühstart: Sorgen Sie dafür, dass ihnendurch tägliches (Er-) Leben eine gesunde Lebensweise zur Selbst-verständlichkeit wird. Alltagstaugliche Tipps dafür finden Sie in deneinzelnen Kapiteln.

IhreDeutsche Krebshilfe

Der DNS-Strang enthält alle

Erb-Informationen

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Präventionsratgeber Ernährung

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Infokasten Krebs in DeutschlandJedes Jahr erkranken nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts 436.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Einegenaue Übersicht über die häufigsten Krebsarten enthält dieTabelle auf Seite 75.

In Deutschland starben im Jahr 2006 insgesamt 217.095Menschen an Krebs (115.176 Männer und 101.919 Frauen).Die häufigsten krebsbedingten Todesursachen waren:

insgesamt bei Männern bei Frauen

� Lungenkrebs � Lungenkrebs � Brustkrebs� Darmkrebs � Darmkrebs � Darmkrebs� Brustkrebs � Prostatakrebs � Lungenkrebs� Krebs der Bauch- � Krebs der Bauch- � Krebs der Bauch-speicheldrüse speicheldrüse speicheldrüse

� Magenkrebs � Magenkrebs � Eierstockkrebs

den Ursachen geforscht wird. Unstrittig ist, dass sehr viele Faktorenauf ganz unterschiedlichen Ebenen auf das Krebsgeschehen einwir-ken. Im Laufe des Lebens können sowohl körpereigene (endogene)als auch von außen wirkende (exogene) Faktoren zu Gen-Verände-rungen führen.

Bei der Krebsforschung im Labor ermitteln die Wissenschaftler vieleverschiedene Daten, die ein grundsätzliches Verständnis der Biologiedes Krebses erlauben. Das ist die Theorie.

Die Praxis, also die Übertragung solcher experimenteller Ergebnisseauf das „System Mensch“, ist schwierig. Die epidemiologischeKrebsforschung befasst sich mit den Menschen selbst. Sie machtAussagen darüber, wie häufig Krebs zu verschiedenen Zeiten und inunterschiedlichen Gruppen auftritt und inwieweit sich die Merkmaleder Gruppe der erkrankten Menschen von denen der nicht erkrank-ten unterscheiden. Erst aus diesen Informationen aus der Bevölke-rung lassen sich Zusammenhänge ableiten – zum Beispiel zwischenbestimmten Lebensgewohnheiten und Erkrankungshäufigkeiten –und Präventions-Empfehlungen abgeben.

Mittlerweile sind einige Zusammenhänge und die damit verbunde-nen biologischen Zusammenhänge deutlich geworden, etwa dassviele Substanzen, die beim Rauchen aufgenommen werden, zweifel-los krebserzeugend (kanzerogen) sind. Wer seiner Haut zu viel UV-Strahlen zumutet, riskiert Hautkrebs. Alkohol im Übermaß fördertnicht nur die Entstehung von Leberkrebs, sondern unter anderemauch Brust-, Darm-, Kehlkopf- und Magenkrebs. Auch die Ernährungist von erheblicher Bedeutung.

Wenn es aber Faktoren gibt, die das Erkrankungsrisiko erhöhen, dannmuss es doch auch Faktoren geben, die dazu beitragen können, dassdas Risiko reduziert wird und der Mensch gesund bleibt. Die gibt esauch, aber der Nachweis für die schützende (protektive) und vorbeu-gende (präventive)Wirkung ist sehr schwierig zu führen. Solche Ein-flussgrößen zu nutzen, ist die Aufgabe der Primär-Prävention.

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Präventionsratgeber Ernährung

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Stichwort Sonne: Der Mensch braucht die Sonne. Sie fördert die Vita-lität und seelische Ausgeglichenheit, sie regt die Bildung von VitaminD an, das den Knochenbau und das Immunsystem stärkt. Aber dieUV-Strahlung kann auch eine fatale Auswirkung auf die menschlicheHaut haben: Hautkrebs. Derzeit erkranken zirka 120.000 Menschenpro Jahr neu daran. Dieser alarmierende Anstieg gilt als Folge desweit verbreiteten Wunsches nach Bräune um jeden Preis.

Seit den achtziger Jahren haben sichdie Wissenschaftler zunehmend miteinem Thema beschäftigt, das imwahrsten Sinne des Wortes in allerMunde ist: der Ernährung. Vielleichtbringen Sie Ernährung und Krebs vorallem in Bezug auf schädliche, zellver-ändernde (mutagene) Substanzen mit-einander in Verbindung, wie sie zumBeispiel bei der Zubereitung vonFleisch entstehen können. Das istrichtig – aber es ist nur eine Seite derMedaille. Die andere und, wie die For-

schung feststellen konnte, für die Risikosenkung die wichtigere Seitebeschäftigt sich mit dem Ernährungsverhalten.

Dabei geht es um die Frage: Unterscheidet sich das Erkrankungsrisi-ko für Krebs von Menschen, die sich unterschiedlich ernähren? Wirddiese Frage mit „ja” beantwortet, dann kann man den Spieß auchumdrehen und folgern: Für bestimmte Krebsarten lässt sich dasRisiko verändern, wenn sich die Menschen anders ernähren.

Dabei hängen die Veränderungen gar nicht so sehr mit einzelnenInhaltsstoffen von Lebensmitteln zusammen. Wichtig ist viel-mehr das so genannte Ernährungsmuster: also was Sie essenund in welcher Menge – und wie Sie die Nahrung zubereiten.

Die Aufgabe:Dem Krebs zuvorkommen

Primär-Prävention – dieses Wort setzt sich zusammen aus dem latei-nischen „primarius“ = zu den Ersten gehörend und „praevenire“ =zuvorkommen. Stark vereinfacht ausgedrückt, versteckt sich hinterdiesem Begriff: „Gehen Sie (bekannten) Gefahren aus dem Weg!“So, wie Sie nur bei Grün über die Straße gehen oder nicht auf eineheiße Herdplatte fassen. Bei diesen einfachen Beispielen leuchtetjedem ein, dass der Vorsichtige eine bessere Chance hat, nicht voneinem Auto überfahren zu werden oder sich die Finger zu verbren-nen, als der Unvorsichtige.

Aber Primär-Prävention bei Krebs? Gibt es so etwas überhaupt? DieAntwort lautet: ja – allerdings besteht die „Chance“ lediglich darin,dass sich das Risiko, bestimmte Krebsarten zu bekommen, mindert.Aber immerhin: Eine Risiko-Senkung sollte doch ein großer Anspornsein! Denn eine Krebserkrankung ist nach wie vor eine schwere, oftlebensbedrohliche Krankheit, ein tiefer Einschnitt in das Leben undden Alltag des Kranken und seiner Familie.

Welche wissenschaftlich belegten Zusammenhänge der Vorbeugunggibt es? Fangen wir mit dem Bekanntesten an: dem Rauchen, einerSucht, die jährlich 140.000 Menschen vorzeitig in den Tod führt. Diegesundheitlichen Risiken sind vielfältig: Gefäßerkrankungen, Herzin-farkt und Raucherbein, Impotenz, Unfruchtbarkeit und Krebs. DennTabakrauch enthält über vierzig nachweislich krebserregende Stoffe.Neun von zehn Lungenkrebskranken sind Raucher. Erhöht ist auchdas Risiko für Kehlkopf-, Mund- und Zungenkrebs sowie Magen-, Bla-sen-, Nieren- und Gebärmutterkrebs.

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Präventionsratgeber Ernährung

Ernährungskreis der DGE

© Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.

Bonn, 2003

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Die wissenschaftlichen Zusammenhänge sind äußerst kompliziertund auch noch nicht bis ins Detail aufgeschlüsselt. Basierend auf denErgebnissen aus der Laborforschung lässt sich aber über die Rolleder Ernährung beim Krebsgeschehen grundsätzlich Folgendes fest-stellen:

� Bestimmte Inhaltsstoffe von Lebensmitteln wirken sich gesund-heitsfördernd aus, zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe in Obstund Gemüse.

� Ernährung kann die Entwicklung eines Tumors unterstützen (zumBeispiel durch Kanzerogene) oder hemmen (zum Beispiel durchEnzyme, die sich gegen Kanzerogene richten).

� Auch Übergewicht und körperliche Bewegung beeinflussen dieZellentwicklung, ebenso bestimmte Nahrungsbestandteile.

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass jeder sein so genanntesBasisrisiko, an Krebs zu erkranken, durch eine vollwertige Er-nährung und durch ausreichend Bewegung senken kann. Drittes„Standbein“ ist das Körpergewicht, das im Bereich des Normal-gewichts liegen sollte. Bei übergewichtigen Menschen ist eswichtig, dass sie ihr Übergewicht langfristig abbauen, auf keinenFall aber weiter zunehmen.

Die Lösung: Umdenken!

Ihr Lebensstil trägt erheblich dazu bei, dass Sie gesund bleiben. Oderanders herum: Wer riskant lebt, riskiert seine Gesundheit.

Aber Sie haben sich ja schon entschlossen, risikoreiche Lebensge-wohnheiten über Bord zu werfen, Veränderungen zu wagen und sichvon uns verführen zu lassen: zum Umdenken! Zu einem Lebensstil,der Ihr persönliches Erkrankungsrisiko verringert.

Zugegeben: Manche Veränderungen, zu denen wir Sie verleitenmöchten, empfinden Sie zunächst einmal vielleicht als Verzicht. Aberjedes Ding hat zwei Seiten: Sie gewinnen statt dessen Lebensjahreund Lebensqualität. Denken Sie also positiv – denken Sie um. IhrKörper wird Sie dafür belohnen: mit einem geringeren Risiko, anKrebs zu erkranken.

Bei den Empfehlungen in dieser Broschüre konzentrieren wir uns aufdie Ernährung und Aspekte, die eng mit dem Krebsrisiko verbundensind wie etwa Bewegung und Übergewicht. Wenn Sie Ihr Krebsrisiko

verringern möchten, machen Sie mit einergesund erhaltenden Ernährung einenwichtigen Schritt. Ausreichend Be-wegung und ein normales Körper-gewicht helfen Ihnen, das Risikoweiter zu senken. Expertenhaben errechnet, dass eine sol-che Lebensweise jedes Jahr biszu 130.000 Menschen davorbewahren könnte, an Krebs zuerkranken.

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Präventionsratgeber Ernährung

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Unsere Empfehlungen in Kürze:� Essen Sie vielseitig und abwechslungsreich.� Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse, am besten derSaison entsprechend.

� Essen Sie wenig Fleisch und Fleischwaren. Ein- bis zweimalpro Woche sollte eine Fischmahlzeit auf dem Tisch stehen.

� Essen Sie wenig Fett und fettreiche Lebensmittel.� Essen Sie reichlich Vollkornprodukte (zum Beispiel Vollkorn-brot, -nudeln, vollwertige Getreideprodukte) und Kartoffeln.

� Trinken Sie selten Alkohol und wenn, dann nur in geringenMengen. Decken Sie Ihren Flüssigkeitsbedarf von 1,5 Liternzum Beispiel mit Wasser und kalorienarmen Getränken.

� Rauchen Sie nicht. Die Kombination von Rauchen und Alko-hol vervielfacht das Risiko.

� Vermeiden Sie Übergewicht.� Bewegen Sie sich viel.� Verwenden Sie nur einwandfreie Lebensmittel.� Achten Sie auf schonende und schmackhafte Zubereitung.� Nehmen Sie sich Zeit zum Essen.

Diese Ratschläge erscheinen Ihnen auf den ersten Blick vielleichtselbstverständlich. Viel Obst und Gemüse, wenig Fett, wenig Alko-hol, keine Zigaretten – das ist doch nichts Neues. Stimmt – wir habendas Rad nicht neu erfunden, wozu auch? Denn diese Empfehlungensind durch viele Studien wissenschaftlich abgesichert. Der jüngsteErnährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sowieStudienauswertungen des Deutschen Instituts für Ernährungsfor-schung sprechen eine deutliche Sprache. Wer sich für die wissen-schaftlichen Grundlagen genauer interessiert, findet Informationendarüber im hinteren Teil dieser Broschüre.

Und damit Sie die Theorie einfacher in die Praxis umsetzenkönnen, hat der bekannte Koch Frank Buchholz ein paar alltags-taugliche Rezeptideen für Sie entwickelt. Sie finden seine Re-zepte im Mittelteil der Broschüre.

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Im Überblick:Krebsarten und Einflussfaktoren

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über den Zusam-menhang zwischen bestimmten Ernährungs- und Lebensgewohn-heiten und dem Erkrankungsrisiko für einzelne Krebsarten, das durchdiese Gewohnheiten gefördert oder verringert werden kann.

betroffenesOrgan

Blase

Brust

Darm:Dickdarm

Darm:Enddarm

Eierstöcke

Was verringert dasErkrankungsrisiko?

Obstverzehr

Bewegung

ObstverzehrGemüseverzehrFischverzehrMilch/MilchprodukteBallaststoffeBewegung

ObstverzehrGemüseverzehrFischverzehrMilch/MilchprodukteBallaststoffe

Gemüseverzehr

Was erhöht dasErkrankungsrisiko?

Fleischverzehrgesättigte Fettsäuren(nach den Wechseljahren)

AlkoholÜbergewicht

Fleischverzehr (rot)Fleischwaren(z.B. Wurst)AlkoholÜbergewicht

Fleischverzehr (rot)Fleischwaren(z.B. Wurst)Alkohol

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Präventionsratgeber Ernährung

Kehlkopf-, Mund- und Zungenkrebs sowie Bauchspeicheldrüsen-,Magen-, Blasen-, Nieren- und Gebärmutterkrebs sowie an Leukämiezu erkranken.

Wichtig: Jugendliche reagieren empfindlicher auf die krebser-regenden Bestandteile als Erwachsene. Der junge Organismusist offenbar weniger gut in der Lage, diese Gifte abzubauen. Und:Frauen sind empfindlicher als Männer. Infolgedessen sind be-sonders die vielen jungen Mädchen, die in den letzten Jahrenimmer jünger sind, wenn sie zur Zigarette greifen, besondersgefährdet.

Auch wer „nur“ passiv mitraucht, istgesundheitlich gefährdet, denn der sogenannte Nebenstromrauch – der zwi-schen den Inhalationsphasen der Rau-cher direkt aus den Zigaretten auf-steigt – enthält ebenfalls schädliche,krebserregende Verbindungen. Werzwei Stunden als Nichtraucher ineinem verqualmten Rauch verbringt,nimmt so viele Schadstoffe auf, alshätte er selbst eine Zigarette geraucht.In Raucher-Haushalten wird beson-ders häufig die Gesundheit der Kinderdurch Passivrauchen beeinträchtigt.

Außer den in dieser Tabelle genannten Lebensgewohnheiten gibt eseine weitere, die ein besonderes Erkrankungsrisiko mit sich bringt:das Rauchen. Tabakrauch enthält eine Vielzahl von Schadstoffen wieKohlenmonoxid, Stickstoffoxide, Kadmium, Zink, Nickel, flüchtigeAldehyde, Benzole, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffeund Blei. Diese Schadstoffe verursachen vielfältige gesundheitlicheSchäden – darunter auch Krebs. Wer raucht, erhöht sein Risiko, an

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betroffenesOrgan

Gebärmutter

Kehlkopf

Leber

Lunge

Magen

Mund und Rachen

Niere

Prostata

Was verringert dasErkrankungsrisiko?

Bewegung

Obst-/Gemüseverzehr

ObstverzehrGemüseverzehr

ObstverzehrGemüseverzehr

Obst-/Gemüseverzehr

Obst-/Gemüseverzehr

Bewegung

Was erhöht dasErkrankungsrisiko?

Übergewicht

Alkohol

Alkohol

Alkohol

Alkohol

Übergewicht

Milch/Milchprodukte

Risikoverringernder Effekt ist �� möglich, ��� wahrscheinlich, ���� überzeugend

Risikoerhöhender Effekt ist �� möglich, ��� wahrscheinlich, ���� überzeugend

Quelle: Ernährungsbericht 2004

hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., Bonn,

Teil II, Kapitel 5

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Aufatmen – Erfolgreich zum Nichtraucher.

Präventionsratgeber 4 der Deutschen

Krebshilfe

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Präventionsratgeber Ernährung

Tatsachen rund um die Ernährung� Bei Erwachsenen und Kindern nehmen Häufigkeit undSchwere von Übergewicht und Fettsucht (Adipositas) zu.Dafür ist die Lebensweise entscheidend verantwortlich

� Bei der Herstellung und Bewertung von Lebensmitteln isteindeutlicher Kompetenzverlust festzustellen. Die Mikrowel-le ersetzt den Herd. Fertiggerichte (Convenience) sind aufdem Vormarsch

� Eltern sind nicht mehr die zentrale Instanz in Ernährungsfra-gen. Diese Rolle übernehmen Peergroups und Vorbilder ausTV-Sendungen

� Ernährungsmuster manifestieren sich bereits im Kindesalter.Durch wiederholtes Anbieten bestimmter Lebensmittel kanndie Akzeptanz erhöht werden

� Durch Fast Food und „Convenience“ sinkt bei Kindern dasEmpfinden für Zutaten und Geschmacksrichtungen wie süß,salzig, sauer, bitter. Bei einem Kindergartentest fand dieMehrheit der Probanden Dosenananas leckerer als die frischeFrucht

Quellen: DGE, Prof. Volker Pudel, Prof. Helmut Heseker, VerbraucherzentraleEntnommen aus: Lebensmittel Zeitung Spezial 4/2004.

1918

Was verringertdas Risiko?

Verzehr von Obstund Gemüse

Verzehr vonFleischwaren

Aufnahme vonBallaststoffen

Alkohol

normalesKörpergewicht

Welche Mengewird empfohlen?

> 400 g/Tag (WHO)

> 650 g/Tag (DGE)

< 30 g/Tag

> 30 g/Tag

< 10 g/Tag(Frauen)

< 20 g/Tag(Männer)

BMI < 25

Welche Organesind betroffen?

� Speiseröhre� Blase� Darm� Kehlkopf� Lunge� Magen� Mund/Rachen

� Darm

� Darm

� Brust� Darm� Kehlkopf� Leber� Magen� Mund/Rachen� Speiseröhre� Eierstöcke

� Brust� Gebärmutter� Darm� Niere� Prostata

Die Menge macht’s: Ernährungsempfehlungen

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Präventionsratgeber Ernährung

schön gedeckter Tisch, denn das Auge isst bekanntlich mit. Dazugehören möglichst Gesellschaft, Gespräche, ausreichend Zeit undauch gewisse Umgangsformen. Essen ist ein Teil unserer Kultur, denschon die Jüngsten von Kindesbeinen an er- und mitleben sollten.

Vielleicht fragen Sie sich gerade, was diese Überlegungen mit derReduzierung des Krebsrisikos zu tun haben? Zugegeben: Es gibtkeine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Menschen, die selbstkochen und gemeinsam essen, seltener an Krebs erkranken. Aberwer seine Mahlzeiten eigenhändig zubereitet, wählt die Zutatenbewusst aus und entscheidet über die Art der Zubereitung. Kurz: Erweiß, was er auf dem Teller hat. Und wer seinen Körper nicht dau-ernd zwischendurch und auf die Schnelle mit Essbarem versorgt, gibtihm die Chance, die natürlichen Signale von Hunger und Sättigung zuempfinden und ihnen zu folgen.

„Ein gutes Essen ist Balsam für die Seele“ sagt ein altes Sprich-wort aus Tadschikistan. Dass Essen Spaß macht und Sie sogargesund erhalten kann – diese Überzeugung möchten wir Ihnenauf den folgenden Seiten vermitteln.

Treffpunkt Tisch

Von Lebensqualität und Esskultur„Essen und trinken hält Leib und Seele zusammen” wussten schonunsere Großeltern. Dabei geht es allerdings um mehr als die pureKalorienaufnahme.

Noch nie ließen sich so viele hochwertige Lebensmittel kaufen wieheute, noch nie waren Küchen so perfekt ausgestattet und technischausgeklügelt. Noch nie waren die Angebotspalette an Fertiggerich-ten, so genannten Convenience Produkten, so breit gefächert, dieLieferdienste mit Mahlzeiten in Pappschachteln so zahlreich. Nochnie war die Zahl der (jungen) Menschen mit Ess-Störungen so groß.Immer mehr Menschen essen nebenbei und im Vorübergehen: beim

Arbeiten, beim Fernsehen, imStehen oder im Auto auf demWeg zur Arbeit. Das Essenwird abgewertet, versorgtzwar den „Leib“ mit Energie,aber die „Seele” läuft Gefahr,bei dieser häufig mechani-schen Nahrungsaufnahme zuverhungern.

Dabei kann Essen eine Gau-menfreude sein und erfülltnicht zuletzt auch eine wichti-ge soziale Funktion: der Tisch

als Treffpunkt mit der Gelegenheit, miteinander zu reden und ande-ren zuzuhören. Das Essen ist elementarer Bestandteil dieser „Kom-munikationsbörse“ und stellt darüber hinaus immer wieder auch eingenussvolles Erlebnis dar, das ein wichtiger Beitrag zur Lebensqua-lität ist. Essen als Ereignis: Dazu gehören die Vorfreude, bewusstesAussuchen, Zubereiten und Genießen des Essens. Dazu gehört ein

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Unsere Empfehlungen� Gesundheit geht durch den Magen. Essen Sie täglich Obstund Gemüse.

� Essen Sie dabei Obst und Gemüse anstelle von anderenLebensmitteln und nicht zusätzlich. Ersetzen Sie zum Bei-spiel den nachmittäglichen Kuchen durch ein süßes StückObst.

� Halten Sie sich ruhig an den Grundsatz „viel hilft viel“, dennauch das haben die Experten festgestellt: Je mehr Obst undGemüse ein Mensch isst, desto stärker senkt er seinErkrankungsrisiko.

� Stellen Sie Ihre Auswahl abwechslungsreich zusammen.Bei Obst und Gemüse braucht keine „Langeweile“ aufzu-kommen.

� Bevorzugen Sie Obst und Gemüse der Saison und mög-lichst aus Ihrer Region, das nicht für lange Transportzeitenhaltbar gemacht werden muss.

� Verteilen Sie Ihre Obst-, Gemüse-, Salat- und Saftportionenüber den ganzen Tag.

Wichtig zu wissen: Der vorbeugende Einfluss geht nicht auf ein-zelne Inhaltsstoffe oder Sorten zurück! Ausschlaggebend istallein die Menge und Vielfalt an Obst und Gemüse, die Sie zusich nehmen.

Tipps für Eltern� Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.� Starten Sie mit Ihren Kindern schon morgens mit Obst inden Tag, etwa als frische Zutaten im Müsli.

� Gurke, Möhre, Äpfel oder Kirschen sind knackige Bestand-teile des Schulfrühstücks.

� Beim Spielen und Toben bringen mundgerecht geschnitte-ne Obsthäppchen neue Energie.

� Süße Früchte statt Schokolade stillen den Hunger aufSüßes. Als besondere Attraktion kann man Erdbeeren,Banane und Co. ausnahmsweise auch einmal in Schokolade„baden“!

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Bunt und gesund

Gemüse und Obst„Esst mehr Obst“ – diesen Werbespruch gab es schon vor fünfzigJahren. Er hat an Aktualität nichts eingebüßt, sollte aber ausgeweitetwerden: „Esst mehr Obst und Gemüse”. Derzeit verzehrt nach denErgebnissen des jüngsten Ernährungsberichts der Deutschen Gesell-schaft für Ernährung jeder Bundesbürger statistisch gesehen pro Tagnur zirka 300 g Gemüse und Obst.

Obst und Gemüse enthalten viel Ge-sundes: unter anderem lebens-wichtige und gesundheitsförderndeInhaltsstoffe wie Vitamine, Mineral-stoffe, so genannte sekundäre Pflan-zenstoffe und jede Menge Ballaststof-fe. Viele dieser Inhaltsstoffe helfenüber komplizierte Stoffwechselvorgän-ge, das Krebsrisiko zu senken. NeuereUntersuchungen belegen zwar, dassdie Schutzfunktion von Obst undGemüse geringer ist, als bisher ange-nommen wurde, und zudem auf weni-

ger Krebsarten beschränkt ist. Dennoch: Wer reichlich und regel-mäßig „bunt und gesund” isst, reduziert insgesamt gesehen seinKrebsrisiko, senkt aber auf jeden Fall auch sein Risiko für Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen.

Daher ist die Empfehlung der DGE, täglich mindestens 650Gramm Obst und Gemüse zu essen, uneingeschränkt aktuell.

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Zurückhaltend

Fleisch und FleischwarenDen bunten Prospekten großer Verbrauchermärkte nach zu urteilen,gehören Fleisch und Wurst ganz selbstverständlich und täglich aufden Teller. Tatsächlich haben die Verbraucher im letzten Jahr weni-ger Fleisch und Wurst gegessen, nachdem sie zuvor – BSE, Hormon-und Antibiotika-Skandalen zum Trotz – mehr verbraucht hatten. Ins-gesamt lag in Deutschland nach Angaben des Deutschen Fleischer-

Verbandes der Pro-Kopf-Verzehr anFleisch im Jahr 2006 bei 59,0 kg, dasist der niedrigste Wert seit Jahrzehn-ten. Von dieser Gesamtmenge entfieletwas mehr als die Hälfte, nämlich30,0 kg pro Person, auf Wurst undFleischwaren.

Fleisch ist zwar ein wichtiger Lieferantfür B-Vitamine, Eisen, Zink, Selen undKalium und enthält viel Protein. Aberfür die Gesundheit gilt die Devise„weniger ist mehr“, denn mancheFleischsorten können auch viel Fettenthalten.

Fleisch wird fast ausnahmslos zubereitet, bevor es gegessen wird.Wenn Sie es beim Braten oder Grillen zu stark erhitzen, könnenSchadstoffe wie zum Beispiel die krebserregenden polyzyklischenaromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen.

Geräuchert, gesalzen, getrocknet: Wurst, Schinken und gepökeltesFleisch enthalten Stoffe, die sich bei der Verdauung krebserregendauswirken können. Auch die Art, wie diese Fleischwaren zubereitetwurden, kann zu Gesundheitsrisiken führen.

� Ihr Kind ist ein Obst- und Gemüsemuffel? Planen Siegemeinsam, was eingekauft und gekocht werden soll.Schaffen Sie Anreize, Neues zu kosten!

� Wenn Sie Gemüse dünsten und anschließend pürieren,können Sie eine ganze Gemüseportion zum Beispiel in derSpaghettisauce „verstecken“.

� Frische Säfte können manchmal eine Portion der Obst- undGemüseration ersetzen.

Mit Obst und Gemüse durch den Tag

Frühstück je nach Jahreszeit frische Früchte pur oderals Zusatz im Müsli, 1 Glas Saft

Zwischendurch Obst nach Jahreszeit(vormittags)

Mittagessen Gemüseauflauf

Zwischendurch Rohkost nach Jahreszeit(nachmittags)

Abendessen Salatteller

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Käse und Rohkost sind eine schmack-

hafte Alternative zu Wurst und Schinken

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Präventionsratgeber Ernährung

Auf Sparflamme

FetteOb Butter, Schmalz, Öle oder sonstigeFette: Fett ist ein Stoff, der entwederaus Tier- oder Pflanzenzellen gewon-nen wird. Es ist ein guter Geschmack-sträger, deshalb schmecken zum Bei-spiel eine Sauce mit einem SchussSahne oder ein Sahnejoghurt einfachbesser als die „abgespeckte“ Alter-native.

Nichtsdestotrotz: Zu viel Fett ist unge-sund. Das gilt auch für Kinder! Wer zuviel Fett isst, läuft Gefahr, überge-

wichtig zu werden (vergleiche dazu auch das Kapitel auf Seite 40).Bei Mädchen, die viel Fett zu sich nehmen, liegt oft der Zeitpunkt derersten Regelblutung früher, was wiederum ein nachgewiesenerRisikofaktor für Brustkrebs ist. Grundsätzlich gibt es aber keineHinweise darauf, dass die Fettaufnahme mit dem Krebsrisiko ver-bunden ist.

Bei Ihrer Ernährung kommt es aber nicht nur auf die absolute Menge,sondern auch auf das so genannte Fettsäurenmuster an. Darunterversteht man unter anderem die Zusammensetzung des Fettes ausgesättigten beziehungsweise mehr- oder einfach ungesättigten Fett-säuren. Lebensmittel haben unterschiedliche Fettsäurenmuster. Ge-sättigte Fettsäuren sind überwiegend in tierischen Produkten enthal-ten, also in fettreichem Fleisch und in Wurst, aber auch in Butter oderSchmalz. Sie sollten eher zurückhaltend konsumiert werden. Zubevorzugen sind Pflanzenöle mit einem hohen Gehalt an einfachungesättigten und Omega-3-Fettsäuren, also Rapsöl und Olivenöl,aber auch weniger verbreitete Sorten wie Walnuss- oder Kürbis-

Der Verzehr von Fleischwaren erhöht besonders das Risiko, an Dick-darmkrebs zu erkranken. Wenn weniger Wurst und Fleischwarengegessen würden – und hier sind vor allem die Männer angespro-chen –, ließen sich nach Expertenschätzungen bis zu 10.000 Dick-darmkrebsfälle vermeiden.

Unsere Empfehlungen� Fleisch und Wurst können durchaus auf dem Speiseplan ste-hen, aber nicht jeden Tag: zwei- bis dreimal mal pro Wochekleine Portionen Fleisch reichen aus, um den Körper mit dennötigen Nährstoffen zu versorgen.

� Gehen Sie vor allem mit Wurst sparsam um. Schneiden Siedas Brot immer dicker als den Aufschnitt.

� Essen Sie wenig Gepökeltes wie zum Beispiel Kassler.� Bereiten Sie das Fleisch schonend zu: nicht scharf anbraten,nicht grillen, sondern lieber dünsten, kochen oder schmoren.

� Greifen Sie anstelle von Fleisch lieber zu Fisch, vor allem zuSeefisch (etwa Hering, Makrele, Lachs). Er enthält außerden wichtigen Spurenelementen Jod und Selen vor allemOmega-3-Fettsäuren, die das Krebsrisiko verringern können.

� Gestalten Sie Ihren Brotbelag mit fettarmem Käse und Roh-kost abwechslungsreich und gesund. Bevorzugen Sie beiWurst fettarme Sorten zum Beispiel Braten- oder Geflügel-aufschnitt oder Sülzen.

Tipps für Eltern� Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.� (Schul-)Brote mit vegetarischem Brotbelag (Salat, Gurke,Tomate) sind lecker und bunt. Achtung: Vegetarische Brot-aufstriche enthalten häufig viel Fett!

� Begeistern Sie Ihr Kind für Fischgerichte.� Erklären Sie Hamburger und Currywurst zum Imbiss mitAusnahmecharakter. Entwickeln Sie mit Ihrem Kind seinenganz persönlichen Gemüseburger.

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Präventionsratgeber Ernährung

Unsere Empfehlungen� Verringern Sie die Fettaufnahme aus tierischen Quellen.� Ersetzen Sie, wann immer es möglich ist, tierische durchpflanzliche Fette.

� Greifen Sie bei Milchprodukten zu den fettreduzierten An-geboten.

� Essen Sie regelmäßig (See-)Fisch, denn er enthält unteranderem Omega-3-Fettsäuren, die sich zum Beispiel positivauf den Blutfettspiegel auswirken.

� Verwenden Sie vorzugsweise gute Pflanzenöle wie etwaOliven- oder Rapsöl.

� Nehmen Sie beim Braten und Schmoren beschichtete Pfan-nen und Töpfe oder solche aus Aluguss. Darin brennt auchmit wenig Fett nichts an, und sie brauchen auch nicht sohoch erhitzt zu werden. Das verringert die Gefahr, dass dasFett anfängt zu „rauchen“.

� Achten Sie auf die so genannten „versteckten Fette” etwain Schokolade, Eis, Kuchen, Knabberartikeln oder Fertig-gerichten.

Tipps für Eltern� Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.� Fast food: Der schnelle Happen aus der Hand ist beliebt,sollte aber eine Ausnahme sein. Denn Hamburger, Pommesund Co. enthalten viele Kalorien und viel (gesättigtes) Fettund wenig Nährstoffe.

� Joghurt und Quarkspeisen sind leckere Zwischenmahl-zeiten – kaufen Sie am besten die fettreduzierte Variante.

� Süße Verführungen machen glücklich – aber bitte nur inMaßen: zu Schokolade mit viel Fett gibt es fettarme Alter-nativen wie zum Beispiel Gummibärchen. Denken Sie aberan deren Zuckergehalt!

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kernöl. Raps-, Kürbiskern- und Walnussöl sind unter anderem wegenihres Gehaltes an Omega-3-Fettsäuren besonders wertvoll.

Das Krebsrisiko konnte bisher nicht eindeutig mit einem Fettsäuren-muster in Verbindung gebracht werden. Es gibt Hinweise darauf, dassgesättigte Fettsäuren das Brustkrebsrisiko erhöhen und dass dieAufnahme von Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Dickdarm- undBrustkrebs senken kann.

Damit Ihnen die gesunden Inhaltsstoffe auch in vollem Umfangzu Gute kommen, sollten feines (nicht raffiniertes) Raps-,Walnuss- und Kürbiskernöl vorzugsweise in der kalten Küche –etwa für Salate – verwendet werden. Olivenöl und raffiniertesRapsöl vertragen dagegen maßvolles Erhitzen problemlos.

Beim Einkauf ein qualitativ gutes Öl zu bekommen, ist allerdingsmanchmal gar nicht so einfach. Beim Rapsöl gestaltet sich dies nochvergleichsweise problemlos, sogar in Supermarkt- und Discounter-regalen – dies ergab eine Prüfung der Stiftung Warentest – findensich gute Produkte ohne bedenkliche Schadstoffe. Schwieriger ist esbeim Ölivenöl: Hier existieren neben den wirklich guten, kalt gepres-sten Ölen auch „schwarze Schafe“ in Form von chemisch nachbe-handelten Produkten. Einen guten Anhaltspunkt bietet zum Beispielder Gehalt an freien Fettsäuren, der meist auf dem Etikett angege-ben ist: Ein niedriger Wert (bis zu maximal einem Prozent) zeugt vonQualität und schonender Verarbeitung der Oliven. Gutes Kürbiskernölträgt die Beschriftung „g.g.A.“ für „geschützte geographische An-gabe“, eine von der Europäischen Union vergebene Schutzbezeich-nung. Nur für Öle, die in der Steiermark aus österreichischen Kernengepresst wurden, nach dem traditionellen Verfahren und ohne che-mische Zusätze, darf diese Angabe verwendet werden.

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Präventionsratgeber Ernährung

Ernährung könnte in Deutschland die Erkrankungen an Dickdarm-krebs bei Männern um 2,8 Prozent und bei Frauen um zirka 4,4 Pro-zent verringern. Fast 14.000 Menschen blieben also von Darmkrebsverschont.

Unsere EmpfehlungenErnähren Sie sich mit reichlich Ballast:� Sorgen Sie täglich für ausreichend Ballaststoffe durchGemüse und Obst.

� Müsli am Morgen ist ein gesunder Start in den Tag.� Ersetzen Sie Weißbrot und Brötchen durch die Vollkorn-Varianten. Auch Knäckebrot gibt es in ballaststoffreichenSorten.

� Kochen Sie Vollkorn- oder Naturreis anstelle des geschälten.� Wichtig: Trinken Sie reichlich, mindestens eineinhalb LiterFlüssigkeit täglich, gerne auch mehr. Möglichst Wasser,ungesüßte Tees oder andere kalorienarme Getränke wiezum Beispiel Fruchtsaftschorlen.

Tipps für Eltern� Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.� Starten Sie mit Ihren Kindern gesund in den Tag: mit einemausgiebigen Frühstück etwa mit ungezuckertem Müsli,Cornflakes und Obst.

� Vollkornbrot und Rohkost beschäftigen nicht nur den Darm,sondern fordern auch die Zähne.

� Mit mundgerecht geschnittenen Obst- und Rohkosthäpp-chen können Sie Ihrem Kind ballaststoff- und abwechs-lungsreiche Zwischenmahlzeiten anbieten.

� Fast alle Kinder sind Nudelfans. Steigen Sie gemeinsam aufVollkorn-Spaghetti um.

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Schwerwiegend

BallaststoffeBallast abwerfen – in vielen Lebenslagen sicher eine gute Empfeh-lung. Bei der Ernährung lautet die Devise dagegen: Ballast aufneh-men. Ballaststoffe sind Bestandteile in Lebensmitteln, die auf ihremWeg durch den Verdauungstrakt nicht abgebaut werden können.Diese Stoffe binden Wasser, füllen so den Darm und regen dadurchdessen Tätigkeit an. Auf diese Weise bleibt die Nahrung kürzer imDarm. Schadstoffe, die während der Verdauung entstehen, werdenschneller ausgeschieden und haben weniger Zeit und Gelegenheit,die Darmschleimhaut zu schädigen. Wer viel Ballaststoffe zu sichnimmt, hat ein geringeres Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken.

Auch zu Brustkrebs könnte eine Verbindung bestehen: Eine hoheBallaststoff-Aufnahme scheint bei jungen Mädchen den Zeitpunktder ersten Regelblutung zu verzögern. Eine frühe Regelblutung giltwiederum als erwiesener Risikofaktor für Brustkrebs.

Ballaststoffe finden sich fast aus-schließlich in pflanzlichen Lebens-mitteln: neben Gemüse und Obst vorallem in Getreide – und hier besondersin den Randschichten der Körner.Weißes Mehl der Typen 405 und 550enthält nur noch wenig Ballaststoffeund ist infolgedessen zu „leicht“. BeiVollkornmehl sind sie dagegen erhal-ten geblieben. Auch Naturreis, Voll-kornnudeln und Müslis liefern reichlichBallaststoffe. Eine ballaststoffreiche

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inzwischen bei 13,6 Jahren. Etwa 22 Prozent der Jugendlichen zwi-schen 12 und 17 Jahren trinken regelmäßig, das heißt mindestenseinmal pro Woche Alkohol, und zwar im Durchschnitt 50,4 g proWoche. Das entspricht ungefähr 0,6 Litern Wein oder 1,2 Litern Bier.Auch die Ergebnisse der „Europäischen Schülerstudie zu Alkohol undanderen Drogen“ (ESPAD), einer Befragung von Schülern der 9. und10. Klassen aus dem Jahr 2003, sind alarmierend: Jeder zweiteJugendliche unter 14 Jahren war schon einmal betrunken. In denletzten 12 Monaten vor der Befragung waren lediglich sechs Prozentder Jungen und fünf Prozent der Mädchen abstinent.

Besonders erschreckend: Immer mehr junge Leute trinken innerhalbkurzer Zeit viel Alkohol (mehr als fünf Gläser). Das so genannte„Binge-Drinking“ ist besonders bei männlichen Jugendlichen ver-breitet: 63 Prozent der 16- bis 17-Jährigen gaben an, mindestens ein-mal im Monat fünf oder mehr Gläser getrunken zu haben. Dement-sprechend stark angestiegen ist die Zahl der Kinder undJugendlichen, die wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhausbehandelt werden mussten – von 9.500 im Jahr 2000 hat sie sich imJahr 2005 auf 19.400 verdoppelt.

Verändert haben sich die Vorlieben der jungen Leute für alkoholischeGetränke: Alkopops spielen nach der Steuererhöhung nur noch eineuntergeordnete Rolle, 2007 trinken nur noch zehn Prozent derJugendlichen monatlich die Mischgetränke aus Limonaden oder Säf-ten und hochprozentigem Alkohol wie Rum, Wodka oder Tequila.Etwa 24 Prozent trinken bier- und weinhaltige Mischgetränke, 37 Pro-zent trinken Bier – letzteres vermehrt Mädchen (52 Prozent). Deutlichgestiegen ist der Konsum von Spirituosen: von 16 Prozent im Jahr2004 auf 21 Prozent im Jahr 2007. Die Hälfte der Jungen und gut einDrittel der Mädchen greifen regelmäßig zu hochprozentigem Alkohol.

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist Alkohol völlig über-flüssig. Schon Wilhelm Buschs launiger Reim „So ist es mitTabak und Rum – erst bist du froh, dann fällst du um.“ weist aufdie negativen Wirkungen des Alkohols hin. Bedenken Sie bei

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Prozentrechnung

AlkoholDer Begriff Alkohol geht auf das arabische Wort „al-kuhl“ zurück undhat dort die Bedeutung „das Feinste/feines Pulver“. Ursprünglichbezeichnete man damit die flüchtigen Bestandteile des Weines. Seit1950 hat sich der Alkoholverbrauch pro Kopf in Deutschland deutlicherhöht. Im Jahr 2006 hat nach Angaben der Deutschen Hauptstellefür Suchtfragen e.V. statistisch gesehen jeder Bundesbürger 10,1Liter reinen Alkohol getrunken. Oder in Form eines Beispiels: DieseMenge entspricht ungefähr 103 Liter Rotwein.

Pro-Kopf-Verbrauch alkoholischer Getränkein Deutschland 2006 Liter

� Bier 116,0� Wein (einschl. Wermut- und Kräuterwein) 20,1� Schaumwein 3,8� Spirituosen 5,7

Nach einer Berechnung des Bundesministeriums für Gesundheittrinken 9,5 Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 69 JahrenAlkohol in riskanter Menge. Bei 1,7 Millionen dieser Menschen liegtein gesundheitsschädigender, missbräuchlicher Konsum vor, 1,3 Mil-lionen sind alkoholabhängig. Pro Jahr sterben etwa 42.000 Men-schen direkt (etwa durch Missbrauch) oder indirekt (zum Beispieldurch einen alkoholisierten Unfallfahrer) durch Alkohol.

Bedenklich ist, dass Jugendliche immer früher zu alkoholhaltigenGetränken greifen: Das Einstiegsalter für den regelmäßigen Konsumliegt nach Angaben der Deutschen Hauptstelle gegen Suchtgefahren

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Ihrer persönlichen „Prozentrechnung“, dass alkoholische Ge-tränke nicht nur vorübergehend zu Kopf steigen, sondern auchdauerhafte Auswirkungen haben können.

Alkohol wird über die Schleimhaut desVerdauungstraktes ins Blut aufgenom-men. Wie schnell dies geschieht,hängt unter anderem davon ab, wasund wie viel Sie gegessen haben. DasBlut verteilt den Alkohol dann imgesamten Körper. Ungefähr 30 bis 60Minuten, nachdem Sie Alkohol getrun-ken haben, erreicht die Alkoholkonzen-tration in Ihrem Blut den höchstenWert. Dann sinkt er wieder ab, weildie Leber ihn stündlich um etwa 0,1bis 0,2 Promille abbaut.

Die Verteilung des Alkohols im ganzenKörper erklärt auch, warum ein regel-mäßiger Alkoholkonsum viele Organeschädigt: die Leber, die Bauchspei-cheldrüse, das Herz, das Nervensy-stem und die Muskulatur. Und er

begünstigt die Entstehung von Krebs: Wer regelmäßig Alkohol trinkt,erhöht sein Risiko, an Brust-, Darm-, Kehlkopf-, Leber-, Magen-,Mund- und Rachen- sowie Speiseröhren- und Eierstockkrebs zuerkranken.

Ursache für die krebsfördernde Wirkung ist vermutlich das Acetalde-hyd, eine nachweislich kanzerogene Verbindung aus dem reinenAlkohol, dem Äthanol. Deshalb leuchtet es auch ein, dass das Krebs-risiko steigt, je mehr Alkohol getrunken wird. Hochprozentige Geträn-ke erscheinen in diesem Zusammenhang um so gefährlicher.

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Beispiel Brustkrebs, die häufigste weibliche Krebserkrankung: EineFrau, die täglich 0,3 l Wein trinkt, erhöht ihr Brustkrebsrisiko um 31Prozent. Dabei scheint nicht nur der Alkohol selbst für die kanzero-gene Wirkung verantwortlich zu sein. Er beeinflusst vielmehr auchden weiblichen Hormonhaushalt und führt zu erhöhten Östrogen-spiegeln. Experten schätzen, dass etwa 4 Prozent aller Brustkrebs-fälle auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen sind.

Besonders schädlich ist die Kombination von Rauchen und Alkohol-konsum: Wer viel raucht und trinkt, vervielfacht das Risiko fürKrebserkrankungen der oberen Atemwege und des Verdauungstrak-tes auf das Zehn- bis Hundertfache!

Wo liegt nun aber die Höchstgrenze dessen, was ein Erwachseneran Alkohol trinken darf, ohne ein gesundheitliches Risiko einzuge-hen? Ein solcher Grenzwert ist schwer festzulegen, denn einen risi-kofreien Konsum gibt es nicht. Zusätzlich zur Aufnahme des Alko-hols spielen zudem auch noch andere Faktoren wie zum Beispiel dasGeschlecht, das Alter, die körperliche Verfassung und die Ernährungeine Rolle.

Experten empfehlen, grundsätzlichwenig und nicht täglich Alkohol zutrinken. Bei Männern sollte derHöchstwert bei maximal 20 Grammund bei Frauen höchstens 10Gramm Alkohol pro Tag liegen (10g Alkohol sind enthalten in: 125 mlWein oder 250 ml Bier).

Würden diese Höchstmengen einge-halten, ließen sich zirka 2,5 Prozentder Krebsfälle bei Männern und einProzent bei Frauen vermeiden. Inkonkreten Zahlen ausgedrückt wärendies jährlich insgesamt rund 6.800Menschen!

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Nicht nur für Kinder: Fruchtsaft und

-Schorlen als gesunde Durstlöscher

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Fruchtig, lecker und alkoholfrei –Cocktailrezepte

Die Deutsche Krebshilfe dankt dem Verband der deutschen Frucht-saft-Industrie e.V. für die nachfolgend aufgeführten Rezepte.

Green Dream

Zutaten (für 4 Portionen):80 ml Mandelsirup160 ml Orangensaft80 ml Zitronensaft8 Eiswürfel

400 ml Apfelsaft naturtrüb12 Spritzer Curacao blau Sirup

Dekoration:4 Minzezweige4 Strohhalme

Zubereitung:Mandelsirup, Orangensaft und Zitronensaft im Shaker kräftig schüt-teln oder in einer hohen Rührschüssel mixen. In vier Longdrinkgläserzerstoßenes Eis geben und jedes Glas mit Apfelsaft auffüllen.Jeweils drei Spritzer Curacao blau-Sirup über jedes Getränk träufelnund mit Minzezweigen und Strohhalm verzieren.

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Unsere Empfehlungen� Bestreiten Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5Liter pro Tag nicht in Form alkoholischer Getränke.

� Trinken Sie grundsätzlich wenig und nicht täglich Alkohol.Wenn Sie zu Prozent-haltigen Getränken greifen, tun Siedies zurückhaltend. „Verlängern” Sie zum Beispiel denSchoppen Wein mit Wasser.

� Wenn Ihnen Wasser und Tee auf die Dauer zu fade sind,mixen Sie bunte Cocktails aus alkoholfreien Zutaten. Einpaar leckere Rezepte finden Sie auf den nächsten Seiten.

� Viele ursprünglich alkoholische Getränke wie Bier, Wein undSekt gibt es heute als schmackhafte alkoholfreie Alternative.

Tipps für Eltern� Beim Thema Alkohol sind Sie als Vorbild besonders wichtig,damit Ihr Kind den vorsichtigen Umgang mit Prozent-halti-gen Getränken erlebt.

� Verharmlosen Sie Alkohol nicht – weder als Garant für Fröh-lichkeit noch als Seelentröster.

� Lassen Sie Ihre Kinder alkoholische Getränke nicht alsDurstlöscher erleben. Gegen Durst helfen am besten Was-ser, ungesüßte Früchtetees oder Wasser-Saftmischungen.

� Auch wenn Kinder sinnvollerweise im Haushalt mit zu-greifen sollen: Holen Sie sich Ihr Bier oder Ihren Wein bitteselbst aus dem Keller.

� Machen Sie Jugendlichen klar, dass Spirituosen besondersschädlich sind.

� Haben Sie im Blick, ob Ihr Kind an manchen Tagen oderWochenenden besonders viel trinkt („Binge Drinking”/„Flatrate-Parties”/„Koma-Trinken”). Holen Sie sich beiBedarf Rat und Hilfe in einer Beratungsstelle.

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Spritziger Peppermint

Zutaten (für 1 Glas): Dekoration:3 cl Peppermint-Sirup 1 Zweig Minze

200 ml Grapefruitsaft 1 Limettenscheibe50 ml Apfelsaft 1 Strohhalm

Eiswürfel

Zubereitung:Peppermint-Sirup, Grapefruit- und Apfelsaft mit 3Eiswürfeln in einen Shaker geben und kräftig schüt-teln. Mit den Eiswürfeln in ein Longdrinkglas gießen.Die Minze ins Glas stecken und mit Limetten-scheibe garnieren. Mit einem Strohhalm servieren.

So long

Zutaten (für 4 Portionen): Dekoration:1 Honigmelone Orangenschalen-120 ml Grenadinesirup Spirale600 ml Orangensaft

Zubereitung:Honigmelone schälen, in kleine Würfel schneidenund mit 4 cl Grenadinesirup übergießen, so dasssie die rote Farbe etwas annehmen. Honigmelo-nenwürfel in das Gefrierfach legen. Die gefrorenen

Fruchtstücke in Gläser geben und jeweils mit 150 ml Orangensaft auf-füllen, den verbliebenen Grenadinesirup auf die Gläser verteilen. ZurDekoration Schale von Orangen als Spirale an das Glas anbringen.

Fruchtbombe

Zutaten (für 1 Glas): Dekoration:1 EL Zitronensaft 1 Schaschlik-Spieß2 EL Kokosraspeln (Holz)

150 ml Orangensaft 1 Cocktailkirsche50 ml Bananennektar 1 Kiwischeibe1 EL Maracuja-Sirup 1 Orangenscheibe1 EL Grenadine-Sirup

Eiswürfel

Zubereitung:Den Rand eines Longdrink-Glases erst in Zitro-nensaft, dann in Kokosraspeln tauchen und bei-seite stellen. Orangensaft, Bananen-Nektar, Mara-

cuja- und Grenadine-Sirup mit drei Eiswürfeln in einen Shaker gebenund schütteln. In das vorbereitete Glas abseihen. Früchte auf einenlangen Spieß stecken und zum Umrühren in den Drink geben.

Scharfer Gemüse-Drink

Zutaten (für 1 Glas): Dekoration:150 ml Orangensaft kleine Möhre100 ml Gemüsesaft mit Grün1-2 TL Zitronensafteinige Spritzer Tabasco

Zubereitung:Orangen- und Gemüsesaft mit Zitronensaft undTabasco verrühren. Aber Achtung: Tabasco vor-sichtig dosieren! Möhre schälen, das Grün kürzenund als „Rührer” in den Drink stellen oderMöhrenscheiben auf den Glasrand stecken.

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Kinderleicht

Übergewicht„Mit Dicken macht man gerne Späße ...“. Was sich in dem Lied vonMarius Müller-Westernhagen lustig anhört, ist für viele Menschen lei-der wenig spaßige Realität: In Deutschland bringen gut 58 Prozentder männlichen und mehr als 43 Prozent der weiblichen Bevölkerungzu viel Gewicht auf die Waage. Besonders alarmierend: Rund 15 Pro-zent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahrenschleppen zu viele Pfunde mit sich herum, 6,3 Prozent davon sindsogar fettleibig (adipös) – Tendenz steigend. Große Unterschiede zwi-schen Mädchen und Jungen gibt es nicht, allerdings sind Kinder undJugendliche, die unter eher schwierigen Verhältnissen groß werden– dazu gehören zum Beispiel so genannte bildungsferne und ein-kommensschwache Familien – häufiger als andere übergewichtig.Kinder werden immer früher immer dicker – und immer kränker: AlsFolge von Adipositas können sich bei Jugendlichen die so genannteAltersdiabetes (Diabetes Typ 2) einstellen, Bluthochdruck, Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen, Gelenk- und Rückenbeschwerden, Erkrankungendes Bewegungsapparates, Rückgang der Fruchtbarkeit, Asthmasowie psychische Störungen wie Depressionen und Angstzustände.

Diese Entwicklung, die im Übrigen auch aus gesundheitspoliti-scher Sicht bedenklich ist, ist im Wesentlichen darin begründet,dass:� die Zusammenstellung dessen, was ein (übergewichtiger) Menschisst, „falsch“ ist, also zum Beispiel zu viel Fett und zu wenig Bal-laststoffe, und dadurch

� die Energiebilanz dieses Menschen positiv ausfällt. Das klingt gut,ist es aber nicht, denn es bedeutet, dass die Energiemenge, die ermit der Nahrung aufnimmt, über seinem täglichen Energiever-brauch liegt. Der Körper speichert dann die nicht verbrauchte Ener-gie in Depots: den Fettzellen.

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Das Ergebnis: Der Mensch isst mehr, als er (ver-)braucht.

Bauchlastige „Hitliste“Fast-Food-Produkte enthalten oft viel Fett, wenig Vitamine undBallaststoffe. Sie sollten deshalb nur ausnahmsweise gegessenwerden.� Curry-Bratwurst 150 g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 409 kcal� McDonalds Big Mäc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 504 kcal� McDonalds Hamburger Royal TS . . . . . . . . . . . . . . . 570 kcal� McDonalds Gemüse Mäc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 468 kcal� McDonalds Happy Meal (Kinder) . . . . . . . . . . . . . . . 648 kcal� Burger King Kids Menu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 622 kcal� Chicken Supreme von Burger King . . . . . . . . . . . . 1.400 kcal� Pommes mit Mayo 150g/ 20 g . . . . . . . . . . . . . . . . 633 kcal� Wagner Steinofen Salami-Pizza 320 g . . . . . . . . . . . 720 kcal� Wagner Steinofen Käse-Quartett Pizza 320 g . . . . . 730 kcal� Wagner Steinofen Thunfisch-Pizza 360 g . . . . . . . . 832 kcal� Wagner Piccolinis Schinken 270 g . . . . . . . . . . . . . . 583 kcal� Wagner Big Pizza Boston 420 g . . . . . . . . . . . . . . 1.050 kcal� Döner Kebap 350 g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 665 kcal� McDonalds McFlurry Erdbeere mit Milka 200 g . . . 442 kcal

kcal = Kilokalorie / Quellen: Stiftung Warentest, Heft 2/2005/Herstellerangaben

Der tägliche Energiebedarf eines Menschen, angegeben in Kilokalo-rien, setzt sich aus dem Basis-Energieverbrauch, dem so genanntenGrundumsatz, und aus der körperlichen Aktivität zusammen. Wiehoch der Grundumsatz ist, hängt dabei von Geschlecht, Alter undKörpergewicht der jeweiligen Person ab. Das Ausmaß der körper-lichen Aktivität ergibt sich aus der beruflichen Tätigkeit und dem Frei-zeitverhalten. Die DGE gibt derzeit die Richtwerte für erwachseneMänner mit 2.400 Kilokalorien und für erwachsene Frauen mit 1.900Kilokalorien pro Tag an, da vielfach nicht genügend körperliche Akti-vität erreicht wird. Die Werte für Kinder finden Sie in der folgendenTabelle.

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So viel Energie brauchen Kinder*

Alter Jungen Mädchen

1 bis < 4 Jahre 1.100 kcal/Tag 1.000 kcal/Tag4 bis < 7 Jahre 1.500 kcal/Tag 1.400 kcal/Tag7 bis < 10 Jahre 1.900 kcal/Tag 1.700 kcal/Tag10 bis < 13 Jahre 2.300 kcal/Tag 2.000 kcal/Tag13 bis < 15 Jahre 2.700 kcal/Tag 2.200 kcal/Tag

* täglicher Energiebedarf von normalgewichtigen Kindern und Jugendlichen beimäßiger körperlicher AktivitätQuelle: DACH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr

Übergewicht ist aber nicht nur ein ästhetisches, sondern vor allemein gesundheitliches Problem: Das Risiko für Herzerkrankungen,Schlaganfälle, Bluthochdruck, Gelenkbeschwerden, Diabetes undauch für Krebs steigt an. Die häufigsten durch Übergewicht begün-stigten Krebsarten sind Brust-, Gebärmutter-, Darm-, Nieren-, und einbestimmter Speiseröhrenkrebs.

Wichtig ist dabei nicht nur das relative Körpergewicht, sondern auchdie Verteilung des Fettgewebes. Wer die überschüssigen Pfunde vorallem im Bauchbereich hat, muss mit einem erhöhten Darmkrebs-risiko leben. Bei Frauen erhöht sich das Brustkrebsrisiko, denn einesolche Fettansammlung führt über verschiedene Stoffwechselschrit-te zu einem erhöhten Insulinspiegel. Dieser wiederum lässt denÖstrogenspiegel ansteigen – ein besonderes Risiko für Frauen nachden Wechseljahren. Auch eine deutliche Gewichtszunahme (mehrals 20 kg) im Erwachsenenalter erhöht das Brustkrebsrisiko nach denWechseljahren.

Zu dünn? Zu dick? Oder gerade richtig? Ob Ihr Körpergewichtstimmt, können Sie mit dem so genannten Body-Mass-Index(BMI) überprüfen. Der international verwendete BMI beschreibtdas Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße.

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So berechnen Sie Ihren BMI

Ihr Körpergewicht in kg

Ihre Körpergröße in m2

Beispiel: Sie wiegen 60 kg und sind 1,60 m groß

60

1,60 x 1,60= 23,4 Ihr BMI beträgt 23,4

Die WHO gibt für Erwachsene folgende BMI-Richtwerte an

Einstufung� Untergewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . unter 18,5� Normalgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18,5 – 24,9� Übergewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . über 25,0- Präadipositas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,0 – 29,9- Adipositas Grad I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30,0 – 34,9- Adipositas Grad II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35,0 – 39,9- Adipositas Grad III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . über 40

Die Normalgewicht-Werte für Kinder sind alters- und geschlechts-abhängig. Da aufgrund ihres Wachstums die Körpermasse stetigenVeränderungen unterliegt, gibt es für Kinder mehr Werte als fürErwachsene.

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Unsere Empfehlungen� Achten Sie auf Ihr Gewicht.� Vermeiden Sie Übergewicht. Wenn Sie übergewichtig sind,reduzieren Sie die überschüssigen Pfunde, aber nehmen Sieauf keinen Fall weiter zu. Ihr Erfolgsrezept:

� Sorgen Sie für eine negative Energiebilanz.� Eine ausgewogene Ernährung mit viel Ballaststoffen undwenig Fett ist die beste Basis für ein „gesundes“ Gewicht.

� Wenn Sie zu Fast Food greifen: Essen Sie es nicht jedenTag und vor allem nicht als Zwischenmahlzeit.

� Achten Sie auf Ihr Sättigungsgefühl: Essen Sie nicht ausGewohnheit alles auf.

� „Opfern” Sie sich nicht, sondern lassen Sie Reste stehen.� Legen Sie beim Essen ab und zu eine Pause ein.� Bringen Sie sich in Schwung: Körperliche Aktivität beein-flusst Stoffwechsel und Hormonhaushalt positiv und erhöhtden Energieverbrauch.

Tipps für Eltern„Leichte Mädchen“ haben es besser als „schwere Jungs“:Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass bereits in jungenJahren der Grundstein für Übergewicht gelegt wird. FalscheErnährung und mangelnde Bewegung sind die „schwerwie-gendsten“ Ursachen dafür. Der Teufelskreis: ÜbergewichtigeKinder fühlen sich im wahrsten Sinne des Wortes oft nichtwohl in ihrer Haut und lindern diesen Frust durch Essen.� Haben Sie ein wachsames Auge auf das Gewicht IhresKindes.

� Wenn Sie es für nötig halten, sprechen Sie mit Ihrem Kindoffen über eventuelle Gewichtsprobleme.

� Entwickeln Sie gemeinsam Gegenstrategien. Dazu könnenetwa gehören:– erstellen Sie gemeinsam den wöchentlichen Speiseplan,kaufen Sie zusammen dafür ein,

– stellen Sie kalorienarme Alternativen für Appetitattackenbereit,

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Übrigens: Aktuelle Analysen über das Konsum- und FreizeitverhaltenJugendlicher lassen in dieser Hinsicht für die Zukunft „Gewicht“-igeserwarten. Nach der VerbraucherAnalyse 2004 (Axel Springer AG undBauer Verlagsgruppe, September 2004) zeigen die 14- bis 19-Jähri-gen ein sinkendes Gesundheitsbewusstsein, Ernährungsgewohnhei-ten nach dem Prinzip „Genuss“ statt „gesund“ sowie einen Hang zupassiven Freizeitvergnügungen wie Fernsehen, Kino, Computer undInternet. Sportliche Aktivitäten gehen dagegen mit Minuswerten ausder Befragung hervor.

Die „KidsVerbraucherAnalyse 2006” des Egmont Ehapa Verlageszeigt, dass 60 Prozent der 6- bis 13-jährigen Kinder zu Hause einenComputer nutzen, 94 Prozent von ihnen häufig oder ab und zu zumSpielen. Auch erstaunlich: 32 Prozent der Kinder von 6 bis 13 Jahrenhaben schon einen eigenen Fernsehapparat. Parallel dazu ergab dieBefragung, dass Kinder wieder mehr naschen – vor allem Schokola-de und Fruchtgummi.

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Präventionsratgeber Ernährung

Die Werte für den BMI (Body Mass Index) richten sich nach den Leitlinien der ArbeitsgemeinschaftAdipositas im Kindes- und Jugendalter.

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BMI

Alter

Jungen

starkes Übergewicht (Adipositas)Übergewicht

Normalgewicht

Untergewichtstarkes Untergewicht

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Präventionsratgeber Ernährung

Auf Achse

BewegungUnter dem Dach des Deutschen Olympischen SportBundes verbirgtsich Beeindruckendes: In 90.000 Turn- und Sportvereinen sind rund27 Millionen Mitglieder aktiv, davon mehr als 9 Millionen in der Deut-

schen Sportjugend. Pro Jahr leistenetwa 2,7 Millionen Menschen zirka500 Millionen freiwillige Arbeitsstun-den für die Sportvereine. Ergänzenddazu werben bundesweite Kam-pagnen wie etwa die besonders er-folgreiche „Trimm-Aktion“ für das all-tägliche Bewegungspensum.

Darüber hinaus treiben nach Angabendes Arbeitgeberverbandes deutscherFitness- und Gesundheits-Anlagen(DSSV) mehr als 4,5 Millionen Men-schen in bundesweit etwa 5.500 Fit-ness-Studios unter Anleitung qualifi-

zierter Trainer regelmäßig ein- oder mehrmals in der Woche Sport.Aber Laufband und Hantelbank sind nicht jedermanns Sache. Vielejoggen lieber für sich allein durch Wald und Flur oder bringen ihrenKörper im heimischen Keller ins Schwitzen.

Die oben erwähnten Zahlen sind erfreulich und belegen, dass fürviele Menschen Sport und Bewegung eine Selbstverständlichkeitsind. Dennoch tun viele, besser gesagt zu viele, gar nichts undbeschränken ihr sportliches Engagement auf die Sportübertragungenim Fernsehen.

Dabei ist regelmäßige, am besten tägliche Bewegung wichtig fürSeele, Geist und natürlich für den Körper. „Mens sana in corpore

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– sorgen Sie für regelmäßige Mahlzeiten, am besten zuHause, möglichst nicht im Schnellimbiss,

– treiben Sie gemeinsam Sport,– treffen Sie klare Vereinbarungen, was passiert, wenn ein-mal ein Kalorien-„Ausrutscher“ passiert,

– setzen Sie gemeinsam realistische Ziele, die Ihr Kind aucherreichen kann,

–machen Sie Ihrem Kind verständlich, dass Sie es mit Scho-koladen- und Pommes-Entzug nicht bestrafen wollen.

� Auch der Kinderarzt oder eine qualifizierte Ernährungsbe-ratung (siehe Internetadressen ab Seite 66) können helfen.

� Belohnungen spornen Kinder an und motivieren sie. Schen-ken Sie Ihren Kindern oder Enkeln statt Schokolade liebergemeinsame Zeit.

� Wer traurig ist oder sich weh getan hat, braucht ein „Trost-pflaster” – aber nicht unbedingt ein zuckerhaltiges.

Familiäre Gewohnheiten helfen, Übergewicht bei Kindernvorzubeugen� Essen Sie mindestens einmal am Tag mit Ihren Kindernzusammen

� Richten Sie es so ein, dass diese Mahlzeit möglichst immerzur gleichen Zeit stattfindet

� Schalten Sie während des Essens Fernseher und Radio aus� Reden Sie miteinander – die Mahlzeit ist die Informations-börse der Familie

� Während des Essens gibt es keinen Streit und keine Telefonate� Stellen Sie mit Ihren Kindern gemeinsam feste Regeln fürden Ablauf der Mahlzeiten und das Benehmen am Tisch auf

� Bremsen Sie den freien Zugang zu Süßigkeiten� Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und nehmen Sie sichZeit fürs Essen

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Wer lieber in einem Fitness-Studio trainieren möchte, kannauf folgende Qualitätskriterien achten� Angebot eines Probetrainings� Gesundheits-Check� Trainingsprogramm nach Ihren individuellen Bedürfnissen� qualifizierte Betreuung: Ausbildung der Trainer, Anzahl anTrainern, Korrektur von Fehlern

� ausreichende Anzahl an Kraft- und Ausdauergeräten� vielfältiges Kurs-Angebot� Sauberkeit des Studios� sonstige Angebote (zum Beispiel Sauna)� Vertrags-Bedingungen (Laufzeit maximal ein Jahr,Kündigungfrist nicht länger als drei Monate)

Fragen Sie nach dem Qualitätssiegel „Prae-Fit Gesundheits-Studio”,das die Arbeitsgemeinschaft „Gesundheit-Fitness-Wellness” ent-wickelt hat. Nach Angaben des DSSV erhalten Anlagen, die ein „spe-zielles Angebot im Sinne der Gesundheitsförderung” bereit halten,das Gütesiegel für jeweils zwei Jahre.

Unsere Empfehlungen� Um Ihr persönliches Krebsrisiko zu verringern, bewegen Siesich regelmäßig und täglich. Was Sie machen und wie inten-siv, müssen Sie im Laufe der Zeit für sich selbst heraus-finden.

� Wichtig ist dabei, dass Sie sich nicht unter- beziehungs-weise überfordern, sondern Ihre Leistungsfähigkeit nachund nach steigern. Oberstes Ziel ist, dass Sie Spaß an derSache haben!

� Wenn Sie bisher wenig oder gar keinen Sport getriebenhaben, lassen Sie sich vor Beginn von einem Arzt unter-suchen und beraten. Gewöhnen Sie Ihren Körper langsaman ein sportliches Leben!

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sano”, gesunder Geist in gesundem Körper: Davon waren schonunsere Vorfahren überzeugt. Dass körperliche Aktivität aber wirklichhilft, Krankheiten zu verhindern, wissen die Wissenschaftler erstjetzt: Das Risiko für eine Darmkrebserkrankung sinkt bei körperlichaktiven Menschen (30 bis 60 Minuten Bewegung an mindestens fünfTagen pro Woche) zum Beispiel um 40 bis 50 Prozent. Um 30 bis 40Prozent können die Brustkrebserkrankungen verringert werden.Reduziert ist auch das Risiko für Prostata- und Gebärmutterkrebs.

Mit „körperlicher Aktivität” sind allerdings nicht nur die reinsportlichen Aktivitäten gemeint. Wer zum Beispiel beruflichschon viel auf den Beinen ist oder häufig mit dem Hund an die fri-sche Luft geht, ist ohnehin kein Bewegungsmuffel und hat einenTeil seines Fitness-Solls schon erfüllt. Auch sonst bietet derTagesverlauf vielfältige Möglichkeiten für ein „bewegtes“ Leben.

Moderate Bewegung Intensives Training� flottes Gehen � Langstrecken-Schwimmen� Fahrrad fahren � Laufen� Tanzen � Tennis spielen

Wenn Sie bei der Suche nach Ihrem persönlichen SportfavoritenUnterstützung haben möchten, erkundigen Sie sich doch zum Bei-spiel nach Angeboten mit dem Qualitätssiegel der Initiative SPORTPRO GESUNDHEIT, einer Kooperation des Deutschen OlympischenSportBundes und der Bundesärztekammer. Vereine und Verbändemit diesem Siegel bieten zertifizierte, präventiv ausgerichteteGesundheitsprogramme mit verbindlichen Qualitätskriterien an. Bun-desweit gibt es derzeit zirka 10.000 Angebote mit diesem Qualitäts-siegel. Viele Krankenkassen haben das Siegel als qualifizierte Maß-nahme zur Primärprävention anerkannt und erstatten ihrenMitgliedern einen Teil der Kurskosten. Erkundigen Sie sich bei IhrerKrankenkasse.

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Präventionsratgeber Ernährung

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Präventionsratgeber Ernährung

Mit Sicherheit

Qualität und ZubereitungQualitätssicherung ist auch bei Lebensmitteln ein Thema. ZahlreicheVorschriften, gesetzliche Regelungen und Kontrollen sorgen zumBeispiel dafür, dass Lebensmittel vorgeschriebene Prüfungen durch-laufen, Grenzwerte für bestimmte Stoffe oder Rückstände in Lebens-mitteln nicht überschritten und Kühlketten eingehalten werden.Dadurch soll gewährleistet werden, dass der Verbraucher vor gefähr-licher, krankmachender „Chemie” in Esswaren geschützt wird unddass die Lebensmittel unverdorben in die Geschäfte gelangen.

An der häuslichen Schwelle findet die offizielle Qualitätssiche-rung jedoch ihr Ende. Ab hier sind Sie selbst dafür verantwort-lich, dass das, was auf den Tisch und in den Magen kommt, ein-wandfrei ist.

Stichwort Lagerung: Werden Lebensmittel zu lange oder falsch gela-gert, verderben sie, und es können sich krebsfördernde Substanzenbilden. Dann kann zum Beispiel Schimmel entstehen, der die krebs-erregenden Aflatoxine enthält. Zu alte Nüsse können ebenfalls ver-dorben sein, auch wenn auf ihnen kein Schimmel erkennbar ist. Obstbekommt braune, matschige Stellen (Braunfäule), die ebenfallsschädliche Stoffe (Patuline) enthalten. Werfen Sie solche verdorbe-nen Lebensmittel weg.

Stichwort Zubereitung: Sie achten beim Kauf Ihrer Lebensmittel aufgute Qualität – dann gehen Sie bei der Zubereitung dieser Lebens-mittel schonend mit ihnen um.

Fette können an der Luft oder bei starkem Erhitzen verderben. Es bil-den sich Substanzen (Radikale), die zum Beispiel bestimmte Vitami-ne sowie ungesättigte Fettsäuren schädigen. Auch die Entstehungkrebserregender Substanzen im Dickdarm könnte gefördert werden.

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� Wenn Sie in einem Fitness-Studio trainieren möchten,suchen Sie sich ein qualitativ gutes aus.

� Bringen Sie auch mit kleinen Veränderungen Bewegung inIhr Leben:

� Holen Sie die morgendlichen Vollkorn(!)brötchen mit demFahrrad oder zu Fuß.

� Steigen Sie Treppen, statt den Fahrstuhl oder die Rolltreppezu benutzen.

� Gönnen Sie sich nach dem Mittagessen häufig einen Ver-dauungsspaziergang. Ein paar Schritte an der frischen Luftvor dem Schlafengehen entspannen und helfen beim Ein-schlafen.

Tipps für Eltern� Kinder haben ein natürliches Bedürfnis nach Bewegung.Sorgen Sie für Wechsel zwischen körperlicher Aktivität undRuhephasen. Herumtoben erhöht den Energieverbrauchund beeinflusst den Stoffwechsel positiv.

� Animieren Sie Ihre Kinder, regelmäßig Sport zu treiben –vielleicht sogar mit Ihnen gemeinsam.

� Achten Sie darauf, dass Ihr Kind am Schulsport teilnimmt.� Stehen Sie nicht immer als privates „Transportunterneh-men” zur Verfügung. Muten Sie Ihrem Kind ruhig Fahrradfahren oder Fußwege zu.

� Kinderfeste im Fast-Food-„Restaurant” sind bewegungs-arm und kalorienreich. Inzwischen gibt es vielerorts Kletter-hallen oder Parks zum Toben, wo die Bewegung nicht zukurz kommt.

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Wenn Sie grillen, grillen Sie gesund� Gut ist ein Elektro- oder Gasgrill beziehungsweise ein Holz-kohlegrill mit seitlicher Feuerstelle, damit kein Fett in die Gluttropft. Wenn das passiert, entstehen gesundheitsgefährden-de Stoffe (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe,PAK, wie zum Beispiel Benzpyren). Diese Stoffe können mitdem Rauch auf das Grillgut gelangen

� Verwenden Sie beim Grillen über offener Glut nur Holzkohleoder Holzkohlebriketts, nicht aber selbst gesammeltes Holzoder brennbare Abfallstoffe

� Legen Sie das Grillgut erst auf, wenn die Holzkohle gut durch-geglüht ist (nach etwa 30 bis 60 Minuten). Sie erkennen dasdaran, dass die Kohle unter einer weißen Ascheschicht hell-rot glüht

� Legen Sie das Grillgut auf feste Alufolie oder in spezielle Alu-Grillschalen. Auch so gelangt kein Fett in die Glut

� Essen Sie keine verbrannten oder stark angekohlten Lebens-mittel

� Grillen Sie keine gepökelten Fleisch- oder Wurstwaren (zumBeispiel Fleisch- oder Bockwurst, Schinkenspeck, Kassler).Durch die starke Hitze können sich Nitrosamine bilden

� Verwenden Sie mageres Fleisch (am besten Geflügel) odernoch besser Fisch und feste Gemüsesorten (Paprika, Kartof-feln, Maiskolben)

� Ergänzen Sie das Gegrillte durch verschiedene fettarmeSoßen und Dips. Bieten Sie als Beilage frische Salate, Ge-müse und Obst an. Als Nachtisch eignen sich zum Beispielsehr gut in der Schale gegrillte Bananen

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Zu starkes Braten kann an der Oberfläche von Fleisch schädlicheSubstanzen entstehen lassen. Beim Verbrennen von Holz, Kohle undFett entstehen bestimmte Kohlenwasserstoffe, die sich zum Beispielauch in Teer finden und die krebsauslösend sind. Beim Räuchernund Grillen zu Hause können zum Beispiel große Mengen des Koh-lenwasserstoffs Benzpyren auf die Oberfläche von Fleischwarengelangen, besonders dann, wenn Fett in die Glut tropft undverbrennt.

Unsere Empfehlungen� Lagern Sie Lebensmittel nicht zu lange und zu warm, damitsie nicht schimmeln.

� Essen Sie keine angeschimmelten Lebensmittel. Die darinenthaltenen Pilzgifte (Mykotoxine) sind nachgewiesener-maßen krebserregend. Es reicht keinesfalls aus, die ange-schimmelte Stelle nur wegzuschneiden.

� Essen Sie keine Früchte mit braun-matschigen Stellen. Inder Braunfäule sind Patuline enthalten, die ebenfalls alskrebserregend gelten. Werfen Sie diese Früchte weg.

� Wenn Sie Lebensmittel länger lagern möchten, konservie-ren Sie diese durch Einfrieren oder Einkochen.

� Bereiten Sie Lebensmittel schonend zu, also bei möglichstniedrigen Temperaturen, möglichst kurz, mit wenig Wasserund Fett.

� Essen Sie keine Lebensmittel, die durch zu starkes Bratenoder Grillen angekohlt sind.

� Erhitzen Sie Fette nicht zu stark, so dass sie nicht „rauchen”.� Waschen Sie Obst, bevor Sie es essen.

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Präventionsratgeber Ernährung

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Präventionsratgeber Ernährung

Die Mengenangaben in den Rezepten wurden für4 Personen berechnet.

Endiviensuppe mit Pecorinound Basilikumöl

Zutaten:1 Kopf Endiviensalat1 Bund Basilikum50 ml Olivenöl1 Prise Salz

800 ml Gemüsefond80 g Joghurt1 Zitrone20 g Pecorino (Parmesankäse)

Zubereitung:� Den Endivien- (notfals Eisbergsalat) putzen, waschen und infeine Streifen schneiden. Basilikum waschen, Blätter abzupfenund mit ca 40 ml Olivenöl sowie einer Prise Salz vermengen.

� Die Mischung 10 Minuten im Gefrierfach gut durchkühlen las-sen, anschließend mit dem Pürierstab fein pürieren.

� 10 ml Olivenöl in einem Topf erhitzen, Salatstreifen zugeben,mit Salz und Peffer kräftig würzen und mit 800 ml Gemüsefond(der aus dem Glas ist prima dafür) auffüllen.

� Die Suppe kurz aufkochen, dann die Hitze reduzieren und 80 gJoghurt einrühren. Mit dem Saft einer Zitrone, Salz und Pefferabschmecken und bei ganz schwacher Hitze ziehen lassen. 20 gPecorino darüberhobeln, Basilikumöl darüberträufeln und servieren.

(Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus:

„Soup Cult”, Gräfe und Unzer Verlag, München)

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Gesunden Appetit!Mit Rezepten von Frank Buchholz

Kochen ist für ihn keine Geheimnis-krämerei hinter verschlossenen Türen.Frank Buchholz lässt sich beim Kochengern auf die Finger und in die Töpfeschauen: Ob im Fernsehen oder in seinenKochschulen in Unna und Mainz – bereit-willig gibt er sein Wissen weiter. Wer sichlieber in der passiven Rolle als reinerGenießer sieht, kann sich im „Meister-haus“ in Unna oder im „Restaurant Buch-holz“ in Mainz verwöhnen lassen.

„Genuss und Geschmack stehen immerim Vordergrund, bei allem was ich mache.Genauso wie meine Gäste. Sie geben mir

die Legitimation, meinen Beruf als Koch auszuüben. Ich koche füreuch. Nicht für die Kritiker.“ So beschreibt Frank Buchholz seine Ein-stellung zu seinem Beruf, den er eher als Berufung auslebt.

Frank Buchholz hat bei den Großen seiner Zunft gelernt, unter ande-rem bei Heinz Winkler im Tantris oder im Landhaus Scherrer. Er warMitinitator der Jungköche-Initative „Junge Wilde”, und der Restau-rantführer Gault Millau zeichnete ihn 1999 als „innovativsten Kochdes Jahres” aus. Er selbst beschreibt seinen Stil als „traditions-bewusst mit mediterranem Touch”.

Die Deutsche Krebshilfe bedankt sich sehr herzlich bei Frank Buch-holz, dass er durch einige Rezepte zur Abrundung dieser Broschürebeigetragen hat!

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Rosenkohleintopf

Zutaten:1 Bund Suppengrün

500 g Rosenkohl500 g kleine Kartoffeln8 Scheiben Speck*2 EL Olivenöl

1,5 l Gemüsebrühe50 g frischer Meerrettich1 Bund Petersilie2 Lorbeerblätter

Salz, Pfeffer, Muskat

Zubereitung:� Das Suppengrün und den Rosenkohl putzen; das Suppengrünsehr klein schneiden und den Rosenkohl von den äußeren Blät-tern und dem Stielansatz befreien. Die Kartoffeln schälen undlängs vierteln. Den Speck im heißen Olivenöl knusprig ausbra-ten, herausnehmen und auf Küchenpapier gut abtropfen lassen *.

� Suppengrün, Rosenkohl und Kartoffeln im Bratfett kurz andün-sten. Mit Gemüsebrühe auffüllen und mit Salz, Peffer, Muskatund Lorbeer würzen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze 15 - 20 Minu-ten garen.

� Den Meerrettich schälen und in dünne Scheiben schneiden; diePetersilie hacken. Beides zum Eintopf geben, eventuell nach-würzen und mit dem Speck garnieren.

* Wer es lieber fleischlos möchte, kann den Speck einfach weglassen.

(Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus:

„Gesund genießen”, © Stiehl/Otte GmbH, Osnabrück)

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Eintopf von Frühlingsgemüse

Zutaten:100 g mehlig-kochende Kartoffeln100 g Möhren100 g Kohlrabi50 g kleine grüne Erbsen1 Zwiebel

100 g Lauch50 g Butter1 l Geflügelfond1 Prise gemahlener Kümmel,

etwas Knoblauch und Salz2 EL frisch gehackte Frühlingskräuter wie

Petersilie

Zubereitung:� Kartoffeln, Möhren und Kohlrabi schälen, von den Bohnen dieEnden abknipsen, die Zwiebel schälen und den Lauch der Längenach aufschneiden und gründlich waschen. Das vorbereiteteGemüse in 1/2 cm große Würfel schneiden.

� Von der Butter 30 g erhitzen, das vorbereitete Gemüse darinandünsten. Den Geflügelfond aufgießen, aufkochen und etwa10 Minuten sanft köcheln lassen, die Erbsen dazugeben, mitKnoblauch, Kümmel und etwas Salz würzen und in weiteren 8bis 10 Minuten fertig garen.

� Zum Schluss die restliche Butter in kleinen Flocken unterziehen.Mit den gehackten Kräutern bestreut servieren.

(Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus:

„Soup Cult”, Gräfe und Unzer Verlag, München)

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Präventionsratgeber Ernährung

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Zubereitung:� Etwa 450 g der Auberginen der Länge nach halbieren, mehrmals miteiner Gabel anstechen und in einen Bräter legen. Thymian, Rosma-rin und Knoblauch hinzufügen, mit etwas Olivenöl benetzen, mitSalz bestreuen und im auf 140 °C vorgeheizten Rohr in zirka 40Minuten weich garen. Die Auberginen aus dem Ofen nehmen, miteinem Löffel das Fruchtfleisch ausschaben, abkühlen lassen undmit den getrockneten Tomaten pürieren.

� Die restlichen Auberginen schälen, klein würfeln und in reichlichheißem Öl frittieren; mit einer Schaumkelle aus dem Öl heben, aufeinem Tuch oder Küchenkrepp abtropfen lassen und salzen. ZumAuberginenpüree mischen, mit dem geriebenen Pecorino würzen.

� Den Teig mit dem Nudelholz oder der Maschine sehr dünn ausglät-ten und leicht mit dem zerklopftem Ei bepinseln. Mit einem Tee-löffel kleine Häufchen der Füllung (Farce) darauf verteilen. Miteinem runden Ausstecher kleine Kreise um die Farce ausstechen,halbmondförmig einbiegen und die beiden Enden zusammen-drücken, so dass ein Tortellino entsteht.

� Für die Sauce die ganzen Knoblauchzehen mit dem Peperoncino mit2 EL Olivenöl in der Pfanne kurz anbraten (sautieren). Knoblauchentfernen, 250 g klein geschnittene Kirschtomaten dazu geben undauf die halbe Menge einkochen. Die Masse im Mixer pürieren unddurch ein Sieb passieren. Mit Salz abschmecken und die Sauce ineinen kleinen Topf füllen.

� Das Basilikum mit einer Prise Salz und ausreichend Olivenöl zu einerglatten, flüssigen Sauce emulgieren.

� Die übrigen Kirschtomaten in kochendem Wasser blanchieren, häu-ten, vierteln, die Samen entfernen, mit wenig Olivenöl in einer brei-ten Pfanne kurz ansautieren. Mit dem Weißwein* ablöschen, ver-dunsten lassen, die Hühnerbrühe dazu gießen und kurz aufkochen.

� Die Tortellini in reichlich kochendem Salzwasser garen, abgießen, inder Pfanne mit den sautierten Tomaten unter Zugabe von etwasOlivenöl schwenken.

� Die Teller mit der Tomatensauce, der Basilikumemulsion und mitdem Tortellinifond leicht überziehen (nappieren), die Tortellini da-rauf betten und mit den Pecorino-Streifen garnieren.

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Rote Tortellini mit Auberginenund geräuchertem Pecorino

Zutaten für den Nudelteig:160 g Weizenmehl Type 40580 g Hartweizengrieß, doppelt gemahlen2 Eigelbe1 Ei35 g Tomatenmark

Salz

Zubereitung des Nudelteiges:Die beiden Mehltypen vermengen, mit den übrigen Zutaten undsoviel Wasser als nötig zu einem ziemlich festen, seidig glänzendenTeig verkneten. Zu einer Kugel einrollen und in Folie verpackt zirka 1Stunde kühl ruhen lassen.

Zutaten für die Tortellini:350 g frischer Nudelteig, mit Tomatenmark rot gefärbt1 Ei

900 g Auberginen8 getrocknete Tomaten1 Thymianzweig1 kleiner Zweig Rosmarin1 Knoblauchzehe30 g Pecorino (frischer Parmesan), gerieben

natives Olivenöl extra, Salz

Zutaten für die Sauce:450 g Kirschtomaten6 cl Gemüsebrühe5 cl Weißwein*2 Knoblauchzehen1 Bund Basilikum

1/2 Peperoncino (scharfe Chilischote)50 g geräucherter Pecorino, Julienne

natives Olivenöl extra, Salz

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Präventionsratgeber Ernährung

*Beim Kochen des Weines verflüchtigt sich der darinenthaltene Alkohol. Wer trotzdem keinen Weinverwenden möchte, kann alternativ mehr Hühner-brühe nehmen und mit mildem Essig abschmecken.Oder Sie lassen Ihrer Experimentierlust freien Lauf!

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Basilikum-Gnocchi mit Tomatenconfit„Wenn es mal schnell gehen muss“

Zutaten:600 g Kartoffeln (mehlig)1 gute Handvoll Basilikumblätter1 EL Olivenöl2 Eier10 EL Mehl5 EL geriebener Parmesan4 schöne Basilikumblätter1 Schalotte fein gehackt1 Knoblauchzehe gepreßt2 EL Tomatenkonzentrat2 EL Olivenöl

Zubereitung:� Die Kartoffeln in der Schale kochen, noch heiß schälen, durchs Pas-siergerät treiben und leicht auskühlen lassen.

� Die Basilikumblätter fein hacken und mit Olivenöl vermengen. Zusam-men mit den Eiern unter das Kartoffelpüree mischen, anschließenddas Mehl gut darunter mengen, mit Salz, Pfeffer und wenig Muskat-nuss abschmecken.

� Aus der Masse Gnocchi formen, diese über einen Gabelrücken abrol-len und in kochendem Salzwasser, dem wenig Öl beigegeben wurde,pochieren. Sobald die Gnocchi obenauf schwimmen, herausnehmenund gut abtropfen lassen.

� Für das Confit Schalotte, Knoblauch und Tomatenkonzentrat kurz inOlivenöl andünsten, die gehackten Kräuter und die Tomatenwürfelbeigeben, aufkochen und kurz ziehen lasen. Mit Salz und Pfefferabschmecken.

� Das heiße Tomatenconfit auf die Teller geben, die Gnocchi daraufanrichten, mit etwas geriebenen Parmesan bestreuen und mit einemBasilikumblatt garnieren.

(Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus „Simple Dishes”, Falken-Verlag München)

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Gefüllte grüne PaprikaschotenZutaten:8 lange milde grüne oder4 glockenförmige Paprikaschoten3 Baby-Maiskolben, grob zerkleinert3 Knoblauchzehen, geschält und halbiert4 EL Erdnussöl0,5 große Zwiebel, fein gehackt1 Tomate, gewürfelt2 frische Shiitake-Pilze, in feine Scheiben geschnitten50 g grüne Bohnen, in dünne Scheiben geschnitten0,5 TL Zucker1 EL Sojasauce

Salz, Pfeffer2 Eier3 EL Speisestärke

Salz, Pfeffer

Zubereitung:� Von den Paprikaschoten Deckel abschneiden und die Samen heraus-schneiden. Ausgehöhlte Schoten ausspülen und beiseite stellen.

� Für die Füllung Mais und Knoblauchzehen mit dem Stabmixer pürieren.� 3 EL Öl im Wok oder in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebel darin 30Sekunden anbraten. Tomate und Pilze zugeben, unter Rühren 1 Minu-te braten. Bohnen zugeben, weitere 30 Sekunden braten. Mais-Knob-lauch-Mischung, Zucker, Sojasauce, Salz, Pfeffer und übriges Öl zuge-ben. Eier in die Mischung schlagen, alles gut verrühren und noch 2Minuten braten, dann vom Herd nehmen, auf einen Teller geben. DenWok auswischen.

� Möglichst viel von der Gemüsefüllung in die Paprikaschoten geben.� Die Zutaten für den Teig mit 50 ml Wasser in einer Schüssel gutmischen.

� Frittieröl im Wok erhitzen. Die Hälfte der Paprikaschoten durch denTeig ziehen, im Öl rundum in 6-7 Minuten goldgelb frittieren. Heraus-heben und abtropfen lassen. Mit den übrigen Paprikaschoten ebensoverfahren. Die fertigen Paprikaschoten auf einer Platte anrichten, mitSchnittlauch garnieren und sofort servieren.

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Präventionsratgeber Ernährung

(Mit freundlicher Genehmigung entnommenaus „Mit Frank Buchholz kochen”, Falken-Verlag München)

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Präventionsratgeber Ernährung

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Deutsche Krebshilfe„Helfen. Forschen. Informieren.“

Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da: Sie hilft, unterstützt, berät undinformiert Krebskranke und ihre Angehörigen – selbstverständlichkostenlos.

Die umfangreiche Datenbank des Informations- und Beratungsdien-stes der Deutschen Krebshilfe enthält Adressen, die für Betroffenewichtig sind.

Diese Adressen können Sie bei der Deutschen Krebshilfebekommen� Tumorzentren oder onkologische Schwerpunktkrankenhäuser inIhrer Nähe, die Ihnen bei medizinischen Fragen weiterhelfen

� Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen an Ihrem Wohnort� Adressen von Fachkliniken und Kliniken für Krebsnachsorge-kuren

� Palliativstationen und Hospize; wenn Sie zum Beispiel Fragenzum Thema Schmerz haben, erhalten sie dort besonders fach-kundige Auskunft

Manchmal kommen zu den gesundheitlichen Sorgen eines Krebs-kranken noch finanzielle Probleme – zum Beispiel wenn ein beruf-stätiges Familienmitglied statt des vollen Gehaltes nur Krankengelderhält oder wenn durch die Krankheit Kosten entstehen, die derBetroffene selbst bezahlen muss. Unter bestimmten Voraussetzun-gen kann der Härtefonds der Deutschen Krebshilfe Betroffenen, diesich in einer finanziellen Notlage befinden, einen einmaligenZuschuss geben. Das Antragsformular erhalten Sie im Internet unterwww.krebshilfe.de/haertefonds.html oder direkt bei der Deut-schen Krebshilfe (Adresse siehe Seite 64).

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Immer wieder kommt es vor, dass Betroffene Probleme mit Behör-den, Versicherungen oder anderen Institutionen haben. Die Deut-sche Krebshilfe darf zwar keine rechtliche Beratung geben, aber oftkann ein Gespräch mit einem Mitarbeiter in der jeweiligen Einrich-tung dabei helfen, die Schwierigkeiten zu beheben.

Wer Informationen über Krebserkrankungen sucht, findet sie bei derDeutschen Krebshilfe. Ob es um Diagnostik, Therapie und Nachsor-ge einzelner Krebsarten geht oder um Einzelheiten zu übergeordne-ten Themen wie Schmerzen, Palliativmedizin oder Sozialleistungen:„Die blauen Ratgeber“ erläutern alles in allgemeinverständlicherSprache. Zu ausgewählten Themen gibt es auch Informationsfilmeauf DVD. Die weißen Präventionsfaltblätter und -broschüren infor-mieren darüber, wie sich das Risiko, an Krebs zu erkranken, weitge-hend vermeiden lässt. Sie können alle Drucksachen im Internet unterder Adresse www.krebshilfe.de aufrufen und lesen beziehungswei-se per E-Mail, Fax oder Post bestellen.

Im Bereich „Informieren.“ ist für uns die Krebsprävention ein wichti-ges Thema. Zu starke Sonnenbestrahlung, ungesunde Ernährung,übermäßiger Alkoholkonsum und vor allem Zigarettenrauchen:unumstrittene Krebs-Risikofaktoren, die sich vermeiden lassen. Zahl-reiche Kampagnen der Deutschen Krebshilfe sprechen die verschie-densten Ziel- und Altersgruppen an.

Auch die Krebs-Früherkennung ist für uns ein zentrales Anliegen.Überzeugen und motivieren, die vorhandenen Angebote wahrzu-nehmen, ist dabei nur eine Seite der Medaille – die Früherkennungausweiten und neue Konzepte entwickeln die andere. So hat dieDeutsche Krebshilfe zum Beispiel fast 24 Millionen Euro für die Ver-sorgungsforschung auf dem Gebiet erblicher Krebserkrankungen auf-gebracht. Bundesweite Beratungszentren für „Familiären Brust- undEierstockkrebs” und für „Familiären Darmkrebs” bieten konkreteHilfe für Betroffene.

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Präventionsratgeber Ernährung

Dr. Mildred Scheel Akademiefür Forschung und Bildung gGmbHKerpener Str. 62 · 50924 KölnTelefon: 02 21/94 40 49-0Telefax: 02 21/94 40 49-44E-Mail: [email protected]: www.mildred-scheel-akademie.de

Informationen im InternetImmer häufiger informieren sich Betroffene und Angehörige im Inter-net. Hier gibt es sehr viele Informationen, aber nicht alle davon sindwirklich brauchbar. Deshalb müssen – besonders wenn es um Infor-mationen zur Behandlung von Tumorerkrankungen geht – gewisse(Qualitäts-)Kriterien angelegt werden:

� Es muss eindeutig erkennbar sein, wer der Verfasser der Internet-seite ist (mit Namen, Position und verantwortlicher Institution.

� Wenn Forschungsergebnisse zitiert werden, muss die Quelle derDaten (zum Beispiel eine wissenschaftliche Fachzeitschrift) ange-geben sein.

� Diese Quelle muss sich (am besten über einen Link) ansehenbeziehungsweise überprüfen lassen.

� Es muss eindeutig erkennbar sein, ob – und wenn ja, wer – dieInternetseite finanziell unterstützt.

� Es muss eindeutig erkennbar sein, wann die Internetseite aufge-baut und wann sie zuletzt aktualisiert wurde.

Auf den nachfolgend genannten Internetseiten finden Sie sehr nütz-liche, allgemeinverständliche Informationen zu den einzelnen Kapi-teln dieser Broschüre. Auf diese Seiten kann jeder zugreifen, sie sindnicht durch Registrierungen oder dergleichen geschützt.

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Deutsche Krebshilfe e.V.Buschstraße 32 Postfach 146753113 Bonn 53004 Bonn

Telefon: (Mo bis Do 9 - 16 Uhr, Fr 9 - 15 Uhr)Zentrale: 02 28/7 29 90-0Härtefonds: 02 28/7 29 90-94Informationsdienst: 02 28/7 29 90-95 (Mo bis Fr 8 - 17 Uhr)Telefax: 02 28/7 29 90-11E-Mail: [email protected]: www.krebshilfe.de

Raucher-Hotline für Krebspatienten und deren Angehörige:Montag bis Freitag von 14 - 18 UhrTelefon: 0 62 21/42 42 24Internet: www.tabakkontrolle.de

Ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Krebshilfe und des Deut-schen Krebsforschungszentrums.

Betroffene, Angehörige, Ärzte, Pflegepersonal, Mitarbeiter in Krebs-Beratungsstellen, Mitglieder von Krebs-Selbsthilfegruppen, Seelsor-ger, Psychotherapeuten, Studenten – wer immer täglich mit Krebsund Krebskranken zu tun hat, kann an Seminaren in der Dr. MildredScheel Akademie für Forschung und Bildung teilnehmen. In unmit-telbarer Nähe zu den Kölner Universitätskliniken bietet die von derDeutschen Krebshilfe gegründete Weiterbildungsstätte ein vielseiti-ges Programm an. Dazu gehören Fortbildungen zu ausgewähltenKrebsarten sowie zu Palliativ- und Hospizpflege, Seminare zur Kon-flikt- und Stressbewältigung, Verarbeitungsstrategien für den Um-gang mit der Krankheit und den Kranken, Gesundheitstraining, Trauer-und Sterbebegleitung, Krankheit und Lebensgestaltung sowie Kom-munikationstraining.

Das ausführliche Seminarprogramm steht im Internet unterwww.krebshilfe.de/akademie.html. Dort können Sie sich auchanmelden. Oder fordern Sie das gedruckte Programm an bei:

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Präventionsratgeber Ernährung

� www.ernaehrung-und-bewegung.dePlattform Ernährung und Bewegung e.V.

� www.test.deStiftung Warentest

� www.verbraucheranalyse.deErgebnisse der Verbraucher Analyse von der Axel Springer AGund dem Heinrich Bauer Verlag

� www.dosb.deDeutscher Olympischer SportBund

� www.dsj.deDeutsche Sportjugend

� www.richtigfit.deSpezialseite des Deutschen Olympischen SportBundes

� www.richtigfit-ab-50.deSpezialseite des Deutschen Olympischen SportBundes fürMenschen ab 50

� www.sportprogesundheit.deInformationen über das Qualitätssiegel des DeutschenOlympischen SportBundes

� www.a-g-a.deArbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter

� www.aid.deAID Infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft

� www.bfel.deBundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel

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Gesunden Appetit! –Nützliche Internet-Adressen

� www.dge.deDeutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.Adressen qualifizierter Ernährungsberater und umfassendeInformationen

� www.dife.deDeutsches Institut für Ernährungsforschung

� www.fke-do.deForschungsinstitut für Kinderernährung

� www.eufic.orgEuropäisches Informationszentrum für Lebensmittel, z.B. mit ver-lässlichen Angaben zu Nahrungsmittelqualität, Gesundheit und Er-nährung (Startseite in Englisch, Sprache lässt sich über einen But-ton unten auf der Seite umstellen)

� www.kiggs.deStudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen inDeutschland (Robert Koch-Institut)

� www.dhs.deDeutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.

� www.bmg.bund.deBundesministerium für Gesundheit

� www.bzga.deBundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

� www.rki.deRobert Koch-Institut – z.B. Gesundheitsberichterstattungdes Bundes, Heft 16 Übergewicht und Adipositas

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Präventionsratgeber Ernährung

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� www.bll.deBund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde

� www.bmelv.deBundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft undVerbraucherschutz

� www.vdoe.deVerband der Oecotrophologen e.V. mit Adressen qualifizierterErnährungsberater und -beraterinnen und einer umfangreichenLinkliste zu weiteren Adressen

� www.ernaehrung.de/adressenDeutsches Ernährungsberatungs- und -informationsnetz(DEBInet) mit einer Adressdatenbank der ernährungsberatendenBerufe

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WissenschaftlicheHintergrundinformationen

Eine ausführliche Beschreibung der Zusammenhänge zwischenErnährung und Krebsrisiko findet sich im Ernährungsbericht2004, hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.,Bonn, Teil II, Kap. 5.

Evidenzfindung1 (Härtegrade) für denBereich Ernährung und Krebsrisiko

Die Evidenz1 für Zusammenhänge zwischen Ernährungsfaktoren undKrebs und das sich daraus ergebende Präventionspotenzial werdenim Allgemeinen aus der systematischen Analyse der zur Zeit verfüg-baren Studienergebnisse und der Kenntnis der biologischen Zusam-menhänge abgeleitet. Bei der Bewertung der Evidenz (Härtegrade)spielt das Studiendesign, mit dem eine Aussage gewonnen wurde,eine wichtige Rolle (Evidenzklasse). Als optimales Studiendesign giltauf Grund ihres experimentellen Ansatzes die randomisierte, Place-bo-kontrollierte lnterventionsstudie. Sie hat jedoch den Nachteil, dasssie bei chronischen Erkrankungen, die eine lange Latenzzeit besitzenund relativ selten in der Bevölkerung auftreten, wie zum Beispielbestimmte Krebserkrankungen, äußerst langfristig angelegt sein undeine sehr große Zahl gesunder Probanden einschließen müsste.Zudem lassen sich viele Fragestellungen, wie zum Beispiel die Risi-kowirkung von hoher Fettaufnahme, Gewichtszunahme und körper-licher Inaktivität, nicht im Rahmen einer lnterventionsstudie unter-suchen. Als Alternative zur Gewinnung von Evidenz für einerisikosenkende Wirkung gilt daher die langfristige Beobachtung vonPersonengruppen. Ergebnisse aus derartigen prospektiven Kohor-

1 Evidenz ist in diesem Kontext als Synonym für den Begriff Beweis zu verstehen.

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� Überzeugende Evidenz für eine risikomodifizierende Wirkung bzw.einen fehlenden Zusammenhang*

� Wahrscheinliche Evidenz für eine risikomodifizierende Wirkungbzw. einen fehlenden Zusammenhang**

� Mögliche Evidenz für eine risikomodifizierende Wirkung bzw.einen fehlenden Zusammenhang***

� Unzureichende Evidenz für eine risikomodifizierende Wirkungbzw. einen fehlenden Zusammenhang****

* Dieser Härtegrad wird vergeben, wenn eine erhebliche Anzahl vonStudien einschließlich prospektiver Beobachtungsstudien und, wopassend, randomisierter kontrollierter Interventionsstudien mit ge-nügender Größe, Dauer und Qualität mit konsistenten Ergebnissenvorliegen.

** Dieser Härtegrad wird vergeben, wenn die epidemiologischenStudien einigermaßen konsistente Beziehungen zwischen Merkmalund Erkrankung zeigen, aber erkennbare Schwächen bei der verfüg-baren Evidenz bestehen oder Evidenz für eine gegenteilige Bezie-hung besteht, die eine eindeutigere Bewertung ausschließen.

*** Dieser Härtegrad wird vergeben, wenn hauptsächlich Ergeb-nisse von Fall-Kontroll-Studien und Querschnittsstudien vorliegen. Essind nur ungenügend gut durchgeführte kontrollierte klinischeStudien, Beobachtungsstudien oder nicht-kontrollierte klinische Stu-dien vorhanden.

**** Dieser Härtegrad wird vergeben, wenn wenige Studienergeb-nisse vorliegen, die eine Assoziation zwischen einem Merkmal undeiner Erkrankung andeuten, aber zu deren Etablierung unzureichendsind. Es gibt nur eingeschränkte oder keine Hinweise von randomi-sierten klinischen Studien.

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tenstudien tragen neben den präferierten lnterventionsstudien alsgewichtige Beiträge zur Bewertung der Evidenz bei. Voraussetzungist, dass sie für die bekannten Störgrößen adjustiert wurden. DieEvidenzlage auf der Basis von Kohortenstudien kann dadurch ver-bessert werden, dass wichtige Bausteine der Hypothese durch kurz-fristige Interventionsstudien mit intermediären Erkrankungsmarkernabgesichert werden. Fall-Kontroll-Studien haben im Ernährungs-bereich den Nachteil, dass systematische Erinnerungsfehler in derFall- oder der Kontrollgruppe das Ergebnis verfälschen können. Daherliefert dieses Studiendesign nur Hinweise, dient aber nicht als Basisfür Präventionsempfehlungen. Grundsätzlich gilt, dass Präventions-empfehlungen auf der Basis höchst möglicher Evidenz für einenrisikomodifizierenden Effekt unter Einbeziehung aller methodischenAnsätze entwickelt werden sollten.

Für die Bewertung einer Empfehlung werden so genannte Härte-grade vergeben, die verdeutlichen, wie überzeugend die wissen-schaftliche Datenlage ist, die zur Formulierung der Empfehlunggeführt hat. Aus konzeptionellen Überlegungen sollte Wert daraufgelegt werden, die von anderen Organisationen bereits entwickeltenSystematiken zur Anwendung zu bringen. Die systematische Erfas-sung der weltweit verfügbaren Studienergebnisse und deren Bewer-tung hinsichtlich der Evidenz einer präventiven oder risikoerhöhen-den Wirkung ist zum Beispiel Grundlage des Reports des WorldCancer Research Fund (WCRF) „Food, Nutrition and the Preventionof Cancer: a global perspective“ gewesen. Auch die internationalenGremien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bedienen sich die-ses Ansatzes, zum Beispiel in der Monographieserie „Handbooks ofCancer Prevention“ der International Agency for Research on Cancer(IARC).

In dieser Broschüre wurde die Einteilung des Grades der Evidenznach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorge-nommen, die auch die Grundlage der DGE-Leitlinien zur Präventionchronischer Erkrankungen darstellen:

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Präventionsratgeber Ernährung

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Präventionsratgeber Ernährung

7372

Zukunftsperspektiven

Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass einige Nah-rungsfaktoren in ihrer Wirkung auf die Krebsentstehung überschätzt,andere unterschätzt wurden. Dies verdeutlicht die Dynamik diesesForschungsfeldes.

In der Bevölkerung ist ein nicht unerhebliches Präventionspotenzialzur Reduzierung von Krebserkrankungen durch Lebensstiländerun-gen vorhanden. Bei Nutzung dieses Potenzials kann der steigendenZahl von Krebserkrankungen durch die zunehmende Lebenserwar-tung entgegengewirkt werden. Die konkrete Nutzung dieses Präven-tionspotenzials gestaltet sich jedoch schwierig, da klare ernährungs-und gesundheitspolitische Entscheidungen erforderlich sind, in wel-cher Art und mit welchen Maßnahmen Krankheitsprävention in die-sem Bereich zukünftig betrieben werden soll. Maßnahmen, die dieStruktur der Lebensmittelerzeugung und deren Angebot beeinflus-sen, wären ebenso denkbar wie Maßnahmen, die Einfluss auf dasKauf- und Essverhalten der Verbraucher haben. Diesen Entscheidun-gen sollten Abwägungsprozesse der Evidenzlage sowie die Aus-lotung der Umsetzungsmöglichkeiten vorausgehen. In der Umset-zung ist eine permanente Evaluierung für deren Wirksamkeitnotwendig, weil die nur schwer durchführbaren Interventionsstudienfehlen. Ein solches praxisnahes Konzept zur Nutzung von Krebs-präventionspotenzialen kommt dem in der Bevölkerung bestehendenhohen Interesse an sinnvollen Empfehlungen zur Senkung desKrebsrisikos entgegen.

Bei der Bewertung der krebsfördernden und der krebshemmendenErnährungsfaktoren ergeben sich zwei Schlussfolgerungen. Einer-seits sollten auf Grund des derzeitigen Erkenntnisstandes Leitlinienzur Krebsprävention durch Ernährung erstellt und in der Bevölkerungumgesetzt werden. Andererseits sollte das akademische Interesseam Erkenntnisgewinn nicht nachlassen und in diesem Bereich weitergefördert werden. Es versteht sich von selbst, dass weitere erkennt-

nisorientierte Forschungsarbeiten zum Zusammenhang zwischenErnährung und malignen Erkrankungen über den gesundheitspoliti-schen Wert hinaus neue Erkenntnisse zur Ätiopathogenese derTumorentstehung aufzeigen werden.

Für die Forschung ergeben sich folgende Ziele� das komplexe Wechselspiel zwischen genetischer Prädispo-sition, Umwelt und Ernährung mittels der Anwendung ge-netisch-epidemiologischer Forschungskonzepte aufzuklären,um individuellere Präventionsmaßnahmen zu entwickeln

� die Identifizierung von Inhaltsstoffen in Lebensmitteln, die fürdie Krebsrisikomodifikation verantwortlich sind, weiter voranzu treiben

� das Konzept funktioneller Lebensmittel weiter zu verbessern,einschließlich der Durchführung von lnterventionsstudienzum Nachweis der Wirksamkeit, um mögliche Präventions-potenziale nutzen zu können

� die Datenlage über Zusammenhänge zwischen Ernährungs-faktoren und Krebsentstehung durch die Förderung bevölke-rungsbezogener Studien weiter zu entwickeln, um das solideErkennen und Bewerten von Präventionspotenzialen zuerleichtern

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Präventionsratgeber Ernährung

7574

Statistik

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es keine nationalen bevölke-rungsbezogenen Krebsregister, so dass über die Zahl der jährlichenNeuerkrankungen nur Schätzungen des Robert-Koch Instituts (RKI)Berlin vorliegen. Vor 1990 stützte sich die Schätzung nur auf das saar-ländische Krebsregister. Danach basierten die Daten auch auf denspäter gebildeten epidemiologischen Krebsregistern in Deutschland.Allerdings ist die Zahl der Register, deren Daten in die Schätzungeingehen, bei den einzelnen Krebskrankheiten unterschiedlich. Beiden angegebenen Zahlen werden alle neu aufgetretenen Erkrankun-gen berücksichtigt. Dies schließt auch eine zweite, später auftretendeund von der ersten Krebskrankheit unabhängige Zweiterkrankung ein.

Im Vergleich zur Schätzung des Jahres 2002 hat die Zahl der Neuer-krankungen deutlich zugenommen. Der Grund hierfür liegt nicht ineiner erheblichen Zunahme der Krebsfälle. Vielmehr kommen ver-mehrt Diagnose-Verfahren zur Krebs-Früherkennung (Mammogra-phie, PSA-Test, Darmspiegelung, Hautkrebs-Früherkennung) zum Ein-satz, durch die immer mehr Krebskrankheiten im Frühstadium erkanntwerden. Es werden aber auch insgesamt mehr Erkrankungsfälle ent-deckt.

Nach diesen jüngsten Zahlen erkrankten 2004 insgesamt 436.500Menschen in Deutschland erstmalig an Krebs. Betroffen waren206.000 Frauen und 230.500 Männer. Bei Männern ist Prostatakrebsmit über 58.000 Neuerkrankungen die häufigste Krebsart, gefolgt vonDarmkrebs mit mehr als 37.000 und Lungenkrebs mit mehr als32.000 Neuerkrankungen jährlich. Die deutlich höheren Prostata-krebszahlen dürften vor allem mit dem vermehrten Einsatz der PSA(prostataspezifisches Antigen)-Bestimmung zur Früherkennung vonProstatakarzinomen zusammenhängen. Bei den Frauen rangiertBrustkrebs mit mehr als 57.000 neuen Krankheitsfällen weiterhin anerster Stelle, gefolgt von Darmkrebs mit 36.000 neuerkranktenFrauen. Erneut gestiegen ist auch die Zahl der Lungenkrebserkran-kungen bei Frauen mit mehr als 13.000 neuen Fällen – eine Folge des

veränderten Rauchverhaltens. Die steigenden Erkrankungszahlen beiDarmkrebs und beim Malignen Melanom der Haut dürften ebenfallsauf eine verstärkte Früherkennung zurückzuführen sein.

Lokalisation

Mundhöhle und Rachen

Speiseröhre

Magen

Darm

Bauchspeicheldrüse

Kehlkopf

Lunge

Maligne Melanomder Haut

Brustdrüse der Frauen

Gebärmutterhals

Gebärmutterkörper

Eierstöcke

Prostata

Hoden

Niere und ableitendeHarnwege

Harnblase*

Schilddrüse

Morbus Hodgkin

Non-Hodgkin Lymphome

Leukämien

Alle bösart. Neubildungenohne nichtmelan. Hautkrebs

ICD-10

C00 - C14

C15

C16

C18 - C21

C25

C32

C33 - C34

C43

C50

C53

C54 - C55

C56

C61

C62

C64 - C66, C68

C67, D09.0,D41.4

C73

C81

C82 - C85

C91 - C95

C00 - C97ohne C44

Frauen

2.780

1.050

7.780

36.000

6.620

390

13.190

8.380

57.230

6.190

11.700

9.660

6.500

7.340

3.540

940

6.070

4.300

206.000

* einschließlich bösartiger Neubildungen in situ und Neubildungen unsicheren VerhaltensQuelle: RKI-Schätzungen für Deutschland 2004

Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2004 (ausgewählte Tumorarten)Männer

7.620

3.880

11.000

37.250

6.320

2.990

32.850

6.520

58.570

4.750

11.750

21.410

1.520

1.040

6.780

4.810

230.500

Gesamt

10.400

4.930

18.780

73.250

12.940

3.380

46.040

14.900

17.250

28.740

5.060

1.980

12.850

9.110

436.500

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Präventionsratgeber Ernährung

7776

Quellenangaben

Zur Erstellung dieser Broschüre wurden die nachstehend aufgeführ-ten Informationsquellen herangezogen*:

� Ernährungsbericht 2004, Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Er-nährung e.V.. Bonn, 2004

� Krebs in Deutschland, 5. überarb., akt. Ausgabe. Gesellschaft derepidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. und das RKI.Saarbrücken, 2006

� Krebsprävention durch Ernährung, Deutsches Institut für Ernäh-rungsforschung und World Cancer Research Fund. Potsdam-Reh-brücke und London, 1999

� Mensink GBM, Burger M, Beitz R, Henschel Y, Hinzpeter B, Wasessen wir heute? Ernährungsverhalten in Deutschland. In: Beiträ-ge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2002, RobertKoch-Institut. Berlin, 2002

� KiGGS – Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen inDeutschland, Robert-Koch-Institut. Berlin, 2007

� VerbraucherAnalyse 2004, Axel Springer Verlag und Bauer Ver-lagsgruppe. Hamburg/Berlin

� Die KidsVerbraucherAnalyse 2006, Egmont Ehapa Verlag. Berlin,August 2006

� Lebensmittel Zeitung Spezial, Food & Verantwortung. 4/2004� „Gelernte Gesundheit”, Der Spiegel, Nr. 40/2004: 174-188� Ernährung und Bewegung, Themen, Verlagsbeilage in journalist,prmagazin, Medienfachverlag Rommerskirchen. Rolandseck,Oktober 2007

� Kurth B M, Schaffrath Rosario A, Die Verbreitung von Übergewichtund Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland, Bun-desgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz2007. 50: 736-743

� Ravens-Sieberer U, Wille N, Settertobulte W, Was fördert dasgesunde Aufwachsen von Kindern in Familien? Studie im Auftragder AOK und des Magazins stern. Bielefeld, 2007

� Jahrbuch Sucht 2007, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.Hamm, 2007

� Suchtstoff Alkohol, Internetseite der Deutschen Hauptstelle fürSuchtfragen e.V., www.dhs.de

� Alkoholkonsum der Jugendlichen in Deutschland 2004 bis 2007,Kurzbericht, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Köln,Juni 2007

� Drogen- und Suchtbericht, Drogenbeauftragte der Bundesregie-rung, Bundesministerium für Gesundheit. Berlin, Juni 2008

� Kraus et al., 2003; Die Europäische Schülerstudie zu Alkohol undanderen Drogen (ESPAD)

� Geschäftsbericht 2006, Deutscher Fleischer-Verband. Frank-furt/M., 2007

� Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 16: Übergewichtund Adipositas. Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit demStatistischen Bundesamt. Berlin, 2003

� Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Hrsg. DGE, ÖGE, SGE,SVE;1. Auflage 2000

� „Klops mit Weltkarriere”, Stiftung Warentest, test 2/2005: 22-26� Deutscher Olympischer SportBund, www.dosb.de� Tipps zur Wahl des richtigen Fitness-Studios, ArbeitsgemeinschaftGesundheit – Fitness – Wellness, www.prae-fit.de

� DSSV, Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen, www.dssv.de

� „Mustergültig”, Stiftung Warentest, test 9/2003: 20-24

* Diese Quellen sind nicht als weiterführende Literatur gedacht, sondern dienen als

Nachweis des wissenschaftlich abgesicherten Inhalts des Ratgebers.

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Präventionsratgeber Ernährung

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Name:

Straße:

PLZ/Ort: �

Informationen zur Krebsvorbeugungund Krebs-Früherkennung

Informationen für Betroffene und Angehörige

Das kostenlose Informationsmaterial der Deutschen Krebshilfe können Sieonline unter www.krebshilfe.de oder per Post bzw. Fax bestellen:

Fax-Nr.: 02 28/72 99 0 -11

Name:

Straße:

PLZ/Ort:

„Die blauen Ratgeber“ (ISSN 0946-4816)

Nr. Anzahl Titel

001 ____ Krebs – Wer ist gefährdet?

002 ____ Brustkrebs

003 ____ Gebärmutter- und Eierstockkrebs

004 ____ Krebs im Kindesalter

005 ____ Hautkrebs

006 ____ Darmkrebs

007 ____ Magenkrebs

008 ____ Gehirntumoren

009 ____ Schilddrüsenkrebs

010 ____ Lungenkrebs

011 ____ Rachen- und Kehlkopfkrebs

012 ____ Krebs im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich

013 ____ Speiseröhrenkrebs

014 ____ Bauchspeicheldrüsenkrebs

015 ____ Krebs der Leber und Gallenwege

016 ____ Hodenkrebs

017 ____ Prostatakrebs

018 ____ Blasenkrebs

019 ____ Nierenkrebs

020 ____ Leukämie bei Erwachsenen

021 ____ Hodgkin Lymphom

022 ____ Plasmozytom/Multiples Myelom

Nr. Anzahl Titel

040 ____ Wegweiser zu Sozialleistungen

042 ____ Hilfen für Angehörige

043 ____ TEAMWORK –

Die Patienten-Arzt-Beziehung

046 ____ Ernährung bei Krebs

048 ____ Bewegung und Sport bei Krebs

049 ____ Kinderwunsch und Krebs

050 ____ Krebsschmerzen wirksam bekämpfen

051 ____ Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs

053 ____ Strahlentherapie

057 ____ Palliativmedizin

060 ____ Klinische Studien

230 ____ CD Leben Sie wohl –

Hörbuch Palliativmedizin

„Die blaue DVD” (Patienten-Informationsfilme)

203 ____ Darmkrebs

208 ____ Hodgkin Lymphom

223 ____ Fatigue

226 ____ Palliativmedizin

Präventionsratgeber (ISSN 0948-6763)

Nr. Anzahl Titel

401 ____ Gesund bleiben – Gesunde Lebensweise

404 ____ Aufatmen – Erfolgreich zum Nichtraucher

405 ____ Hirnverbrannt – Jugendliche und Rauchen

406 ____ Ihr bester Schutzfaktor –

Hautkrebs früh erkennen

407 ____ Achtung Sonne! – (Kinder-)Haut schützen

Präventionsfaltblätter (ISSN 0948-4591)

430 ____ Ratsam – 10 Regeln gegen den Krebs

431 ____ Vorsorge à la Karte – Krebs-Früherkennung

432 ____ Frühstarter gewinnen! – Kinder

433 ____ Was Frau tun kann – Brustkrebs

434 ____ Es liegt in Ihrer Hand –

Brust-Selbstuntersuchung

435 ____ Durch Dünn & Dick – Darmkrebs

436 ____ Sonne ohne Schattenseite – Hautkrebs

437 ____ Echt zum Abgewöhnen! – Lungenkrebs

438 ____ Was Mann tun kann – Prostatakrebs

439 ____ Schritt für Schritt – Bewegung

440 ____ Appetit auf Gesundheit – Ernährung

441 ____ Endlich Aufatmen! – Nichtrauchen

442 ____ Ein Bild sagt mehr – Mammographie

443 ____ Ein guter Durchblick – Darmspiegelung

444 ____ Familienangelegenheit – Erblicher Brustkrebs

445 ____ Familiengeschichte – Erblicher Darmkrebs

Nr. Anzahl Titel

446 ____ Hautnah betrachten – Hautkrebs-Screening

498 ____ Fragen Sie nach Ihrem Risiko –

Erblicher Brustkrebs

499 ____ Testen Sie Ihr Risiko – Erblicher Darmkrebs

500 ____ Für Ihre Krebsvorsorge – Terminkarte

Informationen über die Deutsche Krebshilfe

600 ____ Ziele und Erfolge –

Imagebroschüre (ISSN 1617-8629)

601 ____ Geschäftsbericht (ISSN 1436-0934)

603 ____ Zeitschrift Deutsche Krebshilfe

(ISSN 0949-8184)

605 ____ Gemeinsam gegen den Krebs –

Deutsche Krebshilfe

606 ____ Kinderkrebs – kein Kinderspiel –

Deutsche KinderKrebshilfe

700 ____ Ihr letzter Wille – Testamentsbroschüre

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„Liebe Leserin, lieber Leser,Präventionsratgeber Ernährung

Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da.Rufen Sie uns an:Zentrale: 02 28/72 99 0-0, Mo - Fr 8 - 17 UhrInformationsdienst: 02 28/72 99 0-95, Mo - Fr 8 - 17 UhrHärtefonds: 02 28/72 99 0-94, Mo - Do 8.30 - 17 Uhr,

Fr 8.30 - 16 UhrOder schreiben Sie uns:Deutsche Krebshilfe, Buschstraße 32, 53113 BonnE-Mail: [email protected]

Deutsche Krebshilfe Helfen. Forschen. Informieren.• Information und Aufklärung über Krebskrankheiten und Möglichkeiten der Krebsvorbeugung• Motivation, die jährlichen kostenlosen Früherkennungs- untersuchungen zu nutzen• Verbesserungen in der Krebsdiagnostik• Weiterentwicklungen in der Krebstherapie• Finanzierung von Krebsforschungsprojekten/-programmen• Gezielte Bekämpfung der Krebskrankheiten im Kindesalter• Förderung der medizinischen Krebsnachsorge, der psychosozialen Betreuung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe• Hilfestellung, Beratung und Unterstützung in individuellen Notfällen

die Deutsche Krebshilfe hat in den vergangenen Jahren mit ihrenvielfältigen Aktivitäten Verantwortung in unserer Gesellschaft über-nommen, die beispielgebend ist. Sie hat Forschungen über Krank-heitsursachen,Therapie und Diagnose tatkräftig unterstützt und damit unser Wissen über diese bedrohliche Krankheit erweitert.Zugleich wurde von der Deutschen Krebshilfe eine offene Dis-kussion über die Krankheit Krebs und aller damit verbundenen Aspekte in der Öffentlichkeit geführt. Diese Leistungen ließen sichnur dank der Hilfsbereitschaft vieler Hunderttausender Menschen verwirklichen, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz, ihren Spenden,Aktionserlösen und Mitgliedsbeiträgen unsere Arbeit erst ermög-lichen. Als Präsidentin der Deutschen Krebshilfe möchte ich michaus ganzem Herzen in den Dienst der Bekämpfung dieser – noch –unbesiegten Krankheit stellen. Damit auch künftig beraten, geforschtund aufgeklärt werden kann, brauchen wir weiterhin Sie und Ihrewohlwollende Unterstützung der Deutschen Krebshilfe.

Herzlichen Dank.“

Prof. Dr. Dagmar SchipanskiPräsidentin derDeutschen Krebshilfe

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Wie alle Schriften der Deutschen Krebshilfe wird auch diese Broschü-re von namhaften Spezialisten auf ihre inhaltliche Richtigkeit über-prüft. Der Inhalt wird jährlich aktualisiert. Der Ratgeber richtet sich inerster Linie an medizinische Laien und erhebt keinen Anspruch aufVollständigkeit. Er orientiert sich an den Qualitätsrichtlinien DISCERNund Check-In für Patienteninformationen, die Betroffenen als Ent-scheidungshilfe dienen sollen.

Die Deutsche Krebshilfe ist eine gemeinnützige Organisation, die ihreAktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendun-gen finanziert. Öffentliche Mittel stehen ihr nicht zur Verfügung. Ineiner freiwilligen Selbstverpflichtung hat sich die Organisation stren-ge Regeln auferlegt, die den ordnungsgemäßen, treuhänderischenUmgang mit den Spendengeldern und ethische Grundsätze bei derSpendenaquisition betreffen. Dazu gehört auch, dass alle Informatio-nen der Deutschen Krebshilfe neutral und unabhängig sind.

Diese Druckschrift ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt.Nachdruck, Wiedergabe, Vervielfältigung und Verbreitung (gleichwelcher Art) auch von Teilen oder von Abbildungen bedürfen derschriftlichen Genehmigung des Herausgebers.

„Deutsche Krebshilfe” ist eine eingetragene Marke (DPMA Nr. 396 39 375)

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ISSN 0946-6763

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