Rahel W. Zuhörerin

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Das Medizinerorchester Bern freut sich, dich/euch/Sie im Publikum begrüssen zu dürfen. Gerne weisen wir auf unsere nächsten Konzerte im Januar 2014 hin: Sonntag, 26. Januar 2014, 17.00 Uhr Eglise du Pasquart Biel/Bienne Dienstag, 28. Januar 2014, 20.00 Uhr Kulturcasino Bern, grosser Saal Musik lässt Herzen höher schlagen. www.medizinerorchester.ch Medizinerorchester Bern Leitung: Matthias Kuhn Solist: Shunske Sato Violine Franz Schubert (1797-1828) Ouvertüre im italienischen Stil in D-Dur, D 590 Niccolò Paganini (1782-1840) Konzert f. Violine & Orchester, Nr.2 h-Moll op.7 Giaccomo Puccini (1858-1924) Preludio sinfonico in A Richard Strauss (1864-1949) aus: Aus Italien op. 16, I. In der Campagna Johann Strauss (1825-1899) Wo die Citronen blüh’n, Walzer op. 364 Konzerte Sonntag, 23. Juni 2013 19.00 Uhr Klinik Südhang, Kirchlindach Abendkasse Dienstag, 25. Juni 2013 20.00 Uhr Französische Kirche Bern Vorverkauf (ab 12.6.2013) Musikhaus Krompholz, Tel. 031 328 52 00 Nummeriert 35.– Unnummeriert 25.– Schulpflichtige 5.– Ermässigung Studierende & KulturLegi 10.– Musik lässt Herzen höher schlagen. www.medizinerorchester.ch Zuhörerin Rahel W.

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nächsten Konzerte im Januar 2014 hin:
S onntag, 26. Januar 2014, 17.00 U
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Leitung: Matthias Kuhn Solist: Shunske Sato Violine
Franz Schubert (1797-1828) Ouvertüre im italienischen Stil in D-Dur, D 590
Niccolò Paganini (1782-1840) Konzert f. Violine & Orchester, Nr.2 h-Moll op.7
Giaccomo Puccini (1858-1924) Preludio sinfonico in A
Richard Strauss (1864-1949) aus: Aus Italien op. 16, I. In der Campagna
Johann Strauss (1825-1899) Wo die Citronen blüh’n, Walzer op. 364
Konzerte
Abendkasse
Vorverkauf (ab 12.6.2013) Musikhaus Krompholz, Tel. 031 328 52 00
Nummeriert 35.– Unnummeriert 25.– Schulpflichtige 5.– Ermässigung Studierende & KulturLegi 10.–
Musik lässt Herzen höher schlagen. www.medizinerorchester.ch
ZuhörerinRahel W.
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,...? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin möcht’ ich mit dir, O mein Geliebter, ziehn. «Hier bin ich wieder, meine Lieben, frisch und
gesund. Ich habe die Reise durch Sizilien leicht und schnell getrieben... Nun bleibt meiner Sehn- sucht kein Gegenstand mehr im Mittag, da ich auch gestern von Pästum zurückgekommen bin. Das Meer und die Inseln haben mir Genuß und Leiden gege- ben, und ich kehre befriedigt zurück. ... Ich habe unsäglich aufgeladen und brauche Ruhe, es wieder zu verarbeiten.»
«Et in Arcadia ego» stellt Goethe (oben zitiert mit seinem Lied an Mignon und einem Brief an Herder) seiner Italienischen Reise voran. Ein doppelter Nuk- leus, ist doch diese Reise wohl die meist beachtete über die Alpen und – noch wichtiger – meint Arcadia hier im doppelt übertragenen Sinne Sizilien und den Sitz der Dichtung schlechthin.
Wo kommt sie eigentlich her, die Dichtung (poie- sis, «Erschaffung»), sei sie nun bestehend aus Worten, Bildern oder Tönen? Zur Zeit Goethes wollte man die Herkunft der Klassiker des Altertums und der Renaissance kennenlernen. Nicht nur die Bilder, sondern auch die Landschaften, die sie darstel- len, die Düfte, die sie verströmen, die Himmel, unter denen sie gemalt wurden. Zahlreiche Künstler neben und nach Goethe haben die Reise über die Alpen unter die Füsse und Kutschenräder genommen. Das Benzin im Tank: die Sehnsucht. Wissen wollen, wo ES herkommt.
Natürlich schwappte es auch zurück über die Berge. Wien wurde ab 1816 von einem Rossini-Fie- ber gepackt, Belcanto war in aller Leute Ohren. Mit etlichen Ouvertüren (meist dann doch ohne Oper da- hinter) konnte Schubert erstmals grössere öffent- liche Erfolge feiern. Zehn Jahre später stellte aber
ein Italiener die letzte grosse Schubertiade in den Schatten: Niccolò Paganini gab sein erstes Konzert in Wien – er blieb ein Exportschlager Italiens bis heute.
In den 1880er Jahren kam kaum jemand an R. Wagner vorbei. Nicht erstaunlich daher, dass die erste Diplomarbeit eines Studierenden an der Musik- hochschule Mailand den Duft des Übermächtigen vom grünen Hügel (Wagner lebte aber gerade in Sizilien!) in sich trägt. Im Preludio Sinfonico testet Puccini eigene Affekte und Methoden in kleiner Form. Aus Italien, entstanden auf einer der oben erwähnten, klassischen Italienreisen, welche R. Strauss auf anraten von J. Brahms 1886 unternahm, ist seine erste Tondichtung (poiesis). Ähnlich wie bei Puccini spürt man schon den «ganzen» Strauss darin.
Süsse, Virtuosität, Leichtigkeit: Attribute, die man zum italienischen Stil zählt – was muss sich da ein J. Strauss nach Italien sehnen? Erfolgsge- schwängert von der Uraufführung der Fledermaus reiste er 1874 nach Italien, im Gepäck sozusagen als Visitenkarte den erst Bella Italia genannten Walzer. Umbenannt hat er ihn später: Um Goethe und seine Citronen kam er nicht herum. Warum sollten wir uns nicht immer wieder darauf beziehen? Sehnsucht lebt bekanntlich davon, dass man ES nie erreicht. Aber immer probiert. © Matthias Kuhn, 2013
Shunske Sato
1984 in Tokyo geboren, begann der zweijährige Shunske Sato mit dem Violinspiel. Er studierte bei Dorothy DeLay und Masao Kawasaki an der Juilliard School in New York und ab 2003 bei Gérard Pou- let in Paris. Seit Oktober 2009 lebt Shunske Sato in München und studiert Barockvioline bei Mary Utiger. Als Barockgeiger ist er beim Concerto Köln und der Nederlandse Bachvereniging als Konzert- meister tätig und trat als Solist mit der Berliner Lautten Compagney, der Academy of Ancient Music
sowie dem Orchestra Libera Classica in Japan auf. Seine kammermusikalische Erfahrung stammt aus der Zusammenarbeit mit Christine Schornsheim, Hidemi Suzuki und Richard Egarr. Auf der modernen Violine gastierte Shunske Sato als Solist mit renom- mierten japanischen und europäischen Orchestern; u.a. Orchester der Deutschen Oper Berlin, Bayer- isches Rundfunkorchester, Russisches Staatliches Symphonieorchester. Seit seinem Amerika-Debüt mit dem Philadelphia Orchestra im Alter von 10 Jahren spielte er mit wichtigen amerikanischen Orches- tern u.a. dem Baltimore Symphony Orchestra und dem National Symphony Orchestra. 2010 gewann Shunske Sato mit der Barockvioline den 2. Preis und den Publikumspreis beim 17. Internat. Bach- Wettbewerb Leipzig und seit Februar 2013 spielt er eine Barockvioline von Giovanni Grancino (ca. 1695), die ihm durch die Jumpstart Jr. Foundation zur Verfügung gestellt wird. Seine umfangreiche Diskografie beinhaltet Aufnahmen u.a. von Eugène Ysaÿes Sech Sonaten für Solo-Violine, Edvard Griegs Violinsonaten – die von der japanischen Kultur- behörde mit dem «Grand Prize» ausgezeichnet wurde – und zuletzt von der 12 Fantasien für Solo Violine von Telemann. 2009 nahm Shunske Sato als erster Violinist Niccolò Paganinis Capricen für Solovio- line (Universal Classics Japan) aus der Perspektive der historisch informierten Aufführungspraxis (mit Darmsaiten und historischem Bogen) auf. In Bern hörte man Shunske Sato bereits mehrfach mit Les Passions de l’Ame, dem Orchester für Alte Musik.
Matthias Kuhn
Der Musiker Matthias Kuhn übt seine breit- gefächerte Tätigkeit als Dirigent und Cellist mit re- nommierten Ensembles im In- und Ausland aus. Auf- tritte führten ihn in den letzten Jahren ans Menuhin Festival Gstaad, an die Biennale Zagreb, ans Theater-
spektakel Zürich und ans Festival MESS Sarajevo. Zahlreiche Projekte realisierte er auch in Bern; unter anderem im Zentrum Paul Klee und am Stadttheat- er. Gastdirigent war er bei der Camerata Bern, den Kammerorchestern Basel und Bern, dem Collegium Novum Zürich und der Prague Philharmonia. Beim Berner Symphonieorchester ist er regelmässiger Gastdirigent. Beim Kammerensemble La Strimpellata ist er musikalischer Leiter und beim ensemble proton bern ständiger Dirigent. 2004 gab er sein Opern- Debüt mit der Uraufführung von Christian Henkings «Leonce und Lena» am Berner Stadttheater. Im Be- reich der Musikvermittlung war er Gastdozent an der Hochschule der Künste Bern, unterrichet Cello, Dirigieren und Kammermusik und führt seit Jahren Konzerte für Kinder durch. Seit 2003 ist Matthias Kuhn Chefdirigent des Medizinerorchester Bern.
Das Orchester
Das Medizinerorchester Bern wurde 1968 von einer Gruppe Medizinstudierender gegründet. Über die Jahre ist es zu einem Sinfonieorchester mit über 50 Musizierenden herangewachsen. Die Mitwirkenden sind leidenschaftliche Amateurinstru- mentalisten; zum Teil auch aus nichtmedizinischen Berufen. Einige professionelle Musiker und Musik- erinnen verstärken das Bläserregister. Die eigenen Konzertveranstaltungen des Medizinerorchester Bern finden jeweils im Januar und Juni statt. Zusät- zlich spielt das Medizinerorchester regelmässig bei festlichen Anlässen der Universität Bern und be- gleitet gelegentlich Chorwerke. In den vergangenen Jahren wirkte es mehrfach bei Benefizkonzerten zu Gunsten von Stiftungen in medizinischen oder paramedizinischen Bereichen mit. Erstmals in seiner über vierzigjährigen Geschichte trat das Medizin- erorchester Bern im Juni 2012 im Ausland auf; im Petit Palau de la Música Catalana in Barcelona.
Programm Franz Schubert (1797-1828) Ouvertüre im italienischen Stil in D-Dur, D 590
Niccolò Paganini (1782-1840) Konzert für Violine und Orchester Nr.2 h-moll op.7, «La Clochette»
Allegro maestoso Adagio Rondo – Andantino allegretto moderato
Giaccomo Puccini (1858-1924) Preludio sinfonico in A
Richard Strauss (1864-1949) aus: Aus Italien op. 16, I. In der Campagna